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1. Deutsche Schulgeographie - S. 50

1908 - Gotha : Perthes
50 Hö'henverhciltnisse des Oderlandes. Wasserscheide an der Mährischen Pforte (Österreich) . 300 m Oder an der preußischen Grenze....... 200 „ Breslau................120 „ § 61. Die Tarnowitzer Platte, eine Hochfläche von ungefähr 300 m Seehöhe, ist der westliche Ausläufer der polnischen Platte innerhalb des Weichselbogens (Lysa Gora 600 m). Ihr nördlicher Aus- läuser mit der Wasserscheide zwischen Oder und Warthe und der Grenze gegen Rußland verschmilzt unmerkbar mit der Oderebene. Innerhalb der ausgedehnten Forste dieser sanften Bodenanschwellung liegt an der russisch-österreichischen Grenze das oberschlesische Bergbau-und Industriegebiet, das in Bezug auf Reichtum und Bevölkerungs- dichte mit dem Ruhrkohlengebiet wetteifern kann. Zu den Bleilagern von Tarnowitz und den Zinkschätzen von Beuchen*, einen der reichsten Europas, gesellen sich Eisen und Steinkohle, die besonders in Königshütte*, Kattowitz* und Gleiwitz* einen großartigen industriellen Betrieb ins Leben gerufen haben. Die Provinz Schlesien wird eingeteilt in die Regierungs- bezirke Liegnitz, Breslau und Oppeln. Bevölkerungsdichte im norddeutschen Berglande und in den Tieflandsbuchten. Rheinisches Schiefergebirge...... 238 auf 1 qkm Münsterland...........113 „ „ „ Weserbergland...........118 ,, „ „ Hessen..............90 „ „ „ Thüringen............126 „ „ „ Königreich Sachsen.........301 „ „ „ Schlesien.............123 „ „ „ Das Tiefland; Gemeinsames und Gegensätze. (Vgl. D. Sch.-A. 4, 5, 6/7, 8/9.) § 62. Das deutsche Tiefland ist eine Ebene ohne hervorragende Berge, ohne tief eingeschnittene Täler. Der Boden besteht nur aus lockeren Ablagerungen (Sand, Kies, Ton und Lehm) oder ist mit Moor bedeckt, selten tritt festes Gestein zutage, und nur die „erratischen Blöcke" i), die im lockeren Boden eingebettet sind, bieten Bau- und Schottermaterial. Das Klima gestattet zwar überall den Ackerbau, aber i) Verirrte oder Findlingsblöcke, weil sie aus Skandinavien stammen, von wo sie in der Eiszeit, die der gegenwärtigen Periode der Erdgeschichte voranging, durch gewaltige Eisströme nach Norddeutschland geschafft wurden.

2. Lernbuch der Erdkunde - S. 191

1902 - Gotha : Perthes
Lehraufgabe des 3. Jahresdrittels. § 189. Ii. Das norddeutsche Tiefland. (K. 4.) Den wievielten Teil des Deutschen Reiches nimmt die Tiefebene ein? In der Oberflächengestaltung der voralpinen Hochfläche ähnlich. Die Entstehung der Tiefebene-. In der Tertiärzeit noch ein Meer. Zur Eiszeit bedeckten auch hier, aber von Skandinavien her, ge- waltige Gletscher den Boden, kenntlich an dem Moränenschutt in der Tiefebene, durchschnittlich 30 m hoch und aus skandinavischen Gesteinen (Granit) bestehend, zum Teil gewaltige Blöcke (erratische Blöcke wichtige Bausteine Norddeutschlands; aus einem solchen ist z. B. die 75 Tonnen schwere Granitschale im Lustgarten zu Berlin gearbeitet). — Der alte felsige Untergrund tritt hie und da zu Tage (Helgoland, Kreidefelsen von Rügen, Kalksteinbrüche von Rüdersdorf bei Berlin). Nach der Eiszeit zogen sich die Gletscher zurück, bis etwa in die Linie Warschau —Lübeck, auf der sich eine Grundmoräne sammelte (woran noch heute kenntlich?); — das Wasser bildete dann mehrere Ur- ströme, die in westnordwestlicher Richtung abflössen (noch heute kenntlich an den großen Strömen der Tiefebene (1. welche Hauptrichtung haben sie? — 2. von welcher Seite empfangen sie ihre größten Nebenflüsse?). Der nördlichste dieser Urströme zog aus folgender Linie: Warschau— Thorn—netze—warthe (Küstrin)—Oderbruch — Richtung vom Heu- tigeu Finowkanal—havel—-Elbe, ein anderer von der oberen Warthe zur Oder Elbe—aller—weser. Reste dieser Urströme sind Brüche und Moore der Tiefebene. — Reste des jungen Gletschers sind die Seen auf dem Moränenschutt des baltischen Landrückens. Westdeutschland ist also schon länger eissrei als Ostdeutschland. — Also zwei Teile der Tiefebene! Wodurch werden beide geschieden?

3. Teil 16 - S. 370

1806 - Gotha : Ettinger
370 Deutschen gegen die Aller vordrangen, äus- serst bestürzt, und in der größten Verwir- rung war. Er hatte kaum Zeit, mit der Stellung und dem Zustande der Armee sich einigermaßen bekannt zu machen. Seine An- ordnungen verriethen auch sehr sichtbar Un- entschlossenheit und Planlosigkeit. Kein halt- barer Posten wurde recht unterstützt. Die Al- ler war durch ein schnell eingetretenes Thau- wetter bis zur Ueberschwemmung angeschwol- len; dennoch ließ Clermont diesen günstigen Umstand unbenutzt, die Deutschen vom Ueber- gange über dieselbe abzuhalten. Die Fran- zosen räumten (22. Febr.) sehr schnell die Staht Verden am Einflüsse der Aller in die Weser. Eben so wenig erschwerten sie es den Deutschen, über die Weser zu gehen. Bey diesen Unternehmungen, vornehmlich bey der Ueberrumpelung des Postens von Hoya, zeichnete sich der Erbprinz (jetzt regierender Herzog) von Braunschweig, durch eine eben so zweckmäßige Anordnung, als Ausführung seiner Entwürfe, aus. Obgleich die bey Min- den zusammengezogene französische Armee beyde Ufer der Weser in ihrer Gewalt hatte, so ließ sie Clermont dennoch auf der linken Seite dieses

4. Besonderer Theil - S. 69

1856 - Eßlingen : Weychardt
69 Die deutschen Bundesstaaten. Das Tiefland. Sachsen, die 3 Herzogthümer Anhalt, Braunschweig, Hannover, Mecklenburg Schwerin und Strelitz, Lauenburg, Holstein, Lübeck, Hamburg, Bremen, Lippe Schauenburg, kurhessisches Schauenburg und Limburg. Länge von W. nach O.: 140 Meilen. Breite unter 24° O. L.: 40 Meilen, unter 36° O. L.: 70 Meilen. Größe: 7,000 Q.m. 2. Das Tiefland ist im W. der Elbe eine weit ausgedehnte Ebene, die vom Meeresniveau bis kaum zu 200' aufsteigt und nur in einzelnen Hügelgruppen 500' erreicht. Es ist zum Theil außerordentlich fruchtbar, zum Theil ein kahles Haideland (Geestland), zum Theil mit Torf- mooren und Sümpfen bedeckt. An den Küsten der Nordsee liegt die frucht- bare Marsch. Im O. der Elbe zeigt die Tiefebene einen viel reicheren Wechsel von Hoch und Niedrig, ein Gemenge von Höhenzügen, von größeren und kleineren Plateauflächen, von Strom- und Flußweitungen, von See- und Sumpfflächen. Besonders erhebt sich die Ebene in zwei Land- rücken, in einem südlichen und in einem nördlichen. Der südliche Land- rücken beginnt mit der Lüneburger Heide und endigt mit den Tarnowitzer Höhen und dem oberschlesischen Plateau. Hier erreicht er im Annaberg 1,296' und schließt sich gegen O. an die polnische Landhöhe an. Der nördliche Landrücken fängt an der Eider an, zieht längs der Ostsee und verbindet sich an den Grenzen von Ostpreußen mit der litthauischen Landhöhe. Sein höchster Punkt, der Thurmberg bei Schönberg südwest- lich von Danzig, erreicht 1,015'. Die 'nördliche Landhöhe ist eine wahre Seenzone, denn sie trägt auf ihrem Rücken eine zahllose Menge kleiner Seen.') * 2 l) 1. Gestein. Die Oberfläche des Tieflandes besteht aus Massen des Dilu- viums und Alluviums, aus losem Sand, mit Strecken von thouigem und morastigem Boden, bedeckt mit Schutt und großen Urgebirgstrümmern ^erratischen Blöcken), welche im fernen Norden des skandinavischen Gebirges ihre Heimath haben, dort losgerissen und durch eine große Fluth als Geschiebe hier abgelagert worden find. Die Ufer der Seen auf dem nördlichen Landrücken sind es vorzugsweise, die mit den gewaltigen Granitblöcken bekleidet sind. Diese Geschiebe, vom kleinsten bis zum größten Block, sind eine große Wohlthat für das Land, auf dem sie abgelagert wurden; denn sie dienen als Bau- und Straßenmaterial und befördern das Erhalten der Feuchtigkeit an der Oberfläche eines Erdbodens, der wegen seiner Lockerheit viel Nässe verbraucht. Längs des Ostseerandes, besonders auf der Halbinsel Samland, enthalten die Sandschichten häufig Bernstein. Im Lehm finden sich viele Knochen von großen Säugethieren der Vorwelt. Von Alluvialgebilden erscheinen fast überall Torf- und Moor-, so wie Naseneisenfteinbildungen. Erstere liefert eine unschätzbare Menge von trefflichem Brennmaterial, letztere gutes Eisen. Längs des Nordfußes vom niederrheinischen Schiefergebirge und vom hercynischen Kettensystem erheben sich im Tieslande Hügelgruppen aus Flötzgebirgsarten, besonders im N. des Harzes und in dem Landrücken Schlesiens, östlich von der Oder, wo namentlich die Steinkohlen- formation, der Muschelkalk, der Lias und der Jurakalk mächtig ist. Innerhalb der Tiefebene treten einzelne Glieder der älteren Flötzgebirgsarten an mehreren Stellen nur inselsörmig aus dem aufgeschwemmten Lande hervor: so der Muschelkalk bei Rüdersdorf, unweit Berlin; der Gyps bei Lüneberg, bei Sparenberg in der Mark, am Segeberg in Holstein; der Keuper bei Lüneburg; die Kreide bei Lüneburg, Prenzlau, unweit Frankfurt an der Oder, auf Rügen, Usedom und Wollin. 2. Zahlreiche Flüsse und sehr viele Seen. a. Rheinsystem: Rhein; Ruhr, Lippe, alte Ussel, Berkel, Schipbeke; Erst, Maas mit Roer und Niers. — b. Emssystem: Ems mit Haase und Leda. — c. Wesersystem: Weser; Au aus dem Steinhuder Meer, Aller mit Ocker und Leine, Wumme; Hunte mit dem Dümmer See. — d. Elb e sy stem: Elbe; schwarze Elster, Havel mit Spree, Dosse, Elbe, Alster, Stör; Mulde, Saale mit Elster, Pleiße und Bode, Ohre, Ahland, Jeetze, Ilmenau, Oste. — e. Eidersystem: Eider. — f. Odersystem: Oder; Klodnitz, Malapane, Stöber, Weida, Bartsch, Warthe mit Netze und Odra, Jhna; Hotzenplotz,

5. Bilder aus dem Lande Braunschweig - S. 26

1890 - Wolfenbüttel : Zwißler
26 fahren konnte. So wurde die Rohrwildnis in fruchtbare Wiesen und stellenweise sogar in Ackerland verwandelt. Mehrere Dämme führen quer über die Niederung und vermittelm zur Zeit des Hochwassers die Verbindung zwischen den nördlichen und südlichen Gegenden. Im Braunschweigischen liegt zunächst westlich der Hessendamm bei dem Bahnhofe Mattierzoll. Über ihn zieht die alte Heerstraße von Braun- schweig nach Halberstadt, und hier mußten sonst die Reisenden einen Mattier Weggeld bezahlen. Weiter nach Osten bei Jerxheim ist der Kibitzdamm, der seinen Namen von den Sumpfvögeln hat, die so gern im Bruche nisten. 27. Die Musikanten auf der Vogelsburg. Westlich von dem Dorfe Ahlshausen liegt gegen die Leine hin ein waldiger Berg, welcher die Vogelsburg heißt. Hier stand vor alten Zeiten, wie die Sage erzählt, eine Burg, worin der König Heinrich der Vogelsteller gewohnt hat, der auch hier einen Vogelherd gehabt haben soll. Vier Musikanten gehn von Ahlshausen über die Vogelsburg nach Einbeck, um daselbst zu musicieren. Als sie auf der Vogelsburg sind, macht einer von ihnen den Vorschlag, dem König Heinrich dem Vogelsteller zu Ehren ein Stück zu spielen. Sie thun dies. Als sie fertig sind, kommt mit einem Male eine weiße Jung- frau, hält ihnen einen Teller hin, worauf weiße Knochen liegen und fordert jeden auf, einen davon zu nehmen. Sie sind sehr bestürzt, so daß sie kein Wort sprechen, aber ein jeder nimmt doch einen der Knochen. Weil sie diese jedoch für völlig wertlos halten, so lassen drei von ihnen ihren Knochen still am Leibe herunter fallen, und nur einer steckt ihn in die Tasche. Als sie eine Strecke weit gegangen sind, will dieser seinen Knochen ordentlich besehen, greift in die Tasche und holt statt desselben eine Stange Gold hervor. Nun kehren die andern zu der Stelle zurück, wo sie ihre Knochen hatten fallen lassen, finden aber nichts. Schambach u. Müller, Niedersächsische Sagen. 28. Die Lippoldshöhle. Zwischen Hohenbüchen und Brunkensen liegt in einer engen Schlucht, durch welche die Gleene rauscht, die Lippoldshöhle. Sie besteht aus

6. Bilder aus dem Deutschen Reiche - S. 370

1890 - Gotha : Behrend
370 Bilder aus der norddeutschen Tiesebene. Phänomen, als gewöhnlich angenommen wird. Viele dieser Seeen sind sehr tief, manche gelten dem Volke als unergründlich. Viele sind historisch beglaubigte Erdsenkungen, andere verraten diese Entstehung durch ihre Gestalt und Form, andere enthalten versunkene Wälder und Torfmoore, und von vielen weiß die Volkssage zu erzähleu, daß Städte und Dörfer darin versunken sind. Ein zweiter, teilweise dem vorigen paralleler Höhenzug beginnt westlich mit der Lüneburger Heide, breitet sich von hier bis zum Elbthal bei Magdeburg aus. findet jenfeit desselben eine Fortsetzung mit dem Fläming, dann aber weiter östlich, nach einer größeren Nuterbrechung, in den Hügeln von Sorau und Grüneberg und in den Trebnitzer Bergen. Zwischen beiden Höhenzügen breitet sich östlich die Posener Ebene aus, in der Mitte aber erheben sich die kleinen Hügelgruppen von Spandau und Müncheberg bei Berlin. Die flachen Höhenzüge oder Landrücken bestehen an der Oberfläche größtenteils aus diluvialem Sand, und der verbreiterte Ausdruck für diesen etwas erhöhten Sand- boden ist Geest oder Geestland, während der ebene, oft alluviale oder sumpfige Boden dazwischen je nach Umständen Klei. Marsch, Moor oder Schlick genannt wird. Sehr merkwürdig ist südlich von der Seeenplatte der Lauf der Flüsse. Sie sucheu nicht auf dem nächsten Wege von den Gebirgen aus das Meer zu erreichen, sondern sie folgen vorherrschend der Richtuug von Südost nach Nordwest, und wo sie diese Hauptrichtung verlassen, um sich nördlich zu wenden, da geschieht es gewöhnlich plötzlich, aber nur aus eine kurze Strecke, um daun wieder in die alte Richtung zurückzukehren; ja. hinter ihren fast rechtwinkligen Umbieguugeu stndet sich sogar mehrfach ein anderer Fluß ein, welcher die alte Richtung fast genau in ihrer linealen Verlängerung fortsetzt. So findet die Elbe jen- feit Magdeburgs ihre Fortsetzung in der Aller, die Oder jenfeit Frank- furts erst in der Spree und dann in der Elbe. Sind sie aber einmal in die norddeutsche Seeenplatte eingedrungen, dann kehren sie nicht wieder in die alte Richtung zurück. Die an der Oberfläche überall vorherrschenden Diluvialgebilde zeigen äußerst ungleiche Grade der Bodenfruchtbarkeit, je nachdem sie aus Lehm und Thon, Sand, Kies oder Mergel bestehen, von Torfmooren oder Humusschichten bedeckt sind. Das Sandland ist die Heimat der dürren Heide und schattenarmen Kiefernwälder, während Lehm und Thon, Mergel und Humus von den üppigsten Fluren bedeckt sind. Den Mergel, wo er einzeln auftritt, beutet der Landwirt für feine Felder aus. Lehm und Thon werden in Baumaterialien und häusliche Geschirre verwandelt. Als Baumaterial dient hier und da auch der Torf; der Raseneisenftein wandert in benachbarte Hochöfen, und die großen erratischen Felsblöcke, die nach einer Hypothese der Geologen auf schwimmenden Eisschollen ans Skandinavien nach Dentschland ein- gewandert sind, dienen den gemeinsten und den erhabensten Zwecken.

7. Bilder aus dem Deutschen Reiche - S. 431

1890 - Gotha : Behrend
Das hannoversche Wendland. 431 6. Das hannoversche Wendland. Der im äußersten Nordosten von der Elbe und Altmark begrenzte und im Osten von der Jeetzel mit ihren Nebenslüßchen durchslossene Teil des Fürstentums Lüneburg heißt das hannoversche Wendland, das wegen seiner vorwaltend slavischen Bevölkerung, welche sich bis in nnsre Zeit zum Teil Sitten, Sprache und andere Eigentümlichkeiten bewahrt hat, oft genannt wird und noch immer bemerkenswert ist. Es bildet einen wesentlichen Teil des heutigen Kreises Lüchow von etwa 13 Quadrat- meilen und mit 30,000 Einwohnern. Die Jeetzel mit den kleinen Zu- flüssen auf ihrer linken Seite und dem mit Wiesen, Bruch und Wald besetzten Flächengrunde, der zwischen Arendsee und Bergen eine Aus- dehnung von nahezu 5 Meilen erreicht, bildet das in Frage kommende Gebiet. Sie wird bis Salzwedel mit Elbkähnen befahren. Außer der geringen Elbmarsch und dem Torf des Hochmoors an der Dumme be- steht der Boden aus Diluvialgeschieben mit Sand und Lehm, wenigem Gerolle, Raseneisen und Dünensand. Andeutungen tertiärer und sekun- därer Bildungen mit Alaunerde und Salzwasser sind vielleicht Anzeichen eines verdeckten Zusammenhanges der bekannten Punkte Staßsurt, Garde- legen, Lüneburg, Segeberg, Helgoland. ' Der Wald, vorwaltend Nadelholz, ist meistens landesherrlicher Be- sitz und Eigentum des Grafen von Bernstors-Gartow; die Dorfschaften haben geringen Holzbestand. K. Hennings gibt 1862 den Bestand der Landesforsten ans 10,717 Morgen an; der des Gartowschen Besitzes be- trägt mehr als 23,000 Morgen, v. Pape hat in dem 3. Jahrgange der naturwissenschaftlichen Hefte des Lüneburger Vereins ein Verzeich- nis der im Wendlande aufgefundenen wildwachsenden Gefäßpflanzen mit- geteilt, welches dasselbe als ein anziehendes botanisches Gebiet bekundet. Er zählt dafür 628 Arten auf, uuter denen sich manches Bemerkenswerte findet. Er schildert den Mittelpunkt des Florengebietes als jene „Jeetzelniederung, welche sich dem Auge nicht als ein Flußthal, sondern als eine weite Bucht darstellt, die tief in das Hügelland der Heide ein- schneidet". Zunächst der Jeetzel breitet sich auf beiden Seiten ein üppiges Wiesenterrain aus. An dieses schließen sich auf dem linken Jeetzelufer die gesegneten Ackerfluren des eigentlichen Wendlandes; während auf dem rechten Ufer die Bruchwalduugen der großen und kleinen Lneie und die Nadelwaldungen des Seybruchs sich finden. Nördlich reiht sich daran eine eigentliche Marschbildung, welche in dem früheren Amte Neuhaus auf der ehemals von den beiden Elb- armen umschlossenen Insel sich fortsetzt. Die Ränder dieser Bucht sind überall durch ein mehr oder weniger mächtiges Dünenterrain bezeichnet, das sich im Südosten und Osten an die vereinzelten Erhebungen des Lemgow, des Höhbeck, des Alaunberges und des Reuterberges bei Wehningen anlehnt, während im Westen der Höhenzug des Drawähns und der Göhrde bis zu einer Höhe von etwa 400 Fuß in langge- zogenen Hügelwellen ansteigt, die durch wenige größere Qnerthüler und zahlreichere Längsthäler der mit jähem Abstürze in die Jeetzel ab-

8. Bilder aus dem Deutschen Reiche - S. 441

1890 - Gotha : Behrend
Die norddeutschen Marschen. 441 Die deutschen Wörter sind unterstrichen, ä ist zu sprechen wie das niederdeutsche breite a (nach o hin); v wie w\ der Strich am Konso- nanten bedeutet, daß eiu leichtes j danach zu sprechen ist; ~ über den Vokalen nasalierte Ansprache; e ist gleich dem französischen z. Einen besseren Abdruck des Vaterunsers verdanke ich der gütigen Mitteilung Professor Leskiens in solgendem: Nösse wader, ta toy gis wa nebisgäy, sjungta woarda tügi geim, tia rik komma, tia willia schinyot kok wa nebisgäy tok kak no sime, nossi wisse danneisna stgeiba doy näm däns, un wittodoy näm nösse grech, kak moy wittedoyime nössem gres- narim, ni bringoj nos ka warsk'nya, tay lösoäy nös wit wisso- kak chaudak. Es ist klar, daß wir es hier nicht mit reinem Wendisch, sondern mit einem Gemisch zu thun haben, das vom Deutschen stark durch- drungen ist. Dasselbe gilt von der sogenannten Beichte. Bedeutsamer mag das von Hennings mitgeteilte Volkslied sein, das noch vor einem halben Jahrhundert bei Trinkgelagen als eine Art Wechselgesang mit übermütigem Gepolter vorgetragen wurde. In auffallender Weise zeigt sich beim heutigen Wendländer die allgemeinere Erscheinung der Vertauschung gewisser Laute darin, daß er den H-Hanch in den deutschen Wörtern wegläßt und ihn einfügt, wo er nicht hingehört. „Dieser kleine Ochse hat lange Hörner", sprach ein Bauer: „Dürs lütky Hoß att lang Öhren". Hennings führt an: „Er Hamptmann von Arling hiß ihr". (Herr Amtmann von Harling ist hier) Die Ortsnamen, welche noch heute die ehemaligen Wenden im sächsischen Gebiete erkennen lassen, endigen oft auf „ow" (an, Aue, Wasser), auf „ien" (Dorf?), auf „itz" oder „eitz" (Ort, Platz), „anz" (Wiese?). Lüchow, Glauchow, undnrch- dringlicher, dunkler Ort; Lühe, Lüswald, Loh. Wustrow, Insel. Cleutze, Neigung, Abhang. Breese, Birke; im „Breetz", Birkenwald. Breselenz, Birkenwiese, Lanze, Wiesenort. Trabuhn (Trawnng), Grasstelle. Pred- öhl, Grenze. Prießeck, ausgehaueuer Ort. Gedelitz (Jedliea), kleine Fichte^ Sprachvergleichende Forscher werden auf diesem Gebiete noch immer Anziehendes zu eudeckeu haben. Stewvorth. 7. Die norddeutschen Marschen. 1. Bildung der Marsch. — 2. Das Alte Land. — 3. Holsteinsche Marschen. 1. Die Marsch ist ein Geschenk des Meeres und der Flüsse. Als vor der Zeit des Deichbaues die Uferlandschaften bei jeder Flut vom Meerwasser überschwemmt wurden, blieb nach dem jedesmaligen Flut- gange eine fette, aus Thon und Lehm bestehende Schlammschicht, Schlick genannt, zurück, aus welcher die Marsch hauptsächlich aufgebaut ist. Daneben besteht dieselbe aus zahllosen kleinen, nur durch das Mikros-

9. Unser Land - S. 39

1891 - Wolfenbüttel : Zwißler
Haa — 39 — 7. Erzeugnisse des Mineralreiches. Der Bergbau des Harzes hat mit der Entdeckung der reichen Erzlager des Rammelsberges bei Goslar begonnen. Das Pferd eines kaiserlichen Jägers, Namens Ramm, scharrte, wie die Sage erzählt, ein Stück Silbererz aus dem Erdreich hervor. Kaiser Otto I. belohnte beu Finder reichlich und ließ Bergleute aus Franken kommen, welche sich auf dem Fraukeuberge ansiebelteu. Der Ertrag des Goslarschen Bergbaues wirb jetzt unter Preußen und Braunschweig geteilt. Die in dem Rammels-berger Bergwerke gewonnenen Erze werben in den Hütten zu Oker wie auch in der Julius- und Sophienhütte bei Langelsheim verhüttet. Hier wirb (Mb, Silber, Knpfer, Blei, Schwefel nttb Vitriol erzeugt. Bei Gittelde werden Kupfer- und Bleierze gefördert. Eisenstein findet man in bett Gruben bei Hüttenrode und Zorge, Braunkohlen int Elze und am Elme. Auch Salz ist an mehreren Orten vorhanben, wird jedoch jetzt nur noch in der Saline zu Schöningeu gewonnen. Bei Thiebe ist ein Kalibergwerk. Reich ist das Land an nutzbaren Steinen. Der Harz liefert Gabbro, Granit und Grünstem. Sanbsteitte kommen vom Solling und aus den Brüchen bei Velpke unweit Vorsselbe. 8. Eisenbahnen und Staatsstraßen. Die Schiffahrt ist nur von geringer Bebentnng für unser Laub. Das wichtigste Verkehrsmittel stttb die Eisenbahnen. Der braunschweigische Staat war der erste in Deutschland welcher eine Bahn auf Staatskosten ausführte. Am 1. Dezember 1838 konnte die Teilstrecke Braunschweig-Wolsenbüttel dem Verkehr übergeben werden. Sie wurde dann bald bis Harzburg weitergeführt. Es folgten darauf die Strecken Bmuttschweig-Oschersleben und Braunschweig-Hannover. Von Börßnm wurde eine Bahn über Kreiensen nach Holzminden gebaut. Über Königslutter führt eine andere Bahn nach Helmstedt und vott ba weiter nach Magbebttrg und Berlin. In letzter Zeit ist noch die Bahn von Braunschweig nach Hilbesheim gebaut worben. Alle diese Bahnen stttb jetzt in den Besitz Preußens übergegangen. Außerdem bestehen in unserm Laude noch zwei Eisenbahngesellschaften. Die eine hat ihren Sitz in Blankenburg. Sie baute die Strecke von Halberstadt nach Blankenburg und von da über Rübeland nach Tanne. Hier im Gebirge werben die Züge teils ans gewöhnliche Weise fortgeführt, teilweise ist aber eine nette

10. Grundriß der Geographie - S. 145

1859 - Eßlingen : Weychardt
Lippe-Detmold. Lippe-Schauenburg. Anh.-Dessau. Anh.-Köthen. Anh.-Bernburg. 145 Hunsrück, das zwischen Preußen srheinprovinz] und der Landgrafschaft Homburg liegt und das Quellland der Nahe bildet. Birkenfeld. Hauptstadt des Fttrstenthums an der Nahe. 2,000 Einw. Schleiferei von Edelsteinen, namentlich von Achatsteinen. 8- 174. Das Fiirftenthum Lippe-Detmold. Das von Preußen swestphalen], Braunschweig, Waldeck, Hannover und Kurhessen begrenzte Land liegt im w estlich en Wesergeb irg e sb el- mer-Stoot 1,400'J und wird von der Weser und Werre bewässert. 20 Q.m. 100,000 Einw. Lutherische Sachsen. Konstitutio- nelle Erbmonarchie im lutherischen Hause Llppe. Landstände in 1 Kammer. Heer: 1,200 Mann. Detmold. Haupt- und Residenzstadt am Ostfuße des Osning und ander Werra. 5,000 Einw. Residenzschloh. Lemgo. Stadt an der Bega. "4,000 Einw. Fabriken. Das Winfeld, eine ebene Waldfläche im Teutoburger Walde. Sieg des Her- mann über die Römer unter Barns 9 n. Ehr. 8. 175. Das Mrstenlhum Lippe-Schauenburg oder Schaumburg-Lippe. Ein im östlichen Süntel, größtentheils aber im Tieflande sich ausbreitendes Ländchen zwischen Kurhessen ^Grafschaft Schauenburgs, Han- nover und Preußen swestphalens.. S t e i n h u d e r M e e r. 8 Q.m. 30,000 lutherische Sachsen. Konstitutionelle Erbmo- narchie im lutherischen Hause Lippe. Landständeinl Kammer. Heer: 350 Mann. Bückeburg. Haupt- und Residenzstadt an der Aue und am Fuße des Harlberges. 5,000 Einw. Residenzschloß. Wilhelmstein. Festung auf einer künstlich gebildeten Insel im Steinhnder Meer. . §. 176. Das Herzogthum Anhalt-Dessau-Köthen. Es ist ein von Preußen ssachsen] und Anhalt-Bernburg begrenztes und in der T i e f e b e n e gelegenes Land, das von der Elbe und Mulde bewässert wird. 28 Q.m. 115,000 lutherische Sachsen. Kon- st i t u t i o n e l l e E r b m o n a r ch i e im lutherischen Hause Anhalt. L a n d st ä n d e in 1 Kammer. Heer: 996 Mann. Dessau. Haupt- und Residenzstadt an der Mulde. 14,000-Einw. Residenz- schloß. Gewerbe. Köthen. Ehemalige Haupt- und Residenzstadt des Herzogthums Anhalt-Kö- then an der Ziethe. 10,000 Einw. Gewerbe. Zerbst. Ehemalige Haupt- und Residenzstadt des Fürstenthums Anhalt-Zerbst an der Nuthe. 10,000 Einw. Gewerbe. §. 177. Das Herzogthum Anhatt-Bernburg. Zwei getrennte, von Preußen fsachsens, Anhalt-Dessau-Köthen und Braunschwelg umschlossene Gebiete, die größtentheils in der T i e f e b e n e, zum Theil auch im U n t e r h a r z sr a m b e r g 1,700*] gelegen sind und D. Völker. Elementargeoqraphie. 2. Aufl. ly
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