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1. Gedrängte Uebersicht der Landes- und Volkskunde von Preußen - S. 4

1835 - Königsberg : Bornträger
4 Kuppen (Kopf), Hauben. s. w. — Die Abhänge ftiib entweder sanft oder steil, schroff, jäh, abschüssig.- Es gicbt auf der Erde einzelne kegelförmige Berge, die oben oder seitwärts Oeffnungen (Krater) haben, aus denen Feuer, Rauch, Steine, Äsche und eine glühende flüssige Materie (Lava) Hervorkommen und fortgeschleudert werden. Man nennt sie Vu lka n e oder feuerspeiende Berge. Mit den Ausbrüchen dieser V. sind oft Erderschütterungcn oder Erdbeben verbunden. Die Vertiefungen des Landes sind verschieden. Eine Strecke Landes zwischen Hügeln heißt ein Grund. Ein von Gebirgen oder Bergen eingeschlossener Raum, der gewöhnlich gegen seine Länge schmal ist, wird Tbal ge- nannt (muldenförmige, gabclförm. Thäler — Keffelthä- lcr; — im Verhältnisse zum Höhenzuge: Längenthäler, Ouerthäler). Die Scitenwände der Thäler heißen Thal- Hänge. Ist es sehr enge und liegt zwischen schroffen Ber- gen, so heißt's Schlucht. Schmale Oeffnungen in Fel- sen nennt man Klüfte oder Spalten. ■— Die Thäler liegen nicht gleich hoch über der Meeresfläche, also auch nicht gleich hoch unter einander. Die höchsten bekannten Thäler sind etwa 8000 Fuß über dem Meere. Ii. Das Wasser, ein tropfbar flüssiger, leicht zcrthcilbarcr, leicht beweglicher (z. B. vom Winde), ela- stischer, durchsichtiger Körper, dringt leicht in die Oeffnun- gen der Körper ein und hat eine außerordentlich auflösende Kraft. Durch starke Wärme wird cs in Dämpfe aufgelöst (Austrocknen der Pfützen w.), durch Entziehung der Wärme (Kälte) in Eis verwandelt. Man unterscheidet eine drei- fache Ausdehnung der Gewässer auf der Erde: Länge, Breite, Tiefe. Gewässer von sehr geringer Tiefe heißen seichte. Das Wasser auf der Erde ist entweder salzig oder nicht (süß); das meiste ist salzig; das süße W. theilt man in hartes (mit mineralischen Theilen), Ouellwasser, und benutzt cs zum Trinken, und in weiches (Fluss- oder Teich - :c. Wasser). Die Oberfläche der Gewässer nennt man den Wasserspiegel (der Himmel, die Ufer :c. spie- geln sich darin ab)-. Wenn sich das W. regelmäßig nach einer bestimmten Richtung hin bewegt, so sagt man: es fließt d. h. cs fällt allmählich von höhern nach niederen Orten; hat cs dagegen seinen Ort gefunden, da es sich sammelt, so spricht man: es steht. Sonach zerfallen

2. Preußischer Kinderfreund - S. 164

1876 - Königsberg : Bon
Höhlung drei unterirdische Bergspitzen, aus denen oben Feuer und Rauch herausdrang. Auch im Aetna sieht man, wenn er ganz ruhig ist, in der Tiefe unten das Feuer beständig aufwallen, die Lavamasie wie ein siedendes Wasser immer heraufkochen und wieder niedersinken. Dasi der eigentliche Heerd der Vulkane gar tief und weit entfernt sein müsie, zeigen noch die öfters über 30 Meilen weit gehenden Erdbeben, die bei solchen Ausbrüchen stattfinden. Ueberhaupt sind alle die Erscheinungen, die bei großen vulkanischen Ausbrüchen vorkommen, sehr gewaltig und merk- würdig. Die Luft wird oft, bei denen auf Island, auf 30 Meilen weit umher so finster, dasi man bei Tage Licht anzünden musi: auf das unterir- dische Brüllen und auf das Beben der Erde folgen dann berghohe Rauch- und Feuersäulen. Dabei scheint auch der Himmel in der Gegend des feuerspeien- den Berges in Feuer zu stehen; Blitze fahren aus den Wolken hinunter nach dem brennenden Schlunde, und Blitze fahren aus diesem hinauf. Regengüsse stürzen nieder und machen die ausgeworfene Asche zu einem Schlammstrome, welcher im Jahre 79 nach Christo in der Nähe des Vesuv zwei Städte begrub, die man erst im vorigen Jahrhundert wieder zum Theil ausgegraben hat. 1-1. Die Bewohner der Erde. Man unterscheidet auf der Oberfläche der Erde 5 Erdtheile. Die schon lange bekannten Erdtheile der alten Welt heissen Europa, Asien und Afrika, die neuentdeckten Amerika und Australien. Auf diesen Erdräumen wohnen mehr als 1000 Millionen Menschen, aber in ungleicher Dichtigkeit. In dem Raume einer Geviertmeile leben durchschnittlich in Europa über 1500, in Asien über 700, in Afrika kaum 300, in Amerika noch nicht einmal 100 und in Australien nur 16 Menschen. Gegen die Pole und unter dem heissen Erdgürtel, so wie in Wüsten, Steppen und Haiden ist die Bevölkerung nur gering, dagegen in ge- mässigten Zonen, und wo in denselben die natürliche Fruchtbarkeit zur Bebauung einladet, oder buchtige Küsten zum Handel locken, ist sie sehr dicht. Damit hängt wieder der Bildungszustand der Bewohner zusammen. Man unterscheidet unter ihnen Wilde, Hirtenvölker und Kulturvölker. Wilde sind ungesellig ; sie säen und pflanzen nicht und sorgen überhaupt nicht für die Zukunft. Jagd und Fischerei giebt ihnen ihre Nahrung. Ohne Gesetze und Obrigkeit folgen sie, in Hoffnung auf Beute, nur einem starken oder klugen Häuptling zu Jagd und Krieg. Es gibt ihrer, Europa ausgenommen, noch in allen Welttheilen. — Hir- tenvölker (Nomaden) leben von der Pflege ihrer Yiehheerden, mit welchen sie aus einer Gegend in die andere ziehen; sie wohnen in beweglichen Hütten oder Zelten. In Europa finden wir nur noch in Russland s südlichen Steppen an der Wolga Nomaden. — Der Ackerbau ist so alt wie die Welt und die Grundlage des Fortschrittes der Völker. Er nöthigte zu festen Wohnsitzen allmählig auch in Dörfern und Städten, vermehrte und veredelte die Bedürfnisse und führte zu Hand- werken, Kunst und Wissenschaft. Ackerbauende Völker erkannten auch bald die Nothwendigkeit guter Ordnungen und gesetzlicher Aufsicht. So entstanden Staaten unter bürgerlichen oder fürstlichen Oberhäuptern. Aber auch nach Rassenunterschieden haben wir die Bewohner der Erde zu betrachten. Das ganze Menschengeschlecht ist nämlich, wie uns die Bibel lehrt, einem Menschenpaare entsprossen. Aber es ist, als seien aus dieser Wurzel ein- ander ganz ungleichartige Stämme für den spätern Nachwuchs der Geschlechter hervorgewachsen, so verschieden sind die Menschen nach Gestalt, Hautfarbe, Schädel- und Gesichtsbildung und anderer Körperbeschaffenheit. Man unterschei- det 5 Rassen: 1. Die kaukasische, mit weisser Hautfarbe — der schönste und bildungsfähigste Stamm — geht durch Europa, Nordafrika und Westasien. 2. Die mongolische Rasse mit gelber Hautfarbe, schiefliegenden Augen, h rvorste-

3. Preußischer Kinderfreund - S. 372

1876 - Königsberg : Bon
372 unten in einen Irrgarten von Gängen, die Stollen, und mein freundlicher Mei- ster ward nicht müde, meine neugierigen Fragen zubeantwortenundmichüber seine Kunst zu belehren. Ich fühlte mich nun in vollem Besitz dessen, was von jeher mein sehnlichster Wunsch gewesen war. Das Rauschen des Wassers, die Entfernung von der bewohnten Oberfläche, die Dunkelheit und Verschlungenheit der Gänge und das entfernte Geräusch der arbeitendenbergleute ergetzte mich ungemein. Mit welcher Andacht sah ich zum ersten Mal in meinem Leben den König der Metalle in zarten Blättchen zwischen den Spalten des Gesteins. Es kam mir vor, als sei er hier wie in festen Gefängniflen eingesperrt und glänze freundlich dem Berg- mann entgegen, der mit so vielen Gefahren und Mühseligkeiten sich den Weg zu ihm durch starke Mauern gebrochen, um ihn an das Licht des Tages zu för- dern, damit er an königlichen Kronen und Gefäßen zu Ehren gelange und in geachteten Münzen, mit Bildnissen geziert, die Welt beherrschen und leiten möge. öl. Steinkohlen, Brannkohlen, Torf, Schwefel und Bernstein. In manchen Gegenden, die vor 40 Jahren noch weit und breit mit Wald bestanden waren, zieht heute der Pflug seine Furche, und es klingt Kindern wie ein Märchen, wenn der Vater erzählt, er habe da einst sein Bauholz gefällt. Der Pflug stürzt die Wälder und breitet immer mehr seine Herrschaft aus. Darum würden bald ganze Landstriche von den Menschen verlassen werden müssen, wenn sie nichts als Holz zur Feuerung hätten. Allein der weise und gütige Schöpfer hat für anderes Brennmaterial gesorgt, das nur aus den dunkeln Kam- mern der Berge und aus den Gründen an das Tageslicht zu fördern ist, um uns für das mangelnde Holz Ersatz zu bieten; dazu gehören Steinkohlen, Braunkohlen und Torf. Steinkohlen bilden mächtige Lager in der Erde; gewöhnlich liegen mehrere derselben übereinander. Von den Bergleuten werden sie losgehauen und durch Stollen und Schachte zu Tage gefördert. Sie dienen nicht nur zur Feuerung in Oefen aller Art, sondern werden auch in den Hüttenwerken, in Kalkbrennereien, Fabriken u. s. w. verbraucht. Wie aber sind solche ungeheure Massen Kohlen entstanden? Die Braunkohlenlager lassen deutlich Baumstämme und Jahr- ringe erkennen und liefern somit den Beweis, dass sie aus Pflanzen entstanden sind. Derselbe Fall ist es mit den Steinkohlen, nur lässt sich bei ihnen nicht mehr die Holzfaser unterscheiden, weil sie durch das sehr hohe Altar und die bedeutende Zusammenpressung durch aufliegendes Erdreich allmählig ein steinar- tiges Ansehen erhalten haben. In den Kohlenschichten erblicken wir also die Pflanzendecken, eigentliche Urwälder, welche unsere Erde seit uralten Zeiten der Reihe nach verschönert haben, die von Wasserflächen umgestürzt und mit Erde überdeckt, ans Mangel an Luft nur verkohlen aber nicht verwesen konnten. Der Torf ist das jüngste kohlenartige Gebilde, welches fortwährend unter unsern Augen aus dem Torfmoose entsteht. Indem der untere Theil dieses Moo- ses abstirbt, erhebt sich auf demselben eine neue Moosdecke, und so wächst Jahr für Jahr ein Lager kohlenartiger Stoffe zusammen, das in 30 bis 100 Jahren eine beträchtliche Tiefe gewinnt. Mit der Zeit werden die untern Schichten immer kohlenreicher, schwärzer und durch den Druck der oberhalb sich ablagernden dichter. Daher ist der beste Torf der älteste, dessen schwarzes Ansehen und große Schwere kaum erkennen lässt, dass Pflanzenstoffe ihn bildeten. Der jüngere Torf dagegen ist braun, locker, und die leicht erkennbaren Moosstengel schließen allerlei auf dem Torfgrunde vorhandene Wurzeln ein. — Dertorf enthält mehr oder weniger erdige Beimischungen, oft 3 bis 5 Zehntheile seines Gewichts; die größere Schwere des- selben ist darum kein sicheres Zeichen seiner Güte. Desshalb ist beim Beurtheilen des Torfes besonders auf seinen Aschengehalt zu achten. Von den übrigen brennbaren Mineralien ist der Schwefel am bekanntesten. Beim Entzünden desselben entwickelt die bläuliche Flamme eine Lust, welche uns

4. Preußischer Kinderfreund - S. 163

1876 - Königsberg : Bon
163 man Flötzgebirge. Diese Steinmassen liegen in großen Lagen über einander, die man Schichten nennt, und die dem Gebirge das Aussehen geben, das etwa eine Mauer hat, in der recht große Quaderplatten von verschiedener Form eine über die andere gelegt sind. Solche Lagen nennt der Bergmann Flötze. Diese Gebirge enthalten zwar nicht so viele Erze, als die Urgebirge, doch an manchen Orten einen sehr kupferreichen Schiefer, auch etwas Blei und Galmei und sehr viel Eisen. Den losen Sand, Lehm und Töpferthon, die in unseren Ebenen liegen, und woraus auch die Hügel bestehen, die man da sieht, nennt man aufge- schwemmtes Land. Da findet man außer dem Lehm und Töpferthon und außer Braunkohlen nicht viel Besonderes. Ueber allen diesen Gebirgsarten liegt dann die Damm- und Gartenerde. io. Das Innere der Erde.' Tief ist der Mensch freilich noch nicht in die feste Erdrinde eingedrun- gen, die er bewohnt. Denn obgleich die tiefen Bergschächte in Tyrol und Böhmen über 3000 Fuß hinunter in die Erde gehen, so ist das doch wie gar nichts zu rechnen gegen die Dicke unseres Erdkörpers von seiner Oberfläche bis zu seinem Mittelpunkte: denn diese Dicke beträgt über 10 Millionen Ellen. Dagegen ist die Höhe, aus welche der Mensch hier auf seiner lieben Erdober- fläche aus seinen Thälern und Ebenen hinaufgestiegen ist, schon ungleich be- trächtlicher, denn der schöne Ortlesberg in Tyrol ist über 12,000 Fuß, der Chimb orasso (Tschimborasso) in Amerika 20,000 Fuß und das Himalaya- Gebirge in Asien 26,000 Fuß hoch. Wenn man nun Alles das, was die Menschen bei ihrem Heruntergraben in die Tiefe beobachten, zusammennimmt, und dann mit dem vergleicht, was die Naturforscher beim Hinaufsteigen auf die höchsten Berge gefunden ha- den, so hat man Alles beisammen, was wir über den Bau des festen Erd- körpers bis jetzt wiflen. Dies besteht ungefähr in Folgendem: Tief unter der Erdoberfläche, auf der wir wohnen, scheint es große Höhlen zu geben, die wohl meistens mit Wasser angefüllt sein mögen. Denn bei großen Erdbeben, wie sie zuweilen in Asien und auch bei uns in Europa und Amerika zugleich waren, hat sich die Erschütterung öfters fast zu nämli- cher Zeit über eine Strecke von mehreren tausend Meilen, z. B. im Jahre 1755 von Lissabon bis hinüber nach Amerika verbreitet. In der Tiefe der Erde muff aber auch, wenigstens an manchen Orten, Feuer oder sonst eine Ursache sein, welche große Wärme hervorbringt. Denn wenn man in manche Bergschächte in England, die zum Theil unter den Meeresgrund hinabreichen, oder in Bergschächte anderer Länder der Erde bin- untersteigt, findet man da nicht bloß die gewöhnliche Wärme, die die Keller im Winter haben, und die nur daher kommt, dass die Kälte der Lust dahin nicht so eindringen kann, sondern eine andere selbständige Wärme, die immer zunimmt, je tiefer man hinabkommt, und die ihre Ursache tief unter der Erd- oberfläche haben muss. Die feurigen und geschmolzenen Massen (Lava), welche die feuerspeienden Berge auswerfen, muffen auch aus einer sehr großen Tiefe heraufkommen, und wahrscheinlich wohl eben daher, wo jene von unten heraufdringende Wärme herkommt. Der berühmte Reisende A. v. Humboldt hat in einen gerade damals ganz ruhigen Schlund eines feuerspeienden Berges hinunter gesehen. Da erblickte er in einer ungeheuren Tiefe, unten in einer weiten 11*

5. Preußischer Kinderfreund - S. 198

1876 - Königsberg : Bon
198 Außerdem hat jedes Haus noch seinen Eichenstand um sich her, so dasi die Häuser wie im Grün vergraben sind. Das Vieh ist schwer und wohlgenährt. Bettler giebt es fast gar nicht; selbst der kleinen Leute sind wenig. Das Land ist vertheilt unter die großen Bauernhöfe, und so ein Hof nährt und pflegt ein ganzes Geschlecht von alten und jungen Angehörigen. Wer nicht ein sicheres Auskommen vor Augen hat, bleibt lieber auf dem väterlichen Hofe bis an sein Lebensende. So ein alter Ohm bringt Segen ins Haus, wie es heißt: man läßt ihm gern ein gutes, warmes Plätzchen am Heerde. Münster, alter Bischofsitz und durch den Abschluß des westphälischen Friedens bekannt, ist die Hauptstadt der Provinz und hat 28,000 Einwohner. Noch merken wir die Festung und Handelsstadt Minden; Paderborn, Herfort, Soest, Dortmund und Arnsberg. 54. Die Salzgewinnung. Die Erde liefert uns das Salz theils als Steinsalz, theils aufgelöst als Quellsalz. Während das erste bergmännisch durch Schlägel und Eisen, oder durch Sprengen mit Pulver gewonnen wird, muss das letztere erst aus dem Wasser ausgeschieden werden. Dies geschieht durch's Kochen oder Sieden, dem gewöhnlich erst das Gradiren oder Steigern des Salzgehaltes vorher geht, das mit Hülfe von Reisholz ausgeführt wird. Es werden nämlick lange Wände von Schwarz- und Weißdornen zu 80 Fuß Höhe und 4 — 6 Fuß Breite gebaut, und auf diese glatt beschnittenen Wände wird nun die Soole, so nennt man das Salzwasser, durch Pumpen gehoben. In einzelnen Tropfen fällt dieselbe langsam wieder herab, indem jeder Tropfen von Dorn zu Dorn springt. Behälter unter den Gradirwänden fangen die herab- tropsende Soole auf. Gewöhnlich muss jeder Tropfen diesen dornenvollen Weg zwei bis dreimal machen. Aber reiner und werthvoller wird er nach jedem Wege. Nicht nur die erdigen Theile hat er an den Gradirwänden zurückgelassen, er ist auch salzhaltiger geworden, indem Sonne und Wind einen Theil seines Wassergehalts ihm nahmen. Man leitet auch Wasier in Steinsalzgruben und gewinnt dadurch eine kräftige Soole, die gleich gesiedet werden kann. Die geläuterte Soole wird in den großen Pfannen des Siede- hauses zum Kochen erhitzt. Während dabei das Wasser als Dampf davon eilt, schlägt sich das Salz auf den Boden der Pfanne nieder, wird mit langen Krücken an den Rand derselben gezogen, herausgenommen, in Körbe geschüttet, damit das Wasier abläuft, und dann in Trockenkammern getrocknet. Nur eine Soole, welche sehr salzhaltig aus der Erde kommt, wird gleich versiedet. Die Soole der Salzquellen in der Provinz Sachsen muss vor dem Sieden erst gradirt werden. — Mit Staunen und Bewunderung betrachtet man das östreichische Steinsalzbergwerk Wieliczka am Fuße der Karpathen. In dem Jahre 1251 wurde es entdeckt, und seit dieser Zeit ist so viel Salz aus der Erde an's Tageslicht gefördert, dasi die Bergleute 300 Fuß tiefer hinab stei- gen müsien, als der Spiegel des mittelländischen Meeres liegt. Der ganze Riesenbau zerfällt in drei über einander liegende Abtheilungen, und jede der- selben besteht wieder aus fünf Stockwerken, die durch Schachte und Stufen- gänge mit einander verbunden sind. Das Wirrwarr der Kammern, Ge- wölbe, Treppen, Schachte, Stollen ist so groß, dass es jetzt keinen Beamten giebt, der sich darin zurecht finden könnte. Da unten arbeiten nicht nur gegen 900 Menschen, sondern es werden auch Pferde verwandt. Diese Thiere

6. Preußischer Kinderfreund - S. 198

1876 - Königsberg : Bon
198 Außerdem hat jedes Haus noch seinen Eicheustand um sich her, so dasi die Häuser wie im Grün vergraben sind. Das Vieh ist schwer und wohlgenährt. Bettler giebt es fast gar nicht; selbst der kleinen Leute sind wenig. Das Land ist vertheilt unter die großen Bauernhöfe, und so ein Hof nährt und pflegt ein ganzes Geschlecht von alten und jungen Angehörigen. Wer nicht ein sicheres Auskommen vor Augen hat, bleibt lieber auf dem väterlichen Hofe bis an sein Lebensende. So ein alter Ohm bringt Segen ins Haus, wie es heißt: man lässt ihm gern ein gutes, warmes Plätzchen am Heerde. Münster, alter Bischofsitz und durch den Abschluß des westphälischen Friedens bekannt, ist die Hauptstadt der Provinz und hat 28;ooo Einwohner. Noch merken wir die Festung und Handelsstadt Minden; Paderborn, Herfort, Soest, Dortmund und Arnsberg. 54. Die Salzgewinnung. Die Erde liefert uns das Salz theils als Steinsalz, theils aufgelöst als Quellsalz. Während das erste bergmännisch durch Schlägel und Eisen, oder durch Sprengen mit Pulver gewonnen wird, muss das letztere erst aus dem Wasser ausgeschieden werden. Dies geschieht durch's Kochen oder Sieden, dem gewöhnlich erst das Gradiren oder Steigern des Salzgehaltes vorher- geht, das mit Hülfe von Reisholz ausgeführt wird. Es werden nämlich lange Wände von Schwarz- und Weißdornen zu 80 Fuß Höhe und 4 — 6 Fuß Breite gebaut, und auf diese glatt beschnittenen Wände wird nun die Soole, so nennt man das Salzwasser, durch Pumpen gehoben. In einzelnen Tropfen fällt dieselbe langsam wieder herab, indem jeder Tropfen von Dorn zu Dorn springt. Behälter unter den Gradirwänden fangen die herab- tropfende Soole auf. Gewöhnlich muss jeder Tropfen diesen domenvollen Weg zwei bis dreimal machen. Aber reiner und werthvoller wird er nach jedem Wege. Nicht nur die erdigen Theile hat er an den Gradirwänden zurückgelassen, er ist auch salzhaltiger geworden, indem Sonne und Wind einen Theil seines Wassergehalts ihm nahmen. Man leitet auch Wasser in Steinsalzgruben und gewinnt dadurch eine kräftige Soole, die gleich gesiedet werden kann. Die geläuterte Soole wird in den großen Pfannen des Siede- hauses zum Kochen erhitzt. Während dabei das Wasser als Dampf davon eilt, schlägt sich das Salz auf den Boden der Pfanne nieder, wird mit langen Krücken an den Rand derselben gezogen, herausgenommen, in Körbe geschüttet, damit das. Wasser abläuft, und dann in Trockenkammern getrocknet. Nur eine Soole, welche sehr salzhaltig aus der Erde kommt, wird gleich versiedet. Die Soole der Salzquellen in der Provinz Sachsen muss vor dem Sieden erst gradirt werden. — Mit Staunen und Bewunderung betrachtet man das östreichische Steinsalzbergwerk Wieliczka am Fuße der Karpathen. In dem Jahre 1251 wurde es entdeckt, und seit dieser Zeit ist so viel Salz aus der Erde an's Tageslicht gefördert, dass die Bergleute 300 Fuß tiefer hinab stei- gen müsien, als der Spiegel des mittelländischen Meeres liegt. Der ganze Riesenbau zerfällt in drei über einander liegende Abtheilungen, und jede der- selben besteht wieder aus fünf Stockwerken, die durch Schachte und Stufen- gänge mit einander verbunden sind. Das Wirrwarr der Kammern, Ge- wölbe, Treppen, Schachte, Stollen ist so groß, dass es jetzt keinen Beamten giebt, der sich darin zurecht finden könnte. Da unten arbeiten nicht nur gegen 900 Menschen, sondern es werden auch Pferde verwandt. Diese Thiere

7. Preußischer Kinderfreund - S. 163

1876 - Königsberg : Bon
163 man Flöhgebirge. Diese Steinmassen liegen in grossen Lagen über einander, die man Schichten nennt, und die dem Gebirge das Aussehen geben, das etwa eine Mauer hat, in der recht große Quaderplatten von verschiedener Form eine über die andere gelegt sind. Solche Lagen nennt der Bergmann Flötze. Diese Gebirge enthalten zwar nicht so viele Erze, als die Urgebirge, doch an manchen Orten einen sehr kupferreichen Schiefer, auch etwas Blei und Galmei und sehr viel Eisen. Den losen Sand, Lehm und Töpferthon, die in unseren Ebenen liegen, und woraus auch die Hügel bestehen, die man da sieht, nennt man aufge- schwemmtes Land. Da findet man außer dem Lehm und Töpferthon und außer Braunkohlen nicht viel Besonderes. Ueber allen diesen Gebirgsartcn liegt dann die Damm- und Gartenerde. 10. Das Innere der Erde.' Tief ist der Mensch freilich noch nicht in die feste Erdrinde eingedrun- gen, die er bewohnt. Denn obgleich die tiefen Bergschächte in Tyrol und Böhmen über 3000 Fuß hinunter in die Erde gehen, so ist das doch wie gar nichts zu rechnen gegen die Dicke unseres Erdkörpers von seiner Oberfläche bis zu seinem Mittelpunkte; denn diese Dicke beträgt über 10 Millionen Ellen. Dagegen ist die Höhe, auf welche der Mensch hier auf seiner lieben Erdober- fläche aus seinen Thälern und Ebenen hinaufgestiegen ist, schon ungleich be- trächtlicher, denn der schöne Ortlesberg in Tyrol ist über 12,000 Fuß, der Chimborasso (Tschimborasso) in Amerika 20,000 Fuß und das Himalaya- Gebirge in Asien 26,000 Fuß hoch. Wenn man nun Alles das, was die Menschen bei ihrem Heruntergraben in die Tiefe beobachten, zusammennimmt, und dann mit dem vergleicht, was die Naturforscher beim Hinaufsteigen aus die höchsten Berge gefunden ha- den, so hat man Alles beisammen, was wir über den Bau des festen Erd- körpers bis jetzt wissen. Dies besteht ungefähr in Folgendem: Tief unter der Erdoberfläche, auf der wir wohnen, scheint es große Höhlen zu geben, die wohl meistens mit Wasser angefüllt sein mögen. Denn bei großen Erdbeben, wie sie zuweilen in Asien und auch bei uns in Europa und Amerika zugleich waren, hat sich die Erschütterung öfters fast zu nämli- cher Zeit über eine Strecke von mehreren tausend Meilen, z. B. im Jahre 1755 von Lissabon bis hinüber nach Amerika verbreitet. In der Tiefe der Erde muss aber auch, wenigstens an manchen Orten, Feuer oder sonst eine Ursache sein, welche große Wärme hervorbringt. Denn wenn man in manche Bergschächte in England, die zum Theil unter den Meeresgrund hinabreichen, oder in Bergschächte anderer Länder der Erde hiu- untersteigt, findet man da nicht bloß die gewöhnliche Wärme, die die Keller im Winter haben, und die nur daher kommt, dass die Kälte der Luft dahin nicht so eindringen kann, sondern eine andere selbständige Wärme, die immer zunimmt, je tiefer man hinabkommt, und die ihre Ursache tief unter der Erd- oberfläche haben muss. Die feurigen und geschmolzenen Massen (Lava), welche die feuerspeienden Berge auswerfen, müssen auch aus einer sehr großen Tiefe heraufkommen, und wahrscheinlich wohl eben daher, wo jene von unten heraufdringende Wärme herkommt. Der berühmte Reisende A. ».Humboldt hat in einen gerade damals ganz ruhigen Schlund eines feuerspeienden Berges hinunter gesehen. Da erblickte er in einer ungeheuren Tiefe, unten in einer weiten 11*

8. Preußischer Kinderfreund - S. 164

1876 - Königsberg : Bon
164 Höhlung drei unterirdische Bergspitzen,, aus denen oben Feuer und Rauch herausdrang. Auch im Aetna sieht man, wenn er ganz ruhig ist, in der Tiese unten das Feuer beständig aufwallen, die Lavamasse wie ein siedendes Wasser immer heraufkochen und wieder niedersinken. Dass der eigentliche Heerd der Vulkane gar tief und weit entfernt sein müsse, zeigen noch die öfters über 30 Meilen weit gehenden Erdbeben, die bei solchen Ausbrüchen stattfinden. Ueberhaupt sind alle die Erscheinungen, die bei großen vulkanischen Ausbrüchen vorkommen, sehr gewaltig und merk- würdig. Die Luft wird oft, bei denen auf Island, auf 30 Meilen weit umher so finster, dass man bei Tage Licht anzünden muss; auf das unterir- dische Brüllen und auf das Beben der Erde folgen dann berghohe Rauch- und Feuersäulen. Dabei scheint auch der Himmel in der Gegend des feuerspeien- den Berges in Feuer zu stehen; Blitze fahren aus den Wolken hinunter nach dem brennenden Schlunde, und Blitze fahren aus diesem hinauf. Regengüsse stürzen nieder und machen die ausgeworfene Asche zu einem Schlammstrome, welcher im Jahre 79 nach Christo in der Nähe des Vesuv zwei Städte begrub, die man erst im vorigen Jahrhundert wieder zum Theil ausgegraben hat. Ii. Die Bewohner der Erde. Man unterscheidet auf der Oberfläche der Erde 5 Erdtheile. Die schon lange bekannten Erdtheile der alii n Welt heissen Europa, Asien und Afrika, die neuentdeckten Amerika und Australien. Auf diesen Erdräumen wohnen mehr als 1000 Millionen Menschen, aber in ungleicher Dichtigkeit. In dem Raume einer Geviertmeile leben durchschnittlich in Europa über 1500, in Asien über 700, in Afrika kaum 300, in Amerika noch nicht einmal 100 und in Australien nur 16 Menschen. Gegen die Pole und unter dem heissen Erdgürtel, so wie in Wüsten, Steppen und Haiden ist die Bevölkerung nur gering, dagegen in ge- mässigten Zonen, und wo in denselben die natürliche Fruchtbarkeit zur Bebauung einladet, oder buchtige Küsten zum Handel locken, ist sie sehr dicht. Damit hängt wieder der Bildungszustand der Bewohner zusammen. Man unterscheidet unter ihnen Wilde, Hirtenvölker und Kulturvölker. Wilde sind ungesellig; sie säen und pflanzen nicht und sorgen überhaupt nicht für die Zukunft. Jagd und Fischerei giebt ihnen ihre Nahrung. Ohne Gesetze und Obrigkeit folgen sie, in Hoffnung auf Beute, nur einem starken oder klugen Häuptling zu Jagd und Krieg. Es gibt ihrer, Europa ausgenommen, noch in allen Welttheilen. — Hir- tenvölker (Nomaden) leben von der Pflege ihrer Viehheerden, mit welchen sie aus einer Gegend in die andere ziehen; sie wohnen in beweglichen Hütten oder Zelten. In Europa finden wir nur noch in Russland’s südlichen Steppen an der Wolga Nomaden. — Der Ackerbau ist so alt wie die Welt und die Grundlage des Fortschrittes der Völker. Er nöthigte zu festen Wohnsitzen allmählig auch in Dörfern und Städten, vermehrte und veredelte die Bedürfnisse und führte zu Hand- werken, Kunst und Wissenschaft. Ackerbauende Völker erkannten auch bald die Nothwendigkeit guter Ordnungen und gesetzlicher Aufsicht. So entstanden Staaten unter bürgerlichen oder fürstlichen Oberhäuptern. Aber auch nach Rassenunterschieden haben wir die Bewohner der Erde zu betrachten. Das ganze Menschengeschlecht ist nämlich, wie uns die Bibel lehrt, einem Menschenpaare entsprossen. Aber es ist, als seien aus dieser Wurzel ein- ander ganz ungleichartige Stämme für den spätern Nachwuchs der Geschlechter hervorgewachsen, so verschieden sind die Menschen nach Gestalt, Hautfarbe, Schädel- und Gesichtsbildung und anderer Körperbeschaffenheit. Man unterschei- det 5 Rassen: 1. Die kaukasische, mit weisser Hautfarbe — der schönste und bildungsfähigste Stamm — geht durch Europa, Nordafrika und Westasien. 2. Die mongolische Rasse mit gelber Hautfarbe, schiefliegenden Augen, h rvorste-

9. Besonderer Theil - S. 404

1856 - Eßlingen : Weychardt
404 Erste Abtheilung. Europa. Jökull') 6,030', ©näselt 5,800', Eyjafjalla Jökull 5,700', Heklufjall oder Hekla 5,210' u. a. Man zählt auf der Insel gegen 29 Vulkane, von denen manche überaus thätig sind. Der Hekla, von dem man seit 1044 24 Ausbruche kennt, der Oeräfa Jö kull, der Skaptaar Jökull, derkatlegia, der Krabla, der Leirh- nukr u. a. entladen aus ihren Kratern fortwährend vulkanische Produkte, wie Lava, Asche, Steine u. dgl., und überschütten damit zuweilen die ganze Insel; ja beim Aus- bruch des Hekla 1693 siel die Aschenmenge sogar auf den 85 M. entfernten Färöern. Mit der vulkanischen Beschaffenheit Jolands stehen die vielen heißen Quellen in Verbindung. Einige derselben fließen ruhig, andere werfen, wie Springbrunnen, das Wasser 50', 100'— 200'in die Höhe; einige sind lauwarm, andere siedend heiß; einige haben trinkbares, andere trübes, schweslichtes Wasser. Von den Bewohnern werden sie in der Art zum Kochen benützt, daß sie ihre Töpfe in die Quelle stecken, wie man sonst die Töpfe zum Feuer stellt. In dem Thalc und an dessen Bergabhängen, das nördlich von Skalholt liegt und 6 M. v. Hekla und 3 Tagreisen östlich v. Reykjavik entfernt ist, zählt man über 100, theils warme, theils heiße Quellen, darunter die Geiser * *) oder intermittirende Springquellen. Unter ihnen sind am bekanntesten: der große Geiser, der neue Geiser oder Strokr und der kleine Strokr. Der große Geiser steigt von Zeit zu Zeit aus einem 18' im Durchmesser haltenden Becken in einem geraden Strahl bis 60', 100', sogar 200' empor. — 6. Viele Gewässer. Die meisten und längsten Flüsse ergießen sich an der Nord- und Süd-Westküste, wäh- rend au der Ost- und Süd-Ostküste nicht so viele und nicht so bedeutende Flüsse vor- kommen. Mittlere Jökelaue; 25 M. I. Thorsane; 24 M. I. Südl. Hvitaue; 20 M. l. Viele Landseen svatn.s: Thingvallavatn; Hvitarvatn; Myvatn. — 7. Im Verhältniß zur geogr. Breite hat Island, besvnd. der südl. Theil, ein mildes Jnselklima. Mittlere Jahreswärme zw. -ss 5° u. 0°. Sehr gemäßigte Win- terkälte; sie beträgt an der Südseite Islands nur — 3°, a. d. Nordseite nur — 6*/4°. Geringe Sommerwärme; sie steigt an der Südseite nur auf -s- 9'/.°, an der Nordseite auf 7*//. Die Sommer sind kurz, die Winter aber lang, besonders a. d. Nordküste. Diese ist bisweilen bis in den Juli mit arktisch. Treibeise bedeckt, das mitten in der warmen Jahreszeit Kälte verbreitet; a. d. Südseite erhebt sich 5 Monate lang das Thermometer nicht über den Gefrierpunkt. Dazu gesellen sich feuchte Nebel, die Island fast Jahr aus Jahr ei» nmschleiern, und furchtbare Stürme aus Nw. u. No. Längster Tag im S. 20 St., kürzester Tag 4 St. Im nördl. Theil geht aber die Sonne am längsten Tag gar nicht unter; dieser längste Tag, wie auch die längste Nacht im Winter, dauert ans den nördl. Punkten Islands eine ganze Woche. Merkwürd. Naturerscheinungen sind: das Nordlicht, dasschnee- licht u. d. Doppel so» ne. — 8. Produkte, a. Mineralien. Sumpfeisenerz, Marmor, Kalk, Gyps, Steinkohlen, Tors, Schwefel; letzter» liefert Krisuwik im Sw. und die Schwefelberge beim Krabla. b. Pflanzen. Verkrüppelte Weiden, Birken und Vogelbeerbäume. Den Mangel an Bauholz ersetzt das Treibholz, Baumstämme, die vom Meere an die Küsten, des. im N., ausgeworfen werden. Prächtig grüne Wiesen. Jsländ. Moos, ein gewöhnt. Nahrungsmittel,^indem es getrocknet zu Mehl gemahlen oder mit Milch zu Brei gekocht wird. Löffelkraut. Sauerampfer. Kohl. Rüben. Kartoffeln. Etwas Flachs und Hanf. c. Thiere. 25,000 St. Rindvieh. 20,000 kleine, aber starke u. schnelle Pferde. 350,000 Schafe. Viele Ziegen. Nennthiere; seit 1770 aus Norwegen eingeführt. Weiße Füchse. Eisbären kommen auf Eisschollen a. d. Nord- küste. Seehunde a. d. Küsten. Viel wildes Geflügel, des. Eidergänse. Viele Fische, des. Häringe, Lachse u. Dorsche. — 9. Geschichtliches. Ob Island bei den Griechen und Römern Thule hieß, ist ungewiß. Entdeckung durch den norwegischen Seeräuber Nad dock 860: Er nannte, die Insel Snäland s— Schneelands. Spuren einer früheren, und zwar christlichen, aus Schottland u. Irland stammenden Ansiedlung sind zwar vorhanden; doch scheinen bisse ersten Bewohner den Normännern bald unterlegen zu sein. Einwanderung der Norweger, die vor der Tyrannei des Harald Haarsagr flohen, seit 870. Republik mit eigener Verfassung u. eigenem Gesetz v. 928 — 1261. Von Island aus setzte Erik Rauda nach Grönland über, im I. 932 oder 982. Einführ, des Christenth. um 1000. Ansehnl. Bevölkerung; bedeutende Viehzucht; wichtige Schiffahrt; blühender Handel. Bewahrung der Sagen und Heldcngefänge der *) Jökull o. 35fei, plur. Jöklur o. Jökler, heißen in Island alle mit ewigen Schnee- u. Eismassen bedeckten Berge. Die Gletscher nennt man Jisbräer seisbräens. *) Geiser v. giosa — gießen, mit Ungestüm hervorbrechen.

10. Bilder aus dem Lande Braunschweig - S. 105

1890 - Wolfenbüttel : Zwißler
105 Über unsern Häuptern dehnt sich eine weite, gewölb- artige, aber durch Spalten und Klüfte vielfach zerrissene Decke. Die Felsblöcke, aus denen sie zusammengesetzt ist, scheinen nur lose befestigt zu sein. Was wohl in der Höhle am meisten die Aufmerksamkeit erregt, sind die Tropfsteingebilde, welche teils von der Wöl- bung herniederhängen, teils wie Säulen und Stämme zu ihr aufragen. Das Wasser, das tropfenweise niederfällt, hat diese Bildungen hervorgebracht und arbeitet noch fortwährend daran. Ihre oft wunderlichen Formen haben Veranlassung zu mancherlei Benennungen gegeben. Da sind Orgelpfeifen und Türme, da ist ein Wasserfall, der zu Stein erstarrt ist, u. a. m. Das schönste Stück ist die klingende Säule, deren Höhe 2v2 Meter beträgt. Sie ist innen hohl und giebt beim Anschlägen einen Metallton von sich. Gleich in der ersten Höhlenabteilung liegt auch der Brunnen. Das ist ein von Tropfstein gebildetes Becken von etwa 40 cm Länge und Breite. Das Wasser, das ihn füllt, ist von erquickender Kühle, grofser Klarheit und außerordentlichem Wohlgeschmack. Aehnlich dieser ersten Abteilung der Höhle, aber den- noch in ihren Einzelheiten und ihrer Gestaltung verschieden, sind die übrigen Abteilungen; es sind deren bis jetzt sieben fahrbar gemacht. Der Zugang zu ihnen führt bald durch enge Gänge, bald durch schmale Felsspalten, hier über zahlloses Getrümmer aufwärts, dort auf steil niedergehenden Berg- mannsleitern in die Tiefe. Ueberall ragen die dräuenden Felsblöcke über uns, unablässig tönt der melodische Tropfen- fall durch die Stille, klingend und nachhallend in den weiten Räumen. Wunderbar ist der Klang der menschlichen Stimme. Der Gesang des Führers, wie tönt er so glockenhell durch die Räume! Ein dumpfer Ruf in diese Spalte — und es ist, als ob der ganze Berg laut erdröhnte. Selbst ein leises Mur- meln, kaum hörbar gegen eine der Höhlenwände gehaucht, er- tönt an der gegenüberliegenden Wand in unbegreiflicher Stärke. Für Naturforscher sind von ganz besonderem Interesse einzelne Räume der Höhle, worin sich Knochenreste, in Tropfstein eingehüllt, vorfinden, welche zum Teil längst ver-
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