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1. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 106

1888 - Kreuznach [u.a.] : Voigtländer
— 106 — zu. Gleich nach der Geburt wurde jedes Kind besichtigt, ob es auch gesund und stark sei. War es schwach und gebrechlich, so wurde es im Gebirge zum Verhungern ausgesetzt. Denn Lykurgus betrachtete die Kinder als Eigentum des Staates und wollte nur kräftige Bürger erziehen. Die gesunden Knaben erhielten bis zum siebenten Jahre die Pflege der Mutter, dann kamen sie aus dem Hause der Eltern in öffentliche Gebäude, wo sie unter strenge männliche Aufsicht gestellt wurden. Jede Abteilung hatte ihren Anführer, der aus den tüchtigsten Knaben gewählt wurde; über allen Abteilungen stand einer der angesehensten Männer des Staates, der die Oberaufsicht über das Ganze führte. Die Erziehung bezweckte Abhärtung und Übung des Körpers, Gewöhnung an Entbehrung und Gehorsam gegen die .Gesetze. Barfuß und halbnackt gingen die Knaben umher, halbnackt schliefen sie auf harten Lagern von Schilf, das sie sich selbst vom Ufer des Flusses holen mußten. Nur im Winter durften sie einige wärmende Kräuter hinzufügen. Ihre Kost war knapp zugemessen und kaum zur Sättigung hinreichend; auch wurden sie in der Ertragung empfindlicher Körperschmerzen geübt und zu diesem Zwecke jährlich einmal, an einem bestimmten Tage, mit Geißeln blutig gepeitscht, wobei sie keine Miene des Schmerzes zeigen durften. Manche sollen unter den Streichen tot niedergesunken sein, ohne einen Laut von sich zu geben. Vorzüglich ehrerbietig mußten die Knaben gegen die Alten sein. Sie mußten vor ihnen von ihren Sitzen sich erheben und ihnen jederzeit Rede und Antwort stehen. Albernes Schwätzen wurde gar nicht geduldet: auf Fragen mußten sie kurz und treffend antworten. Noch heute nennt man eine kurze bündige Antwort eine lakonische (d. i. spartanische). 7. Die Spartaner ein Kriegervolk. — Die Leibesübungen , welche in der Kindheit begannen, wurden dann durch das ganze Leben der Männer fortgesetzt. Den größten Teil des Tages übten sich die Spartaner im Laufen, Ringen, Lanzenwurf und Fechten, um den Körper recht behende und zum Kriege tüchtig zu machen. Deshalb beschäftigten sie sich auch viel mit

2. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 292

1888 - Kreuznach [u.a.] : Voigtländer
— 292 — Dort erfüllte ihn das Seewesen mit freudiger Bewunderung. Er legte die Kleidung eines holländischen Schiffszimmermannes an und war eifrig darauf aus, sich mit allem bekannt zu machen, was die berühmte Seestadt Merkwürdiges darbot. Am meisten lag ihm daran, das Schiffsbauen zu lernen. Amsterdam gegenüber liegt das große Dorf Zaandam, wo zahllose Windmühlen stehen und starker Schiffbau getrieben wird. Dahin begab er sich bald. Er traf einen Fischer, den er einst in Rußland gesehen hatte. „Höre", sprach er, „ich will bei dir wohnen." — „Aber ich habe in meinem Häuschen nur eine Stube und eine Kammer", erwiderte der Mann. Das half nichts, der Fischer mußte mit seiner Frau in die Kammer ziehen und Peter nahm die Stube ein. Nun ging es ans Arbeiten. Man wußte wohl, wer er eigentlich sei; aber er konnte nicht leiden, wenn man es merken ließ. Die andern Zimmerleute nannten ihn Peter Baas (Meister Peter); als solcher kam er alle Morgen mit dem Beile in der Hand auf die Schiffswerft, spaltete Bretter, zimmerte Mastbäume, fragte nach allem und versuchte alles. Selbst in der Schmiede arbeitete er mit, und seine Hofleute mußten ihm die Kohlen zutragen, das Feuer anschüren und die Blasbälge ziehen, wobei sie gar verdrießliche Gesichter schnitten. Ebenso besuchte er die Werkstätten der Seiler und Segelmacher und machte sich mit der Einrichtung der holländischen Mühlen bekannt. Nach siebenwöchentlicher Arbeit kehrte er nach Amsterdam zurück und ließ unter seiner Aufsicht ein Kriegsschiff von sechzig Kanonen bauen, das er, mit Seeleuten, Offizieren, Wundärzten und Künstlern versehen, nach Archangel schickte. Von Holland ging er nach England. Dort ließ der König ihm zum Vergnügen ein Seetreffen aufführen. „Wahrlich", rief Peter staunend aus, „wäre ich nicht als Zar von Rußland geboren, so möchte ich englischer Admiral sein!" Drei Monate blieb er in England. Dann begab er sich abermals nach Holland, und von hier reiste er über Dresden nach Wien. Eben wollte er auch nach Italien gehen, da erhielt er die Nachricht, die Strelitzen hätten sich schon wieder einmal empört.

3. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 320

1888 - Kreuznach [u.a.] : Voigtländer
— 320 — Geld?" Dieser antwortete: „Ich braucht für den Doktor. Meine Mutter ist krank und hat mich fortgeschickt, einen Doktor zu holen. Aber keiner will für weniger als einen Gulden kommen, und doch ist meine Mutter so sehr krank. Ach, lieber Herr, schenkt mir einen (dulden; ich will gewiß in meinem Leben nicht wieder betteln. Der Kaiser gab dem Knaben den verlangten Gulden und ließ sich genau sagen, wo seine Mutter wohnte. Darauf fuhr er, während der Knabe davon eilte, einen Arzt' zu suchen, vor das Häuschen der armen Frau, hüllte sich, um nicht erkannt zu werden, in seinen Mantel und trat in die Krankenstube. „Ich bin der Arzt, den Euer Kind gerufen hat," sprach er zu der Kranken, die schwach und bleich in dem ärmlichen Bette lag. Und er erkundigte sich mitleidsvoll nach ihrem Zustand. Dann schrieb er am Tische einige Worte auf ein Stück Papier und sagte weggehend: „Da hab' ich Euch ein Rezept verschrieben, schickt es in die Apotheke; die Arzenei wird Euch gut thun." Als er kaum fort war, kam der Knabe mit dem wirklichen Arzte. Die Frau wunderte sich nicht wenig, als sie einen zweiten Doktor sah, und der Knabe erzählte nun, was sich zugetragen, und die Mutter auch. Der Arzt nahm das Rezept und las es. „Der kann gut verschreiben," sagte er, „Euer Arzt ist der Kaiser gewesen, und sein Rezept ist eine Anweisung auf fünfzig Dukaten, die ihr sogleich beim Zahlamte erheben könnet." Die Freude der armen Frau und ihres Sohnes war groß. Das Geld wurde richtig und ohne Anstand ausbezahlt, und bald erholte sich die Kranke, da ihr jetzt die besten Arzeneien und die gesundesten Speisen gereicht werden konnten. Und mit inbrünstigem Danke lobte sie Gott, der einen rettenden Engel in ihr Haus gesandt hatte. 5. Josefs Absichten und Erfolge. — In seinem weiten Reiche machte Josef große Veränderungen. Alte Mißbrauche hob er auf; manche Last, die das Volk bedrückte, schaffte er ab. In allen seinen Landen wollte er gleiche Einrichtungen und Gesetze einführen und gleichsam einen ganzen neuen Staat schaffen, in welchem Freiheit und Gerechtigkeit herrschen sollten. Aber in seinem Eifer schritt er nur allzu feurig vorwärts. Seine Unterthanen verstanden

4. Griechische Heldensagen für die Jugend - S. 99

1881 - Kreuznach : Voigtländer
— 99 — Stimme, „fort mit dem gräßlichen Nachtungeheuer!" Da brachte Herakles den Hund wieder nach dem Felsspalt zurück und ließ ihn los. Kerberos aber sprang lustig in die Finsternis hinunter und kehrte zu Pluton, seinem lieben unterweltlichen Herrn, zurück, um den unterbrochenen Wächterdienst von neuem zu # übernehmen. 9. Herakles bei Admetos. Die zwölf Arbeiten, welche Herakles im Dienste des Eurystheus zu verrichten hatte, waren nun vollendet, und der langen, harten Knechtschaft ledig kehrte der Held nach seiner Geburtsstadt Theben zurück. Dort fand er seine Gattin Megära wieder; aber da er ihr einst im Wahnsinn die Kinder erschlagen hatte, so glaubte er, nicht ferner mehr ihr Ehemann sein zu dürfen; er vermählte sie daher mit seinem lieben Freunde und Neffen Joläos und verließ Theben wieder, um, seinem nie gestillten Thatendrange folgend, neue Kämpfe und Abenteuer aufzusuchen. So kam er einst zu dem Könige Admetos, der in einer Stadt des nördlichen Griechenlands, zu Pherä in Thessalien, herrschte. Dem hatte der Gott Apollon, ein Freund des frommen und gastlichen Mannes , verkündet, daß- ihm frühzeitig zu sterben von den Schicksalsgöttinnen bestimmt sei, wenn nicht ein Anderer für ihn freiwillig in den Tod gehe. Aber wie sehr nun auch alle Unterthanen den milden, 7*

5. Griechische Heldensagen für die Jugend - S. 453

1881 - Kreuznach : Voigtländer
— 453 — Schiffervolke bewohnt, den Phääken, die sich hier eine wohlgebaute Stadt gegründet hatten. Über sie herrschte Alkinöos, ein weiser und reicher König. Der hatte eine jungfräuliche Tochter, Nausikaa geheißen, an Wohlgestalt und Anmut einer Unsterblichen ähnlich. Diese sollte dem schiffbrüchigen Odysseus — so veranstaltete es Athene, seine treue Beschützerin — zuerst hilfespendend entgegenkommen. Während der Held, von Anstrengung und Ermattung überwältigt, in tiefem Schlafe lag, begab sich die Göttin in den Palast des Alkinoos nach der prächtigen Kammer der Königstochter. Leise, wie ein Lufthauch, schwebte sie zu dem Lager der Jungfrau und erschien der Schlummernden im Traume in der Gestalt ihrer liebsten Gespielin. „Warum so lässig, Nausikaa?" sprach sie. „Siehe, deine schimmernden Gewänder liegen ungewaschen, und doch steht deine Hochzeit nahe bevor; denn die edelsten Jünglinge im Volke werben um dich. Da mußt du doch schön geschmückt sein und schmucke Kleider auch denen darreichen, die bei dem festlichen Brautzuge dich geleiten. Wohlan denn, laß uns beim Anbruche der Morgenröte zum Waschplatze hinausfahren; ich will dir helfen, damit du rascher fertig werdest." Nach diesen Worten entschwand die Göttin. Nausikaa aber eilte, sobald sie am Morgen vom Schlafe erwachte, zu ihren Eltern und bat den Vater, ihr einen Wagen anspannen zu lassen, daß sie ihre Gewänder, auch die Kleider des Vaters und ihrer Brüder zum Waschen

6. Griechische Heldensagen für die Jugend - S. 448

1881 - Kreuznach : Voigtländer
— 448 — ergriffen. Alsbald sandte der Vater Zeus den Götter--boten Hermes an Kalypso mit dem Befehle, den Odysseus von ihrer Insel nach der Heimat zu entlassen. Der flinke Botschafter des Zeus band sich unter die Füße die schönen goldenen Sohlen, die ihn mit Sturmwindseile über Erde und Meer dahintrugen, nahm den Goldstab in die Hand, mit dem er die Augen der Menschen nach Belieben in Schlaf zaubert oder aus dem Schlummer erweckt, und flog so ausgerüstet gleich einer Seemöve über die unermeßliche Wasserfläche hinschwebend, nach der fern gelegenen Insel Ogygia. Er traf die Nymphe daheim. Auf dem Herde flackerte ein helles Feuer, und der Duft des brennenden Cedernholzes wallte würzig durch die Grotte. Sie selbst webte mit goldener Spule an einem köstlichen Gewände und sang dabei ein lieblich tönendes Lied. Als Hermes bei ihr eintrat, erkannte sie sogleich den Gott, empfing ihn freundlich und setzte ihm die Götterspeise Ambrosia mit rotschimmerndem Nektar vor. Nach dem Mahle verkündete ihr der Bote der Himmlischen den Auftrag des Zeus. Kalypso erschrak und rief: „Wie seid ihr doch grausam, ihr Götter, daß ihr den lieben Freund mir nehmen wollt! Ich habe ihn vom Tode gerettet, den armen Schiffbrüchigen, als er von den Meereswogen an meine Küste geworfen ward. Liebevoll habe ich ihn in meine Grotte geführt und gepflegt; Jahre lang hat er an meiner Seite ge-

7. Griechische Heldensagen für die Jugend - S. 456

1881 - Kreuznach : Voigtländer
— 456 — niemand. Schenke mir dein Mitleid und gieb mir ein Kleid zur Umhüllung, nur eine dürftige Decke, damit ich wieder vor den Menschen erscheinen kann. Mögen dir die Götter dafür gewähren, was immer dein Herz begehrt: einen lieben Gatten und ein Haus, und edle Herzenseintracht dazu, die ist ja das Veste von allem." „Fremdling", erwiderte Nausikäa, „du scheinst mir kein schlechter oder thörichter Mann zu sein. So soll es dir denn auch, da du nach unserem Lande gekommen, weder an Kleidung noch an sonst etwas fehlen, was dem Schutzflehenden gebührt. Auch die Stadt will ich dir zeigen und den Namen unseres Volkes sagen. Es sind die Phäaken, die diese Insel bewohnen; ich bin die Tochter ihres Königs Alkinöos". Hierauf rief sie ihre entflohenen Dienerinnen und ermutigte sie näher zu kommen, um dem fremden Manne ein frisch gewaschenes Gewand auszusuchen. Sie legten ihm Mantel und Leibrock hin, dazu eine Flasche mit köstlichem Salböl. Odysseus eilte damit nach einer verborgenen Stelle am Ufer und erquickte sich durch ein Bad. Dann that er die Kleiber an, die Nausikaa ihm geschenkt, salbte sich mit glänzendem Öle, und Athene goß ihm Anmut über Haupt und Schultern. Wie in einen Gott verwandelt, strahlend von Schönheit und Kraft, das Haar in dichten Locken vom Scheitel herabwallend, so trat er aus dem Ufergebüsche hervor und setzte sich abseits von den Jungfrauen. Noll Verwunderung ruhten aller Blicke auf dem herrlichen Manne. „Wahrlich, er gleicht an Gestalt den

8. Griechische Heldensagen für die Jugend - S. 100

1881 - Kreuznach : Voigtländer
— 100 — gerechten König liebten, so fand sich doch keiner, der für ihn das Leben hingeben wollte. Selbst sein greiser Vater und seine hochbetagte Mutter konnten sich nicht entschließen, die kurze Frist, welche ihnen noch auf der Erde zuzubringen vergönnt war, der Erhaltung des Sohnes zu opfern. Nur seine treue Gemahlin, die tugendreiche Alkestis, so schwer es ihrer Jugend fallen mußte, dem holden Sonnenlichte zu entsagen und die fröhlich heranblühenden Kinder, welche sie umgaben, mutterlos zurückzulassen, schätzte des Gatten Leben höher als das eigene. „Ich bin zum Tode bereit, damit er für seine Kinder und für sein Reich weiter lebe," so erklärte sie festen Sinnes, und keine Abmahnung erschütterte ihren heldenmütigen Entschluß. Als dann der entscheidende Tag kam, an dem sie sterben sollte, schmückte sie sich als ein dem Tode geweihtes Opfer mit festlichem Gewände, betete fromm zu den Göttern und schied, von dem wehklagenden Gatten und den weinenden Kindern umringt, unter herzlichen Segenswünschen für die geliebten Ihrigen aus dem Leben. Eben war Alkestis gestorben, da betrat Herakles, auf einer seiner Wanderfahrten begriffen, das Haus des Königs. Admetos suchte ihm sein tiefes Leid um die verlorene Gattin zu verbergen und nahm den edlen Helden liebreich auf: nie hatte er ja einen viel geringeren Fremden ungastlich von seiner Thüre gewiesen. Aber die Trauerkleider aller Hausgenossen machten den Herakles doch betroffen, und ein Diener des Königs,

9. Griechische Heldensagen für die Jugend - S. 213

1881 - Kreuznach : Voigtländer
— 213 — teuren Vater in die Verbannung begleiten; doch er ließ Js mene, die jüngere, in Theben zurück, damit sie sein bitteres Los nicht teile. Die ältere Tochter aber, die fromme Antigone, konnte sich von ihm nicht trennen. Als treue Führerin und Pflegerin wanderte sie -mit dem Blinden unter Regenschauern und Sonnenglut durch Wälder und Einöden, erleichterte ihm durch Unterstützung seiner Schritte und liebreiches Geplauder die Beschwerden des Weges und klopfte für ihn bei den Wohnungen der Menschen an, um die Herzen dem Mitleid zu öffnen. Freilich war es manchmal nur ein dürftiges Almosen, das ihr gereicht wurde; aber sie selbst bedurfte wenig und dachte nur daran, daß der blinde Vater sich sättige; auch Ödipus wurde nach und nach ruhiger und genügsamer : die treueste Tochterliebe milderte ja sein Leiden und goß Trost und Erquickung in sein gramerfülltes Herz. So schweiften die beiden lange auf mühseliger Irrfahrt umher. Da kamen sie eines Tages nach anstrengender Wanderung in eine anmutige Gegend unweit der Stadt Athen; deutlich sah Antigone in geringer Entfernung die Türme der Stabtburg aufragen. Der Ort selbst, den sie erreicht hatten, hieß Kolönos. Es war ein Hügel, der über wohlbewässerten Fluren und blumenreichen Wiesen sanft emporstieg; oben lag ein schattenreicher Hain von Oliven- und Lorbeerbäumen; üppige Weinreben rankten sich um ihr Geäst, und aus den bichtbelanbten Zweigen

10. Besonderer Theil - S. 404

1856 - Eßlingen : Weychardt
404 Erste Abtheilung. Europa. Jökull') 6,030', ©näselt 5,800', Eyjafjalla Jökull 5,700', Heklufjall oder Hekla 5,210' u. a. Man zählt auf der Insel gegen 29 Vulkane, von denen manche überaus thätig sind. Der Hekla, von dem man seit 1044 24 Ausbruche kennt, der Oeräfa Jö kull, der Skaptaar Jökull, derkatlegia, der Krabla, der Leirh- nukr u. a. entladen aus ihren Kratern fortwährend vulkanische Produkte, wie Lava, Asche, Steine u. dgl., und überschütten damit zuweilen die ganze Insel; ja beim Aus- bruch des Hekla 1693 siel die Aschenmenge sogar auf den 85 M. entfernten Färöern. Mit der vulkanischen Beschaffenheit Jolands stehen die vielen heißen Quellen in Verbindung. Einige derselben fließen ruhig, andere werfen, wie Springbrunnen, das Wasser 50', 100'— 200'in die Höhe; einige sind lauwarm, andere siedend heiß; einige haben trinkbares, andere trübes, schweslichtes Wasser. Von den Bewohnern werden sie in der Art zum Kochen benützt, daß sie ihre Töpfe in die Quelle stecken, wie man sonst die Töpfe zum Feuer stellt. In dem Thalc und an dessen Bergabhängen, das nördlich von Skalholt liegt und 6 M. v. Hekla und 3 Tagreisen östlich v. Reykjavik entfernt ist, zählt man über 100, theils warme, theils heiße Quellen, darunter die Geiser * *) oder intermittirende Springquellen. Unter ihnen sind am bekanntesten: der große Geiser, der neue Geiser oder Strokr und der kleine Strokr. Der große Geiser steigt von Zeit zu Zeit aus einem 18' im Durchmesser haltenden Becken in einem geraden Strahl bis 60', 100', sogar 200' empor. — 6. Viele Gewässer. Die meisten und längsten Flüsse ergießen sich an der Nord- und Süd-Westküste, wäh- rend au der Ost- und Süd-Ostküste nicht so viele und nicht so bedeutende Flüsse vor- kommen. Mittlere Jökelaue; 25 M. I. Thorsane; 24 M. I. Südl. Hvitaue; 20 M. l. Viele Landseen svatn.s: Thingvallavatn; Hvitarvatn; Myvatn. — 7. Im Verhältniß zur geogr. Breite hat Island, besvnd. der südl. Theil, ein mildes Jnselklima. Mittlere Jahreswärme zw. -ss 5° u. 0°. Sehr gemäßigte Win- terkälte; sie beträgt an der Südseite Islands nur — 3°, a. d. Nordseite nur — 6*/4°. Geringe Sommerwärme; sie steigt an der Südseite nur auf -s- 9'/.°, an der Nordseite auf 7*//. Die Sommer sind kurz, die Winter aber lang, besonders a. d. Nordküste. Diese ist bisweilen bis in den Juli mit arktisch. Treibeise bedeckt, das mitten in der warmen Jahreszeit Kälte verbreitet; a. d. Südseite erhebt sich 5 Monate lang das Thermometer nicht über den Gefrierpunkt. Dazu gesellen sich feuchte Nebel, die Island fast Jahr aus Jahr ei» nmschleiern, und furchtbare Stürme aus Nw. u. No. Längster Tag im S. 20 St., kürzester Tag 4 St. Im nördl. Theil geht aber die Sonne am längsten Tag gar nicht unter; dieser längste Tag, wie auch die längste Nacht im Winter, dauert ans den nördl. Punkten Islands eine ganze Woche. Merkwürd. Naturerscheinungen sind: das Nordlicht, dasschnee- licht u. d. Doppel so» ne. — 8. Produkte, a. Mineralien. Sumpfeisenerz, Marmor, Kalk, Gyps, Steinkohlen, Tors, Schwefel; letzter» liefert Krisuwik im Sw. und die Schwefelberge beim Krabla. b. Pflanzen. Verkrüppelte Weiden, Birken und Vogelbeerbäume. Den Mangel an Bauholz ersetzt das Treibholz, Baumstämme, die vom Meere an die Küsten, des. im N., ausgeworfen werden. Prächtig grüne Wiesen. Jsländ. Moos, ein gewöhnt. Nahrungsmittel,^indem es getrocknet zu Mehl gemahlen oder mit Milch zu Brei gekocht wird. Löffelkraut. Sauerampfer. Kohl. Rüben. Kartoffeln. Etwas Flachs und Hanf. c. Thiere. 25,000 St. Rindvieh. 20,000 kleine, aber starke u. schnelle Pferde. 350,000 Schafe. Viele Ziegen. Nennthiere; seit 1770 aus Norwegen eingeführt. Weiße Füchse. Eisbären kommen auf Eisschollen a. d. Nord- küste. Seehunde a. d. Küsten. Viel wildes Geflügel, des. Eidergänse. Viele Fische, des. Häringe, Lachse u. Dorsche. — 9. Geschichtliches. Ob Island bei den Griechen und Römern Thule hieß, ist ungewiß. Entdeckung durch den norwegischen Seeräuber Nad dock 860: Er nannte, die Insel Snäland s— Schneelands. Spuren einer früheren, und zwar christlichen, aus Schottland u. Irland stammenden Ansiedlung sind zwar vorhanden; doch scheinen bisse ersten Bewohner den Normännern bald unterlegen zu sein. Einwanderung der Norweger, die vor der Tyrannei des Harald Haarsagr flohen, seit 870. Republik mit eigener Verfassung u. eigenem Gesetz v. 928 — 1261. Von Island aus setzte Erik Rauda nach Grönland über, im I. 932 oder 982. Einführ, des Christenth. um 1000. Ansehnl. Bevölkerung; bedeutende Viehzucht; wichtige Schiffahrt; blühender Handel. Bewahrung der Sagen und Heldcngefänge der *) Jökull o. 35fei, plur. Jöklur o. Jökler, heißen in Island alle mit ewigen Schnee- u. Eismassen bedeckten Berge. Die Gletscher nennt man Jisbräer seisbräens. *) Geiser v. giosa — gießen, mit Ungestüm hervorbrechen.
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