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1. Grundzüge der Geographie und Geschichte für Volksschulen - S. 14

1886 - Danzig : Gruihn
— 14 — in Masuren. Schlachtorte: Preußisch Eylau und Friedland, südöstlich von Königsberg. ' ' Ltttauen liegt im nördlichen Teile des Gumbinner Reg.-Bezirks und ist ein freundlicher und fruchtbarer Landstrich, in welchem ausgezeichnete Pferde gezüchtet werden Die Littauer sind ein kräftiger Menschenschlag. Sie zeichnen sich durch Vaterlandsliebe, Gastfreundschaft, Sinn für Dichtkunst und Religion aus. Frauen und Mädchen verfertigen das Zeug zu ihren Kleidern mit eigenen Händen; sie wirken auch kunstreiche Gürtel und Bänder aus Zwirn, Wolle und Seide. Die Littauer sind große Freunde des Gesanges und besitzen eine Anzahl von lieblichen Volksliedern welche Darnos genannt werden. Masuren erstreckt sich über den südlichen Teil Ostpreußens. Die Aussichten von den waldnmkränzten Ufern der vielen Landseeen sind oft reizend. Ungeheure Forsten (die größten Preußens) bedecken das Land. Im Westen und Osten der Stadt Johannisburg liegt die Johannisburger Heide, welche mit Kiefern bestanden ist und fandigen Boden enthält. Die Masuren sprechen polnisch und deutsch und sind gesellig, gastfrei und gutmütig. Sehr fleißig sind die Frauen im Spinnen und Weben und bringen viele Leinwand auf den Markt. 10. Die Provinz Westpreußen. 25500 qkm; fast Iv2 Mill. Einw. Lage: Westpreußen liegt aus beiden Seiten der unteren Weichsel und an der Ostsee. Bodenerhebung: Links der Weichsel erhebt sich der pom> merellische Höhenzug mit dem Turmberg bei Schöneberg (über 330 m). Die Berggruppe bei Schöneberg hat durch ihre tiefen Thäler und durch die vielen Schluchten mit Gewässern einen überraschenden Gebirgscharakter. An der Brahe und dem Schwarzwasser liegt die Tucheler Heide. — Gewässer. Die Ostsee und das frische Haff sind durch die fruchtbare und zum Teil bewaldete frische Nehrung getrennt. Der Teil der Ostsee, welcher den ganzen Nordrand Westpreußens begrenzt, heißt Danz iger Bucht. Südlich von der sandigen Halbinsel Heia liegt das Putziger Wies. Die Weichsel mündet rechts durch zwei Arme, die Nog at und Elbiuger Weichsel, ins frische Haff und links durch die Danziger Weichsel in die Ostsee. Die Weichsel friert mit Grundeis zu und bringt zur Zeit des Eisganges der Niederung oft große Gefahren. Darum find die Flußufer mit hohen Dämmen versehen. Wenn aber trotzdem das Wasser während des Eisganges über das Ufer tritt und den Damm durchbricht, dann geraten die Niederunger in Lebensgefahr und müssen sich auf Kähnen zu retten suchen oder im günstigeren Falle oft wochenlang auf dem Dachboden verharren, bis sich die Fluten verlaufen. Solche Weichseldurchbrüche versanden den fruchtbaren Boden auf weite Strecken, und mancher reiche Grundbesitzer hat dadurch seinen Wohlstand eingebüßt. Die Hauptnahrungsquellen der Landbewohner sind Ackerbau und Viehzucht. Ungemein fruchtbar sind die Niederungen an der Weichsel. — Die Regierungsbezirke Westpreußens heißen Danzig und Marienwerder. Danzig (114), am Mündungsgebiet der Weichsel, ist eine See- und Handels- '•Jk Stettin

2. Besonderer Theil - S. 69

1856 - Eßlingen : Weychardt
69 Die deutschen Bundesstaaten. Das Tiefland. Sachsen, die 3 Herzogthümer Anhalt, Braunschweig, Hannover, Mecklenburg Schwerin und Strelitz, Lauenburg, Holstein, Lübeck, Hamburg, Bremen, Lippe Schauenburg, kurhessisches Schauenburg und Limburg. Länge von W. nach O.: 140 Meilen. Breite unter 24° O. L.: 40 Meilen, unter 36° O. L.: 70 Meilen. Größe: 7,000 Q.m. 2. Das Tiefland ist im W. der Elbe eine weit ausgedehnte Ebene, die vom Meeresniveau bis kaum zu 200' aufsteigt und nur in einzelnen Hügelgruppen 500' erreicht. Es ist zum Theil außerordentlich fruchtbar, zum Theil ein kahles Haideland (Geestland), zum Theil mit Torf- mooren und Sümpfen bedeckt. An den Küsten der Nordsee liegt die frucht- bare Marsch. Im O. der Elbe zeigt die Tiefebene einen viel reicheren Wechsel von Hoch und Niedrig, ein Gemenge von Höhenzügen, von größeren und kleineren Plateauflächen, von Strom- und Flußweitungen, von See- und Sumpfflächen. Besonders erhebt sich die Ebene in zwei Land- rücken, in einem südlichen und in einem nördlichen. Der südliche Land- rücken beginnt mit der Lüneburger Heide und endigt mit den Tarnowitzer Höhen und dem oberschlesischen Plateau. Hier erreicht er im Annaberg 1,296' und schließt sich gegen O. an die polnische Landhöhe an. Der nördliche Landrücken fängt an der Eider an, zieht längs der Ostsee und verbindet sich an den Grenzen von Ostpreußen mit der litthauischen Landhöhe. Sein höchster Punkt, der Thurmberg bei Schönberg südwest- lich von Danzig, erreicht 1,015'. Die 'nördliche Landhöhe ist eine wahre Seenzone, denn sie trägt auf ihrem Rücken eine zahllose Menge kleiner Seen.') * 2 l) 1. Gestein. Die Oberfläche des Tieflandes besteht aus Massen des Dilu- viums und Alluviums, aus losem Sand, mit Strecken von thouigem und morastigem Boden, bedeckt mit Schutt und großen Urgebirgstrümmern ^erratischen Blöcken), welche im fernen Norden des skandinavischen Gebirges ihre Heimath haben, dort losgerissen und durch eine große Fluth als Geschiebe hier abgelagert worden find. Die Ufer der Seen auf dem nördlichen Landrücken sind es vorzugsweise, die mit den gewaltigen Granitblöcken bekleidet sind. Diese Geschiebe, vom kleinsten bis zum größten Block, sind eine große Wohlthat für das Land, auf dem sie abgelagert wurden; denn sie dienen als Bau- und Straßenmaterial und befördern das Erhalten der Feuchtigkeit an der Oberfläche eines Erdbodens, der wegen seiner Lockerheit viel Nässe verbraucht. Längs des Ostseerandes, besonders auf der Halbinsel Samland, enthalten die Sandschichten häufig Bernstein. Im Lehm finden sich viele Knochen von großen Säugethieren der Vorwelt. Von Alluvialgebilden erscheinen fast überall Torf- und Moor-, so wie Naseneisenfteinbildungen. Erstere liefert eine unschätzbare Menge von trefflichem Brennmaterial, letztere gutes Eisen. Längs des Nordfußes vom niederrheinischen Schiefergebirge und vom hercynischen Kettensystem erheben sich im Tieslande Hügelgruppen aus Flötzgebirgsarten, besonders im N. des Harzes und in dem Landrücken Schlesiens, östlich von der Oder, wo namentlich die Steinkohlen- formation, der Muschelkalk, der Lias und der Jurakalk mächtig ist. Innerhalb der Tiefebene treten einzelne Glieder der älteren Flötzgebirgsarten an mehreren Stellen nur inselsörmig aus dem aufgeschwemmten Lande hervor: so der Muschelkalk bei Rüdersdorf, unweit Berlin; der Gyps bei Lüneberg, bei Sparenberg in der Mark, am Segeberg in Holstein; der Keuper bei Lüneburg; die Kreide bei Lüneburg, Prenzlau, unweit Frankfurt an der Oder, auf Rügen, Usedom und Wollin. 2. Zahlreiche Flüsse und sehr viele Seen. a. Rheinsystem: Rhein; Ruhr, Lippe, alte Ussel, Berkel, Schipbeke; Erst, Maas mit Roer und Niers. — b. Emssystem: Ems mit Haase und Leda. — c. Wesersystem: Weser; Au aus dem Steinhuder Meer, Aller mit Ocker und Leine, Wumme; Hunte mit dem Dümmer See. — d. Elb e sy stem: Elbe; schwarze Elster, Havel mit Spree, Dosse, Elbe, Alster, Stör; Mulde, Saale mit Elster, Pleiße und Bode, Ohre, Ahland, Jeetze, Ilmenau, Oste. — e. Eidersystem: Eider. — f. Odersystem: Oder; Klodnitz, Malapane, Stöber, Weida, Bartsch, Warthe mit Netze und Odra, Jhna; Hotzenplotz,

3. Besonderer Theil - S. 404

1856 - Eßlingen : Weychardt
404 Erste Abtheilung. Europa. Jökull') 6,030', ©näselt 5,800', Eyjafjalla Jökull 5,700', Heklufjall oder Hekla 5,210' u. a. Man zählt auf der Insel gegen 29 Vulkane, von denen manche überaus thätig sind. Der Hekla, von dem man seit 1044 24 Ausbruche kennt, der Oeräfa Jö kull, der Skaptaar Jökull, derkatlegia, der Krabla, der Leirh- nukr u. a. entladen aus ihren Kratern fortwährend vulkanische Produkte, wie Lava, Asche, Steine u. dgl., und überschütten damit zuweilen die ganze Insel; ja beim Aus- bruch des Hekla 1693 siel die Aschenmenge sogar auf den 85 M. entfernten Färöern. Mit der vulkanischen Beschaffenheit Jolands stehen die vielen heißen Quellen in Verbindung. Einige derselben fließen ruhig, andere werfen, wie Springbrunnen, das Wasser 50', 100'— 200'in die Höhe; einige sind lauwarm, andere siedend heiß; einige haben trinkbares, andere trübes, schweslichtes Wasser. Von den Bewohnern werden sie in der Art zum Kochen benützt, daß sie ihre Töpfe in die Quelle stecken, wie man sonst die Töpfe zum Feuer stellt. In dem Thalc und an dessen Bergabhängen, das nördlich von Skalholt liegt und 6 M. v. Hekla und 3 Tagreisen östlich v. Reykjavik entfernt ist, zählt man über 100, theils warme, theils heiße Quellen, darunter die Geiser * *) oder intermittirende Springquellen. Unter ihnen sind am bekanntesten: der große Geiser, der neue Geiser oder Strokr und der kleine Strokr. Der große Geiser steigt von Zeit zu Zeit aus einem 18' im Durchmesser haltenden Becken in einem geraden Strahl bis 60', 100', sogar 200' empor. — 6. Viele Gewässer. Die meisten und längsten Flüsse ergießen sich an der Nord- und Süd-Westküste, wäh- rend au der Ost- und Süd-Ostküste nicht so viele und nicht so bedeutende Flüsse vor- kommen. Mittlere Jökelaue; 25 M. I. Thorsane; 24 M. I. Südl. Hvitaue; 20 M. l. Viele Landseen svatn.s: Thingvallavatn; Hvitarvatn; Myvatn. — 7. Im Verhältniß zur geogr. Breite hat Island, besvnd. der südl. Theil, ein mildes Jnselklima. Mittlere Jahreswärme zw. -ss 5° u. 0°. Sehr gemäßigte Win- terkälte; sie beträgt an der Südseite Islands nur — 3°, a. d. Nordseite nur — 6*/4°. Geringe Sommerwärme; sie steigt an der Südseite nur auf -s- 9'/.°, an der Nordseite auf 7*//. Die Sommer sind kurz, die Winter aber lang, besonders a. d. Nordküste. Diese ist bisweilen bis in den Juli mit arktisch. Treibeise bedeckt, das mitten in der warmen Jahreszeit Kälte verbreitet; a. d. Südseite erhebt sich 5 Monate lang das Thermometer nicht über den Gefrierpunkt. Dazu gesellen sich feuchte Nebel, die Island fast Jahr aus Jahr ei» nmschleiern, und furchtbare Stürme aus Nw. u. No. Längster Tag im S. 20 St., kürzester Tag 4 St. Im nördl. Theil geht aber die Sonne am längsten Tag gar nicht unter; dieser längste Tag, wie auch die längste Nacht im Winter, dauert ans den nördl. Punkten Islands eine ganze Woche. Merkwürd. Naturerscheinungen sind: das Nordlicht, dasschnee- licht u. d. Doppel so» ne. — 8. Produkte, a. Mineralien. Sumpfeisenerz, Marmor, Kalk, Gyps, Steinkohlen, Tors, Schwefel; letzter» liefert Krisuwik im Sw. und die Schwefelberge beim Krabla. b. Pflanzen. Verkrüppelte Weiden, Birken und Vogelbeerbäume. Den Mangel an Bauholz ersetzt das Treibholz, Baumstämme, die vom Meere an die Küsten, des. im N., ausgeworfen werden. Prächtig grüne Wiesen. Jsländ. Moos, ein gewöhnt. Nahrungsmittel,^indem es getrocknet zu Mehl gemahlen oder mit Milch zu Brei gekocht wird. Löffelkraut. Sauerampfer. Kohl. Rüben. Kartoffeln. Etwas Flachs und Hanf. c. Thiere. 25,000 St. Rindvieh. 20,000 kleine, aber starke u. schnelle Pferde. 350,000 Schafe. Viele Ziegen. Nennthiere; seit 1770 aus Norwegen eingeführt. Weiße Füchse. Eisbären kommen auf Eisschollen a. d. Nord- küste. Seehunde a. d. Küsten. Viel wildes Geflügel, des. Eidergänse. Viele Fische, des. Häringe, Lachse u. Dorsche. — 9. Geschichtliches. Ob Island bei den Griechen und Römern Thule hieß, ist ungewiß. Entdeckung durch den norwegischen Seeräuber Nad dock 860: Er nannte, die Insel Snäland s— Schneelands. Spuren einer früheren, und zwar christlichen, aus Schottland u. Irland stammenden Ansiedlung sind zwar vorhanden; doch scheinen bisse ersten Bewohner den Normännern bald unterlegen zu sein. Einwanderung der Norweger, die vor der Tyrannei des Harald Haarsagr flohen, seit 870. Republik mit eigener Verfassung u. eigenem Gesetz v. 928 — 1261. Von Island aus setzte Erik Rauda nach Grönland über, im I. 932 oder 982. Einführ, des Christenth. um 1000. Ansehnl. Bevölkerung; bedeutende Viehzucht; wichtige Schiffahrt; blühender Handel. Bewahrung der Sagen und Heldcngefänge der *) Jökull o. 35fei, plur. Jöklur o. Jökler, heißen in Island alle mit ewigen Schnee- u. Eismassen bedeckten Berge. Die Gletscher nennt man Jisbräer seisbräens. *) Geiser v. giosa — gießen, mit Ungestüm hervorbrechen.

4. Besonderer Theil - S. 492

1856 - Eßlingen : Weychardt
492 Erste Abtheilung. Europa. Binnengewässern. Eine Menge von Teichen u. Lagunen an der Ost- und theilweise auch an der Südküste; aber wirkliche Seen, mit Ausnahme von kleinen Bergseen, fast gar keine. Größter See: der Albufera bei Valencias. — 7. Klima. Sehr große Berschiedenheit nach wagerechter da kleine Seen mit gesalzenem Wasser. — 10. Die andalusische Tiefebene. Vom mittlern und untern Guadalquivir bewässert. Zwischen dem andalusischen Scheide- gebirge, dem Bergsystem von Granada u. dem Golf von Cadiz. Bis 300' u. 400' h. 250 Qm. gr. Sie beginnt bei Montro unterhalb Andujar und zerfällt in die Campiña de Cordoba und in die Ebene von Sevilla. Große Sandanhäu- fungcn zwischen der Mündung des Guadalquivir und dem Tinto, las Arenas gor- das [= großer, wüster Dlaum] genannt. Große Moräste, la Marisma, zwischen Tinto- u. Guadiana-Mündung. — 11. Kleinere Tiefebenen liegen an der Ostküste, besonders in Valencia, wo sich die paradiesische Huerta [= Garten) von Valencia be- findet, und in Murcia. — 12. Gesteine. Mehr als */3 in der Sw. Hälfte der iberi- schen Halbinsel bestehen ausschließlich aus Granit, Gneus u. Glimmerschiefer, aus Grauwacke u. Thonschiefer. In der No. Hälfte dagegen herrschen die Flötzg^birgsarten und tertiären Gebilde vor. Von den secundären Gebilden ist die Steinkohlen gruppe auf Asturien u. das nördliche Leon beschränkt; dagegen ist die Trias, die Jura- u. Kreidebildung sehr verbreitet. Die Triasgruppe bildet des südlichen Tafellandes und einen großen Theil von dessen Südabhange, die Jurabildnng fast ausschließlich den östlichen Saum des centralen Tafellandes und die breite Gebirgsumwallung der So. Küste, die Kreide gruppe den größten Theil Nordspaniens. Tertiäre Ablagerungen erfüllen den bei weitem größten Theil der beiden Hochebenen und die geräumigen Bassins, durch welche der Ebro, der untere Tajo, der Guadiana u. der Guadalquivir strömen. Alluvialbilduugen fin- det man in größeren Massen blos an den Mündungen größerer Ströme, besonders an denen des Tajo, Guadiana, Guadalquivir u. Ebro. Die vulkanischen Massen erreichen überall nur eine geringe Ausdehnung und sind blos längs der Küste in der So. Hälfte der Halbinsel zu etwas größerer Entwicklung gelangt. 5) Gewässer. — I. Gebiet des aquilanischen Meeres. Kleine, rasch fließende Küstenflüsse, darunter die Bidasso a [Oeaso], Grenzfluß gegen Frankreich. — Ii. Gebiet des atlant. Oceans. 1. Der Minho sminjo. Lätm. Weil er viel Minium o. Mennig mit sich führte und sein Wasser daher eine rothe Farbe hatte, auch Minius]. Aus dem See Fuente in Galicien. Theilweise Grenzfluß zwischen Spanien und Portugal. L. Z. : der Sil. 2. Der Duero [Duriusj. Größter Fluß der iberischen Halbinsel. Aus 2 Bächen gebildet, die die Abflüsse von 2 in den Montes de Urbion gelegenen Bergseen sind. Bewässert die Hochebene von Altcastilien und Leon. Zum Theil Grenzfluß gegen Portugal, das er oberh. Torre de Moncorvo betritt. Bei Zamora für Kähne fahrbar, a. R. Z. Der Pisuerga spiswérga. Pisoräca]. Der Esla [Astüra]. b. L. Z. Der Ad ayo. Der T orines. 3. Der Tajo stacho. Tagus], Vom Westabhange der Muela de Sau Juan. Bewässert die Hochebene von Nencastilien u. Estremadura. Zum Theil Grenzfluß gegen Portugal, wo er schiffbar wird. Trübes, schmutziges, oft stagnirendes u. sumpfiges Wasser, a. R. Z. Der Sarama [dirama]; ni. dem Henares señares. Tagonìus] rechts und dem Manzanares links. Der Alberche sakbertsches. Dertiötar. Deralagon. b. Die linken Zuflüsse sind bloße Bäche, die im Sommer versiegen. 4. Der Guadiana [Anas. Arabisch: Ouadi o. Gouadi Jana — Fluß Janach Der Quell- bach des Stromes bildet sich aus einer Reihe sumpfiger Teiche, las Lagunas de R nid era genannt, auf dem Plateau v. Alcaráz in der südlichen Mancha. 9 M. v. seinem Ursprung verliert sich der Bach in Sümpfen. Etwa 4 M. westl. von dieser Stelle bricht er aus einigen sehr wasserreichen, gewaltsam heraussprudelnden großen Quellen [ nacimiento8 ] hervor , die man lo8 ojo8 de Guadiana o. die Augen des Guadiana nennt. Bewässert die Hochebene von Neucastilien ». Estremadura. An 2 Stellen Grenzfluß gegen Portugal. 3 Mündungen. Schiffbar bei Mertola. a. R. Z. Der Gigüäla; mit dem Zancara rechts, b. L. Z. Der Jabalón [chawalonj. Der Zuja szuchaj. Der Ardila. 5. Der Guadalquivir [ —kibir. Arabisch: Wàd-al-kibir — großer Fluß. Baetis], Der kürzeste Strom der Halbinsel. Für Spanien der wichtigste Strom, weil er der wasserreichste und deßhalb der brauchbarste für die Schiffahrt ist. Von der Sierra de Cazorla. Bewässert Andalusien. Im

5. Bilder aus dem Lande Braunschweig - S. 105

1890 - Wolfenbüttel : Zwißler
105 Über unsern Häuptern dehnt sich eine weite, gewölb- artige, aber durch Spalten und Klüfte vielfach zerrissene Decke. Die Felsblöcke, aus denen sie zusammengesetzt ist, scheinen nur lose befestigt zu sein. Was wohl in der Höhle am meisten die Aufmerksamkeit erregt, sind die Tropfsteingebilde, welche teils von der Wöl- bung herniederhängen, teils wie Säulen und Stämme zu ihr aufragen. Das Wasser, das tropfenweise niederfällt, hat diese Bildungen hervorgebracht und arbeitet noch fortwährend daran. Ihre oft wunderlichen Formen haben Veranlassung zu mancherlei Benennungen gegeben. Da sind Orgelpfeifen und Türme, da ist ein Wasserfall, der zu Stein erstarrt ist, u. a. m. Das schönste Stück ist die klingende Säule, deren Höhe 2v2 Meter beträgt. Sie ist innen hohl und giebt beim Anschlägen einen Metallton von sich. Gleich in der ersten Höhlenabteilung liegt auch der Brunnen. Das ist ein von Tropfstein gebildetes Becken von etwa 40 cm Länge und Breite. Das Wasser, das ihn füllt, ist von erquickender Kühle, grofser Klarheit und außerordentlichem Wohlgeschmack. Aehnlich dieser ersten Abteilung der Höhle, aber den- noch in ihren Einzelheiten und ihrer Gestaltung verschieden, sind die übrigen Abteilungen; es sind deren bis jetzt sieben fahrbar gemacht. Der Zugang zu ihnen führt bald durch enge Gänge, bald durch schmale Felsspalten, hier über zahlloses Getrümmer aufwärts, dort auf steil niedergehenden Berg- mannsleitern in die Tiefe. Ueberall ragen die dräuenden Felsblöcke über uns, unablässig tönt der melodische Tropfen- fall durch die Stille, klingend und nachhallend in den weiten Räumen. Wunderbar ist der Klang der menschlichen Stimme. Der Gesang des Führers, wie tönt er so glockenhell durch die Räume! Ein dumpfer Ruf in diese Spalte — und es ist, als ob der ganze Berg laut erdröhnte. Selbst ein leises Mur- meln, kaum hörbar gegen eine der Höhlenwände gehaucht, er- tönt an der gegenüberliegenden Wand in unbegreiflicher Stärke. Für Naturforscher sind von ganz besonderem Interesse einzelne Räume der Höhle, worin sich Knochenreste, in Tropfstein eingehüllt, vorfinden, welche zum Teil längst ver-

6. Geographische Bilder aus allen Erdtheilen - S. 40

1878 - Danzig : Verlag und Druck von A. W. Kafemann
40 Bilder aus Europa. — Skandinavien und Dänemark. verbinden; denn diese fangen jedesmal vor seinen Ausbrüchen an, mit ent- setzlichem Krachen sich von einander zu spalten. Ist dieses geschehen, so wird die Luft ungewöhnlich kalt, hingegen der Erdboden außerordent- lich warm. Nach diesen Vorboten erhebt der Hekla selbst seine fürchterliche Stimme. Ein schreckliches Gebrüll, abwechselnd mit ungeheurem Krachen, tönt aus seinen Eingeweiden hervor. Die Stärke dieser Donnerstimme ist so ent- setzlich, daß man sie neun Meilen weit hören kann. Dieses laute Krachen verkündet die weitern Schrecken des Berges; denn nun schießen große Flammen aus seinem Schlunde hervor; ein dicker schwarzer Rauch wälzt sich empor, aus welchem Blitze und große Feuerkugeln sich oft sehr wert durch die Lust verbreiten. In den Flammen spielt eine Menge größerer und kleinerer Steine, die von der Gewalt des Feuers nicht selten einige Stunden weit geschleudert werden. Ein Strom von siedendem Wasser rauscht hervor und wälzt eine Menge Bimstein, oft in Stücken von zwei Meter im Umfange, mit heraus. Endlich ergießt sich die Lava, die geschmolzene Steinmasse, aus dein Innern des Berges, und mit ihr erfolgt ein solcher Aschenregen, daß zuweilen auf viele Meilen im Umkreise der helle Tag in Finsterniß verwandelt wird. Wenn ein solcher Lavastrom sich über das Land ergießt, so erkaltet und verhärtet zuerst die äußere Rinde, während im Innern der Strom sich noch fortwälzt. So entstehen also Höhlen aus geschmolzenem Stein, deren sich die Isländer oft zu Viehställen bedienen. Die bekannteste darunter, die Höhle Surthellix, ist über 1800 Meter lang, 134 Meter hoch und 15 Meter breit. Vor Alters muß der Hekla noch mehr ausgeworfen haben; denn an manchen Stellen kann man über 20 Meter graben, ehe inan das Pflaster einer ehemaligen Stadt erreicht. Ein anderer feuerspeiender Berg, der Krabla, hat mehrere Schlünde, und raucht beständig; doch kann man, wenn der Wind eben den Dampf verweht, tief in seine Oefsnungen hinabsehen. Der Katlegia wirst nur selten Feuer aus' um so schrecklicher ist aber seine Wuth, wenn es einmal geschieht. Recht furchtbar zeigte er sich unter andern im Jahre 1756. Er sprengte die benachbarten Eisberge und schleuderte viele Stücke davon ins Meer; die Ueberreste davon schmolz sein Feuer, wodurch fürchterliche Wasserströme entstanden. Das Knallen und Krachen des tobenden Berges war so grausenvoll, daß man den Untergang der ganzen Insel befürchtete. Mit diesem Krachen verband sich ein heftiges Erdbeben, und Stoß und Donner wechselten mit einander ab. Der Berg sprudelte einen natürlichen Hagel aus, dessen Kern aus Sand und Asche bestand. Große, oft drei Pfund schwere, glühende Steine flogen aus dem Schlunde des Berges in die Höhe; neben ihnen stiegen Feuerkugeln in die Luft, die in unzählige Stücke zerplatzten. Auf einmal stand, wie es schien, nicht allein der Berg, sondern auch der ganze Himmel in Feuer und Flammen, und die Nacht war, besonders wenn die Feuerkugeln spielten, überall so hell wie der Tag. Abwechselnd stand über dem Berge eine Feuersäule von mancherlei ^Farben und Gestalten; und ein beständiges Donnern und Krachen, das man auf fünfundzwanzig Meilen weit hören konnte, vermehrte das Fürchterliche dieses Schauspiels. Unter die merkwürdigsten Naturerscheinungen gehören unstreitig auch die heißen springenden Quellen, die sich auf Island in großer Anzahl be- finden. Die merkwürdigste ist der sogenannte Geiser, nicht weit von Skalholt. Die berühmtesten Wasserkünste scheinen gegen dieses Werk der Natur ein bloßes Kinderspiel zu sein. Dieser ungeheure natürliche Spring- brunnen liegt in der Mitte von vierzig bis fünfzig kleineren, welche nach

7. Geographische Bilder aus allen Erdtheilen - S. 68

1878 - Danzig : Verlag und Druck von A. W. Kafemann
68 Bilder ans Europa. — Italien. einen raschen Abzug finden könnte; denn auch das Meer treibt Dünen (Tomboli) auf, hinter denen der Sumpf sich erhält. In der Vermischung des See- und Flußwafsers aber gedeihen gewisse Pflanzen, welche, wenn sie in den heißen Monaten verfaulen, einen Gestank verbreiten, der fast allem thierischen Leben feind ist, wie man versichert, daß dieser Hauch Metalle anlaufen mache. Als besonders schädlich bezeichnet man unter diesen Pflanzen eine Chara-Art, die dort vorzugsweise häufig wächst. Nächstdem sollen die todten Fische, die der Ombrone, wenn Regengüsse sein Wasser besonders getrübt, mit sich führt, und die im seichten stehenden Wasser ver- faulen, die Luft vervesten. Mit einem Worte, das stehende Wasser ist ein wesentlicher Grund, oaß diese ehedem blühende, von einer römischen Straße durchzogene, mit großen Städten besetzt gewesene Gegend seit mehreren Jahrhunderten eine Wüste geworden, welche die wenigen Bewohner vom Monat Juni an fliehen müssen, wenn sie nicht noch früher, als es ohnehin geschieht, dieser giftigen Atmosphäre erliegen wollen. 40. Der Vesuv. Der Vesuv erhebt sich auf dem Ostgestade des Busens von Neapel aus der Ebene, abgesondert und ohne unmittelbaren Zusammenhang mit den nächsten Bergen. Er ist gleichsam die Krone der ganzen Landschaft, und so prachtvoll sein Anblick ist, so prachtvoll ist der Ausblick seiner Höhe. Ern mehrstündiger Weg führt anfangs durch die üppigsten Pflanzungen von Wein, Feigen und Aprikosen, später durch ein schrecklich ödes, braun- rothes Lavagefild bis zum steilen Kegel des Berges. Auch diesen hinauf geht es anfangs ziemlich gut; es sind noch große, fest liegende Steine da, aus welche man beim Steigen treten kann; sobald man aber höher kommt, wird der Weg durch das Geröll und Gebröckel kleiner verbrannter Steine und durch die rothbraune Erdasche außerordentlich beschwerlich. Bei jedem Schritte aufwärts sinkt man wiederum einen halben Schritt zurück. Natürlich muß man oft anhalten und ausruhen, damit die Kräfte sich sammeln. Hier und da ist der Boden heiß, und ein weißer Rauch qualmt manchmal unter den Steinen hervor. Nach einer halben Stunde ist die beschwerliche Be- steigung des Kegels vollendet, wir stehen glrücklich oben am Rande de Kraters. Der Krater des Vesuvs ist ein ungeheurer rundlicher Kessel, dessen Rand umher 10—15 Meter hoch ist und aus verbranntem Gestein und Asche besteht. Natürlich ist dieser Rand an einer Stelle höher als an der anderen. Um den ganzen Krater kann man mit großer Vorsicht auf dem schmalen Rande, der ihn umgiebt, herumgehen, wozu etwa eine Stunde erforderlich ist. Daß sich seine Gestalt der heftigen Ausbrüchen immer verändert, ist bekannt. In der Mitte des ungeheuern Kessels ist der eigentliche Feuerschlund. Man sieht da einen kleinen Kegel, der 8—10 Meter hoch zu sein scheint und durch das Gestein und die Asche, die der Vulkan immer auswirft, ge- bildet ist. Auf dem Gipfel dieses Kegels ist eine Oeffnung, die in das Innere des ewig brennenden Höllenrachens hinabgeht, aus welcher ein weißer schwefelgelblich schimmernder, dichter Dampf aufwallt; einige kleinere Oeff- nungen sind daneben. Am Fuße dieses kleinen Kraters bemerkt man an verschiedenen Stellen, deren Zahl sich vermehrt, sobald es dunkel wird, das Feuer der Erde. Wie düsterrothe Kohlenglut sieht man hier das Gestein des Berges brennen; zwischen dem Feuer hin ziehen sich Lagen der schwarzen, mit gelbem Schwefel überzogenen Erde. Die innere Wand des Kraters ist steil und gewährt dem Auge eine gar wilde schauerlich öde Ansicht.

8. Geographische Bilder aus allen Erdtheilen - S. 369

1878 - Danzig : Verlag und Druck von A. W. Kafemann
Von den Erdbeben. — Das Leuchten des Meeres. 369 muß. Hierbei kommt es denn zu den furchtbaren Erschütterungen, von denen wir einzelne namhaft gemacht haben. , . .. ..., Eine dritte Entstehungsursache endlich, und zwar für kleinere, örtlich beschränkte Erdbeben, ist vielleicht darin zu suchen, daß sich an manchen Orten von Zeit zu Zeit innere Einstürze von Hohlräumen ereignen, welche in Folge der Auswaschung des Erdbodens durch die unterirdischen Gewässer- gebildet werden. Es läßt sich durch eine ganz einfache Berechnung heraus- bringen, wie viel mineralische Stosse das Wasser mancher Quellen, z. B. von "Kochsalz- oder erdig-salzigen Quellen in einer gewissen Zeit zu Tage fördert. Die Mengen dieser Stoffe wachsen in Jahren und Jahrzehnten zu einer bedeutenden Größe heran. Da sie alle ursprünglich in festem Zustande sich befanden, ehe sie das Wasser auflöste und mit sich fortführte, so nahmen sie natürlich im Erdinnern einen gewissen Raum ein. Dieser wird durch nichts ersetzt, sondern es bilden sich an der Stelle der fortge- schwemmten Mineralien Hohlräume. Wenn nun die Decken derselben ein- brechen und festes Gestem von oben nachstürzt, so treten Bedungen der Erde ein, welche sich bis auf die Oberfläche der Erde erstrecken und auch in wagrechter Richtung bis in eine gewisse, aber immer nicht sehr große Entfernung gefühlt werden können. Nach Tutschek. 301. Das Leuchten des Meeres. Wenn das bunte Farbenspiel des Tages dem einförmigen Dunkel der Nacht gewichen ist, bietet das Meer einen reichen Ersatz für die verschwun- dene Pracht durch das wundersame phosphorische Licht, in welchem seine Oberfläche erglänzt. Das Bild des gestirnten Himmels wiedergebend, er- scheinen Myriaden von kleinen, leuchtenden Pünktchen aus der dunkeln Fläche und drängen sich dort, wo das Wasser in heftigere Bewegung ge- räth, zu leuchtenden Massen zusammen. Die Kämme überstürzender Wellen sind in feurige Streifen verwandelt. In ein flammendes Kleid gehüllt und durch lange Lichtspuren ihren Weg bezeichnen,), durchschießen Delphine und Fische blitzähnlich die dunkle Tiefe. Jeder Ruderschlag, jeder in das Wasser geworfene Körper erregt Tausende glitzernder Funken. Die fallenden Tropfen eines Regenschauers erzeugen eine leuchtende Fläche, die ihren Schimmer nach oben zurückschickt, so daß die ganze regnende Wolke als eine mattglänzende Wand an dem schwarzen Himmelsgewölbe steht. Am prachtvollsten «kr zeigt sich das Schauspiel dort, wo der Kiel des eilenden Schiffes die See in mächtigen Wogen auseinander wirft. Die schäumende und wirbelnde Wassermasse vor dem Buge ist in zwei flammende Lichtberge verwandelt; von tausend blitzenden Körpern erfüllt, treibt sie rauschend an den Seiten des Schiffes vorbei und vereinigt sich im Kielwaffer zu einem langen, hellleuchtenden Streifen, der die Spur des einsamen Seglers auf der schwarzen Wasserwüste bezeichnet. Das ist das Leuchten des Meeres in den dunkeln Nächten der Tropen. Nicht immer und überall erscheint es in so überraschend großartiger Pracht. Oft sieht man in der Tiefe nur vereinzelte leuchtende Punkte wie Sterne aufglimmen und dort, wo das Wasser durch fremde Körper oder brechende Wellen erregt wird, einen augenblicklichen matten Glanz entstehen. Indessen ist die Erscheinung durchaus nicht auf die Tropen beschränkt, wenn sie auch dort am schönsten und häufigsten auftritt, sondern sie ist über alle Meere verbreitet. Selbst in den eisbesetzten Polarmeeren sieht man in hin- reichend finstern Nächten das Meer prachtvoll leuchten. Die Ursache btefeö wunderbaren Schauspiels ist nicht, wie man früher glaubte, m emer elektrischen Thätigkeit des Seewassers, sondern in einer Krüger, Geographische Bilder. 24 Gei

9. Geographische Bilder aus allen Erdtheilen - S. 26

1878 - Danzig : Verlag und Druck von A. W. Kafemann
26 Bilder aus Europa. — Rußland. Man kann sich nichts herrlicheres denken als diese Küste, die durch eine hohe Bergkette hegen die Nordwinde vollkommen geschützt ist. Diese Berge lassen hinter sich eine zweite nördliche Linie erblicken, die sich wellen- förmig und amphitheatralisch über 25 Meilen weit hinzieht und sich dem Auge als ein Riesenpanorama darstellt. — Wälder, Thäler, Obstgärten, Wiesen wechseln mit kahlen, wandartig emporsteigenden Felsgrupppen; auf rasenbedeckten Abhängen, welche von Flüssen und Bächen durchzogen sind, zeigen sich hier und da Dörfer mit schlanken Minarets' italienische Villen, prachtvolle Schlösser und englische Cottages erheben sich zwischen den Berg- schluchten und in den Thälern, aus den Gipfeln der Anhöhen und an den Ufern der Gewässer. Erbsenbaum, Cppresse und Pinie, Weinrebe und Oelbaum mischen m mannigfachen Abstufungen ihr saftiges Grün. Orangen, Granaten, Mandeln und Myrten geben ein reiches Bild durch die Farben- pracht ihrer Blüthen; der großblättrige Feigenbaum hebt sich von der Obst- anpflanzung besonders ab. Hier weiden Schafheerden, geleitet von einem schwarzbärtigen Hirten, dort lagern Kameele, bewacht von einem Führer in langem Kaftan. Und nun überall ringsum das große farbenreiche Bild. Der azurfarbene Rahmen, das zauberisch schöne Meer — das diese lieblichen Ufer in seinem tiefen Spiegel zurückstrahlt —- dabei die goldigen Lnhtreslexe am fernen Horizonte, jene durchsichtigen Nebel, jene Vorgebirge mrt ihrer dunkeln Färbung — jenes Ganze von Schönheit, Reiz und Harmonie der Natur unter dem glänzenden Himmel: das ist die südliche Krim! Jenseit der Berge an ihrer nördlichen Abdachung sind andere Fern- and Ansichten, andere Gegenden, von ernsterem, aber immerhin reizenden und malerischen Charakter. Hier finden wir große Thäler und Städte, von denen besonders Karassou-Basar, als der bevölkertste und belebteste Punkt der Krim, Simferopol, sowie Bachtschi-Sarai das Wunderbare, jenes tatarische Granada, zu nennen sind. Nach H. von Lankenau. („Das heutige Rußland"). 15. Die Schlammvulkane bei Jcnikalc. Nicht weit von dem Dorfe Bulganak (bei Jenikale auf der Krim) befindet sich eine Gruppe von Schlammvulkanen, die längs des Abhanges einer ziemlich tiefen Schlucht liegen, und deren kegelförmige Spitzen nur schwer von den kleinen Hügeln zu unterscheiden sind, welche ihre Umgebung bilden. Sämmtliche Vulkane haben die Form eines abgestumpften Kegels und bestehen aus einer graugelben Schlammmasse, welche an den Rändern der Krater zahlreiche Risse und Spalten zeigt, durch welche der flüssige Schlamm sich einen Weg in die Ebene gebahnt hat. Nur mit großer Mühe gelang es mir, mich dem Rande des größten Kraters zu nähern, weil der weiche Schlamm bei jedem Fußtritte nachgab und mir die Befürchtung nahe legte, ganz in denselben zu versinken. Der horizontale Gipfel des Kraters hat die Form eines regelmäßigen Kreises von etwa 8 Meter Durchmesser, an dessen Umfang der Schlamm einer dichten teigartigen Masse gleicht, während er im Mittelpunkt eine flüssige Masse bildet, aus der sich beständig Gasblasen erheben, die beim Zerplatzen einen eigenthümlichen metallischen Ton hören lassen, und einen schwachen Geruch von Schwefel und Naphtha um sich her verbreiten. Bei jedem Fußtritte aus den Rand des Kraters gerieth der Schlamm in der Mitte desselben in heftige Bewegung und vermehrte sich die Zahl der aufsteigenden Gasblasen. Ich senkte meine Hand in den Schlamm und fand dessen Temperatur bedeutend niedriger als die der atmosphärischen Luft.

10. Geographische Bilder aus allen Erdtheilen - S. 27

1878 - Danzig : Verlag und Druck von A. W. Kafemann
Die Schlammvulkane bei Jeuikale. 27 Eine Gruppe von größeren und kleineren Schlammvulkanen befindet sich auch in der Nähe des dem General Bezan gehörigen Landgutes Starü Turkan. Die Zahl derselben mochte sich bis auf 50 belaufen, von denen jedoch einige kaum die Höhe von 12 bis 15 Dezimeter haben. Aber selbst bei dieser unbedeutenden Höhe haben alle diese kleinen Vulkane die regel- mäßige Kegelform und spritzen aus einer fingerbreiten Oessnung Schlamm aus. " Nur ein von der Gruppe etwas entfernter stehender Vulkan zeichnet sich durch größern Umfang und energische Thätigkeit aus. Ein in den Krater geworfener Stein sinkt schnell in dre Tiefe. Fülle, wo Kameele und Ochsen, die sich unvorsichtiger Weise dem Krater genähert haben, verschwun- den sind, gehören keineswegs zu den seltenen. Was die chemischen Bestand- theile betrifft, so scheinen Schwefel, Naphtha und phosphorhaltiges Wasser- stoffgas darin die Hauptrolle zu spielen, wie auch die Ränder der Krater mit einem weißgelblichen Staube bedeckt sind, welcher viel Schwefel enthält. Die gelbliche Farbe des Kegels und die weit in die Ebene hinausgesloffenen Schlammströme stehen in schroffem Gegensatz zu der dunkeln Farbe der Erdoberfläche. Wie die in der Nähe wohnenden Tataren erzählen, richtet sich die Energie der Auswürfe nach den Strömungen des Meeres. Je stärker der Wind und infolge dessen die Meeresströmung ist, desto seltener finden die Schlammausströmungen statt und desto flüssiger sind sie. In der Nähe dieser Vulkane befinden sich viele andere, die schon längst ihre vulkanische Thätigkeit eingestellt haben, was daraus zu schließen ist, daß ihre Kegel mit einer üppigen Vegetation bedeckt sind, während die- jenigen Vulkane, welche erst seit dem Jahre 1867 aufgehört haben, Schlamm auszuwerfen, noch vollkommen kahl dastehen. ^ ,, s ^us allen W-Mheilm." Skandinavien und Dänemark. 16. Das Leben der Rennthierlappen. Das Leben der Berglappen ist mit dem Leben des Geschöpfes, das seine einzige Habe ausmacht, innig verbunden, und dies Thier selbst zwingt ihn zum steten Wechsel seines Wohnplatzes. Das Rennthier weidet auf den hohen wüsten Fjellen Finnmarkens, aus jenen fürchterlichen Sümpfen, auf deren brauner Decke das bittere Rennthiermoos wächst und daneben die Moltebeere als einzige Frucht reist. Wenn die Sonnenhitze hier oben eintritt, sieht es sich von zahllosen Mücken- und Fliegenschwärmen verfolgt, welche Menschen und Thieren das Leben wahrhaft unerträglich machen. Es dringt daher von selbst darauf, daß seine Herren mit rhm an die kühle Meeresküste oder in tue tiefen Thäler hinabziehen, wo die Wolken des Ungeziefers in den Winden zerstieben. Kaum aber naht der Herbst, so erwacht die Begierde nach dem Schnee der Berge, und vergebens wäre es dem Verlangen des Thieres zu wehren. Die ganze Heerde der ohnehin nur halbgezähmten Renner würde gewaltsam entlausen, um in wilder Freiheit mit ihren Brüdern die Gebirge zu durchirren. Zieht der Lappe im Herbst auf die Alpen zurück, so werden die Rennthiere mit allem Eigenthum be- laden, wie man Pferde beladet. Es werden dazu die'stärksten Männchen ausgesucht, und man vertheilt möglichst das Gepäck, denn das Rennthier trägt keine große Last. Den großen Leitthieren werden Glocken angehängt.
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