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1. Deutsche Kulturgeographie - S. 53

1912 - Halle an d. Saale : Schroedel
13. Die Landschaften der deutschen Mittelgebirge. 53 baden (Deutschlands schönstes und größtes Weltbad mit 110000 ©.), Soden, Homburg v. d. Höhe (14000 (£.), ostwärts weiterhin Nauheim, und die ebenso berühmten Wein orte Hochheim, Rauental, Eltville, Johannisberg, Geisenheim, Aßmanns- hausen u. a. m. Das Sauerland ist ein eisenführendes Gebirge. Ihm schließt sich das Siegerland an, das gegenwärtig der zweit- bedeutendste Eisendistrikt des Reichs ist. Wichtig sind weiterhin die Eisenerzablagerungen in der Lahn- und Dillmulde. Zu dem Eisenreichtum gesellen sich im Norden und Westen des Sauerlandes große Stein- und Braunkohlenlager hinzu, sodaß dies Gebiet bei der Arbeitskraft seiner Bewohner naturgemäß zu einem der wichtigsten Industriegebiete der Erde emporwachsen mußte. Im Landschastsbild des Sieg- und Lahntals, aber auch an vielen Stellen des Rheins ziehen gewaltige Eisen- und Hütten- werke die Aufmerksamkeit auf sich. Die Kleineisenindustrie hat im südlichen und Mittlern Sauerland ihren Hauptsitz gefunden. Remscheid (72000 E.) und Solingen (50000 E.) haben durch ihre eisernen Werkzeuge Weltruf. Je weiter wir im Gebirge nordwärts dringen, umso größer werden die Getriebe. Das große Gebiet zwischen Altendorf und Essen nimmt die Krupvsche Gußstahlfabrik ein, das größte Gußstahl- wert oer Erde, gegründet 1810. Jl)ren Weltruf verdankt sie dem genialen Alfred Krupp, der tn den 40er Jahren des vergangenen Jahrhunderts mit der Herstellung von Feuerwaffen aus Gußstahl begann. Neben der Eisenindustrie, die auch links- rheinisch hoch entwickelt ist (Nadelindustrie-Aachen, Hüttenwerke: Rote Erde bei Aachen, Rheinhausen), finden noch andere Groß- industrien in dem Vereich des Niederrheinischen Schiefergebirges Heimstätten, so die chemische Industrie in Leverkusen bei Mülheim a. Rh., die Papierfabrikation in Düren, die Tuch- weberei in Aachen, die verschiedensten Webereien und Färbereien in Barmen und Elberfeld (jede der beiden Schwesterstädte mit 170000 E.). An das Niederrheinische Schiefergebirge schließt sich im Osten ein altes Senkungsfeld mit meridionalen Zügen an, das Hessisches Vergland und Weser-B ergland bezeichnet wird. Der Sockel der hessischen Gebirge besteht aus Vuntsandstein, über den sich vul- kanische Laven (Basalte) ausgebreitet haben, so besonders im Vogelsberg (Taufstein 770 m), der den gewaltigsten zusammen- hängenden Erguß basaltischer Lava in Deutschland darstellt. Basalt liefert wohl eine fruchtbare Verwitterungskrume, indessen liegen die höchsten Teile der hessischen Gebirge schon zu hoch, als daß ihr Boden noch ergiebig ausgenutzt werden könnte. Die Hohe Rhön (Wasserkuppe 950 m) ist ganz rauh und waldlos, nur mit sumpfigen Wiesen und Mooren bedeckt. Nördlich von den beiden größten hessischen Gebirgen breitet sich das Hessische Berg- und Hügelland (Knüllgebirge 640m, Kellerwald 670 m,

2. Deutsche Kulturgeographie - S. 55

1912 - Halle an d. Saale : Schroedel
13. Die Landschaften der deutschen Mittelgebirge. 55 reichlich 15 Millionen M. Spielzeug geht allein _ von hier aus jährlich in alle Welt hinaus. Aus dem marmorähnlichen Muschel- kalk werden Millionen von kleinen Kugeln („Marmel", „Marbel", „Knicker", „Picker", „Frankels") l)ergestellt. Lager von Ton, Quarz und Kaolin begünstigen die Thüringer Porzellan- industrie. Die herrlichsten Nadelwälder Deutschlands umhüllen die Berge von der Sohle bis zum Scheitel und begleiten die rauschenden Vergwässer. Schön gepflegte Wege haben all' ^ die lieblichen Landschaftsbilder erschlossen. So wurde der Thüringer Wald zu Deutschlands großem Naturpark, der alljährlich Tausende und Abertausende von Wanderern und Naturfreunden herbeilockt. Uber den Rücken des Gebirges läuft 70 Inn lang der Rennsteig, eine uralte Flur-, Forst-, Jagd- und Volksgrenze. Der Thüringer Wald ist mit seinem nordöstlichen und süd- westlichen Rand durch Eisenerzlager ausgezeichnet. #Sie haben in Schmalkalden (10000 E.) eine bedeutende Kleineisen- industrie und in Suhl (14000 E.) mit dem nördlich davon gelegenen Mehlis eine seit dem Mittelalter berühmte Waffenindustrie geschaffen. Der muldenartige Einsenkungsraum zwischen Thüringer Wald und Harz zerfällt nach Bodenfruchtbarkeit und Wirtschaft- licher Bedeutung in verschiedene Teile, hervorgerufen durch Höhenlage und Bodenzusammensetzung. In der Mulde lagern zu unterst Vuntsandsteine, darüber Muschelkalk -und zuoberst Keuper. Der Vuntsandstein ist weniger für Ackerbau als für Waldkultur geeignet. Der Muschelkalk verwittert schwer und gibt nur teilweise Ackerboden. Das „Eichsfeld" ist mit Muschelkalk bedeckt, auch liegt es am höchsten und am Ende der Mulde. Darum ist es rauh und unfreundlich und mehr zur Viehzucht (Schwein, Schaf) als zum Ackerbau geeignet, wodurch weiterhin in Orten des Randgebietes, wie in Göttingen (38000 E.), Mühlhausen i. Th. (35000 E.) und Gotha (40000 E.) Weberei und Wurstfabrikation begünstigt werden. Der Keuper, der in den beckenartigen Einsenkungen dem Muschelkalk aufgelagert ist, bilbet ein vorzügliches Acker- und Gartenland (Erfurt). Die Brennereien für Kornbranntwein in Nordhausen (33000 E.) stützen sich auf den reichen Kornsegen der „Goldenen Aue", die längs der Helme zum gleichfalls fruchtbaren Unstruttal hin- zieht. 3)ie Thüringer Mulde geht allmählich in die Leipziger Bucht über und von Leipzig aus wird sie von wichtigen Verkehrs- straßen durchzogen, deren bedeutendste die Eisenbahnlinie Leipzig, Weißenfels, Naumburg (27000 E.), Apolda (23000 E.), Weimar (35000 E.), Erfurt, Gotha, Eisenach (38000 E.) ist. Jenseit der Goldenen Aue erhebt sich der nördliche Senkungs- rand der Thüringer Mulde, der Harz (Brocken 1140 m), als mächtigstes Gebirge Norddeutschlands. Der niedrigere Unter- harz im Osten besteht aus Schiefern, Grauwacken und Kalken,

3. Deutsche Kulturgeographie - S. 56

1912 - Halle an d. Saale : Schroedel
56 n. Deutschlands Klima, Wirtschafts- und Kulturlandschaften. die zu Höhlenbildungen neigen, und der hohe Oberharz im Westen aus Kieselschiefern, Tonschiefern und Kalken. Außerdem bilden granitische Massen mächtige Stöcke. Der Harz ist das Mutterland des deutschen Bergbaus, dessen Erfahrungen und Einrichtungen mit denen des sächsischen Bergbaus fast für den gesamten Bergbau der Erde maßgebend sind. Der Bergbau ist bereits im 10. Jahrhundert bei Goslar (19000 E.) begonnen worden. Es werden Silber- und Bleierze, Kupfer und Eisen zutage gefördert. Im Mansfeldischen Becken breitet sich ein Kupferschieferflötz über 500 qkm aus; schon seit altersher ist es die Grundlage eines gewinnbringenden Bergbaus, der gegenwärtig 88 % der gesamten deutschen Kupfergewinnung jährlich gegen 20000 Tonnen) liefert. Das Fichtelgebirge ist der Knotenpunkt des mittel- deutschen Gebirgsbaus; denn hier durchdringen sich die Richtung des Erzgebirges (von Sw nach No) und die der Sudeten (von 80 nach Nw). Vis 1050 m (Schneeberg) ragt es empor. Neben den Gesteinen des kristallinischen Urgebirges treten besonders Kalkstein und Porphyre auf. Letztere wie auch die Granite sind begehrtes Steinbruchmaterial. Hin und wieder begegnet man Spuren von Gold, doch ist der Bergbau auf Gold nicht mehr gewinnbringend. Alte Schutthalden und Ansiedlungen (Goldkronach) zeugen noch von dem einst blühenden Edelmetall- bergbau, den schon A. v. Humboldt seinerzeit vergeblich zu fördern suchte. Frankenwald und Fichtelgebirge werden mit dem Erzgebirge durch das aus Schiefern und Sandstein sich aufbauende Elster- gebirge (bis 770 m hoch), das in der Hauptsache das Vogtland ausfüllt, verbunden. Das Vogtland ist das bekannteste sächsische Zuchtgebiet für Rindvieh. Auf diese Viehzucht stützen sich die vogtländischen Gerbereien. In den Jndustrieorten ist neben der Herstellung von Wollgeweben in der Hauptsache die von baumwollenengeweben, wie Gardinen, Stickereien und Weißwaren, groß gezogen worden, sodaß viele Orte des Vogtlandes und seiner Nachbarschaft weit über die Grenzen des Reichs wohl genannt sind (Plauen 121000 E., Gera, Greiz 23000 E.). Das Erzgebirge, ein keilförmiges Schollengebirge, reicht in seiner nordöstlichen Erstreckung nahezu an die Elbe, wo es von dem an kanjonartigen Schluchten reichen Elbsandstein- gebirge oder der „Sächsischen Schweiz" abgelöst wird. Auf deutschem Boden finden wir kein ähnlich wundersam gestaltetes Erosionsgebirge wie die Sächsische Schweiz, die aus Ablagerungen der obern Kreide besteht. Das ursprüngliche Tafelland ist von den Flüssen zersägt worden. Steilwandige Tafelberge be- herrschen das Landschaftsbild (Königstein 360 in, Lilienstein 411 m). Mächtige Quadern und wollsackähnliche Steinwulste türmen sich steil zu grotesken Felspfeilern auf, dunkelgrüne Tannen und

4. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 292

1888 - Kreuznach [u.a.] : Voigtländer
— 292 — Dort erfüllte ihn das Seewesen mit freudiger Bewunderung. Er legte die Kleidung eines holländischen Schiffszimmermannes an und war eifrig darauf aus, sich mit allem bekannt zu machen, was die berühmte Seestadt Merkwürdiges darbot. Am meisten lag ihm daran, das Schiffsbauen zu lernen. Amsterdam gegenüber liegt das große Dorf Zaandam, wo zahllose Windmühlen stehen und starker Schiffbau getrieben wird. Dahin begab er sich bald. Er traf einen Fischer, den er einst in Rußland gesehen hatte. „Höre", sprach er, „ich will bei dir wohnen." — „Aber ich habe in meinem Häuschen nur eine Stube und eine Kammer", erwiderte der Mann. Das half nichts, der Fischer mußte mit seiner Frau in die Kammer ziehen und Peter nahm die Stube ein. Nun ging es ans Arbeiten. Man wußte wohl, wer er eigentlich sei; aber er konnte nicht leiden, wenn man es merken ließ. Die andern Zimmerleute nannten ihn Peter Baas (Meister Peter); als solcher kam er alle Morgen mit dem Beile in der Hand auf die Schiffswerft, spaltete Bretter, zimmerte Mastbäume, fragte nach allem und versuchte alles. Selbst in der Schmiede arbeitete er mit, und seine Hofleute mußten ihm die Kohlen zutragen, das Feuer anschüren und die Blasbälge ziehen, wobei sie gar verdrießliche Gesichter schnitten. Ebenso besuchte er die Werkstätten der Seiler und Segelmacher und machte sich mit der Einrichtung der holländischen Mühlen bekannt. Nach siebenwöchentlicher Arbeit kehrte er nach Amsterdam zurück und ließ unter seiner Aufsicht ein Kriegsschiff von sechzig Kanonen bauen, das er, mit Seeleuten, Offizieren, Wundärzten und Künstlern versehen, nach Archangel schickte. Von Holland ging er nach England. Dort ließ der König ihm zum Vergnügen ein Seetreffen aufführen. „Wahrlich", rief Peter staunend aus, „wäre ich nicht als Zar von Rußland geboren, so möchte ich englischer Admiral sein!" Drei Monate blieb er in England. Dann begab er sich abermals nach Holland, und von hier reiste er über Dresden nach Wien. Eben wollte er auch nach Italien gehen, da erhielt er die Nachricht, die Strelitzen hätten sich schon wieder einmal empört.

5. Geschichte der neueren Zeit - S. 221

1911 - Halle a.S. : Gesenius
— 221 — deten Söldnerheeres war dadurch unmöglich gemacht, b) sie stellten vielmehr im Kriegsfälle die Lehndienst-k r i e g e r in denkampf: es waren meist kampfunfähige Arbeiter oder angeworbenes Gesindel. 2. Die ständischenheere waren gänzlich unbrauchbar: a) sie waren bei völlig fehlender Schulung höchst mangelhaft bewaffnet, b) sie konnten nie rechtzeitig einem einbrechenden Feinde entgegengeworfen werden. 644. Welche Veränderung erlitt das Heerwesen vor und in dem Dreißigjährigen Kriege? 1. Am Anfänge des Großen Krieges kämpften Söldnerheere im Dienste der Fürsten [242]: a) ihr Mut mußte meist teuer erkauft werden, b) ihr Bestand setzte sich aus abenteuerlustigen Gesellen aller Herren Länder zusammen. 2. Im weiteren Verlaufe des Großen Krieges entstanden die Bandenheere: ihre Aufstellung wurde ein kaufmännisches Unternehmen mit oft hohem Gewinn [243]. 3. Die taktische Bedeutung der Heere war gegen früher gestiegen: durch Gustav Ii. Adolf wurde das Heer nach niederländischem Muster während der Schlacht in kleine, geschlossene Einheiten aufgelöst: a) die Bewaffnung der Heere trug den Stempel des Überganges vom Mittelalter zur Neuzeit [244], b) die Aufstellung und der Wert der einzelnen Truppengattungen [245] erlitt bedeutende Verschiebungen: a) der Pikenier trat hinter dem beweglicher gewordenen Musketier zurück, ß) die Reiterei bildete einen immer stärker werdenden Teil des Heeres: schließlich die Hälfte. 4. Die soldatischen Tugenden fehlten den Heeren gänzlich: a) die T apferkeit und die Treue der Heere waren je nach der Heeresart (ob Söldner-, Banden- oder stehendes Heer) verschieden: je nachdem sie auf der Höhe des Soldes oder auf der Aussicht auf Beute oder auf der Liebe zum Vaterlande beruhte [246], b) die Gewalt- und Greueltaten der Heere wurden je später desto schlimmer: Freundes - und Feindesland wurden gleicherweise heimgesucht [247]. 5. Der Große Kurfürst schuf die vorbildliche Grundlage für ein starkes, stehendes Heer [304]: a) er schaffte das Unternehmertum der Obersten ab, b) er führte die Werbung im Namen des Staates ein.

6. Teil 2 - S. 308

1900 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
308 Iv. Das Canb. großen Antillen, die pacifischen Küsteninseln im N. und S.), Madagaskar', Ceylon^, die Archipele von Hinterindien bis zu den Aleuten^, endlich fast sämtliche Inseln Europas unter denen die Kykladen^ beweisen, daß durch Landversenkung Gebirge auf den Meeresgrund gelangen können, wo ohne diese Verursachung niemals echte Gebirge vorkommen. Restinseln sind wahrscheinlich die Neuseeland-Gruppe und der antarktische Archipel, ein lückenhafter Ring von teilweise großen Inseln, der ssö. von Kap Hoorn über den Polarkreis vorragt. Koralleninseln können fast nur in tropischen Meeren entstehen^; die Korallentierchen bauen ihre Riffe auf seichtem Felsboden, und zwar bauen sie, falls derselbe in langsamer Senkung begriffen ist, steil in die Höhe, denn nur so vermögen sie sich in der ihnen unentbehrlichen Ober- flächenschicht des Meeres zu behaupten; nach Verschwinden der letzten Landspitze sind sie (als Atolle) gleichsam Gedenksteine früher dagewesenen Landes, aus blinden (unsichtbaren) Riffen überseeisch geworden durch Auf- schütten von Korallenbrocken und Korallensand vermittelst der Brandung. Koralleninseln sind natürlich immer schmal, weil sie aufgetauchte Stücke langgezogener Küstenriffe darstellen, und niemals höher als die Bran- dung reicht. Vulkaninseln kommen in allen Zonen vor, sie pflegen größer und (ihrer Entstehung gemäß) mehr rundlich zu sein als Koralleninseln", begegnen aber ganz wie diese ebensowohl küstennah (Santorin^) als küsten- fern, z. B. einsam im indischen Weltmeer mitten zwischen dem südlichsten Afrika und dem südlichsten Australien Neu-Amsterdam und St. Paul. 8 11. Bodenerhebungen. Orographie ist die Lehre von den Erhebungsformen (dem Relies oder der Plastik) der Erdoberfläche. Nur selten ist die Oberfläche der Landmassen unter den Meeresspiegel eingetieft; solche Senken oder De- pressionen (bis zu—400m9) kommen nur da vor, wo es infolge zu großer Trockenheit entweder an Wasser gebricht sie in Binnenseeen zu verwandeln (Sahara^), oder wo doch nicht Wasser genug zufließt, um den in ihrer Tiefe vorhandenen Binnensee zur Meeresspiegelhöhe aufzufüllen (kafpisches Meer", totes Meer); die Senke an der nieder- ländischen Küste12 ist nur durch eine künstliche Rückdämmung der Nordsee entstanden. Die überseeischen Bodenmassen scheiden sich in Tief- und Hochlande^, Einzelberge und Gebirge", die letzteren a) ihrer Form nach in Massengebirge, Kammgebirge, Gruppengebirge15, "b) ihrer Entstehung nach in Faltungsgebirge, Horstgebirge und 1 @. 131. 2 S. 145 Anm. 2. 3 S. 131 (unten) f. 4 S. 5, 17, 207 (oben). 5 S. 23. 6 @.101 Anm. 1, 106 (vor 3). 110(6). 7 @.101 (oben). 8 ©.26. 9 @. 138 (unten). 10 @. 125 Anm. 3. 11 @. 132. 12 @. 61 (oben). 13 I, 19. 14 I, 14. 15 I( 16, @.93f., 189 Anm. 3.

7. Teil 2 - S. 93

1900 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
§ 5. Gebirge und Sormationen. 93 an Flachküsten, wo weite Landstriche zur Ebbezeit trocken, nur zur Flut- zeit seebedeckt sind. In Meeresteilen, die wie die Ostsee vom Ozean» fast ganz abgeschlossen sind, bemerkt man die Gezeiten nur ganz wenig. Wo das Meerwasser dauernd nach einer bestimmten Richtung sich fortbewegt, redet man von einer Meeresströmung. So bewegt sich in äquatorialen Gegenden das Meer in einem mehrere Breitengrade decken- den Zuge westwärts (Äquatorialströmungen); wo die Äquatorial- strömnngen im W. auf Festlandküsten stoßen, biegen sie, dem Verlaufe derselben folgend, nach N. oder S. um und führen somit wärmeres Wasser in die kälteren Breiten, so namentlich der Golfstrom, eine nördliche Abzweigung der atlantischen Äquatorialströmung, der auf dem Durchzug durch das karibifche Meer und den Golf von Mejico bis zu 30<> erwärmt wird und dann gen No. bis weit ins nördliche Eismeer fortströmt, zwar hierbei mehr und mehr sich abkühlt, aber immer noch wärmer bleibt als seine Umgebung. Solche warme Meer es ströme haben wegen stärkerer Verdunstung salzigeres und außerdem viel blaueres Wasser. Die kalten Meeresströme (so die arktischen aus dem nördlichen, die antarktischen aus dem südlichen Eismeer) führen" dagegen kaltes grünliches Wasser, oft auch Massen von Eis in die niederen Breiten. § 5. Gebirge und Formationen. Das Land, auch das flachste, überragt (nach § 4) den Meeres- boden gewaltig, den Meeresspiegel meist nur wenig. Könnte man z.b. Europas Oberfläche durch Abtragen seiner Höhen in die Niederungen wagerecht machen, so würde die so hergestellte Oberfläche nur um 300 m den Seespiegel an Höhe übertreffen; und die ganze Gebirgsmafse der Alpen würde davon nur eine Schicht von 27 m Dicke ausmachen. Selbst die höchsten Gebirge sind nur Runzelungen der Außenseite des Erdkörpers zu nennen, welche die Glätte seiner Kugeloberfläche noch weniger beeinträchtigen als die Mondgebirge die des Mondes. Die häufigste Art von Gebirgen ^ sind die Kamm- oder Kettengebirge. In ihrer Kammlinie unterscheidet man Gipfel und als Einfenkuugen zwischen ihnen Sättel; letztere werden auch Pässe genannt, wenn sie zum Übergang von einer Gebirgsseite nach der andern zu benutzen sind. Die mittlere Höhe sowohl der Gipfel als der Pässe (Sättel) findet man, wenn man die Summen der Einzelhöhen durch deren Anzahl dividiert, desgleichen die mittlere Kammhöhe durch Addition der mitt- leren Gipfelhöhe zur mittleren Paßhöhe und Division durch 2. ^ Die Masse des Erdbodens unter einem Gebirge zwischen seiner Fußebene (a b in der folgenden Figur) und dem fortgesetzt gedachten Meeresspiegel (c d) heißt fein Sockel. * I, 16.

8. Teil 2 - S. 309

1900 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
§ 11. Bodenerhebungen. 309 vulkanische Gebirges Ihre Erhebung ist im Vergleich zur Größe der Erde immer nur unbeträchtliche selbst der höchste aller Berge53 dürfte auf einem Globus von I m Durchmesser nur 2/smm hoch dargestellt werden. Unablässig verändert sich der Umfang, mehr noch das Relief des Landes, während die fast dreifach größere meerbedeckte Außenseite des Erdballs eben durch das Meer vor zerstörenden Eingriffen von außen her besser geschützt wird. Hauptursachen jener steten Umgestaltung sind: 1. Verschiebung der Strandlinie, sei es im positiven oder im negativen Sinne. * Bei jedem Neueinbruch des Landes ins Meer^ muß eine Erniedrigung des Meeresspiegels, folglich eine negative Strand- linienverfchiebung eintreten, eine positive hingegen von zwar gering- fügiger Größe sich vollziehen a) ganz allgemein und unablässig durch lang- sames Aufhöhen des Meeresbodens seitens der über dem Meeresboden gekleideten Sedimente, b) örtlich durch stärker werdenden Seitenanzug des Küstenlandes, welches z.b. bei Emporfaltung eines Gebirges den benach- barten Meeresspiegel zu einer dann steiler gegen das Land hin gerichteten schrägen Ebene etwas über die rechtwinklige Lage zum Erdradius empor- zieht. Weil die Höhe der Jnnenwärme einer Landmasse von demjenigen Wärmegrad abhängt, welcher dicht unter der Bodenoberfläche dauernd herrscht und der mittleren Lufttemperatur der Örtlichkeit entspricht^, so muß sich eine Landmasse durch äußere Abkühlung (z. B. infolge von Be- deckung mit Gletschereis) zusammenziehen, durch äußere Erwärmung (z.b. infolge des Schmelzens großer Jnlandeisdecken?) ausdehnen, was bei Küstenländern ebenfalls sekulare Strandlinienverschiebung ver- ursacht, sodaß z.b. in Skandinavien (einem zur Eiszeit grönländisch über- gletschert gewesenen Gebiet) „alte Strandlinien" der Eiszeit in noch deutlichen Streifen erkennbar sind hoch über dem jetzigen Meeresspiegel. 2. Steter Angriff a) der Atmosphärilien (Verwitterungs, Ein- dringen der Nässe in den Felsgrund, der dadurch bis in große Tiefe chemisch verändert und, zumal wenn er aus Kalkstein besteht, ausgehöhlt^, an der Oberfläche durch abwechselndes Frieren und Auftauen der ein- sickernden Wasseradern gesprengt und zerbröckelt wird) und d) des fließenden Wassers sowie des Meeres (Erosion, d. h. Ausnagung, Auswaschung genannt, wenn die Angriffsweise in irgend welchen Hohl- formen der noch erhaltenen Landmasse erkennbar ist, sei es in Thal- gebüben10 oder in Auskehlungen von Steilküsten, Abrasion d. h. Ab- wetzung, wenn fast gar nichts mehr von der angegriffenen Unebenheit des Bodens übrig ist, was aufs großartigste geschieht bei der allmählichen , Vernichtung ganzer Küstengebirge durch die Brandungswelle gelegentlich positiver Verschiebung der Strandlinie).11 1 ©.95, vergl. S. 175. 2 S. 93 (§ 5). 3 S. 132. 4 S. 97 (oben). 5 ®. 300 (oben). ° S. 96 (vierter Abschnitt). 7 ©. 207. 8 6. 134, berat. ©. 175 und 201. 9 S. 10 Anm. 2, 23 ?tnm. 2, 77 (6), 173 Anm. 2. 10 T, 21. S. 106 (3, c), 188 (unten), 201. 11 S. 176 Anm. 3. J

9. Teil 2 - S. 311

1900 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
§ 11. Lodenerhebungen. 311 am Fuß Bei gegenwärtigem Abstand vom Erdmittelpunkt, daß mithin die ehemalige Horizontallage seiner Schichten nur in einer Zeit möglich war, als die Erde noch etwas umfangreicher war. Ausgeglättet würden die Felsschichten des Schweizer Jura 5, die der Schweizer Alpen sogar 120 km weiter reichen als ihr heutiger Gebirgsfuß (die horizontal gedach- ten Schichten des Schweizer Jura würden demnach bis gegen Bern und Lausanne, die der Westalpen bis in Mailands Länge sich erstrecken). ^ Auch sieht man, daß der Faltenwurf nicht durch Druck aus der Tiefe ent- standen sein kann, denn dadurch bliebe die Überfaltung bei 1 unerklärlich. Kammgebirge entstehen durch Seitenschub nachgiebigerer Massen der Erdrinde gegen festere, und die (alltäglich sich ereignenden) Erdbeben werden oft als Folge von Fortsetzungen dieser sekular langsamen Auf- Pressung der Gebirge erkannt. Sobald ein Kammgebirge sich zu erheben beginnt, beginnt auch schon seine Umformung durch Atmosphärilien und fließende Gewässer; je kräf- tiger letztere wirkt, desto mannigfaltiger wird die Modellierung der ein- tönigen Falten.2 Flüsse, die ein Gebirge in seiner heutigen Höhe nie hätten durchnagen können, vermochten das doch, weil sie die Arbeit begannen, als das Gebirge erst in der Entstehung begriffen war. 3 Während rin- nende Gewässer nur auf der Linie ihrer Rinnsale den Boden erodieren, ist die Verwitterung mit dem Abtragen der gesamten der Luft ausgesetzten Oberfläche ohne Unterlaß beschäftigt (Denudation oder Abdeckung^, wie bei 1—4 voriger Figur). Durch solche Abdeckung gelangen allmählich tiefere Schichten zum Vorschein (durch Abdecken der Felsschicht a die nächst tiefere bei 2 und 3, durch Abdecken von b bei 4 sogar die noch tiefere), und zwar am meisten entlang dem Gebirgskamm, welcher der Verwitte- rung als ältester und höchster Teil des Gebirges am meisten ausgesetzt gewesen ist. Häusig besteht deshalb der Kamm jetzt aus krystallinischem Urgesteins welches mit (schon etwas schiefrigem) Gneis und Glimmer- schiefer'' aufwärts in immer deutlicher geschichtete Gesteinsmassen über- geht, die dann gewöhnlich die Gehänge des Gebirges decken und nach der Altersreihe der Formationen? so aufeinander folgen, daß regelmäßig die älteren unter den jüngeren zu lagern pflegen (außer bei Überkippungen wie in unserer Figur bei 1). Nie findet sich dieser ungeheure Schichtenbau aller Formationen voll- ständig vor; denn von jeher wechselte auf Erden die Grenze von Land und Meer^, und nur diejenigen Stellen konnten sich mit den Absätzen aus dem Meer einer bestimmten Formation bedecken, welche zu deren Aus- bildungszeit unterseeisch waren. Die Denudation kann anderseits eine Formation örtlich ganz vernichten oder doch nur Trümmerreste derselben da übrig lassen, wo sie vorher die ganze Bodenoberfläche bildete, z. B. Jura * Vergl. die Figur aus S. 67. 2 S. 68 (dritter Abschnitt), 134 (unten). 3 S, 106 (3, c), 117, 134 (oben), 188, 194, 201. 4 S, 68 (zweiter Abschnitt), 73 (unten), 176 (u. Anm. 3). 5 S. 94 (oben). 6 S. 94 (oben). 7 S. 94 (unten) f. 8 S. 97 (oben).

10. Teil 2 - S. 188

1900 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
188 Iii. Deutschland. Straßburg, die Kammhöhe des Wasgans, Metz. Die geschichtliche Ver- gangenheit spiegelt sich darin wieder, daß Deutsch-Lothringen sowie das Oberelsaß ganz überwiegend katholisch ist, das Unterelsaß (wo vor allem Straßburg frühzeitig die Reformation einführte, nachmals aber Frank- reich naturgemäß den Katholieismus förderte) zu 1/s evangelisch. § 5. Rheinisches Zchiefergebirge. Das rheinische Schiefergebirge ist zusammengesetzt aus Schie- fergestein der Devon form ation, welchem am N.-Rand und im S. (an der Saar) kohlenflözreiche Schichten der Steinkohlenformation auf- lagern. Es hat im Umriß eine Nierenform, gedehnt von Sw. nach No., den Niereneinschnitt (auf den der Rhein zufließt) gen Nw. ge-» kehrt. Es ist ein niedriges Massengebirge, dessen meist plattensörmige Oberfläche kaum die Höhe der Münchener Hochfläche (500 m) im Mittel erreicht; bloß im So. erheben sich die Felsmassen zu längeren Gebirgs- kämmen sin sm.-nö. Richtung), deren relative Mittelhöhe1 200, deren relative Gipfelhöhe bis gegen 400 m beträgt, sodaß kein Punkt des Ganzen voll 900 m erreicht. Das vielfach gewundene Rheinthal von Bingen bis Bonn, das schönste Stromthal Deutschlands, ist vom Rhein selbst in die Masse des Schiesergebirges eingesägt worden. Obgleich gegenwärtig der Rhein- spiegel bei Bingen viel tiefer liegt als das Schiefergebirge, war dem Strom jene Erosionsarbeit dennoch möglich, weil er vor dem tieferen Einsinken der oberrheinischen Tiefebene'' in höherem Niveau ^ floß, hin- gegen das Schiefergebirge damals niedriger lag. Noch jetzt beobachtet man hoch an den Gehängen dieses Durchbruchstales beiderseits alte Flußschuttstreifen als untrügliche Zeichen tiefen Einnagens des Rhein seit dem Diluvialalter; dabei ziehen diese Geröllstreifen nicht überall geradlinig in gleicher Höhe über dem heutigen Flußspiegel, sondern öfters in aufwärts gekrümmten Bogenlinien zufolge der sanften Auf- Wölbung, die inzwischen die tragende Felsmasse erfuhr. Während die Gebirgsmasse allmählich stieg, wetzte der Rhein sein Bett tiefer und tiefer in dieselbe ein. Das harte Quarzriff, das bei Bingen unter. Wasser quer durch den Fluß setzt, hat er bis heute nicht zu vernichten vermocht (Sprengarbeit erweiterte erst in neuerer Zeit die von der Schiffahrt benutzte Lücke durch das Riff, das Binger Loch). 1 Also diejenige über ihrer Umgebung (von etwa 500 in). * Bei Darmstadt fand man Anschwemmungen des Rhein von mehr als 1000 nr Mächtigkeit, die also bis unter Meeresspiegelhöhe reichen. Das läßt darauf schließen, daß das dortige Rheinbett und mit ihm die Oberrheinebene überhaupt in srühquartäreu Zeiten höher lag. und daß der Einbruch, der letztere schuf (©. 175 unten), noch lange Zeit anhielt, vermutlich auch jetzt noch sich fortsetzt, wie die häufigen Erdbeben daselbst anzeigen. 3 Niveau [nitvö] heißt Höhenlage, besonders bezogen auf Gewässeroberfläche.
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