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1. Bilder aus dem Lande Braunschweig - S. 9

1890 - Wolfenbüttel : Zwißler
9 zur Hülfe herbei. So kamen einst Zwerge zu einer Kranken- wärterin in Stadtoldendorf und forderten sie auf, mit ihnen zu gehen und einer kranken Frau Beistand zu leisten. Als die Wärterin sich dazu bereit erklärt hatte, verbanden ihr die Zwerge die Augen und führten sie in den Berg. Hier half sie nach Kräften und wollte dann wieder gehen. Doch das litten die Zwerge nicht, und so blieb sie volle acht Tage im Berge und hatte es recht gut. Beim Abschiede fragten die Zwerge, wie viel sie verdient hätte. Die Frau erwiderte aber, sie wäre mit allem zufrieden, was sie ihr gäben. Da reichten ihr nun die Zwerge eine Diefse Flachs und sagten dabei, da- von möge sie alle Tage spinnen; der Flachs werde niemals alle werden, wenn sie nur das letzte von dem Rocken nicht abspinne. Dann verbanden ihr die Zwerge abermals die Augen und führten sie aus dem Berge wieder heraus. Die Frau that, wie ihr die Zwerge geboten hatten. Den Tag über spann sie fleifsig; war sie aber zu dem letzten Lopp gekommen, so hörte sie auf, und am andern Morgen fand sie die Diefse jedesmal wieder voll Flachs. So spann die Frau lange Zeit und wurde zuletzt recht wohlhabend. Endlich aber dachte sie, da sie nun schon so viel zusammengesponnen habe, so könne sie es wohl einmal wagen, auch den letzten Lopp abzuspinnen. Sie that dies, und da war am andern Morgen auch die Diefse weg und blieb weg. Es ist auch im Keilberge ein tiefes Loch, aus welchem sonst die Zwerge immer Umschau hielten. Einst spielten an dieser Stelle fünf Jungen aus einem benachbarten Dorfe und belustigten sich damit, über das Loch hinüber und herüber zu springen. Da sprang aber einmal einer von ihnen fehl und fiel so in den Berg hinein. Unten war es gar schön, wie in einer Stube. Der Junge hatte keinen Schaden genommen und suchte nun wieder aus dem Berge herauszukommen. Dies ge- lang ihm auch, indem er dem Laufe des Baches folgte, welcher aus dem Berge hervorfliefst. Es war dies derselbe Weg, auf welchem die Zwerge ein- und ausgingen. Für diese war er hoch genug und ganz bequem, weil sie so klein waren. Der Junge aber mufste sich ganz krumm machen, kam jedoch glücklich wieder aus dem Berge heraus ins Freie.

2. Bilder aus dem Lande Braunschweig - S. 13

1890 - Wolfenbüttel : Zwißler
13 Gar oft weilte Herzog Wilhelm hier und hielt in den nahen Harz- wäldern Jagden ab. Manchmal war dann der alte Kaiser sein Gast. Jetzt wohnt zur Herbstzeit auch unser Regent hier und ladet Fürsten und vornehme Herren ein. Auch der Kaiser Wilhelm Ii. ist schon bei ihm zu Besuch gewesen. 15. Die Teuselsmauer. Nahe bei Blankenburg beginnt ein felsiger Höhenzug, welcher erst an der Bode endigt. Er besteht aus zersägten, ausgezackten Klippen, die mit Sträuchern und Kräutern reich bewachsen sind. Das ist die Teufelsmauer. Oben läuft ein Steig auf der ganzen Felsenreihe hin, von dem aus hübsche Ausblicke sich darbieten, hier auf die Harzberge, dort auf die Ebene. Einmal wollte der Teufel, so erzählt die Sage, die Welt mit dem lieben Gott teilen und sagte, dieser solle den Harz bekommen, er aber wolle das Flachland nehmen. Um aber die Grenze besser kenntlich zu machen, wolle er eine Mauer dahin bauen. Damit war denn auch der Herr zufrieden, sagte aber, vor dem Hahnenschrei müsse alles fertig sein. Da arbeitete der Teufel rüstig, und als es gegen Morgen kam, fehlte nur noch ein Stein. Als er den eben herbeitrug, um ihm einzusetzen, krähte der Hahn. Nun warf der Teufel ärgerlich die Quadern umher, wie sie noch liegen, und so ist die Mauer bis diesen Tag unvollendet geblieben. Nach Kuhn und Schwartz, Norddeutsche Sagen. 16. Waldarbeiter im Harz. Früh am Montag Morgen ziehen Scharen von Waldarbeitern durch die Straßen ihres Heimatdorfes. Sie haben den Sonntag bei ihrer Familie zugebracht und wollen nun die Arbeit wieder aufnehmen. Bekleidet sind sie mit einem vielfach gestickten, aber frisch gewaschenen Kittel aus ungebleichtem Drell; auf der Schulter tragen sie scharfe Äxte und auf den Rücken die große Waldsäge. An ihrer Seite hängt der aus einem Kalbfell kunstlos gefertigte Ranzen, in dem sie außer Pulver und Eisenkeil Lebensmittel auf eine ganze Woche mit sich führen. So schwer bepackt wandert der Waldarbeiter mehrere Stunden weit fort, bis er seine Arbeitsstätte erreicht. Auf solcher Hauung herrscht an den Wochentagen ein reges Leben und Treiben. Schon von weitem hört der Wanderer die dröhnend auf

3. Bilder aus dem Lande Braunschweig - S. 49

1890 - Wolfenbüttel : Zwißler
42. Das Weiße Sachsenrosz. 1. Es jagt der Sturm im grünen Wald, er reitet und zwängt der Eichen Wucht; die alte Weser muß ihre Wellen vor Zorn und Angst am Fels zerschellen, und vom Gebirg uns aus der Schlucht des Donners Siegesrufen hallt. 2. Ein fränk'scher Mann, gar müd und still, verlassen irrt im fremden Land; die Glieder brechen ihm fast zusammen, doch löscht ihm nichts des Auges Flammen; da steht ein Hüttlein an dem Strand: „Hallo! Ein Fremder Obdach will!" 3. Ein Sachse, hoch, mit stolzem Blick, sieht lang und fremd den Franken an: „Kommst Du um Gastfreundschaft zu bitten, so bist Du sicher in Sachsenhütten!" — Da trat den Herd der Franke an, er nahm den Becher und gab ihn zurück. 4. Sie sitzen ernst am heil'gen Herd, sie sehen einander schweigend an, und stumm bewundert immer wieder ein jeder des andern Heldenglieder. Da hebt zuletzt der Franke an: „Bei Gott, wir sind einander wert! 5. Wenn solcher viel das Sachsenland zum Kampf ob unserm König stellt, so möchte Karol bitter klagen, daß Sachs' und Frank' noch Schlachten schlagen!" Da führt der Sachs' ihn an der Hand Hinaus aufs regengrüne Feld. 6. Ein weißes Roß, gar stark und schön, sprang auf der freien Weide frei. „O laß das schöne Roß uns fangen!" so sprach der Franke mit Verlangen. „Gefangen hat's noch keiner gesehn, doch auf mein Locken kommt es frei!" Voges, Bilder. 4

4. Bilder aus dem Lande Braunschweig - S. 105

1890 - Wolfenbüttel : Zwißler
105 Über unsern Häuptern dehnt sich eine weite, gewölb- artige, aber durch Spalten und Klüfte vielfach zerrissene Decke. Die Felsblöcke, aus denen sie zusammengesetzt ist, scheinen nur lose befestigt zu sein. Was wohl in der Höhle am meisten die Aufmerksamkeit erregt, sind die Tropfsteingebilde, welche teils von der Wöl- bung herniederhängen, teils wie Säulen und Stämme zu ihr aufragen. Das Wasser, das tropfenweise niederfällt, hat diese Bildungen hervorgebracht und arbeitet noch fortwährend daran. Ihre oft wunderlichen Formen haben Veranlassung zu mancherlei Benennungen gegeben. Da sind Orgelpfeifen und Türme, da ist ein Wasserfall, der zu Stein erstarrt ist, u. a. m. Das schönste Stück ist die klingende Säule, deren Höhe 2v2 Meter beträgt. Sie ist innen hohl und giebt beim Anschlägen einen Metallton von sich. Gleich in der ersten Höhlenabteilung liegt auch der Brunnen. Das ist ein von Tropfstein gebildetes Becken von etwa 40 cm Länge und Breite. Das Wasser, das ihn füllt, ist von erquickender Kühle, grofser Klarheit und außerordentlichem Wohlgeschmack. Aehnlich dieser ersten Abteilung der Höhle, aber den- noch in ihren Einzelheiten und ihrer Gestaltung verschieden, sind die übrigen Abteilungen; es sind deren bis jetzt sieben fahrbar gemacht. Der Zugang zu ihnen führt bald durch enge Gänge, bald durch schmale Felsspalten, hier über zahlloses Getrümmer aufwärts, dort auf steil niedergehenden Berg- mannsleitern in die Tiefe. Ueberall ragen die dräuenden Felsblöcke über uns, unablässig tönt der melodische Tropfen- fall durch die Stille, klingend und nachhallend in den weiten Räumen. Wunderbar ist der Klang der menschlichen Stimme. Der Gesang des Führers, wie tönt er so glockenhell durch die Räume! Ein dumpfer Ruf in diese Spalte — und es ist, als ob der ganze Berg laut erdröhnte. Selbst ein leises Mur- meln, kaum hörbar gegen eine der Höhlenwände gehaucht, er- tönt an der gegenüberliegenden Wand in unbegreiflicher Stärke. Für Naturforscher sind von ganz besonderem Interesse einzelne Räume der Höhle, worin sich Knochenreste, in Tropfstein eingehüllt, vorfinden, welche zum Teil längst ver-

5. Bilder aus dem Lande Braunschweig - S. 8

1890 - Wolfenbüttel : Zwißler
8 in der Mitte liegende Moosberg ist. Zwischen den Fichtenbeständen und Laubwäldern giebt es hier und da Moore und schöne Bergwiesen. Die wenigen Bäche, die der Solling hat, nehmen fast alle in der Nähe des Moosberges ihren Anfang und führen strahlenförmig verlaufend in tief eingeschnittenen Thälern ihr Wasser den größeren Flüssen zu. Diese Thäler, welche vom schönsten Buchenwalde eingefaßt sind, sind oft ganz eng, bisweilen lassen sie auch Raum zu langgestreckten Dörfern. Sie er- innern mit ihren oft gewaltig sich erhebenden Abhängen, den prächtigen Waldwiesen und silberklaren Gewässern an manche Thäler des Harzes. Nicht selten wird man auf den Höhen durch eine köstliche Aussicht erfreut. Sehr lieblich und anziehend ist der Blick von dem hochgelegenen Fürstenberg auf die reichen Fluren, durch welche die Weser zieht, auf die großartigen Brücken, die über den Fluß gehen und auf die vielen Ortschaften, welche versteckt im Grün daliegen. Die Bevölkerung dieses Waldgebirges ist nicht sehr zahlreich. Zu einem großen Teile verdienen die Männer ihr Brot durch angestrengte Arbeit im Walde. Das gefällte Holz wird teils zu Bauzwecken die Weser hinabgeflößt, teils dient es als Brennmaterial für die zahlreichen Glashütten des Sollings. Während indes die Berge von den Schlägen der Holzaxt wiederhallen, ziehen Frauen und Kinder mit Körben und Töpfen hinaus, um Heidelbeeren und Himbeeren zu pflücken, welche sie auf langen Wegen zur Stadt bringen und verkaufen. Ein lohnender Verdienst eröffnet sich für manchen Familienvater in den Glashütten, die über das ganze Gebirge verstreut sind. Viele Männer arbeiten auch in den Brüchen, wo der rötliche Sandstein zu Tage gefördert wird. Die stärkeren Blöcke sind ein ge- schätztes Baumaterial; die dünneren dagegen werden unter dem Namen „Sollinger Platten" zur Herstellung von Steigen und Hausfluren wie auch — statt der Ziegel — zum Bedecken der Häuser benutzt. Meyer, Die Provinz Hannover. 11. Die Zwerge im Kellberge. Nahe bei Stadtoldendorf erhebt sich der Keilberg. Hier wohnten vor alten Zeiten Zwerge, von denen noch manche Geschichten erzählt werden. Wenn einer von ihnen eine schwere Krankheit hatte, holten sie gar gern die Menschen

6. Bilder aus dem Lande Braunschweig - S. 106

1890 - Wolfenbüttel : Zwißler
106 schwundenen Thiergeschlechtern angehören; die meisten werden dem Höhlenbären zugeschrieben. Nicht nur der wunderbare Bau der Höhle, nicht nur die seltsamen Tropfsteinbildungen erregen unsre Teilnahme, die Führer verstehen auch durch Lichter und Flammen prächtige Avirkungen hervorzubringen. Es gehört dazu das Auslöschen der Lichter bis auf ein einziges, welches der Führer in eine entfernte Abteilung der Höhle trägt, so dafs nur an einer einzigen Stelle, nicht das Licht, sondern der Schein desselben aus den Felsen hervorquillt. Dieser einzige Schein, in der Dunkelheit glühend, gewährt einen zauberhaften Anblick. Noch grössere Wirkung wird erzielt, wenn der Führer in der einen Höhlenabteilung eine farbige Flamme entzündet, wäh- rend wir uns in der nächsten Abteilung befinden. Dadurch werden die zwischen uns liegenden Felsen wunderbar erhellt, und es entsteht mitten in dieser Erdnacht vor unsern Augen eine Landschaft von entzückender Schönheit. In den edelsten Formen erhebt sich vor uns ein Gebirge, scheinbar aus Wolken oder aus den Wogen des Meeres auftauchend, die Gipfel golden von den Gluten der Morgenröte umsäumt. Nach einer Weile, wenn die Flammen im Hintergründe sich mehr dem Erlöschen zuneigen und nur dann und wann wieder aufflammen, scheint es, als ob sich ein schweres Gewitter um die Berggipfel lagere, die von Zeit zu Zeit durch das Auf- zucken matt erhellt werden. Durch eine Reihe von Gängen und kleineren Abteilungen gelangt man endlich an die Stelle, wo ein weiteres Vordringen nicht mehr möglich ist; nur bis hieher ist Bahn gebrochen. Wann diese Höhle entdeckt ist, und woher sie ihren Namen hat, kann nicht mehr nachgewiesen werden. Nur so viel ist gewifs, dafs sie bereits ums Jahr 1550 bekannt und berühmt war. Leibrock. Braunschw. Schulblatt. 76. Die Lachsfischerei in der Weser. Die Lachse oder Salme gehören zu jenen Wanderfischen, welche eigentlich das Meer bewohnen, während des Frühlings aber in die Flüsse hinaufsteigen, um dort zu laichen. So besuchen sie

7. Die mathematische und physikalische Geographie - S. 159

1844 - Eßlingen : Dannheimer
----——--------'---' " ” ' — 159 D. Das Tiefland des Euphrat und Tigris (Mesopotamienund Babylonien oder al Dschesira und Irak Arabi), 5000 O.m. gr. I. Die Flachen des N. Mesopotamien sind eine steinige Wüste von 1450' m. a. H. Wo Wasser sich findet, da sind jedoch fruchtbare Stetten. Ii. Die mittlere Stufe, ein salzhaltiger Alluvialboden, bildet meistens eine Steppe mit bewässerten und fruchtbaren Kulturflächen. Iii. Die S. Stufe ist ein fruchtbares Marschland, das Deltaland des Euphrat und Tigris. E. Der W. Theil Sibiriens ist eine tief gelegene, ungeheure Steppe, auf der sich kaum ein Hügel erhebt. Hier liegt Barnaul nur 360', Tobolsk nur 110' üb. d. M. Mitten in dieser Steppe trifft man eine üppige Vege- tation, gut bearbeitete Felder, vortreffliche Landstraßen, große gut gebaute Dörfer. Ueberhaupt ist der ganze S. von Sibirien ein fruchtbares Land und die Einöden und Wüsten treten, allerdings mit einer schauerlichen Physiogno- mie, erst im N. Sibiriens, besonders N. vom 70°' auf. Dort am Küstenland des N. Eismeeres gibt es keinen Baum, keinen Strauch mehr; das ganze Land ist eine unabsehbare, mit kleinen Landseen und Wasserlachen übersäete, morastige Fläche, Tundra genannt, mit einer falben Moosdecke bekleidet, die hier und da mit Massen ungeschmolzenen Schnees abwechselt. Und dennoch ist diese Wüstenei bewohnt, theils von Hirten, theils von Jägervölkern, ja selbst feste Niederlassungen findet man in ihr, obwohl oft mehrere Hunderte von Wer- sten aus einander gelegen. F. Turan, das Land der Türken, ist eine 53,700 O-.M. gr. Ebene, welche gegen S. an den Nordrand Irans und an den Hindu-Kuh, gegen O. an den Belur Tagh, den Thian-Schan und Altai stößt. Durch den 500' bis 600' h., selten 1000' bis 1200' h. Alghingskoi Chrebet, der eine Ver- längerung des Altai-Systems bildet, aber den Ural nicht erreicht, wird sie von Sibiriens Steppen geschieden. Gegen W. grenzt sie an den kaspischen See, theils geht sie, nur von schwachen Zweigen des Ural Tau unterbrochen in die Steppen des S. Rußlands über. Turan ist ein großes, zusammen- hängendes Becken, das einst vom Meere angefüllt gewesen zu sein scheint. Der W. Theil besteht aus einer Wüste, deren Erdreich hart, aber mit beweg- lichen Sanddünen überzogen ist. Auf großen Strecken findet in dieser Wüste entweder ein völliger Wassermangel Statt, oder das wenige Wasser, welches an einzelnen Stellen zu Tage geht, ist brackisch. Im S. des Amu Darja ist das Land nicht so öde und wüste, als der Strich zwischen Amu- und Sir Darja, und es breiten sich hier an den Ufern der Flüsse lachende Oasen aus. Die größte derselben ist das Chanat Chiwa. Auch im Nw. Theile Turans wird der Wüsten-Charakter durch den Ural gemäßigt, von dem sich einige Zweige in die von den Kirgisen bewohnte Steppe verlaufen. Dieselbe nennen die Kirgisin oft die Tiefebenen, im Gegensatz zur 500' h. Ust-urt (d. h. Hochebene), welche den kaspischen- und Aral-See von einander scheidet. Turan erhebt sich meistens nur zu einer geringen Höhe über den Spiegel des Oceans. Ja der kaspische See liegt sogar 94,9' unter dem Spiegel des schwarzen Meeres und der Aral-See nur 15' über dem Ocean. §. 141. Die Inseln. A. Die kontinentalen oder langgestreckten Inseln, welche sich in größter Masse um die Ost - und Südost-Küsten Asiens lagern, sind von Gebirgszügen und Reihenvulkanen durchzogen. Einen wahren vulkanischen Knoten bildet dieser Kranz von vulkanischen Inselketten da, wo er sich mit der west-australischen Vulkanreihe vereiniget, mit jener Reihe von Vulkanen, welche sich von Neu-Seeland bis nach Neu-Guinea erstreckt. Von diesem Knoten zieht die ost-asiatische Vulkan reihe über die Molukken, Philippinen,

8. Die mathematische und physikalische Geographie - S. 291

1844 - Eßlingen : Dannheimer
291 Pflanzen auf. Auch die Küsten des Behrings-Meeres sind wegen des feuchten, nebelreichen Klimas waldleer, aber der Graswuchs gedeiht außerordentlich. 8. Die angebauten Pflanzen. Kartoffeln, Rüben und andere Gemüse werden noch auf Analaschka gezogen, eine sehr wohlschmeckende Erd- beere reift, aber an Kornbau ist nicht zu denken. Beim Ersteigen der Berge stellt sich bald die alpinische Flora ein und bei 3300' beginnt die untere Grenze des ewigen Schnees. In den arktischen Flächen erntet man noch den Wasser- hafer auf Sumpfboden am Regensee in großer Mengen am N. Ufer des Atha- pasca-Sees unter 58 Nbr. baut man noch Gerste und Kartoffeln. §. 251. Die Planzen-Regionen der Tropenzone. A. Die Pflanzen-Regionen v om Aequator bis zum 10" N. und 10° Sbr. I. Die heiße Region ('l'ierra caliente) vom Meeres- spiegel bis 1800' ist die Region der Palmen und Pisanggewächse,, sie ist mit immergrünen Sträuchern und Bäumen bedeckt, denn der Laubfall wird fortwäh- rend ersetzt; abfallende Aeste wachsen zu jeder Jahreszeit weiter und es entwickeln sich nur baumartige Stämme, die weicheren, zärteren Kräuter kommen nicht fort, und die Wiesen des N. Europa fehlen in einem Klima, auf dem die größte Schwüle lastet. Ii. Die gemäßigte Region ('1'ierra templada) von 1800' bis 6600' auf schattigen Berggehängen voll murmelnder Quellen, in reiner gesunder Luft, ein ewiger Frühling mit stets blühenden Feldern. Sie ist die Region der baumartigen Farrnkräuter und Cinchvnen (Chinarindebäume). Tropische Kulturgewächfe, der Cacaobaum, der Kaffeebaum, das Zuckerrohr, die Baumwolle, der Indigo, der Mais gedeihen in den untern Theilen der Region; bei 6000' fangen die europäischen Getreidearten und die süd-europäischen Baumformen an. 111. Die kalte Region (Terra tria) von 6600' bis zur Schneegrenze enthält Berge, die in langen Ketten gestreckt sind; ihr Fuß ist in einem milden Klima bewaldet; ihre höhern Abhänge sind fast kahl; auf ihren weiten, dürren Flächen stürmt es fast beständig von den Schneeseldern herab, mit denen die Gipfel der Berge bekleidet sind. Sie ist die Region der Eichen, Winterten und Escallonieen. Man kann sie in drei Unterabtheilungen zerlegen. 1. Die untere kalte Region von 6600' bis 9600' oder bis zur Kulturgrenze der europäischen Getreidearten hat meist heitern Himmel und fruchtbaren Boden. Waldige, von rauschenden Bächen bewässerte Thäler und nackte, in Wolken gehüllte Berggipfel charakterisiern diese Region. 2. Die Region der Para mos von 9600' bis 11,400' gibt ein trauriges Bild der Einsamkeit und Einöde aüf hohen Flächen mit einer schaurigen Temperatur. Diese trüben Gegenden, in welchen des Bergbaues wegen bedeutende Städte liegen, sind allem Wechsel der Witterung fortwährend preisgegeben, die Sonne ist stets in Nebel gehüllt und gibt spärlich Wärme, Stürme wechseln mit Regengüssen und Hagelschauern, Fröste treten ein und der Boden wird mit kaltem Schneewasser durchzogen. Sie enthält die legten Bäume, in ihrem obern Theile ist sie mit kurzen Sträuchern bewachsen und die ersten alpinischen Pflan- zen stellen sich ein. 3. Die steinige Region von 11,400' bis zur Schnee- grenze erzeugt nur sparsam Gras und Flechten, und es gedeiht auf diesen fürchterlichen Bergen der Andes kein Getreide mehr. Doch trifft man noch in 12,600' Hirtenhäuser, die das ganze Jahr hindurch bewohnt sind, und deren Bewohner sich mit dem Weiden von Rindern, Mauleseln und Pferden be- schäftigen. 8. Die Pf tanzen-Regionen des Plateaus von Mexico zwi- schen 16° und 21° Nbr. I. Die heißere gion bis 1800'. Zucker, Baum- wolle, Cacao und Indigo werden gebaut. Von wildwachsenden Pflanzen bemerkt 19*

9. Leitfaden zum ersten Unterricht in alter Geschichte - S. 86

1880 - Wolfenbüttel : Zwißler
— 86 — in den ersten Jahren ohne wesentliche Erfolge. Erst als T. Quinc-tius Flamininus den Oberbefehl erhalten und den achäischen Bund (§ 3) für die römische Sache gewonnen hatte, ward Philipp nach Thessalien zurück gedrängt. Er erlitt hier bei Kynoskephalai, einer Hügelreihe, 197 eine schwere Niederlage. Die macedonifche Phalanx erlag hier den römischen Legionen. Philipp mußte im Frieden die Griechenstadte in Europa und Asien freigeben, 1000 Talente zahlen und seine Flotte auflösen. 3. Der fein gebildete Staatsmann Flamininus verkündete darauf bei den isthmischen Spielen unter lautem Beifall der Versammelten die Freiheit Griechenlands 196. § 38. Der syrische Krieg 192—189. 1. Antiochus der Große von Syrien hatte sich roährenb des Krieges der Römer mit Philipp mehrerer Städte in Kleinasien und Thracien bemächtigt. Deshalb führten die Rhobier und der König von Pergamum in Rom Klage gegen den syrischen König. Da zu eben dieser Zeit auch Hannibal, um der von beit Römern geforber-ten Auslieferung zuvor zu fommeit, ait den Hof des Antiochns sich geflüchtet und die mit der römischen Schntzherrfchaft unzufriedenen Aetoler diesen König als Befreier nach Griechenland riefen, so fanden die Römer eine Veranlassung, nach einigem Zögern dem Antiochus den Krieg zu erklären. 2. Gegen den Rat des Hannibal, der einen gemeinsamen Angriff aller Feinde Roms auf Italien befürwortete, ging Antiochus ntit geringer Macht nach Griechenland eroberte zwar anfangs Euböa und besetzte Thessalien, verlor aber das Gewonnene durch die Niederlage, die ihm M’. Aciltus Glabrio in beit Therntopyleit 191 bereitete. Dem über Ehalcis (Euböa) nach Ephesus Geflüchteten folgten die Römer. Diese, geführt von L. Cornelius Scipio (Asiaticns), dem sein Bruder Publius Africanus zur Seite staub, besiegten das aus vielen Völkerschaften zusammengesetzte Heer des Antiochus bei Magnesia am Gebirge Sipylus 190. 3. Antiochus gab int Frteben alle Besitzungen westlich vom Taurus und Halys auf, bezahlte 15,000 Talente (76v2 Mill. Mark) und lieferte fast alle Kriegsschiffe aus. Die abgetretenen Länber gaben die Römer dem Eumenes von Pergamum und den Rhobiern.

10. Leitfaden zum ersten Unterricht in alter Geschichte - S. 87

1880 - Wolfenbüttel : Zwißler
— 87 — 4. Hannibal mar zum Könige Prusias von Bilhynien geflohen; allein auch hierhin verfolgte ihn der Haß der Römer. Als diese seine Auslieferung verlangten, tötete er sich durch Gift 183. In demselben Jahre starb auch sein großer Gegner P. Scipio Asri-canns, der noch gegen Ende seines Lebens mit seinem Bruder der Unterschlagung öffentlicher Gelder angeklagt worden war. Wenn auch die Erinnerung an den Sieg von Zama und der Einspruch des Tribuns Tiberius Semprouius Gracchus die Verfolgung der Anklage verhinderte, so hatte Scipio doch das undankbare Rom verlassen und sich nach Liternum in Campanien begeben, wo er in freiwilliger Verbannung sein Leben beschloß. Ein Hauptgegner der Scipionen war der sittenstrenge M. Por-cius Cato (Cato Censorius). Dieser sah in dem Eindringen von griechischer Kunst und Wissenschaft, welches von den Scipionen eifrigst gefördert wurde, eine Gefahr für altrömifche Zucht und Sitte. Daher suchte er sowohl durch strenge Handhabung des Censorenamtes, durch Reden gegen den Luxus und die eingerissene Lockerung des Familienlebens, wie durch einseitige Betonung der Nationalbildung den drohenden Neuerungen, dem Genusse, der Prunkliebe und der Zuchtlosigkeit entgegen zu treten. § 39. Der zweite makedonische Krieg 171—168. 1. Schon Philipp Iii. bereitete sich vor zu einem neuen Kriege mit Rom. Nach seinem Tode setzte sein den Römern nicht minder feindlicher Sohn Perseus die Rüstungen fort. Er war zur Regierung gelangt durch Ermordung seines den Römern geneigten ältern Bruders Demetrius. Als er mit den benachbarten Illyriern und einem Teil der Griechen ein Bündnis geschlossen und auf den über ihn in Rom Klage führenden Eumenes einen Mordanfall gemacht, erklärten die Römer ihm den Krieg. 2. Drei Jahre lang erzielten die Römer keinen Erfolg, aber auch Perseus wußte von seinen Schätzen und seinen Bundesgenossen keinen Vorteil zu ziehen. Endlich schickte man von Rom den tüchtigen L. Aemilius Paulus (Sohn des bei Cannä gefallenen Konsuls) nach Griechenland. Nachdem er im Heere die gesunkene Zucht wieder hergestellt, besiegte er bei Pydna 168 den Perseus. Dieser floh mit seinen zur Unzeit gesparten Schätzen nach Samothrace, ward
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