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1. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 292

1888 - Kreuznach [u.a.] : Voigtländer
— 292 — Dort erfüllte ihn das Seewesen mit freudiger Bewunderung. Er legte die Kleidung eines holländischen Schiffszimmermannes an und war eifrig darauf aus, sich mit allem bekannt zu machen, was die berühmte Seestadt Merkwürdiges darbot. Am meisten lag ihm daran, das Schiffsbauen zu lernen. Amsterdam gegenüber liegt das große Dorf Zaandam, wo zahllose Windmühlen stehen und starker Schiffbau getrieben wird. Dahin begab er sich bald. Er traf einen Fischer, den er einst in Rußland gesehen hatte. „Höre", sprach er, „ich will bei dir wohnen." — „Aber ich habe in meinem Häuschen nur eine Stube und eine Kammer", erwiderte der Mann. Das half nichts, der Fischer mußte mit seiner Frau in die Kammer ziehen und Peter nahm die Stube ein. Nun ging es ans Arbeiten. Man wußte wohl, wer er eigentlich sei; aber er konnte nicht leiden, wenn man es merken ließ. Die andern Zimmerleute nannten ihn Peter Baas (Meister Peter); als solcher kam er alle Morgen mit dem Beile in der Hand auf die Schiffswerft, spaltete Bretter, zimmerte Mastbäume, fragte nach allem und versuchte alles. Selbst in der Schmiede arbeitete er mit, und seine Hofleute mußten ihm die Kohlen zutragen, das Feuer anschüren und die Blasbälge ziehen, wobei sie gar verdrießliche Gesichter schnitten. Ebenso besuchte er die Werkstätten der Seiler und Segelmacher und machte sich mit der Einrichtung der holländischen Mühlen bekannt. Nach siebenwöchentlicher Arbeit kehrte er nach Amsterdam zurück und ließ unter seiner Aufsicht ein Kriegsschiff von sechzig Kanonen bauen, das er, mit Seeleuten, Offizieren, Wundärzten und Künstlern versehen, nach Archangel schickte. Von Holland ging er nach England. Dort ließ der König ihm zum Vergnügen ein Seetreffen aufführen. „Wahrlich", rief Peter staunend aus, „wäre ich nicht als Zar von Rußland geboren, so möchte ich englischer Admiral sein!" Drei Monate blieb er in England. Dann begab er sich abermals nach Holland, und von hier reiste er über Dresden nach Wien. Eben wollte er auch nach Italien gehen, da erhielt er die Nachricht, die Strelitzen hätten sich schon wieder einmal empört.

2. Vaterländische Geschichte - S. 90

1909 - Nürnberg : Korn
— 90 — 3n Bayern gab es schon seit Maximilian I. ein Bolk^heer Qä wurde anfangs immer der 30., später der 10. Mann zum Kriegsdienst ausgehoben. Die jungen Leute mußten aus öffentlichen Plätzen zusammenkommen. Xte Edelleute und Städte mußten Reiter ausrüsten, welche für sie in den Streit zogen. Allmählich wurde die Kleidung der Soldaten, welche anfangs jider selbst mitbringen mußte, durch den Staat angeschafft. Dadurch wurde dieselbe gleichmäßig in der Farbe und im Schnitt; es entstand die Uniform. Ihr folgte die gleiche Ausrüstung mit der Waffe auf dem Fuße, -oiele französische Benennungen, die wir heute noch im Heerwesen haben, stammen aus der Zeit Mar Emanuels, z. B. Leutnant, Chevauleger. Mit den otäbten und ihren Bürgern wollte es nicht mehr vorwärts gehen. Die Blüte des Mittelalters war auch hier vorüber. Das dreißig-iäbrige Kriegselenb hatte dem Bürgertum zu tiefe Wunden geschlagen. Das Gewerbe kam zurück, der Handel verfiel, und beibe hoben sich erst in unserem Jahrhundert wieber. ^n den L>traßen der stabte würde mehr ans Reinlichkeit gesehen wie seither; die Düngerhaufen an den Straßen verschwanben. Nachts würden die Wege durch Laternen, welche auf Pfählen stauben, beleuchtet. Das Leben in einer Stadt war im ganzen ruhig.' Größere Feste gab es nur in großen Städten wie München und Nürnberg. Etwas Abwechselung m das sonst eintönige Leben brachten nur die Messen und Märkte mit ihren ^chaububen, die sich regen Zuspruchs erfreuten. Zu Anfang des 18. Jahrhunderts würde in Sachsen die Bereitung des Porzellans erfunben und die erste Fabrik in Meißen errichtet. Noch freute ist das Meißener Porzellan weltberühmt. Die erste Porzellanfabrik in Bayern würde durch Maximilian Iii. zu Nhmphenburg errichtet. Mehr noch als die Bürger in den (Stäbten waren die Bauern auf dem Laube heruntergekommen. Der Lanbbau ging rückwärts und viele der oerfchulbeteu Anwesen der Bauern würden verpfändet oder verkauft. Lv kamen nicht wenig Güter in den alleinigen Besitz der Reichen, die sie oft wiederum an die ehemaligen Eigentümer verpachteten. Die Bauern verarmten. Obwohl die Leibeigenschaft in Süddeutschland seit 1808 ganz verschwunden war, sv drückten die Frondienste um so schwerer. Der Bauer mußte als Treiber bei der Jagd, als Holzmacher im Wald, bei dem Bau von öffentlichen Gebäuden helfen — überall ohne Lohn. Steuern und Taren, namentlich den „Zehent" hatte der Pächter zu leisten. Diese Abgaben verschlangen fast alles, was er mühsam errungen hatte. Die immerwährenden Kriege kosteten einer Menge von jungen, kräftigen Leuten das Leben; es waren keine Hänbe mehr ba für die Arbeit. Erst unter Maximilian dem Guten hob sich der Lanbbau wieber; aber es blieb einer viel späteren Zeit vorbehalten, ihm die schweren Lasten abzunehmen, welche auf ihm lagen. Waren die Kriege vorüber, so trieben sich lieberliches Gesindel

3. Heimatkundliche Stoffskizzen für den Unterricht in Stadtschulen teilweise mit Berücksichtigung der Stadt Nürnberg - S. 10

1914 - Nürnberg : Korn
10 Wie wir eine besser beleuchtete Straße haben. Ans festen, eisernen Ständern stehen die Laternen zu beiden Seiten der Straße. (Aussehen, Schutz gegen den Wind.) Das Gaslicht, das in ihnen brennt, macht die Straßen hell. In breiten Straßen und auf großen Plätzen haben wir auf höheren Ständern elektrische Lampen. Die Gasleitung auf der Straße. In einer neuen Straße werden Laternen aufgestellt. Arbeiter graben die Straße auf, Rohre werden gelegt, engere Rohre zu den Laternen geleitet. Das Gas fließt durch diese Rohre unter der Straße zu allen Laternen. Der Laternenmann kommt, dreht den Hahn auf und entzündet das Gas. Wo wir helles Gaslicht und elektrisches Licht noch brauchen. In der Wohnung, in Läden, auf den Treppen. (Beschr. der Leuchtkörper.) Vorteile des Gaslichtes und des elektrischen Lichtes. Wie man in alter Zeit die Zimmer hell gemacht hat. (Beleuch- tungsarten vom Kienspan bis zum modernen Licht.) Das Gas, eine gefährliche Luft. Der kleine Bruder hat den Hahn der Gaslampe aufgedreht. Da das Gas nicht angezündet wird, verbrennt es nicht, fließt in das Zimmer. Niemand merkt es zuerst, da man es ja nicht sieht. Erst als die Mutter riecht, daß Gas ausströmt, öffnet sie die Fenster und schließt den Hahn. Es ist gut, wenn nicht des Nachts unbe- merkt Gas ausfließt. Alle, die im Zimmer schlafen, würden er- sticken. Zimmer, die mit Gas erfüllt sind, darf man nicht mit Licht betreten. (Explosion.) Der Gasmann kommt. Das Gas, das man verbraucht, muß man bezahlen. Der Gas- mann kommt alle Monat, schreibt das verbrauchte Gas auf, bringt die Rechnung hierfür. (Die Gasuhr.) Eine zweite Uhr für das Kochgas. Durch das Verbrennen des Gases entsteht auch Wärme. Deshalb wird es auch zum Kochen der Speisen benützt. (Gasherd.)

4. Heimatkundliche Stoffskizzen für den Unterricht in Stadtschulen teilweise mit Berücksichtigung der Stadt Nürnberg - S. 13

1914 - Nürnberg : Korn
13 es bald üble Gerüche verbreitet. Wenn das alles in der Stadt, wo so viele Leute beisammen wohnen, auch so wäre, würde es unsauber und unordentlich in den Höfen und auf der Straße aussehen. Schlechte Dünste würden die Luft verunreinigen und ungesund machen. Um das zu verhüten hat man die Kanäle gemacht. 10. Die Wasserleitung. Die Leitung im Haus. Wie wir in der Stadt frisches Wasser bekommen. In jedes- Haus und in jede Wohnung bis hinauf in die höchsten Stockwerke wird frisches, gutes Wasser geleitet. Wir haben nur den Hahn aufzudrehen und mit Gewalt saust es aus dem Rohre. Meistens ist die Leitung dorthin geführt, wo das Wasser besonders notwendig ist: in die Küche, in das Badezimmer, in das Waschhaus. Nicht überall hat man es so bequem wie in der Stadt, nicht überall gibt es eine Wasserleitung. Die Leute müssen mit Bütten, Gießern. Eimern am Brunnen auf der Straße das Wasser holeu. Auch fließt nicht aus allen Brunnen beständig Wasser; mit vieler Mühe muß man es erst Herauspumpen oder -ziehen. (Pump- und Zieh- brunnen.) Wenn es bei uns auch so wäre und wir hätten das Wasser in die höchsten Stockwerke hinaufzutragen! Auch in Nürn- berg mußten die Leute in alter Zeit von Brunnen das Wasser in die Wohnungen holen. Als aber die Häuser höher gebaut wurdeu und das Wasserholen beschwerlich wurde, hat man sich besonnen, wie man das Wasser in dieselben leiten könnte um Arbeit und Zeit zu sparen. Die schönsten der Brunnen ließ man zur Ausschmückung der Straßen und Plätze stehen. (Beispiele.) Die Leitung auf der Straße. Viele Stunden schon ist das Wasser geflossen, ehe es in unsere Wohnung kam. Weit weg von der Stadt kommt aus dem Boden an vielen Stellen unaufhörlich reines Wasser hervorgesprudelt. Es sprang dann weiter über Steine und Erdschollen. Arbeiter hoben tiefe Gräben ringsum aus und legten große Rohre mit Öffnungen

5. Heimatkundliche Stoffskizzen für den Unterricht in Stadtschulen teilweise mit Berücksichtigung der Stadt Nürnberg - S. 31

1914 - Nürnberg : Korn
81 der Lohn ausgezahlt. Um die Arbeiter zu beaufsichtigen, die Ar- beiten anzuordnen, sind besonders tüchtige Arbeiter als Vorarbeiter und Werkmeister aufgestellt. Ingenieure, Zeichner müssen den Arbeitern Zeichnungen der herzustellenden Arbeiten fertigen. Um Geschäftsbriefe zu schreiben, sind Kaufleute und Schreiber beschäftigt. Reisende schickt die Fabrik fort, um Bestellungen zu bekommen. Packer verpacken die Waren sorgfältig und Kutscher fahren sie zur Bahn. Ein Direktor leitet das Ganze. Was in den Fabriken unserer Stadt gemacht wird, kommt weithin in alle Welt. (Handel!) Vorteile eines ausgedehnten Han- dels für die Stadt. (Der Verkauf der Waren bringt Geld in die Stadt. Viele Leute finden Arbeit und Verdienst, was wieder den Geschäften zu gut kommt. Die Stadt vergrößert sich.) 3. Die Handwerker. Nicht alles, was wir zum Leben brauchen, wird in den Fabriken hergestellt. Manche Arbeit bleibt übrig, die mit der Hand mit Hilfe von Werkzeugen von einzelnen Leuten gemacht wird. Allerhand Handwerker versorgen uns mit Nahrung und Kleidung, richten unsere Wohnungen her, fertigen vielerlei Gegenstände zum Gebrauch. Auf dem Lande gibt es nur die nötigsten Handwerker. In der Stadt finden wir solche für Bedürfnisse jeder Art. Handwerker, die für Nahrung und Kleidung sorgen. (Bäcker, Metzger, Schuhmacher, Schneider u. s. w.) Handwerker, die für Herstellung und Einrichtung der Wohnung sorgen. (Maurer, Zimmermann, Schreiner, Dachdecker, Flaschner, Glaser, Töpfer, Schlosser, Maler, Sattler, Drechsler. Sonstige Bedürfnisse: (Büttner, Buchbinder, Schmied und viele andere.) Besprechung der Arbeiten der einzelnen Handwerker. Der Raum, in dem der Handwerker seine Arbeit im Haus verrichtet, heißt Werkstatt. Wird er allein mit seiner Arbeit nicht fertig, stellt er einen Gesellen ein, der das betreffende Handwerk auch gelernt hat und ihm helfen kann. Wer selbstständig ein Handwerk

6. Heimatkundliche Stoffskizzen für den Unterricht in Stadtschulen teilweise mit Berücksichtigung der Stadt Nürnberg - S. 32

1914 - Nürnberg : Korn
32 treibt, eine Prüfung abgelegt hat, ist Meister. Wer bei einem Meister ein Handwerk erlernt, ist Lehrling. Manches wird von Handwerkern und in Fabriken hergestellt. Handarbeit geht langsam, wird sorgfältiger gemacht, ist deshalb auch besser und dauerhafter, wird auch teurer bezahlt als Fabrikarbeit. Kaufen und Verkaufen. 1. Die Läden. Die Waren, die in der Fabrik oder in der Werkstatt hergestellt werden, müssen wir in den Läden kaufen. In den Straßen der Stadt sind Läden aller Art. Die Kaufleute bekommen viele Stücke einer Ware auf einmal. In ihrem Laden heben sie die Sachen ans und verkaufen sie einzeln an die Käufer, die zu ihneu kommen. Was im Laden nicht untergebracht werden kann, kommt in das Lager. Über dem Laden steht mit großen, auffallenden Buchstaben die Art des Geschäftes und der Name des Inhabers. Um den Leuten, die an seinem Laden vorübergehen, zu zeigen, welche Waren sie bekommen können, stellt der Kaufmann eine Auswahl von Gegen- ständen schön geordnet in das Schaufenster. (Preise an den ein- zelnen Stücken.) Auf billige und gute Waren macht er besonders aufmerksam. (Ausverkauf, Inventur, 95 Pfg.-Woche, Zeitung!) Damit die Leute die Auslagen in den Schaufenstern beachten, schmückt sie mancher Kaufmann besonders schön aus, (Weihnachten!) hängt auffallende Bilder, Plakate mit großen, bunten Buchstaben, oft auch bewegliche Figuren hinein. Abends werden die Auslagen hell be- leuchtet. In manchen Straßen der Stadt finden wir einen Laden am andern. (Beispiele.) Da gibt es Kleiderstoffe für Herren, Damen und Kinder aus Wolle, Seide u. s. w. (ganze, angekleidete Figuren im Schaufenster). Daneben Läden mit Hüten aus Filz und Stroh in allen Farben und Formen für Herren und Knaben. Im andern Laden Hüte für Frauen und Mädchen mit Bändern, Blumen und

7. Heimatkundliche Stoffskizzen für den Unterricht in Stadtschulen teilweise mit Berücksichtigung der Stadt Nürnberg - S. 42

1914 - Nürnberg : Korn
42 werke, wenn sie wegen des Rauches und Feuers auf den Treppen nicht mehr in die Wohnungen kommen können. Oft finden die Bewohner des Hauses nicht Zeit sich zu retten und rufen an den Fenstern ängstlich um Hilfe. Die Feuerwehrleute bringen sie aus dem brennenden Haus. (Rettungsmittel.) Bei großen Bränden be- nützt die Feuerwehr noch Spritzen (Dampfspritze) um viele Wasser- strahlen auf das Feuer richten zu können. Damit wir jederzeit geübte Feuerwehrleute haben, diese lernen, wie sie sich bei einem Brande verhalten müssen, werden öfters Übungen abgehalten. (Feuerwehrdirektor, Brandmeister.) Eine Uniform (Helm, Beil und Haken an einem Gurt) macht die Feuer- wehrleute kenntlich. (Wozu die Geräte?) Wo die Feuerwehr noch gerufen wird. (Unglücksfall auf der Straße, Radbruch bei beladenen Wagen u. s. w.) 3. Krankheit und Unglück. Wer arbeiten will um sich etwas zu verdienen, muß gesund sein. Rote Backen, gesunder Schlaf, helle Augen, kräftige Glieder sind Zeichen von Gesundheit. Wie man leicht krank wird. Man hat sich erkältet, ist in Zug gekommen, hat nasse Füße gehabt, war erhitzt und hat kaltes Wasser getrunken, hat unrechte Speisen gegessen. (Obst und Wasser, giftige Pilze, verdorbene Wurst.) Durch den Aufenthalt in Räumen mit ungesunder Luft (Fabrik, Gaswerk), durch das Wohnen in feuchten Zimmern. Manche Krankheiten bekommen wir durch Ansteckung. (Ansteckende Krank- heiten : Masern, Scharlach u. s. w.) Ansteckungsgefahr in der Stadt größer. (Warum?) Viele Krankheiten entstehen durch Un- glücksfälle. In der Stadt passieren täglich Unglücke auf der Straße, in Fabriken u. s. w. Leute werden überfahren, fallen aus den Fenstern hoher Stockwerke, verletzen sich mit Schußwaffen (absicht- lich und unabsichtlich — Selbstmord), ertrinken, verunglücken bei einem Brand, kommen in Maschinen, stürzen von Gerüsten und verletzen Teile ihres Körpers.

8. Heimatkundliche Stoffskizzen für den Unterricht in Stadtschulen teilweise mit Berücksichtigung der Stadt Nürnberg - S. 52

1914 - Nürnberg : Korn
52 Der Schutz gegen Feuersgefahr war ungenügend. Anlagen und angenehme Spazierwege waren nirgends vorhanden. Nahe bei der Stadt fand man Plätze zum Weiden des Viehes oder Schutthaufen. Die Bewohner der alten Stadt (Bürger) waren meist vornehme Kaufherrn oder Handwerker und kleine Kaufleute. Waffen aller Art, Harnische, Schwerter, Büchsen, dann Kupfer- und Zinngeräte, Schmuckgegenstände, Uhren, Brillen, besonders auch Znckerwaren wurden von den Nürnberger Handwerkern aufs beste hergestellt und im ganzen Land gerne gekauft. (Nürnberger Tand geht durch's ganze Land.) Die Kaufherren brachten die in der Stadt gefertigten Waren mit ihren Wagen in die fernsten Gegenden. Manche Bürger sind so zu großem Reichtum gekommen, konnten vornehm leben und wohnen. Von weither wurden aber auch in großen Wagenzügen fremde Waren aller Art, besonders Gewürz, Seidenstoffe, Tuch, Teppiche, Korn in die Stadt gebracht und hier verkauft. Man kannte in dieser Zeit noch nicht die glänzend ausgestatteten, hell beleuchteten Läden wie heute, sondern begnügte sich mit einfachen, schmucklosen Verkaufslokalen. Für die in die Stadt eingeführten Waren mußte eine Abgabe (Zoll, Maut) entrichtet werden. Unter den Nürnbergern Bürgern haben sich manche durch be- sondere Geschicklichkeit, Kunstfertigkeit und Gelehrsamkeit ausgezeichnet und mau bewundert noch heute ihre Werke. (Der Maler Albrecht Dürer, der Bildhauer Adam Kraft, der Erzgießer Peter Bischer, der Bildschnitzer Veit Stoß, der Erfinder der Taschenuhren Peter Henlein, der Meistersinger Hans Sachs, der Seefahrer Martin Behaim.) Den Reichtum, den sich die Nürnberger durch ihre Tüchtigkeit erwarben, gönnten ihnen die Ritter nicht, die ringsumher im Laude ihre Burgen hatten und einfacher leben mußten als die Bürger in der Stadt. (Spottname Pfeffersäcke.) Sie suchten diese deshalb auf alle mögliche Weise zu belästigen. So verlangten |ie für die Durchfahrt der Wageuzüge durch ihr Gebiet Geld oder Waren. Oft nahmen sie den Kausteuten gewaltsam ihre Waren weg und

9. Heimatkundliche Stoffskizzen für den Unterricht in Stadtschulen teilweise mit Berücksichtigung der Stadt Nürnberg - S. 69

1914 - Nürnberg : Korn
69 den Abhängen hinaufgehen. Ist der Aufstieg zum Gipfel bequem, steigt der Weg allmählich, heißt der Abhang sanft. Schwer zu ersteigen sind steile Abhänge. Beachte, wie Wege auf steile Berge geführt werden! Im Innern der Berge sind große Felsen, die an vielen Stellen aus dem Erdboden hervorragen. Das Gestein der Nürnberger Hügel ist der Sandstein. Dieser wurde zu allen Zeiten in der Stadt als Baumaterial verwendet. Warum? (Viele Sand- fteinbauten in der Stadt.) Wo Steine an der Oberfläche des Bodens gegraben werden, ist ein Steinbruch. (Kalk-, Granit-, Sandfteinbruch.) Will man Mineralien haben, die tief unten in Bergen liegen, muß man ein ein Bergwerk anlegen, Schächte und Stollen graben. (Kohlen-, Kupfer-, Eisen-, Silberbergwerke.) Eine Reihe zusammenhängender Berge heißt Gebirge.

10. Heimatkundliche Stoffskizzen für den Unterricht in Stadtschulen teilweise mit Berücksichtigung der Stadt Nürnberg - S. 18

1914 - Nürnberg : Korn
18 ihren Zimmerplätzen zugehauenen Balken zu einem Dache auf. Das Dach muß auch gedeckt werden. Der Dach- oder Schieferdecker belegt es mit Ziegeln oder mit Schiefer, damit Regen und Schnee nicht eindringen können. Noch fehlt manches, bis das Haus fertig ist. Die Wände werden innen, oft auch außen beworfen. Fenster und Türen macht der Schreiner. Er belegt auch den Boden der Zimmer mit Brettern. Der Hafner setzt die Öfen, der Schlosser bringt die Schlösser an. Flaschner und Installateure richten Gas- und Wasser- rohre in das Haus. Maler und Tüncher streichen Böden, Fenster, Türen, Wände und Decken. Das Haus ist fertig. Viele Tage haben verschiedene Handwerker daran gearbeitet. Sie mußten alle für ihre Arbeit vom Baumeister deu Lohn be- kommen. Der Bauherr bezahlt diesem das fertige Haus. Doch möchte er sein Geld nicht umsonst ausgeben. Er sucht Leute, die in seinem Haus wohnen wollen und ihm dafür Miete bezahlen. Er bringt ein Plakat am Haus an, läßt in die Zeitung setzen, wieviel Zimmer zu vermieten sind, was sonst für Räume in der Wohnung zu finden sind, wieviel sie kostet. Leute, die eine Wohnung suchen, schauen sich dieselbe an und wenn sie ihnen gefällt, mieten sie und ziehen ein. Der Möbelwagen bringt ihre Sachen von der alten Wohnung in die neue. Warum und wann die Leute ausziehen. (Kündigung, Ziel.) Was man bedenken muß, wenn man eine neue Wohnung sucht. (Ob die Wohnung nicht zu weit vom Geschäft entfernt ist, ob die Zimmer groß genug sind, daß man alle seine Möbel unterbringen kann, wieviele Fenster die Wohnung hat, ob alle Be- quemlichkeiten (Gas, elektr. Licht, Wasserleitung u. s. w.) vorhanden sind, wie hoch der Preis ist und noch manches andere.) 13. Allerhand Straßen. Jede neue Straße bekommt einen Namen (wo angeschrieben?) und jedes Haus eine Nummer. Straße und Hausnummer zu unserm Namen geschrieben, ist unsere Adresse. Die Adresse eines jeden Einwohners findet man im Adreßbuch. Hier sind die Namen
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