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1. Dr. Johann Kaspar Müller's Lehrbuch der Weltgeschichte - S. 6

1818 - Würzburg Bamberg : Goebhardt
6 Einleitung schm solchen Dingen, die sich zu einerley Zeit zuge- tragen haben; und diese nennt man den Synchro- nismus. Obgleich nicht alle Vorfälle, die sich zu gleicher Zeit ereignet haben, in einem genauen Zu- sammenhänge mit einander stehen; so geben sie doch einander immer Erläuterungen, durch welche sie ver- ständlicher werden. Die andere Art der Verbindung unter den Begebenheiten ist noch wichtiger, aber oft schwer zu entdecken. Sie besteht darin, daß viele Begebenheiten, sogar au6 sehr verschiedenen Zeiten und Gegenden, zusammen gehören, und nur eine große Veränderung in der Welt bewirken undausmachen. Vollständig- Xv. Freylich hat man auch deswegen h¡lt> auf e‘ne Vollständigkeit in der ^ . Geschichte zu sehen. Wenn wir einen be- rühmten Mann, oder eine merkwürdige Begebenheit kennen und beurtheilen wollen; so darf uns nichts Wichtiges fehlen, was sie betrifft. Aber es ist doch nicht nöthig, alle kleinen Umstände zu sammeln, die dazu gehören. Ueberhaupt muß man in der Gefchichte eine verständige Wahl der Sachen beobachten, zu- mal, wenn man sie erst zu lernen anfängt. Man wählt solche Nachrichten, von denen man bald sieht, daß man sie für das Nachdenken gebrauchen könne. Wie dieses geschehe, ist schon oben gezeigt worden. Wie die Xvj. Will man endlich in der Erler- Gcschichte ^ung der Geschichte so weit kommen, daß fchaft wird' ste eine Wissenschaft bey uns werde, die uns ganz eigen sey; das heißt, daß wir nicht mehr bloß glauben dürfen, was wir von dersel- den gehört oder gelesen haben, sondern daß wir Al- tes selbst untersuchen, uns Gewißheit davon verschaf- fcn, »5. Wie vollständig muß die krrählung in der Geschichte seyn? — Was muß man in derselben wählen? i€. Eine solche Kenntnis der Geschichte ist schon ziemlich brauch- bar; aber kann man nicht noch weiter in derselben gehen?

2. Dr. Johann Kaspar Müller's Lehrbuch der Weltgeschichte - S. 19

1818 - Würzburg Bamberg : Goebhardt
der Weltgeschichte. 19 da sie geschehen sind, übel anzuwenden. * Man theilt die Geschichte in die alte, welche nach ihrem Anfän- ge bis vierhundert Jahre nach Christi Geburt fortgeht, und in die neue ab, die sich von der eben gedachten Zeit bis auf die unftige erstreckt. Oder man zerlegt auch den zweyten Zeitraum in zwey Theile: in die mittlere Geschichte, vom fünften Jahrhun- derte bis gegen das Ende des fünfzehnten; und in die Neuere, welche die letzten dreyhundert Jahre in sich begreift. Diese Abtheilungen haben ihren guten Grund in den überaus großen Veränderungen des Zustandes der Welt, welche jeden Zeitraum von dem andern unterscheiden. Aber man darf sie deswegen nicht zu sehr von einander absondern. Wenn man sich blos der neuen oder der älteen Geschichte ergibt, so erlangt man Nur eine mangelhafte, Unverständliche, und sel- ten völlig brauchbare Kenntniß. Iiihalt jx. Man denke nicht hierbey, es sey deltzer unmöglich, ein Zeitalter wie das andere, s-rchce. un}} ^de Art lehrreicher Begebenheiten ge- nau Und vollständig in ihrem Zusammenhänge kennen zu lernen. Diese allgemeine Kenntniß der Geschichte hat zwar einen sehr großen Umfang; aber er wird nicht dergestalt vollgefüllt, daß kein Raum darin übrig bliebe; und daß man sich durch unzählige Nachrichten durchdrängen müßte: ermüdet, ehe man noch weit darin fortgerückt ist. Ungefähr wie auf einer allge« meinen Landkarte der fünf Welttheile, nur die Länder abgetheilt, und die vornehmster: Städte angegeben sind, hingegen die ganze Well vor unfern Augen liegt: so müssen wir sie auch in der Weltgeschichte Übersehen. Es gehören also in dieselbe hauptsächlich nur die großen Weltbegebenheiten, solche Verän- derungerr, welche das menschliche Geschlecht, im Gan- B 2 zen, 9. Was gehören überhaupt für Begebenheiten in -ie Weltgs- schichte, wenn man sie leicht überschauen will?

3. Dr. Johann Kaspar Müller's Lehrbuch der Weltgeschichte - S. 147

1818 - Würzburg Bamberg : Goebhardt
Fünfter Zeitraum. Von Kyrus bis Alexander. 147 2- d. W. Die iacedamonier sandten dem jüngern Ky- Z446- 364l. Hülssvölker wider seinen Bruder; und als derselbe in der Schlacht bey Kunñpñ getödtet worden war, zogen sich die übrig gebliebenen unüber- 2- ?s83. wundenen zehntausend Griechen aus Ba- byl-on bis an die asiatische Seeküste, mitten durch das feindliche Gebiet, und unter beständigen Eingrif- fen, siegreich zurück. Da jedoch die persischen Kö- nige nicht im Stande waren, die Griechen mit Ge? walk zu bezwingen, stifteten und unterhielten sie Un- emigkciten zwischen den Freystaaten derselben, und halsen ihnen einander sich selbst bekriegen. Sie bekrie- V. Ehrgeiz und Herrschsucht brach- gen ,!ch Un-. hauptsächlich diese Zwistigkeiten unter m en,anbei*. Griechen hervor, illdem das große Anseben, welches die Athener in persischen und an- dern Kriegen erlangt hatten, die Eifersucht der La- cedämonier, die den ersten Rang irr Griechenland behaupten wollten, rege machte; jene aber auch oft über- mükhig und gewaltthatig handelten. Daraus entstand der pe'ovönnestsche Krieg von acht und zwanzig 2-355z fg. Jahren, in welchem fast alle griechische Völker in Griechenland und auf den Inseln entweder die Parthey der Athener oder der àcèdâmonier nah- men, und beffen Aufgang dieser war, daß die Lñ- cedämonier die Oberhand in Griechenland behieltem Die Athener, welche einige Zeit nach dem Plsistra- (Us wieder frey geworden waren, mußten nun, voit den.peloponnesern besiegt, dreysig Tyrannen, oder grausamen, aile Gesetze verachtenden Regenten, ge- horchen. K 2 Vi. schicken, und ihre Landarmee drey Tagereisen wert von den Küsten desselben zu entfernen. Wie kam es aber, daß die Griechen, welche ihre Freyheit ge- meinschaftlich verrheidigt harren, einander selbst angriffen? ^7- Waö trennt man den peioponnesifchen Krieg? — Was> für echen Ausgang hatte derselbe?

4. Dr. Johann Kaspar Müller's Lehrbuch der Weltgeschichte - S. 184

1818 - Würzburg Bamberg : Goebhardt
184 Weltgeschichte. Erster Haupttheil. I. d. W. für die Karthager beförderten theils einige Z648,Z')8z. Fehler Haumbüls; theils der geringe El- fer, mit welchem er von K.u (> uüd aus unterstützt wurde. Der darauf folgende Friede demüthigte und schrankte die Karthager schimpflich ein '■); sie waren auch vorher schon aus ganz Spanien von tacipio vertrieben worden. Den Hannibal, der fein Vater- land wieder m Aufnahme zu bringen, aber auch neue Kriege gegen die Römer zu erregen suchte, ver- folgten ste so lange, bis er sich durch Gift das Le- hen nahm» Neue Siege Xviii. Da die Römer, (welche indem dev Römer, gedachten Kriege Srcilieu und Spanien 2770 fg. erobert hatten) von dieser Seite nichts mehr zu besorgen hatten, waren ste nun desto mehr im Stande, den macedonischen Philipp zu überwinden; die Griechen für frey zu erklären, lind doch von sich abhängig zu machen; dem Könige von Syrien, An- tldchus dun Großen, einen Theil feiner Lander zu entreissen; Makedonien und Jllyrien zu erobern; dem syrischen Könige Ptolomäus Epipbanus zu befehlen, daß er Aegypten verlassen sollte, dieses Reich unter zwey königliche Brüder zu theilen, und andere Beweise ihrer unwiderstehlichen Macht zu geben. Xix? *) Denn sie mussten den Römern alle ihre Schiffe, bis ans io dreyruderige Galeeren, ausliefern, die vo» Scipio in ihrem Angesichte verbrannt wurden, io tausend Talente in ;o Jah- ren bezahlen, Alles, was sie dem Masinissa oder feinen Vor- fahren abgenominen, zurückgeben, durften in Africa gar ^kei- nen, und außerhalb desselben nur mit Bewilligung des ronii- schen Volkes, Krieg führen u. f. w. Mit einem Worte: sie waren jetzt schon^ nicht viel besser, als Unterjochte der Römer, von deren Wulkühr es abhing, ob ihr Staat ferner noch be- stehen sollte, oder nicht. Wenigsten? sollte Karthago ein blor ßer Handels st aat, unter römischer Vormundschaft, bleiben. 18. Wo kehrten nun die Römer ihre Massen hin, nachdem sic die Karthager besicgk hatten? — Wo hoben sie durch ihre - Befehle den Krieg jweyer Königreiche auf?

5. Dr. Johann Kaspar Müller's Lehrbuch der Weltgeschichte - S. 188

1818 - Würzburg Bamberg : Goebhardt
i88 Weltgeschichte. Erster Haupttheil. I. d. W. nur ein wenig auf, den Scipis Aemitia- Z648159“?* durch die Einnahme und Verbren- nung ihrer Hauptstadt vollendete. Karthago hatte 700 Jahre gestanden. Ihr Brand dauerte 17 Tage; auch öieß ist ein Beweis ihrer Größe. Da die Römer in eben demselben Jahre auch Ko- rinth in die Asche legten, vermehrte ganz Griechen- land, so wie ein Therl von Africa, ihr Gebiet. Neue Er- Xxii. Dennoch hörten ihre Kriege und werbnisscdereroberungen nicht auf. Sie machten Ma- re^'s/ri ceb-onien zu einer römischen Provinz. Das mit Iugur- Königreich Peraamus in Kleinasien, das tha und den auch aus dem Gebiete des großen Aiep- Deutschen, anders entstanden war, und in dessen Hauptstadt die Könige desselben eine sehr berühmte ^Vibliotdek angelegt hatten — (deren Bücher nicht, wie in der Alexandrinischen, auf die ägyptische Staude oder Schilf, welche Papyrus hieß, sondern auf Thierhaute geschrieben waren, daher der Name des Pergunrents enstanden ist;) — dieses Königreich kam kraft eines Vermächtnisses des Königs Attalus des dritten, wenigstens nach der Auslegung der Römer, in ihre Gewalt, nachdem sie es durch einen Krieg hatten behaupten müssen. Sie ssj9 fg. drangen hierauf in Gall'en, jenseits der Alpen ein, von dessen mittäglichem Theile sie ein Stück eroberten. Ihr Krieg mit dem Jiigurrha, 3873. einem afticanifchen Könige in Numidien, gab -2. Hörten die Römer nun auf, Staaten zu erobern? — Wel- ches asiatische Reich bekamen sie durch den Letzten Willen eines Königs? — Was gab cs für eine merkwürdige Samm- lung zu Perzamns? — Was führten die Römer weiter für Kriege? — 2" welchem Kriege offenbarte sich das Verderben der Sitten unter ihren Großen besonders merklich? — Was für ein Volk zeigte sich ungefähr hundert Jahre vor Christi Gebnrc zuerst in der Geschichte? — Welche Nachtheile fügte cs den Römern zu? — Welchen Ausgang nahm dieser Krieg der Deutschen mit den Römern?

6. Dr. Johann Kaspar Müller's Lehrbuch der Weltgeschichte - S. 191

1818 - Würzburg Bamberg : Goebhardt
Sechster Zeitraum. Von Alexander bis Christus, igi I. dv W. Widerstand mehr thun konnten, zu Tausen- 3648^398;. den *) hin, ließ sich zum Dictsttor ernen- nen, und war unter diesem Namen vier Jahre hin- durch Herr des römischen Staats, gab (fast eine Sottiese gegen die Gerechtigkeit!) weise Gesetze, und legte darauf diese Würde nieder, um sich seinen 'Aus- schweifungen gänzlich zu überlasten; allein diese zogen st. 380^. ihm eine scheußliche Krankheit zu, die sein unseliges beben endigte. • Krieg mit Xxiv. Mit diesem bürgerlichen Kriege dem Mithrü der Römer war ein anderer verbunden, bares. den sie zugleich mit dem Mithridates, König von Pontus in Kleinasien, führen mußten; mit einem gelehrten, mächtigen und herrschsüchtigen Monarchen, der viele benachbarte Fürsten unter seine Botmäßigkeit brachte, und alle Römer und Italien Ln Kleinasicn (wenigstens 80,000 an der Zahl) an einem Tage umbringen ließ. Svlla erhielt über ihn die herrlichsten Siege in Griechenland und Asien, nahm ihm seine meisten Länder weg, und nöthigte ihn zum Frieden. Allein die innerlichen Unruhen des römischen Reichs muntcrttu ihn zur Erneuerung des Kriegs auf. Tigranes, König von Syrien und Armenien, unterstützte ihn. Doch beyde wurden von Lucullus überall besiegt. Dieser vortreffliche Feldherr führte noch mehr asiatische Ueppigkeit, Pracht und Verschwendung bey den Römern ein, brachte auch zuerst *) Die Grausamkeiten des Sylla übertreffen fast Alles, was die Geschichte der Menschen Unmenschliches erzählt hat. Für die--- sen Bösewicht vom ersten Range hatte keine Sprache einen gemessenen Hamen. Wer wollte, wer könnte ihn in Schutz nehmen? 24. Welcher ausländische Krieg wurde zu gleicher Zeit voll Sylla geführt, da seine G^egeuparrhey zu Rom die Oberhand hatte? — Was für ein Fürst war Mithridates? — Wer fetzte nach dem Sylla den Krieg wider den Mithridates fort? — Was hat Lucullus sonst noch gerhau? —■ Wer endigte diesen Krieg? — Auf welche Art kam Mithridates ums Le! en?

7. Dr. Johann Kaspar Müller's Lehrbuch der Weltgeschichte - S. 290

1818 - Würzburg Bamberg : Goebhardt
ryc» Wrlrgeschichte. Zweyter Haupttheil. I. n. C. G. eine witzige und gelehrte Nonne zu Gan» 8oo — dersheim, that dieses in ihren ^umspie- len, deren Muster die Terenzischen, aber zu einer from- men Absicht, waren, und andern Gedichten. Sehr viele Geistliche trugen Jahrbücher der Welt, aber mit weniger Geschicklichkeit, zusammen» Die unge- lehrten Mönche schrieben doch häufig Bücher der alten Römer und der Kirchenväter, wiewohl ziemlich fehlerhast, ab. Fast überall gab es kaum Halbge- lehrte. Gerbert, der nachmals unter dem Namen st. 1003. Silvester der Zweyte römischer Bischof wurde, gab einen Wiederhersteller der Gelehrsamkeit in Frankreich, zum Theile auch in den angränzenden Ländern, ab; wurde aber wegen seiner damals so sel- tenen Wissenschaft für einen Zauberer gehalten. Jngleichender Xxli. Eben der Aberglaube und der Religion Mange! an Freybeit zur Untersuchung des Wahren, wodurch die Gelehrsamkeit in Europa so sehr gehemmt wurde, hatte auch einen nacbtheili- gen Einstuß-.. aus die Reliaion. Man verließ die erste und lauterste Quelle derselben, die Schrift. — Frömmigkeit hieß bey Vielen die Beobachtung un- zähliger Ceremvnien, dergleichen die Wallfahrten zu heiligen Oertern, Büßungen am Körper für begange- ne Sünden, und besonders die Lebensart der Mön- che, waren. Wer sich dagegen setzte, mußte heftige Verfolgungen ausstehen. « Xxiii. 22. Was trug sthr viel zu dem Verfalle der Gelehrsamkeit und der Religion in Europa bey? — Waö für einen Begriff machten sich V'ele von der christlichen Frömmig- keit'!' — Was hatten die Gegner solcher Meinungen zu erwarten?

8. Dr. Johann Kaspar Müller's Lehrbuch der Weltgeschichte - S. 267

1818 - Würzburg Bamberg : Goebhardt
Dritter Zeitraum. Mahomed bis Karl her Große 267 Z- n. C. G. sehr religiöses Mittel!) zum Schweigen ge- 62, *8oo, Johannes von Damaskus, ein ft. um 750. eifriger Vertheidiger der Bilderverehrung, hat zuerst die christliche Glaubenslehre in ein zu- sammenhängendes Lehrgebäude mit philosophischen Erläuterungen gebracht.. In den abendländischen Kir- chen wurde der Bilderstreit mit mehr Mäßigung und Vorsicht behandelt, Karl der Große ließ auf einer 794. Synode zu Frankfurt am Main den rechten Gebrauch der Bilder bestimmen, und ihre über- mäßige Verehrung in einem besondern Werke bestreiten. Vermischte Anmerkungen über die Geschichte des dritten Zeitraums. Geschieht* \. Es fehlte in diesem Zeiträume nicht schreibet die* an Schriftstellern, welche die Geschichte fts Zeirrau« desselben beschrieben. Besonders fangt sich jeht eine Reihe derselben an, die viele Jahr- hunderte fortdauerte, und den Namen der byzanti- nischen Geschichtschreiber führt, weil sie die Bege- benheiten des römischen Reichs von Konstantinopel (ehemals Byzantium) ausgezeichnet haben. Aber, diese Geschichtschreiber sowohl als die abendländischen (meistens Geistliche) waren großentheils leichtgläu- bige Sammler von Nachrichten, die ihnen gefielen, und, besonders gegen verhaßte Kaiser, oft sehr par- tbeyisch. ^ 2. Mahomed hat auf keine Art bewie- b(^ er von &ott Sur Verbesserung d°m-damsch, der Religion gesandt worden sey; er hat Relkgion. vielmehr ungemein viel gethan und ge- sagt, r. Von wem wurde die Geschichte dieses Zeitraums beschrieben? — Was für Fehler hatten diese Geschichtschreiber? Z. Wie kvmmts, daß Mahomeds Religion, die doch gar kein

9. Dr. Johann Kaspar Müller's Lehrbuch der Weltgeschichte - S. 305

1818 - Würzburg Bamberg : Goebhardt
Fünfter Zeitraum. Von den Kreuzzügen bis Columbus. 325 I- n. C. G. ligen Schrift, durch gar keine gründliche 1096— r;ro. Gelehrsamkeit und gehörige Hülfsmittel unterstützt. Der erste, der von dieser Art die christli- che Glaubenslehre zu behandeln ein Muster in einem st. i.64. vollständigen Lehrbuche gab, war Petrus Lom- bard us , Bischof von Paris. Ihm ahmten sehr viele in diesem ganzen Zeiträume nach, verschlimmerten seine nicht ganz verwerfliche lehrart, indem sie ihn am Scharf- sinne zu übertreffen suchten. So wurde endlich durch diese Scholastiker die Theologie in eine Kunst, über die Religion zu grübeln und zu zanken, verwandelt. Indessen war doch durch die Scholastik daö Denkver- mögen und der Forschungsgeist wieder angeregt, dessen unreife Früchte die Hoffnung zu bessern nicht so entfern- ten, als seine vorige Unthätigkeit. Es gab unter den Scholastikern Männer von vorzüglichen Gaben, wie st- 1274 Thomas von Llquino, ein italischer, und sein st I28o. lehrer Albert der Große, ein deutscher Do- minikaner und Bischof zu Regensburg, der eine seltene Kenntniß von natürlichen Dingen besaß. Tiefer Verfall Indessen gerieth die praktische Reli- der praknichen gjon per Christen täglich mehr in den kläglichsten Verfall. Der schon lange vorher an die Stelle der ächten Frömmigkeit getretene Aberglaube erreichte nun die höchste Stufe! Durch Mystiker, den übertriebenen Heiligendienst, wobey man fast Gottes vergaß, durch anaehäuste Feste und Prunkgebrauche, durch das (meistens mechanische) Äbbeten des neuerfundenen Rosenkranzes, dem rohe Laien und Mönche ein großes Verdienst, ja sogar Wunderwirkungen zuschrieben, durch eine Menge er-' dichterer Wunder, Offenbarungen, Erscheinungen k* wurde jener Aberglaube wirklich genährt! Die ehrwür dige Religion Jesu verlor bey Unzähligen den größten Theii ihrer Brauchbarkeit für Herz und Leben! Weltgeschichte. U Bloß

10. Dr. Johann Kaspar Müller's Lehrbuch der Weltgeschichte - S. 31

1818 - Würzburg Bamberg : Goebhardt
31 bis auf unsere Zeiten» I. n. C. G. zehnten Jahrhunderte nur, wenn man 1520 — 1789. die Jtalier ausnimmt, in der Sprache der alten Römer, und von sehr vielen glücklich ver- sucht. Im siebenzehnten Jahrhunderte brauchte man auch die neuern europäischen Sprachen schon mehr zum Dienste jener Künste. Damals bekam erst Deutsch- land seinen ersten guten gelehrten Dichter an dem Schle- st. luzy. ster Martin Opitz; und eine geraume Zeit nach ihm stieg erst die Dichtkunst durch einen Canitz, Haller, Hagedorn, und vorzüglich durch Klopstock, Wieland und Schiller, empor. Aber die deutsche Beredsamkeit lag noch hundert Jahre länger darnieder, bis v» Mdsheim daö erste ausnehmende Muster in der- selben wurde. Fast auf gleiche Art blieben die edlere Malerei), Baukunst-, Bildhauerkunst und ähnliche Künste lange Zeit in Italien, wo sie an so vielen Herr- lichen Denkmälern des Alterthumö ihre Nahrung fan- den, meistentheils eingeschlossen; obgleich Deutschland schon im Anfänge dieses Zeitraums die vortrefflichen Maler, Lukas Cranach zu Wittenberg, und Albrechk Dürer zu Nürnberg, hatte. Aus Italien kamen die Künste erst nach der Mitte des siebzehnten Jahrhun- derts nach Frankreich, und im gegenwärtigen nach Deutschland. Sie wurden auch durch viele Erfindun- gen bereichert, dergleichen die^Kupferstecherkunst war, welche alle übrige Kunstwerke Unvergänglich macht. Karl der Fünf- Xviii. Deutschland aber, wiewohl es te regiert über erleuchteter und gesitteter wurde, und da- Deutschland, h^trch auch auf die andern Europäer einett wohl- 18. In welchem Zustande befand sich Deutschland im Anfang- dieses Zeitraums? — Wer war damals deutscher Kaiser? — Durch welche» Regkerungsgefttz schränkte man die Macht dieses Fürsten ein, damit er die Rechte der deutschen Stän- de Nicht unterdrücken konnte? — Welche Eigewchasten uns terfchiedcn Karl den Fünften von vielen andern Fürsten? -*•.
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