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Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Realienbuch für Volks-, Bürger- und Töchterschulen - S. 89

1899 - Bühl (Baden) : Konkordia-Verl.
89 Witterung der beiden Rüsten; denn während es an einer derselben regnet, ist an der andern trockene Jahreszeit. Bewohner. Der größte Teil der Bewohner Indiens gehört dem Hinduvolke an. Es ist in Kasten (Stände) eingeteilt, unter welchen die Priester- oder Brahmanenkaste die vornehmste ist. Eine ausgestoßene und verachtete Menschenklasse sind die Parias, von denen die Zigeuner abstammen sollen. Die Hauptgötter der Hindus heißen Brahma (Schöpfer), Wischnu (Erhalter) und Schiwa (Zerstörer). Nach ihrem Glauben wandert die Seele eines Verstorbenen in den Leib eines andern Menschen oder eines Tieres (Seelenwanderung). Neben dem Brahma Ismus hat der Islam große Verbreitung gefunden. Das Christentum macht nur langsame Fortschritte und zählt etwa Iv2 Million Anhänger. Mit Ausnahme weniger Gebiete ist ganz Vorderindien den Eng- ländern unterworfen und bildet mit dem britischen Teile Hinterindiens das Kaiserreich Indien. Ein Vizekaiser führt im Namen Englands die Regierung. Den unermeßlichen Naturschätzen Indiens verdanken die Engländer zum großen Teil ihren Reichtum und ihre Macht. Städte. Bombay (bombeh, 822) liegt auf einer Insel, die ein breiter Damm mit dem Festlande verbindet, und ist die erste Handelsstadt an der Westküste. Madras (453) besitzt den besten Hafen der Ostküste. Kalkutta (862), an einem Mündungsarme des Ganges, ist der Sitz des Vizekaisers und die wichtigste Handelsstadt Indiens. Am Ganges liegen die alten Städte Delhi und Be nur es. Nach Benares wallfahren unzählige Brahmagläubige, um im „heiligen" Ganges zu baden. Breite Marmortreppen führen zu den Badeplätzen hinab. Die Insel Ceylon, nahe der Südspitz; Indiens, zeichnet sich durch großen Reichtum an Zimt und andern tropischen Produkten, Perlen und -Edelsteinen aus. Colombo, die Hauptstadt, ist ein bedeutender Ausfuhrplatz, in, 88. Hinterindien. 4 mal so groß als Deutschland; 40 Will. Einw. Hinterindien breitet sich zwischen dem Meerbusen von Bengalen und dem chinesischen Meere aus und gehört fast ganz der heißen Zone an. Ausläufer des Himalaya durchziehen das Land von Norden nach Süden. Zwischen ihnen nehmen 4 gewaltige Ströme, von welchen der Mekhong der größte ist, ihren Weg. Das heißfeuchte Klima be- günstigt den Anbau von Reis, Mais, Zuckerrohr, Baumwolle und Indigo. Die Wälder liefern vorzügliches Schiffbauholz. Die Bewohner gehören teils der malayischen, teils der mongolischen Rasse an und sind entweder Heiden (Buddhisten) oder Mohammedaner.

2. Realienbuch für Volks-, Bürger- und Töchterschulen - S. 105

1899 - Bühl (Baden) : Konkordia-Verl.
105 A. Nordamerika. 106. Grönland. Grönland, eine dänische Kolonie, ist ein Hochland, welches im Innern mit Schnee und Eis bedeckt ist. Die hohe Ostküste steigt fast senkrecht aus dem Meere empor; die flache und buchtenreiche Westküste ist von den kleinen, gelblichen Eskimo bewohnt, welche in leichten Booten Jagd auf den Seehund machen, von dem sie hauptsächlich leben. Ihr 'einziges Haustier ist der Hund, den sie als Zugtier an den Schlitten spannen. Sie sind größtenteils zum (Christentum bekehrt. Während des kurzen Sommers stellen sich an der grönländischen Aüste europäische und amerikanische Mischer ein, um Walfische, Walrosse und Seehunde zu fangen. Ils, ^8. 107. Britisch Nordamerika. Britisch Nordamerika hat fast die Größe Europas, aber nur 5 Mill. Bewohner. Das Klima ist rauh und kalt. In den Seen und Flüssen wohnt der Biber; in den ungeheuern Laub- und Nadel- waldungen leben Bären, Marder und Füchse, welchen die Indianer und Eskimo nachstellen. Die wichtigste Provinz ist das getreidereiche Kanada, wo sich viele Franzosen und Engländer niedergelassen haben. Quebec (quibok), am steilen Ufer dis St Lorenzstroms, ist eine befestigte Stadt mit lebhafter Industrie. Montreal (217), die erste Handelsstadt des Landes für Ge- treide und Pelzwaren, besitzt eine Universität. Die Insel Neufundland ist bekannt durch ihre Steinkohlenlager und den ergiebigen Stockfischfang, der an ihrer Küste betrieben wird. 108. Die Union oder die Vereinigten Staaten von Nordamerika. 9 Mill. qkm — 1 Europa — 17 Dtschl.; 70 Mill. Einw. Dieses jetzt so blühende Land war noch vor 200 Jahren eine Wildnis, in welcher nur Jndianerhorden umherschweiften. Es umfaßt gegenwärtig 45 Staaten und 5 Territorien; letztere zählen weniger als 60000 amerik. Bürger im Alter von über 25 Jahren. Die einzelnen Staaten verwalten sich selbständig; die gemeinsamen Angelegenheiten aber werden von dem Kongreß, d. h den Abgeordneten des ganzen Landes, beraten. Die vollziehende Gewalt hat der Präsident, der auf 4 Jahre gewählt wird. Die Bewohner sind meistens Nachkommen eingewan- derter Europäer. Im Süden der Union leben viele Neger, im Westen Chinesen, in den Gebieten am Felsengebirge Indianer. Der Boden ist überaus fruchtbar; im N. wird hauptsächlich Getreide, Flachs, Hanf und, Tabak, im S. Zuckerrohr, Reis und Baumwolle gepflanzt. Die zum Ackerbau benutzten Ländereien heißen im N. Farmen, im S. Plan- lagen (Z — sch). Der Reichtum des Landes an Steinkohlen, Erdöl, Eisen

3. Realienbuch für Volks-, Bürger- und Töchterschulen - S. 112

1899 - Bühl (Baden) : Konkordia-Verl.
112 Die Urbewohner heißen Anstralnegcr oder Papua. Sie sind von mittlerer Größe, haben einen häßlichen, dicken Kopf, dunkelbraune Haut und auffallend dünne Arme und Beine. Sie stehen auf der niedersten Stufe der Menschheit und lassen sich nur schwer zur Arbeit bewegen. Viele von ihnen sind Menschenfresser. Eingewandert sind besonders Eng- länder, Deutsche und Chinesen; letztere arbeiten meistens in den Bergwerken. Soweit das Festland kolonisiert ist, gehört es den Engländern. Städte: Melbourne smellkörn, 49!) ist die Haupt- und Universitäts- stadt der Kolonie Viktoria und die arößte Stadt Australiens. In der Nähe der Handelsstadt Adelaide (133) wohnen viele deutsche Kolonisten. Sydney (sictne, 424) ist die bedeuten^ste^Handelsstadt Australiens von Bremen nach Sydney braucht kin Dampfer 55 Tage. 124. Die australischen Inseln. Die australischen Inseln sind meistens von Korallen gebildet, oft auch vulkanischen Ursprungs. Sie zeichnen sich durch den üppigsten Pflanzenwuchs aus; Kokospalmen, Brotfruchtbäume und Bananen ge- deihen nirgends schöner als hier. Die dem Festlande am nächsten liegen- den Inseln sind von Papuavölkern, die übrigen von Malayen bewohnt. Letztere haben einen schönen Wuchs, regelmäßige Gesichtszüge und gute Geistesanlagen. а. Neu-Guinea (ginea — Vu Deutscht.), nördlich vom Festlande, ist die zweitgrößte Insel der Erde, das Vaterland des prächtigen Para- diesvogels. Die Nordostküste ist eine deutsche Besitzung und heißt Kaiser Wilhelms-Land. Das Innere ist noch wenig durchforscht. d. Auch die fruchtbaren Jnselfluren Neu-Pommern, Neu- Mecklenburg, Neu-Hannover, die 3 größten der Salomons- inseln, die Karolinen, die Palauinseln, die Marianen und die Marschallinseln sind Kolonien des Deutschen Reiches. Ausfuhr von getrockneten Kokoskernen, Palmöl und Bananen. e. Tasmanien oder Vandiemensland ist durch die Baß-Straße vom Festlande getrennt und von eingewanderten Europäern bewohnt. d. Neu-Seeland, südöstl. vom Festlands, eine Doppelinsel von der Größe Englands, erzeugt den vorzüglichen „neuseeländischen Flachs." б. Die Samoa- oder Schifferinseln mit der Hauptstadt Apia stehen in lebhaftem Handelsverkehr mit Deutschland. f. Die Havaii- oder Sandwichsinseln (sänduitsch), zur Union gehörig, liegen in der Mitte des großen Ozeans, zwischen Australien und Nordamerika, und sind daher für die Schiffahrt besonders wichtig. Die zum Christentum bekehrte Bevölkerung besitzt europäische Bildung. Die Hauptstadt Honolulu liegt auf der fruchtbaren Insel Oahu.

4. Realienbuch für Volks-, Bürger- und Töchterschulen - S. 313

1899 - Bühl (Baden) : Konkordia-Verl.
313 Hauptmasse der Erdrinde und heißen Steine, wenn sie fest und hart, dagegen Erden, wenn sie verwittert sind, und Gesteine, Fels- oder Gebirgsarten, sofern sie als große Fels,nassen vorkommen. 2nan unterscheidet einfache und gemengte, feste und lose Gesteine. Tuarz, Kalk, Gips. — Granit, Basalt, Thonschiefer, Sandstein. — Sand, Thon, Ackererde. 340. Übersicht über das Mineralreich. Die Mineralien (d. h. Ausgrabestoffe) bilden die Erdrinde. Sie gehören zu den unbelebten (unorganischen) Naturdingen, da siekeine Lebenswerkzeuge (Organe) besitzen und daher weder Empfindung und Bewegung, noch Wachstum und Nahrungsbedürfnis zeigen. Nach ihrem Verhalten zum Wasser und Feuer teilt man sie gewöhnlich in 4 Klassen ein: I. Brenze oder brennbare Mineralien. Stein- und Braunkohle, Torf; Erdöl, Erdpech, Bernstein; Schwefel. Ii. Salze oder auflösliche Mineralien. Kochsalz, Soda, Salpeter; Eisen- und Kupfervitriol. Iii. Metalle oder schmelzbare Mineralien. Eisen, Blei, Kupfer, Zinn rc; Duecksilber, Silber, Gold. Iv. Steine und Erden oder unverbrennliche undunlösliche Mineralien. Tuarz, Kalk; Granit, Basalt, Sandstein; Thon, Sand, Ackererde. latuimie oller Mim. Allgemeine Eigenschaften der Körper. Alles, was einen Raum einnimmt und mit den Sinnen wahrge- nommen werden kann, ist ein Körper. So verschieden die Körper untereinander sind, so giebt es doch gewisse Eigenschaften und Merkmale, die allen ohne Ausnahme zukom- men, und die man daher allgemeine Eigenschaften der Körper nennt. Es sind folgende: Ausdehnung, Undurchdringlichkeit, Teilbarkeit, Porosität oder Zwischenräumigkeit, Zusammenhangskraft, Elastizität oder Federkraft, Anhangskraft, Schwere und Beharrung. 341. Ausdehnung Jeder Körper nimmt einen gewissen Raum ein, der nach drei Richtungen oder Ausdehnungen gemessen werden kann, nach Länge, Breite und Dicke oder Höhe. Die Größe des Raumes heißt sein Raum- oder Kubikinhalt. Das, was den Raum «usfüllt, ist der Stoff; die Stoffmenge bedingt die Masse eines

5. Realienbuch für Volks-, Bürger- und Töchterschulen - S. 300

1899 - Bühl (Baden) : Konkordia-Verl.
300 (Bas (ftliiimiimdi. I. Brennbare Mineralien oder Brenze. 323. a. Die Steinkohle i, 268; 11,36) gehört zu den brennbaren Mineralien oder Brenzen. In manchen Gegenden finden sich lief in der Erde mächtige Lager von Stein- kohlen. Hier werden sie von Bergleuten beim Scheine eines Lämpchens unter großen Mühen und Gefahren*) losgehauen und an das Tageslicht gefördert. Einen solchen Ort nennt man ein Kohlenbergwerk oder eine Kohlengrube. Die Steinkohle ist schwarz und zeigt mehr oder weniger Glanz. Sie besitzt nur unbedeutende Härte; denn sie läßt sich leicht mit einer Kupfermünze ritzen und schaben. Dabei ist sie so spröde, daß sie beim Zerschlagen in viele Stücke zerspringt. Die Steinkohle ist ziemlich schwer und sinkt deshalb im Wasser unter. Sie verändert sich übrigens nicht darin; auch dringt fast kein Wasser in sie ein, da sie dicht ist Im Feuer verbrennen die Steinkohlen mit heller Flamme und entwickeln dabei einen eigentümlichen erdharzigen**) Geruch und viel Rauch und Ruß. Gute Sorten besitzen die dreifache Heizkraft des besten Holzes, bedürfen aber zum kräftigen Brennen weit mehr „Zug" als Torf- oder Holzfeuer. Sie leisten der Menschheit unberechenbaren Nutzen. Man verwendet sie zum Heizen der Zimmer, der Backöfen und Dampfmaschinen, sowie zum Schmieden und Schmelzen der Metalle und Erze. Außerdem wird aus ihnen das Leuchtgas bereitet, womit nachts die meisten größeren Städte erhellt werden. b. Entstehung. Die Steinkohlen sind aus verschütte- ten Pflanzen entstanden; dies beweisen unzweifelhaft die zahl- reichen Abdrücke und Versteinerungen von Blättern und ganzen Gewächsen (z. B. von riesigen Bäumen und baumartigen Farnen und Schachtel- halmen), die man in den Steinkohlengruben häufig findet. — Man muß annehmen, daß ehedem eine weit dichtere und kräftigere Pflanzenwelt vorhanden war als heutzutage, sowie daß vielfach Gegenden, die jetzt trockenes Land sind, einstmals Meeresboden bildeten und sogar abwech- selnd über und unter Wasser standen. Es läßt sich nun denken, daß da und dort große Anhäufungen von Pflanzenstoffen entstanden, z. B. durch untergegangene Wälder, zusammengeschwemmte Bäume, Tange, wohl auch aus großen Torfmooren. Wurden diese von Erdmassen und Wasser überdeckt, so mußten sie im Laufe der Zeiten durch den gewaltigen Druck und den Abschluß der Luft verkohlen***), das Pflanzengefüge allmählich verlieren und sich in Mineralkohlen umwandeln. *) Schlagende Wetter; Sicherheitslampen. **) Erdharzig oder bituminös. ***) Versuch: Einen brennenden Holzspan stecke man in ein enges Glasgefäß rc. Infolge des gehinderten Luftzutrittes verbrennt er nicht darin, sondern verkohlt nur. (Kohlenbrennerei.)

6. Realienbuch für Volks-, Bürger- und Töchterschulen - S. 308

1899 - Bühl (Baden) : Konkordia-Verl.
308 332. Sie Glasbereilung. Das Glas wird aus Quarz (Sand, Feuerstein, Bergkrystall rc^ und verschiedenen Salzen, die als Schmelzmittel dienen, bereitet. Den Hauptbestandteil (etwa 2k) bildet der Quarz oder Kiesel. Derselbe wird" fein zerstampft, sorgfältig mit Soda, Pottasche, Kochsalz, Kalk re ver- mischt und dann in feuerfeste Schmelztiegel gebracht. Mehrere solcher werden im Innern des Glasofens aufgestellt. Bei starkem Feuer schmilzt das Gemenge in 12—24 Stunden zu einer weißglühenden, dickflüssiger? Masse zusammen. Tie unreinen Bestandteile scheiden sich auf der Ober- fläche als „Glasgalle" ab und werden durch eine Öffnung, die sich vor jedem Tiegel befindet, von Zeit zu Zeit abgeschöpft. Ist der Fluß gar, so beginnt die Verarbeitung der Masse. Vor jeder Öffnung stellt sich ein Glasbläser auf. Sein Hauptwerkzeug ist ein Iv2 m langes, eisernes Blasrohr mit hölzernem Mundstück. Er taucht das Ende desselben iw die zähflüssige Glasmasse; es bleibt ein wenig daran hängen und wird nun zu einer hohlen Kugel aufgeblasen. Durch Drehen und Schwenken weiß er ihr verschiedene Gestalt zu geben; schließlich wird sie noch iw eine bestimmte „Form" gesteckt und erhält dadurch die gewünschte Gestalt. Henkel rc werden für sich geformt und noch glühend angesetzt. Ist das Gefäß soweit abgekühlt, daß es zu erstarren beginnt, so kommt es iw den Kühlofen, worin es sehr langsam vollends erkaltet; durch rasches Abkühlen würde es zu spröde. Vas Fenster- oder Tafelglas wird auf ähnliche weife gemacht. Ls werden- zuerst große Cylinder geblasen, diese dann der Länge nach geöffnet, im Streckofenr ausgebreitet und geglättet. Gute Spiegelgläser werden nicht geblasen, sondern gegossen und dann geschliffen, ebenso manche Gefäße, z. 23. feinere Trinkgläser rc. Die farbigen Gläser erhält man durch Zusatz von Metallen beim Schmelzen (z. 23; Gold für rot, Rupfer für grün); das sog. Milchglas (zu Lampenschirmen) entsteht durch Beimischung von weißgebrannten Rnochen. 333. a. Der Istlk gehört zu den einfachen oder ungemengten Mineralien und zwar zu dew Steinen und Erden. Er ist gewöhnlich gelblich oder grau, mittelhart^ mäßig schwer und zeigt einen muscheligen oder schieferigen Bruch. Der Kalk findet sich auf der ganzen Erde sehr häufig und bildet mächtige Kalkgebirge. Diese enthalten viele Höhlen (meist mit Tropfsteinen) und zahlreiche Versteinerungen (Muscheln, Schnecken rc). Auch im Wasser und in den Pflanzen ist Kalk enthalten, und die Wasser- und Landtiere bilden daraus ihre Gehäuse (Schalen) und Knochen. Ter Kalkstein dient zur Beschotterung der Straßen und Bahn- dämme, sowie als Baustein, besonders aber zur Bereitung von Mörtel (Speis). Zu letzterem Zwecke muß er zuerst in einem Kalkofen in großer Hitze gebrannt werden. Der gebrannte Kalk (Ätzkalk) ist weit leichter, weicher und lockerer als der ungebrannte. An der Luft zerfällt er bald zu einem weißen Kalkmehl. Gießt man Wasser auf ihn, so zischt und siedet er und verwandelt sich in einen Kalkbrei, gelöschtes

7. Besonderer Theil - S. 404

1856 - Eßlingen : Weychardt
404 Erste Abtheilung. Europa. Jökull') 6,030', ©näselt 5,800', Eyjafjalla Jökull 5,700', Heklufjall oder Hekla 5,210' u. a. Man zählt auf der Insel gegen 29 Vulkane, von denen manche überaus thätig sind. Der Hekla, von dem man seit 1044 24 Ausbruche kennt, der Oeräfa Jö kull, der Skaptaar Jökull, derkatlegia, der Krabla, der Leirh- nukr u. a. entladen aus ihren Kratern fortwährend vulkanische Produkte, wie Lava, Asche, Steine u. dgl., und überschütten damit zuweilen die ganze Insel; ja beim Aus- bruch des Hekla 1693 siel die Aschenmenge sogar auf den 85 M. entfernten Färöern. Mit der vulkanischen Beschaffenheit Jolands stehen die vielen heißen Quellen in Verbindung. Einige derselben fließen ruhig, andere werfen, wie Springbrunnen, das Wasser 50', 100'— 200'in die Höhe; einige sind lauwarm, andere siedend heiß; einige haben trinkbares, andere trübes, schweslichtes Wasser. Von den Bewohnern werden sie in der Art zum Kochen benützt, daß sie ihre Töpfe in die Quelle stecken, wie man sonst die Töpfe zum Feuer stellt. In dem Thalc und an dessen Bergabhängen, das nördlich von Skalholt liegt und 6 M. v. Hekla und 3 Tagreisen östlich v. Reykjavik entfernt ist, zählt man über 100, theils warme, theils heiße Quellen, darunter die Geiser * *) oder intermittirende Springquellen. Unter ihnen sind am bekanntesten: der große Geiser, der neue Geiser oder Strokr und der kleine Strokr. Der große Geiser steigt von Zeit zu Zeit aus einem 18' im Durchmesser haltenden Becken in einem geraden Strahl bis 60', 100', sogar 200' empor. — 6. Viele Gewässer. Die meisten und längsten Flüsse ergießen sich an der Nord- und Süd-Westküste, wäh- rend au der Ost- und Süd-Ostküste nicht so viele und nicht so bedeutende Flüsse vor- kommen. Mittlere Jökelaue; 25 M. I. Thorsane; 24 M. I. Südl. Hvitaue; 20 M. l. Viele Landseen svatn.s: Thingvallavatn; Hvitarvatn; Myvatn. — 7. Im Verhältniß zur geogr. Breite hat Island, besvnd. der südl. Theil, ein mildes Jnselklima. Mittlere Jahreswärme zw. -ss 5° u. 0°. Sehr gemäßigte Win- terkälte; sie beträgt an der Südseite Islands nur — 3°, a. d. Nordseite nur — 6*/4°. Geringe Sommerwärme; sie steigt an der Südseite nur auf -s- 9'/.°, an der Nordseite auf 7*//. Die Sommer sind kurz, die Winter aber lang, besonders a. d. Nordküste. Diese ist bisweilen bis in den Juli mit arktisch. Treibeise bedeckt, das mitten in der warmen Jahreszeit Kälte verbreitet; a. d. Südseite erhebt sich 5 Monate lang das Thermometer nicht über den Gefrierpunkt. Dazu gesellen sich feuchte Nebel, die Island fast Jahr aus Jahr ei» nmschleiern, und furchtbare Stürme aus Nw. u. No. Längster Tag im S. 20 St., kürzester Tag 4 St. Im nördl. Theil geht aber die Sonne am längsten Tag gar nicht unter; dieser längste Tag, wie auch die längste Nacht im Winter, dauert ans den nördl. Punkten Islands eine ganze Woche. Merkwürd. Naturerscheinungen sind: das Nordlicht, dasschnee- licht u. d. Doppel so» ne. — 8. Produkte, a. Mineralien. Sumpfeisenerz, Marmor, Kalk, Gyps, Steinkohlen, Tors, Schwefel; letzter» liefert Krisuwik im Sw. und die Schwefelberge beim Krabla. b. Pflanzen. Verkrüppelte Weiden, Birken und Vogelbeerbäume. Den Mangel an Bauholz ersetzt das Treibholz, Baumstämme, die vom Meere an die Küsten, des. im N., ausgeworfen werden. Prächtig grüne Wiesen. Jsländ. Moos, ein gewöhnt. Nahrungsmittel,^indem es getrocknet zu Mehl gemahlen oder mit Milch zu Brei gekocht wird. Löffelkraut. Sauerampfer. Kohl. Rüben. Kartoffeln. Etwas Flachs und Hanf. c. Thiere. 25,000 St. Rindvieh. 20,000 kleine, aber starke u. schnelle Pferde. 350,000 Schafe. Viele Ziegen. Nennthiere; seit 1770 aus Norwegen eingeführt. Weiße Füchse. Eisbären kommen auf Eisschollen a. d. Nord- küste. Seehunde a. d. Küsten. Viel wildes Geflügel, des. Eidergänse. Viele Fische, des. Häringe, Lachse u. Dorsche. — 9. Geschichtliches. Ob Island bei den Griechen und Römern Thule hieß, ist ungewiß. Entdeckung durch den norwegischen Seeräuber Nad dock 860: Er nannte, die Insel Snäland s— Schneelands. Spuren einer früheren, und zwar christlichen, aus Schottland u. Irland stammenden Ansiedlung sind zwar vorhanden; doch scheinen bisse ersten Bewohner den Normännern bald unterlegen zu sein. Einwanderung der Norweger, die vor der Tyrannei des Harald Haarsagr flohen, seit 870. Republik mit eigener Verfassung u. eigenem Gesetz v. 928 — 1261. Von Island aus setzte Erik Rauda nach Grönland über, im I. 932 oder 982. Einführ, des Christenth. um 1000. Ansehnl. Bevölkerung; bedeutende Viehzucht; wichtige Schiffahrt; blühender Handel. Bewahrung der Sagen und Heldcngefänge der *) Jökull o. 35fei, plur. Jöklur o. Jökler, heißen in Island alle mit ewigen Schnee- u. Eismassen bedeckten Berge. Die Gletscher nennt man Jisbräer seisbräens. *) Geiser v. giosa — gießen, mit Ungestüm hervorbrechen.

8. Besonderer Theil - S. 703

1856 - Eßlingen : Weychardt
Die Staaten des indischen Archipelagus. Uebersicht. 10 000' erreichen. Die Vulkanenreihe setzt sodann fort über die Nikobaren u. Anda- manen, über den Vulkan der Barren-Insel u. der Insel Narcondam, u. geht auf die Westküste von Hinterindien über, welche die letzten Spuren vulkanisthcr Thätigkeit in Tschittagong zu tragen scheint. — c. Die Inseln der mittlern Gruppe. Meist hoch u. gebirgig. Auf manchen Inseln erheben sich thätige Vulkane. — 5. Klima. — a. Mittelwärme des Jahres, des Winters u. Sommers in Batavia. + 26°,a; -f 25°,8, + 26°,a. Tropische n. sehr gleichmäßige Hitze das ganze Jahr hindurch. Nur in de» höheren Gebirgsregionen kommen Temperaturen öon 9° Pis + 17° vor; ans den höchsten Berggipfeln geht das Thermometer ans — 12° und noch tiefer herunter, und man hat dort schon Eis gefrieren sehen. Aber nirgends findet sich ewiger Schnee. — b. Außer den Land- u. Seewinden u. den furchtbaren Orkanen [íetfutte], die im Juni u. Juli am schrecklichsten sind, wehen die Mnssone. — c. Im N. des Aequators bringt der Sw. Musson vom April bis October die nasse Jahreszeit, welche zugleich auch die Zeit der Gewitter u. Or- kane ist, der No. Müssen von October bis April die trockene Jahreszeit. — d. Im S. des Aequators herrscht zur Zeit des So. Mnssons von April bis October trockene Jahreszeit, beim Nw. Musson, der von Regen u. Gewittern begleitet ist, von October bis April die nasse Jahreszeit. — 6. Großer Reichthum an Mi- neralien. Gold [Sumatra; Timor; Celebes; Philippinen]; Silber; Zinn s'banka; Sumatra; Billiton u. a.]; Kupfer; Blei; Eisen. Diamanten [Borneo]. Steinkohlen. Salz. — 7. Pflanzenreich. Große Ueppigkeit der durchaus tropischen Vegetation. Un- geheure Tropenwälder mit Riesen-, Gewürz-n. Fruchtbäumen. Angebaute Pflan- zen: Reis; Hirse; Bananen; Kokos-, Sago-, Betelnußpalmen u. viele andere Pal- men; Betelpfeffer; Brotfruchtbäume; Pandanus; Tarro; Pamspflanze; Batate; Zucker- rohr; Kaffeebaum; Thee; Pfeffer; Gewürznelken- u. Mnskatnußbäume; Tabak; Hanf; Baumwolle rc. — 8. Thierreich. Großer Reichthum an Meer- n. Landthieren, be- sonders an Fischen, Amphibien, Vögeln u. Säugethieren. a. Korallen; Psahlmuschel; Perlmuschel bei den Sulu-Inseln. Blutegel; eßbare Spritzwürmer. Prachtschmetter- linge; Prachtkäfer, b. Zahllose Fische mit eigenthümlicher Farbenpracht, c. Am- phibien. Viele giftige und ungiftige Schlangen. Große Schildkröten. Krokodile. Fliegende Eidechsen [Drachen]. Chamäleone. d. Vögel. Indische Schwalben. Schlangenadler. Zuckerfresser. Fratzenvögel. Hornschnäbel. Paradiesvogel. Pele- kaue. Verschiedene Hühnerarten. Pfauen. Indische Kasuare rc. e. Säugethiere. Verschiedene Wallfischarten, darunter Dugonge. Hirsche. Antelopen. Viele Dickhäuter, wie Elephanten, Nashörner, Tapire u. zahlreiche Wildschweine. Fliegende Eichhörn- chen. Schuppenthiere. Flugbeutler. Tiger, darunter schwarze auf Java. Zibeth- katzen. Ichneumone. Eigenthümliche Fledermäuse. Viele Affen, wie Orang-Utang, Meerkatzen, Fußthiere rc. — 9. Einwohner: 22 Mill. Papuas [S. I. p. 227] u. Haraforas [S. I. p. 229], Reste der Urbevölkerung. Malayen [S. I. p. 224] machen die herrschende Bevölkerung ans. Eingewanderte Völker: Chinesen; Portu- giesen; Spanier; Niederländer; Engländer. Die Bastardbevölkerung der Lipplappen. 9 — 10. Religion, a. Reste eines alten llrheidenthums bei den ') Einwohner. — 1. Der indische Archipelagus war ursprünglich voll schwar- zen Völkern bewohnt. Diese sind größtentheils von den Malayen vernichtet oder in die Schlupfwinkel der Gebirge zurückgetrieben worden. Die der äthiopischen Rasse angehörenden Papuas auf Lnzon, Waigiu, Gammen, Batanta und Salwatty. Die Haraforas, die man der australischen Rasse beizählt, ans Borneo, Celebes, den Mo- lukken, Mindanao rc. Die schwarzen Völker gehen fast nackt oder bedecken nur einen Theil ihres Körpers niit armseligen Matten, leben auf Bäumen oder in Felsenhöhlen, nähren sich von der Jagd, dem Fischfänge u. von den selbst wachsenden Erzeugnissen des Bodens, haben keine Gewerbe u. Künste, ja manche kennen nicht einmal den Gebrauch von Pfeil n. Bogen. Die meisten leben in kleinen Gesellschaften, sind dem rohesten Götzendienst ergeben u. manche von ihnen sind noch Menschenfresser. — 2. Die kaukasischen Malayen bilden die zahlreichste Bevölkerung. Seit dem Ende des 12. Jahrh, bis in das 14. Jahrh, breiteten sie sich von dem mächtigen u. civilisirten Reiche Meuangkabao auf Sumatra über die Halbinsel Malacca n. die Sundainseln aus. Sie sind jetzt in unzählige Völker getheilt, n. zeigen unendliche Abstufungen von Gesittung u. Barbarei, von Sanstmuth u. Grausamkeit; bei einigen, wie bei den Battas auf Sumatra, srndet sich sogar noch der Gräuel des Menschenfressens. Sie treiben Ackerbau, Berg- bau, Gewerbe, Handel u. Seeranb. Manche malayische Völker, wie die Javanesen

9. Besonderer Theil - S. 705

1856 - Eßlingen : Weychardt
Das Generalgouvernement von niederländisch Indien. 705 tz. 192. Das Generalgouvernement von niederländisch Indien. 1. Allgemeines. - 1. Größe: 28,900 Qm. — 2. Einwohner: 16 Mill. Papuas. Haraforas. Malayen. Chinesische u. arabische Handelsleute. Lipplappen. Negersklaven. Ueber 100,000 Niederländer u. a. Euro- päer. — 3. Religion. 3u der Bevölkerung bekennt sich zum Islam. Brahmais- mus. Buddhaismus. Christenthum. Viele protestantische Missionare. — 4, Kultur. Sehr ergiebiger Land- ». Pl antagenbau. Viehzucht. Seiden-, Bienen- u. Cochenillezucht jährlich 60,000 Pfd. auf Java). Wichtige Jagd. Umfangreiche Fischerei. Bedeutender Bergbau. Mancherlei Gewerbe. Lebhafter See Handel. *) — 5. Verfassung u. Verwaltung. Despotisch regiertes u. habsüchtig ausgebeutetes Kolonial land des Königreiches der Niederlande unter einem Generalgouverneur.') ohne sie vernichten zu können. — 2. Portugiesen. Besetzung der Molukken 1529. Die Portugiesen waren die Herren im Archipel während des 16. Jahrh. svgl. p. 676). Furchtbare Mißhandlung der Völker. Blutige Kriege, die daraus entstanden, führten die Verwüstung der blühendsten Inseln herbei. Vertreibung der Portugiesen durch die Niederländer seit 1605. Unbedeutende Macht der Portugiesen im indischen Archipel. — 3. Spanier. Entdeckung der Philippinen, Marianen ». Molukken durch Magelhacus 1521. Letztere an die Portugiesen überlassen, erstere seit 1566 besetzt. — 4. Nieder- länder. Anlegung von Kolonien auf Java 1593. Erbauung von Batavia 1611. Besetzung von Timor 1613. Besetzung der Molukken 1621. Zunehmende Macht der Niederländer, so daß sie jetzt den größten Theil des Archipels, theils als unmittelbares, theils als mittelbares Gebiet besitzen. Sie sind bisher mit noch habsüchtigerer Kans- mannspvlitik, als die Portugiesen, verfahren. — 5. Briten. Niederlassungen aus Sumatra seit 1600; au die Niederländer 1824 abgetreten. Niederlassungen auf Java 1702; von den Niederländern verdrängt 1610. Niederlassungen ans den Molukken; von den Niederländern verdrängt 1623. In neuester Zeit haben die Briten wieder einige Punkte besetzt. ') Der Handel, besonders der von Java, ist von sehr großem Umfange n. in stetem Wachsen begriffen. Er ist hauptsächlich in den Händen der niederländischen Regierung oder der Handelsmaatsschappy, der Briten, der Chinesen u. der Nordamcri- kaner. Die Malayen treiben hauptsächlich Küstenhandel. — 1. Werth der Aus- fuhr aus Java nebst Madura 1853: 59 Millionen niederländische Gulden. Da- von erhielten die Niederlande für 38,800,000 nieder!, fl. Werth der Einfuhr:' 22,600,000 nieder!, fl. Von der Einfuhr kamen 7 Mill. niederl. fl. aus die Nieder- lande, worunter 3 '/2 Mill. fl. an niederl. Leinwand, 3,600,000 fl. an fremder Lein- wand. — 2. Ausfuhr ans Jriva 1844: 1,239,925 Pikul [ä 125 Pfd.) Kaffee. 1,008,652 Pikul Zucker. 785,276 Pikul Reis. 1,648,520 Pfd. Indigo. 68,720 Piknl Zinn. 8,131 Pikul Muskatnüsse. 2,300 Pikul Macis. 2,800 Piknl Gewürznelke». 75,600 Pikul Stuhlrohr. 156,220 Stück Häute. 11,484 Pikul Pfeffer. 6,258 Leq- ger [a 605,t Liter) Arak. 2) Verfassung u. Verwaltung. — 1. Das Generalgouvernement von nieder- ländisch Indien besteht ans unmittelbaren u. mittelbaren Besitzungen, die in Gouvernements n. Re si deut sch asten eingetheilt sind. An ihrer Spitze siebt der Generalgonverneur zu Batavia, der unmittelbar vom König ernannt wird. Er führt den Vorsitz im Rathe von Indien, der obersten Verwaltungs- u. Gerichts- behörde. Ihm sind der gleichfalls vom Könige ernannte Generalhandelsdirektor, jo wie die Gouverneure u. Residenten untergeordnet. Die Vasallenfürsten der mittelbaren Besitzungen beaufsichtigt er auf's genaueste durch seine niederländischen Residenten, so daß jene eigentlich nur noch Titularfürsten sind. — 2, Die Besitzungen Ijaten wegen des beträchtlichen Ueberschusses, den ihre Einnahmen liefern, u. wegen des großen Vortheils, den sie dem niederländischen Handel verschaffen, den größten Werth lür's Mutterland. Einnahmen 1852: 69,942,791 Mill. holländische fl. Vermuth- licher Ertrag: 35,192,122 fl. Schätzung des Erlöses aus Kolonialwaaren: 34,750,669 fl. Voller, Lehrbuch der Geogr. Ii. ' 45

10. Besonderer Theil - S. 858

1856 - Eßlingen : Weychardt
858 Dritte Abtheilung. Afrika. b. Insel St. Laurentii bei den portugiesischen Entdeckern 1506. c. Jsle Dauphine bei den ältern französischen Ansiedlern, d. Königin des indischen Oceans. — 2. Lage. Vom Kap St. Marie in 25° 45' S. Br. bis zum Kap Ambra in 11° 57' S. Br. Zu beiden Seiten des 65° O. L. Durch den 42 M. br. Kanal von Mozambique von der ostafrikauischen Küste getrennt. 112 M. von Bour- von. 142 M. von Mauritius. — 3. Größe. Von S. nach N. 215 M. l. 40 bis 60 M. br. 10,000 Qm. gr. Nächst Neuguinea die größte Insel der Erde. — 4. Ober- fläche. a. Kusten. 550 M. l. Im südlichen Theil bis 15° S. Br. einförmig, ohne gute Häfen, mit wenig offenen, als Rheden dienenden Baien. Viele sehr große und zu trefflichen Häfen taugliche Luchten im nördlichen Theil. b. Küstenebene. 10 bis 15 M. br. Sehr niedrig; sumpfig; oft sehr seenreich, c. Das Gebirgsland steigt von O. her fast mauerförmig, von W. her terrassenartig auf. Es bildet waldlose, grasreiche, 3,000' bis 4,000' h. Hochebenen mit rothem Thonboden, auf denen sich das 8,000' bis 12,000' h. Ambohitsmcna Gebirge s— rothes Gebirges und andere Gebirgsketten erheben. Wenig Pässe. d. ©estein. Urgebirgc, besonders Granit, mit prachtvollen Bergkrystallen, Turmalinen, Roscnqnarz rc. Thonschiefer. Kalkstein und Marmor. Verschiedene Sandsteine. Die ehemalige vulkanische Thätig- keit beweisen erloschene Krater, Laven, Schlacken und Basalte. Ziemlich häufige Erd- beben. Warme und kalte Mineralquellen. — 5. Gewässer. Sehr zahlreich. Viele Wasserfälle. Einige Flüsse sind an ihren Mündungen schiffbar. Flüsse und Seen wimmeln von Fischen und Krokodilen, a. Der Manang ara. 60 M. l. b. Der Mang u r n 60 M. 1. c. Der Mantao. d. Para-ceyla. e. Viele große und schöne id e e n. See von T a n a r i v a. N o s si - V o l a - S e e. — 6. Klima. a. Sehr mannigfaltige Temperaturen. Tropische, durch die Seewinde etwas gemilderte Hitze der Küsteugegenden. Letztere sind gesund, mit Ausnahme der Ostküste, deren miasmatischen Dünste die Gallenkrankheiten verursachen, welche als madegassische Fieber bekannt sind und den Europäern den Tod bringen. Gemäßigtes und gesundes Klima aus den Hochebenen. Hier geht das Thermometer im Winter bis auf den Frostpunkt herab. Die höchsten Gebirge bedecken sich im Winter sogar mit Schnee, b. Häufige und starke stiegen. Daher der große Wasserreichthum der Insel. — 7. Einwohner. 41/2 Mill. Sie nennen sich Malagasy; daher das europäische Malegaschen oder Madegassen. 2 Hauptvölker, aber gegen 27 Stämme. Heiden, welche ein höchstes Wesen erkennen, zugleich aber ein böses Princip annehmen u. die Sonne als befruchtende Kraft verehren, a. Mal a Yen auf den Binnen- hochcbenen. Dazu gehören die Betsilvo und die kriegerischen Howas. welche seit 1813 aus dem Innern hervorbrachen und die Insel unterwarfen, b. Volksstämme mit entschiedenem Kasfercharakter aus der Westseite. Unter ihnen die grau- samen Sakalawas, die 3/4 der Insel einnehmen, c. Eingewanderte Araber und Suaheli im 91. und So. — 8. Kultur, a. Außerordentlich fruchtbarer Boden und ungemein reiche Tropenvegetation. Wichtiger Ackerbau sreis ist das Hauptnahrungsmittel. Tropische und subtropische Kulturpflanzen: Palmen, Bananen, Ananas, eßbare Aruins, Bataten, Manioc, Zuckerrohr, Kaffe, Baumwolle, Indigo, Südfrüchte, Wein, Kartoffeln, Tabak rc.]. Prachtvolle Wälder mit den manigfaltig- ftcn und kolossalsten Tropenbäumen fquinquinabanm. Tanguiubaum, dessen giftige Früchte in den noch gebräuchlichen Ordalien angewendet werden. Der Ravinala. Gnmmibättme und Sträucher. Elemi- und Copalharzbäume. Eben-, Rosenholz-, Adlerholzbäume und andere. Farbe - und Tischlerhölzer. Zahlreiche Oelpflanzen, darunter die Ricinuspalme. Viel Gewürz- und Arzneipflanzen]. Ausgedehnte Vieh- zucht. Bienen- und Seidcnzucht. Viel Wild; aber keine Dickhäuter und keine Raubthiere. Bergbau Hsilber; Kupfer; Eisen. Kohlen. Salz]. Man- cherlei Gewerbe, hauptsächlich bei den Bewohnern der pflanzenarmen Hochebenen. fseiden-, Wollen- und Teppichweberei. Bijouterien. Eiseuwaaren. Sehr zierliche und schön gefärbte Klcidungsstoffe aus Palmenfasern]. c. Der innere Verkehr leidet durch "den Mangel an Straßen. Der Seehandel ist nicht mehr so bedeutend, wie früher. Die Nordamerikaner hauptsächlich führen verschiedene Fabrikate ein. Sklavenhandel und Seeraub haben aufgehört. — 9. Verfassung und Ver- waltung. Despotische Erbmonarchie der Howas.') Das sehr drückende ’) Der Howasherrscher Radam a fff 1828] erwarb sich die hochste Gewalt uber ganz Madagascar und war dem Christenthum und dcu Europaern sehr hold. Er schickte funge Lente aus seinem Volte nach Mauritius und Europa und liesi im Lande selbst dnrch britische Missionare christlichc Schnlett errichten, deren es 1828
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