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Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Besonderer Theil - S. 174

1856 - Eßlingen : Weychardt
174 Erste Abtheiluu g. Europa. 2. Herzogthum Oldenburg u. Herrschaft Jever. — 1. Grenzen. Im S- Hannover; im O. Hannover u. Bremen; im N. die Nordsee; im W. Hannover. — 2. Größe: 99,j Qm. [mit der Herrsch. Kniphausenz — 3. Oberfläche. Olden- burg gebort zu den am tiefsten gelegenen u. flachsten Landstrichen Deutschlands. Die Tiefebene besteht zu */? aus fruchtbarem Marschland, zu •/7 aus nur theil- weile bebautem Haide- u. Moorland. Ersteres ist von Sandhügeln durchzogen, die sich im äußersten S. bis zu 3 u. 400' erheben. Das 49 Qm. gr. Moorland, darunter das Saterland u. das Diepholzer große Moor, verwandelt sich zu manchen Zeiten in einen unzugänglichen Morast. Die fruchtbare Marsch liegt an der Nordlee u. an der Weser. 34 M. l. Deiche mit vielen Sielen o. Schleusen schützen dieselbe gegen die Einbrüche des Meeres. An der flachen Küste, die den Zerstörungen des Meeres beständig ausgesetzt ist, finden sich zwei große Busen, der Jahde- u. der Weserbusen. Vor ihr liegen die nur zur Fluthzeit unter Wasser ste- hende Sandbänke, die Watten, u. die Insel Wang eroog.— 4. Gewässer, a. Ems- system. Hase. Leda mit der Söste. b. Die Jahde, ein unbedeutendes Kü- stenflüßchen, dessen Mündung aber durck Meeresfluthen seit 1218 zum Jahdebusen erweitert ist. c. Wesersystem. aa. Weser; meist Grenzfluß gegen Hannover, bb. L. Z. Hunte; theilwcise Grenzfluß gegen Hannover, d. Viele kleine Seen: Dümmer-See an der S.o. Grenze; Zwischenahner See; Bullen Meer. Viele Entwässerungskanäle [üefej. Verbindung der Jahde und Weser. — 5. Kü- stenklima. Mittelwärme 9'/z Milde Winter u. kühle Sommer. Häufige See- stürme u. zahlreiche Nebel; feuchte, naßkalte Luft; viel Regen u. schneller Wechsel der Witterung; nur aus */* des Jahres kann man auf völlig heiteres u. angenehmes Wetter rechnen.— 6. Einwohner: 221,812. Sachsen mit niedersächsischer, Frie- sen mit friesischer Mundart. Wenig Adel; meist Bürger u. freie Bauern. 153,769 Lutheraner unter dem Consistorium in Oldenburg u. 1 Generalsuperin- tendenlen; 299 Neformirte; 65,430 Katholiken unter einem Generaldechantcn in Vechta, als dem Osficial des Bischofs von Münster; 42 Mennoniten; 709 Juden. — 7. Kultur. Sehr ergiebiger Ackerbau in der Marsch, weniger ergiebig in der Geest.3) Wenig Obstbau. 8 Qm. meist Kieferwaldung. Ausgezeichnete Vieh- zucht u. Mi Ich wirth sch äst, des. in der Marsch.4 * *) Nicht bedeutende Fischerei. Austernbänke an der Insel Wangeroog. Viele Blutegel in den stehenden Moor- gewässern. Geringe Gewerbsthätigkeit; die meisten Manufakturwaaren kommen vom Ausl. s) Nickt unbedeutender Handel.^) Mancherlei B ild u n gs ansta lt en.7) — 8. Kreis Vechta. 14,,* Qm. 33,674 meist kathol. E. 4 Aemter. Vechta. 5 M. v. Oldenb. St. a. d..Vechta. 2,400 E. Leinweb. Branntweinor. Märkte. Dinklage. Mfl. 1,600 E. Viehmärkte. — 9. Kreis Kloppenburg. 26,Qm. ' 3) An g ebaute Pflanz en in der Marsch: viel Reps, Weizen, Hafer u. Hül- senfrüchte; in der Geest: Roggen, Gerste, Hafer, Flachs, Hanf, Hopfen, sehr gute Kartoffeln. 4) Viehstand: 133,000 Rinder, 35,000 Pferde, 190,000 Schafe, 30,000 Schweine. Federvieh. Bienen. 4) Wichtigstes Gewerbe: Garnspinnerei u. Leineweberei. Viel Branntwein- brennereien. Etwas Wollen-, Holz- u. Lederwaarenfabr.; einige Zucker- u. Tabacks- sabr. Hollandsgehen der Geestbewohner, wie in Hannover. •) 1. Der Landhandel ist durch Mangel an guten Straßen gehemmt. Der See Handel konnte noch bedeutender sein. Die weitesten Seereisen der oldenb. Rhe- der gehen nur nach den Niederlanden, England, Norwegen, Lübeck, in die preuß. Häfen u. nach Riga. Die Nhederei zählt 80 Schiffe mit 4,000 Lasten. Schiffbare Flüsse: Wesen Hunte. Ha u pt ha ndels Plätze^ Oldenburg, Varel, Jever, Hook- fiel, Wlldcshausen, Elsfleth, Brake. Letzteres ist der Haüptplatz für d. oldenb. Seehdl. — 2. Ausfuhrartikel: Pferde, Schlachtvieh, Butter, Käse, gesalzenes u. geräu- chertesfleisch, Reps, Gartengewächse, Leinwand.— 3. Einfuhrarikel: Kolonial- u. Materialwaaren, Südfrüchte, Wein, Bier, Salz, Eisen, Fabrikerzeugnisse aller Art. 7) Bildungsanst alten: 2 Gymn., 4 lat. Schulen, 1 luth. u. 1 kath. Schul- lehrerseminar, 1 Militärschule in Oldenburg, 1 Taubstummeninstitut. Gute Landschulen in der Marsch. In der Geest ersckwert den Besuch der Schule die Zerstreutheit der ländlichen Wohnungen in den sog. Bauernschaften, deren mehrere, oft sehr viele, zu einem Kirchdorfe eingepfarrt sind, wo sich die Schule befindet u. das den Mittelpunkt eines zuweilen meileuweiten Kreises bildet.

2. Besonderer Theil - S. 112

1856 - Eßlingen : Weychardt
112 Erste Abtheilung. Europa. 2. Die technische Kultur hat noch lange nicht den Umfang und den Grad der Ausbildung erreicht, wie in Oesterreich, Preußen und Sachsen. Eigentliche Fabri- ken finden sich nur in den bedeutenderen Städten, besonders in Augsburg, Fürth, Nürnberg, München, Schwabach, Schweinfurt.») — 3. Der Handel ist hauptsächlich Transithandel aus den nördl. Staaten des Bundes nach Oesterreich und Italien. Wichtigste Handelsstädte: Augsburg, Nürnberg, Bamberg, Schweinfurt und Würz- burg. 2) — 4. Die Bildung ist in den fränkischen Kreisen am weitesten fort- geschritten. 6) 7. Verfassung. Eine untheilbare, konstitutionelle Erbmonarchie. Die Krone ist im Mannsflamm nach dem Rechte der Erstgeburt und der agnatischen Li- nealfolge, und nach dem Erlöschen desselben auch im Weiberstamm erblich. Reichs- stände in 2 Kammern, die der Reichsräthe und die der Abgeordneten.7) Haupt- 2. Angebaute Gewächse: Waizen, Dinkel, Roggen, Gerste, Hafer; Kar- toffeln; Hopfen shersbruck, Spalt, Altdorfj; Hanf; Flachs; Taback in der Pfalz und um Nürnberg; Oelgewächse und Farbekräuter in der Pfalz; Gartengewächse vorzüglich um Bamberg und Nürnberg und in der Pfalz; Obst in der Pfalz, am Main und Bodensee; Wein in der Pfalz und am Main. 3. Lieh stand: 2,350,400 Rinder; 330,000 Pferde; 1,485,000 zum Theil veredelte Schafe; 866,000 Schweine; 100,000 Ziegen; wenig Esel; 4>/s Mill. zah- mes Geflügel; 200,000 Bienenstöcke; Ansänge der Seidenzucht. 4. Produkte des Bergbaus: etwas Quecksilber, viel Eisen; Marmor, Kalk, Gyps, Porzellanerde, lithographischer Schiefer bei Solnhofen an der Altmühl, viel Bausteine, Graphit; viel Stein- n. Braunkohlen; viel Torf; sehr viel Salz. ») Wichtige Zweige der technischen Kultur. Leinen-, Baumwollen- u. Wollenmanufakturen. Verfertigung von allerhand Metallwaaren sfichtelgebirgej, von Schmelztiegeln aus Graphit, von Thon- und Glaswaaren sdeggendorf und Oberzells, von Holz- und Spielwaaren, von Gold- und Silberwaaren ^Augsburg), von opt., mechan., chirurg. und musikal. Instrumenten München). Erzgießereien soberzell). Chem. Fabriken. Gerbereien. Papierfabr. 5,000 Bierbrauereien, die jährlich über 9 Mill. Eimer Bier, in München allein 400,000 Eimer liefern. - 5) 1. Ausfuhrartikel: Getreide, Hopfen, Bauholz, Rindvieh, Schweine, Salz, Leder, Bier, Wein, Glas, Spiegel, Spielwaaren. 2. Einfuhrartikel: Kolonialwaaren, Südfrüchte,'Wein, Oel, Seide, Wolle, Baumwolle, Tücher, baumwollene Zeuge, Pelzwaaren, Eisen- und Stahlwaaren, Mo- dewaaren, Pferde, Seefische. . 3. Mancherlei Beförderungsmittel des Handels. a. Meist gute Straßen, 1,100 M. l. t>. Ludwigs-Süd-No rdbahn von Lindau über Kempten, Kaufbeu- ren, Augsburg, Donauwörth, Nördlingen, Oettingen, Schwabach, Nürnberg, Erlan- gen, Bamberg, Culmbach bis Hof. 70 M. Zweigbahn v. Augsburg n. München 8'/» M.; v. Augsburg über Günzburg n. Ulm; v. Nürnberg n. Fürth. e. Bayrische Ostwest-Staatsbahn v. Bamberg über Haßsurt, Schweinfurt n. Aschaffenburg. ä. Pfälzische Ludwigsbahn v. Ludwigshafen über Neustadt, Kai- serslautern, Landstuhl, Homburg bis Bexbach. 14 M. l. Zweigbahn v. Schiffer- stadt n. Speyer ly* M. e. Im Bau begriffene Bahnen: München - Salzburger - Rosenheim- Kuffsteiner Eisenbahn; v. Nürnberg über Amberg n. Regensburg; v. Aschaffenburg n. Darmstadt; v. Kulmbach n. Bayreuth. k. Schiffbare Flüsse. Donau, Dampfschiffahrt bei Donauwörth. Rhein mit Dampfschiffen. Main mit Dampfschiffen von Bamberg an. Bodensee mit Dampfschiffen. g. Ludwigskanal von Kehlheim an der Donau bis Bamberg am Main; 331/2 M. I., 54' br., 5' 1.; 94 Schleusen zur Nebersteigung der Höhe von 270'. b)Bildungsan st alten. 2 kath. Univ.: München und Würzburg. 1 luth. Univ.: Erlangen. 1 Akademie der Miss, und 1 Akademie der Künste in München. 9 Lyceen, 26 Gymn., 60 lat. Schulen, 3 polytechn. Schulen, 9 Schullehrersem., 1 kön. Baugewerb-, 1 Handels- und Gewerbschule, 22 landwirtsch. und Gewerbschu- len, 1 Blinden- und Taubstummeninftitut, über 7000 Volksschulen. ?) 1. König aus der Linie Pfalz des Hauses Scheyern-Wittelsbach: Maxi- milian Ii. seit 20. März 1848; geb. 28. Nov. 1811. Katholisch. — 2. Titel: N.

3. Besonderer Theil - S. 512

1856 - Eßlingen : Weychardt
512 Erste Abtheilung. Europa. O. L. — 2. Grenzen. Im O: Modtzua; Parma; Oesterreich slom? bardei^; Schweiz stessins. 'Im N.: Schweiz Wallis; Genfer See; Gensp Nordapenninen. Vom Col di Teuda bis zum Paß Pietra mala. Richtung v. Sw. nach No. ii. v. Nw. n. So. 3,000' h. Monte Gottaro 5,000'. bd. Die Mittel- apenninen. Bis zur Quelle des Trouto u. Veliuo. Richtung von Nw. nach So. з, 000 bis 5,000' h. Monte della Sibilla 6,706'. cc. Die Siidapenninen. Richtung von Nw. nach So. u. nach Sw. 3,000 bis 6,000' h. Gran Sasso d'jtalia 8,935'. 66. Die Vorapenninen auf der Westseite der Mittel-u. Südapeuuinen. Verlchiedene Bergmassen, welche ohne Verbindung mit den Apenninen sindoder nur einen geringen Zusammenhang mit denselben habe». Größtentheils Vulkane. Apuanische Alpen 6,300'. Monte Amiata 5,400'. Vesuv 3,500'. ee. Monte Gargäno. Jsolirte Bcrggruppe im O. der Südapenninen. Monte Calvo 4,960'. ff\ Ge- stein. Größtentheils ein graulicher Kalk ohne Versteinerungen. Im nördlichsten Theil и. in Calabrien Granit und andere Urgebirgsarten. Die Vorapenninen sind meist vul- kanisch. Viele ausgebrannte Vulkane. Der Vesuv ist ein brennender Vulkan, c. 6 Tiefebenen, aa. Lombardischvenetianische Tiefebene. 700 Qm. bb. Tos- canische Tiefebene; am untern Arno. cc. Römische Tiefebene mit den pontini- schen Sümpfen; von Civita Vecchia bis Terracinai 66. Campanische Tiefebene; an den Buchten von Gaeta u. Neapel, ee. Tiefebene von Salerno, ik. Apulische Tiefebene; Sw. vom Golf v. Manfredonia. — 10. Oberfläche der Inseln. Meist gebirgig. Größere Ebenen auf Sardinien und Sicilien. Corstka, Sardinien u. Elba bestehen aus Urgebirge; Sicilien mit dem 10,260' h. Feuerberg Aetna wird meist ans dem Kalk der Apenninen gebildet. Die kleineren Inseln um Sicilien sind vulka- nisch. Auf Stromboli ein thätiger Vulkan. — 11. Gewässer. Po; das einzige italienische Stronisystem; mit vielen rechten u. linken Zuflüsse». Unterlauf der Etsch. Viele Küstenflüssc: Arno; Tiber. Seen am Südfnße der Alpen: Lago mag- giore; Garda See. Seen in den Apenninen, des. in den der Vorapenninen, von Toskana, dem Kirchenstaat u. von Neapel: Lago di Perugia, di Boise na, di Celano. — 12. Klima, a. Mittelwärme des Jahres, Winters u. Som- mers. Messina: -s- 18,2°; -f 13°; + 23,4°. Mailand 468' h.: -s- 12,9°; -f- 2,2°; + 22,7°. St. Bernhard in 7,650': -1,«°; —7,7°; -s-5,7°. Keine großen Wärme- unterschiede zwischen den niedrig gelegenen Gegenden im S. u. N. Die Winter- wärme, aber nicht die Sommerwärme nimmt stark von N. nach S. zu. Sehr große Wärmennterschiede nach senkreck)ter Ausdehnung. In den Ebenen Süditaliens u. Si- ciliens findet man subtropisches Klima; ein ganz kurzer Schneefall ist eine große Sel- tenheit. Die Apenninen sind vom September bis Mai tief mit Schnee bedeckt; ja in einigen Bergklüftcn der Abruzzen bleibt er das ganze Jahr liegen. Der Aetna ragt in die Schneeregion hinein. Das englische Haus oder das Haus von Gemellaro, wohl die höchste Wohnung in Europa, am Fuße des Hauptkraters in 9,200', ist noch im Juni unter einer Schneedecke begraben und im August fällt schon wieder der neue Schnee. Die Alpen sind von 8,900' an mit Schnee und Eis bedeckt, b. Nord- winde sind die gewöhnlichsten. Der Scirocco ist ein heißer und austrocknender Südwind, c. Regenmenge. Am Fuße der Alpen 54", in den Ebenen des Po 40", in Genua 51", in Nom 29", in Neapel 29", in Palermo 21". Sie nimmt nach der Südseite der Alpen und nach den Nvrdapenninen zu; gegen S. nimmt sie ab. Der Sommerregen nimmt stark gegen S. ab, während die Herbst- u. Winterregen zuneh- men. 6. Ungesunde Luft [aria cattiva] in mehreren Gegenden, vorzüglich a. d. Westküste u. in den Vorapenninen, in Morästen, still stehenden Seen u. langsam fließenden Gewässern. — 13. Armuth an Mineralien, besonders an Metallen. Eilen [130,000 Ctrz, hauptsächl. auf Elba. Blei [2,000 Ctrz. Trefft, carrarischer Marmor in Modena. Vulkanische Produkte: Lava, Bimsstein rc. Ungeheurer Reichthum an Schwefel ans Sicilien. Stein- und Braunkohlen. Stein - und Seesalz. ^ — 14. Pflanzenreich, a. Angeb ante Pflanzen. Viel Reis in der Lombardei. Mais. Weizen. Vortreffl. Gemüsearten. Viel Wein, darunter trefft. Sorten. Kaitanien, die zum Theil das Hauptnahrungsmittcl der ärmeren Klasse bilden. Südfrüchte, wie Citronen, Orangen, Pomeranzen, Mandeln, Feigen rc., kommen an den norditalienischen Seen im Winter meist bedeckt, häufiger bei Nizza, Genna, in Toskana und im Kir- chenstaat, allgemein von Terracina an, auf der Ostseite von Ascoli an, vor. Oelbänme an den nordital. Seen und südl. v. d. Nordapenninen. Dattelpalmen in Neapel und Sicilien. Zuckerrohr auf Sicilien u. Malta. Baumwolle auf Sardinien u. Sicilien.

4. Besonderer Theil - S. 679

1856 - Eßlingen : Weychardt
Die Besitzungen der englisch-ostindischen Kompagnie in Vorderindien. t>78 Bengalen; der große Morast Nn n.4) — 6. Klima. Die Wärme durchläuft die Stufen- leiter aller Klimazonen, von der beständigen Schwüle der Tropenländer bis zum ewl- Beludschistan ». dem arabischen Meer. a. Die nördliche Hälfte ist das P e n d , ch a b [= Fünfstromlands. Zwischen Indus u. Setledsch. Bis 800' h. Zum Theil wohl- angebaut. b. Sindh^ die südliche Hälfte im untern Lauf des Indus, hat magern Boden. — 4. Das tiefe Radschasthau [= Land der Königes. Es ist vom Loni be- wässert u. nur in seiner Osthälsle Kulturland. Die westliche Halste ist die salzige Sandwüste Thurr. 160 M. l.; 20 bis 40 M. br.; 3,125 Qm. groß.^ Viele kleine, weidereiche Fruchlstellen. — 5. Das Run. 325 Qm. groß. Im S. des Thurr. Im Sommer eine trockene, harte Sandwüste, mit einer zolldicken Salzkruste überzogen, in welcher die häufige Luftspiegelung verschiedene Ansichten vorgaukelt. Zur Regen- zeit ein salziger Schlammsee, in den der Loni mündet. — 6. Im S. des Run liegt das Jnselland Katscha [Kutschp Vulkanische Kegelberge. Furchtbares Erdbeben 1819. — 7. Die Halbinsel Gudscherat. 1,050 Qm. Zwischen den Schlammgolfen von Kuftch u. Cambaja. Ein wildes Gebirge im L>.; gegen N. fällt es zu einer Tiefebene ab. Vor der Südküste die kleine Insel Diu. — 8. Das Plateau von Dekan [Dak- schinapatha — Land zur Rechten oder der Südens. Ein Dreieck von 8° bis 28° N. Br. Zwischen dem bengalischen Meerbusen, dem indischen Tieflande, dem arabischen Meere, dem Manaar Golf u. der Palksstraße. Westküste: 430 M. Ostküste: 420 M. Mit den Tiefebenen der Malabar- u. Coromandelküste 30,180 Qm. groß. a. Das Innere Dekans ist eine von Tafelbergen u. Kuppen vielfach unterbrochene Hoch- ebene. 2,000' bis 2,400' h. Im Bergland von Gondwana bis 6,000' h. b. Die West g h ats sghat — Paßs bilden den Westrand des Plateaus. Sic ziehen als eine ununterbrochene Kette vom Tapti gegen S. bis zum Gap, das eine 400' h. Lücke zwischen den Nilagiri u. Aligiri bildet. Im S. dieser Lücke setzen die Ghats in den Aligiri bis Kap Komorin fort. Steiler Westabfall zum flachen, sehr beengten Westsaum der Küste Malabar fl,450 Qm. großs. Mittelhöhe: 2,000 — 3,600'. Taddi am da- mala 5,340'. Nilagiri [= blaue Berges, die südliche Bergmasse der Westgbats, mit dem Murtschurti Bet 9,450'. Im S. des Gap's die Aligiri mildem Permal 6,900'. e. Die Ostghats ziehen von den Nilagiri gegen N. bis zum Gan- ges. Vielfach durchbrochener Ostrand des Plateaus. 3,000 bis 6,000' h. Allmäli- ger Ostabsall zur stark bevölkerten u. städtereicheu Küste Coromandel [4,230 Qm. großs. d. Der Nordrand des Plateaus ist ein mannigfaltig gebildetes Bergland. Satpura Kette zwischen Tapti n. Nerbudda. Bin dh y a Gebirge [= Sonnen- wands im N. des Nerbudda. Nördlich davon das 1,500 bis 2,000' h. Plateau von Malwa. Das hohe Nadschasthan mit dem Arawalli Gebirge [— Berg der Starkes u. dem 4,700' h. Abu. e. Gestein. Dolorit u. Basalt [Trappfor- matious zeigen eine sehr große Verbreitung. Das Itrgebirge, das die Grundlage des Plateaus zu bilden scheint, tritt in den West- ». Ostghats, so wie au einigen Stellen des Nordrandes hervor. Außerdem tritt der alte rothe Sandstein mit Steinkohlenlagern ». der bunte Sandstein in größerer Verbreitung auf. Kein großer Reichthum an Metallen; Silber, Kupfer, Blei,'Zinn u. Eisen. Viele Edelsteine; Diamanten an der Ostseite zwischen 14° u. 25° Br.; Karneole; Smaragde rc. 4) Gewässer. — I. Arabisches Meer. — 1. Der Mittel - und Un- terlauf des Indus [Sin dh. Indus], Durchbruch durch den Himalaya. Un- terhalb der Mündung des Dschunab nur noch 200' über der Meeresfläche. An- fang der Stromspaltungen oberhalb Bukkur, 60 M. vom Meere. 11 Mündungen. Der östlichste Arm bildet vor seinem Ausflusse den Sindri See ». steht mit dem Run in Verbindung. Regelmäßige Anschwellungen vom April bis September. Be- schränkte Schiffahrt mit Segel- u. Dampfschiffen; nur 3 bis 4 Mündungen sind schiffbar. Nicht weit eindringende Ebbe u. Fluth. Starke Brandung an der flachen Küste, a. R. Z. aa. Der Schejuk; vom Karakorum Gebirge, bb. Der Gilgit; vom Thsunling. cc. Der Kabul [Cophgn]; von der Hochterrasse von Kabul; mit dem Pandlchschir, Alingar, Kameh u. Lundi links, b. L. Z. aa. Der D s chu - nab [Acesïnes]; mit dem Behüt [Hydaspes] rechts, dem Rawi fuydraötoss ». dem aus dem Rawana See kommenden, 300 M. l. Setledsch [Satadru. Zarä- drus] links; letzterer nimmt rechts den Bijas suypbstsis] auf. Diese linken Zuflüsse kommen aus dem Himalaya u. bewässern das Pend schab [= Fünsstromland. Pen- tapotamia]. bb. Der Gaggar erreicht wohl den Indus nicht, sondern ist ein

5. Besonderer Theil - S. 761

1856 - Eßlingen : Weychardt
Die asiatische Türkei. Eintheilung u. bedeutendste Wohnorte. 761 Sümpfen umgeben. Prachtvolle Ruinen von Baalbeck [Baalath. Beth-Semes. Heliopö- lis. Diese Namen bedeuten Sonnensta dt]. Im Hochthale Bekla 3,500' h. Besonders prachtvoll find die Ruinen eines Sonnentempcls, der 800' l. und 400' br. war, und einiger anderer Tempel. Von dem Mongolen Hulagu Khan zerstört 1260. Höms semesa]. St. unweit des Orontes. 25,000 E. Biel Industrie. Ruinen eines prächtigen Sonnentempels, an dem der hier geborne römische Kaiser Heliogabalns sf 222 n. Chr.] ursprünglich Sonnenpriester war. Sieg des Kaisers Aurelian über die Kaiserin Zenobia 273 n. Chr. Hamah [Hamath. Epiphanlaj. St. am Oron- tes. 50,000 C. Bebaut. Handelsstadt und Karawanenstation. Westlich davon die Stadt Masiyad mit einer Burg, welche von 1228 bis 1271 die Residenz von den Fürsten der Ismaelier sassassinen der Kreuzfahrers! war, jenes Meuchlerordens, der von der Sekte Hassans, des Alten vom Berge auf der Feste Alamut, abstammt ss. p. 728]. Die Stadt ist noch jetzt der Hauplsitz der geringen Ueberreste der Is- maeller. Die 200,000 Nasarier sansairieh] bewohnen das Gebirgsland zwischen Libanon und Orontes. Sie sind, wie die Ismaelier, aus dem Islam hervorgangen; beide aber hassen sich auf's tödtlichste. Die Rasarier find sauft und sehr arbeitsam, glauben die Gottheit Ali's und die Seelenwanderung und haben viele Geheimlehren. Äntakijeh [Antiochia Epidaphnes]. St. am Orontes, 1 M. vom Meere. 18,000 E. Seidenbau. Sasfiangerberei. 7 warme Quellen. Von Seleucus Nikator zu Ehren sei- nes Vaters Anliochus erbaut 301 v. Chr. Prachtvolle Hauptstadt des seleu- cidisch-syrischen Reiches mit über 200,000 E. von 301 bis 64 v. Chr. Ihre Trümmer liegen innerhalb einer Mauer von fast 5 M. im Umfange. Sieg des dem Antilibanon im O., 3 bis 4 Tagreisen lang, im S. 2, im N. bis 4 Stunden breit. Eine grüne, im Winter oft mit Schnee bedeckte Aue. Der südlichen Senkung des Thales folgt der Nähr el-Litany, der nördlichen der Nähr el-Ahsy. — d. Oest- liche Gebirgszone. aa. Der Antilibanon [= Gegenlibanon. Antilibanus. Dsehe- bei el - Wast. Dschebel es-Schart]. Von 33'/,° bis 34'/,° N. Br. Richtung von S. nach No. Fast genau parallel laufend mit dem Libanon. Steiler West ab fall zumbekaa. Stufeiiarliger Ostabsall zu den Hochflächen Syriens. Dschebel esch- Scheikh 9,000' jl>. p. 752]. Steile und beschwerliche Reitwege über das Ge- birge. Gestein wie im Libanon, mit dem Unterschied, daß die Kreide und der Kreibemergel eine sehr große Verbreitung zeigen,' der Kohlensandstein aber fast ganz verschwindet. Häufige Erdbeben. — bb. Die Hochflächen des östlichen Syriens. Sie hängen im S. mir den Hochflächen Haurans und mit der Hochfläche der syrisch- arabischen Wüste zusammen,, von welch' letzterer sie durch eine Linie vom Dschebel Hauran über Tadmor nach el-Deir am Euphrat geschieden werden. Im O. scheidet sie der Euphrat von den Hochflächen Mesopotamiens. Im N. erhebt sich das wilde Gebirgsland des Taurus zwischen Euphrat und Dschehan. Im W. reicheu sie bis zum Amanus, dem Thäte des Nähr el-Ahsy und bis zum Antilibanon. Die hügeligen und trockenen Hochflächen des östlichen Syriens liegen bei Damaskus 2,180', bei Aleppo 1,185' hoch und senken sich etwas gegen das tief eingeschnitteue Euphratthal. Sie bestehen vorherrschend aus Kreide und tertiären Gesteinen, sind znm Anbau sehr wohl geeignet, aber wegen Mangels an Bewässerung verödet. Wo aber der Boden durch Flüsse oder Kunst bewässert wird, finden sich außerordentlich fruchtbare Land- striche. — e. Das nördliche Syrien llomazene] ist ein hohes, rauhes Gebirgsland zwischen Euphrat und Dschehun, das von einem Theil des Taurus gebildet wird. — 6. Gewässer. — a. Mitt elmeer. aa. Der Nähr s— Fluß] el-Litany snahr el-Kasimiyeh. Eevntes]. 4,000' h. Quelle am Oftabhange des Libanon. Durch- bruch durch den südlichen Libanon, bb. N a h r cl-Kebir großer Fluß. Eleu- therus]. Vom Ostabhauge des Libanon, cc. Nähr el-Ahsy f— der stürmische Fluß. Orontes]. Aus einer Kluft am Ostabhauge des Libanon. Er durchfließt den Kad e s- L-ce ssee von Höms] und verläßt feine nördliche Richtung, um sich in seinem Untcr- lause gegen W. zum Mittelmeere zu wenden. Er nimmt rechts den Kara-su slap- padox] aus, der denak-Denis ssee von Antiochien] durchfließt. — b. Persischer Meerbusen. Der Mittellauf des Euphrat bildet die Grenze zwischen Syrien und Mesopotamien. Mehrere Zuflüsse, darunter der Nähr Sadschur. — c. Kon- tinentale Gewässer, aa. Der Bahr el-Merdsch f— See der Wiesen], im O. von Damaskus, nimmt mehrere Flüsse vom Ostabhauge des Antilibanon auf, wre den Barada sobr^sorrboas], und vom Dschebel Hauran, wie den Wady el- t > w a. bb. Nähr Kuweit [Cbalus]. cc. Der Sabcha-See.

6. Besonderer Theil - S. 780

1856 - Eßlingen : Weychardt
780 Zweite Abtheilung. Asien. wo sich das Volk Israel lagerte; im So. desselben ist die Ebene es Sebaijeh, auf der sich das Volk Israel während der Gesetzgebung befand, b. Das Wiisten- Plateau Tih Beni Israel [= Wüste der Kinder Israel. Wüste Paranch Den Südrand bildet der über 4,000' h. Dschebel et Tih. Er zieht von O. nach W. quer durch die Halbinsel und fällt gegen S. zu der 2,000' h., sandigen Ebene Debbet er Ramleh ab. Von seinem Ostende aus geht ein steiler Gebirgszug gegen N. längs des Busens von Akaba. Die Fortsetzung seines Westendes wendet sich gleichfalls gegen N. und läuft als Dschebel er Rahah parallel mit dem Busen von Suez und weiter hin parallel mit dem Thale der Bttterseen bis zum Mittelmeere. Die mit schwarzen Feuersteinen übersäeten Ebenen des Wüstenplateaus, auf dem oft glühende Südwinde wehen und die Luftspiegelung ihre Trugbilder vorzaubert, find von Kalk- und Kreidehügeln durchzogen und fallen in mehreren Stufen zum Mittelmeere und^ zum Wady Khuberah ab. Die No. Ecke der Wüste ist das Bergland der Azazimeh. Es endet im N. mit dem 4 bis 6 Stunden breiten Wady Murreh [Wüste Zins, durch welchen das Bergland von Palästina geschieden ist. An seinem Westrande liegt die Wüste Kades; in ihr erhebt sich ein nackter Fels, an dessen Fuße der reichlich sprudelnde Quell Ain Kades hervorkommt. Der westliche, größere Theil der Tihwüste sendet seine Regenwasser durch den Wady el Arisch, mit dem sich der Wady el Akabah vereinigt, zum Mittelmeere, die östliche, kleinere Hälfte durch den Wady Dscherafeh und den Wady Murreh, von dem der Wady Fi kr eh ein Seitenzweig ist, in das todte Meer. 2. Landschaft Hedschas. Nördlicher Theil des Westrandes von Arabien zwischen 18° bis 30° N. Br. 230 M. lange Kiiste längs des Busens von Akaba und des rothen Meeres, voller Korallenriffe, Klippen und kleinen Inseln, daher für die Schiffer höchst gefährlich. Das Tehama [— flache Ebenes; 4 bis 5 M. br., flach, sandig und salzig, mit vielen Sümpfen und Lagunen, mit sehr schwüler Hitze und spärlichen Winterregen. Das Dschebal; terrassenförmig gebildetes, 3,000', 6,000' bis 8,000' hohes Bergland, meist aus Urgebirge oder vulkanischen Gesteinen gebildet, von denen letztere besonders häufig zwischen Medina und Mekka vorkommen; häufige Erdbeben; Vulkanbrand bei Medina 1256 n. Chr. Gegen O. schließt sich Hedschas an das Bergland von Nedschd an. Keine Flußsysteme, nur Regenbäche, die in der Regenzeit von December bis April sehr stark anschwellen; wenig Waldungen; schöne und fruchtbare Thäler. Hedschas steht unter nomineller Oberhoheit der Pforte. — 1. Nord-Hedschas. Meist von unabhängigen Beduinenstämmen bewohnt Beden [Mvghair Schoaibj. Ort in einem wasserreichen und fruchtbaren Thale. Hier die Ruinen von Midian; Stadt des Patriarchen und Priesters Jethro [bei den Ara- bern: Schoeibj; Ursitz der Midianiter; ehemals bedeutende Handelsstadt der Nabatäer. Tebük. Wichtige Handelsstadt auf der syrischen Pilgerstraße. El Haura [— die Weiße. Leuce Cöme], Hafenstadt am rothen Meer. Einst große Handelsstadt der Nabatäer. — 2. Scherifat von Medina. Medina en 9teby [= Stadt des Propheten. Jathrippa]. 20 M. vom rothen Meere; 50 M. von Mekka. St. am Bache Ajun Sarkeh, in einer 3,000' h. fruchtbaren Ebene. 20,000 E- Eine der schönsten Städte des Orients mit weitläufigen Vorstädten. Stärkste Festung in Hed- schas mit Citadelle. Das Gebiet der Stadt steht unter einem Scherif und bildet mit Mekka das Hedud el Haram [— unverletzliches Gebiets, das kein Christ, kein Jude, kein Götzendiener betreten soll. Eroberung durch die Wechabiten 1804. Der Juwel der Stadt ist die große Moschee el Haram [= die Unverletzliches oder Med- sched en Neby [= die Moschee des Propheten) mit dem Grabe des hier 632 ge- storbenen Propheten Muhamed und der beiden ersten Chalifen Abubekr und Omar. Häufige Wallfahrten zum Grabe Muhameds. Der Besuch desselben ist jedoch nicht geboten, wie der der Kaaba zu Mekka, sondern wird nur zu den verdienstlichen Werken gerechnet; von den Pilgern, die Mekka besuchen, geht nur etwa der dritte Theil auch nach Medina. 30 Medressen sgelehrtenschulen). Ianbo el Bahr fckamdia). Feste St. am rothen Meere. 6,000 E. Der Hafen von Medina. Han- del. — Z.'Großscherifat von Mekka. Mekka som el Kora — die Mutter der Städte. El Mosherefe — die Edle. Beleb al Ameyn — die Region der Gläubigen. Sie führt noch über hundert andere prunkvolle Titel). 7 M. v. Dschidda. Feste Hauptstadt des Großscherifats mit starker Citadelle. Geburtsort des Propheten Muhamed 571 n. Chr. Größter Wallfahrtsort der Muhamedaner. 34,000 E-, darunter 4,000 Abessinier und schwarze Sklaven. Die Stadt liegt in einem engen, nur 100 bis 700 Schritte breiten, sandigen, von wüsten Höhen und Sandflächen um- gebenen Thale und ist von sehr geringer Ausdehnung, wenn mau von den lang

7. Besonderer Theil - S. 858

1856 - Eßlingen : Weychardt
858 Dritte Abtheilung. Afrika. b. Insel St. Laurentii bei den portugiesischen Entdeckern 1506. c. Jsle Dauphine bei den ältern französischen Ansiedlern, d. Königin des indischen Oceans. — 2. Lage. Vom Kap St. Marie in 25° 45' S. Br. bis zum Kap Ambra in 11° 57' S. Br. Zu beiden Seiten des 65° O. L. Durch den 42 M. br. Kanal von Mozambique von der ostafrikauischen Küste getrennt. 112 M. von Bour- von. 142 M. von Mauritius. — 3. Größe. Von S. nach N. 215 M. l. 40 bis 60 M. br. 10,000 Qm. gr. Nächst Neuguinea die größte Insel der Erde. — 4. Ober- fläche. a. Kusten. 550 M. l. Im südlichen Theil bis 15° S. Br. einförmig, ohne gute Häfen, mit wenig offenen, als Rheden dienenden Baien. Viele sehr große und zu trefflichen Häfen taugliche Luchten im nördlichen Theil. b. Küstenebene. 10 bis 15 M. br. Sehr niedrig; sumpfig; oft sehr seenreich, c. Das Gebirgsland steigt von O. her fast mauerförmig, von W. her terrassenartig auf. Es bildet waldlose, grasreiche, 3,000' bis 4,000' h. Hochebenen mit rothem Thonboden, auf denen sich das 8,000' bis 12,000' h. Ambohitsmcna Gebirge s— rothes Gebirges und andere Gebirgsketten erheben. Wenig Pässe. d. ©estein. Urgebirgc, besonders Granit, mit prachtvollen Bergkrystallen, Turmalinen, Roscnqnarz rc. Thonschiefer. Kalkstein und Marmor. Verschiedene Sandsteine. Die ehemalige vulkanische Thätig- keit beweisen erloschene Krater, Laven, Schlacken und Basalte. Ziemlich häufige Erd- beben. Warme und kalte Mineralquellen. — 5. Gewässer. Sehr zahlreich. Viele Wasserfälle. Einige Flüsse sind an ihren Mündungen schiffbar. Flüsse und Seen wimmeln von Fischen und Krokodilen, a. Der Manang ara. 60 M. l. b. Der Mang u r n 60 M. 1. c. Der Mantao. d. Para-ceyla. e. Viele große und schöne id e e n. See von T a n a r i v a. N o s si - V o l a - S e e. — 6. Klima. a. Sehr mannigfaltige Temperaturen. Tropische, durch die Seewinde etwas gemilderte Hitze der Küsteugegenden. Letztere sind gesund, mit Ausnahme der Ostküste, deren miasmatischen Dünste die Gallenkrankheiten verursachen, welche als madegassische Fieber bekannt sind und den Europäern den Tod bringen. Gemäßigtes und gesundes Klima aus den Hochebenen. Hier geht das Thermometer im Winter bis auf den Frostpunkt herab. Die höchsten Gebirge bedecken sich im Winter sogar mit Schnee, b. Häufige und starke stiegen. Daher der große Wasserreichthum der Insel. — 7. Einwohner. 41/2 Mill. Sie nennen sich Malagasy; daher das europäische Malegaschen oder Madegassen. 2 Hauptvölker, aber gegen 27 Stämme. Heiden, welche ein höchstes Wesen erkennen, zugleich aber ein böses Princip annehmen u. die Sonne als befruchtende Kraft verehren, a. Mal a Yen auf den Binnen- hochcbenen. Dazu gehören die Betsilvo und die kriegerischen Howas. welche seit 1813 aus dem Innern hervorbrachen und die Insel unterwarfen, b. Volksstämme mit entschiedenem Kasfercharakter aus der Westseite. Unter ihnen die grau- samen Sakalawas, die 3/4 der Insel einnehmen, c. Eingewanderte Araber und Suaheli im 91. und So. — 8. Kultur, a. Außerordentlich fruchtbarer Boden und ungemein reiche Tropenvegetation. Wichtiger Ackerbau sreis ist das Hauptnahrungsmittel. Tropische und subtropische Kulturpflanzen: Palmen, Bananen, Ananas, eßbare Aruins, Bataten, Manioc, Zuckerrohr, Kaffe, Baumwolle, Indigo, Südfrüchte, Wein, Kartoffeln, Tabak rc.]. Prachtvolle Wälder mit den manigfaltig- ftcn und kolossalsten Tropenbäumen fquinquinabanm. Tanguiubaum, dessen giftige Früchte in den noch gebräuchlichen Ordalien angewendet werden. Der Ravinala. Gnmmibättme und Sträucher. Elemi- und Copalharzbäume. Eben-, Rosenholz-, Adlerholzbäume und andere. Farbe - und Tischlerhölzer. Zahlreiche Oelpflanzen, darunter die Ricinuspalme. Viel Gewürz- und Arzneipflanzen]. Ausgedehnte Vieh- zucht. Bienen- und Seidcnzucht. Viel Wild; aber keine Dickhäuter und keine Raubthiere. Bergbau Hsilber; Kupfer; Eisen. Kohlen. Salz]. Man- cherlei Gewerbe, hauptsächlich bei den Bewohnern der pflanzenarmen Hochebenen. fseiden-, Wollen- und Teppichweberei. Bijouterien. Eiseuwaaren. Sehr zierliche und schön gefärbte Klcidungsstoffe aus Palmenfasern]. c. Der innere Verkehr leidet durch "den Mangel an Straßen. Der Seehandel ist nicht mehr so bedeutend, wie früher. Die Nordamerikaner hauptsächlich führen verschiedene Fabrikate ein. Sklavenhandel und Seeraub haben aufgehört. — 9. Verfassung und Ver- waltung. Despotische Erbmonarchie der Howas.') Das sehr drückende ’) Der Howasherrscher Radam a fff 1828] erwarb sich die hochste Gewalt uber ganz Madagascar und war dem Christenthum und dcu Europaern sehr hold. Er schickte funge Lente aus seinem Volte nach Mauritius und Europa und liesi im Lande selbst dnrch britische Missionare christlichc Schnlett errichten, deren es 1828

8. Besonderer Theil - S. 1002

1856 - Eßlingen : Weychardt
1002 Fünfte Abtheilung. Australien. nämlich über die wirklich kolonisirten oder zur Kolonisation bestimmten Landstriche. In diesem Gebiete haben sich seit 1788 Europäer niedergelassen, deren Zahl nament- lich seit den letzten Jahren sehr schnell zunimmt und sich gegenwärtig auf 600,000 belaufen mag. Sie sind, bis auf ungefähr 8,000 in Victoria und besonders in Süd- anstralien angesiedelte Deutsche, fast nur Engländer, Schotten und Ir- länder. 2. Diese Kolonisten sind theils Protestanten, theils Katholiken. Von den ersteren gehört die größere Zahl der episcopalen Kirche an, die in Sidney, New- castle, Melbourne u»d Adelaide Bischöfe hat; außerdem gibt es schottische Pres- byterianer, wesleyanische Methodisten. Congregationalisten, Bap- tisten und deutsche Lutheraner in Südaustralien. Katholiken sind besonders in Nen-Süd-Wales und Van-Dicmeus-Land häufig; sie haben einen Erzbischof in Sid- ney, und Bischöfe in Adelaide und Perth. Die Zahl der Kirchen und Pfarrer ist jedoch bei dem zerstreuten Leben der Kolonisten viel zu gering. 3. Ein nicht geringer Theil der Bevölkerung von Nen-Süd-Wales und Van- Diemens-Land besteht ans Nachkommen von deportirten Verbrechern [Couvictss. Für die Aufnahme von solchen Verbrechern, die auf eine Reihe von Jahren oder auf Lebenszeit aus dem Muttcrlande verbannt wurden, sind die Kolonien von Nen-Süd- Wales und Vau-Diemens-Land ursprünglich angelegt. Seit 1843 ist auf die drin- genden Forderungen der Kolonisten die Uebersiedlung von Verbrechern nach Nen-Süd- Wales von der Negierung eingestellt, damit die Einwanderung der freien Einwohner nicht gehindert werde. Auch auf Vau-Diemens-Land ist das tzeportationssystem im Jahre 1852 zu Ende gegangen. Dagegen ist Westaustralicn neuerdings zu einer Ver- brecherkolonie geworden. Die bessern Verbrecher wurden als Diener, Arbeiter und Hirten a» die Kolonisten vergeben und konnten sich zuweilen auch als Kolonisten nie- derlassen; die Widerspenstigen und Unruhigsten wurden in besondern Strafabtheilungcn 'vereinigt und mußten für die Regierung bestimmte Arbeiten verrichten. Für die Aller- schlimmsten waren besondere Verbrechcrkolonien [Penalstationens gegründet, wo sie, von allen Einwohnern getrennt und der strengsten Zucht unterworfen, ganz für sich lebten. Gegenwärtig bestehen Penalftationen am Port Arthur und auf der Insel Norfolk. Die Deportirten haben durch ihre Arbeit allerdings znm Wohlstände und zur Blüthe der Niederlassungen beigetragen, aber auch jene Nnsittlichkeit und jene Masse von Lastern und Verbrechen erzeugt, wodurch sich namentlich Nen-Süd- Wales und Van-Diemens-Laud vor den meisten Ländern der Erde auszeichnet. 4. Alles Land ist entweder Privateigenthum oder Kronland. Letzteres wird in größeren Stücken in öffentlichen Versteigerungen verkauft zu dem geringsten Preise von 1 Pfd. St. für den englischen Morgen s^ores. Außerdem wird zur Beförde- rung der Viehzucht unverkauftes Land von der Regierung verpachtet. Die Kolonisten leben theils aus eigenen Landgütern [karw8s, theils ans den sogenannten Stationen. Letztere sind gewöhnlich entlegene, weit von einander entfernte, gepachtete Kronlände- reien, ans denen einige Hirten wohnen und die Heerden der Besitzer beaufsichtigen. Die von den Kolonialregierungen beabsichtigten Gründungen von Dörfern und Städten gelingen nur mit Mühe. Von Bedeutung sind bis jetzt nur die Handel * treibenden Küstenstädte. §. 320. Die Kultur. 1. Physische Kultur. — 1. Der Ackerbau ist nicht so bedeutend, als die Vieh- zucht, doch wenden die Kolonisten jetzt größeru Fleiß ans denselben, als früher. Haupterzeugnisse: Weizen; Mais; wenig Roggen; etwas Gerste und Hafer; Kartoffeln; Flachs und Hanf; Tabak in Nen-Süd-Wales. — 2. Der Obstbau ge- winnt an Umfang. Südfrüchte gedeihen in den Küstenebenen, die Fruchtbäume Mitteleuropas auf den Hochebenen von Neu-Süd-Wales und Vau-Diemens-Land- 3. Der Weinbau in Neu-Süd-Wales, Südaustralien und Victoria ist um so wich- tiger, weil das Branutweintrinken eine Schrecken erregende Ausdehnung erreicht hat.— 4. Die Hauptbeschäftigung ist in dem wiescnrcichen Lande die Viehzucht, hauptsäch- lich die Schafzucht. [16 Mill. Schafe. Ueber 2 Milt. Rindvieh. 400,000 Pferde. Zie- gen. 1 Mill. Schweine. Geflügels.— 5. Wichtige Fischerei. Die Hauptstädte aller Ko- lonien nehmen am Walfischsange im stillen Ocean Antheil und derselbe Fang wird

9. Besonderer Theil - S. 290

1856 - Eßlingen : Weychardt
290 Erste Abtheilung. Europa. gedehnte W al d u n ge n. Die Bodcnflacke, welche als Ackerland benützt wird, ist so groß, als die Waldstücke 7 8 *).— 7. Sehr bedeutende Viehzucht. Sie ist in einigen Kronländern gut, ja vortrefflich, in andern gänzlich vernach- läßigt; im Allg. noch nicht genügend für den innern Bedarf. Am ausge- zeichnetsten ist die Schaf-, Pferde- u. Schweinezucht; ihnen steht die Rind- viehzucht weit nacb. Alpenwirthschast wird in den Alpen v. Karpathen, aucb in Mähren u. Schlesien, betrieben ^). — 8. Die Bienenzucht deckt den innern Bedarf nicht — 9. Die Seidenraupenzucht ist in den südl. Kronländern zu Hause. Die österr. Monarchie erzeugt am meisten Seiden- cocons unter allen Staaten Europa's 10). — 10. Die Jagd ist noch im- Der Zustand der Waldwirthschast ist im größten Theile der Monarchie kein erfreulicher, trotz dem, daß so große Sorgfalt auf die Forsten v. Seiten d. Ne- gierung verwendet wird. Doch ist die Holzausfuhr größer, als d. Einfuhr. Die schönsten Wälder finden sich in den Alpen, in d. höheren Regionen d. Karpathen, in d. deutschen Mittelgebirgen, in Kroatien, Slavonien u. in d. Militärgrenze. Die beste Forstkultur ist in Böhmen, Mähren, Schlesien, Obcrösterr. u. Salzburg. In den übri- gen Kronländern sind nur einzelne Waldstriche gut bewirthschaftet. In vielen Ge- genden sind die Wälder arg verwüstet. An Waldlosigkeit u. daher an drückendem Holzmangel leiden des. Dalmatien, wo man fast nur elenden Niederwald findet, Istrien, der S. des lombard.-venetian. Könige, u. die große ungar. Ebene; hier werden Schilf, Rohr, Stroh, Maisstengel, Laub u. getrockneter Dünger zur Heizung verwendet. Jährt. Ertrag d. Wälder: 36 Mill. niederöstcrr. Klafter im Werth v. 10t Mill. fl. Nebennutzungen der Wälder: Holzkohlen, Schweinemast in d. Eichenwäldern Ungarns u. seiner ehemal. Nebenländer, Siebenbürgens u. der Militärgrenze; eßbare, süße Eicheln in Syrmien; Knoppern u. Galläpfel aus d. Eichenwäldern der genann- ten Länder; Rinden v. Eichen, Fichten, Tannen, Ulmen re. zur Gerberlohe; Pott- asche, vorzügl. in Nordungarn; Harz; Theer; Terpentin, Terpentinöl, Krumholzöl aus den Nadelwäldern; Birkenöl; karpath. Balsam aus d. Zirbelkiefer in Ungarn; Loriet flerchenharz] in Vorarlberg, Steyermark u. Venedig; Speik [Valeriana céltica; keltischer Baldrians in d. Alpen. 8) 1. Vieh st and. 15 Mill. Stück Rindvieh [= 517'/, Mill. fl.]; ausge- zeichnet schöne Nassen in d. Alpenländern. 3,300,000 Pferde [= 257'/, Mill. fl.]; die schönsten in Siebenbürgen, in der Bukowina, in d. Alpen u. in Ungarn; die we- nigsten in d. Alpenländern u. im Sw. der Monarchie. 113,000 Mault hi ere u. Esel; die meisten in Venedig, in der Lombardei, in Dalmatien u. Ungarn. 26 Mill. Schafe [Schafe u. Ziegen — 112,300,000 ft]; die meisten in den östl. Kron- ländern; die besten in Mähren, Schlesien, Böhmen, Nieder- u. Obcrösterr. u. Ungarn. 2,275.000 Ziegen: die meisten in d. Gebirgsgegenden. 7'/, Mill. Schweine [= 206 Mill. fl.]; die meisten in Ungarn u. s. ehemal. Nebenländern, in Sieben- bürgen u. in d. Militärgrenze. Sehr viel Federvieh [— 100 Mill. fl.]. Am verbreitetsten sind Hühner, Gänse u. Tauben; im S. ist die Zucht der Enten, Ka- paunen u. Truthühner bedeutender, als im N. — 2. Ungefährer jährl. Ertrag an thierischen Produkten. 12 Mill. Wiener Ctr. Fleisch [= 143 Mill. fl.]. Haute u. Felle aller Art [= 34'/, Mill. fl.]. 5,726 Mill. W. Maß Knbmilch u. 517 Mill. W. Maß Ziegenmilch [— 276 Mill. fl.]. 3 Mill. W. Ctr. Butter u. Schmalz ». über 2 Mill. W. Ctr. Käse [— 104'/, Mill. fl.]. Die ausgedehnteste Käsebereitnng in Vorarlberg, in einigen Gegenden Tyrols, in den Karpathengcgenden Mährens, Schlesiens, Ungarns u. Galiziens. 600,000 W. Ctr. Schafwolle. Die österr. Mon- archie erzeugt am meisten Wolle unter allen Staaten Europas. Feinere Wolle ans Mähren, Schlesien, Böhmen, Niederösterr., Ungarn u. Galizien. Starke Wollausfuhr. ') Die Bienenzucht wird v. d. Deutschen u. Slaven der Westländer am be- sten betrieben. Der Kärnthner u. Niederösterr. sind die emsigsten Bienenzüchter. 1'/, Mill. Bienenstöcke. Jährt. Ertrag an Honig 93,700 W. Ctr. u. an Wachs 32,200 W. Ctr. [= 5'/, Mill. fl.]. *°) Die Seidenraupenzucht ist für d. lombard.-venetian. Königr. u. für Südtyrol v. d. höchstem Belange, für d. Küstenland aber, d. Militärgrenze, Kroatien u. Slavonien, die Woiwodsch. u. d. Banat, Ungarn u. Dalmatien v. untergeordneter

10. Besonderer Theil - S. 456

1856 - Eßlingen : Weychardt
456 Erste Abtheilung. Europa. 2. Kultur. — 1. Ackerbau und des. Viehzucht find die Haupt- beschäftigung. Weniger bedeutend sind Fischerei u. Bergbau 7), — 2. 4,000 E.ausl Qm. — 2. Zahl der Wo hu Plätze. 7 Städte m. üb. 20,000 E., darunter Dublin mit 255,000 E. u. Cork mit 87,000 E. Viele kleine Städte. Meist nicht geschlossene und ärmliche Dörfer, aber viele Pachthöse, Meiereien, Landsitze des Adels rc. Die Wohnungen des armen, irischen Landmanns sind ganz elende, oft sogar aus Torf gebaute Hütten. — 3. Abstammung, a. Die einheimische Bevölkernng bilden die keltischen Iren o. Ersen; in England u. Nordamerika scherzweise Paddy lpäddi; Abkürzung v. Patrikl genannt. Die Jreländer werden von den Engländern auch als Leute von schweren u. verworrenen Begriffen verspottet, und man wirft ihnen häufig die irish bulls feirisch bulls — irische Stieref, d. h. sonderbare, oft halb witzige Versehen und lächerliche Redensarten, vor. Die Jreländer reden in den westlichen Grafschaften fast ausschließlich die alte erfische Sprache. In einigen der mittlern, südl. u. Sw. Graf- schaften wird das Erfische u. Englische, in ganz Leinster dagegen das Englische fast ausschließlich gesprochen. Die Armuth u. Rohheit des besitzlosen u. ohne allen Unter- richt aufwachsenden Iren ist fast unglaublich. Tausende von Iren werden durch das Elend alljährlich aus dem Lande getrieben; sie überschwemmen England, wo sie um den geringsten Lohn in den Fabriken arbeiten, um ihr Leben zu fristen; sie wandern nach Canada und besonders in die vereinigten Staaten von Nordamerika aus, um sich daselbst eine neue, sichere Heimat zu gründen. Daher nimmt die irische Bevölkerung von Tag zu Tag ab, in den letzten 10 Jahren schon um 2 Mill. So geht Jreland einer Entvölkerung mit raschen Schritten entgegen, b. Der Landadel, ein sehr großer Theil der Bevölkerung der großen Städte, namentlich der großen östlichen und südlichen Küstenplätze, so wie das Land- volk in den gesegneten Grafschaften der Prov. Leinster East- u. West-Meath, Wexford u. Wicklow sind vorherrschend en g lisch en Ursprungs, d. In den nördlichen Gegenden der Insel ist der S ch otte als Ackerbauer angesiedelt. — 4. Stände wie in England.— 5. Religion, a. Kathol ische Kirche. 4 Erzbisth. zu Armagh, Dublin, Tuam ltjuemf u. Cashel lkaschlf. 22 Bisth. Priesterseminar zu Maynooth. 65 Klöster. Die katholische Kirche ist aller Kirchengüter zu Gunsten der anglikau. Kirche beraubt worden. Die kathol. Geistlichen beziehen ihren Unterhalt von d. Tauf- u. Trauungs- gebühren, so wie von freiwilligen Beiträgen. Daneben muß der kathol. Ire noch den Pfarrern u. Bischöfen der anglikau. Kirche, in deren Sprengel sie wohnen, den Zehn- ten zahlen, b. Anglikanische Kirche. 4 Erzbisth. zu Armagh, Dublin, Tuam u. Cashel. 18 Bisth. Einkommen: 734,000 Pfd. Sterl. 7) Physische Kultur. — 1. Angebaute Bodenfläch e: 882 Qm. ; un an- gebaute: 649 Qm. — 2. Der Ackerbau bringt hauptsächlich Getreide,darunter des. Weizen, sehr viel Kartoffeln, die Hauptnahrung des Volks, viel, aber doch nicht hin- reichend Flachs u. auch Obst hervor. Das Land ist jedoch wegen der vielen Sümpfe u. Moore, der ausgedehnten Wiesenflächen u. des Pachtersystems bei weitem nicht so angebaut u. ergiebig, als es sein könnte. Der Boden Jrelands ist nämlich seit der Eroberung der Insel in verhältnißmäßig wenige, aber größere Lehen getheilt. Diese sind im Besitze des englischen Adels, der aber meistens den Ertrag seiner Güter in England verzehrt. Dagegen verpachtet er seine Güter an Generalpächter, welche die- selben wieder in viele kleine Theile zerlegen, und die, wenn sie größer sind, wohl von einem zweiten Mittelsmann von Neuem getheilt und so endlich an viele kleine irische Pächter auf unbestimmte Zeit ausgeliehen werden. Dieses höchst verderbliche System der After- u. Aberafterpachtung ist die Hauptnrsache, warum der irische Feldbau ver- nachläßigt, jede Verbesserung beinahe unmöglich und das Wachsen der ländlichen Ar- muth ins Unglaubliche geht. Mißräth die Kartoffelernte, so ist der zerlumpte irische Pächter mit seiner ganzen Familie dem Hungertod preisgegeben; mißräth der Flachs v. stirbt das Schwein, so sieht er der Vertreibung entgegen, da er alsdann den Pacht nicht bezahlen kann. — 3. Die Zucht des Rindviehs, der Pferde, besond. der Jagd- pferde, der Schafe, Schweine n. des Geflügels ist wegen der ausgedehnten, prachtvollen Weiden die Hauptbeschäftigung; daher die ungeheure Ausfuhr von Pöckel- u. Rauch- fleisch, Butter, Speck und Talg. — 4. Die Waldungen sind nicht von Bedeutung; daher gibt es Wild nur in den Parks. Viel Kaninchen. Sehr viel wildes Geflügel, des. Schwäne. Schlangen u. Kröten soll es keine geben, dafür Frösche in Menge. — 5. Ueberfluß an Fischen; aber doch kein schwunghafter Fischfang. — 6. Bergbau auf etwas Gold und Silber, Kupfer, viel Eisen, Vitriol u. Steinkohlen; letztere nicht hinreichend.
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