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Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Besonderer Theil - S. 48

1856 - Eßlingen : Weychardt
48 Erste Abtheilung. Europa. gegen O. lagern sich den Uralpen die Kalkalpen vor. Die südlichen Kalk- alpen bestehen vorherrschend aus Jura- und Kreidekalk; doch treten zwischen diesen Gebilden öfters Granit, Gneus und Glimmerschiefer hervor; im südlichen Tyrol bildet der rothe Porphyr in Verbindung von Dolomit die Berge, welche das Eisackthal einschließen, die Umgebungen von Botzen und den Anfang des Thales von St. Pellegrin. Die südlichen Kalkalpen beginnen erst am östlichen Ufer des Orta Sees und ziehen von hier nach No. und Ono. bis zum Ende der julischen Alpen durch 6 — 7 Längengrade. An ihrem westlichen Anfangspunkt sind sie nur 2 — 3 Stunden breit, aber gegen O. hin wächst ihre Breite schnell und mag vom rechten Drauufer in Kärnthen bis Fiume oder bis zur Südspitze Istriens 30 — 40 Stunden betragen. Auch ihre Höhe nimmt gegen O. zu. Vom Orta- bis zum Como See bilden sie nur Berge von 1,800' — 3,000'. Vom östlichen Ufer des Como Sees an er- heben sie sich bis zu 7000 und 8000', im Terglou 9,294', in der Steiner Alp 10,274'; dagegen sind die julischen Alpen wieder niedriger, nur 5—6,000', der Monte mag- giore in Istrien nur 4,410' und der Kleck 6,500' hoch. Große Querthäler durch- brechen die südlichen Kalkalpen und laufen in 8 —10 Stunden lange Seen aus, wie der Orta, der Lago maggiore, der Como, Jseo, Jdrio und Garda See, Seen, welche ansehnliche Flüsse in die Fluren Oberitaliens aussenden. Sie liegen am Ausgange der Querthäler 6 — 700' hoch und bezeichnen den Fuß des Alpenlandes auf der Südseite. Eine Menge von Querspalten und Klüften, welche an vielen Orten wahre Höhlen bilden, die entweder durch ihre Größe oder ihre Tropfstein- gestalten sich auszeichnen, zerreißen die Kalkalpen. Die Zerklüftung ist besonders in den karnischen und julischen Alpen ausgezeichnet. Hier liegt die Ädelsberger Höhle in Krain, die größte aller bekannten Höhlen, voll prächtiger Tropfsteingestalten; hier liegt der merkwürdige Zirknitzer See; hier insbesondere verschwinden Bäche und Flüsse Plötzlich in Schlünden, um in meilenweiter Entfernung wieder hervorzubrechen. 14. Dem ganzen Saume der Alpen vom Monte Viso bis zum adriatischen Meere ist ein 800 —1,700' hohes Hügelland vorgelagert, welches den Uebergang zum Tieflande bildet. Der üppigste und reichste Pflanzenwuchs, die höchste Frucht- barkeit, die prächtigsten Kastanien- und Laubholzwälder, goldene Saaten, treffliche Weine, Oel- und Maulbeerbäume, eine kühlende Alpenlust, luftige Höhen mit den herrlichsten Aussichten, unmuthige Thälchen mit lebendigen Bächen, kurz alle land- schaftlichen Reize charakterisiren dasselbe. 15. Die Uralpen sind auf der Südwest-, West- und Nordseite vom Mittelmeere an bis zur österreichischen Ebene ununterbrochen von den westlichen und nörd- lichen Kalkalpen umgürtet. Ihre Breite und Höhe ist so außerordentlich, daß, wenn man die Alpen von N., Nw. oder W. betrachtet, die hohen Kalkalpen sich überall dem Blicke zeigen und die Uralpen dergestalt verdecken, daß nur an wenigen Stellen einzelne und zwar die höchsten Hörner und Gruppen herüberschaucn. Den Uralpen zunächst streichen die höchsten, 8,000'— 13,000' hohen Kalkalpen; auf ihrer äußern, gegen die Ebene gerichteten Streichungslinie haben sie eine Höhe von 4 — 7,000', und stufen hier nicht allmählig hinab, sondern enden mit sehr steilen Wänden. Dieses 360 Stunden lange und 8 —15 Stunden breite Kalkgebilde besteht aus Uebergangs - und sekundären Gesteinen, worunter besonders Grauwackenschiefer und ältere Sandsteine, Thonschiefer, Liaskalk und Mergelschiefer, Jurakalk, Gvps und Steinsalz, Kreide und Quadersandstein auftreten. Die westlichen und nördlichen Kalkalpen sind nach allen Richtungen von sehr vielen'thälern durchschnitten, und stellen eine unübersehbare Menge von Gebirgsrücken und hohen Hörnern dar, welche zum Theil in unwandelbare Schneemäntel gehüllt. zum Theil mit den ausgedehn- testen Gletschern belastet sind, die bis in die fruchtbaren Thäler hinabreichen. 16. Die Südgrenze der nördlichen Kalkalpen ist durch eine Menge von Längen- thälern, welche das Kalksteingebilde von den Uralpen scheiden, und die Nordgrenze durch eine Menge von kleineren und größeren Seen ausgezeichnet, die, wie an der Südseite der Alpen, am Ausgange der Querthäler liegen und auch hier den Fuß des eigentlichen Gebirges bezeichnen. Es sind dieß die schweizerischen, bairischen und österreichischen Seen, die 1 —6 Stunden lang und l/h — 1 Stunde breit sind, und 1,080—1,780' an Höhe haben. Ausnahmen hiervon machen der Tegernsee in Baiern, 2,254', und der Bourgetsee bei Chambery in Savoyen, 672' hoch. Die Ufer dieser Seen bestehen meist aus schrecklich zerrissenen, furchtbaren, 5 — 6000' über die See- fläche erhabenen Kalkfelsen, deren nackte, steile, 2 — 3000' hohe Wände senkrecht aus den dunkelgrünen Fluthen emporsteigen. Noch schauerlicher werden diese Seen durch

2. Besonderer Theil - S. 53

1856 - Eßlingen : Weychardt
Die deutschen Bundesstaaten. Das Mittelgebbrgsland. 53 e. Der Odenwald; zwischen Neckargebirge, mittelrheinischer Tief- ebene, Spessart und fränkischer Terrasse; in Baden, Bayern und besonders im Großherzogthum Hessen. Länge: 8 Meilen; Breite: 5 Meilen. Ein plateauartiges Gebirge mit breiten Rücken, flachen Kuppen, vielen Burgrui- nen, mit theils wilden, theils freundlichen Thälern. Steiler Abfall gegen W., sanfter gegen O. Das Gebirge wird vom Neckar in einem schönen, mit Burgruinen geschmückten Thale durchbrochen. Mittlere Höhe: 1,300'bis 1,500'. Katzenbuckel 2,180'; Königsstuhl mit dem Heidelberger- Schloß 1,723'; Meliböcus 1,530'.3) d. Der Spessart; zwischen Main, Kinzig und Sinn; in Bayern und Kurhessen. Länge von S. nach N.: 10 Meilen. Waldiges Massenge- birge mit abgerundeten Bergen und wenig höheren Kuppen. Sanfter Abfall gegen W., steiler gegen S. und O. Mittlere Höhe: 1,400 — 1,800'. Eselshöhe mit dem Geiersberg 1,900'.*) 6 Das Vogelsgebirge; um die Quellen der Nidder, Nidda und Wetter, der Ohm, Schwalm und Lüder, durch Hochflächen von Rhön, Spessart und Taunus getrennt; im Großherzogthum und Kurfürstenthum Hessen. Länge von S. nach N.: 10 Meilen; Breite: 5 Meilen; 30 Q.m. groß. Eine Gruppe schön gerundeter, dicht mit Laubholz bewachsener Kegelberge bis 2,000' hoch. Ost- und Westabfall sind ziemlich steil. Hoher Vogelsberg oder die 7 Ahorne 2,280'; Taufstein 2,140'. Sw. vom Vogelsgebirge liegt die Wetterau längs der Wetter, Nidda und Nidder bis gegen den Main; 12 Stunden lang, bis 6 Stunden breit; eine wellenförmige, höchst fruchtbare Ebene.5) f. Die Rhön; zwischen Sinn, fränkischer Saale, Werra von Hild- burghausen bis Vach und Fulda; in Bayern, Sachsen-Meiningen und Kur- hessen. Länge von S. nach N.: 10 Meilen. Höhe bis 2,800'. Die süd- liche Rhön, zwischen der obern Sinn und der fränkischen Saale, besteht aus mehreren flach-kegelförmigen Bergmassen; heiliger Kreuzberg 2,835'. Die hohe Rhön; zwischen der Sinnquelle und einer Linie von Tan bis Kaltennordheim: öde, felsig, kahl, mit mehreren großen Mooren bedeckt; große Wasserkuppe 2,887'. Die vordere Rhön umgibt die hohe Rhön mit 800'— 1,300' hohen Flächen, über welche sich viele isolirte Ke- 3) 1. Name: Einige von öde; Andere von Odin [Silva Odinil; Andere von Otto [Silva Ottonis]. 2. Gestein: bunter Sandstein; am Westabhang Granit, Gneus, Syenit; viele vulkanische Punkte, besonders im Katzenbuckel. 3. Gewässer. Nheinsystem: Neckar mit Elzbach, Itter und Lax; Weschnitz; Main mit Mudan, Mümling und Gersprenz. 4. Große Eichen-, Buchen- und Nadelholzwälder. Die Bergstraße führt längs der Westieite durch Weinreben und edle Obstbanmpflanzungen. 4) Name von speht — Specht und Kart — Waldhöhe; daher Spechtswald; im Nibelungenliede: Spehteshart. Gestein: bunter Sandstein; selten Granit und Gneus. Die Flüsse gehen in den Main. Schöne Eichen- und Buchenwälder. 5) 1. Gestein: Basalt, Klingstein und Basalltuff; im N., S. und So. vom bunten Sandstein umgeben, der theils durch den Basalt verändert ist und Buchit heißt. In der Wetterau Grobkalk, Diluvial- und Alluvialgebilde. Bergbau auf Eisen und Braunkohlen. 2. Flüsse, a. Rheinsystem: Nidda mit Wetter und Nidder; Ohm. b. W e- sersystem: Lüder; Schwalm.

3. Besonderer Theil - S. 62

1856 - Eßlingen : Weychardt
62 Erste Abtheilun g. Europa. köpf 3,043'; Jnselsberg 2,855'. Viele herrliche Thäler und reizende Gegenden; große Laub- und Nadelholzwälder. Viele Burgruinen. 2s) 19. Das Thüringer Hügelland; zwischen dem Thüringer Wald im Sw., der Werra und Leine im W., der Ruhme, Helme und einer Linie von Sangerhausen nach Halle im N. und der Saale im O.; in Sachsen- Weimar-Eisenach, Sachsen-Gotha, Sachsen-Meiningen, Sachsen-Altenburg, Schwarzburg-Sondershauscn und Rudolstadt, und in den preußischen Regie- rungsbezirken Erfurt und Merseburg. Eine Hochebene von 800 — 1,000', die sich von No. und Sw. her zur Mitte hin,' zum Thale der mittlern Unstrut, sanft bis auf 500' herabsenkt. Die Hochebene wird von mehreren, mit dem Thüringer Wald und dem Harze parallel streichenden Ketten nie- driger Berge und Hügel durchzogen. Dieselben werden häufig unterbrochen und gehen im O. der Gera und Unstrut allmählig in plateauartige Höhen über, welche die steilen Berg- und Felsränder des Saalethales bilden. Zwischen diesen Bergketten breiten sich offene und fruchtbare Ebenen aus. 24) 20. Der Harz [Bacenis Silva; Meliböcus Mons]; zwischen dem 23) 1. (Bestellt: ttrgebirge und besonders Porphyr; letzterer bildet die höchsten Kuppen und Kegel. Das altere Gebilde umgeben die Steinkohlenformation und über ihm das rolhe Todtliegende; darauf folgt Zechstein, Kupferschiefer und bunter Sandstein. Viele Basaltkuppeu. Großer Mineralreichthum: Kupfer, Eisen, Braunstein, Kobalt; Marmor, Alabaster, vortreffliche Mühlsteine und Schieferarten; Steinkohlen, Torf; Salz. 2. Flüsse: a. Rhein sy stein: Nodach; Jlz. b. Wesersystem: Werra; Hörsel. c. Elbesystem: Schwarza; Ilm; Gera. 3. Das 78^2 Q.m. große Gebiet des Franken- und Thüringerwaldes ist unter 9 Staaten vertheilt: Sachsen Meiningen 20 V* Q.m.; Sachsen Kobnrg 10 Q.m.; Preußen 91/3 Q.m.; Schwarzburg Rudolstadt 8v2q.m.; Sachsen Weimar 8 Q.m.; Bayern 7h's Q.m.; Kurhessen 5 Q.m.; Neuß 5 Q.m.; Schwarzburg Sonders- hausen 4 Q.m. 4. Der Nennsteig s— Greuzwegsj ist vom Nodacher Brunnen bis zur Frank- furter Straße 38 Stunden lang. Er ist ein auf dem Kamm des ganzen Gebirges, gewöhnlich auf der Wasserscheide, fortlaufender, fahrbarer Weg, überall mit Grenz- steinen besetzt. Ehemals bildete er die Grenze zwischen Franken und Thüringen. 2r>) 1. Das Thüringer Hügelland wird durch die Gera und Unstrut in eine westliche und östliche Hälfte getbeilt. — a. Die westliche Halste: das obere und untere Eichsfeld, im Nw. einer Linie von Treffurt über Mühlhausen nach Nordhausen; eine 1,000'— 1,200' hohe dürre, einförmige Fläche: Ohmberge 1,560'; die beiden Gleichen; Göttinger Wald 1,285'. Die erste Parallelkette zwischen dem Thüringer Wald, der Nesse und Gera: Hörselberg 1,400'; See- berg 1,792'; die kegelförmigen Thüringer Gleichen. Die zweite Parallel- kette zwischen der Nesse und oberen Unstrut: Hain ich 1,300'. Die dritte Pa- r alle! kette zwischen der oberen Unstrut und Helbe. Die vierte Parallel kette, die Hainleite, zwischen Helbe und Wipper: Possen 1,400'. Die fünfte Pa- rallelkette zwischen Wipper und Helme: Ky ff Häuser 1,428'. — b. Die östliche Hälfte ist eine einförmige Hochfläche, die vom tief eingeschnittenen Jlmthal durch- rissen ist: Singerberg 1,775'; Er fürt er Stei g er 1,090'; hoher Ettersberg 1,550'. Zwischen Lessa und Unstrut liegt ein schmaler, langgedehnter Bergzug, die Schmücke und Finne 800 — 1,000'. Im N. der Unstrut ist die thüringische Grenzplatte mit den beiden Seen von Eisleben 500' — 700' mit allmähliger Senkung zur Saale. 2. Gestein: bunter Sandstein und Muschelkalk in großer, Keuper in ge- ringer Ausdehnung; Granit bricht im Kyffhäuser aus dem bunten Sandstein hervor. Erzarmuth. 3. Flüsse: a. Wesersystem: Hörsel; Leine mit Ruhme. b. Elbesystem: Ilm; Unstrut mit Gera; Helbe; Wipper und Helme.

4. Besonderer Theil - S. 66

1856 - Eßlingen : Weychardt
66 Erste Abtheilung. Europa. 24. Der Taunus [Taunus so viel als unser Wort Baun]; zwischen Wetter, Nidda, Main. Rhein und Lahn; in Nassau, Homburg, Kurhessen und im preußischen Kreis Wetzlar. Ein Plateau, dessen 1,500' hoher Hauptkamm den Südrand bildet, der in seinem westlichen Theile das Rheingaugebirge heißt. Mehrere abgerundete Bergkuppen: großer Feldberg 2,685'; kleiner Feldberg 2,458'. Sanfter Abfall zur Lahn, schroffer gegen W. zum Rhein, steiler gegen S. * 29) 25. Der Westerwald; zwischen Lahn, Rhein und Sieg; in Nassau und Kurhessen, in der großherzoglichen Provinz Oberhessen und in den preußischen Regierungsbezirken Arnsberg, Koblenz und Köln. Eine Menge von 1,500'— 2,000' hohen Flächen mit niedrigen Bergrücken und einzelnen Kuppen. Salzburger Kopf 2,600'. 30) 26. Das sauerländische Gebirge; zwischen Sieg und Eder im S., Mönne und Ruhr im N.; in den preußischen Regierungsbezirken Arnsberg, Köln und Düsseldorf. Ein einförmiges, mit Hügeln und niedern Bergzügen besetztes Plateau. Astenberg 2,536'; Ederkopf 2,000'.*') schiefer mit Lagern von Dach-, Alaun-, Talk-, Chlorit- und Kieselschiefer. Mehr untergeordnet treten der Ucbergangskalk und das Kohlengebilde auf. Letzteres er- scheint hauptsächlich au den Nordgrenzen des Schiefergebildes, so längs der Sambre und Maas bei Aachen und Eschweiler und zu beiden Seiten der untern Ruhr; hier wird es von einem kohlenleeren Sandstein umgeben. Im N. gegen das Tiefland hin bedeckt die Kreideformation das Kohlen- und Schiefergebilde. Im O. von Stadtberge bis Korbach und Waldeck lagert sich dem Schiefergebirge der Kupfer- schiefer und Zechstein auf. Das vulkanische Gestein zeigt eine große Ausdehnung und Mannigfaltigkeit. Es tritt in 3 Hanptgrnppeu auf: kegelförmige Basaltknppen im Wcsterwalde; Trachyt- und Basaltberge im Siebengebirge; kegelförmige Basalt- gruppen und kraterförmige Mulden mit Lavaströmen in der Eifel. Großer Mineral- reichthum: etwas Silber, Quecksilber, Kupfer, Eisen, Blei, Galmei, Kobalt, Graubraunstein, Spießglanz; Steinkohlen, Braunkohlen, Torf; Salz. Viele warme und kalte Mineralquellen, besonders im Taunus und in der Eifel; in letzterer viel kohlensaure Mineralquellen, die mit großer Gewalt aus dem vulkanischen Ge- stein hervortreten. 3. Gewässer, a. Nheinsystème Rhein; Lahn mit Dill, Sieg, Wipper, Ruhr mit Mönne und Lenne; Selz, Nahe mit Glan, Mosel mit Saar, Sauer und Kyll, Ahr, Erst, Maas mit Semoy, Ourt, Noer und Sambre. — b. Wesersystem: Eder, Diemel. 29) Schöne Waldungen; fruchtbare Ackerfelder; an den Südwestgehängen, be- sonders im Nheingau, herrliche Weingärten, vortreffliches Obst und edle Kastanien. Viele treffliche Min eralquellen : Wiesbaden, Schlangenbad, Langenschwalbach, Selters, Ems, Fachingen, Geilnau, Homburg. so) Theile: 1. Die kalte Eiche oder der hohe Westerwald von der Quelle der Sieg und Lahn bis zur Riester. Eine kahle, basaltische Hochfläche von 1,500' —2,000' mit vielen einzelnen Basaltkuppen; Salzburger Kopf 2,600'. Viele Flachsfelder und Viehweiden. 2. Der Wald von Montabauer, südwestlich von Montabauer, 1,500' — 1,750'; der befestigte Ehrenbrcitstein 500'. 3. Das trachytische und basaltische, 1 Q.m. große Siebengebirge erhebt sich oberhalb Bonn hart am Rhein; 7 ausgezeichnete und mehrere andere kegelför- mige Felskuppen; Löwcnberg 1,514', Drachenfels 1,055'. Der übrige Theil des Westerwaldes besteht aus niedrigen Bergflächen mit schönen Waldungen und künstlichen Wiesen. 5i) Theile: 1. Das Nothlager- oder Noth Haargebirge, zwischen dem Quellbezirk der Sieg, Lahn, Eder und Lenne. Ein kettenartiger, 1,500' hoher Bergzug. Härdlerberg 2,300'; Ederkopf 2,000'. 2. Das Plateau von Winter berg an den Quellen der Ruhr und Lenne. Ein rauher, winterlicher, 2,000' hoher Landstrich mit kahlen, abgestumpften, 2,500' hohen Kegelbergen. Kahler Astenberg 2,536'; die Hunau 2,480',

5. Besonderer Theil - S. 12

1856 - Eßlingen : Weychardt
12 Erste Abtheilung. Europa. Q.m. Tiefland. 10,000 Q.m. Berg- land. Cerrv de Mnlbazen 10,946'. f. Bretagne. 350 Q.m. Bergland. i Tonssaines 1180'. §. Jütische Halbinsel. 590 Q.m. k Tiefland. Himmelbierg 510'. 1. h. Skandinavien. 6500 O-.M. Ticf- 4. Die Inseln gehören dem Tief-, Formen gemeinschaftlich an. a. Die Inseln im nördlichen Eis- meer sind gebirgig und bis 4000' h. b. Die Inseln im offenen nord- atlantischen Ocean sind gebirgig, mit Ansnahme von Großbritannien und Irland, wo Berg- und Tiefland auftritt. Oeraefe Jöknll auf Island land. 9500 Q.m. Skandinavische Alpen. Skagestöl Tiud 7,650'. Finnland, c. 6400 Q.m. Hügel- land bis 1200' h. Kola. 1800 Q.m. Meist Hügelland. Kanin. 160 Q.m Tiefland. theils dem Bergland, theils beiden 5,927'. Ben Newis in Schottland 4,100'. c. Die Inseln der Ostsee gehören dem Tiefland an. d. Die Inseln im mittelländischen Meere sind Gebirgsinseln. Aetna aus Sicilien 10,260'. §. 8. Die geognofiische Deschastenheit. 1. In Europa finden sich alle Gebirgsarten, von den ältesten bis zu den jüngsten, sowohl Plutonische und vulkanische, als auch die ver- schiedenen Formationen der neptunischen Gebilde. 2. Das Urgebirge bildet gewöhnlich den Kern der bedeutenderen Gebirgs- und Bergländer, so daß sich ihm noch verschiedene Felsgebilde nep- tunischer Reihe anlagern. In manchen Gebirgsländern ist es das einzig herrschende Gestein. Auch macht es die Grundlage mancher Tiefländer aus/) 3. Alle Glieder des Uebergangs-, sekundären und tertiären Gebirges treten in größerer oder geringerer Mannigfaltigkeit, in sehr verschie- dener Ausdehnung und mit den mannigfaltigsten Lagerungsverhältnissen auf?) * 2 1) Das Urgebirge findet sich in der Mitte des Alpenlandes, im südfranzö- sischen Mittelgebirge und in den Südvvgesen, in manchen Gebirgen des deutschen Mittelgebirges sim südlichen Schwarzwald und Odenwald, im Spessart, böhmer und bayrischen Wald, in der Terasse von Böhmen und Mähren, in den Sudeten, im Erzgebirge, an einzelnen Punkten des Thüringer Waldes und Harzes), an einzelnen Punkten des ungarisch karpatischen Hochlandes, in Siebenbürgen, auf der Halbinsel Krym, in der östlichen Hälfte der griechischen Halbinsel und auf den Inseln des Archipelagus, im Nord- und Südapennin und an einigen Punkten des mittlern Apennin, auf der No.ecke von Sicilien, auf Sardinien und Corsika, im westlichen und mittleren Theil der hesperischen Halbinsel, irn Hauptkamm der Pyrenäen, in der Bretagne, int westlichen England, in Wales, in Schottland und in den Küsten- gebirgen Irlands, auf den Hebenden und Shetlands-Jnseln, in Skandinavien, Finn- land und Kola, auf Nowaja Semlja und aus Spitzbergen. Das Urgebirge bildet wohl auch das Grundgebirge des Tieflandes. Es kommt aber nur im untern Stufcnlande der Loire, in der uralisch-karpathischen Landhöhe sin Süd-Polen, in Podolien und in der Ukraine) und im nordwestlichen Theil des slavischen Tief- landes zu Tage. 2) Die Uebergangs-, sekundären und tertiären Formationen haben sich den Uralpcn im W., N., S. und O. angelagert und bilden in den Alpen die Kalk- und Molassealpen; sie setzen den größten Theil des französischen und deut>chen Mittelgebirgslandes, so wie der Karpathen zusammen; auch erscheinen sie in der westlichen Hälfte der griechischen Halbinsel, im größten Theil des mittlern Apennins, in Sicilien, in der Osthälfte der hesperischen Halbinsel, aus den Pithypen und Balearen, im größten Theil Englands, an einzelnen Punkten Schottlands, auf den Orkaden und in der Mitte Irlands. Manche Formationen der neptunischen Gebilde

6. Besonderer Theil - S. 13

1856 - Eßlingen : Weychardt
13 Die geognostische Beschaffenheit. 4. Das Diluvium und Alluvium bedeckt große Strecken der Tiefländer. Mehr oder weniger verbreitet kommt es auch in den Gebirgö- ländern und auf den Hochebenen vor. 3) 5. Die neptunischen Gesteine der Gebirge sind an vielen Punkten von vulkanischen Gebirgsarten durchbrochen. Auch in einigen Tiefebenen erheben sich vulkanische Massen in inselsörmiger Gestalt. Die meisten der aus vulkanischen Gesteinen zusammengesetzten Berge sind aber keine thätigen Feuer- essen^;'nur an verhältnißmäßig wenigen Orten finden sich thätige Vul- kane 5). 6. Europa gehört 2 Erschütterungskreisen an: der Erdbebenzone des mittelländischen Meeres«) und dem isländischen Erschüt- tvetcn auch in den Schuttebeuen der Tiefländer zu Tage, entweder nur an einzelnen Punkten, wie im deutschen Tieflande, oder in sehr großer Ausdehnung, wie im französischen, noch mehr aber im östlichen Tieflande Rußlands. s) Eine merkwürdige Erscheinung aus der Bildungsepoche des Diluviums sind die erratischen Blöcke oder Findlinge. Dieß sind große, oft ungeheure Fels- blöcke von Urgebirgsartcn in solchen Gegenden, wo entweder gar keine Gesteine, oder nur solche von anderer Beschaffenheit zu Tage kommen. Man findet sie auf den schweizerischen Hochebenen, sowie am Südabhange und in den innern Thälern des schweizerischen Jura. Sie sind in Bezirke oder Zonen abgetheilt, welche den Aus- mündungen der großen Alpenthller entsprechen; ihre Beschaffenheit ist dieselbe, wie die der Felsmasscn in den penninischen und schweizerischen Alpen. Erratische Blöcke bedecken aber auch die tertiären Gesteine der englischen Ostküste, die deutsche Tief- ebene, die Inseln des dänischen Archipelagus und das slavische Tiefland in großer Anzahl, und nirgends trifft man dieselben Gesteine in den benachbarten Gebirgen anstehend. Dagegen hat man gefunden, daß die Verbreitung dieser Blöcke in einem großen Halbkreise stattgefunden bat, dessen Mittelpunkt Skandinavien ist. Der mineralogische Charakter dieser Blöcke zeigt nämlich, daß die im nördlichen Rußland verbreiteten Blöcke von Finnland und von der Umgegend des Onegasees, die in Polen, im deutschen und dänischen Tieslande theils ans Finnland, theils aus Schweden, die an der englischen Ostküste aus Norwegen abstammen. Ein merkwür- diges Gebilde jetziger Zeit sind die Gletscher in den Alpen, in den Pyrenäen, im skandinavischen Gebirge und in Island. '9 Vulkanische Gesteine verschiedenen Alters finden sich vom südlichen Frankreich an durch das deutsche Mittelgebirgsland und die Karpathen verbreitet. Es sind Basalt, Trachyt, Diorit, Tuffe, glasige und pechsteinartige Massen, die größtentheils sekundäre Gebirgsarten durchbrochen haben. Man findet sie auch auf der griechischen Halbinsel sin Albanien, Livadien, auf Moreaj, auf einem Theil der Kykladen, im lombardischen Tieflande und in den Hügeln des italienischen Sub- apennins, wo sich viele, theils ausgebrannte, theils nur periodisch erloschene Krater erheben, die zum Theil mit Seen von großer Tiefe ansgefüllt sind; ferner auf der Ostkülte von Sicilien, auf der Westseite von Sardinien, am Ostende der Pyrenäen, an den Westendeu des andalusischcn und castilianischen Scheidcgebirges, im mittleren und nördlichen England, im südlichen Schottland, an manchen Punkten Irlands, auf den Hebriden, Orkaden und Shetlands Inseln. Durchaus vulkanischer Natur sind die Liparen, die kampanischen und pontinischen Inseln, die Färöer, Island, Jan Mayen und die Bäreninsel. 9 Thätige Centralvulkane sind: der Aetna 10,260' und der Schlamm- vulkan Maccaluba auf Sicilien; die liparischen Inseln mit dem ewig thätigen Fcnel:- schlund Monte Schicciola auf Stromboli 2,175'; der Vesuv in Neapel 3,637'; die phlegräischen Felder mit dem 1338 erhobenen Monte Nnovo bei Puzzuoli in Neapel; die mit 7 thätigen und vielen rauchenden Feuerbergen besetzte Insel Island, wor- unter der Oeraefe Jökull 5,927' und der Hekla 5033'; der Esk Mount ans Jan Mayen 1500'. 1 c) Die Erdbebenzone des Mittelmeeres erstreckt sich von den Azoren im W. bis zum Meridian der Straße von Ormus im O.; hier steht sie mit den Erdbebenzonen von Inner- und Südasien in Verbindung. Ihre Länge von W. nach beträgt gegen 1000 Meilen. Die Mitte derselben wird größtentheils vom Mittel-

7. Besonderer Theil - S. 68

1856 - Eßlingen : Weychardt
68 Erste Abtheilung. Europa. Trier, Koblenz, Köln und Aachen. Eine rauhe, unfruchtbare, stellenweise höchst öde Hochebene von 1,400'— 1,700'. Hohe Acht 2,220'. Im N. der Eifel liegt zwischen Rhein und Erft der schmale, aber langgestreckte Höhenzug das Vorgebirge oder die Ville. 35) 32, Das hohe Veen [— Torfmoors; zwischen Ambleve, Roer, Vesder und Ourt; in dem preußischen Regierungsbezirk Aachen, der belgi- schen Provinz Limburg und dem Herzogthum Limburg. Eine 2,000' hohe, waldlose, öde Hochfläche, mit hohem Haidekraut oder mit 3—18' mächtigen Torflagern überdeckt, voller Nebel und im Winter im tiefsten Schnee ver- graben. Nördlich und nordwestlich vom hohen Veen liegen die gras- und kräuterreicken Gelände von Eupen und Limburg mit beträchtlicher Viehzucht und die Steinkohlenlager bei Aachen. 33. Die Ardennen s^rckueuna Silva — Hoch- oder Bergveen; von arä und veen]: zwischen einer Linie von der Sambrequelle über Me- zieres, Sedan und Luxemburg zur Mosel im S.; der Mosel, Sauer, Our, Ambleve und Ourt im O.; der Mosel und Sambre im N. und Nw.; in Luxemburg, Belgien und Frankreich; durch die Maas von Sedan bis Namur in eine östliche und westliche Hälfte getheilt. Ein rauhes, vielfach durch- schnittenes, 1,400'— 1,800' hohes Bergland. Die Berge erreichen im öst- lichen Theil 2,000' — 2,400', im westlichen nur 1,500'—1,800'. 3fl) §. 26. Das Tiefland. 1. Das Tiefland reicht von den Westgrenzen Limburgs, der Rhein- provinz und Hannovers bis zu den Oftgrenzen Schlesiens, West- und Ost- preußens , und von den Nordgrenzen des niederrheinischen Schiefergebirges und des hercynischen Kettensystems bis zu der Nordsee, der Eider und der Ostsee. Im W. hängt es mit dem Tieflande Belgiens und der Niederlande, im O. mit den Tiefebenen Polens und Litthauens, im N. mit den Ebenen Schleswigs zusammen. Am Tieflande haben 17 Staaten Antheil: Preußen, 25) 1. Die Eifel ist von tief einschneidenden Gewässern zerrissen und zer- spalten und trägt mehr oder weniger lange Bergrücken, wie die 2,000' hohe Schnee- eifel im N. von Prüm und die hohe Eifel 2,100' zwischen den Quellen der Kyll und Ahr. Fruchtbare Gegenden: das Maifeld jchach den daselbst gehaltenen Versammlungen, den sogenannten Maifeldern, benannt), zwischen Mosel und Nette; das Peilenz svon dem palatium des Pfalzgrafen von Laach benannt), im N. der Nette; das schöne Ahrthal mit berühmten Weinbergen. 2. Viele vulkanische Spuren, a. Jsolirte Kegelberge, welche von Basalt, Lavaschlacken und andern vulkanischen Gebilden umgeben sind, während sie nach innen große Vertiefungen zeigen. Diese sind ehemalige Krater und enthalten entweder Moore oder Seen, wie den Laacher See, Vs Stunde lang und 200' tief, das Meerfelder-, Holz- und Pulvermoor u. a., oder sie sind trocken gelegt, mit Wiesen bekleidet oder bebaut. — b. Viele Mineralquellen, meistens Sauer- wasser. — c. Sogenannte Dunsthöhlen am Ostufer des Laacher Sees und der Brudeldreis an der Kyll, unfern von Birresborn. 3. Wichtiger Bergbau auf Eisen, Kupfer, Blei, Galmei, Braunkohlen. Dse berühmten, aus Lava bestehenden Mühlsteine bei dem Dorfe Niedermending. Tuff- steine, welche gemahlen als Traß nach Holland zum Wasserbau versandt werden. 25) Die Ardennen haben viele öde und nackte, felsige und moorige Strecken, viel Waldungen, wenig Ackerbau. Sie liefern viel Eisen, Steinkohlen, Schiefer und vortreffliche Bausteine.

8. Besonderer Theil - S. 69

1856 - Eßlingen : Weychardt
69 Die deutschen Bundesstaaten. Das Tiefland. Sachsen, die 3 Herzogthümer Anhalt, Braunschweig, Hannover, Mecklenburg Schwerin und Strelitz, Lauenburg, Holstein, Lübeck, Hamburg, Bremen, Lippe Schauenburg, kurhessisches Schauenburg und Limburg. Länge von W. nach O.: 140 Meilen. Breite unter 24° O. L.: 40 Meilen, unter 36° O. L.: 70 Meilen. Größe: 7,000 Q.m. 2. Das Tiefland ist im W. der Elbe eine weit ausgedehnte Ebene, die vom Meeresniveau bis kaum zu 200' aufsteigt und nur in einzelnen Hügelgruppen 500' erreicht. Es ist zum Theil außerordentlich fruchtbar, zum Theil ein kahles Haideland (Geestland), zum Theil mit Torf- mooren und Sümpfen bedeckt. An den Küsten der Nordsee liegt die frucht- bare Marsch. Im O. der Elbe zeigt die Tiefebene einen viel reicheren Wechsel von Hoch und Niedrig, ein Gemenge von Höhenzügen, von größeren und kleineren Plateauflächen, von Strom- und Flußweitungen, von See- und Sumpfflächen. Besonders erhebt sich die Ebene in zwei Land- rücken, in einem südlichen und in einem nördlichen. Der südliche Land- rücken beginnt mit der Lüneburger Heide und endigt mit den Tarnowitzer Höhen und dem oberschlesischen Plateau. Hier erreicht er im Annaberg 1,296' und schließt sich gegen O. an die polnische Landhöhe an. Der nördliche Landrücken fängt an der Eider an, zieht längs der Ostsee und verbindet sich an den Grenzen von Ostpreußen mit der litthauischen Landhöhe. Sein höchster Punkt, der Thurmberg bei Schönberg südwest- lich von Danzig, erreicht 1,015'. Die 'nördliche Landhöhe ist eine wahre Seenzone, denn sie trägt auf ihrem Rücken eine zahllose Menge kleiner Seen.') * 2 l) 1. Gestein. Die Oberfläche des Tieflandes besteht aus Massen des Dilu- viums und Alluviums, aus losem Sand, mit Strecken von thouigem und morastigem Boden, bedeckt mit Schutt und großen Urgebirgstrümmern ^erratischen Blöcken), welche im fernen Norden des skandinavischen Gebirges ihre Heimath haben, dort losgerissen und durch eine große Fluth als Geschiebe hier abgelagert worden find. Die Ufer der Seen auf dem nördlichen Landrücken sind es vorzugsweise, die mit den gewaltigen Granitblöcken bekleidet sind. Diese Geschiebe, vom kleinsten bis zum größten Block, sind eine große Wohlthat für das Land, auf dem sie abgelagert wurden; denn sie dienen als Bau- und Straßenmaterial und befördern das Erhalten der Feuchtigkeit an der Oberfläche eines Erdbodens, der wegen seiner Lockerheit viel Nässe verbraucht. Längs des Ostseerandes, besonders auf der Halbinsel Samland, enthalten die Sandschichten häufig Bernstein. Im Lehm finden sich viele Knochen von großen Säugethieren der Vorwelt. Von Alluvialgebilden erscheinen fast überall Torf- und Moor-, so wie Naseneisenfteinbildungen. Erstere liefert eine unschätzbare Menge von trefflichem Brennmaterial, letztere gutes Eisen. Längs des Nordfußes vom niederrheinischen Schiefergebirge und vom hercynischen Kettensystem erheben sich im Tieslande Hügelgruppen aus Flötzgebirgsarten, besonders im N. des Harzes und in dem Landrücken Schlesiens, östlich von der Oder, wo namentlich die Steinkohlen- formation, der Muschelkalk, der Lias und der Jurakalk mächtig ist. Innerhalb der Tiefebene treten einzelne Glieder der älteren Flötzgebirgsarten an mehreren Stellen nur inselsörmig aus dem aufgeschwemmten Lande hervor: so der Muschelkalk bei Rüdersdorf, unweit Berlin; der Gyps bei Lüneberg, bei Sparenberg in der Mark, am Segeberg in Holstein; der Keuper bei Lüneburg; die Kreide bei Lüneburg, Prenzlau, unweit Frankfurt an der Oder, auf Rügen, Usedom und Wollin. 2. Zahlreiche Flüsse und sehr viele Seen. a. Rheinsystem: Rhein; Ruhr, Lippe, alte Ussel, Berkel, Schipbeke; Erst, Maas mit Roer und Niers. — b. Emssystem: Ems mit Haase und Leda. — c. Wesersystem: Weser; Au aus dem Steinhuder Meer, Aller mit Ocker und Leine, Wumme; Hunte mit dem Dümmer See. — d. Elb e sy stem: Elbe; schwarze Elster, Havel mit Spree, Dosse, Elbe, Alster, Stör; Mulde, Saale mit Elster, Pleiße und Bode, Ohre, Ahland, Jeetze, Ilmenau, Oste. — e. Eidersystem: Eider. — f. Odersystem: Oder; Klodnitz, Malapane, Stöber, Weida, Bartsch, Warthe mit Netze und Odra, Jhna; Hotzenplotz,

9. Besonderer Theil - S. 335

1856 - Eßlingen : Weychardt
335 Das Kaiserthum Oesterreich. Die Militärgrenze. verpflichten, d. Land gegen d. Türken zu vertheidigen. Sie blieben v. Abgaben frei, jedoch zu beständigen Kriegsdiensten verpflichtet. Die Ausbildung der einzelnen Grenz- gebiete fand zu verschied. Zeilen Statt. Bildung der kroatischen Militärgrenze 1580, der slavon. 1702, der siebenbürg. u. zwar der Szeklergrenze 1764 u. der wallachisch. 1766 , der Banaler Militärgr. 1768 u. 1774. 1807 erhielt die Grenze ihr früheres Grundgesetz. In d. Wirren v. 1848 w. d. Grenze anfangs und. d. Ungar. Ministe- rium gestellt; dann aber schloß sie sich dem Kampfe gegen d. ungar. Empörung an n. half ihn siegreich beendigen. Zum verdienten Lohne w. d. Militärgrenze zu einem eigenen Kronlande erklärt. 1850 erhielt sie ein neues Grundgesetz in. wicht. Vorthei- len für Land u. Leute. Aufhebung d. siebenbürg. Militärgrenze u. Unterordnung ders. unter d. Civilverwaltnng 1851. Das Esaikisten - Bataillon erhält d. Namen „Titler Grenzinfanterie-Bataillon" u. dieselbe Ausrüstung, wie d. Grenzinsanterie 1852. — 2. Grenzen. 1 Hauptgebiet; 2 Exklaven, a. Das Hanptgebiet ist ein zusammenhängendes, verhältnißmäßig schmales, aber langes, v. adriat. Meer bis zur sicbenbürg. Grenze sich ausdehnendes Land. 363 M. l. Grenze [138 M. l. Grenze gegen die Türkei^ Im O.: Türkei [Wallaches; Siebenbürgen. Im N.: Temeser Banat u. Woiwodsch. Serbien; Slavonien; Kroatien. Im W.: adriat. Meer. Im 5. : Dalmatien; Türkei [türk. Kroatien; Bosnien; Serbiens b. 1 größere Ex- klave zw. Slavon., Ungarn u. Kroatien, c. 1 kleine Exklave zw. Kroatien u. Krain. — ,3. Größe: 609,zz Qm. [583 österr. Qm.j. — 4. Produktive Boden- fläche: 462,., österr. Qm.; unproduktive: 120,,, österr. Qm. Von je 10,000 Joch prod. Bodcnfl. sind: 2,982 I. Aecker, 104 I. Weinberge [636,500 niederösterr. Eimers, 1,714 I. Gärten ».Wiesen, 1,676 I. Weiden, 3,524 I. Waldungen; 1,679,000 Maul- beerbäume zur Seidenzncht. — 5. Vichstand. 446,900 St. Rindvieh; 183,700 Pferde; 968,300 Schafe; 143,700 Ziegen; 576,500 Schweine; 95,300 Bienenstöcke. — 6. Einwohner: 1,009,109. 1,657 auf 1 Qm. 12 Städte, 9 Marktfl., 1,760 Dör- fer. 872,814 -Dlaven [524,048 Kroaten; 330,176 Serben; 9,590 Czechen u. Slo- mfen]; 124,020 Wallachen; 41,337 Deutsche; 5,417 Magyaren; 1,288 Al- ban esen; 537 Inden; 434 Italien er. 339,625 Kath0 l.; 5,354 nnirte Griechen; 561,487 nichtunirte Griechen; 8,652 Luther.; 8,281 Reform.; 537 Juden. — 7. Verfassung. Alle liegenden Gründe der Grenzbewohner sind vollständiges Eigenthum der Grenzkommunionen. Der Grundbesitz der Grenzhäuser theilt sich in Stammgut u. Ueber land. Ersteres bildet nebst d. Wohn- u. Wirthschaftsgebäuden die Grenzansäßigkeit u. ist in der Regel un- veräußerlich. Das Ueberland umfaßt alle übrigen Besitzungen der Grenzhäuser, welche nach d. bestehenden Gesetzen veräußerlich sind. Die früheren Beschränkungen d. Grenz- bewohner in Erlernung des Handels, der Gewerbe u. Künste, so wie in der Pflege der Wissensch., haben aufgehört. Die Grenzer unterstehen für Militärvergehen u. Verbrechen den Gesetzen des k. k. Heeres, in allen übrigen Fällen den allgemeinen Gesetzen. Die und. dem Namen Militärgrenz-Kommunitäten in d. Militärgrenze be- stehenden Städte n. Märkte haben ihre eigene Gemeindeverfassung auf Grundlage des allg. Gemeindegesetzes nt. Beachtung ihrer eigenthüml. Verhältnisse. — 8. Das pa- triarchalische Leben der Grenzer ist als Nationalsitte unter d. Schutz d. Gesetze ge- stellt. Als Familie eines Hauses w. alle Personen betrachtet, welche bei d. Hause conscribirt u. nicht Dienstboten sind; sie mögen sich verwandt 0. nur in d. Kommunion aufgenommen sein. Um Ruhe, Ordnung, Eintracht, Religiosität u. Sitt- lichkeit und. d. Hausfamilie zu erhalten, hat in der Regel d. älteste, fähige u. dienst- freie Mann die Hansvaterstelle zu führen u. d. Hausvermögen zu ver- walten. Sein 0. ein anderes, hiezu geeignetes Weib hat Hausmutter zu sein. Die Grenzer, welche sich v. ihrem Hause trennen u. in ein anderes begeben, 0. aus d. pflichtigen Grenzstande treten u. dadurch v. selbst aufhören, Mitglieder d. Hans- kommunion zu sein, haben k. Recht aus d. unbewegl. Hausvermögen. — 9. Der Wehrpflicht unterliegen alle männl. Grenzbewohner v. 20 Jahre an, w. in d. Grenze ein unbewegl. Vermögen besitzen u. d. Waffen zu tragen im Stande sind. Die Wehr- pflicht besteht in d. Bewahrung u. Vertheidigung d. Landesgrenze gegen fein dl. Angriffe u. gegen d. Einschleppen v. Epidemien, des. d. Pest, in d. Aufrechterhaltung der innern Sicherheit u. in d. Pflicht, auch außer Landes zum Dienste d. Kaisers in d Feld zu rücken. Der Grenz- loldat erhält v. Staate d. vollständige Bekleidung, Bewaffnung, Rüstung u. Muni- tion; außerdem jeder enrollirte Dienstmann der Feldbataillone einen jährl. Beitrag, der im Felde n. im Garnisonsdienste außerhalb d. Grenzgebiets bedeutend vermehrt w. Die Grenzlande haben 3 Festungen u. eine fortlaufende Reihe v. Schlössern, ver-

10. Besonderer Theil - S. 404

1856 - Eßlingen : Weychardt
404 Erste Abtheilung. Europa. Jökull') 6,030', ©näselt 5,800', Eyjafjalla Jökull 5,700', Heklufjall oder Hekla 5,210' u. a. Man zählt auf der Insel gegen 29 Vulkane, von denen manche überaus thätig sind. Der Hekla, von dem man seit 1044 24 Ausbruche kennt, der Oeräfa Jö kull, der Skaptaar Jökull, derkatlegia, der Krabla, der Leirh- nukr u. a. entladen aus ihren Kratern fortwährend vulkanische Produkte, wie Lava, Asche, Steine u. dgl., und überschütten damit zuweilen die ganze Insel; ja beim Aus- bruch des Hekla 1693 siel die Aschenmenge sogar auf den 85 M. entfernten Färöern. Mit der vulkanischen Beschaffenheit Jolands stehen die vielen heißen Quellen in Verbindung. Einige derselben fließen ruhig, andere werfen, wie Springbrunnen, das Wasser 50', 100'— 200'in die Höhe; einige sind lauwarm, andere siedend heiß; einige haben trinkbares, andere trübes, schweslichtes Wasser. Von den Bewohnern werden sie in der Art zum Kochen benützt, daß sie ihre Töpfe in die Quelle stecken, wie man sonst die Töpfe zum Feuer stellt. In dem Thalc und an dessen Bergabhängen, das nördlich von Skalholt liegt und 6 M. v. Hekla und 3 Tagreisen östlich v. Reykjavik entfernt ist, zählt man über 100, theils warme, theils heiße Quellen, darunter die Geiser * *) oder intermittirende Springquellen. Unter ihnen sind am bekanntesten: der große Geiser, der neue Geiser oder Strokr und der kleine Strokr. Der große Geiser steigt von Zeit zu Zeit aus einem 18' im Durchmesser haltenden Becken in einem geraden Strahl bis 60', 100', sogar 200' empor. — 6. Viele Gewässer. Die meisten und längsten Flüsse ergießen sich an der Nord- und Süd-Westküste, wäh- rend au der Ost- und Süd-Ostküste nicht so viele und nicht so bedeutende Flüsse vor- kommen. Mittlere Jökelaue; 25 M. I. Thorsane; 24 M. I. Südl. Hvitaue; 20 M. l. Viele Landseen svatn.s: Thingvallavatn; Hvitarvatn; Myvatn. — 7. Im Verhältniß zur geogr. Breite hat Island, besvnd. der südl. Theil, ein mildes Jnselklima. Mittlere Jahreswärme zw. -ss 5° u. 0°. Sehr gemäßigte Win- terkälte; sie beträgt an der Südseite Islands nur — 3°, a. d. Nordseite nur — 6*/4°. Geringe Sommerwärme; sie steigt an der Südseite nur auf -s- 9'/.°, an der Nordseite auf 7*//. Die Sommer sind kurz, die Winter aber lang, besonders a. d. Nordküste. Diese ist bisweilen bis in den Juli mit arktisch. Treibeise bedeckt, das mitten in der warmen Jahreszeit Kälte verbreitet; a. d. Südseite erhebt sich 5 Monate lang das Thermometer nicht über den Gefrierpunkt. Dazu gesellen sich feuchte Nebel, die Island fast Jahr aus Jahr ei» nmschleiern, und furchtbare Stürme aus Nw. u. No. Längster Tag im S. 20 St., kürzester Tag 4 St. Im nördl. Theil geht aber die Sonne am längsten Tag gar nicht unter; dieser längste Tag, wie auch die längste Nacht im Winter, dauert ans den nördl. Punkten Islands eine ganze Woche. Merkwürd. Naturerscheinungen sind: das Nordlicht, dasschnee- licht u. d. Doppel so» ne. — 8. Produkte, a. Mineralien. Sumpfeisenerz, Marmor, Kalk, Gyps, Steinkohlen, Tors, Schwefel; letzter» liefert Krisuwik im Sw. und die Schwefelberge beim Krabla. b. Pflanzen. Verkrüppelte Weiden, Birken und Vogelbeerbäume. Den Mangel an Bauholz ersetzt das Treibholz, Baumstämme, die vom Meere an die Küsten, des. im N., ausgeworfen werden. Prächtig grüne Wiesen. Jsländ. Moos, ein gewöhnt. Nahrungsmittel,^indem es getrocknet zu Mehl gemahlen oder mit Milch zu Brei gekocht wird. Löffelkraut. Sauerampfer. Kohl. Rüben. Kartoffeln. Etwas Flachs und Hanf. c. Thiere. 25,000 St. Rindvieh. 20,000 kleine, aber starke u. schnelle Pferde. 350,000 Schafe. Viele Ziegen. Nennthiere; seit 1770 aus Norwegen eingeführt. Weiße Füchse. Eisbären kommen auf Eisschollen a. d. Nord- küste. Seehunde a. d. Küsten. Viel wildes Geflügel, des. Eidergänse. Viele Fische, des. Häringe, Lachse u. Dorsche. — 9. Geschichtliches. Ob Island bei den Griechen und Römern Thule hieß, ist ungewiß. Entdeckung durch den norwegischen Seeräuber Nad dock 860: Er nannte, die Insel Snäland s— Schneelands. Spuren einer früheren, und zwar christlichen, aus Schottland u. Irland stammenden Ansiedlung sind zwar vorhanden; doch scheinen bisse ersten Bewohner den Normännern bald unterlegen zu sein. Einwanderung der Norweger, die vor der Tyrannei des Harald Haarsagr flohen, seit 870. Republik mit eigener Verfassung u. eigenem Gesetz v. 928 — 1261. Von Island aus setzte Erik Rauda nach Grönland über, im I. 932 oder 982. Einführ, des Christenth. um 1000. Ansehnl. Bevölkerung; bedeutende Viehzucht; wichtige Schiffahrt; blühender Handel. Bewahrung der Sagen und Heldcngefänge der *) Jökull o. 35fei, plur. Jöklur o. Jökler, heißen in Island alle mit ewigen Schnee- u. Eismassen bedeckten Berge. Die Gletscher nennt man Jisbräer seisbräens. *) Geiser v. giosa — gießen, mit Ungestüm hervorbrechen.
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