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Dort erfüllte ihn das Seewesen mit freudiger Bewunderung. Er legte die Kleidung eines holländischen Schiffszimmermannes an und war eifrig darauf aus, sich mit allem bekannt zu machen, was die berühmte Seestadt Merkwürdiges darbot. Am meisten lag ihm daran, das Schiffsbauen zu lernen. Amsterdam gegenüber liegt das große Dorf Zaandam, wo zahllose Windmühlen stehen und starker Schiffbau getrieben wird. Dahin begab er sich bald. Er traf einen Fischer, den er einst in Rußland gesehen hatte. „Höre", sprach er, „ich will bei dir wohnen." — „Aber ich habe in meinem Häuschen nur eine Stube und eine Kammer", erwiderte der Mann. Das half nichts, der Fischer mußte mit seiner Frau in die Kammer ziehen und Peter nahm die Stube ein. Nun ging es ans Arbeiten. Man wußte wohl, wer er eigentlich sei; aber er konnte nicht leiden, wenn man es merken ließ. Die andern Zimmerleute nannten ihn Peter Baas (Meister Peter); als solcher kam er alle Morgen mit dem Beile in der Hand auf die Schiffswerft, spaltete Bretter, zimmerte Mastbäume, fragte nach allem und versuchte alles. Selbst in der Schmiede arbeitete er mit, und seine Hofleute mußten ihm die Kohlen zutragen, das Feuer anschüren und die Blasbälge ziehen, wobei sie gar verdrießliche Gesichter schnitten. Ebenso besuchte er die Werkstätten der Seiler und Segelmacher und machte sich mit der Einrichtung der holländischen Mühlen bekannt. Nach siebenwöchentlicher Arbeit kehrte er nach Amsterdam zurück und ließ unter seiner Aufsicht ein Kriegsschiff von sechzig Kanonen bauen, das er, mit Seeleuten, Offizieren, Wundärzten und Künstlern versehen, nach Archangel schickte. Von Holland ging er nach England. Dort ließ der König ihm zum Vergnügen ein Seetreffen aufführen. „Wahrlich", rief Peter staunend aus, „wäre ich nicht als Zar von Rußland geboren, so möchte ich englischer Admiral sein!" Drei Monate blieb er in England. Dann begab er sich abermals nach Holland, und von hier reiste er über Dresden nach Wien. Eben wollte er auch nach Italien gehen, da erhielt er die Nachricht, die Strelitzen hätten sich schon wieder einmal empört.
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Extrahierte Personennamen: Peter Peter_Baas Peter) Peter
Extrahierte Ortsnamen: Amsterdam Zaandam Amsterdam Holland England England Holland Dresden Wien Italien
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in de,, Bodcü hineingeschlagen. Die größern Baum- und Gemüse-
blätter waren durchlöchert, die kleinern abgeschlagen und verweht.
Felder und Gärten zeigten aus dem ganzen Striche ein trauriges
Bild der Verwüstung.
27. Wenn die Luft so kalt ist, daß die Oberfläche des Was-
sers erstarrt (gefriert), so entsteht das Eis. Bei Frostwetter
sieht man Gräben, Teiche, Seen und Flüsse mit Eis belegt;
die Erdoberfläche, ausgehängte Wäsche und alles, was Feuchtig-
keit enthält, wird hart und steif. Thanwetter verwandelt das
Eis in Wasser und die Erde wird wieder weich. Eis ist leichter,
als Wasser und schwimmt auf demselben. Da es auch einen
größer» Raum einnimmt, als das dazu verbrauchte Wasser,
so werden gefrorene Wasserflaschen und andere Wasserbehälter durch
dasselbe gesprengt, gefrorene Bäunie bersten und zerklüftete Fels-
massen zerspalten und bewirken oft gefährliche Bergfälle und
Bergstürze. Ebenso nützlich wirkt es andererseits. Das in der
obern Bodenschicht enthaltene Wasser gefriert zu Eis; dieses füllt
und erweitert die Spalten, Ritze und Löchlein des Bodens, wel-
cher dann nach den, Aufthanen sehr locker (porös) wird und der
Luft und den Sonnenstrahlen nun freien Zutritt ins Erdreich ge-
stattet.— Stehendes Wasser gefriert eher, als Bäche und Flüsse,
und letztere an ruhig hinfließenden Stellen früher, als an Strom-
schnellen und Wasserfällen. Süßes Wasser gefriert auch leichter,
als das salzige Meerwasser. Die wogende See wird nur theilweise
und im hohen Norden mit einer Eisdecke belegt, Hier schmil-
zen die unabsehbaren Eisfelder nienials ganz ab, nur an den süd-
lichen Rändern zertheilen sich die Eismassen im Sonimer hin und
wieder in meilengroße Schollen von der verschiedensten Gestalt
und Oberflächenbildung, lösen sich ab und schwimnien als Eis-
inseln, Eisberge im freien Ocean umher, treiben endlich, an
Größe mehr und mehr abnehmend, gegen Süden und bilden dann
das den Seefahrern und Walfischfängern so gefährliche Treibeis.
28. Vermittelst eines Wärmemessers (Thermometers) *) kann
man die verschiedenen Kälte- und Wärmegrade (die Tem-
*) Jeder Lehrer hat wohl Gelegenheit, in seinem Orte einen
Thermometer zu erhalten, um ihn in der Klasse vorzeigen zu
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33
herabgesunken ist? — Wie viel Grad Wärme haben wir in hei-
ßen Sonlmern schon gehabt? — Wie viel Kältegrade in strengen
Wintern? — Wie tief sank in Tornea, wie tief in Sibirien
schon die Winterkälte? — Wie findet man die mittlere Tages-
Temperatur? — wie die mittlere Jahres-Tcmperatiir? — Wie
hoch beläuft sich die mittlere Jahres-Temperatur bei uns? — In
Paris? — Rom? — Aegypten? — Findet bloß nach Norden zu
eine Wärmeabnahme statt? — Welche Gebirge der Schweiz und
Tyrols haben ewigen Schnee? — Wo liegt die Schneegrenze am
höchsten? — Wo liegt sie schon unter 3000' Höhe? — An wel-
cher Bergseite erreicht man den Schnee am ersten? — Wohin be-
merkt man eine stete Wärmeznnahme?' — Wo beobachtete man
die höchste Lnstwärme?
B. Die Crdseste, der Crdkörper.
§ 1. Das Innere der Erde, der Erdkern.
Inhalt : Größe der Erde — Erdwärme — heiße Quellen —
Dicke der Erdrinde — Veränderungen, welche sie durch un-
terirdisches Feuer erfahren — Vulkane — Zahl derselben —
thätige — erloschene Feuerberge — Erscheinungen bei thäti-
gen Vulkanen — Erdbeben und begleitende Ereignisse —
Hebungen und Senkungen der Erdoberfläche — Eruptionen
— Dampf-, Lava- und Schlamm-Ausströmungen — Wieder-
holungsfragen.
1. Die Größe unseres Erdkörpers ist so bedeutend, daß wir
winzigen Menschen uns unmöglich eine Kugel vorstellen können,
welche einen gleichen Umfang hätte, ungeachtet sie, wie wir frü-
her hörten, noch über eme Million mal *) kleiner ist, als
unsere Sonne. Eine Reise um die Erde ist zwar nicht gut in ge-
rader Richtung zu machen; doch, wäre es uns gestattet, wir
würden nicht weniger als 2200 Tage oder 6 Jahre dazu gebrau-
chen , falls die Tagmärsche keine sorcirte wären, und von Zeit
zu Zeit Ruhe- oder Rasttage einträten. Eine Meßschnur um die
Erde gezogen müßte 10,800 Stunden oder 5400 geographische
*) Der Schöpfer hätte ans dem Sonnenkörper 1,400,000 klei-
nere Sonnen von der Größe unserer Erde machen können.
3
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35
10,000 Fuß (oder beinahe '/ Meile) herausgetrieben und würden
gewiß noch heißer sein, wenn sie nach oben zu nicht durch weni-
ger erwärmtes Gestein bedeutend abgekühlt worden- waren. Das
Wasser der Bäder zu Carls bad in Böhmen hat 59° Wärme
und kommt wieder aus größerer Tiese herauf, als jene. Die heiße
Quelle in Chaudes Aigues, einer kleinen Stadt in der Au-
vergne, besitzt 70° Re'anmnr. Eine Quelle in Meriko kocht
Hammelfleisch in wenigen Minuten. An einigen Orten finden sich
sehr viele solcher heißen Quellen ans kurzem Nannie zusammen.
3. Ans derartigen Erscheinungen, wozu noch das Sprudeln
heißer Quellen im eisigen Norden, vorzüglich aber die vielen
Ausbrüche feuerspeiender Berge komnien, haben die Gelehrten den
Schluß gemacht, daß der Kern oder das Innere der Erde
glühend und weich, nach der Oberfläche zu aber immer mehr ab-
gekühlt und fester sein müsse. Den starren, längst abgekühlten äußeren
Theil der Erdmasse oder die Erdkruste, auch Erdrinde ge-
nannt, schätzt man nach vielfach angestellten Rechnungen auf 6—8
Meilen oder 12—16 Stunden Dicke. Alles von dieser Erdrinde
Umflossene soll ein dicklicher, glühflüssiger Breisein, der ebenfalls,
jedoch sehr allmählig erkalte, sich von Innen an die schon vor-
handene Erdkruste ansetze und dieselbe auf diese Weise mächtiger
und dicker mache. *)
4. Als die Erdrinde noch weit dünner und heißer war, konnte
sie der furchtbaren Gewalt der eingeschlossenen, unterirdischen
Dämpfe und der Kraft der hoch aufsprudelnden glühenden Flüs-
sigkeiten nur geringen Widerstand leisten, und häufig wurde die
*) Wenn die Erdoberfläche nicht stets von der Sonne erwärmt
worden wäre, so würde das Erkalten viel rascher vor sich ge-
gangen sein und gegenwärtig wäre sie bereits rundum mit
dickem Eise bedeckt. Jetzt aber, unter Einwirkung der Son-
nenstrahlen, geht das Erkalten bedeutend langsamer vor sich.
Nach Untersuchungen, die n>an an mächtigen Lavamassen an-
gestellt, welche vor 8, 12, ja 25 Jahren ans Vulkanen ge-
flossen waren, hat sich ergeben, daß dieselben noch nicht
durch und durch abgekühlt seien. Die Lava, welche der Aetna
1669 ausgegossen, war nach 8 Jahren noch so warm, daß
man keine Hand in die Spalten derselben bringen durste.
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minder feste Erdkruste hier gehoben, da gespaltet, dort durchlö-
chert. *) So entstanden vor und nach die Hochländer, Bergketten
und Berge, von denen wir gegenwärtig nur die letzter» und auch
diese nur sehr selten entstehen sehen, weil die Dicke der Erdrinde
jetzt zu mächtig ist, um so großartige Hebungen und Risse in
derselben zu bewirken, wie ehemals. Je dicker die Erdrinde nun
wird, desto weniger werden die Erdbewohner von dem innern
Fcucrheerde etwas gewahr, und nur jene heißen Wasser, welche
demselben fortwährend entsteigen, so wie die glühenden Lavamas-
sen, die, gleich den leichten obeiischwimmenden Schlacken in Glas-
und Eisenhütten, durch die Erdschornsterne oder Krater der
Dttlkane herausgetrieben und herausgeworfen werden, bezeugt
noch täglich die Glühhitze des Erdinnern.
3. Vulkane sind meist kegelförmige, freistehende Berge, de-
ren Oeffnungen (Kratern) erstickende Dämpfe entsteigen, aus
welchen Schlacken, Asche, Gestein-Trümmer hervorge-
schlcudert und Strome 'rothglühenden, geschniolzenen Materials
emporgetrieben werden, welches Lava genannt wird. Durch un-
terirdische Feuerkräfte erheben sich hier neue Berge aus der Erde,
dort stürzen Massen der Erdrinde in ausgebrannte hohle Räume
hinab; ganze Städte mit ihren Bewohnern sieht man unter Asche
und Lava begraben, in Gluth und Brand versinken; ungeheuere
Dampfmengen werden, wie aus den Schornsteinen der Lokomoti-
ven, stoßweise in die Höhe getrieben; breite Lavaströme treten aus
den Schlünden, sie thürmen sich zu Bergen auf oder überfließen
die nächste Umgebung; lachende Fluren werden zu schauerigen
Schlackenfeldern; nach allen Richtungen schleudern Krater glühen-
de, weit leuchtende Bruchstücke mit gewaltiger Kraft; unermeßliche
Aschenregen verfinstern das Tageslicht; ringsum sind Schrecknisse
und Verzweiflung verbreitet. Siehe Anhang : Plinius Briefe rc.
6. Die Zahl der Vulkane auf der Erde ist sehr groß. Bei wei-
tem die meisten sind ausgebrannt, die Auswürfe verloschen und
) Kochende, mit einer Haut bedeckte Milch, backende Kuchen,
siedendes Wasser in dicht zugedeckten Kesseln können zur Ver-
finnlichung jener Erscheinungen dienen.
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' erstarrt. In der Eifel allein kennt man 27 solcher verloschener
Vulkane, deren Krater theils mit Wasser ausgefüllt (Laacher
See), theils mit Sumpfwiesen und Mooren (Maaren) über-
deckt find. Noch jetzt thätige Vulkane zählt man ungefähr 209,
welche in allen Zonen und Erdthcilen, vorzüglich aber ans
Inseln und auf den Küsten, vertheilt sich finden. Von eini-
gen weiß man, daß sie schon vor 3000 Jahren thätig waren,
d. h. vor 3000 Jahren Ausbrüche oder Eruptionen gezeigt
haben. Der Aetna auf Sicilien hat seit 1226 vor Christus bis
1842 nach Christus über 100 Eruptionen gehabt, welche geschicht-
lich aufgeführt sind. Die Zeit der Ruhe, in welcher feuerspeiende
Berge keine Lava-Ergüsse, Steinauswürfe, Aschenregen haben, ist
verschieden, oft von loojähriger und längerer Trauer. Der Vesuv
zeigte sich bis zum Jahre 79 nach Christus als verloschener Vul-
kan, indem keine frühere Kunde von einem Ausbruche desselben
spricht. Später blieb er einmal 500° Jahre ohne Eruption. Der
Krater war während dieser Zeit verschlossen und mit Pflanzen be-
wachsen , der schwarze Boden eine grüne Fläche, die Gehänge des
Berges mit Strauchwerk bedeckt. 1631 ward das grüne Kessel-
thälchen aufwärts getrieben; 7 Lava-Ströme brachen aus dem
Krater und den Bergseiteu hervor und bedeckten, indem sie sich
hinwälzten, mehrere Dorfschaften. Sämmtliche Vulkane der Erde
sollen nach ungefährer Berechnung in 100 Jahren etwa 2000, also
in einem Jahre 20 Ausbrüche haben.
7. Nach längerer oder kürzerer Ruhe-Periode vernimmt man
zuerst ein unterirdisches Getöse, wie das Rollen eines Wa-
gens, ein Donnern, Krachen und Zischen, welches nicht blos iu
der Nähe des Feuerberges, sondern fast zur selben Stunde
100—300 Meilen davon entfernt wahrgenommen wird. Im Jahre
1641 wurde in Cochinchina (in Hin ter in dien) ein solches
Getöse vernommen, das dem Ausbruche des Aringuay auf der
sehr weit entlegenen Insel Lutzvn, einer der Philippinen, vor-
anging. Eben so hörte man den Ausbrnch des To mboro (ans
Sumbawa) in Sumatra, eine Entfernung von 300 Meilen
in gerader Richtun g
8. Hieraus erfolgen unmittelbare Erschütterungen des
Bodens. Fenster klirren, Thüren knarren und rasseln; Gemälde,
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42
wieder. Im Jahre 776 vor Christi sanken in China ganze
Bergreihcn ein und wandelten sich ;,i einem Thäte um, während
eine Tiefe znm Berge emporgehoben wurde. 491 Jahre später
(285) versank ans der Japanischen Insel Niphon ein sehr
großes Stück Landes, während heftiger Erdstöße in einer Nacht.
14. Solchen schrecklichen Vorboten folgen dann nicht selten die
verheerendsten Ergüsse der Vulkane nach. Die nieisten der jetzt
noch thätigen Fcnerberge treiben die Dämpfe, glühenden Laven
und andern Stoffe durch die schon früher gebildeten Oeffnnngen;
doch tritt auch nicht selten der Fall ein, daß letztere durch die
zurückgebliebene erkaltete Lava früherer Ausbrüche derart stark ver-
schloffen werden, daß die aufsteigende neue Flüssigkeitsich einen
andern Ausweg suchen muß. Dann spaltet sie die Wände des Vul-
kans und hebt die schwächer» , dünnen Rindentheile in der Nähe
desselben und bildet Hügel und Berge. Der Aetna in Sicilien
hat auf diese Weise nicht weniger als 83 kleine und größere Berg-
kegel um seinen Krater herum aufgethürnit.
13. Selbst im Zustande der Ruhe entsteigen den meisten Kra-
tern , Ritzen und Spalten der Fcnerberge erstickende, ani Abend
und bei Nacht oft hellleuchtende, wasserreiche Dämpfe, welche kurz
vor deni Ausbruch hohe, schwarze Rauchsäulen bilden. Gleichzei-
tig bemerkt man Ausschleudcrungen von Gesteinblöcken mancherlei
Art, von Lava und Schlackcntheilcn. Eine Vesuvische Erup-
tion, welche am 1. April 1835 Start hatte, verdient wegen der
unernießlichen Menge von Answürstingen besonderer Erwähnung.
Die Katastrophe begann um 7 Uhr Abends. Das Innere des groß-
ßen Kraters, dessen Umkreis über eine Stunde betrug, erschien
als ein mächtiger, entzündeter Schlund. Die Auswürfe dauerten
ohne Unterbrechung und mit großer Heftigkeit fort. Nicht bloß
gewaltige Massen, ganze, niächtige Bergftücke wurden emporge-
schleudert. Sie siele» alle in der nächsten Umgebung des Vulkans
nieder, welchen dieselben, einem feurigen Mantel gleich, überdeck-
ten. Dabei vernahni nian ein furchtbares Brüllen und ei» don-
nerähnliches Geräusch. Die Häuser von Neapel bebten wie bei
einer Erderschütternng. Furcht und Schrecken verbreitete sich in
allen, am Bergfuße gelegenen Dörfern; selbst in der entlegenen
Stadt war man nicht ohne bange Sorgen. Ungeachtet dieser groß-
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Extrahierte Ortsnamen: Christi China Japanischen_Insel_Niphon Sicilien Neapel
117
auf dcr Oberfläche der Gletscher. Kleine Gcsteintrümmer, Holz-
stücke , Blätter, Insekten und andere kleine Gegenstände sinken in
das Gletschereis hinein und bilden Röhren und Löchlcin in dem-
selben; große Felsblöcke, breite Steinplatten hingegen bleiben
liegen, selbst dann noch, wenn der Gletscher um den Felsblock
herum bedeutend abgeschmolzen ist. Sie bilden die sogenannten
Gletscher-Tische, mitunter von ansehnlicher Größe, die auf einem
Fußgestell ruhen, auf einer Säule von Eis, manchmal so dünn,
daß man befürchten muß, sie knicken jeden Augenblick unter ihrer
Last zusammen. Auf dem Aargletscher kommen sie besonders häufig
vor. 1815 beobachtete man eine Schieferplatte von 18 Fuß Länge,
13" Breite und 8" Dicke aus einem 7 Fuß hohen Eissockel (-Fuße).
Wiederholurrgsfragerr.
Was sind Ebenen? — Wie können Ebenen beschaffen sein? —
Wie finden sich Reisende in ausgedehnten Ebenen zurecht? —
Wie heißt die allgemeine Neigung einer Ebene? — Woran erkennt
man sie? — Welcher Abdachung folgen die Ems, Weser, Oder k. —
Was sind Tiefebenen? — Hochebenen? — Welche ist die größte
Tiefebene? — Durch welche Länder zieht sich die größte europäische
Tiefebene? — Was sind Vergebenen? — Woraus besteht der
Boden der meisten Ebenen? — Was sind Steppen? — Oasen?
— Wüsten? — Nenne fruchtbare Ebenen? — In welchen Ebenen
bilden sich Sümpfe und Torfmoor ? — Was sind Hügel? —
Hügelketten? — Berge? — Gebirge? — Gebirgszüge? — Wo
bilden Bergketten Gebirgsstücke? — Wie heißen die Theile eines
Berges? — Welche Namen führen die Gipfel? — Was sind
sanfte Abhänge? — Jähe Abhänge? — Bergwände? — Sind
die Abhänge eines Gebirgzugeö gleichartig? — Was versteht man
unter „absoluter/" was unter „relativer"" Höhe eines Berges? —
Wie hoch erhebt sich die „hohe Acht"" über die Meeresfläche? — wie
hoch über die benachbarte Hochebene? — Nenne einige sehr hohe
Berge? — Was sind Thäler? — Wann sind sie gebildet worden? —
Welchen Einflliß haben Bäche und Flüsse ans die Gestaltung der
Thäler? — Was versteht man unter „Thalsohle?"" — Wo ist der
Anfang, wo dcr Ausgang eines Thales ? — Wann werden Thäler
Schluchten genannt? — Haben alle Thäler eine gleich hohe
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163
5. Was die Kleidung allein nicht zu ersetzen vermag, das lei-
stet die Wohnung: der Palast, das Hans, die Hütte oder Höhle.
Sie schützen gegen Nässe, halten die brennende» Sonnenstrahlen
und die frostigen Winter-Stürme ab. Beide, Kleidung und Woh-
nung, machen es dem Menschen möglich, sich vor jeglichen schäd-
lichen Witterungs-Einflüssen zu jeder Jahreszeit und in jedem
Klima zu verwahren. Wohnt der Süd a m c r i k a n er in seinen
feuchten, schwülen Urwäldern auf Bäumen und wiegt sich am
kühlen Abend in seiner Hängematte; sucht der Nubier und Abys-
sinier in Felshöhlen Kühlung und Ruhe, so gräbt sich der Es-
kimo und Grönländer dagegen Erdhöhlen, um sich darin wäh-
rend der langen Winternacht gegen die schreckliche Kälte zu schützen.
In denjenigen Gegenden, wo auch jene Schutzmittel nicht in allen
Fällen ausreichen, da wird eingeheizt. In wärmern Erdstrichen
wärmt man sich in kühlen Nächten am offenen Holzseuer, oder
brennt aus Wüstenreisen gedörrten Kameelmist; in den geniäßigten
und kalten Zonen wird 6—9 Monate lang anhaltend eingeheizt,
wozu Holz, Torf, Braunkohlen und Steinkohlen das Brennmate-
rial hergeben.
6. Will der Mensch aber zu diesem Allem gelangen / will er
bequeme Kleider, eine gesunde Wohnung haben, so kann er sich
diese nicht selbst machen ; er bedarf seiner Mitmenschen dazu, welche
sich gegenseitig dabei behnlflich sind. Ein jeder erlernt ein Geschäft,
Gewerb, Handwerk, oder ergreift einen Stand, wodurch er An-
dern nützen und so viel Geld verdienen kann, daß er auch wieder
Dienste von Andern erhalten kann. Der Schuster macht ihm die
Schuhe und Stiefel; der Nagelschmied liefert die Nägel, der
Eisengießer das Eisen, der Bergmann das Erz dazu; der Gerber
bereitet das Leder, der Lohschäler schält die Lohe, der Lohmahler
mahlt sie zu Staube; der Strumpfwirker oder die Strickerin ma-
chen die Strümpfe, die Spinnerin spinnt das Garn, der Schaf,
scherer besorgt die Wolle, der Wollwäscher wäscht, der Plüstcrer
reinigt dieselbe; der Schneider näht die Beinkleider, Röcke und
Westen, die Näherin die Hemden, Schürzen und Hauben; der Wol-
lenweber webt das Tuch, der Walker walkt, der Rauher rauht
und der Färber färbt es. Der Leinweber webt das Leinen, der
Bleicher bleicht dasselbe, der Landmann baut den Flachs dazu,
der gepflückt, gerefft^ gedörrt, gebrochen, gehechelt und gesponnen
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TM Hauptwörter (200): [T154: [Meister Handwerker Geselle Arbeit Lehrling Handwerk Arbeiter Jahr Kaufleute Stadt], T43: [Haus Frau Kind Mann Arbeit Wohnung Familie Zeit Zimmer Kleidung], T123: [Haar Mann Kopf Frau Hand Fuß Kleidung Mantel Hut Schuh], T83: [Klima Winter Sommer Land Meer Wind Regen Niederschlag Zone Gebirge], T1: [Maschine Fabrik Herstellung Industrie Papier Leder Wolle Leinwand Fabrikation Art]]
184
galten nicht als gute Zeichen; solche Erscheinungen lassen aus hef-
tigen Sturm in der Höhe schließen.
Der Gipfel des Mont-Blanc ist, in gerader Linie, nicht weiter
als zwei und eine viertel Stunde von Chamouny entfernt; aber
die Bergfahrt erfordert mehrere günstige Tage; nur in besonders
glücklichem Falle läßt sie sich während acht und vierzig Stunden
beendigen. Im Durchschnitt hat man siebenzehn bis achtzehn Stun-
den nöthig zum Ansteigen; das Absteigen, welches natürlich im
Ganzen schneller von statten geht, dauert etwa neun Stunden.
Vermögend, wenigstens wohlhabend muß man sein, um die Partie
zu machen; denn die Anstalten sind keineswegs unbedeutend und
die Kosten verhältnißmäßig groß. Für einen Mont-Blanc-Bestei-
ger, der, zwei oder niehrere Träger und Gehülfen abgerechnet,
sechs Führer nöthig hat, werden 450 bis 600 Gulden gerechnet.
Paccard hatte mit Balmat allein die Reise unternommen; Saus-
sure und seine Reisegenossen waren von achtzehn Führern beglei-
tet, die physikalische Geräthschaften, ein Zelt, Bett, Leitern, Stan-
gen, Stricke, Lebensniittel, Stroh u. s. w. trugen. Geschmolze-
ner Schnee dient nicht selten als Trank. Ihr erstes Nachtlager
pflegen die Bergfahrer au den „Grands—muletszu nehmen. Mit
diesem Ausdrucke bezeichnet mau eine steile, fast senkrechte Felsen-
gruppe, die sich, in 10,640 Fuß Meereshöhe, einem Leuchtthurm,
gleich, inmitten eines Gletscher-Meeres, etwa 400 Fuß hoch er-
hebt. Das Erklettern der „Grands—muleis“ ist äußerst beschwerlich,
auch keineswegs ohne Gefahr, denn man niuß sich dabei ans
mürbe, brüchige Gesteinmassen stützen; aber es sind die letzten
Felsen, welche bis zuni Gipfel einigen Schutz darbieten. Unter
einem Vorsprung können sieben bis acht Männer mühsam neben
einander liegen. Die Nächte sind zuweilen sehr peinlich; Wind
und große Kälte herrschen auf dieser Höhe. Chamouny-Bewohner
können die Ansteigenden durch Ferngläser auf den Grands-Mulets
erkennen. — Manche Mont-Blanc-Ersteiger sehen sich genöthigt,
in kleinen Grotten, welche sie sich von Führern im Schnee aus-
graben ließen, zu übernachten. Zn solchen Weitungen wird Stroh
ausgebreitet und mit Bergstöcken und Leintüchern eine Art Zelt
gebildet. Oft ist jedoch die Nachtruhe von geringem Belang; aus
den Höhen herunter donnernde Lavinen, das Krachen berstender
und brechender Gletscher ist sehr störend. — Es gibt Führer,
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