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Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Besonderer Theil - S. 3

1856 - Eßlingen : Weychardt
3 Die Grenzen. Von letzterem berühren folgende Glieder die Küsten Europas: das ägäische rokko. Es bildet 3 große Busen, den von B alen cia, von Lion und von Genua und das tyrrhenische Meer mit dem Golf von Neapel, das zwischen Toskana, dem Kirchenstaat, Neapel, Sicilien, Sardinien und Korsika liegt. Aus letzterem führen der 1 M. breite Faro di Messina zwischen Neapel und Sicilien und die 2l/a M. breite Straße des heiligen Bonifacius zwischen Sardinien und Korsika. In der Meerenge von Messina liegt der den Allen so fürchterliche Strudel der Scylla und Charybdis oder der Calofaro. Jene ist ein Fels auf einer in das Meer hervorragenden Landenge, an welchem sich die vor- uut> rück fließenden Gewässer unaufhörlich brechen und dadurch eine heftige Brandung, die Charybdis, verursachen. Gegenwärtig hat der Strudel sehr an Wichtigkeit verloren; als Nel- son 1798 nach Abnkir schiffte, segelte er mit seiner ganzen Flotte ungefährdet durch die Meerenge. Die Südküsie Spaniens ist hoch, steil und felsig, die Ostkü ite mehr flach und niedrig; die französische Süd kn sie bis Marseille ist eine flache Sandküste mit Slrandseen, bis Nizza aber eine schöne Steilküste; Italien s Westküste ist in Sardinien und Kalabrien Steilküste mit Häfen, sonst meist nie- drig; die afrikanische Küste ist hafenarm und schutzlos, nur der Busen von Tunis, wo das alte Karthago lag, macht eine vortheilhafte Ausnahme. Inseln hat das Meer mehrere: Pit Hy usen und Balearen mit steilen und hafenreichen Küsten; Korsika und Sardinien mit schönen Steilküsten; Sicilien mit schö- nen Häfen am Westende; Elba; die Liparen und Aegaden. 3. Das südöstliche Mittelmeer wird im S. von der einförmigen, nur in den beiden Syrien, den Golfen von Kabes und von Kibbir, gegliederten Küste Afrikas begrenzt, die größtentheils flach, sandig und schutzlos ist und nur an wenigen Punkten, am Hochlande von Barka und bei Alexandria vortheilhaftere Bildung zeigt. Im O. liegt die hafenarme Küste Palästinas und die steile Küste Phöniciens und Spriens, deren einst so berühmte Häfen jetzt zum Theil versandet sind. Im N. hat es die steile, hafenreiche Südküste von Kleinasien mit den Busen von Jskenderun und Satalia. Vor ihr liegt die schöne Insel C Y p e r n. 4. Gegen N. bildet das So. Mittelmeer 3 große Binnenmeere: das ägät- sche, jonische und adriatische Meer. a. Das ägäische Meer ist von S. nach N. 90 M. lang und 40 M. breit. Seine vortheilhafc gebildeten Küsten in Kleinasien, der europäischen Türkei und in Grie- chenland bilden mehrere größere Meerbusen; an der Ostküste von Griechenland die Busen von Nauplia, Aegina und Zeituni, in welch letzteren der Kanal von Tricheri führt; an den Ost- und Südküsten der europäischen Türkei: den Busen von Bolo, Salonichi, Kassandra, Monte Santo, Contessa, Enos und Saros; an der W ftküste Kleinasiens die Busen von Edremid, Eläa, Smyrna, Scalanova, Mendeliah, Kos und Symi. Zwischen der Insel Negroponte und Livadien liegt der Kanal von Talandi und die 240' breite Meerenge Enripos. Letzterer ist durch den öftern Wechsel der Ebbe und Fluth oder durch einen eigenthümlichen Mecreswirbel, den chalcidischen Strudel, be- kannt. Der Wechsel der Ebbe und Fluth tritt täglich 2 Mal, aber nicht zu be- stimmter Zeit ein. Das ägäische Meer ist mit Inseln übersäet: thracische In- seln; Negroponte; Kykladen; Sporadcn; Kandia. Wegen der vielen Inseln hieß es bei den Griechen Archipelagus [— Hauptmeer; Jnselmeers; die Türken nennen es Ak-Denghisi s— weißes Meers oder Adalar-Denghisi s— das Meer der Jnselnj. ^ b. Das jonische Meer zwischen den busen- und hasenreichen Süd- und Westküsten Griechenlands, den schönen So.küsten Italiens und den durch gute Hafen ausgezeichneten Ost- und Südküsten Siciliens. In No. Richtung ist es 60, tn So. 75 M. weit. Busen an der Südküste von Griechenland: der Busen von Marathonisi und Koron; an der Westküste Griechenlands: der Busen von Ar- cadia, Patras, Epakto oder Korinth und Arta; an der So. Küste Ita- liens: der Busen von Taranto und Squillace. o Die 7 M. breite Straße von Otranto führt in das adriatische Meer ss. Seite 4. Anm. 5s. 5. Viele Flüsse münden in das mittelländische Meer: Ebro: Rhone; Tiber: Po; Orontes; Nil; viele Küstenflüsse.

2. Besonderer Theil - S. 4

1856 - Eßlingen : Weychardt
4 Erste Abth eilung. Europa. Meer, das jonische Meer, die Straße von Otranto, das adriatische Meer, 5) die Straße von Messina, die Straße des heiligen Bonifacius, das tyrrheni- 6. Verschiedene Tiefe. In der Gibraltarstraße trifft man eine Tiefe von kaum 1000'; diese Tiefe steigt ostwärts Plötzlich zu 3000' und weiterhin, unfern der Sierra Nevada, bis zu 6000' und darüber; östlich von den Pyrenäen soll das Meer sogar 9000' erreichen, und auch Nw. von Sardinien werden Sonden von 5000' erwähnt. Im jonischen Meere und südlich von Kleinasien sind Tiefen von 2—3000'. Das Nw. und So. Mittelmcer werden durch eine Seebrücke von einander ge- schieden, die vom Kap Trapani in Sicilien bis zum Kap Bon in Tunis geht; die Tiefe dieser Seeschwelle wechselt von 42' bis 540'. 7. Bedeutender Salzgehalt. Geringe Ebbe und Fluth; der ganze Un- terschied der Veränderung im Wasserstand beträgt zwischen 0',üg und 2',72. 8. Die Winde sind unregelmäßiger und schwankender, als in den Oceanen; vorherrschend sind nördliche, im Winter westliche, im Sommer öfter südliche; letztere sind durch große Hitze ausgezeichnet, weil sie aus dem Innern Afrikas kommen. 9. Das Mittelmeer ist im Sommer 20,75 bis 3"„z wärmer, als der atlan- tische Ocean unter gleicher Breite; es verliert durch Verdunstung fast 3 Mal so viel Wasser, als es durch die ihm zufließenden Landgewässer empfängt. Daher liegt auch der Spiegel des Mittelmeeres niedriger, als der des atlantischen Oceans; an der Küste von Perpignan liegt er 2',7 niedriger, als der Spiegel der Nordsee bei Dünkirchen, und 5',n niedriger, als das Niveau des biskaischen Golfs bei Ba- yonne. Die Folge davon ist, daß der atlantische Ocean durch die Meerenge von Gibraltar von W. nach O. fließt und eine Küsten strömun g veranlaßt, welche der nordafrikanischen Küste von W. nach O., der syrischen von S. nach N., der kleinasiatischen und den südeuropäischen Küsten von O. nach W. folgt. Das rothe Meer liegt bei Suez zur Flnthzeit 30',5, zur Ebbezeit 25' höher, als das Mittel- mcer, weil die Wasser des indischen Oceans vom Oktober bis Mai mit großer Heftigkeit durch die Meerenge von Bab el Mandeb ins rothe Meer hineingetrie- den werden. 10. An vielen Stellen der Küsten des Mittelmeeres beobachtet man einen neuen Länderausatz. Am mächtigsten nimmt der Anwachs an den Mündungen der Rhone zu. Auch die Meerenge von Messina wird durch das Ansetzen neuen Lan- des immer mehr verschmälert. 11. Großer Reichthum und große Mannigfaltigkeit an Schaalthieren und andern Se ethieren, die zum Theil in den nördlicheren Gewässern nicht vorkommen, wie Blutkorall, Schwämme, Dattelmuschel, gemeine Pinne, Schildkröten rc. Die Geschlechter und Gattungen der Fische nehmen im Vergleich mit denen der nordi- schen Gewässer zu: heerweise erscheinende Thunfische, Sardellen und Anchovis; Rochen; Haifische; Nadelfische; Trüsche; Schleimfische; Meergrundeln; Muränen; Stutzköpfe; Drachenköpfe; Meerhähne; Lippfische; Hornfische; Brassen; Schollen; Meeräschen u. v. a. 12. Das Mittelmeer bildet seit den ältesten Zeiten das wichtigste Verbindungs- glied zwischen den Ländern der alten Welt. Es ist das alte Kulturmeer mit den Flotten und Kolonien der Phönicier, Karthager, Aegypter, Griechen und Rö- mer, denn die Länder ums Mittelmeer swestasien, Nordafrika und Südenropaff sind der Schauplatz der Geschichte des Alterthums, die Welt der alten Griechen und Römer, die Provinzen des römischen Kaiserreiches, Im Mittelalter fuhren auf ihm die Flotten der Byzantiner, Araber, Normannen, Venetianer und Genueser. Heut- zutage kämpfen 3 Seenationen um seine Herrschaft: die Briten, Franzosen und Russen. Befahren wird es von den Schiffen fast aller Seehandel treibenden Völ- ker. Die meisten Dampfschiffe auf demselben sind französisch, österreichisch oder britisch. 5) Das adriatische Meer. Grenzen: Neapel, Kirchenstaat, lombar- disch-venetianisches Königreich, Grafschaft Görz und Gradisca nebst der Markgraf- schaft Istrien, Kroatien, Militärgrenze, Dalmatien und Albanien. Größe: von Sw. nach No. 120 M. lang; 20 M. breit; 2940 Q.m. groß. Die Westküste ist flach und sandig, hafenarm, durch vorgelagerte Bänke gefährlich und wird jetzt noch überall, besonders an der lombardischen Küste, durch die Thätigkeit der einmiin- denden Flüsse, durch den Po, die Etsch und mehrere Küstenflüfle, ausgedehnt. Der Ansatz von neuem Land an der Mündung des Po soll jährlich gegen 210' wach- sen; an der Etsch hat er in einem Jahrtausend gegen 5 M. betragen. Daher

3. Besonderer Theil - S. 8

1856 - Eßlingen : Weychardt
8 ' Erste Abtheilung. Europa. 4. Im N o r d e n : das nördliche Eismeer. Folgende Glieder des- selben berühren die nordeuropäischen Küsten: das lappländische Meer, das weiße Meer,") die tscheskische Bucht, die jugorische Straße, die karische Pforte, das karische Meer. 5. Europa ist eigentlich nur eine große Halbinsel von Asien; mit diesem Erdtheil hängt es im Osten auf einer 360 Meilen langen Land- grenze zusammen. Von den übrigen Erdtheilen ist es durch größere oder kleinere Meeresräume geschieden. Am meisten nähert es sich Afrika in der Straße von Gibraltar. §. 3. Die Grundgehalt. 1. Der Körper von Europa gleicht einem rechtwinklichen Dreiecke, dessen Spitzen im karischen Golfe, im Hintergründe des asow'schen und des biskai'ischen Meeres liegen. als das des Oceans wegen der Menge des zuströmenden Wassers. Der Sand welcher durch die Flusse in die Ostsee geführt wird, erhöht ihren Boden und bewirkt in Verbindung mit der starken Ausströmung der Ostseewasser in die Nordsee ein Zu- rückweichen des Meeres. Dasselbe ist an allen Ostküsten, besonders an der Ost- küste von Schweden beobachtet worden. Hier soll die Verminderung des mittlern Wasserstandes an verschiedenen Orten in 100 Jahren 1' und weniger bis 5', in 1000 Jahren im Mittel aufs Höchste 30' betragen. Andere wollen berechnen, daß die Ostsee nach 2000 Jahren ganz verschwunden und an ihrer Statt nur ein groß- ßes Stromsystem zurückgeblieben-sei. Der geringe Wärmegrad, die binnenländische Lage und der geringere Salzgehalt sind die Ursachen, daß die Ostsee so leicht zu- gefriert; man konnte schon in Schlitten von Schweden nach Finnland und über den Sund von Dänemark nach Schweden fahren; 1740 trug das Eis im Hasen von Königsberg die schwersten Lasten. Keine Ebbe und Fluth. Strömung der Ostsee durch den Sund ins Kattegatt. Das Niveau des Wassers steht im Hintergrund des bothnischen Meerbusens bei Tornea wenigstens um 5' höher, als das des Kattegatts; bei Kiel 1' höher, als die Nordsee an der Eidermündung. Meeresstrudel im bothnischen Busen. Großer Reichthum an Fischen: Makre- len; Thunfische; Hornhechte; Häringe; Sprotten; Dorsche; Störe u. a. Die sehr bedeutende Schiffahrt mit Segel- und Dampfschiffen ist wegen der theils seichten, theils insel- und klippenreichen Küsten, wegen der unregelmäßigen Tiefen und wegen der oft plötzlich sich ändernden Winde selten ganz gefahrlos. ") Das weiße Meer Grenzen: die hohen und größtenth'eils felsigen Nordküsten Rußlands. Größe: von No. nach Sw. 75 M. lang; bei seinem Eingang zwischen dem Swiatoi Noß [= heil. Vorgebirges im W. und dem Kanin Noß s— Kap Kanin) im O. 20 M. breit; 2000 Q.m. groß. 4 Buchten: Mesen Bucht gegen So., Dwina Bucht gegen So., Onega Bucht gegen So., Kandals Bucht gegen Nw. Es hat seinen Namen davon, daß es, zu beiden Seiten des nördlichen Polarkreises gelegen, den größeren Theil des Jahres mit Eismassen überdeckt ist. Sein Wasser ist überall rein und der Schifffahrt günstig, bis auf die lange Sandbank vor der Dwinamündung. Hinreichender Ankergrund für die größten Schiffe; selbst in der Nähe der Ufer hat es noch 360' Tiefe, .häu- fige Nebel in der Mitte des Meeres; sie werden dünner und seltener in der Nähe der Ufer. Keine Ebbe und Fluth. Großer Fischreichthum: Schellfische, Dorsche, Stockfische, Häringe. Wichtige Schiffahrt nach Archangel. Die Halb- insel Kanin trennt das weiße Meer von der tscheskischen Bai, 15—18 M. von N. nach S. lang. Die 2 M. breite jugorische Straße, zwischen dem Festlande und der Insel Wajatsch, und die 10 M. breite karische Pforte, zwischen der Insel Wajatsch und Nowaja Semlja, führen in das karische Meer.

4. Besonderer Theil - S. 12

1856 - Eßlingen : Weychardt
12 Erste Abtheilung. Europa. Q.m. Tiefland. 10,000 Q.m. Berg- land. Cerrv de Mnlbazen 10,946'. f. Bretagne. 350 Q.m. Bergland. i Tonssaines 1180'. §. Jütische Halbinsel. 590 Q.m. k Tiefland. Himmelbierg 510'. 1. h. Skandinavien. 6500 O-.M. Ticf- 4. Die Inseln gehören dem Tief-, Formen gemeinschaftlich an. a. Die Inseln im nördlichen Eis- meer sind gebirgig und bis 4000' h. b. Die Inseln im offenen nord- atlantischen Ocean sind gebirgig, mit Ansnahme von Großbritannien und Irland, wo Berg- und Tiefland auftritt. Oeraefe Jöknll auf Island land. 9500 Q.m. Skandinavische Alpen. Skagestöl Tiud 7,650'. Finnland, c. 6400 Q.m. Hügel- land bis 1200' h. Kola. 1800 Q.m. Meist Hügelland. Kanin. 160 Q.m Tiefland. theils dem Bergland, theils beiden 5,927'. Ben Newis in Schottland 4,100'. c. Die Inseln der Ostsee gehören dem Tiefland an. d. Die Inseln im mittelländischen Meere sind Gebirgsinseln. Aetna aus Sicilien 10,260'. §. 8. Die geognofiische Deschastenheit. 1. In Europa finden sich alle Gebirgsarten, von den ältesten bis zu den jüngsten, sowohl Plutonische und vulkanische, als auch die ver- schiedenen Formationen der neptunischen Gebilde. 2. Das Urgebirge bildet gewöhnlich den Kern der bedeutenderen Gebirgs- und Bergländer, so daß sich ihm noch verschiedene Felsgebilde nep- tunischer Reihe anlagern. In manchen Gebirgsländern ist es das einzig herrschende Gestein. Auch macht es die Grundlage mancher Tiefländer aus/) 3. Alle Glieder des Uebergangs-, sekundären und tertiären Gebirges treten in größerer oder geringerer Mannigfaltigkeit, in sehr verschie- dener Ausdehnung und mit den mannigfaltigsten Lagerungsverhältnissen auf?) * 2 1) Das Urgebirge findet sich in der Mitte des Alpenlandes, im südfranzö- sischen Mittelgebirge und in den Südvvgesen, in manchen Gebirgen des deutschen Mittelgebirges sim südlichen Schwarzwald und Odenwald, im Spessart, böhmer und bayrischen Wald, in der Terasse von Böhmen und Mähren, in den Sudeten, im Erzgebirge, an einzelnen Punkten des Thüringer Waldes und Harzes), an einzelnen Punkten des ungarisch karpatischen Hochlandes, in Siebenbürgen, auf der Halbinsel Krym, in der östlichen Hälfte der griechischen Halbinsel und auf den Inseln des Archipelagus, im Nord- und Südapennin und an einigen Punkten des mittlern Apennin, auf der No.ecke von Sicilien, auf Sardinien und Corsika, im westlichen und mittleren Theil der hesperischen Halbinsel, irn Hauptkamm der Pyrenäen, in der Bretagne, int westlichen England, in Wales, in Schottland und in den Küsten- gebirgen Irlands, auf den Hebenden und Shetlands-Jnseln, in Skandinavien, Finn- land und Kola, auf Nowaja Semlja und aus Spitzbergen. Das Urgebirge bildet wohl auch das Grundgebirge des Tieflandes. Es kommt aber nur im untern Stufcnlande der Loire, in der uralisch-karpathischen Landhöhe sin Süd-Polen, in Podolien und in der Ukraine) und im nordwestlichen Theil des slavischen Tief- landes zu Tage. 2) Die Uebergangs-, sekundären und tertiären Formationen haben sich den Uralpcn im W., N., S. und O. angelagert und bilden in den Alpen die Kalk- und Molassealpen; sie setzen den größten Theil des französischen und deut>chen Mittelgebirgslandes, so wie der Karpathen zusammen; auch erscheinen sie in der westlichen Hälfte der griechischen Halbinsel, im größten Theil des mittlern Apennins, in Sicilien, in der Osthälfte der hesperischen Halbinsel, aus den Pithypen und Balearen, im größten Theil Englands, an einzelnen Punkten Schottlands, auf den Orkaden und in der Mitte Irlands. Manche Formationen der neptunischen Gebilde

5. Besonderer Theil - S. 13

1856 - Eßlingen : Weychardt
13 Die geognostische Beschaffenheit. 4. Das Diluvium und Alluvium bedeckt große Strecken der Tiefländer. Mehr oder weniger verbreitet kommt es auch in den Gebirgö- ländern und auf den Hochebenen vor. 3) 5. Die neptunischen Gesteine der Gebirge sind an vielen Punkten von vulkanischen Gebirgsarten durchbrochen. Auch in einigen Tiefebenen erheben sich vulkanische Massen in inselsörmiger Gestalt. Die meisten der aus vulkanischen Gesteinen zusammengesetzten Berge sind aber keine thätigen Feuer- essen^;'nur an verhältnißmäßig wenigen Orten finden sich thätige Vul- kane 5). 6. Europa gehört 2 Erschütterungskreisen an: der Erdbebenzone des mittelländischen Meeres«) und dem isländischen Erschüt- tvetcn auch in den Schuttebeuen der Tiefländer zu Tage, entweder nur an einzelnen Punkten, wie im deutschen Tieflande, oder in sehr großer Ausdehnung, wie im französischen, noch mehr aber im östlichen Tieflande Rußlands. s) Eine merkwürdige Erscheinung aus der Bildungsepoche des Diluviums sind die erratischen Blöcke oder Findlinge. Dieß sind große, oft ungeheure Fels- blöcke von Urgebirgsartcn in solchen Gegenden, wo entweder gar keine Gesteine, oder nur solche von anderer Beschaffenheit zu Tage kommen. Man findet sie auf den schweizerischen Hochebenen, sowie am Südabhange und in den innern Thälern des schweizerischen Jura. Sie sind in Bezirke oder Zonen abgetheilt, welche den Aus- mündungen der großen Alpenthller entsprechen; ihre Beschaffenheit ist dieselbe, wie die der Felsmasscn in den penninischen und schweizerischen Alpen. Erratische Blöcke bedecken aber auch die tertiären Gesteine der englischen Ostküste, die deutsche Tief- ebene, die Inseln des dänischen Archipelagus und das slavische Tiefland in großer Anzahl, und nirgends trifft man dieselben Gesteine in den benachbarten Gebirgen anstehend. Dagegen hat man gefunden, daß die Verbreitung dieser Blöcke in einem großen Halbkreise stattgefunden bat, dessen Mittelpunkt Skandinavien ist. Der mineralogische Charakter dieser Blöcke zeigt nämlich, daß die im nördlichen Rußland verbreiteten Blöcke von Finnland und von der Umgegend des Onegasees, die in Polen, im deutschen und dänischen Tieslande theils ans Finnland, theils aus Schweden, die an der englischen Ostküste aus Norwegen abstammen. Ein merkwür- diges Gebilde jetziger Zeit sind die Gletscher in den Alpen, in den Pyrenäen, im skandinavischen Gebirge und in Island. '9 Vulkanische Gesteine verschiedenen Alters finden sich vom südlichen Frankreich an durch das deutsche Mittelgebirgsland und die Karpathen verbreitet. Es sind Basalt, Trachyt, Diorit, Tuffe, glasige und pechsteinartige Massen, die größtentheils sekundäre Gebirgsarten durchbrochen haben. Man findet sie auch auf der griechischen Halbinsel sin Albanien, Livadien, auf Moreaj, auf einem Theil der Kykladen, im lombardischen Tieflande und in den Hügeln des italienischen Sub- apennins, wo sich viele, theils ausgebrannte, theils nur periodisch erloschene Krater erheben, die zum Theil mit Seen von großer Tiefe ansgefüllt sind; ferner auf der Ostkülte von Sicilien, auf der Westseite von Sardinien, am Ostende der Pyrenäen, an den Westendeu des andalusischcn und castilianischen Scheidcgebirges, im mittleren und nördlichen England, im südlichen Schottland, an manchen Punkten Irlands, auf den Hebriden, Orkaden und Shetlands Inseln. Durchaus vulkanischer Natur sind die Liparen, die kampanischen und pontinischen Inseln, die Färöer, Island, Jan Mayen und die Bäreninsel. 9 Thätige Centralvulkane sind: der Aetna 10,260' und der Schlamm- vulkan Maccaluba auf Sicilien; die liparischen Inseln mit dem ewig thätigen Fcnel:- schlund Monte Schicciola auf Stromboli 2,175'; der Vesuv in Neapel 3,637'; die phlegräischen Felder mit dem 1338 erhobenen Monte Nnovo bei Puzzuoli in Neapel; die mit 7 thätigen und vielen rauchenden Feuerbergen besetzte Insel Island, wor- unter der Oeraefe Jökull 5,927' und der Hekla 5033'; der Esk Mount ans Jan Mayen 1500'. 1 c) Die Erdbebenzone des Mittelmeeres erstreckt sich von den Azoren im W. bis zum Meridian der Straße von Ormus im O.; hier steht sie mit den Erdbebenzonen von Inner- und Südasien in Verbindung. Ihre Länge von W. nach beträgt gegen 1000 Meilen. Die Mitte derselben wird größtentheils vom Mittel-

6. Besonderer Theil - S. 459

1856 - Eßlingen : Weychardt
Das Königr. Großbrit. u. Ireland. Die europäischen Nebenlande. 45" §. 120. Die europäischen Nebeniande. 1. Insel Man smän. Llonapia]. In der irischen See. 60 M. v. Liverpool. 10 Om. gr. Hoch, öde u. unfruchtbar; Snaffle 1,980'. Briten, die sich Manks und ihre Insel Mannin g nennen, mit gaelischer Sprache. Episkopalen unter einem Bischof. Viehzucht; Häringsfischerei. Man hat einen eigenen Gouverneur und keinen Antheil an der engl. Verfassung. Hauptsitz der Druiden. 1764 dem Herzog von Athol abge- kauft. Cästletown. Fl. a. d. Südküstc. 4,000 E. Schloß. -Litz des Gouverneurs n. Bischofs. Douglas. St. a. d. Ostküste. 6,000 E. Haf. Schloß. 2. Die Scilly Inseln o. die Sorlingues. 8 M. westl. v. Kap Landsend. Wobl die Cassitendes Insulae o. Zinninseln des Alterthums; vielleicht so genannt, weil sie in der Nähe des zinnreichen Kornwallis liegen, dessen Zinn schon im Alterthum in den Handel kam. Sie kamen von den Familien Godolphin u. Osborn 1832 an die Krone. Mehr als 1,200 Felsklippcn. 145 bewohnbare, aber nur 6 bewohnte Inseln m. 3,000 E. Mildes Klima. Ackerbau; Fischerei; Kelpbrenneu aus Seetang; Lvotsendienst. Die Einwohner zahlen keine Abgaben. 12 Einw. bilden die Verwaltungsbehörde. St. Mary ist die Hauptinsel. 3. Die normannischen Inseln. 4 größere Inseln: Jersey sdscherse. Caesareä Insula]; Guernsey sgernse. Sarnia Ins.]; Aldcrney solderni. Franz.: ^.niianv. kiäuna Ins.]; Sark. Einige kleine Felseneilande. Im Kanal, zw. der Bretagne liud Normandie. Der Rest der ehemal. englischen Besitzungen in Frankreich. 12 Om. gr. Felsig, aber mit fruchtbarer Erde bedeckt. 70,000 E. Neformirte Franzosen, die einen Dialekt der altnormännischen Sprache, aber auch englisch u. französisch reden. Ergie- biger Acker-, Obst- u. Gemüsebau. Viehzucht. Fischerei u. Austernfang. Schleichhdl. nach Frankreich. In Kriegszeiten ist hier eine starke Besatzung. Die Inseln haben keinen Antheil an der englischen, sondern eine eigene, der letzter« ähnliche Verfassung, mit einem Parlament u. einem Gouverneur an der Spitze. St. Helier. Hauptstadt auf Jersey. 12,000 E. Fest. Haf. Hdl. Peters Port o. St. Pierre. St. auf Guernsey. 16,000 E. Haf. Hdl. Die Insel Anrigny ist stark befestigt. 4. Insel Helgoland [Cositoslanä]. Holsteinisch bis 1217. Dänisch bis 1814. In der Nordsee. 6 M. v. d. Müudg. der Elbe u. der Weser. V* Qm. gr. Die Insel besteht aus der Felseninsel u. aus der Düne sdönnae]. Letztere ist von dem Felsen durch einen 20' tiefen Kanal getrennt. Der Felsen ist 260' h. u. hat 4,200' im Um- fang. Auf ihm befindet sich ein Leuchtthurm und ein Städtchen von 350 Häusern. Man steigt von ihm in 126 Stufen herab ins Niederland, wo 2 Häfen. Die Düne ist unbewohnt und hat ein sehr besuchtes Seebad. Früher soll Helgoland 4 M. im Umfang gehabt haben: allein v. 9 —14. Jahrh, riß das Meer große Stücke hinweg. Noch setzt findet allmäbliges Losbröckeln des Felsens Statt. 2,400 lutherische Friesen, die das Altfriesische u. Deutsche reden, u. Fischerei, Handel u. Lvotsendienst treiben. Sie werden v. erwählten Nathsherren u. Aeltesten unter einem euglischen Gouverneur regiert. ' » 5. Gibraltar sdschibraltar]. Das s/4 M. l. u. ’U M. br. Felsenvorgebirge Gibraltar liegt mit. 36° 9' N.br. u. 12° 28' O. L., östl. von der Bai Algesiras, an der Straße von Gibraltar. Es ist durch einen niedrigen Isthmus von dem Südrande Spaniens getrennt. Im Alterthum hieß es Calpe und bildete m. dem 3 M. entfernten Kap Abyla salmina bei Ceuta in Afrika] die Säulen des Herkules. 714 landete hier der arabische Feldherr Tank, u. von ihm erhielt das Vorgebirge den Namen Dschebel el Tarik [Berg des Tarik], woraus Gibraltar wurde. Der 1,400'h., steile und durch künstliche Befestigung unersteiglich gemachte Felsen bildet eine furchtbar starke Festung. Au ihrem Fuße liegt die Stadt Gibraltar mit 13,000 E. Guter Hafen. Sehr wichtige Kriegs- u. Handelsstativn. Lebhafter Verkehr mit der afrikan. Küste. Starker Schleichhandel mit Spanien. Gründung u. Befestigung der Stadt durch die Mauren 1149. Erober. durch die Spanier 1462. Eroberung durch die Eng- länder u. Holländer unter dem Landgrafen von Hessen-Darmstadt 1704. Zerstörung der schwimmenden Batterien der Spanier u. Franzosen durch Gouvern. Elliot 1782. 6. Die Malta-Gruppe. 4 Inseln: Malta [Melita]; Gozzo [Ganlos]; Cu- mttto [Campas]; Cuminotto. Unter 36° N. Br. u. 32° O. L. 10 M. v. Sici- tteu; 35 M. v. Afrika. Im mittelländ. Meer. 10,, Qm. gr. Bis 1,200' hohe Felseninseln. Durch Kunst fruchtbar gemacht und vortrefflich angebaut. Heißes Klima; Mittelwärme 171/*0; der Scirocco, am häufigsten im Sept., ist ein Sw. Wind, an-

7. Besonderer Theil - S. 460

1856 - Eßlingen : Weychardt
460 Erste Abtheilung. Europa. greifend u. abspannend; sehr selten Schnee; Winterregen mit Gewittern; regenlose Sommer; Nordlichter in den Sommer- u. Herbstnächten. 128,361 E.; 12,459 E. aus 1 Qm. Bei den Landbewohnern herrscht der spanisch-maurische, bei den Städtern der französisch-griechische Charakter vor. Die Bewohner reden ein Kauderwelsch, aus ital., arabischen, deutschen und Wörtern anderer Sprachen zusammengesetzt. Mit Ausnahme der wenigen Engländer Katholiken unter einem Erzbischof. Zucht der Esel, Schafe, Ziegen u. Schweine. Ackerbau: viel Getreide, Südfrüchte, Weinbau. Vorzüglicher rosenrother Honig. Fischerei. Bedeut. Gewerbsfleiß, besonders in Baumwollen- und Seidenweberei. Lebh. Hdl. Die Inselgruppe ist eine von einem engl. Militärgouvernenr regierte Flottenstation, die für die britische Herrschaft im Mittelmeer von noch größerer Wichtigkeit ist, als Gibraltar. — a. Malta. 8 Qm. 150,000 E. An der Nord- küste mit vielen Einschnitten, Buchten u. 10 befestigten Häfen; im S. geradlinigt, m. steilen u. unzugänglichen Felsen, die schwarze Felsküste genannt. Von vielen Batte- rien vertheidigt u. rings von Signalthürmen umgeben. Der Apostel Paulus scheiterte bei Malta 60 n.c. La Valetta. Von dem Großmeister l a Valetta 1566 angelegt. Hauptft. auf einer Landzunge der Nordküste; aus 5 Städten bestehend. 60,000 E. Furchtbar- starke Festung mit dem unüberwindlichen Castell St. Elmo. Sitz des Gouverneurs im ehem. Palast des Großmeisters. Dom San Giovanni; prachtvoll ausgeschmückt mit Marmor, Vergoldung u. Gemälden; der Fußboden besteht ganz ans Leichensteinen der ehemaligen Ritter. Universität v. 1768. Trefft. Wasserleitung. Vortreffl. Hafen mit 7 Abtheilungen. Großer Handel. Citta vechia stschitta wekkia. Melita]. Ehem. Hauptstadt auf einem hohen Berge in der Mitte der Insel. 6,000 E. — d. Cu- mino [= Kümmel; von dem früher dort gebauten äthiop. Kümmel Cuminum Cy- minum]. Forte di Cumino. Fest. — 6. Gozzo. Vorzüglich angebaut. Ringsum befestigt. Mit vortrefflichen Häfen. Gozzo. St. 3,000 E. — d. Geschichtliches. Phönicisch_____ Griechisch 736 v. Chr. karthagisch 400 — 216 v. Chr. Römisch 216 v. C. bis 454 n. C. Vandalisch 454 bis 464. Ostgothisch 464 bis 533. Byzanti- nisch v. 870 bis 1090. Normannisch u. Französisch v. 1090 bis 1284. Aragonisch v. 1284 bis 1522. Sitz des Johanniterordens, dem Karl V. die Insel schenkte, von 1522 bis 1798. Französisch durch Buonaparte v. 1798 bis 1800. Englisch seit 1800. Zweite Gruppe. Die lateinischen oder romanischen Staaten. Erster Abschnitt. Pas Kaiserthum Frankreich. J) §. 121. Pie Grundmacht. Pie Kultur. Pie Verfassung. Pie Verwaltung. 1. Grundmacht— 1. Lage ohne Corsica. Zwischen 42 Vz" bis 51" N. Br. u. zw. 13" bis 26" O. L. — 2. Grenzen. Im £>.: Sardinien; *) *) 1. Name. Gallía transalpina im Gegensatz zu G. Cisalpina [Oteritdienj. &. Ulterior. G. Ultima. G. Propria. Bei den Griechen auch Céltica u. Celto- galatia. G, Bracäta bezeichnete den von den Römern zuerst unterworfenen Theil o.

8. Besonderer Theil - S. 679

1856 - Eßlingen : Weychardt
Die Besitzungen der englisch-ostindischen Kompagnie in Vorderindien. t>78 Bengalen; der große Morast Nn n.4) — 6. Klima. Die Wärme durchläuft die Stufen- leiter aller Klimazonen, von der beständigen Schwüle der Tropenländer bis zum ewl- Beludschistan ». dem arabischen Meer. a. Die nördliche Hälfte ist das P e n d , ch a b [= Fünfstromlands. Zwischen Indus u. Setledsch. Bis 800' h. Zum Theil wohl- angebaut. b. Sindh^ die südliche Hälfte im untern Lauf des Indus, hat magern Boden. — 4. Das tiefe Radschasthau [= Land der Königes. Es ist vom Loni be- wässert u. nur in seiner Osthälsle Kulturland. Die westliche Halste ist die salzige Sandwüste Thurr. 160 M. l.; 20 bis 40 M. br.; 3,125 Qm. groß.^ Viele kleine, weidereiche Fruchlstellen. — 5. Das Run. 325 Qm. groß. Im S. des Thurr. Im Sommer eine trockene, harte Sandwüste, mit einer zolldicken Salzkruste überzogen, in welcher die häufige Luftspiegelung verschiedene Ansichten vorgaukelt. Zur Regen- zeit ein salziger Schlammsee, in den der Loni mündet. — 6. Im S. des Run liegt das Jnselland Katscha [Kutschp Vulkanische Kegelberge. Furchtbares Erdbeben 1819. — 7. Die Halbinsel Gudscherat. 1,050 Qm. Zwischen den Schlammgolfen von Kuftch u. Cambaja. Ein wildes Gebirge im L>.; gegen N. fällt es zu einer Tiefebene ab. Vor der Südküste die kleine Insel Diu. — 8. Das Plateau von Dekan [Dak- schinapatha — Land zur Rechten oder der Südens. Ein Dreieck von 8° bis 28° N. Br. Zwischen dem bengalischen Meerbusen, dem indischen Tieflande, dem arabischen Meere, dem Manaar Golf u. der Palksstraße. Westküste: 430 M. Ostküste: 420 M. Mit den Tiefebenen der Malabar- u. Coromandelküste 30,180 Qm. groß. a. Das Innere Dekans ist eine von Tafelbergen u. Kuppen vielfach unterbrochene Hoch- ebene. 2,000' bis 2,400' h. Im Bergland von Gondwana bis 6,000' h. b. Die West g h ats sghat — Paßs bilden den Westrand des Plateaus. Sic ziehen als eine ununterbrochene Kette vom Tapti gegen S. bis zum Gap, das eine 400' h. Lücke zwischen den Nilagiri u. Aligiri bildet. Im S. dieser Lücke setzen die Ghats in den Aligiri bis Kap Komorin fort. Steiler Westabfall zum flachen, sehr beengten Westsaum der Küste Malabar fl,450 Qm. großs. Mittelhöhe: 2,000 — 3,600'. Taddi am da- mala 5,340'. Nilagiri [= blaue Berges, die südliche Bergmasse der Westgbats, mit dem Murtschurti Bet 9,450'. Im S. des Gap's die Aligiri mildem Permal 6,900'. e. Die Ostghats ziehen von den Nilagiri gegen N. bis zum Gan- ges. Vielfach durchbrochener Ostrand des Plateaus. 3,000 bis 6,000' h. Allmäli- ger Ostabsall zur stark bevölkerten u. städtereicheu Küste Coromandel [4,230 Qm. großs. d. Der Nordrand des Plateaus ist ein mannigfaltig gebildetes Bergland. Satpura Kette zwischen Tapti n. Nerbudda. Bin dh y a Gebirge [= Sonnen- wands im N. des Nerbudda. Nördlich davon das 1,500 bis 2,000' h. Plateau von Malwa. Das hohe Nadschasthan mit dem Arawalli Gebirge [— Berg der Starkes u. dem 4,700' h. Abu. e. Gestein. Dolorit u. Basalt [Trappfor- matious zeigen eine sehr große Verbreitung. Das Itrgebirge, das die Grundlage des Plateaus zu bilden scheint, tritt in den West- ». Ostghats, so wie au einigen Stellen des Nordrandes hervor. Außerdem tritt der alte rothe Sandstein mit Steinkohlenlagern ». der bunte Sandstein in größerer Verbreitung auf. Kein großer Reichthum an Metallen; Silber, Kupfer, Blei,'Zinn u. Eisen. Viele Edelsteine; Diamanten an der Ostseite zwischen 14° u. 25° Br.; Karneole; Smaragde rc. 4) Gewässer. — I. Arabisches Meer. — 1. Der Mittel - und Un- terlauf des Indus [Sin dh. Indus], Durchbruch durch den Himalaya. Un- terhalb der Mündung des Dschunab nur noch 200' über der Meeresfläche. An- fang der Stromspaltungen oberhalb Bukkur, 60 M. vom Meere. 11 Mündungen. Der östlichste Arm bildet vor seinem Ausflusse den Sindri See ». steht mit dem Run in Verbindung. Regelmäßige Anschwellungen vom April bis September. Be- schränkte Schiffahrt mit Segel- u. Dampfschiffen; nur 3 bis 4 Mündungen sind schiffbar. Nicht weit eindringende Ebbe u. Fluth. Starke Brandung an der flachen Küste, a. R. Z. aa. Der Schejuk; vom Karakorum Gebirge, bb. Der Gilgit; vom Thsunling. cc. Der Kabul [Cophgn]; von der Hochterrasse von Kabul; mit dem Pandlchschir, Alingar, Kameh u. Lundi links, b. L. Z. aa. Der D s chu - nab [Acesïnes]; mit dem Behüt [Hydaspes] rechts, dem Rawi fuydraötoss ». dem aus dem Rawana See kommenden, 300 M. l. Setledsch [Satadru. Zarä- drus] links; letzterer nimmt rechts den Bijas suypbstsis] auf. Diese linken Zuflüsse kommen aus dem Himalaya u. bewässern das Pend schab [= Fünsstromland. Pen- tapotamia]. bb. Der Gaggar erreicht wohl den Indus nicht, sondern ist ein

9. Besonderer Theil - S. 662

1856 - Eßlingen : Weychardt
662 Zweite Abtheilung. Asien. Dritter Abschnitt. Das Kai serthum Japan?) §. 174. Wie Grundmacht. Wie Kultur. Wie Verfassung. Wie Verwaltung. 1. Grundmacht. — 1. Lage. 300 M. lange Inselkette zwischen 29° bis 49'/,° N. Br. u. l46° bis 167° O. L. — 2. Grenzen. Jmo.: der sturmvolle, große Ocean und das ochotzkische Meer. Im W.: das gefährliche, säst nie ruhende japanische Meer. Aus ihm führt die Korea Straße in's nordchinesische und die Manna Straße in'ö ochotzkische Meer. Zwischen den einzelnen Inseln der japanischen Inselkette führen Meerstraßen, wie die Stmße Sangar zwischen Niphon und Jeso, aus dem japanischen Meer in den großen Ocean oder, wie die Straße de la Perouse zwischen Jeso und Tarakai, in's ochotzkische Meer. — 3. Größe: 7,500 Qm. — 4. Oberfläche. Hohe, meist vulkanische Gebirgsinseln. Viele Schneeberge, die also weit über 12,000' h. sein müssen. Japan ist ein Hauptsitz vulkanischer Wirkungen. Gegen 24 thätige Vulkane, darunter die furchtbaren Fencrberge Fusi u. Sira, die zwei höchsten -schneepyramiden des Reichs, auf der Insel Niphon. Häufige und oft fürchterliche Ausbrüche der Vulkane. Häufige Erdbeben. Viele warme u. a. Mineralquellen. — 5. Gewässer. Sehr wasserreich. Viele aber keine sehr bedeutenden Flüsse. Die größten Flüsse auf Niphon. Die meisten Flüsse sind nur für Barken fahrbar. Mehrere bedeutende Seen. Größter See: Biwano- mitsu-umi foitz-Seej auf Niphon; ein ungeheurer Erdfall bildete ihn in einer ') 1. Name. Der Name Japan kommt von dem chinesischen Worte Shi- pen f— Ursprung der Sonne; Morgenland]; daher Shi-pen-kuei [= Königreich des Morgenlandesj. Die Japaner selbst sprechen das Shi-pen als Nippon, Ni fon oder Niphon aus. Der Name Japans wurde den Europäern zuerst durch Marco Polo fin der 2ten Hälfte des 13. Jahrhunderts/I, der es Cipangu nannte, bekannt. — 2. Geschichtliches, a. Mythische Geschichte. Bis 660 ». Chr. Fabeln u. Götter- sagen. Die erste Dynastie begreift 7 Geschlechter der himmlischen Götter u. regierte eine unendliche Reihe von Jahren! Die zweite Dynastie besteht ans 5 Geschlechtern von Halbgöttern. Sie regierte 2,342,167 Jahre! b. Die dritte, jetzt noch herr- schende Dynastie menschlicher Kaiser. Seit 660 v. Chr. Gründer der Dynastie: Sin-Mu; wahrscheinlich chinesischer Abkunft. Er eroberte Niphon, erbaute hier einen Da'i'ri ftempelpalast] u. weihte ihn der Sonncngötliu. Der Mikado f— Kaisers war der höchste geistliche u. weltliche Herrscher. Unter ihm regierten Mcdiatfürsten als seine Lehensträger; deren gab cs 1543 noch 68. Einführung der Würde eines Kro n selb Herrn fsio-gnn] unter Dsüü Dsin fvon 98 bis 30 v. Chr.]. Ein- führung des Buddhaismus 552 n. Chr. Uoritomo, der Oberfcldherr unter Kon-Jei fvon 1141 bis 1155], machte die Kronfeldherrnwürde in seiner Familie erb- lich u. riß die weltliche Gewalt an sich. Seit dieser Zeit gibt cs einen geistlichen n. einen weltlichen Erbkaiser. Entdeckung Japans durch den vom Sturm dahin verschlagenen Portugiesen Pinto 1543. Friedlicher V e r k e h r zwischen I a p a - ne sen ». Portugiesen von 1543 bis 1587. Der Jesuit Franz v. Xavier sendet mehrere Jesuiten von Macao, um das Christenthum zu verbreiten, 1552. Nasche. Ausbreitung des Christenthums. Erste Verfolgung der C h r i st e n in Folge von bürgerlichen Unruhen von 1587 bis 1590. Das Reich wird für immer allen Ausländern verschlossen. Allen Japanesen wird bei Todesstrafe verboten, das gì e i ch zu verlasse u, 1616. Zweite grausame Verfolgung der Chri- sten von 1616 bis 1638. Es sollen bei den Christenverfolgnngen gegen 2 Mill. Menschen, fast nur Eingeborne, um's Leben gekommen sein. Seit dieser Zeit wacht mau streng über der Einführung des Christenthums.

10. Besonderer Theil - S. 770

1856 - Eßlingen : Weychardt
770 Zweite Abtheilung. Asien. und Ort otan en, welch' letztere, in Essig gelegt, verschickt werden. Einst eine über- ausblühende und reiche, jetzt aber sehr verödete Insel. Sie war der Venus geheiligt. Von ihr haben das Kupfer, die Cypressen, der Cypernwein und die Cypernkatzen ihren Namen. Phönictsche und griechische Kolonien. Mehrere Königreiche. Aegytisch von 550 bis 520 v. Chr. Persisch von 520 bis 330. Königreich, meist unter ägypt. Hoheit, von 330 bis 57 v. Chr. Römisch von 57 v. Chr. bis 395 n. Chr. Byzantinisch von 395 bis 1182. Königreich von 1182 bis 1194. Eroberung durch den englischen König Richard von Löwcnherz 1191. Königreich in der Familie Lusignan von 1192 bis 1489. Venetianisch von 1489 bis 1571. Eroberung durch die Türken 1571. Einwohner: 120,000, darunter 100,000 Griechen sandere: 70,000 E-; darunter 40,000 Griechen. Im Alterthum: 1 Mill.st Einst überaus blühend und reich; jetzt sehr verödet. Ruinen der zahlreichen, stark bevölkerten und blühenden Städte des Alterthums und des Mittel- alters. Nikosia [Levko si a. Leucosia]. Hauptstadt ans der großen Ebene am Pediäus. 16,000 E. Festung. Mehrere Moscheen und griechische Kirchen. Grab- mäler der Könige ans dem Hause Lusignan. Griechischer Erzbischof. Bäder. Kara- vauserais. Fabriken in Seide, Baumwollen, Leder rc. Famagusta. St. an der Ostküste. Kastell. Hafen. Ruinen ehemaliger Paläste und Kirchen. Nördlich davon die Ruinen von Salamis. Sieg der Athener unter Cimon über die persische See- und Landmacht und der Cimonische Friede 449 v. Chr. Larnaka [Citium]. St. an der Südküste. 5,000 E. Hafen. Ansehnlicher Handel. Salzschlemmereien. Salzlagune bei Skala mit jährl. Ausbeute von 275,000 Ctr. Ruinen von àathus bei Limisso an der Südküfte. Damals berühmt durch den Dienst der Venus Ama- thusia. Baffa [Paphos]. Verödete Stadt an der Westküste. — 21. Die Sstoraden [8po,alles — die zerstreuten Inseln]. Zwischen 35’/,° bis 39'/,° N. Br. Längs der Westküste von Kleinasien. Gebirgig. Reich an trefflichen Seehäfen. Meist gut be- waldet. Fruchtbar und reich an Südfrüchten, Oel, Seide rc. Fast nur von Griechen bewohnt, die Seehandel treiben und weniger unter dem türkischen Despotismus zu leiden haben, als ihre Brüder ans dem Festlande. Im griechischen Befreiungskämpfe 1822 bis 1828 litten die Inseln außerordentlich durch die Verwüstungen der Türken. —■ a. K a sos [Casus]. — h. Karpathos [Carpathus]. 4 Qm. 6,500 E. — c. Rhodus [Rhodus]. 27 Qm. 30,000 E. Atairo Berg [Atahyris]. Häufige Erdbeben. Aenßerst fruchtbar. Dichte Waldungen, welche vortreffliches Schiffbauholz liefern. Große und mächtige Seerepublik im 2. und 1. Jahrh. v. Chr. Sitz der Jo- hanniterritter 1309 bis 1522. Türkisch seit 24. October 1522. Rhodus. Ehe- malige große Seehandelsstadt an der No. Spitze. 10,000 E. Griechischer Erzbischof. Nninen aus dem Alterthum. Die Häuser enthalten manche Denkmäler aus der Rit- terzeit. Kriegshafen. Arsenal. Große Schiffswerfte für die türkische Fläte. Be- deutender Handel. Der Sonnenkoloß, ein»s der 7 Wunderwerke der alten Welt, stand auf den 2 einander gegenüber stehenden Felsen, welche den Hafen einschließen, so daß die Schiffe unter ihm wegsegelten. Er war von Erz und 70' h.; einen Daumen konnte kaum ein Mann umspannen. Die Höhlungen der Statue waren mit Steinen ausgefüllt. Angegeben von Chares; ausgeführt von Laches. Nachdem er 50 Jahre gestanden, wurde er 227 v. Chr. durch ein Erdbeben umgestürzt. Die Trümmer lagen 878 Jahre lang, bis, nach der Eroberung der Araber 651, Moawijah, der Feldherr des Khalisen Othmän, das Erz an einen Juden verkaufte, der damit 900 Kamecle belud. — d. Chalki [Chalcha] und Limonia. Bewohnt. — e. S y nii [Syme]. Bewohnt. Schwammsischerei. — f. Tilos [Pis kopi. Telos], Bewohnt. — g. Ni sari [Nisvros]. 2,000 E. Heiße Quellen. — h. Kos [Stan ko. Cos]. Vor dem Golf von Kos. 4'/, Qm. 10,000 E. Wein, seidene Gewänder, vorzügliches Töpfergeschirr und Salben im Alterthum. Kos. St. an der Nordküste. Kastell. Weinbau. Hafen. Berühmter Tempel des Aeskuläp. Geburtsort des Arztes Hippokrates, geb. 460 v. Chr., ff 350 v. Chr. — i. Kalymnos [Calymna], 3 Qm. 300 E. Starke Bienenzucht. — k. L eros [Lerosj. 2,000 E. Leros« Dtadt. Kastell. Hafen. — 1. Lipso [Lepsia], Bewohnt. — m. Arki. Bewohnt. — n. For- mato [Pharmacussa]. Bewohnt. — o. G a idaro N i si [Hyetussa]. — y- Pa- tin o [Patines]. 2,500 E. Verbannungsort unter den Römern. Verbannung des Apostels Johannes unter Domitian 95 n. Chr.; er blieb hier etwa 1'/, Jahr, schrieb in dieser Zeit die Offenbarung und kehrte dann nach Epbejus zurück, wo er 104 starb. Patino [Patmos]. St. am Abhang eines Berges. Stark beseitigtes griech. Johanniskloster auf dem Berge. Zwischen ihm und der Stadt liegt ein kleines Klo- ster, wo man noch die Grotte zeigt, in der der Apostel während jeiner Verbannung
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