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1. Landeskunde des Herzogtums Braunschweig - S. 33

1911 - Braunschweig : Appelhans
- 33 - Südöstlich zieht nach Thale zu die Teufelsmauer, ein schmaler, schroffgezackter Vergzug, der mit seinen Quadersandsteinfelsen _ der Sächsischen Schweiz ähnelt. Der Sage nach hat der Teufel diesen Wall als Grenzscheide seiner Herrschaft und des Gottesreiches errichtet. Der höchste, viel besuchte Punkt ist der Großvater (große Vater, näm- lich der Gott Donar). Gleich wunderbar erhebt sich 100 m aus der Ebene, nördlich von Blankenburg, der zu Preußen gehörige 2 km lange Regen st ein, eine der merkwürdigsten natürlichen Befestigungen des Mittelalters. Unweit des Regensteins liegt Heimburg am Fuße der einst viel umstürmten Heimburg. Nahe bei Blankenburg erinnert die Domäne Michaelstein an das ehemals blühende, in schö- ner Waldeinsamkeit gelegene Iisterzienserkloster, dessen Kirche im Bauernkriege zerstört worden ist. Die Mönche hatten hier eine An- zahl Forellenteiche angelegt, die noch jetzt als Brutanstalt für Forellen » dienen. Schon 480 m hoch liegt auf einer Hochebene inmitten einer weiten Ackerflur Hüttenrode mit Eisensteingruben und Kalkwerk, aber 100 m tiefer im lieblichen 10. Bodetal der Hüttenort Rübeland (1300 Einwohner) mit Eisenwerk, Eisengießerei für Ösen und Kunstguß und einer Pulver- fabrik. Biel besucht werden die beiden großen Tropfsteinhöhlen in Rübeland, die Hermanns- und die Baumannshöhle. Bon jeher war das von zahlreichen Rissen durchzogene Kalkgebirge von Neben- wässern der Bode durchflössen, die auf unterirdischen Wegen der Bode wieder zuströmen. So bildeten sich im marmorartigen Kalksteinfels diese Schwemmhöhlen, in welchen das kalkhaltige Wasser aus den Spalten herabtropft und herrliche Tropfsteingebilde schafft (Stalaktiten). Die niederfallenden Tropfen steigen als Eiszapfen ähnliche Gebilde auf (Stalagmiten). Hier wurden viele Knochen vorweltlicher Tiere zusam- mengeschwemmt, u. a. von Hirschen, Renntieren und Höhlenbären. Auf der Strecke Rübeland — Treseburg verliert sich der felswilde Eharakter der Bode- sanfte Höhen umschließen ein behaglich sich ausdehnendes Wiesental, das der breite Fluß freundlich in vielen starken Krümmungen durchrauscht. Besonders schön ist die Stelle, wo unweit des sehr alten Weilers Wendefurt (50 Einwohner) rechts die Rappbode mündet, sowie die Lage von Altenbrak (450 Einwoh- ner). Treseburg (über 200 Einwohner), der letzte braunschweigische Ort an der Bode, liegt malerisch inmitten hoher Waldberge und mäch- tiger Klippen und ist eine der am meisten besuchten Harzstätten als obere Eingangspforte in den weltberühmten Teil des Bodetales, die 10 km lange Strecke bis Thale, wo der Fluß in zahlreichen, gewaltigen Krümmungen einen mächtigen Granitstock durchbricht und dessen Fels- Massen zu den wunderbarsten und großartigsten Gestalten zernagt hat. Am unbändigsten gebärdet sich der Wasserschwall an der Stelle, wo der Bodekessel und die Teufelsbrücke ist. Dann türmt sich ein groß- artiges Felsentor auf, links die sagenumwobene Roßtrappe, rechts, noch 80 m höher (450 m), der Hexentanzplatz. Oppermann, Landeskunde. Z

2. Landeskunde des Herzogtums Braunschweig - S. 56

1911 - Braunschweig : Appelhans
- 56 - lief) gleichmäßig geschichtet ist und daher in Steinbrüchen leicht aus- gebeutet werden kann. Die großen Gebäude in Vraunschweig (Be- hördenhaus, Finanzgebäude, Kirchen) sind vorzugsweise aus diesen wertvollen Kalksteinen erbaut. Aber der Kalkstein verschluckt die Niederschläge, und erst nahe am Rande treten die Quellen der Flüsse zutage: 1. im Nordosten die von vielen Moorwiesen begleitete Schun- ter, die zuerst östlich fließt, aber bei Frellstedt durch den Elz ge- nötigt wird, nordwestlich zu ziehen (Süpplingen, Süpplingenburg), die sich dann Braunschweig nähert (bei Querum), aber, nachdem sie drei Seiten eines Vierecks beschrieben hat, unterhalb Braunschweigs (bei Gr. Schwülper) in die Oker mündet- 2. im Westen die Wabe, die im schönen Reitlingtal entspringt (hier finden sich auf den nördlichen und südlichen Bergen alte Burganlagen), durch Lucklum und Riddagshausen fließt und unterhalb Querums in die Schuntcr mündet- 3. südlich die Altenau, die durch Schöppenstedt fließt und oberhalb Wolfenbüttels mündet^ 4. Bäche des Ostelms führen ihr Wasser dem Großen Bruch und somit dem Flußgebiet der Elbe zu. Der Elm ist mit herrlichen Buchenwäldern bestanden: die Buche liebt kohlensauren Kalk. Mitten im Waldgebirge liegt Langeleben, das zur Zeit des ' Herzogs Karl I. in seinem Jagdschlösse mehrmals die preußischen Könige Friedrich Wilhelm I., des Herzogs Schwiegervater, und Frie- drich Ii., seinen Schwager (s. S. 6), beherbergte, die zur Jagd nach dem Elm gekommen waren. In der Nähe erinnert der Tetz eist ein an die (unbegründete) Sage, hier habe ein Ritter von Hagen dem Ablaßkrämer Tetzel den großen Geldkasten abgenommen, nachdem er sich vorher einen Ablaßzettel für eine Sünde, welche er erst noch be- gehen wollte, gekauft hatte. 2. Umgebung. Um den Fuß des über 20 km langen Elms zieht ein Streifen der Keuperformation und lagern sich drei Städte und 25 Dörfer. Im Westen, am Ausgang des Reitlingtals, liegt Luck- lum, einstmals eine Landkomturei des Deutschen Ritterordens, - wie Süpplingenburg, jenseits des Elms, eine Komturei der Johanniter war. (Komtur war der Befehlshaber eines Ordens.) Südlich liegt Evessen mit einem 7 m hohen schön gerundeten, Hoch oder Tumulus genannten Hügel, den eine alte prachtvolle be- nagelte Linde krönt. Nach der Sage war ein Hüne (Riese) bei Regenwetter vom Elm gekommen, und es war ihm soviel Erde am Stiefel sitzen geblieben, daß er nicht weiter konnte. Da strich er den Lehm von der Sohle ab, und das ist der Hügel von Evessen, in welchem ein goldener Sarg stehen soll. Seines Eulenspiegelhofes wegen ist Kneitlingen, oberhalb Schöppenstedts, berühmt. Hier soll um das Jahr 1300 der lustige Spaßmacher Eulenspiegel geboren sein, der in Mölln begraben liegt, und an dessen Streiche auch der Eulenspiegelbrunnen in Vraunschweig er- innert. Der „Streiche" wegen war gleichfalls berühmt Schöppenstedt, eine gewerbfleißige Stadt mit über 3000 Einwohnern (103 m hoch), in der

3. Alte Geschichte - S. 51

1888 - Braunschweig : Bruhn
— 51 — Vereint hätten diese Staaten den Römern widerstehen können, aber diese wußten immer einzelne in ihr Interesse zu ziehen und mit ihnen die andern zu besiegen 1)f bis sie endlich alle unterworfen hatten. 197 Kynoskephalai (Thessalien). — Philipp besiegt durch T. £Luinctiu6 Flamimnus. Philipp darf ohne Bewilligung der Römer keinen Krieg beginnen. Griechen für frei erklärt. . 190 Magnesia. — Autiochos..besiegt durch L. Cornelius Scrpw und dessen Bruder Scipio d. Ä. (Generalstabschef). Antiochos befolgt nicht den Rat des bei ihm weilenden Haunibal, „Einfall in Italien", sondern, auf kräftige Unterstützung der Aitolier hoffend, führt er den Krieg zuerst in Griechenland und nach einer Niederlage bei den Thermophylen in Asien. Klein-Asien nördlich vom Tauros, westlich vom Halys abgetreten. (Hannibal flieht nach Bithynien.) Die Römer schenken das Land an Pergamos und Rhodos. Einige Schutzstaaten werden gebildet. 168 Pydna. — Perseus, Nachfolger des Philipp, besiegt durch L. Aemilius Paulus, den leiblichen Vater des jüngeren Scipio und Sohn des bei Cannä gefallenen Confnls. Nachdem einige Zeit Makedonien aus vier getrennten Republiken bestanden hatte, wird es nach einem Aufstande 146 Römische Provinz „Macedonia". 146 Griechenland „Achaja" römische Provinz. Krieg der Römer mit dem achaiischen Bunde. Mummius erobert und zerstört Korinth. 129 Pergamos „Asia" römische Provinz (die reichste). Attalos vermacht durch Testament sein Reich den Römern. Durch diese Kriege strömen., so reiche Schätze nach Rom, daß fortan unter den Bürgern die Üppigkeit überhandnimmt. § 35. Gänzliche Unterwerfung des Westens. 149—146 Der dritte punische Krieg. Grund: Karthago, durch Handel wieder emporgeblüht, stört die Römer in der Erwerbung der Weltherrschaft. M. Porcins Cato d. A.: „Übrigens glaube ich, daß Karthago zerstört werden muß". (Cato, ein sittenstrenger Altrömer, hatte sich ausgezeichnet in Spanien und in der Schlacht bei den Thermopylen.) Veranlassung: Selbsthilfe der Karthager gegen den ihnen von den Römern an die Seite gesetzten Bedränger Massinissa. 1) Vgl. Louis Xiv. und Napoleon I. 4*

4. Alte Geschichte - S. 61

1888 - Braunschweig : Bruhn
— 61 — Volksfreundliche Neuerungen: a. Geschworene: % Senatoren, % Ritter, % Fmanzbeamte. b. Wiederherstellung der Tribunenmacht. c. Wiederherstellung der Censorenbefugnis: Revision des Senates und Ergänzung der Seuatslisteu. in. 78—67 Krieg gegen die Seeräuber. Das mittelländische Meer und die Küsten unsicher durch Banden von Abenteurern. Seeraub „itt großem Maßstabe, schneiden den Römern Getreidezufuhr (aus Ägypten) ab. Hauptschlupfwinkel Kilikien und Kreta. Metellus erobert Kreta. 67 Kreta römische Provinz. . Pompejus Oberbefehl durch das Volk (500 Schiffe; 120000 Mann), verscheucht die Räuber von der See, zerstört ihre Raubburgeu. Dadurch Beendigung des Krieges. Iv. 74—64 Krieg gegen Mithradates. L. Lucullus besiegt Mithradates. Durch Meuterei der Soldaten wird Lucullus zum Rückzug genötigt, und der siegreiche Feldzug wird zu einer Niederlage. 66 Pompejus Oberbefehl durch das Volk. Entscheidender Sieg an der Halysquelle. Mithradates flieht,'vom Sieger verfolgt, nach der Krim. 64 Pompejus beendigt den Krieg. Er macht zu römischen Provinzen: 1. Syrien. 2. Pontos. 3. Kilikien. Pompejus erobert Jerusalem. 63 Mithradates wütet in wahnsinnigem Argwohn gegen seine Umgebung. Empörung seines Sohnes Phlrnakes. Mithradates vergiftet sich. ^ Pharnakes bleibt König über die Nordküste des schwarzen Meeres. 62 Pompejus kehrt nach Rom zurück. Entlassung der Truppen. — Triumph mit niegesehener Pracht. § 43. Jeßett und Waten des ßäsar. E. Julius Cäsar, geboren um 100, aus einem der ältesten patricischen Geschlechter, aber nicht reich... Er machte die gewöhnliche Ämterlaufbahn in der gesetzmäßigen Zeit durch. Ziel: I. Leitung der Volkspartei, um durch das Volk Alleinherrschaft zu gewinnen. Ii. Alleinherrschaft und Herstellung des zerrütteten römischen Gemeinwesens auf neuen, feften Grundlagen.

5. Alte Geschichte - S. 50

1888 - Braunschweig : Bruhn
— 50 3. Bei der festen Fügung des römischen Bundesstaates und dem Haß der Italiker gegen die Karthager kann Hannibal den Bund nicht sprengen. (Vgl. die neuen preußischen Provinzen 1870.) 4. Römer unbedingte Verfügung über die Streitkräfte von fast ganz Italien. 5. Die römischen Feldherren (Fabius, Scipio) finden die richtige Kampfesweise gegen den erfinderischen, thatkräftigen, tollkühnen, listenreichen Feldherrn *). Ereignisse nach dem zweiten Punischen Kriege und Schicksale des Hannibal. Hannibal ist eine der großartigsten Erscheinungen der Weltgeschichte. Er hat mit geringen Hilfsmitteln den römischen Staat in die größte Gefahr gebracht. Unerschöpflich in Listen und taktischen Erfindungen, blieb er bis zur Schlacht bei Zama unbesiegt. Auch später hat er noch jede Gelegenheit ergriffen, den Römern zu schaden, und war bis an seinen Tod, dem Schwur getreu, ihr unversöhnlicher Feind. 195 mußte er aus Karthago fliehen, ging zu Autlochos. Nach dem Frieden flieht er nach Bithynien und vergiftet sich daselbst 183. (Siehe § 34.) 183 stirbt auch sein Besieger Scipio und Philopoimen, der Feldherr des achaiischeu Bundes („der letzte Grieche"). Bald nach dem Frieden machen die Römer das diesseitige Gallien wieder zur Provinz. Hartnäckiger Kamps, Ansreibung ganzer Stämme. Heerstraße von Placentia nach Ariminum. § 32 Kroöerung des Mens. Zustände im Osten. Drei Großmächte: 1. Makedonien unter Philipp (siehe § 2). 2. Syrien unter Antiochos. 3. Ägypten unter Ptolemaios. In Griechenland zwei Bündnisse: 1. Der achaiische Bund im Peloponnes (Hauptstadt Korinth). 2. Der aitolische Bund in Hellas. Von den Römern gegen die Großmächte unterstützt und auf ihre Kosten hprnrnföprt • 1. Pergamos (Klein-Afien). 2. Rhodos (Handelsrepublik). 1) Vgl. Hannibal und Friedrich d. Gr., Hannibal und Gustav Adolf. Hannibal und Napoleon I. Der 2. Punische Krieg und die deutsckieu Freiheitskriege.

6. Friedr. Bosses kleine braunschweigische Landeskunde für Schule und Haus - S. 4

1914 - Braunschweig [u.a.] : Wollermann
4 Geologisches. b) zwischen Leine und Harz nebst Innerste: Heber, Hellberge, Sieben Berge, Hildesheimer Wald, Heinberge; c) zwischen Innerste und Oker: Lichtenberge, Oderwald; d) zwischen Oker und Aller: Fallsteine, Huywald, Asse, Elm, Elz, Dorin, Lappwald. Seine bedeutendste Flächenausdehnung und Höhe erreicht das Bergland im S. in dem Massengebirge des Harzes. 8 3. Geologisches. Vor Tausenden von Jahren — so lehrt die Geologie — bestand die Erdkugel aus feuerflüssigeu Massen, die von einer heißen Gashülle umgeben waren. Durch andauernde Ausstrahlung der Wärme erstarrten jene all- mählich, und es bildete sich aus ihnen die feste Erdrinde, während aus der Dunstmasse das Meer und die Lufthülle entstanden. Fortschreitende Abkühlung bewirkte, daß die Erde sich wie ein erkaltender Bratapfel in Falten legte oder in Schollen zerbrach. Indem auf diese Weise hier Hebungen, dort Senkungen stattfanden, entstanden Gebirge. An diesen arbeiteten wiederum Wasser und Witterung, indem sie Erhöhungen abtrugen, Vertiefungen aus- füllten. Die aus den Wolken herabfallenden Niederschläge drangen zum Teil in die Erde und traten als Quellen zutage, die sich zu Flüssen vereinigten. Diese gruben sich auf ihrem Laufe ein Bett, rissen Sand und Felsblöcke mit fort, sägten Rinnen und Schluchten in das härtere Gestein und halfen so das Landschaftsbild verändern. War ein mit Gesteinsblöcken und Verwitterungs- schutt bedecktes Tal von einem Gletscher ausgefüllt, so trug dieser jene Stoffe als Grund- oder Seiteumoränen mit sich fort in ferne Gegenden. Es gab auch heiße Zeiten, in denen manche Gegenden sich zu Steppen gestalteten, wo der Sturm feinen Staub zusammenwehte; hierdurch bildete sich der Löß- lehm, in dessen sandigem, kalkartigem Gefüge noch die Röhren erkennbar sind, die von Pstanzenwurzeln durchzogen waren. Wer aber ein ungefähres Bild von der Entstehung der heutigen Erd- oberfläche gewinnen will, der muß seinen Blick auch in das Innere der Erde richten. In dieser Hinsicht kann der Besuch von Steinbrüchen, Tongruben, Kaliwerken, felsigen Gebirgen recht lehrreich sein, ebenso die Beachtung dessen, was bei zahlreichen Bohrungen zutage getreten ist, die man für Hausbauten, Brunnen- und Bergwerksanlagen vorzunehmen hatte. Da ergibt sich aufs deutlichste, daß die Erdrinde aus mancherlei Gesteinsschichten zusammen- gesetzt ist. (Abb. 2.) Schon die Schichtung weist darauf hin, daß sie sich meist in langen Zeiträumen aus dem die Erde umflutenden Wasser abgesetzt haben müssen. Nicht immer freilich verlaufen sie wagerecht, sondern oft lassen sie Biegungen, Faltungen, Verschiebungen, Zerreißungen, Aufrichtungen erkennen. Mau erklärt sich diese Eigentümlichkeit in gleicher Weise wie die Emporhebung vieler Gebirge. Die Gesteinsschichten unserer Ebenen und Gebirge sind aber

7. Friedr. Bosses kleine braunschweigische Landeskunde für Schule und Haus - S. 13

1914 - Braunschweig [u.a.] : Wollermann
Helmstedt. 13 diese aus den Braunkohlen dadurch, daß man ihnen unter hohem Druck den größten Teil ihres Wassergehaltes entzieht; wegen ihrer guten Heizkraft werden sie viel zur Stuben- und Küchenfeuerung verwendet. — Außer den Braunkohlengruben sind die Sandsteinbrüche des Lappwaldes und die Kali- werke Beendorf von Bedeutung. — Schon ein paar Jahrtausende früher haben in dieser jetzt so belebten Gegend Menschen gelebt, nämlich solche der sog. jüngeren Steinzeit, die be- reits die Kunst verstanden, aus Steinen vollkommenere Geräte zu verfertigen. Zeugen jener Urzeit sind die Lübbensteine auf dem 2 km w. von Helmstedt gelegenen St. Annenberge. Es sind die Reste zweier Gräber, in denen einst Abb. 5. Die Lübbensteine bei Helmstedt. Fürsten bestattet wurden. Sie bestehen nicht, wie sonst die „Hünengräber" Norddeutschlands, aus Granit und'gneis, sondern aus Braunkohlengnarz^von zuckerartigem Gefüge. Da die Größe der Steine zwischen 0,80 und 2,50 m beträgt und einer von den sog. Decksteinen nahezu 7000 kg wiegt, so läßt sich denken, welch riesige Kraft die Herstellung der Gräber erfordert hat. Nur das größere Grab ist noch einigermaßen in seiner ursprünglichen An- lage zu erkennen: es ist eine aus 11 Trägern und 5 zumeist eingesunkenen Decksteinen bestehende Grabkammer mit einer Umgebung von 24 meterhohen Ringsteinen; das Ganze hat über 17 m Länge und über 6 m Breite. 2. Helmstedt (an 17 000 Einw., urspr. Helmonstede — Stätte des Helmo) gilt als die älteste Stadt unseres Landes. Man bringt ihren Ursprung in Verbindung mit dem Abt Ludger aus Werden a. d. Ruhr (746—809), der Karl den Großen auf seinen Zügen nach Sachsen begleitete und dessen Bruder Hildegrim nebst Mönchen aus Werden in dieser noch heidnischen

8. Bd. 2 - S. 388

1912 - Braunschweig : Appelhans
— 388 — Fußwege werden auch mit Zementplatten belegt oder mit kleinen Steinen gepflastert. (Mosaikpflasterung.) Der verständige Fußgänger benutzt bei seinen Gängen stets den rechts von ihm liegenden Fuß- weg. Wenn alle Fußgänger so denken würden, dann müßte man nicht so oft aus dem Wege gehen und käme schneller vom Platze. Zwischen den beiden Trottoirs befindet sich der Weg, auf dem die Wagen usw. fahren. Wie nennen wir diesen Weg deshalb? Fahr- weg. (Fahrdamm.) Vii. Befestigung. Was für Fuhrwerke befahren unsere Straßen? Kohlenwagen usw. Wie muß die Straße sein, da so schwere Lasten auf derselben gefahren werden? — Am die Straßen recht fest und dauerhaft zu machen, hat man viereckig behauene Steine (Basalt- steine) dicht nebeneinander gestellt und die schmalen Zwischenräume mit Sand ausgefüllt (gepflastert). Die Straßen der Innenstadt sind fast alle gepflastert. Von der Sidonienstraße ist nur die westliche Hälfte gepflastert. Auf die östliche Hälfte der Sidonienstraße hat man viele kleingeschlagene Steine (von der Größe eines Hühnereis) ge- schüttet, mit Sand bedeckt und dann mit einer großen, schweren Walze zusammengedrückt. So ist der Fahrweg ganz eben und fest geworden. Die auf diese Weise hergestellten Straßen nennt man Chausseen. (Schreibung und Aussprache!) Die östliche Hälfte der Sidonienstraße ist Haussiert. Sprecht das zusammen! - Nennt andere Straßen, die chaussiert sind! — In einigen Straßen der Innenstadt (Echtere und Güldenstraße) ist der Fahrweg noch anders befestigt. Womit? Asphalt. Nennt Straßen, die mit Asphalt versehen (asphal- tiert) sind! — Zusammenfassung! — In der Mitte ist das Pflaster höher als an den Seiten, die Straße ist etwas gewölbt. Warum wohl? Damit das Wasser schneller abfließt. Wohin fließt das Wasser? In die links und rechts vom Fahrwege liegenden Strahenrinnen. Und wohin führen die Straßenrinnen das Wasser? In die Kanäle, die unter den Straßen angelegt sind, und die ihr gewiß schon alle gesehen habt. Wann kann man sie sehen? — Viii Beleuchtung. In den meisten Dörfern ist es des Abends so dunkel auf den Straßen, daß die Leute kaum ihren Weg finden Können. Weshalb ist es bei uns des Abends nicht so dunkel auf den Straßen? Die Laternen werden angesteckt. Wo sind die Laternen angebracht? An den Häusern, auf einem Pfahle usw. Die Flamme in der Laterne brennt ohne Öl und Docht. Wie geht das zu? Es ist eine Gasflamme. Wo wird das Gas bereitet? Gas- anstalt. Wie kommt es in die Laternen? — Wer zündet die Laternen an? — Wer hat schon gesehen, wie die Laterne angezündet wird? Erzähle? Der Laternenanzünder trägt auf einer Stange ein kleines Licht Er geht an eine Laterne, öffnet sie, dreht den Hahn um, der sich in ihr befindet, und hält sein Licht daran; husch! brennt in der Laterne eine helle, weiße Flamme. Der Laternenanzünder geht von einer Laterne zur anderen, bald brennen alle Laternen in der ganzen

9. Bd. 2 - S. 448

1912 - Braunschweig : Appelhans
— 448 — Sande) Schichten von Ton, oft von großer Stärke. Wo haben wir das gesehen? Ziegelei, Tongrube. Wenn es nun regnet, so saugt die Erde das Wasser auf. Welche Bodenart durchsickert es leicht? Sand, Kies. Wohin gelangt es schließlich? Auf den Ton. Hier kann es nicht weiter, bleibt stehen und sammelt sich. Das sich auf wasserundurchlässigen Schichten (massivem Gestein, Ton) ansammelnde Regen- oder Schneewasser nennt man Grundwasser. Ist die Ton- schicht vollständig wagerecht, so steht das Grundwasser ganz ruhig unter der Erde (wie ein See). Was tut das Grundwasser aber, wenn die Tonschicht eine schräge Lage hat? Bewegt sich fort. Natür- lich sehr, sehr langsam, immer der tiefesten Stelle zu. Unsere Stadt Braunschweig liegt nun ziemlich tief. Wohin wird sich deshalb das Grundwasser aus unserer Nachbarschaft bewegen? — Es kommt sogar aus großer Entfernung ,zu uns, selbst vom Elme her. Was tun nun die Menschen, die das Wasser nötig haben zum Waschen oder Trinken? Graben oder bohren ein Loch, einen Brunnen in die Erde. Bis wohin muß der Brunnen gebohrt werden? — Was würde geschehen, wenn man ihn durch die Tonschicht hindurchbohrte? In der Nähe unseres Wasserwertes, links und rechts vom Wege, mitten im Ackerfelde, hat man viele solcher Brunnen (93 Stück) gebohrt. Die Brunnen sind 18—25 Meter tief und etwa 15 Zentimeter weit. Wer hat die Brunnen schon gesehen? — Wie weit liegen sie ausein- ander? 12 Meter. In diesen Brunnen steigt nun das Grundwasser in die Höhe und fließt dann in weite, eiserne Röhren hinein, die neben den Brunnen liegen. Die eisernen Röhren führen das Wasser nach dem Wasserwerke. Hier wird das Wasser sämtlicher Brunnen in einem großen Brunnen gesammelt, der daher den Namen Sam- melbrunnen führt. Der Sammelbrunnen liegt dicht neben dem Ma- schinenhause und ist 14 Meter tief und 3 Meter weit. Ihr könnt ihn von der Straße aus sehen. Wie Hoch ragt er aus der Erde hervor? •— Welche Form hat das Dach desselben? — Anzeichnen! Iii. Wie unser Leitungswasser gereinigt wird. Das Wasser im Sammelbrunnen ist aber noch nicht vollständig rein. Es hat noch ge- sundheitsschädliche Beimischungen. Von der Erde, die es durchsickerte, hat es eine gelbliche Farbe (Eisen) bekommen. Was muß mit dem Wasser geschehen? Gereinigt werden. Das geschieht in dem langen, schmalen Gebäude, welches hinter dem Maschinenhause liegt. Es enthäll in seinem oberen Teile eine 2,5 Meter hohe Koksschicht, die den ganzen inneren Raum durchzieht. (Koks kennt ihr alle. Wozu benutzt man ihn?) Über dieser Koksschicht liegen dicht nebeneinander viele Rinnen, die im Boden kleine Löcher haben. In diese Rinnen wird nun das Wasser aus dem Sammelbrunnen geleitet. Wie kommt es aber aus dem Sammelbrunnen oben in das Gebäude? — Wie ich mit der kleinen Spritze, die ich euch zeigte, das Wasser aufsaugen konnte, so saugen große Pumpen, die im Maschinenhause stehen, das Wasser aus dem Sammelbrunnen und drücken es mit Gewalt durch Röhren hoch oben in die Rinnen, die über der Koksschicht

10. Bd. 2 - S. 310

1912 - Braunschweig : Appelhans
— 310 — Dann fängt der Docht gleich an zu brennen. — Wenn wir die Lampe so brennen ließen, hätten wir kein schönes Licht. Weshalb gefällt uns das Licht so nicht? Die Flamme flackert. Sie brennt nicht bell, sie qualmt (rußt). Wenn wir bloß ein bißchen dagegen pusten, geht sie schon aus. Wie kriegen roir ein schönes, Helles Licht? Wenn wir den Zylinder auf die Lampe setzen und den Docht ein bißchen höher schrauben. — Aber ja nicht zu Hoch. Weshalb nicht? Wenn wir den Docht zu hoch schrauben, dann qualmt (rußt) die Lampe, und dann wird der Zylinder ganz schwarz. In die Stube kommt lauter Qualm. — Herr Z., meine Schwester hat in unserer Stube einmal die Lampe angesteckt und ist dann hinausgegangen. Da hat die Lampe gequalmt, und da ist die ganze Stube schwarz ge- worden, die Decke, die Tapeten und alles. — Wie verhütet man das Qualmen der Lampe? Man schraubt den Docht etwas her- unter. — Nun hört, was mir neulich passiert ist. Ich wollte meine Lampe anzünden und hielt ein brennendes Schwefelhölzchen an den Docht, aber er fing nicht an zu brennen. Was mag schuld daran gewesen sein? Der Docht guckte gewiß nicht hoch genug aus dem Brenner. — Der Docht war hoch genug, und doch brannte er nicht! Dann ist in der Lampe kein Petroleum gewesen. Ohne Petroleum brennt der Docht nicht. Was mußte ich deshalb zuerst tun? Petroleum hineingießen. Wie gießt deine Mutter Petroleum in die Lampe? Sie schraubt den Brenner ab, nimmt die Petroleum- kanne und gießt ganz langsam das Petroleum in das Bassin (in die Glaskugel). Woraus >ist das Bassin gemacht? Aus Glas. Wes- halb ist es gut, daß das Bassin aus Glas ist? Da sieht die Mutter gleich, wann es voll ist. Wenn sie zuviel Öl hineingibt, fließt es auf den Tisch oder auf die Tischdecke. Warum ist das sehr gefähr- lich? Das Petroleum fängt leicht an zu brennen. Und dann? Dann fangen auch die Sachen und die Gardinen an zu brennen. Das ganze Haus kann Wegbrennen. — Unsere Kleider können Feuer fangen, und dann verbrennen wir auch. Habt ihr das gehört? Was dürft ihr deshalb nicht tun? Petroleum in die Lampe gießen. Oder? Nicht an den Tisch stoßen, auf dem eine Lampe steht usw. Außer der Steh- oder Hängelampe zündet die Mutter gewöhn- lich noch eine kleine Lampe an! Meine Mutter steckt immer noch unseren Blender an. Wie sieht der denn aus? Der hat hinten ein gelbes Blech (Blende), und unter dem Bassin ist kein Fuß. Den Blender hängt meine Mutter immer ins Treppenhaus, damit die Leute auf der Treppe nicht fallen. — Herr Z., wir haben gar keine Petroleumlampen. Wir haben im Treppenhause und in unseren Stuben Gas. — Wir haben allerwärts elektrisches Licht. Wir brauchen gar keine Streichhölzer, wir brauchen bloß zu knipsen, dann brennt unsere Lampe gleich. In unserem Treppenhause fängt das elektrische Licht jeden Abend von selbst an zu brennen, und um 10 Uhr geht es von selbst wieder aus — Wir haben auch elektrisches Licht usw.
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