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1. Lehrstoff der mittlern und obern Klassen - S. 241

1893 - Hannover : Hahn
241 Vulkane sind Erdstellen, die durch eine Kanalverbindung mit dem Erdinnern feurig-flüssige Massen (Lava) an die Oberfläche be- fördern oder in früherer Zeit befördert haben. Über die geheimnisvolle Kraft, welche den Auftrieb der Lava- mafsen zu stände bringt, sind wir noch im Unklaren, eine wichtige Rolle spielt das Wasser, welches durch Spalten und Öffnungen in das Erdinnere eindringt und dort durch den ungeheuren Druck mit der feurigen Masse verschmilzt, ohne in Dampf überzugehen (Magma- bildnng). Die Explosionskraft dieses Magmas allein scheint indessen nicht für die Erklärung der Ausbrüche zu genügen. Bei mäßiger Thätigkeit entströmen dem Krater (obere Öffnung) nur Gase: der Vulkan „dampft"; weiter findet ein Auswerfen von Lavastücken und Ausfließen von Lava statt: der Vulkan „raucht" und „speit Feuer". Die Zwischenräume zwischen den einzelnen Ausbrüchen sind bei demselben Vulkan verschieden. Der Vesuv galt 79 u. E. für erloschen, auch nachher ruhte er 300 Jahre, um dann später alle 3—4 Jahre auszubrechen. Der Ätna bricht alle 10—12 Jahre aus, während der Stromboli seit Jahrtausenden keine Viertelstuude ruhig ist. Vulkane, die nicht mehr ausbrechen, nennt man „erloschene", im Gegensatz zu den „thätigen" Vulkanen. Ihre Zahl ist bedeutend größer als die der noch in Thätigkeit befindlichen. Die Vulkane treten im allgemeinen in Gruppen oder Reihen auf (Vulkanspalten). Eine Vulkanreihe umzieht den Großen Ocean. Die Form der Vulkane ist infolge der ausfließenden Lavamassen die eines Kegels; bei erloschenen wird sie durch Denudation zur Dom- und Glockenform abgerundet. Oft stürzt der Vulkankegel in sich selbst zusammen, so daß nur ein ringförmiger Wall bleibt, in deffen Becken sich Wasser ansammelt: Maare, Kraterseen. — Bei thätigen Vulkanen baut sich innerhalb des Ringes ein neuer Kegel auf, so daß zwei-, drei- und mehrfache Kegelbildnng entsteht. Die Geysire werfen das in der Röhre nach dem Erdinnern be- findliche Wasser in die Luft, sobald sich infolge der stetig zunehmenden Temperatur ein Teil der mittleren Wassersäule (der untere Teil wird durch den Druck am Sieden gehindert) in Dampf auflöst. Durch die Entlastung, welche das Auswerfen der obern Gewässer bewirkt, können sich auch weiter unterhalb Dämpfe entwickeln und fo dauern die Erup- tionen fort, bis das zurückfallende, in der Lnft abgekühlte Wasser den alten Zustand wieder herbeiführt. Zweck u. Berneckcr. Geographie Ii. Ig

2. Lehrstoff der mittlern und obern Klassen - S. 246

1893 - Hannover : Hahn
246 Sie gedeihen nur in klarem Salzwasser, das höchstens auf ca. 18v C. herabsinkt. Daher finden sie sich nur in den Meeren zwischen 25 0 s. B. und 30 0 n. B. Bei Hebung des Bodens tauchen sie als Riffe oder Inseln empor. Wo ihre Bauten bis in die Tiefe des Weltmeeres hinabreichen, sind die unteren Teile abgestorben; man kann hier immer auf säkulare Senkungen des Meeresbodens schließen. Schließen sich die Riffe unmittelbar an die Küste, so haben wir Küstenriffe; trennen sie in einiger Entseruuug vom Lande einen Teil des Meeres dammartig ab, so heißen sie Dammriffe; bilden sie die Form eines, wenn auch nicht regelmäßigen Ringes, so daß der da- zwischen liegende Meeresteil lagunenartig abgeschlossen ist, so nennt man sie Lagunenriffe oder Atolle. E. Biologie. §. 92. 58) Die Verbreitung der Lebewesen hängt von ihrer Vermehrungsfähigkeit ab, sowie von der Kraft, bei Wanderungen sich zu erhalten und entgegenstehende Organismen zu überwiudeu. Die Verbreitung geschieht von der Urheimat (dem Schöpfnngs- centrnm) aus; denn jede Tier- und Pflanzenart ist im allgemeinen nur einmal im Laufe der Zeiten und nur an einem Orte der Erde entstanden. *) Die Verschiedenheit der Existenzbedingungen bei der Wanderung und dem Kampfe ums Dasein brachte bei den einzelnen Individuen Verschiedenheit der Formen hervor, die auch auf die Nach- kommen überging. So entstanden die verschiedenen Arten der Gattung. Mau unterscheidet bei den Lebewesen Pflanzen und Tiere. Doch giebt es auch Geschöpfe, die eine Zwitterstellung haben, so daß ein allmählicher Übergang stattfindet. 59) Die Pflanzenwelt ist, von der Bodenbeschaffenheit ab- gesehen, in erster Linie vom Klima abhängig. Wir unterscheiden deshalb nach den Breiten und der Höhe der Gebirge 9 Zonen, deren charakteristische Pflanzen (nur im allgemeinen maßgebend) folgende Tabelle angiebt. Auch bei gleichzeitigem Eintreten der Entstehungsbedingungen an ver- schiedenen Stellen der Erde ist wahrscheinlich dieselbe Art nicht an sehr verschiedenen Stellen der Erde gleichzeitig entstanden.

3. Lehrstoff der mittlern und obern Klassen - S. 61

1893 - Hannover : Hahn
_61_ §. 30. Das nordafrikanische Viereck. Den mittleren Raum nimmt die Wüste Sahara ein, umrahmt im O. von den nnbischen und ägyptischen Felsplatten, im S. vom Sudan, im N. vom Atlas und dem Plateau von Barka. — Der Atlas, das Gebirgsland von Sene- gambien und das Alpenland von Habesch erheben sich an den Rän- dern wie gewaltige Eckpfeiler. 1) Das Alpenland von Habesch (= Großbritannien) ist ein weites Plateau, das weidereiche Ebenen aufweist. Den Gebirgs- charakter geben ihm die tief eingeschnittenen Flnßthäler sowie die dem Plateau aufgesetzten Berggipfel (bis 4600 m) und Felsblöcke. Wo die letzteren die Form von Tafelbergen annehmen (Ambas), werden sie vielfach als Festungen benutzt, indem die natürliche Unzugänglichkeit durch die Kunst noch erhöht ist. Den ö. Rand bildet eine n.-s. streichende, schroff abfallende Kette, deren Kammhöhe bis zu 3000 m ansteigt. Nach den anderen Seiten ist der Abfall allmählich; aber ein weiter, menschenleerer (reiche Tierwelt), schwer zu durchdringender Urwald kränzt hier den Fuß des Gebirges und macht es auch nach dieser Seite unzugänglich. Nach W. und N.-W. ziehen, der Abdachung entsprechend, auch die Flüsse: der Sobat, der Blaue Nil (Chartum an der Mündung) und der Atbara eilen zum Nil, kein einziger Fluß geht zum Meer; dagegen trägt ein unwirtlicher Landstrich, der die s. Küste des Roten Meeres bis zum Wendekreise begleitet, dazu bei, die Verbindung dahin zu erschweren. Da die Gipfel die Schneegrenze erreichen, so findet man die Gewächse der verschiedenen Zonen hier auf engem Raum zusammen- gedrängt: oben Gerste und Hafer, unten Zuckerrohr, Kaffee, Baum- wolle u. a. 2) Die Felsplatten von Nubien und Ägypten bilden ein wild zerklüftetes, von zahlreichen Flnßthälern durchfurchtes Gebirgsland. Im S., wo sich weite Ebenen ausbreiten, finden wir eins der üppigsten Grasländer Afrikas (tropische Regen), sonst sind die Landschaften wüst und nähren nur weuige Hirten, die aus Furcht vor der „türkischen" Besteuerung meist in Höhlen leben. Das weiche Gestein des Plateaus (Baumaterial bei den thebani- schen und ägyptischen Riesenbauten) ist vom Nil durchwaschen, der der Länge nach das Gebirgsland durchströmend sich ein tiefes aber schmales Bett (in Nubien ist das Flußthal höchstens 15 km breit) in demselben gegraben hat. Die Granitmassen indessen, welche das weiche Gestein

4. Lehrstoff der mittlern und obern Klassen - S. 240

1893 - Hannover : Hahn
240 hat sich in der ältesten Zeit, dem prozoischen Zeitalter vollzogen. Auf ihnen haben sich die spätern Gesteine durch Ablagerung (Sediment- gesteine) gebildet, die dann ihrerseits von den altern (Eruptiv-) Gesteinen wieder oft durchbrochen sind. Die weiter im Innern liegenden Schichten der Sedimentgesteine sind fester, am losesten die oberen Massen, wie Thon, Sand, Mergel ic. Nach den gleichartigen organischen Wesen, welche sich in den ver- schiedenen Schichtenkomplexen vorfinden, unterscheiden wir 4 Bildnngs- Perioden, welche auf die prozoische (vortierische) Zeit folgen: I. Primäres (paläozoisches) Zeitalter: 1. Silur oder älteres Grauwackeugeb. 2. Devon oder jüngeres Grau- wackeugeb. 3. Carbon- oder Kohlengeb. 4. Dyas (Perm) oder Kupfergeb. Ii. Sekundäres (mesozoisches Zeitalter (Z. d. Repti- lien): 1. Trias oder Salzgeb. 2. Jura oder Oolithgeb. 3. Kreide- oder Quadersandsteingeb. Iii. Tertiäres (känozoisches) Zeitalter (Z. d. Säuge- tiere): 1. Eocän. 2. Oligocän. 3. Miocän. 4. Pliocäu. älteres Braunkohlengeb. jüngeres Braunkohlengeb. Iv. Quartäres (authropozoisches) Zeitalter (Z. d. Menschen): 1. Diluvium od. Schwemmgeb. 2. Alluvium, die Gebilde der Gegenwart. Nicht alle Formationen sind indessen überall vertreten; auch finden sich mannigfache Zwischenbilanzen. 45) Die Wärme der Erdrinde wird durch die Eigenwärme und den Einfluß der Sonnenstrahlen bedingt. Die täglichen Temperaturschwankungen sind bis zur Tiefe von 1 m bemerkbar, die jährlichen nicht über 33 m, doch selbst in den Tropen bis 6 m. In größern Tiefen macht sich die Eigenwärme allein geltend. Sie nimmt durchschnittlich um 1 0 E. auf 30 m zu. Geht dies bis zu den innersten Tiefen fort, so kann die Erdrinde nur 6 —7 Meilen dick sein. Dies erscheint bei ihrer Stabilität unwahrscheinlich, und die Annahmen schwanken zwischen 8 und 200 Meilen, ohne daß eine feste Bestimmung möglich wäre. 46) Vulkanismus. Von der Wirksamkeit der feurig-flüssigen Massen zeugen die Vulkane, Geysire, Mosetten:c.

5. Lehrstoff der mittlern und obern Klassen - S. 242

1893 - Hannover : Hahn
242 Gasquellen fördern Wasserdampf (Fumarolen) oder ein Gemisch von Wasser- und Schwefeldampf (Solfataren) oder auch Kohlensüuregas (Mofetteu) zu tage. Auf dem Ausströmen des Kohlensäuregases, das vermöge seines spezifischen Gewichtes in den Vertiefungen des Bodens (Grotten, Thäler) lagert, beruht die Existenz der „Hundsgrotte" bei Neapel und das „Thal des Todes" auf Java. Schlammvulkane sind kegelförmige Hügel, die durch Anhäu- fuugeu von thonigem Schlamm entstanden sind. — Durch den Regen sind die Thonkegel aufgeweicht und die Gase, welche sich dabei eut- wickeln, bewirken den Ausbruch der breiartigen Masse, welche auf diese Weise Kegel mit kraterähnlichen Öffnungen bildet. 47) Erdbeben werden auf drei Arteu erzeugt: a. durch Eindringen der Lavamassen in Erdspalten, welche aus- einandergedrängt werden, oder durch gewaltsame Öffnung eines Auswurfskanals. Auch kann der Einsturz von Hohlräumen nach dem Zurücksinken der Lava eine Erschütterung hervorrufen. — Man nennt diese vulkanische Erdbeben. b. durch Entstehung neuer oder Erweiterung der bestehenden Spalten und Klüfte der Gebirge. Dies sind die Disloka- tionserdbeben, die häufigsten und gewaltigsten von allen. e. durch Einsturz von Höhlen, die durch Erosion entstanden sind: Einsturzerdbebeu. Sie sind verhältnismäßig selten. 48) Q n e l l e n b i l d n n g. Die den Gewässern der Erde entstiegenen Wasserdämpfe gelangen als atmosphärischer Niederschlag wieder zur Erde; ca. 1/3 wird von der Luft (Verdunstung), der Tier- und Pflanzen- welt verzehrt, ca. Ys fließt ab und ca. V3 wird vom Boden aufgesogen. Der letztere Teil des Wassers giebt den Quellen den Ursprung. Kommt das Wasser so tief aus dem Innern, daß es wärmer ist als die mittlere Jahrestemperatur, so ist es eine warme, im andern Falle eine kalte Quelle. Nach den Bestandteilen des Wassers unterscheiden wir hartes (kalkhaltiges) Wasser, weil es die Hülsenfrüchte beim Kochen hart läßt, und weiches Waffer. Mineralquellen liefern Wasser, in dem Salze und andere mineralische Stoffe in größerer Menge aufgelöst sind. Solquellen entsprudelu einem Boden mit Steinsalzlagern.

6. Lehrstoff der mittlern und obern Klassen - S. 243

1893 - Hannover : Hahn
243 49) Verwitterung nennen wir den Vorgang, durch den die Gesteine unter dem Einfluß von Luft und Wasser zerstört werden. Der Kohlen- und Sauerstoff iu der Luft wirkt zersetzend, während die Wirkung des Wassers rein mechanisch ist. Gewöhnlich finden beide Wirkungen zu gleicher Zeit statt und unterstützen sich gegenseitig bei der Zerstörung, die auch durch den Temperaturwechsel begünstigt wird. Die Gesteinstrümmer, die durch freien Fall, durch Lawinen oder Gewässer zur Tiefe befördert werden, häuften sich oft zu Schutt- kegeln zusammen. Die Vereinigung mehrerer Schuttkegel giebt Schutthalden. Bei den ältern Gesteinen — Granit, Syenit, Porphyr, Gneiß — bilden bei der Zersetzung die Absouderungsklüfte nicht selten ein regel- mäßiges Netz, so daß durch die Verwitterung regelmäßige Blöcke abgelöst werden: Blockbildung. Wittert die Unterlage fort, so stürzen die Blöcke in wildem Chaos über einander und bilden ein Felsmeer. Oft bleiben einzelne Teile mit den sonderbarsten Formen stehen, die dann die Volksphantasie mit Namen wie „Teufelskanzel", „Teufelsmauer", „Großvaterstuhl", „Königsstuhl" u. a. belegt hat. Bei Auflösung und Wegführung fester, besonders leicht löslicher Bestandteile im Innern (Kalk, Gyps) der Erde tritt Höhlenbildung ein, die oft eine große Ausdehnung annimmt (die Adelsberger Grotte ist 5,5 km lang). Sickert kohlensäurehaltiges Wasser mit (aufgelöstem) kohlensaurem Kalk hinein, so bleibt bei Verdunstung des Wassers ein Teil vom Kalk an der Decke hängen, während der andere sich ablagert, wo die Tropfen niederfallen. So bilden sich eiszapfenförmige Gebilde, die einander entgegenwachsen, oben Stalaktiten, unten Stalag- miten genannt: Adelsberger Tropfsteinhöhle. 50) Die Thalbildung geht infolge der Verwitterung und der Thätigkeit des fließenden Wassers (Erosion) vor sich; auch die härtesten Gesteine leisten nicht genügenden Widerstand. Durchsägt der Fluß ein Gebirge, so nennen wir dies Durch- bruch; unfertige Thalwege werden durch Wasserfälle, Strom- schnellen (Einengung des Stroms) und Katarakte (Felsenreste im Strom) bezeichnet. Strudel und Wirbel sind die Folge von Un- ebenheiten im Flußbett, die es nicht der ganzen Breite nach durchsetzen. 51) Bei einem Fluß unterscheidet man: Oberlauf (Überschuß au erodierender Kraft), Mittellauf (Geschiebelast und Erosionskraft ziemlich gleich), Unterlauf (der Absatz überwiegt die Erosion). Ist 16*

7. Lehrstoff der mittlern und obern Klassen - S. 245

1893 - Hannover : Hahn
245 Wo ein Sinkstoffe führender Strom der Brandung begegnet, setzen beide ihre Sedimente ab. So entsteht eine Sandbarre, die bald mit ihren Spitzen über die Meeresfläche taucht. Durch Verbindung der erhabenen Stellen unter einander und mit der Küste entsteht eine Land- zuuge, Nehrung, Lido u. dgl. genannt. Die abgeschnürten Meeresteile, die bald durch das Flußwasser ausgelaugt werden, nennt man Lagunen (Italien) oder Haffe (Ostpreußen). Säkulare Hebungen und Senkungen. Die Hebungen und Senkungen von Strandlinien, welche erst im Lauf von Jahrhunderten ein wahrnehmbares Maß erreichen, nennt man säkulare. Sie scheinen ihren Grund in dem Gegensatze von Denudation und Sedimentablagerung zu haben. Die mehr belasteten Teile der Erd- rinde sinken, die anderen steigen. Wo der Gegensatz sehr groß ist, treten wohl auch Spaltungen und Verwerfungen ein, die zuweilen vulkanische Eruptionen zur Folge haben. Andere erklären sie aus den Veränderungen, die aus der weiteren Zusammenschrumpfung der Erde infolge der Abkühlung er- wachsen. 55) Halbinseln bilden sich durch Ab- und Angliedernng. Die abgegliederten setzen die Bodenbeschaffenheit fort, welche sich auf dem benachbarten Festlande findet; die angegliederten sind voll- ständig selbständige Individuen, die durch Anschwemmungen mit dem Festland verbunden sind. 56) Inseln nennt man die kleinern vom Meer umgebenen Land- stücke im Gegensatz zu den großen Landmassen oder Kontinenten. Man unterscheidet kontinentale und oceanische (ursprüngliche) Inseln. Die kontinentalen Inseln stimmen in der Oberslächensorm und dem inneren Bau mit dem Festlande überein. Viele sind erst in jüngerer (geologischer) Zeit vom Kontinent losgerissen: Abgliede- ruugs-Jnseln. Die oceanischen Inseln sind im Meer entstanden ohne je mit dem Festlande im Zusammenhang gestanden zu haben. Sie sind ent- weder durch vulkanische Thätigkeit über die Meeresfläche emporgehoben (vulkanische Inseln) oder bilden die Reste eines versunkenen Kontinents (Restinseln), oder sie sind das Werk von Korallen (Korallen-Jnseln). 57) Korallenriffe sind durch unzählige kleine Tierchen, ver- mittelst des Kalkes, den sie ausscheiden, aufgebaut.

8. Geschichte von Offenbach a. M. und Umgegend - S. 52

1900 - Hannover [u.a.] : Meyer
— 52 — 4 Die katholische Kirchengemeinde beging im Jahre 1898 die 1,00jährige Feier ihres Bestehens. Sie zählt heute über 15000 Seelen-eine zweite Kirche, die Marienkirche, wurde für sie im Osten der Stadt erbaut.' Außerdem dient die Schloßkapelle den gottesdienstlichen Zwecken der katholischen Gemeinde. . 5- Die deutsch-katholische (freireligiöse) Gemeinde wurde im Früh- jahr 1845 gegründet. Sie ist die erste derartige Religionsgemeinschaft m Suddeutschland. Ihr erster Gottesdienst fand am 18. Mai 1845 tn einem Lagerhause in der Frankfurter Straße (Nr. 64) statt. 1858 erhielt bi? Gemeinde eine eigene Kirche. Einer ihrer bekanntesten Prediger war Heribert Rau. Auch der berühmte Sprachforscher Dr. Lorenz Diefenbach, der sich bald nach Gründung der freireligiösen Gemeinschaft hier niedergelassen hatte, gehörte ihr an. 6. Neben diesen Kirchengemeinden bestehen gegenwärtig in unserer Stadt noch die altkatholische Religionsgemeinschaft, die Gemeinde der Baptisten und die „Apostolische Gemeinde". Die Altkatholiken halten chren Gottesdienst in der Stadtkirche ab; doch ist jetzt der Bau einer eigenen Kirche in der Bismarckstraße für sie in Angriff genommen. Die Baptisten und die „Apostolische Gemeinde" halten ihre Andachtsübungen in Privathäusern. Innerhalb der einzelnen Religionsgemeinschaften bestehen Vereine, die den verschiedenartigsten Zwecken dienen. 51. Gesundheitfördernde Einrichtungen in Offendach. 1. Die älteren Teile unserer Stadt sind eng und winkelig gebaut. Das Bestreben der Stadtverwaltung ist daher seit Jahrzehnten darauf gerichtet, schöne breite Straßen anzulegen und sie mit Bäumen zu bepflanzen. Auch die alten ungesunden Häuser verschwinden immer mehr und machen freundlichen Wohnungen Platz. 2. In früherer Zeit mußten die Bewohner unserer Stadt alles Wasser zum Trinken und zum Gebrauche in der Haushaltung aus öffentlichen und privaten Brunnen, die auf Straßen und Höfen standen, holen. Da das Brunnenwasser aber vielfach gesundheitsschädlich war und die Ursache verschiedener Krankheiten bildete, so entschloß sich die Stadtverwaltung, der Stadt gutes Wasser durch eine Leitung zuzuführen. Unsere wasserreiche Gegend kam dabei trefflich zu statten. Bohrungen ergaben eine so große Menge Wasser, daß die Bedürfnisse der Bewohner vollauf Befriedigung finden konnten. In der Nähe der Tempelseemühle wurde das große Reservoir hergerichtet, von dem aus unsere Stadt mit Wasser versorgt wird. Hydranten ermöglichen es, das Wasser zum Besprengen der Straßen und zum Löschen des Feuers zu benutzen. — Da aber die Stadt sich stetig vergrößerte, und namentlich in den heißen Sommermonaten das vorhandene Wasser nicht mehr ausreichte, so stellte man neue Bohrversuche in der Hintermark an und beschloß, von dort aus eine neue Leitung nach der Stadt zu legen. Auch sind noch weitere Vorkehrungen ins Auge gefaßt, um etwaigem Wassermangel vorzubeugen.

9. Der erste selbständige Geschichtsunterricht auf heimatlicher Grundlage - S. 167

1904 - Hannover [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
— 167 — Schlammschichten, wie man sie an den Ufern von Seen findet. In dem Schlamme hat man schon Fischernetze gesunden. Wovon zeugen die? Vom Wasser. Was muß also in uralten Zeiten hier wohl gewesen sein? Ein großes Wasser, ein See. Er reichte vom Hainberge bis zur Rase und bedeckte den ganzen Talgrund. Daß dies der Fall war, beweist uns auch der Name der Leine. Die ältesten Bewohner dieser Gegend nannten die Leine lagina, lagne; lag oder log bedeutet See. Was muß sich demnach früher in unserer Gegend befunden haben? Ein See. Wo hat der See sein südliches Ufer gehabt? Bei Rosdorf. Im Uferschlamm bei Rosdorf und in den Kiesgruben des Leinetals hat man uralte Baumstämme gesunden, auch Hirschgeweihe. Wie mögen die dahin gekommen sein? Baumstämme und Hirschgeweihe sind jetzt versteinert. Ein solches versteinertes Hirschgeweih aus den Kieslagern des Leinetals will ich euch jetzt zeigen. (Bem. Die Schule besitzt eine kleine Sammlung kulturhistorischer Anschauungsgegenstände, der auch das Hirschgeweih entnommen ist. Eine solche Sammlung sollte jede Schule besitzen.) b. Inhaltsangabe. c. Zusammenfassen durch den Lehrer. Ungeregelt trieb die Leine ihr Wasser in dieser Wildnis dahin. Vom Fuße des Hainberges bis zu den Hügeln an der Rase erstreckte sich ein weites Sumpfgebiet. In noch früherer Zeit bedeckte ein See diese Gegend, dem die Leine das Wasser zuführte. Die alte Namensform lagina oder logne gibt noch Kunde davon; denn lag oder log bedeutet See. Der Kiesgrund im Leinetale ist der Boden dieses Sees. Bei Rosdorf findet man unter der Ackerkrume schlammige Erdschichten; das sind die Reste des ehemaligen sumpfigen Seeusers. Trinkende Hirsche sind im Schlamme stecken geblieben und umgekommen. Fischer, die am User des Sees ihrer Hantierung nachgingen, verloren ihr Netz. Der User sch lamm hat Hirschgeweihe, Fischernetze und umgestürzte Bäume bis in unsere Zeit bewahrt. Die Silbe mar, wie wir sie in den Ortsnamen Geismar und Diemarden finden, bedeutet Sumpfwiesen oder Bruch, zeugt also auch von der sumpfigen Beschaffenheit des Bodens. cl. Wiedergabe durch den Schüler. Ii. Denken. A. Zur Vertiefung und zum Vergleich. Ihr habt im Geographieunterricht bereits andere Gegenden als die Göttinger kennen gelernt. Welche? Das Eichsfeld, die Gegend bei Einbeck, den Solling, das obere Wesertal, die Hildesheimer Gegend, die Lüneburger Heide u. a. Ob diese Gegenden früher wohl ähnlich ausgesehen haben wie die unsrige? Es erfolgt zustimmende Antwort. Wovon waren sie also auch bedeckt? Von

10. Heimatkunde der Provinz Hannover - S. 49

1910 - Hannover : Helwing
bald über den Fluß hinüber, bald weicht sie erheblich davon zurück, bis sie bei Stolzenau den Fluß endgiltig verläßt und fast im rechten Winkel nach Westen umbiegt. In dieser Richtung zieht sie sich bis über die Ems hin. Sie berührt dabei als Nachbarländer die Provinz Westfalen, das Herzogtum Brauuschweig, die Fürstentümer Waldeck, ^ Schaumburg- Lippe, Lippe-Detmold und am Deister nochmals ein Stück der Provinz Hessen. Endlich wendet sich diese Grenzlinie jenseit der Ems schars nordwärts und stößt dann bis zur Seeküste hin an das Königreich Holland. Das so umgrenzte Gebiet der Provinz wird durch einen schmalen Streisen brauuschweigischen Landes in einen kleinen südlichen Teil (Südhannover) und einen größeren nördlichen (Nordhannover) geschieden; letzteren scheidet das Großherzogtum Oldenburg wieder in einen östlichen und einen westlichen Flügel, die nur durch eine schmale Landbrücke zusammenhängen (Ost- und Westhannover). Von der Hauptfläche des Landes sind abgetrennt: die kleine Grasschaft Hohn- stein im Südharz, die Orte Polle und Bodenwerder an der Weser und Wilhelmshaven am Jadebusen. Dagegen umklammert Hau- nover: das Großherzogtum Oldenburg, das Gebiet der Freien Stadt Bremen, kleine Gebiete des Herzogtums Braunschweig und fast das ganze Fürstentum Schaumbnrg-Lippe. Entstehung der ^berslächenformen. Bei Betrachtung unserer Provinz erkannten wir den reichen Wechsel der Landschaften. Wir sahen kreuz und quer gehende steile Bergzüge mit grünenden Wäldern und breite Talmulden mit wogenden Saatfeldern, dürre Heiden, unwirtliche Moore und reiche Marschen. Wie ist dieses bunte Oberflächenbild entstanden? Unsere Erde war einst ein mächtiger Glutball, wie heute noch die Sonne und zahlreiche andere Sterne. Der Glutball kühlte sich allmählich in taufenden von Jahren so weit ab, daß sich eine seste Rinde um den Kern bildete, der noch heute glüht (Vulkane). Aber dieser festen Erdrinde ging es wie der Schale eines ge- bratenen Apfels. Solche Apfelschale ist glatt gespannt, so lange der Apfel heiß ist; sobald er erkaltet, runzelt sie sich. Auch auf der sich abkllhleudeu Erdrinde trateu Runzeln hervor; das sind die Gebirge. Nur sind diese bei der riesig großen Erd- krnste im Verhältnis nicht so groß wie die Runzeln beim Apfel. Als die Erdrinde weiter erkaltete, da fiel aus der Lufthülle der Wasserdampf in ungeheuren Regen- strömen uieder und bildete auf der Erde einen heißen Urozean. Viel Gestein wurde abgewaschen, aufgelöst und fortgeschwemmt und in Schichten im Urmeere abgelagert, so wie noch heute bei Überschwemmungen das Flnßwasfer Schlamm absetzt. Aber diese Schichtenbilduug ging nicht ruhig vor sich. Durch den gewaltigen Druck des glühenden Erdinneru barst die Erdrinde hier oder hob sich dort. Flüssige Massen drangen empor und erkalteten, oder es brachen mächtige Erdschollen in die Tiefe. Und so sind nach furchtbaren Erschütterungen in tausenden von Jahren bis zum heutigen Tage hoch und tief, Gebirge und Täler, Festländer und Weltmeere entstanden. Man unterscheidet nun in dieser Geschichte der Erdbildung vier große Zeit- abschnitte: Die Urzeit, das Altertum, das Mittelalter und die Neuzeit. Aus der Urzeit und dem Altertums ist iu unserer Provinz nur der Harz zu nennen. Meyer, Heimatkunde. 4
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