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Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Besonderer Theil - S. 48

1856 - Eßlingen : Weychardt
48 Erste Abtheilung. Europa. gegen O. lagern sich den Uralpen die Kalkalpen vor. Die südlichen Kalk- alpen bestehen vorherrschend aus Jura- und Kreidekalk; doch treten zwischen diesen Gebilden öfters Granit, Gneus und Glimmerschiefer hervor; im südlichen Tyrol bildet der rothe Porphyr in Verbindung von Dolomit die Berge, welche das Eisackthal einschließen, die Umgebungen von Botzen und den Anfang des Thales von St. Pellegrin. Die südlichen Kalkalpen beginnen erst am östlichen Ufer des Orta Sees und ziehen von hier nach No. und Ono. bis zum Ende der julischen Alpen durch 6 — 7 Längengrade. An ihrem westlichen Anfangspunkt sind sie nur 2 — 3 Stunden breit, aber gegen O. hin wächst ihre Breite schnell und mag vom rechten Drauufer in Kärnthen bis Fiume oder bis zur Südspitze Istriens 30 — 40 Stunden betragen. Auch ihre Höhe nimmt gegen O. zu. Vom Orta- bis zum Como See bilden sie nur Berge von 1,800' — 3,000'. Vom östlichen Ufer des Como Sees an er- heben sie sich bis zu 7000 und 8000', im Terglou 9,294', in der Steiner Alp 10,274'; dagegen sind die julischen Alpen wieder niedriger, nur 5—6,000', der Monte mag- giore in Istrien nur 4,410' und der Kleck 6,500' hoch. Große Querthäler durch- brechen die südlichen Kalkalpen und laufen in 8 —10 Stunden lange Seen aus, wie der Orta, der Lago maggiore, der Como, Jseo, Jdrio und Garda See, Seen, welche ansehnliche Flüsse in die Fluren Oberitaliens aussenden. Sie liegen am Ausgange der Querthäler 6 — 700' hoch und bezeichnen den Fuß des Alpenlandes auf der Südseite. Eine Menge von Querspalten und Klüften, welche an vielen Orten wahre Höhlen bilden, die entweder durch ihre Größe oder ihre Tropfstein- gestalten sich auszeichnen, zerreißen die Kalkalpen. Die Zerklüftung ist besonders in den karnischen und julischen Alpen ausgezeichnet. Hier liegt die Ädelsberger Höhle in Krain, die größte aller bekannten Höhlen, voll prächtiger Tropfsteingestalten; hier liegt der merkwürdige Zirknitzer See; hier insbesondere verschwinden Bäche und Flüsse Plötzlich in Schlünden, um in meilenweiter Entfernung wieder hervorzubrechen. 14. Dem ganzen Saume der Alpen vom Monte Viso bis zum adriatischen Meere ist ein 800 —1,700' hohes Hügelland vorgelagert, welches den Uebergang zum Tieflande bildet. Der üppigste und reichste Pflanzenwuchs, die höchste Frucht- barkeit, die prächtigsten Kastanien- und Laubholzwälder, goldene Saaten, treffliche Weine, Oel- und Maulbeerbäume, eine kühlende Alpenlust, luftige Höhen mit den herrlichsten Aussichten, unmuthige Thälchen mit lebendigen Bächen, kurz alle land- schaftlichen Reize charakterisiren dasselbe. 15. Die Uralpen sind auf der Südwest-, West- und Nordseite vom Mittelmeere an bis zur österreichischen Ebene ununterbrochen von den westlichen und nörd- lichen Kalkalpen umgürtet. Ihre Breite und Höhe ist so außerordentlich, daß, wenn man die Alpen von N., Nw. oder W. betrachtet, die hohen Kalkalpen sich überall dem Blicke zeigen und die Uralpen dergestalt verdecken, daß nur an wenigen Stellen einzelne und zwar die höchsten Hörner und Gruppen herüberschaucn. Den Uralpen zunächst streichen die höchsten, 8,000'— 13,000' hohen Kalkalpen; auf ihrer äußern, gegen die Ebene gerichteten Streichungslinie haben sie eine Höhe von 4 — 7,000', und stufen hier nicht allmählig hinab, sondern enden mit sehr steilen Wänden. Dieses 360 Stunden lange und 8 —15 Stunden breite Kalkgebilde besteht aus Uebergangs - und sekundären Gesteinen, worunter besonders Grauwackenschiefer und ältere Sandsteine, Thonschiefer, Liaskalk und Mergelschiefer, Jurakalk, Gvps und Steinsalz, Kreide und Quadersandstein auftreten. Die westlichen und nördlichen Kalkalpen sind nach allen Richtungen von sehr vielen'thälern durchschnitten, und stellen eine unübersehbare Menge von Gebirgsrücken und hohen Hörnern dar, welche zum Theil in unwandelbare Schneemäntel gehüllt. zum Theil mit den ausgedehn- testen Gletschern belastet sind, die bis in die fruchtbaren Thäler hinabreichen. 16. Die Südgrenze der nördlichen Kalkalpen ist durch eine Menge von Längen- thälern, welche das Kalksteingebilde von den Uralpen scheiden, und die Nordgrenze durch eine Menge von kleineren und größeren Seen ausgezeichnet, die, wie an der Südseite der Alpen, am Ausgange der Querthäler liegen und auch hier den Fuß des eigentlichen Gebirges bezeichnen. Es sind dieß die schweizerischen, bairischen und österreichischen Seen, die 1 —6 Stunden lang und l/h — 1 Stunde breit sind, und 1,080—1,780' an Höhe haben. Ausnahmen hiervon machen der Tegernsee in Baiern, 2,254', und der Bourgetsee bei Chambery in Savoyen, 672' hoch. Die Ufer dieser Seen bestehen meist aus schrecklich zerrissenen, furchtbaren, 5 — 6000' über die See- fläche erhabenen Kalkfelsen, deren nackte, steile, 2 — 3000' hohe Wände senkrecht aus den dunkelgrünen Fluthen emporsteigen. Noch schauerlicher werden diese Seen durch

2. Besonderer Theil - S. 13

1856 - Eßlingen : Weychardt
13 Die geognostische Beschaffenheit. 4. Das Diluvium und Alluvium bedeckt große Strecken der Tiefländer. Mehr oder weniger verbreitet kommt es auch in den Gebirgö- ländern und auf den Hochebenen vor. 3) 5. Die neptunischen Gesteine der Gebirge sind an vielen Punkten von vulkanischen Gebirgsarten durchbrochen. Auch in einigen Tiefebenen erheben sich vulkanische Massen in inselsörmiger Gestalt. Die meisten der aus vulkanischen Gesteinen zusammengesetzten Berge sind aber keine thätigen Feuer- essen^;'nur an verhältnißmäßig wenigen Orten finden sich thätige Vul- kane 5). 6. Europa gehört 2 Erschütterungskreisen an: der Erdbebenzone des mittelländischen Meeres«) und dem isländischen Erschüt- tvetcn auch in den Schuttebeuen der Tiefländer zu Tage, entweder nur an einzelnen Punkten, wie im deutschen Tieflande, oder in sehr großer Ausdehnung, wie im französischen, noch mehr aber im östlichen Tieflande Rußlands. s) Eine merkwürdige Erscheinung aus der Bildungsepoche des Diluviums sind die erratischen Blöcke oder Findlinge. Dieß sind große, oft ungeheure Fels- blöcke von Urgebirgsartcn in solchen Gegenden, wo entweder gar keine Gesteine, oder nur solche von anderer Beschaffenheit zu Tage kommen. Man findet sie auf den schweizerischen Hochebenen, sowie am Südabhange und in den innern Thälern des schweizerischen Jura. Sie sind in Bezirke oder Zonen abgetheilt, welche den Aus- mündungen der großen Alpenthller entsprechen; ihre Beschaffenheit ist dieselbe, wie die der Felsmasscn in den penninischen und schweizerischen Alpen. Erratische Blöcke bedecken aber auch die tertiären Gesteine der englischen Ostküste, die deutsche Tief- ebene, die Inseln des dänischen Archipelagus und das slavische Tiefland in großer Anzahl, und nirgends trifft man dieselben Gesteine in den benachbarten Gebirgen anstehend. Dagegen hat man gefunden, daß die Verbreitung dieser Blöcke in einem großen Halbkreise stattgefunden bat, dessen Mittelpunkt Skandinavien ist. Der mineralogische Charakter dieser Blöcke zeigt nämlich, daß die im nördlichen Rußland verbreiteten Blöcke von Finnland und von der Umgegend des Onegasees, die in Polen, im deutschen und dänischen Tieslande theils ans Finnland, theils aus Schweden, die an der englischen Ostküste aus Norwegen abstammen. Ein merkwür- diges Gebilde jetziger Zeit sind die Gletscher in den Alpen, in den Pyrenäen, im skandinavischen Gebirge und in Island. '9 Vulkanische Gesteine verschiedenen Alters finden sich vom südlichen Frankreich an durch das deutsche Mittelgebirgsland und die Karpathen verbreitet. Es sind Basalt, Trachyt, Diorit, Tuffe, glasige und pechsteinartige Massen, die größtentheils sekundäre Gebirgsarten durchbrochen haben. Man findet sie auch auf der griechischen Halbinsel sin Albanien, Livadien, auf Moreaj, auf einem Theil der Kykladen, im lombardischen Tieflande und in den Hügeln des italienischen Sub- apennins, wo sich viele, theils ausgebrannte, theils nur periodisch erloschene Krater erheben, die zum Theil mit Seen von großer Tiefe ansgefüllt sind; ferner auf der Ostkülte von Sicilien, auf der Westseite von Sardinien, am Ostende der Pyrenäen, an den Westendeu des andalusischcn und castilianischen Scheidcgebirges, im mittleren und nördlichen England, im südlichen Schottland, an manchen Punkten Irlands, auf den Hebriden, Orkaden und Shetlands Inseln. Durchaus vulkanischer Natur sind die Liparen, die kampanischen und pontinischen Inseln, die Färöer, Island, Jan Mayen und die Bäreninsel. 9 Thätige Centralvulkane sind: der Aetna 10,260' und der Schlamm- vulkan Maccaluba auf Sicilien; die liparischen Inseln mit dem ewig thätigen Fcnel:- schlund Monte Schicciola auf Stromboli 2,175'; der Vesuv in Neapel 3,637'; die phlegräischen Felder mit dem 1338 erhobenen Monte Nnovo bei Puzzuoli in Neapel; die mit 7 thätigen und vielen rauchenden Feuerbergen besetzte Insel Island, wor- unter der Oeraefe Jökull 5,927' und der Hekla 5033'; der Esk Mount ans Jan Mayen 1500'. 1 c) Die Erdbebenzone des Mittelmeeres erstreckt sich von den Azoren im W. bis zum Meridian der Straße von Ormus im O.; hier steht sie mit den Erdbebenzonen von Inner- und Südasien in Verbindung. Ihre Länge von W. nach beträgt gegen 1000 Meilen. Die Mitte derselben wird größtentheils vom Mittel-

3. Besonderer Theil - S. 69

1856 - Eßlingen : Weychardt
69 Die deutschen Bundesstaaten. Das Tiefland. Sachsen, die 3 Herzogthümer Anhalt, Braunschweig, Hannover, Mecklenburg Schwerin und Strelitz, Lauenburg, Holstein, Lübeck, Hamburg, Bremen, Lippe Schauenburg, kurhessisches Schauenburg und Limburg. Länge von W. nach O.: 140 Meilen. Breite unter 24° O. L.: 40 Meilen, unter 36° O. L.: 70 Meilen. Größe: 7,000 Q.m. 2. Das Tiefland ist im W. der Elbe eine weit ausgedehnte Ebene, die vom Meeresniveau bis kaum zu 200' aufsteigt und nur in einzelnen Hügelgruppen 500' erreicht. Es ist zum Theil außerordentlich fruchtbar, zum Theil ein kahles Haideland (Geestland), zum Theil mit Torf- mooren und Sümpfen bedeckt. An den Küsten der Nordsee liegt die frucht- bare Marsch. Im O. der Elbe zeigt die Tiefebene einen viel reicheren Wechsel von Hoch und Niedrig, ein Gemenge von Höhenzügen, von größeren und kleineren Plateauflächen, von Strom- und Flußweitungen, von See- und Sumpfflächen. Besonders erhebt sich die Ebene in zwei Land- rücken, in einem südlichen und in einem nördlichen. Der südliche Land- rücken beginnt mit der Lüneburger Heide und endigt mit den Tarnowitzer Höhen und dem oberschlesischen Plateau. Hier erreicht er im Annaberg 1,296' und schließt sich gegen O. an die polnische Landhöhe an. Der nördliche Landrücken fängt an der Eider an, zieht längs der Ostsee und verbindet sich an den Grenzen von Ostpreußen mit der litthauischen Landhöhe. Sein höchster Punkt, der Thurmberg bei Schönberg südwest- lich von Danzig, erreicht 1,015'. Die 'nördliche Landhöhe ist eine wahre Seenzone, denn sie trägt auf ihrem Rücken eine zahllose Menge kleiner Seen.') * 2 l) 1. Gestein. Die Oberfläche des Tieflandes besteht aus Massen des Dilu- viums und Alluviums, aus losem Sand, mit Strecken von thouigem und morastigem Boden, bedeckt mit Schutt und großen Urgebirgstrümmern ^erratischen Blöcken), welche im fernen Norden des skandinavischen Gebirges ihre Heimath haben, dort losgerissen und durch eine große Fluth als Geschiebe hier abgelagert worden find. Die Ufer der Seen auf dem nördlichen Landrücken sind es vorzugsweise, die mit den gewaltigen Granitblöcken bekleidet sind. Diese Geschiebe, vom kleinsten bis zum größten Block, sind eine große Wohlthat für das Land, auf dem sie abgelagert wurden; denn sie dienen als Bau- und Straßenmaterial und befördern das Erhalten der Feuchtigkeit an der Oberfläche eines Erdbodens, der wegen seiner Lockerheit viel Nässe verbraucht. Längs des Ostseerandes, besonders auf der Halbinsel Samland, enthalten die Sandschichten häufig Bernstein. Im Lehm finden sich viele Knochen von großen Säugethieren der Vorwelt. Von Alluvialgebilden erscheinen fast überall Torf- und Moor-, so wie Naseneisenfteinbildungen. Erstere liefert eine unschätzbare Menge von trefflichem Brennmaterial, letztere gutes Eisen. Längs des Nordfußes vom niederrheinischen Schiefergebirge und vom hercynischen Kettensystem erheben sich im Tieslande Hügelgruppen aus Flötzgebirgsarten, besonders im N. des Harzes und in dem Landrücken Schlesiens, östlich von der Oder, wo namentlich die Steinkohlen- formation, der Muschelkalk, der Lias und der Jurakalk mächtig ist. Innerhalb der Tiefebene treten einzelne Glieder der älteren Flötzgebirgsarten an mehreren Stellen nur inselsörmig aus dem aufgeschwemmten Lande hervor: so der Muschelkalk bei Rüdersdorf, unweit Berlin; der Gyps bei Lüneberg, bei Sparenberg in der Mark, am Segeberg in Holstein; der Keuper bei Lüneburg; die Kreide bei Lüneburg, Prenzlau, unweit Frankfurt an der Oder, auf Rügen, Usedom und Wollin. 2. Zahlreiche Flüsse und sehr viele Seen. a. Rheinsystem: Rhein; Ruhr, Lippe, alte Ussel, Berkel, Schipbeke; Erst, Maas mit Roer und Niers. — b. Emssystem: Ems mit Haase und Leda. — c. Wesersystem: Weser; Au aus dem Steinhuder Meer, Aller mit Ocker und Leine, Wumme; Hunte mit dem Dümmer See. — d. Elb e sy stem: Elbe; schwarze Elster, Havel mit Spree, Dosse, Elbe, Alster, Stör; Mulde, Saale mit Elster, Pleiße und Bode, Ohre, Ahland, Jeetze, Ilmenau, Oste. — e. Eidersystem: Eider. — f. Odersystem: Oder; Klodnitz, Malapane, Stöber, Weida, Bartsch, Warthe mit Netze und Odra, Jhna; Hotzenplotz,

4. Besonderer Theil - S. 464

1856 - Eßlingen : Weychardt
464 Erste Abtheilung. Europa. 7 Stromsysteme. Rhone: mitsaone rechts, Iso re u. Durance links. Ädour. Garonne; mit Tarn, Lot u. Dordogne rechts. Loire; mit Südseite. Alle Thäler bestehen aus einer Reihe von Becken, die durch Engschluchtcn mit einander verbunden sind. Die Flüsse der Thäler stürzen in Wasserfällen von Becken zu Becken, i. Gestein. Nrgebirgsarten, besonders der Granit, scheinen die Grundlage zu bilden. Uebergangsgesteine und secundäre Felsarten bedecken dieselben an vielen Stellen und der llebcrgangskalk bildet sogar in den Centralpyrenäen die höchsten Gipfel. Die Pyrenäen liefern Kupfer, Blei ». Eisell. k. Gewässer. Adonr; mit vielen Gaven o. Bergströmen. Garonne ans dem Thal Aran; m. Arridge rechts. Ande. Tet. Tech. Ter. Llobregat. Aragon, Gllcgo u. Segre m. Cinca, linke Zuflüsse des Ebro. Kleine Hochseen. — 2. Die Alpen. Ihr Hauptkamm ist mit gewaltigen Eisbergen u. Gletschern besetzt, a. Westabfall der Meeralpen. Zw. dem mittelländ. Meer u. der Durame. Mont Biso 11,809'. Montagnes des Manres. Berge v. Esterel 2 — 3,000'. b. Westabfall der cottischen Alpen. 2»> N. der Durance. Mont Genevre 11,058'. Die 3 Ellions 11,900'. Mont Qlan 12,312'. Mont Pelvoux 12,612'. Pics des Ecrins 12,636'. Mont Ventonx 6,200'. c. Pässe u. Straßen, aa. Sanmstraße v. Embrun üb. Mont Dauphin an der Durance, den 9,700' h. Col Longet, südlich v. Mont Biso, nach Saluzzo am Po. db. Straße von Brianyon an der Durance, über den 6,100' hohen Paß des Mont Genövre, n. Susa an der Dora Baltea. — 3. Der südliche und westliche Theil des Jura svgl. p. 151j. Mont Credoz 5,210'. Reculet 5,196'. Prè de Marmicrs 5,300'. Grand Colombier 5,064'. Montagneö de La- mont 1,500'. Im W. liegen theils kahle, einförmige Ebenen, theils die 400' hohe Landschaft Bresse zw. der untern Rhone, Ain u. Saone, voll kleiner Teiche u. von unzähligen Wasseradern durchzogen. — 4. Der südöstliche Theil des französischen Mittelgebirges. Ein Hochland niederer Art. Sein 3,000' h. Centralknoten besteht aus den Hochterrassen von Velay, Gevaudan u. Vivarais im Quellbezirk der Loire, des Allier, Lot, Aveyron, Tarn und der Ardèche. Mont Mezin 4,500'. Ger- bier de Joncs 4,806'. M. Lozère stosora Mons] 4,500'. Von dieser Central- masse gehen 6 Ketten strahlenförmig ans. a. Die Sevennen [Mons Cebenna] mit dem Montagne no ire. Von der Quelle des Tarn gegen W. bis zum Kanal von Languedoc. 2,000—90'. b. Das Gebirge v. Lyonais u. Charollais. Zw. Rhone u. Saöne im O. u. Loire im W. M. Pi late 3,280'. M. Tarrare 4,350'.. c. Das Forez Gebirge. Zw. Loire u. Allier. Pierre sur haute 5,016'. Mag- dalenen kuppe 4,496'. d. Die Kette der Margueride. Zw. Allier u. Truyere. e. Die An brackett e. Zw. Truyere u. Lot. f. Die beiden letzteren Ketten verbinden das Hochland der Auvergne mit dem Centralknoten. Es liegt zw. Allier im O., Sioule im N., Dordogne im W. u. Trnyère im S. Eine 3,000' h. Hochebene, put 2,000' höheren, kegel- oder kuppelförmigen Gipfeln, Puys genannt; voll Lavamassen, Schlackenlagern, Kraterseen, wilden, imposanten u. malerischen Gegenden. Viele enge schauerliche Felsenthäler, die von tobenden, Wasserfälle bildenden Bergströmen durch- braust werden. Reich an warmen u. kalten Heilquellen. Die kälteste und unfruchtbarste Gegend des innern Frankreichs. Cantal 5,718'. Mont Dvr slions vuranius^ 5,820'. Puy de Dome 4,554'. g. Vor dem Gebirge der Auvergne liegen im S., W. u. N. niedrigere Hochebenen, aa. Die Terrasse v. Nouergue zw. den Se- vennen u. der Dordogne; mit 2,000' h. Bergzügen. Der merkwürdige vulkanische Berg Fontaynes bei Anbin, Nw. v. Nodez, ist 400' h., hat 18 ausgebrannte Krater u. noch Feuer im Innern, wie daraus aufsteigender Ranch und das Verbrennen der in die Klüfte gehaltenen Stöcke zeigt, jedoch ans dem wohlangebauten Gipfel einen Weiler. bb. Die Vor ter raffe v. Limousin; zw. Dordogne u. Cher; mit Gebirgscharakter. M. Odouze 4,200'. cc. Die Vorterrasse v. Bonrbonnois; zw. Cher u. Allier; ein 1,200 bis 1,500' h. Hügelland, b. Das südöstliche Mittelgebirge besteht Haupts, aus Ur geb ir ge, besoud. aus Granit, Gneus u. Glimmerschiefer. Im S., W. u. N. lagern sich demselben Flötzgebirge an. Vulkanische Bildungen zeichnen die Urgebirgsmasse des Innern aus. Ganz besonders zahlreich sind sie in der Auvergne, im Forez, Velay u. Vivarais. Man findet die Trachytformativn, welche die schönen domförmigen Gipfelformen der Auvergne bildet; ferner den Basalt, bald in einzelnen Kegeln, bald in ganzen Feldern o. in Strömen, Haupts, im Velay u. Vivarais; end- lich Lavaströme, die sich von den noch vollkommen erkennbaren Kratern der erloschenen

5. Besonderer Theil - S. 512

1856 - Eßlingen : Weychardt
512 Erste Abtheilung. Europa. O. L. — 2. Grenzen. Im O: Modtzua; Parma; Oesterreich slom? bardei^; Schweiz stessins. 'Im N.: Schweiz Wallis; Genfer See; Gensp Nordapenninen. Vom Col di Teuda bis zum Paß Pietra mala. Richtung v. Sw. nach No. ii. v. Nw. n. So. 3,000' h. Monte Gottaro 5,000'. bd. Die Mittel- apenninen. Bis zur Quelle des Trouto u. Veliuo. Richtung von Nw. nach So. з, 000 bis 5,000' h. Monte della Sibilla 6,706'. cc. Die Siidapenninen. Richtung von Nw. nach So. u. nach Sw. 3,000 bis 6,000' h. Gran Sasso d'jtalia 8,935'. 66. Die Vorapenninen auf der Westseite der Mittel-u. Südapeuuinen. Verlchiedene Bergmassen, welche ohne Verbindung mit den Apenninen sindoder nur einen geringen Zusammenhang mit denselben habe». Größtentheils Vulkane. Apuanische Alpen 6,300'. Monte Amiata 5,400'. Vesuv 3,500'. ee. Monte Gargäno. Jsolirte Bcrggruppe im O. der Südapenninen. Monte Calvo 4,960'. ff\ Ge- stein. Größtentheils ein graulicher Kalk ohne Versteinerungen. Im nördlichsten Theil и. in Calabrien Granit und andere Urgebirgsarten. Die Vorapenninen sind meist vul- kanisch. Viele ausgebrannte Vulkane. Der Vesuv ist ein brennender Vulkan, c. 6 Tiefebenen, aa. Lombardischvenetianische Tiefebene. 700 Qm. bb. Tos- canische Tiefebene; am untern Arno. cc. Römische Tiefebene mit den pontini- schen Sümpfen; von Civita Vecchia bis Terracinai 66. Campanische Tiefebene; an den Buchten von Gaeta u. Neapel, ee. Tiefebene von Salerno, ik. Apulische Tiefebene; Sw. vom Golf v. Manfredonia. — 10. Oberfläche der Inseln. Meist gebirgig. Größere Ebenen auf Sardinien und Sicilien. Corstka, Sardinien u. Elba bestehen aus Urgebirge; Sicilien mit dem 10,260' h. Feuerberg Aetna wird meist ans dem Kalk der Apenninen gebildet. Die kleineren Inseln um Sicilien sind vulka- nisch. Auf Stromboli ein thätiger Vulkan. — 11. Gewässer. Po; das einzige italienische Stronisystem; mit vielen rechten u. linken Zuflüsse». Unterlauf der Etsch. Viele Küstenflüssc: Arno; Tiber. Seen am Südfnße der Alpen: Lago mag- giore; Garda See. Seen in den Apenninen, des. in den der Vorapenninen, von Toskana, dem Kirchenstaat u. von Neapel: Lago di Perugia, di Boise na, di Celano. — 12. Klima, a. Mittelwärme des Jahres, Winters u. Som- mers. Messina: -s- 18,2°; -f 13°; + 23,4°. Mailand 468' h.: -s- 12,9°; -f- 2,2°; + 22,7°. St. Bernhard in 7,650': -1,«°; —7,7°; -s-5,7°. Keine großen Wärme- unterschiede zwischen den niedrig gelegenen Gegenden im S. u. N. Die Winter- wärme, aber nicht die Sommerwärme nimmt stark von N. nach S. zu. Sehr große Wärmennterschiede nach senkreck)ter Ausdehnung. In den Ebenen Süditaliens u. Si- ciliens findet man subtropisches Klima; ein ganz kurzer Schneefall ist eine große Sel- tenheit. Die Apenninen sind vom September bis Mai tief mit Schnee bedeckt; ja in einigen Bergklüftcn der Abruzzen bleibt er das ganze Jahr liegen. Der Aetna ragt in die Schneeregion hinein. Das englische Haus oder das Haus von Gemellaro, wohl die höchste Wohnung in Europa, am Fuße des Hauptkraters in 9,200', ist noch im Juni unter einer Schneedecke begraben und im August fällt schon wieder der neue Schnee. Die Alpen sind von 8,900' an mit Schnee und Eis bedeckt, b. Nord- winde sind die gewöhnlichsten. Der Scirocco ist ein heißer und austrocknender Südwind, c. Regenmenge. Am Fuße der Alpen 54", in den Ebenen des Po 40", in Genua 51", in Nom 29", in Neapel 29", in Palermo 21". Sie nimmt nach der Südseite der Alpen und nach den Nvrdapenninen zu; gegen S. nimmt sie ab. Der Sommerregen nimmt stark gegen S. ab, während die Herbst- u. Winterregen zuneh- men. 6. Ungesunde Luft [aria cattiva] in mehreren Gegenden, vorzüglich a. d. Westküste u. in den Vorapenninen, in Morästen, still stehenden Seen u. langsam fließenden Gewässern. — 13. Armuth an Mineralien, besonders an Metallen. Eilen [130,000 Ctrz, hauptsächl. auf Elba. Blei [2,000 Ctrz. Trefft, carrarischer Marmor in Modena. Vulkanische Produkte: Lava, Bimsstein rc. Ungeheurer Reichthum an Schwefel ans Sicilien. Stein- und Braunkohlen. Stein - und Seesalz. ^ — 14. Pflanzenreich, a. Angeb ante Pflanzen. Viel Reis in der Lombardei. Mais. Weizen. Vortreffl. Gemüsearten. Viel Wein, darunter trefft. Sorten. Kaitanien, die zum Theil das Hauptnahrungsmittcl der ärmeren Klasse bilden. Südfrüchte, wie Citronen, Orangen, Pomeranzen, Mandeln, Feigen rc., kommen an den norditalienischen Seen im Winter meist bedeckt, häufiger bei Nizza, Genna, in Toskana und im Kir- chenstaat, allgemein von Terracina an, auf der Ostseite von Ascoli an, vor. Oelbänme an den nordital. Seen und südl. v. d. Nordapenninen. Dattelpalmen in Neapel und Sicilien. Zuckerrohr auf Sicilien u. Malta. Baumwolle auf Sardinien u. Sicilien.

6. Bilder aus dem Lande Braunschweig - S. 26

1890 - Wolfenbüttel : Zwißler
26 fahren konnte. So wurde die Rohrwildnis in fruchtbare Wiesen und stellenweise sogar in Ackerland verwandelt. Mehrere Dämme führen quer über die Niederung und vermittelm zur Zeit des Hochwassers die Verbindung zwischen den nördlichen und südlichen Gegenden. Im Braunschweigischen liegt zunächst westlich der Hessendamm bei dem Bahnhofe Mattierzoll. Über ihn zieht die alte Heerstraße von Braun- schweig nach Halberstadt, und hier mußten sonst die Reisenden einen Mattier Weggeld bezahlen. Weiter nach Osten bei Jerxheim ist der Kibitzdamm, der seinen Namen von den Sumpfvögeln hat, die so gern im Bruche nisten. 27. Die Musikanten auf der Vogelsburg. Westlich von dem Dorfe Ahlshausen liegt gegen die Leine hin ein waldiger Berg, welcher die Vogelsburg heißt. Hier stand vor alten Zeiten, wie die Sage erzählt, eine Burg, worin der König Heinrich der Vogelsteller gewohnt hat, der auch hier einen Vogelherd gehabt haben soll. Vier Musikanten gehn von Ahlshausen über die Vogelsburg nach Einbeck, um daselbst zu musicieren. Als sie auf der Vogelsburg sind, macht einer von ihnen den Vorschlag, dem König Heinrich dem Vogelsteller zu Ehren ein Stück zu spielen. Sie thun dies. Als sie fertig sind, kommt mit einem Male eine weiße Jung- frau, hält ihnen einen Teller hin, worauf weiße Knochen liegen und fordert jeden auf, einen davon zu nehmen. Sie sind sehr bestürzt, so daß sie kein Wort sprechen, aber ein jeder nimmt doch einen der Knochen. Weil sie diese jedoch für völlig wertlos halten, so lassen drei von ihnen ihren Knochen still am Leibe herunter fallen, und nur einer steckt ihn in die Tasche. Als sie eine Strecke weit gegangen sind, will dieser seinen Knochen ordentlich besehen, greift in die Tasche und holt statt desselben eine Stange Gold hervor. Nun kehren die andern zu der Stelle zurück, wo sie ihre Knochen hatten fallen lassen, finden aber nichts. Schambach u. Müller, Niedersächsische Sagen. 28. Die Lippoldshöhle. Zwischen Hohenbüchen und Brunkensen liegt in einer engen Schlucht, durch welche die Gleene rauscht, die Lippoldshöhle. Sie besteht aus

7. Unser Land - S. 39

1891 - Wolfenbüttel : Zwißler
Haa — 39 — 7. Erzeugnisse des Mineralreiches. Der Bergbau des Harzes hat mit der Entdeckung der reichen Erzlager des Rammelsberges bei Goslar begonnen. Das Pferd eines kaiserlichen Jägers, Namens Ramm, scharrte, wie die Sage erzählt, ein Stück Silbererz aus dem Erdreich hervor. Kaiser Otto I. belohnte beu Finder reichlich und ließ Bergleute aus Franken kommen, welche sich auf dem Fraukeuberge ansiebelteu. Der Ertrag des Goslarschen Bergbaues wirb jetzt unter Preußen und Braunschweig geteilt. Die in dem Rammels-berger Bergwerke gewonnenen Erze werben in den Hütten zu Oker wie auch in der Julius- und Sophienhütte bei Langelsheim verhüttet. Hier wirb (Mb, Silber, Knpfer, Blei, Schwefel nttb Vitriol erzeugt. Bei Gittelde werden Kupfer- und Bleierze gefördert. Eisenstein findet man in bett Gruben bei Hüttenrode und Zorge, Braunkohlen int Elze und am Elme. Auch Salz ist an mehreren Orten vorhanben, wird jedoch jetzt nur noch in der Saline zu Schöningeu gewonnen. Bei Thiebe ist ein Kalibergwerk. Reich ist das Land an nutzbaren Steinen. Der Harz liefert Gabbro, Granit und Grünstem. Sanbsteitte kommen vom Solling und aus den Brüchen bei Velpke unweit Vorsselbe. 8. Eisenbahnen und Staatsstraßen. Die Schiffahrt ist nur von geringer Bebentnng für unser Laub. Das wichtigste Verkehrsmittel stttb die Eisenbahnen. Der braunschweigische Staat war der erste in Deutschland welcher eine Bahn auf Staatskosten ausführte. Am 1. Dezember 1838 konnte die Teilstrecke Braunschweig-Wolsenbüttel dem Verkehr übergeben werden. Sie wurde dann bald bis Harzburg weitergeführt. Es folgten darauf die Strecken Bmuttschweig-Oschersleben und Braunschweig-Hannover. Von Börßnm wurde eine Bahn über Kreiensen nach Holzminden gebaut. Über Königslutter führt eine andere Bahn nach Helmstedt und vott ba weiter nach Magbebttrg und Berlin. In letzter Zeit ist noch die Bahn von Braunschweig nach Hilbesheim gebaut worben. Alle diese Bahnen stttb jetzt in den Besitz Preußens übergegangen. Außerdem bestehen in unserm Laude noch zwei Eisenbahngesellschaften. Die eine hat ihren Sitz in Blankenburg. Sie baute die Strecke von Halberstadt nach Blankenburg und von da über Rübeland nach Tanne. Hier im Gebirge werben die Züge teils ans gewöhnliche Weise fortgeführt, teilweise ist aber eine nette

8. Besonderer Theil - S. 47

1856 - Eßlingen : Weychardt
47 Die deutschen Bundesstaaten. Die Alpen. Syenit, Gabbro und Serpentin, Hornblende-, Talk- und Chloritschiefer, so wie be- trächtliche Massen von Thonschiefer und körnigem Kalk nicht selten als untergeord- nete Lager auftreten. Sie ziehen sich von den Quellen des Po durch die ganze Mitte des Gebirges bis zum ungarischen Hügellande, durch 10 Längengrade mit einer Breite von 25 — 30 Stunden und in einer Höhe, welche bis zum Ursprünge der Mur 10 — 14,000', in Steyermark und Kärnthen aber nur noch 5 — 6,000' beträgt. Im Westen und Norden sind sie längs ihrer ganzen Ausdehnung, im Süden erst vom Ostuser des Orta Sees von den Kalkalpen umgürtet; an der Ostseite der cottischen und grajischen und an der Südseite der penninischen Alpen fallen sie unmittelbar zum Tiefland ab. 9. Nackte, senkrechte, oft überhängende Wände, enge Klüfte und Schlünde, durch welche wüthende Alpenströme in Stürzen herabkommcn, furchtbar emporstre- bende Gebirgsgestalten und ungeheure Felshörner charakterisiren die Uralpen. Nichts ist seltener zu sehen, als gleiche, fortlaufende Gräte ohne Hörner. Die Felspyra- miden steigen durchgängig kühn empor, sind oft an den obersten Seiten äußerst scharf gezahnt und zackig, und endigen sich häufig ganz spitz; wegen dieser auffallenden Ge- stalt werden sie von den einzelnen Alpenvölkern Hörner, Spitz, Piz, Dents und Aiguilles genannt. Andere Felsberge, wie der Montblanc, haben die Gestalt einer gedrückten Halbkugel oder eines Kamcclbnckels; der Monte Rosa aber besteht aus einem Kreife vieler, fast gleich hoher Hörner, die wie Blätter einer Rose um ihren Mittelpunkt sich anlegen; die Mitte aber dieser Hörner bildet eine weite, runde Vertiefung. 10. Nichts sieht man häufiger an den Alpenhörnern, als 2 — 6000' senkrechte Abstürze und schiefliegende, mit ewigem Schnee überdeckte Seitenflächen, an denen die Anfänge der Gletscher liegen, welche dann 6 — 8 Stunden weit durch die Hochthäler sich ausdehnen. Sie heißen im Dauphins und Savoyen Glacitr oder Nuize, in der Schweiz Gletscher, in Graubünden Wader, in Tyrol Ferner, in Salz- burg und Kärnthen Käs, bei den italienischen Alpenvölkern Vedretta. Vom Dau- phine durch Savoyen, Schweiz, Tyrol bis zu den Grenzen Oesterreichs und Steyer- marks gibt es gegen 600 Gletscher, die in 20 Gruppen vertheilt sind und mehr als 100 Q.m. einnehmen. 11. Die Thäler der Uralpen sind schmal; meistens halten die Thalebenen V» Stunde Breite; an ihren niedrigsten Theilen, wo gewöhnlich mehrere Thalöff- nungen zusammenkommen, dehnen sie sich bisweilen Vs—1 Stunde aus; ja an der Südseite der Alpen laufen manche Thäler unter einem spitzen Winkel zu. Der Boden der Thalebenen besteht aus übereinander geschütteten Steintrümmern, Sand und Thon, welchen Schutt die Ströme von allen Seiten in den Hauptthalkessel zusammen- schwemmen. In den Hochthälern liegen ungeheure Trümmerhalden an allen Seiten des Gebirges, aber der Thalboden besteht meist aus nackten, oft kugelförmigen Felsenflächen, wenn das Thal nicht zu schmal ist, in welchem Falle die Trümmer- halden bis in die Mitte reichen. Die Höhe der Thäler ist außerordentlich verschieden. An der Nordseite liegen die niedrigsten 1,600'—1,700', an der Südseite 600' —700', die höchsten dagegen 7 — 8,000' hoch. Die bewohntesten Thäler liegen zwischen 2 — 3,800'; in Höhen von 6,000' und darüber gibt es nur Sommerdörfer, aber keine seften Wohnsitze von ganzen Gemeinden Winter und Sommer hindurch. Merkwürdig i>t das stufenartige Aufsteigen der Uralpenthäler, sowohl der Längenthäler als ganz besonders der Ouertbäler. Letztere bilden 3, 4 und selbst 5 Thalstufen über einan- der ; die einzelnen Stufen sind durch Felsenabsätze und enge Schlünde, welche V» Stunde bis mehrere Stunden lang sind, mit einander verbunden. 12. Im ganzen Gebiete der Uralpen vom Dauphins bis an die Grenze Tvrols liegen, außer dem Laghetto di Chiavenna, dem Lago di Mergozzo und dem zwischen Urfelsen liegenden obern Theil des Lago maggiore und Lago di Como keine Seen in den niedern Thälern. Alle übrigen Seen, ungefähr 60 an der Zahl, liegen in den Hochthälern von 5 — 7,000', sind höchstens 1 Stunde lang, gewöhnlich sehr tief und mei>tens^7— 9 Monate des Jahres zugefroren. Sie bilden öfters die Quellen der größten Ströme des Alpenlandes. Früher war die Anzahl der Hochseen in den Uralpen größer, was viele, jetzt trockengelegte Seekesscl beweisen. 13 13. Auf der Südseite fallen die Uralpen vom Monte Biso bis über den Monte Rosa hinaus unmittelbar in die Ebene hinab, und das Urgebirge verliert sich unter das Geschiebe des Alpenschuttes, welches in Hügelmassen an den äußersten süd- lichen Felsenwänden aufgehäuft liegt und sich in den Flachen ausbreitet. Weiterhin

9. Besonderer Theil - S. 527

1856 - Eßlingen : Weychardt
Kirchenstaat. Grundmacht. Kultnr. Verfassnng. Verwaltung. 527 4.Oberflàche. a.hochapenninen. Monte dellasibilla 6,766'. b.vorapennin. Monte Fionchi 4,158'. c. Die Campagna di Noma. Pontinische Sumpfe. 6. Die Tiefebene im Mundnngsland des Po. Maremmen v. Commachio [—màfftc].3) — 5. Gewàsser. Tiber. Po. Mundnng Po di Goro. Viele, meist kleine Seen. Lago di Perugia fperudscha]. 2 Qm. gr?) — 6. Klima. Sehrmild in der Campagna di Iioma und in der Ebene des Po, aber zum Theil sehr ungesund. Mild und gesnnd in den Hiigellàndern. Ranh im Hochapcnnin. 4) — 7. Einwohner 1843: 2,998,115. ») Oberfläche. — 1. Hochapenninen. Von der Quelle der Foglia am Sasso Ci- mone bis zur Quelle der Nera am Monte della Sibilla. Richtung: von Nw. nach So. Sasso di Ci mone 6,600'. Monte Pennino 4,448'. Monte del la Sibilla 6,766'. Die östl. Seitenzweige erreichen meistens das adriat. Meer. Nascher u. steiler Abfall gegen Sw. — 2. Der Vorapennin. a. Die Berge zwischen der Grenze von Tos- kana und der Tiber. Monte Soriano 3,900'. M. Ciminio. M. Oreste slckons Loraetc] 2,130'. Die Seen von Bolscna, Perugia s—rubfctja] u. Bracciano [foratfdjcinö]. b. Die Berge zwischen der Tiber ». der neapolitan. Grenze. Monte Fivnchi 4,158'. M. Gennaro 3,966'. M. Sacro, c. Das Albaner Ge- birge zwischen d. Tiber u. Velletri. Monte Cavo [Mon8 Albanus] 2,966'. See von Castello Gandolfo. d. Die Vol sker Berge. Auf dem rechten Ufer des Sacco 3,000 — 4,000' h. o. Der Vorapennin ist sehr vulkanisch. Man erkennt in den zahlreichen Seen noch die Krater von 15 Vulkanen und findet überall Tuff, Lava, Peperin u. a. vulkanisches Gestein. Die verheerenden Erdbeben Neapels verbreiten meistens auch über diese Gegenden sehr starke, wenn auch minder verwüstende Erd- erschütterungen. Vulkanischen Ursprung bekunden auch die vielen heißen, schwefelhalti- gen Quellen bei Bracciano, Viterbo rc. — 3. Die Campagna di Roma. Von Civita Vecchia bis Terracina. 25 M. l.; bis 10 M. br. Eine wellenförmige Ebenem, sanften Hügeln ». dazwischen liegenden, nicht tiefen Mulden u. Thälern, die zwar mit fruchtb. Erdschichte bedeckt, aber meistens Wiesen und Weideplätze für zahlreiche Heerden von Rindern, Schafen u. Ziegen find. Sie enthält Kraterseen und vulkanische Erzeugnisse. Wenige Ortschaften. Die böse Luft furia cattiva] verscheucht die Bewohner. Selbst die Heerden wandern im Sommer auf die Höhen des Apennins. Einen Theil der südl. Ebene nehmen die pontiuischen Sümpfe [Palfldes Ponttnae] ein. 5 M. l., 1 — 2 M. br. Durch bewaldete Hügel v Meere getrennt. Durch die Milte derselben führt ein von Cäsar angelegter, von Pius Vi. fl775 bis 1789] wiederhergestellter, schmaler Entsumpfungskanal, an dessen Ufern man eine üppige Gegend mit den fruchtbarsten Ge- treidefeldern, den schönsten Obstpflanzungen, mit Nebenguirlanden und frischen Wiesen findet. Aber dennoch ist die Gegend unbewohnbar; denn eine Stunde Schlaf in der Snmpsluft erzeugt schon Fieber. Daher hausen in den Sümpfen, deren fruchtlose Anstrocknungsversuche Pius Vi. 2‘/a Mill. fl. kostete, nur wilde Schweine, Hirsche u. wildes Geflügel. Im Winter weiden in denselben Heerden von Büffeln, Rindern und Pferden. Im W. der Sümpfe liegt der 1,662' h. Monte Circello stlchirtschello. Mons Circaeus]. — 4. Die Tiefebene des Po im N. des Kirchenstaats ist fruchtbar bis auf die großen Sümpfe v. Comacchio, Ravenna u. Nimiui. *) Gewäfser. — I. Gebiet des tyrrhen. Meeres. 1. Die Tiber [Tiberis], Gewundener Lauf. 2 Mündungen unfern Ostia's. Schiffb. für kleine Fahrzeuge bei Perugia, für größere bei Rom. 50 M. l. 348 Qm. gr. Flußgebiet. Viele, meist nubed. Zuflüsse, wie Chiana rechts und Nera [Nar]; Aj a [Alliaj und Teveroue [Anio] links. — Ii. Gebiet des adriat. Merres. Ein Theil des Unterlaufs v. Po mit der Mündung Po di Goro. 18 M. l. Grenzfluß gegen die Lombardei u. Venedig. Mehrere Kültenflüffe der No. Abdachung sind durch Kanäle mit dem Po in Verbindung gesetzt und ergießen sich durch den Po di Volano und den Po di Prima ro ins Meer. 2. Eine Menge kurzer Bergströme entquillt dem Ostabhang der Apenninen, wie die Foglia spisaurus], der Pifatello [Rubicon], der Mc- taure [Metaurus], der Tronto [Truentus], Grenzfluß gegen Neapel. — Iii. Viele, aber meist kleine Landseen u. viele Küstenlach en. Erstere füllen meistens ehemal. Krater aus. 1. Lago di Perugia [perudscha. Laous Trasiinenus], 2 Qm. gr. Abfluß zur Tiber. 2. Lago di Bol sc na [Lacus Volsiniensis], 2. Qm. gr. ^ie Marta ist sein Abfluß zuni Meere. 3. Lago di Bracciano [bratschano. Laous Sabatlnus]. Der Arone ist sein Abfluß zum Meere. Klima. Die Campagna di Roma und das angrenzende Hügelland hat neapolitanisches Klima. Mittclwärme des Jahres in Rom 150' h. + 15°,,. des

10. Besonderer Theil - S. 535

1856 - Eßlingen : Weychardt
Das Königr. beider Sicilien. Grundmacht des Königr. Neapel. 535 — 6. Viele, meist unbedeutende Küsten flösse mit starkem Fall und ge- ringer Wassermenge. Manche versiegen im Sommer fast ganz. G arigli- ano. Volturno. Pescära. 12 meist kleine Seen. See von Ce- lano stscheläno. Lacus Fucinus]; 2 Qm. gì.4). — Klima. Mild und gesund; im Sommer oft sehr heiß. Kurze, regnerische Winter^).— Hundsgrotte, in der kohlensaure Stickluft, wie ein Gewölk, sich 6 bis 8 Zoll hoch vom Boden erhebt, cc. Die phlegräischen Felder [Campt Phlegraei]. Die Salfatlre eines erloschenen Vulkans, aus der warme Schwefeldampfe emporsteigen, die zu Heilbädern benützt werden, clä. Der Lucriner See [Lacus Lucrinus). Zur Römerzeit mit Fischen und den schmackhaftesten Austern erfüllt. Jetzt ein Sumpf, seit ihn das Erdbeben von 1538 ausfüllte und sich aus ihm am 29. Sept. 1538 der 400' h. Monte nuovo erhob, wobei ein Dorf versank, ee. Der Averner See [Lacus Avernus). Ein alter, zirkelrunder Krater, 1,900' im Durchmesser, 180' tief, mit kla- rem Wasser, e. Der Vesuv [Vesuvius Mons] 3,500' h. 2*/2 St. So. von Nea- pel. Ein isolirter Kegel mit 2 Hörnern, im N. u. O. von dem schmalen glücken des Monte di Somma umgeben. In dem 400' tiefen Krater hat sich ein 100' h. Ke- gel gebildet. Dies ist die Mündung o. Bocca des Vulkans. Von ihrem oberen Rande erblickt man die Feuerglnt in einer Tiefe von 25'. Beständig steigt Rauch aus der- selben. Erster Ausbruch 79 n. Eh.; Zerstörung von Herculaneum, Pompeji u. Stabiae; Tod des ältern Plinius. An der untern Hälfte die fruchtbarsten Weinberge, welche den feurigen Wein Lacrymae Christi und Aino greco liefern. Asche u. Lava be- decken die obere Hälfte. Prachtvolle Aussicht vom Gipfel aus. — 5. Die Felsenkette v. Sorrento. Mit dem Hochapennin zusammenhängend.*4,000' h. — 6. Die kampll- nische Tiefebene [Campania — ebenes Land, Blachfeld. Jetzt Terra di Lavoro]. Von der Mündung des Garigliano bis Noeera. 12 M. l.; 2 bis 4 M. br. In dieser fruchtbarsten Ebene von Italien hat der südliche Himmel eine unbeschreibliche Schönheit entfaltet. Die wunderbarste Fruchtbarkeit und Vegetationsfülle hilft den Bedürfnissen der träge» Bewohner von selbst ab. Ueberall Weizen- it. Mais selber, Wäldchen mit Oliven-, Feigen- n. Maulbeerbäumen, an denen die Rebe hinaufrankt, mit Citronen, Orangen ». Goldfrüchteu. — 7. Die Kiistenebene von Salerno. Eine durch die böse Luft vereinsamte und öde Maremme. Hoher Graswuchs. Große Rinder- und Büffel- heerden. — 8. Die apnlische Ebene [il tavogliere di Puglia — Schachbrett Apuliens). Vom Gn'gano bis über Bari hinaus. 42 M. l.; 5 M. br. Die Oberfläche besteht meistens aus wenig erhöhten Flächen mit breitem Scheitel u. sanften Hängen, welche durch weite, muldenförmige Vertiefungen von einander geschieden sind. Daher hat die Ebene den passenden Namen il tavogliere di Puglia f—schachbrett Apuliens) erhal- ten. Dürr n. wasserarm. An der Küste liegen mehrere Salzlacheu. Ein Weideplatz für Pferde u. Schafe. — 9. Der Boden verräth in Neapel, wie auch in Sicilien, fast überall vulkanische Natur. Außer dem feuerspeienden Berge Vesuv gibt es überall ausgebrannte Vulkane, rauchende Berge, brennend heiße Schwefelgegenden, schwefel- dunstige, erstickende Höhlen, heiße Quellen, u. zwar in so zahlreicher Menge im Ver- hältniß zum Flächeninhalt, wie in gleichem Grade in keinem andern Theile der Erde. Daher auch die häufigen Erdbeben und ihre grauenhaften, ganze Landschaften verwüstenden Zerstörungen, unter denen besonders das für Ealabrien so verheerende Erdbeben von 1783 u. 1832. 4) Gewässer. — I. Gebiet des tyrrhen. Meeres. 1. Der Garigliano f—riljano. Lirisj. 18 M. I. R. Z.: Sacco. 2. Der Volturno [Vulturnus]. 20 M. l. L. Z.: Calore. — Ii. Gebiet des jonischen Meeres. 1. Der Crali fcrathis). L. Z.: Bu[iento. 2. Der Basieuto [Casuentus]. 3. Der Brandano [Brandanus]. — 111. Gebiet des adriatischeu Meeres. 1. Der Ofanto [Aufidus], 2. Der Sangro [Sagrus]. 3. Der Peseara [Aternus. Pis- carius], 5j Klima. — 1. Mtttelwärme des Jahres in Neapel -[- 16„°; des Win- ters -ff 10°, des Sommers -ff 24°. Heiße Sommer, in denen aber die außer- ordentlich dörrende Hitze durch die Seewinde sehr gemildert wird. Die größte Hitze ist im Juli n. August. Sie wird noch durch den aus So. kommenden u. alles Leben in der Thier- u. Pflanzenwelt erschlaffenden Seiroeeo gesteigert. Auch beim Po- nente o. dem vollen Südwinde und beim Libeechio slibekkio) o. dem Sw.winde wird es sehr heiß. — 2. Der Regen ist im Sommer sehr selten. Regen- u. Ge-
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