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1. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 292

1888 - Kreuznach [u.a.] : Voigtländer
— 292 — Dort erfüllte ihn das Seewesen mit freudiger Bewunderung. Er legte die Kleidung eines holländischen Schiffszimmermannes an und war eifrig darauf aus, sich mit allem bekannt zu machen, was die berühmte Seestadt Merkwürdiges darbot. Am meisten lag ihm daran, das Schiffsbauen zu lernen. Amsterdam gegenüber liegt das große Dorf Zaandam, wo zahllose Windmühlen stehen und starker Schiffbau getrieben wird. Dahin begab er sich bald. Er traf einen Fischer, den er einst in Rußland gesehen hatte. „Höre", sprach er, „ich will bei dir wohnen." — „Aber ich habe in meinem Häuschen nur eine Stube und eine Kammer", erwiderte der Mann. Das half nichts, der Fischer mußte mit seiner Frau in die Kammer ziehen und Peter nahm die Stube ein. Nun ging es ans Arbeiten. Man wußte wohl, wer er eigentlich sei; aber er konnte nicht leiden, wenn man es merken ließ. Die andern Zimmerleute nannten ihn Peter Baas (Meister Peter); als solcher kam er alle Morgen mit dem Beile in der Hand auf die Schiffswerft, spaltete Bretter, zimmerte Mastbäume, fragte nach allem und versuchte alles. Selbst in der Schmiede arbeitete er mit, und seine Hofleute mußten ihm die Kohlen zutragen, das Feuer anschüren und die Blasbälge ziehen, wobei sie gar verdrießliche Gesichter schnitten. Ebenso besuchte er die Werkstätten der Seiler und Segelmacher und machte sich mit der Einrichtung der holländischen Mühlen bekannt. Nach siebenwöchentlicher Arbeit kehrte er nach Amsterdam zurück und ließ unter seiner Aufsicht ein Kriegsschiff von sechzig Kanonen bauen, das er, mit Seeleuten, Offizieren, Wundärzten und Künstlern versehen, nach Archangel schickte. Von Holland ging er nach England. Dort ließ der König ihm zum Vergnügen ein Seetreffen aufführen. „Wahrlich", rief Peter staunend aus, „wäre ich nicht als Zar von Rußland geboren, so möchte ich englischer Admiral sein!" Drei Monate blieb er in England. Dann begab er sich abermals nach Holland, und von hier reiste er über Dresden nach Wien. Eben wollte er auch nach Italien gehen, da erhielt er die Nachricht, die Strelitzen hätten sich schon wieder einmal empört.

2. Besonderer Theil - S. 112

1856 - Eßlingen : Weychardt
112 Erste Abtheilung. Europa. 2. Die technische Kultur hat noch lange nicht den Umfang und den Grad der Ausbildung erreicht, wie in Oesterreich, Preußen und Sachsen. Eigentliche Fabri- ken finden sich nur in den bedeutenderen Städten, besonders in Augsburg, Fürth, Nürnberg, München, Schwabach, Schweinfurt.») — 3. Der Handel ist hauptsächlich Transithandel aus den nördl. Staaten des Bundes nach Oesterreich und Italien. Wichtigste Handelsstädte: Augsburg, Nürnberg, Bamberg, Schweinfurt und Würz- burg. 2) — 4. Die Bildung ist in den fränkischen Kreisen am weitesten fort- geschritten. 6) 7. Verfassung. Eine untheilbare, konstitutionelle Erbmonarchie. Die Krone ist im Mannsflamm nach dem Rechte der Erstgeburt und der agnatischen Li- nealfolge, und nach dem Erlöschen desselben auch im Weiberstamm erblich. Reichs- stände in 2 Kammern, die der Reichsräthe und die der Abgeordneten.7) Haupt- 2. Angebaute Gewächse: Waizen, Dinkel, Roggen, Gerste, Hafer; Kar- toffeln; Hopfen shersbruck, Spalt, Altdorfj; Hanf; Flachs; Taback in der Pfalz und um Nürnberg; Oelgewächse und Farbekräuter in der Pfalz; Gartengewächse vorzüglich um Bamberg und Nürnberg und in der Pfalz; Obst in der Pfalz, am Main und Bodensee; Wein in der Pfalz und am Main. 3. Lieh stand: 2,350,400 Rinder; 330,000 Pferde; 1,485,000 zum Theil veredelte Schafe; 866,000 Schweine; 100,000 Ziegen; wenig Esel; 4>/s Mill. zah- mes Geflügel; 200,000 Bienenstöcke; Ansänge der Seidenzucht. 4. Produkte des Bergbaus: etwas Quecksilber, viel Eisen; Marmor, Kalk, Gyps, Porzellanerde, lithographischer Schiefer bei Solnhofen an der Altmühl, viel Bausteine, Graphit; viel Stein- n. Braunkohlen; viel Torf; sehr viel Salz. ») Wichtige Zweige der technischen Kultur. Leinen-, Baumwollen- u. Wollenmanufakturen. Verfertigung von allerhand Metallwaaren sfichtelgebirgej, von Schmelztiegeln aus Graphit, von Thon- und Glaswaaren sdeggendorf und Oberzells, von Holz- und Spielwaaren, von Gold- und Silberwaaren ^Augsburg), von opt., mechan., chirurg. und musikal. Instrumenten München). Erzgießereien soberzell). Chem. Fabriken. Gerbereien. Papierfabr. 5,000 Bierbrauereien, die jährlich über 9 Mill. Eimer Bier, in München allein 400,000 Eimer liefern. - 5) 1. Ausfuhrartikel: Getreide, Hopfen, Bauholz, Rindvieh, Schweine, Salz, Leder, Bier, Wein, Glas, Spiegel, Spielwaaren. 2. Einfuhrartikel: Kolonialwaaren, Südfrüchte,'Wein, Oel, Seide, Wolle, Baumwolle, Tücher, baumwollene Zeuge, Pelzwaaren, Eisen- und Stahlwaaren, Mo- dewaaren, Pferde, Seefische. . 3. Mancherlei Beförderungsmittel des Handels. a. Meist gute Straßen, 1,100 M. l. t>. Ludwigs-Süd-No rdbahn von Lindau über Kempten, Kaufbeu- ren, Augsburg, Donauwörth, Nördlingen, Oettingen, Schwabach, Nürnberg, Erlan- gen, Bamberg, Culmbach bis Hof. 70 M. Zweigbahn v. Augsburg n. München 8'/» M.; v. Augsburg über Günzburg n. Ulm; v. Nürnberg n. Fürth. e. Bayrische Ostwest-Staatsbahn v. Bamberg über Haßsurt, Schweinfurt n. Aschaffenburg. ä. Pfälzische Ludwigsbahn v. Ludwigshafen über Neustadt, Kai- serslautern, Landstuhl, Homburg bis Bexbach. 14 M. l. Zweigbahn v. Schiffer- stadt n. Speyer ly* M. e. Im Bau begriffene Bahnen: München - Salzburger - Rosenheim- Kuffsteiner Eisenbahn; v. Nürnberg über Amberg n. Regensburg; v. Aschaffenburg n. Darmstadt; v. Kulmbach n. Bayreuth. k. Schiffbare Flüsse. Donau, Dampfschiffahrt bei Donauwörth. Rhein mit Dampfschiffen. Main mit Dampfschiffen von Bamberg an. Bodensee mit Dampfschiffen. g. Ludwigskanal von Kehlheim an der Donau bis Bamberg am Main; 331/2 M. I., 54' br., 5' 1.; 94 Schleusen zur Nebersteigung der Höhe von 270'. b)Bildungsan st alten. 2 kath. Univ.: München und Würzburg. 1 luth. Univ.: Erlangen. 1 Akademie der Miss, und 1 Akademie der Künste in München. 9 Lyceen, 26 Gymn., 60 lat. Schulen, 3 polytechn. Schulen, 9 Schullehrersem., 1 kön. Baugewerb-, 1 Handels- und Gewerbschule, 22 landwirtsch. und Gewerbschu- len, 1 Blinden- und Taubstummeninftitut, über 7000 Volksschulen. ?) 1. König aus der Linie Pfalz des Hauses Scheyern-Wittelsbach: Maxi- milian Ii. seit 20. März 1848; geb. 28. Nov. 1811. Katholisch. — 2. Titel: N.

3. Besonderer Theil - S. 374

1856 - Eßlingen : Weychardt
374 Erste Abtheilung. Europa. hende Industrie seit allen Zeiten. Sie umfaßt fast alle Gewerbe in sehr bedeutender Ausdehnung. Belgien ist der bedeutendste Manufakturstaat des europ. Festlandes. 5 Hauptindustriezweige: Leinen-, Wollen-, Baumwollen-, Leder- u. Metallfabrikation.7 8) — 3. Blühender Handel, hauptsächl. mit eigenen Waaren, bcsond. zu Lande, aber auch zur See. Frankreich, Deutsch- land, die Niederlande u. England st'nd die Hauptmärkte Belgiens. — 4. Die geistige Kultur steht auf einer ziemlich niedrigen Stufe. Doch bedeutende wissenschastl. u. Kunstanstalten.9) in Lüttich u. Limburg aus Schafmilch. 440,000 Schweine. Geflügel; gemästetes Federvieh der Campine. — 3. Etwas Seidenzucht. — 4. Unbedeutende Jagd; hie u. da Wölfe in den Ardennen. — 5. Fischerei von Fluß- u. Seefischen, Hummern u. Austern, bcsond. b. Ostende. Härings- u. Stocksischfaug. — 6. Bergbau in den Ardennen u. im Hügelland. Etwas Blei u. Kupfer; viel Eisen [ 150,000 Tonnen Roheisens; Galmei f 4,800,000 Kilogramm Rohzink in Lüttich]. Gute Ban-, Mühl-, Wetz-, Schleifsteine; Marmor f schwarzer Marmor in Lüttich]; Walker-, Fayence-, Pfeifen-, Töpfererde. Sehr viele Steinkohlen s3 Mill. Tonnen im Werth von 21 Mill. fl.]. s) Die wichtigsten Erzeugnisse der technischen Kultur: Leinwand, Battist-, Damastgcwebe, Brabanter Spitzen svon dem Zwirn, der dazu verwendet wird, kostet das Pfund an 2,000 fi.], Tuch- u. Wollcnzcnge, Baumwollengarne u. -gcwcbe, Gold- u. Silber-, Eisen-, Stahl-, Kupfer- u. Messingwaareu, Messerschmiedwaaren, Gewehre, Blech, Spinn- u. Dampfmaschinen, Kutschen, lackirte Holz-, Marmor-, Glas-, Porzellan- n. Fayencewaaren; Ziegel; Zucker re. Zahl der Dampfmaschinen 1849: 2,179 mit 62,335 Pferdekräften. Hanptsitze der Industrie: Kortryk; Brügge; Gent; Brüssel; Mecheln; Doornik. 8] Handel. — 1. Ausfuhrartikel: Leinwand, Spitzen, Banmwollenwaaren, Tücher, Gewehre, Messerschmiedwaaren, Glaswaaren, Getreide, Oel, Eisen, Stein- kohlen, Butter, Käse, Sämereien, Hanf, Flachs rc. — 2. Einfuhrartikel: Salz, Wein, Baumwolle, Wolle, Kolonialwaaren, Seidcnzcnge rc. — 3. Binnenhandels- stadte: Brüssel; Gent; Lüttich; Namur; Doornik. Seehandelsstädte: Ant- werpen; Ostende; Nieuwpoort; Dendermonde. Handelsmarine: 150 Fahrzeuge. — 4. Belgien hat im Verhältniß zu seiner Größe die meisten Verkehrsmittel auf dem Festlande. Staatsstraßen 1850: 816 M.; Provinzialstraßen: 297 M.; conen- dirte Straßen: 134 M. Staatscisenbahncn m. doppeltem Geleise: 91 M. ; in. ein- fachem Geleise: 34 M.; Privatbahnen m. doppeltem Geleise: 19 M. ; m. einfachem Geleise: 28 M. Schiffbare Flüsse: 254 M. l. Kanäle: 82 M. l. — 5. Eisen- bahnen. a. Von Mecheln über Löwen, Tirlemont, Landen, Waren, Lüttich, Ver- viers, Limburg nach Aachen. Von Landen üb. Hasselt, Bilsen n. Maastricht. Von Löwen n. Waren. b. Von Mecheln üb. Antwerpen, St. Nicolaas n. Gent. c. Von Mecheln üb. Dendermonde, Brügge n. Ostende. d. Von Gent üb. Kortryk, Mouskron n. Lille, e. Von Brügge üb. Nusselaere, Jseghem n. Kortryk. f. Von Mecheln üb. Brüssel, Braine, Manage, Charlervi, Walconrt, Marienburg n. Vireux. Von Braine üb. Iurbise, Ath n. Doornick. Von Manage üb. Bergen, Quiövrain n. Valen- ciennes. Von Bergen n. Iurbise. Von Charleroi üb. Thuin a. d. franz. Grenze, g. Von Charleroi üb. Namur, Huy bis Lüttich. Von Chatelet n. Morialme. Von Walcourt n. Florennes. Von Marienburg n. Convin. — 6. Die wichtigsten Kanäle. Von Brüssel zur Rüpel bis Willebroek. Von Brüssel n. Charleroi. Von Becholt n. Herenthals. Von Gent n. Ternenzen in Seeland. Der Kanal v. Moer- vaert verbindet den Kanal v. Gent m. der Durine b. Lockeren. Kanal v. Liève v. Gent n. Damme. Von Gent n. Brügge. Von Brügge n. Ostende. Der v. diesem Kanal n. Nieuwpoort führende Kanal v. Paschcndaele. Von Veurne n. Loo zur User. Von Veurne n. Nieuwpoort. Von Veurne n. Bergues in Frankr. Von Venrue n. Dünkirchen. Von Upern n. Nieuwpoort sschiffb. gemachter Uperlee]. Vom Dorfe Pommeroeul in Hennegau n. Antoing. «) Geistige Kultur. — 1. Fast die Hälfte der schulfähigen Kinder entbehrt alles Unterrichts. Es geschieht mehr für die Förderung der materiellen, als der geistigen Interessen. Keine Nationalsprache und keine Nationalliteratur. Die französische Sprache ist die Schriftsprache. Großer Buchhandel, der sich bisher meist

4. Besonderer Theil - S. 404

1856 - Eßlingen : Weychardt
404 Erste Abtheilung. Europa. Jökull') 6,030', ©näselt 5,800', Eyjafjalla Jökull 5,700', Heklufjall oder Hekla 5,210' u. a. Man zählt auf der Insel gegen 29 Vulkane, von denen manche überaus thätig sind. Der Hekla, von dem man seit 1044 24 Ausbruche kennt, der Oeräfa Jö kull, der Skaptaar Jökull, derkatlegia, der Krabla, der Leirh- nukr u. a. entladen aus ihren Kratern fortwährend vulkanische Produkte, wie Lava, Asche, Steine u. dgl., und überschütten damit zuweilen die ganze Insel; ja beim Aus- bruch des Hekla 1693 siel die Aschenmenge sogar auf den 85 M. entfernten Färöern. Mit der vulkanischen Beschaffenheit Jolands stehen die vielen heißen Quellen in Verbindung. Einige derselben fließen ruhig, andere werfen, wie Springbrunnen, das Wasser 50', 100'— 200'in die Höhe; einige sind lauwarm, andere siedend heiß; einige haben trinkbares, andere trübes, schweslichtes Wasser. Von den Bewohnern werden sie in der Art zum Kochen benützt, daß sie ihre Töpfe in die Quelle stecken, wie man sonst die Töpfe zum Feuer stellt. In dem Thalc und an dessen Bergabhängen, das nördlich von Skalholt liegt und 6 M. v. Hekla und 3 Tagreisen östlich v. Reykjavik entfernt ist, zählt man über 100, theils warme, theils heiße Quellen, darunter die Geiser * *) oder intermittirende Springquellen. Unter ihnen sind am bekanntesten: der große Geiser, der neue Geiser oder Strokr und der kleine Strokr. Der große Geiser steigt von Zeit zu Zeit aus einem 18' im Durchmesser haltenden Becken in einem geraden Strahl bis 60', 100', sogar 200' empor. — 6. Viele Gewässer. Die meisten und längsten Flüsse ergießen sich an der Nord- und Süd-Westküste, wäh- rend au der Ost- und Süd-Ostküste nicht so viele und nicht so bedeutende Flüsse vor- kommen. Mittlere Jökelaue; 25 M. I. Thorsane; 24 M. I. Südl. Hvitaue; 20 M. l. Viele Landseen svatn.s: Thingvallavatn; Hvitarvatn; Myvatn. — 7. Im Verhältniß zur geogr. Breite hat Island, besvnd. der südl. Theil, ein mildes Jnselklima. Mittlere Jahreswärme zw. -ss 5° u. 0°. Sehr gemäßigte Win- terkälte; sie beträgt an der Südseite Islands nur — 3°, a. d. Nordseite nur — 6*/4°. Geringe Sommerwärme; sie steigt an der Südseite nur auf -s- 9'/.°, an der Nordseite auf 7*//. Die Sommer sind kurz, die Winter aber lang, besonders a. d. Nordküste. Diese ist bisweilen bis in den Juli mit arktisch. Treibeise bedeckt, das mitten in der warmen Jahreszeit Kälte verbreitet; a. d. Südseite erhebt sich 5 Monate lang das Thermometer nicht über den Gefrierpunkt. Dazu gesellen sich feuchte Nebel, die Island fast Jahr aus Jahr ei» nmschleiern, und furchtbare Stürme aus Nw. u. No. Längster Tag im S. 20 St., kürzester Tag 4 St. Im nördl. Theil geht aber die Sonne am längsten Tag gar nicht unter; dieser längste Tag, wie auch die längste Nacht im Winter, dauert ans den nördl. Punkten Islands eine ganze Woche. Merkwürd. Naturerscheinungen sind: das Nordlicht, dasschnee- licht u. d. Doppel so» ne. — 8. Produkte, a. Mineralien. Sumpfeisenerz, Marmor, Kalk, Gyps, Steinkohlen, Tors, Schwefel; letzter» liefert Krisuwik im Sw. und die Schwefelberge beim Krabla. b. Pflanzen. Verkrüppelte Weiden, Birken und Vogelbeerbäume. Den Mangel an Bauholz ersetzt das Treibholz, Baumstämme, die vom Meere an die Küsten, des. im N., ausgeworfen werden. Prächtig grüne Wiesen. Jsländ. Moos, ein gewöhnt. Nahrungsmittel,^indem es getrocknet zu Mehl gemahlen oder mit Milch zu Brei gekocht wird. Löffelkraut. Sauerampfer. Kohl. Rüben. Kartoffeln. Etwas Flachs und Hanf. c. Thiere. 25,000 St. Rindvieh. 20,000 kleine, aber starke u. schnelle Pferde. 350,000 Schafe. Viele Ziegen. Nennthiere; seit 1770 aus Norwegen eingeführt. Weiße Füchse. Eisbären kommen auf Eisschollen a. d. Nord- küste. Seehunde a. d. Küsten. Viel wildes Geflügel, des. Eidergänse. Viele Fische, des. Häringe, Lachse u. Dorsche. — 9. Geschichtliches. Ob Island bei den Griechen und Römern Thule hieß, ist ungewiß. Entdeckung durch den norwegischen Seeräuber Nad dock 860: Er nannte, die Insel Snäland s— Schneelands. Spuren einer früheren, und zwar christlichen, aus Schottland u. Irland stammenden Ansiedlung sind zwar vorhanden; doch scheinen bisse ersten Bewohner den Normännern bald unterlegen zu sein. Einwanderung der Norweger, die vor der Tyrannei des Harald Haarsagr flohen, seit 870. Republik mit eigener Verfassung u. eigenem Gesetz v. 928 — 1261. Von Island aus setzte Erik Rauda nach Grönland über, im I. 932 oder 982. Einführ, des Christenth. um 1000. Ansehnl. Bevölkerung; bedeutende Viehzucht; wichtige Schiffahrt; blühender Handel. Bewahrung der Sagen und Heldcngefänge der *) Jökull o. 35fei, plur. Jöklur o. Jökler, heißen in Island alle mit ewigen Schnee- u. Eismassen bedeckten Berge. Die Gletscher nennt man Jisbräer seisbräens. *) Geiser v. giosa — gießen, mit Ungestüm hervorbrechen.

5. Besonderer Theil - S. 683

1856 - Eßlingen : Weychardt
683 Die Besitzungen der englisch-vstindischen Kompagnie in Vorderindien. bau und Seidenzucht.') — 2. Die uralte Industrie liefert viele Waaren, die sich durch Sckönheit, Feinheit und Farbenpracht auszeichnen, und manche technische Pro- dukte übertreffen europäische Waaren derselben Art. Der Hindu besitzt aber auch eine große Leichtigkeit in Erwerbung mechanischer Fertigkeiten und versteht seine Waaren mit unglaublich einfachen Werkzeugen zu verfertigen. Sehr großen Schaden sollen übrigens die englischen Fabrikate den indischen Gewerben zufügen. 8) — 3. Indiens mannigfaltigste Natur - und Kunstprodukte haben seit dem grauesten Alterthum einen sehr lebhaften Handel erzeugt und einen Weg in die Länder des Orients und Occi- dents gesunden. Dagegen werden hieher wieder die Fabrikate Europas, die Kostbar- keiten Arabiens, die Gewürze des indischen Archipelagus, der Thee Ebinas und das Mnschelwerk der afrikanischen Küste» gebracht.9) — 4. Die geistige Kultur durchlauft nische Kirche: Armenier, ee. Nestorianer: Thomaschristen in Malabar fs. I. p. 238. 239). ') Physische Kultur. — 1. In den Kultnrgegenden gedeihen in zwei- u. drei, fachen jährlichen Ernten neben tropischen, auch europäische Getreide- u. a. Kulturpflanzen: Reis; Indigo; Baumwolle; Opium; Thee; Kaffee; Zuckerrohr; Taback; Flachs; Hanf; viele Gewürzpflanzen, wie Pfeffer, Ingwer u. andere; alle Arten von Südfrüchten; europäische Obstarten n. Trauben in den höheren Gegenden; Ananas; die besten Gemüse re. Ueber die Pflanzcnregionen des Himälaya S. p. 678. — 2. Wo der Negenmusson in seiner vollen Kraft auftritt, da decken die herr- lichsten Hochwaldungen den Boden, so im Himälaya, im mittlern u. untern Stufen- land des Ganges, in den Westgbats u. auf Ceylon. Das Laub der Bäume ist lor-, beer- u. pergamentartig, die Blätter gleichsam gefirnißt n. sehr trocken. Tik-, Pack-, Sappan-, Eisen-, Satin-, Nosenholz-, Mango-, Firniß-, wilde Muskatnuß-, Bana- nen-, indische Feigen-, Tamarinden-, Lorbeerbäume, viele Bambusarten, Kokos-, Areka-, Palmyra-, Fächer-, Schirm-, Zwerg-, Dattelpalmen re. — 3. Hausthiere. Rind; Büffel; Pferd; Kameel; Elephant; Ziege; Schaf; wenig Schweine. Wenig Federvieh. In einem Lande, wo Pflanzenspeisen die Hauptnahrung sind, das Tödten der Thiere für eine Sünde gilt, weil ihre Leiber nach dem Wahn der Seelenwandc- rung die Vorfahren selbst beherbergen können; wo Thierhospitäler von den halbgötllich verehrten Kühen u. Ochsen hinab bis zum Wurmfraß, dem man deshalb Getreide ausschüttet, im Gebrauch sind, kann kein Viehstand voll Bedeutung sein. — 4. Blü- hende Seidenzucht, besonders in Bengalen. — 5. Ueberaus großer Reichthum an wilden Thieren. Sanga- schank-) u. Perlfischerci im Golf von Manaar; Kauris, theils zum Schmucke, theils als Münze dienend. Holoihurien. Sehr gefähr- liche Blutegel in Bengalen. Zahllose Insekten, besonders prachtvolle Käfer u. Schmet- terlinge; Gallinsekten. Sehr ergiebige Fischerei ans Meer- u. Flußfische. Wichti- ger S chi l dkrö te n sang. 43 Schlangenarten, darunter 7 giftige. Viele u. große E id ech I enart e n: Leistenkrokodil und Gavial. Ueberaus große Menge von Vögeln: Faianen; Papageien; Pfauen; indianische Schwalben mit eßbaren Nestern; Truthühner, Perlhühner u. Haushuhn; wenig Singvögel. Viele Jagdthiere: Affen, Elennthiere, Hirsche, Moschusthiere, Antilopen, Steinböcke, Büffel, Ele- phanten, Nashörner, Bären, Hyänen, Löwen, Tiger re. — 6. Bergbau. Wenig ®db u. Silber, viel Eisen, weniger Kupfer, Blei, Zinn. Viel Edelsteine, besonders Diamanten in Golkonda, Bundelknnd n.a. Gegenden Dekans, Karneole, Smaragde, Hyacinthen, re.; Borax. Schwefel; Steinkohlen. Bai- u. Steinsalz; Salpeter; Alaun. 8) Technische Kultur. Der Hindu besitzt große Leichtigkeit in Erwerbung mechanijeher Fertigkeiten; daher die Vortrefflichkeit so vieler Gegenstände der Industrie, die man mit unglaublich einfachen Werkzeugen verfertigt. Wollenzcngc; Baumwollen- zeuge s124 verschiedene Arten, bekannt unter dem Namen Jndiennes); seidene Stoffe; Schals; Teppiche; Färberei; Lederwaaren; Waffen u. a. Metallwaaren; Eisenwerke auf Evromandel und Malabar, von wo das beste Eisen zur Stahlfabrikativu nach England geliefert wird; Gold - und Silberbrokate; Sckmucksachen; Zuckersiedereien; Arakbrennereien; Diamantschleifereicn; Rosenöl re. °) Handel. — 1. Der innere Handel wird hauptsächlich durch die Banianen Indische Kaufleute) ausgeübt. Viele von ihnen sind auch an den Seeplätzen des persischen Meerbusens, in Abuschär, Bender-Abassi, Maskat re. ansässig n. vermitteln den Handel Persiens und Arabiens mit Vorderindien. Den Karawanenhandcl mit Kabul, Persien, Turkestan u. den andern nördl. Nachbarländern treiben meist die Parsen u. Armenier'. — 2. Einen sehr bedeutenden Seehandel unterhalten Engländer, Franzosen u. Portu-

6. Bilder aus dem Lande Braunschweig - S. 105

1890 - Wolfenbüttel : Zwißler
105 Über unsern Häuptern dehnt sich eine weite, gewölb- artige, aber durch Spalten und Klüfte vielfach zerrissene Decke. Die Felsblöcke, aus denen sie zusammengesetzt ist, scheinen nur lose befestigt zu sein. Was wohl in der Höhle am meisten die Aufmerksamkeit erregt, sind die Tropfsteingebilde, welche teils von der Wöl- bung herniederhängen, teils wie Säulen und Stämme zu ihr aufragen. Das Wasser, das tropfenweise niederfällt, hat diese Bildungen hervorgebracht und arbeitet noch fortwährend daran. Ihre oft wunderlichen Formen haben Veranlassung zu mancherlei Benennungen gegeben. Da sind Orgelpfeifen und Türme, da ist ein Wasserfall, der zu Stein erstarrt ist, u. a. m. Das schönste Stück ist die klingende Säule, deren Höhe 2v2 Meter beträgt. Sie ist innen hohl und giebt beim Anschlägen einen Metallton von sich. Gleich in der ersten Höhlenabteilung liegt auch der Brunnen. Das ist ein von Tropfstein gebildetes Becken von etwa 40 cm Länge und Breite. Das Wasser, das ihn füllt, ist von erquickender Kühle, grofser Klarheit und außerordentlichem Wohlgeschmack. Aehnlich dieser ersten Abteilung der Höhle, aber den- noch in ihren Einzelheiten und ihrer Gestaltung verschieden, sind die übrigen Abteilungen; es sind deren bis jetzt sieben fahrbar gemacht. Der Zugang zu ihnen führt bald durch enge Gänge, bald durch schmale Felsspalten, hier über zahlloses Getrümmer aufwärts, dort auf steil niedergehenden Berg- mannsleitern in die Tiefe. Ueberall ragen die dräuenden Felsblöcke über uns, unablässig tönt der melodische Tropfen- fall durch die Stille, klingend und nachhallend in den weiten Räumen. Wunderbar ist der Klang der menschlichen Stimme. Der Gesang des Führers, wie tönt er so glockenhell durch die Räume! Ein dumpfer Ruf in diese Spalte — und es ist, als ob der ganze Berg laut erdröhnte. Selbst ein leises Mur- meln, kaum hörbar gegen eine der Höhlenwände gehaucht, er- tönt an der gegenüberliegenden Wand in unbegreiflicher Stärke. Für Naturforscher sind von ganz besonderem Interesse einzelne Räume der Höhle, worin sich Knochenreste, in Tropfstein eingehüllt, vorfinden, welche zum Teil längst ver-

7. Bilder aus dem Lande Braunschweig - S. 63

1890 - Wolfenbüttel : Zwißler
63 sehr einfach. Sie gossen das Salzwasser auf glühende Kohlen und erhielten dadurch schwarze, salzige Krusten. Auch im Lande Braunschweig giebt es solche Salzquellen, so in Halle, in Harzburg und in Salzdahlum. Die bedeutendste aber ist in Schöningen. Gewiß wurden die Ansiedler, welche hier am Ostfuße des Llmes zuerst ihre Hütten aufrichteten, nicht nur an- gelockt durch den klaren Mühlenbach, sondern auch durch die Salzquelle. Darum mag es nicht verwunderlich erscheinen, wenn Schöningen zu den Orten gehört, die am frühesten in der Ge- schichte Niedersachsens erwähnt werden. Ja auch die aufgefun- denen Steingeräte deuten auf uralte Anwohnerschaft. Die Salzquelle von Schöningen liegt in einer Niederung wenige Minuten südlich von der Stadt. Sie wird aber jetzt nicht mehr benutzt. Denn wenn man sich auch früher mit der Salzmenge begnügte, die aus dem Solwasser gewonnen wurde, so war doch Hoffnung vorhanden, daß große Massen von Steinsalz in der Tiefe der Trde lagerten, durch deren Erschließung sich noch mehr ge- winnen ließ. Diese Hoffnung sollte nicht getäuscht werden. Denn als im Jahre ^8^8 ein Bohrloch eingetrieben wurde, traf man in einer Tiefe von etwa 500 Meter das Salzlager, das sich von ungefähr 28 Meter Mächtigkeit erwies. Jetzt find drei Bohrlöcher vorhanden. Unten aber im Schoß der Erde haben die Master, die da unsichtbar hinziehen, Mengen von Steinsalz aufgelöst, und diese Sole wird nun mittelst eines Pumpwerkes, das durch den Mühlenbach getrieben wird, in den Bohrlöchern in die Höhe ans Tageslicht gehoben. So muß das süße Master helfen, das salzige in die Höhe zu bringen. Die so gewonnene Sole ist gesättigt. Sie enthält nämlich 26 Hkocent Salz, d. h. in hundert Teilen Master sind 26 Teile Salz enthalten. Die Sole läuft nun in die Siedekoten. So heißen die Gebäude, in denen das Salzwaffer gesotten wird. In diesen Däusern sind nämlich drei mächtige, eiserne Pfannen aufgestellt, von denen die kleinste 55 Quadratmeter, die beiden größern jede?^ Quadratmeter Bodenfläche hat. Da sie außerdem einen ^0 Zentimeter hohen Rand haben, so ist erklärlich, daß sie eine wahre Salzflut aufnehmen können. Die Pfannen stehen über Feuerungskanälen, und so wird die Sole rasch erhitzt und zum Sieden gebracht. Dann scheidet das Salz endlich als weiße, feinkörnige Maste aus.

8. Bilder aus dem Lande Braunschweig - S. 101

1890 - Wolfenbüttel : Zwißler
101 Während die Spinbein hier bei uns zu Lande niemand mehr kennt, sind die Wirtel noch zahlreich vorhanden. Sie dienen meist als Anhängsel kleiner Schlüssel, damit diese nicht so leicht verloren gehen, und darum heißen sie auch oft Schlüsselsteine. Jahrhunderte hindurch war die einfache Form der Spindel dieselbe geblieben. Reiche waren gegründet und wieder unter- gegangen, die mittelalterlichen Waffen hatten den Donnerbüchsen und Feuerrohren saatz gemacht, Gutenbergs schwarze Aunst hatte sich über Europa verbreitet, aber immer noch spannen die Frauen in uralter Weise ihren Faden, wie sie es am Herdfeuer vor tausend Jahren gethan hatten. Das ging so hin bis ins s6. Jahrhundert. Da lebte um das Jahr \520 zu Watenbüttel hinter Braun- schweig ein kunstreicher Steinmetz und Bildschnitzer mit Namen Jürgen. Dieser Nkeister hat, wie eine alte Ehronik erzählt, das Spinnrad erdacht. Doch hatte es noch nicht die leichte und zier- liche Gestalt, wie wir es heute sehen. Eine niedrige Lade oder Bank trug rechts das Rad, links die Spindel und den Wocken. Das Rad hat an der einen Speiche einen Griff, durch den es mit der Hand in Bewegung gesetzt werden kann. Vermittelst einer doppelten Schnur wird die Spindel samt der Rolle gedreht. Letztere sind von den beiden heutigen fast durch nichts unterschieden. Ein drehbarer Arm trägt die hohe Wockenstange mit dem Flachse. Nlit diesem Rade ließ sich offenbar rascher arbeiten, aber in einer Einsicht hatte es doch auch eine Schattenseite. Nlit der Aunkel unterm Arme oder im Gürtel konnte die Spinnerin aus- und eingehen, jetzt aus die Rinder draußen vor der Thür achten, jetzt das Feuer aus dem Herde schüren und dabei fast ohne Unterlaß die Spindel schnur- ren lassen. Das Rad, wie es alte Bilder aufweisen, war nicht so leicht sortzuschaffen; jedenfalls mußte die Frau, wenn sie zwischendurch ihre häusliche Arbeit verrichten wollte, die Spinnlade stehen lasten. Uut der Zeit wurde eine wesentliche Verbesserung angebracht: an die Stelle des Handgriffs am Rade traten die beweglichen Fuß- bretter, welche nun vermittelst des sog. Anechtes und einer Aurbel das Rad in Drehung setzten. Damit war die rechte Hand frei ge- worden und konnte mit ziehen helfen. Nun wurde das Rad tiefer gesetzt, die Lade siel fort, und so erhielt das ganze Gestell mehr Leichtigkeit und damit auch Beweglichkeit.

9. Kurzgefaßte Geographie von Württemberg - S. 11

1885 - Eßlingen : Selbstverl. des Verf.
— 11 — stein und die der Alb aus Jurakalk gebildet sind, so besteht das Gestein der Berge und Hügelzüge des Ebenen- und Hügellandes größtenteils ans Keuper (Keuper- mergel und Leberkies, und Kenpersandstein mit Gipslagern). Der Flächengürtel zwischen Alb und Neckar, ein Te'l des Schur- nud Welzheimerwaldes, Schönbnch und Filder zeigen uns schwarzen Jura oder Lias (Liassandstein, der Eisenerz enthält, Lias kalk und Lias schief er; dieser mit versteinerten Fischeidechsen 2c.). Das Gestein im oberen und unteren Gän, im Enz- und unteren Neckarthale (vou Cannstatt an), sowie im Hohenlohischen und Fränkischen ist Muschelkalk, so ge- nannt, weil in demselben viele Versteinerungen vorkommen- In den Ebenen Niederschwabens sind große und gesegnete Frucht- selber; in den Thäleru und an den Thalabhängen giebt es reiche Dbst- gärten und Weinberge. Das Hügelland erzeugt sehr viel Holz. Der Schönbuch hat besouders Lanbholz, der W elz heim erwald Haupt- sächlich Nadelholz. In der Erde findet man Salz, vornehmlich bei Hall (Wilhelmsglück), Clemenshall und Friedrichshall, Niedernhall, Schwenningen, Sulz und Rottenmünster. Wein wird gebaut im mittleren und unteren Neckarthal und in seinen Nebenthälern. sowie im Tauberthal. Die besten Weine sind die von U h l b a ch, Ii n t e r t ü r k h e i m F e l l b a ch, S ch n a i t h, B e s i g h e i m, Mundelsheim, Großbottwar und Markelsheim. Auch hat das Ebenen und Hügelland bedeutende Mineralgnellen. Schwefelquellen sind zu Boll und Sebastiansweiler. Sauerqnellen sind in Niedernau, Cannstatt, Berg, Göppingen und Mergentheim. Zwischen dem Schwarzwald, der Alb und dem Welzheimerwald wohnen die Niederschwaben. In der Hohenloher Ebene sowie im Taubergrund wohnen die Franken. Die Bevölkerung beträgt über eine Million Seelen. Nenn Zehntel derselben sind evangelisch, und ungefähr ein Zehntel ist katholisch. Die Leute beschäftigen sich mit Acker-, Obst- und Weinbau, mit der Verarbeitung von Wolle und Baumwolle, Leder und Leinwand. Gewerbe finden sich hauptsächlich in den Städten; Viehzucht, Acker- und Weinbau werden mehr von der Landbevölkerung getrieben. Je- doch gewinnt die Fabrikthätigkeit immer größere Ausdehnung. Baumwollenspinnereien sind in Berg, Cannstatt, Eßlingen und Nur- tingen. Tuch- und Zeugmacher sind besonders in Göppingen, Metzingen, Sindel- fingen und Urach. Viele Leineweber finden sich in der Gegend von Stuttgart und Backnang und auf den Fildern. Viele Gerber sind in Reutlingen, Metzingen, Winnenden und Backnang- Die bedeutendsten Orte sind: 2. Im Neckarthale: Schwenningen, großes Psarrdors mit 4700 Einw. Uhrenfabriken. Rottweil * über 6000 Einwohner, alte ehemalige Reichsstadt; aufgeh bene Klöster;^ katholisches Convikt. Bedeutende Pulverfabrik. In der Nähe liegen die Salinen Nottenmünster und Wilhelmshall. Oberndors,^ berühmte Gewehrsabrik. Sulz,* Saline. Horb.^ Rottenburg,^ alte Stadt römischen Ursprungs, über 7000 Einw.; Bischofssitz; katholisches Priesterseminar. Hopfenbau. Tübingen an der Mündung der Steinlach und Ammer in den Neckar; 11700 Einw. Universität. Schloß Hohen- tübingen. Nürtingen,^ evang. Lehrerseminar und Taubstummenschule;

10. Besonderer Theil - S. 430

1856 - Eßlingen : Weychardt
430 Erste Abtheilung. Europa. der technischen Kultur sind zu einer Vollkommenheit und zu einer solchen kolossalen Ausdehnung gebracht, wie sonst in keinem Lande der Erde. Eng- land u. Niederschottland sind die wichtigsten Fabrikländer des Erdballs. Die Industrie ist besonders durch den Reichthum des Landes an Eisen u. Steinkohlen, so wie durch den allgemeinen Gebrauch der Maschinen u. die Anwendung des Dampfes als bewegender Kraft, ungemein begünstigt. Schon 1841 berechnete man die Maschinenkraft aus 600 Mill. Menschenkräste u. 1844 hatten die Fabriken mit ihren Maschinen die Kraft von 100,000 Pferden. Das südl. England pflegt u. veredelt die auf Handel, Künste u. Wissenschaften zielenden Gewerbe; in der Mitte v. England, wo sich der größte Reichthum an Mineralien findet, hat die Metallsabri- kation u. Töpferei seit lange ihren Sitz gegründet; im nördl. England blüht Hauptfachl. die Wollen-, Baumwollen-u. Leinenmanufaktu r9), treibe, daher viel eingeführt werden muß; ferner: Kartoffeln, Flachs u. Hanf, Oel- gewächse, Hopfen, gutes Obst, des. Aepfel zur Ciderbereitung, Gemüse re. — 2. Sehr reiche u. kräftige Wiesen nähren den überaus großen Vieh stand; trefft. Rindvieh, prachtvolle Pferde, feinwollige Schafe [doch muß viel feine Wolle aus Deutschland u. Australien bezogen werden], Ziegen u. Schweine. Man zählt im vereinigten Königr. 14 Mill. Rindvieh, 2,250,000 Pferde, 50 Mill. Schafe, davon 36 Mill. in England, 18 Mill. Schweine. Große Hunderasse [engl. Dogge]. Viel Federvieh, des. viel Gänse. — 3. Die ebem. großen Waldungen find verschwunden; nur lichte Gehölze; daher fast kein Wildpret. — 4. Sehr umfangreiche Fischerei. Vortreffl. Flußfische, des. Salmen im Tweed. 500 Mill. Häringe, 80 Mill. Pilchards, zahllose Sardellen wer- den jährlich an den Küsten gefangen. Sehr gute Austern a. d. Küsten v. Kent n. Essex; 2 bis 3 Jahre lang werden sie in den Austernweihern v. Colchester u. a. a. O. gemästet. Abnahme des Walisisch- u. Robbenfangs i. d. Südsee, bei Grönl. u. i. d. Davisstraße, so wie des Kabeljanfauges a. d. Küsten des britischen Nordamerikas u. a. d. europ. Küsten. — 5. Sehr ausgedehnter Bergbau. Silber [20,000 Mark] aus den silberhalt. Bleierzen in Cornwall, Cumberland, Derby u. Flintshire. Zinn [üb. 100,000 Ctr.j in Cornwall u. Devonshire. Kupfer [290,000 Ctr.j in Cornwall u. Devonshire. Sehr viel Eisen [in Engl. u. Schottl. üb. 41 Mill. Sfr.], aber nicht von besond. Güte u. wenig stahlhaltig. Blei [400,000 Etr.] in Nordcngl. u. Corn- wales. Galmei [56,000 Ctr.j. Zink [72,000 Ctr.j in Coruwalcs. Sehr viel und sehr guter Töpferthon, des. i. d. Gegend v. Stafford. Flintensteine in sehr großer Menge bei Brandon in Suffolkshire. Außerordentlich reiche Graphitgruben in Cum- berland [S. I. 176. 177]. Eine ungeheure Menge v. vorzügl. Steinkohlen [570 Mill. Ctr.j in Nordengl. u. Cornwales. Stein-, Quell-u. Seesalz [8 Mill. Ctr.j. Alaun [33,000 Ctr.j. Viele Mineralquellen. °) Technische Kultur. — 1. Hauptsitze der wichtigsten Fabrikate. Leinenwaaren: Belfast, Leeds u. a. Wollenw.: Leeds u. Hudderssield. Baum- wollenw.: Grafsch. Lancaster, besond. die St. Manchester mit ihrer Umgebung. Die Verarbeitung der Baumwolle ist der wichtigste u. umfangreichste Industriezweig Eng- lands. Es verarbeitet an rohem Material jährl. gegen 1,600,000 Ballen o. gegen 586 Mill. Psd. Seidew.: London, Manchester, Coventry. Lederw.: Bristol, Lon- don. Handschuhe: Woodstock b. London. Papier: Maidstone in Kent, Manchester. Metallw.: Birmingham u. Sheffield sammt Umgebung. Glas- u. Krystallw.: London; -Birmingham; Bristol. Porzellan: Worccster; Derby. Wedgwoodgc- schirr: Potterydistrikt ». Stafford; Umgegend v. Newcastle. Zuckerraffinerien: London; Bristol; Liverpool. Große Bierbrauereien u. Branntweinbrenne- reien in London re. Die größten Tabacksfabriken in Liverpool. Beste Seife in Windsor. Gold- u. Silberw.: London, Birmingham. Mathem. Jnstrn- mente: London. Uhren: Coventry, Prescot, London. Bleijtifte v. Keswick n. London. Englische Kupferstiche, Holzschnitte, Bücherdruckc re. sind berühmt. Die großartigsten Anstalten für Schiffsbau ».Fertigung v. Schifssgeräth en sind in London, Portsmouth, Chatam, Bristol, Liverpool, Hüll u. in vielen andern Seestädten. — 2. Seitdem der Dampf als bewegende Kraft benützt und daher die Industrie unabhängig v. d. Wasserlänfeu geworden ist, hat sich die industrielle
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