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1. Geographie von Mitteleuropa - S. 64

1912 - Regensburg : Manz
64 Das Deutsche Reich. Deutschlands. Strahlenförmig ziehen von der Höhe nach allen Seiten Flußtäler hinab. Das Klima ist rauh und der Winter bringt viel Schnee, aber der verwitterte Basalt gibt guten Boden, so daß in den Tälern ein ergiebiger Ackerbau getrieben werden kann Die Er- giebigkeit der Wetterau beruht hauptsächlich auf dem vom Vogels- berg abgeschwemmten Vulkanboden. Die Höhen sind mit stattlichen Wäldern bewachsen. In zahlreichen Steinbrüchen werden Basaltsteine gegraben. Die meisten deutschen Vulkane gehören der Tertiärzeit an und es muß damals namentlich Mitteldeutschland lange Zeit von furchtbaren Katastrophen betroffen worden sein- Ihre Hauptgebiete sind die Eifel, der Westerwald, der Vogelsberg, die Rhön, das nördliche Böhmen- In der Erdrinde entstehen nämlich infolge der Abkühlung Spalten, durch welche die feurigen Massen des Innern hervordringen, um an der Oberfläche zu erkalten. Diese aus der Tiefe gestiegenen eigenartigen Gesteine nennt man Ernptiv-(Ausbruchs-)Ge- steine. Das bekannteste Eruptivgestein ist der schwarze Basalt. Dazukommen noch Trachyte, Phonolithe (Klingsteine) u. a. Einer früheren Zeit gehören die Porphyre an. Die Vulkane sind meist kegelförmig, oben ist eine trichterförmige Öffnung, der Krater. 4. Der das Bergland entwässernde Strom ist die Weser. Sie entsteht unter dem Namen Werra aus dem Thüringer Wald. Nach ihrer Vereinigung mit der aus der Rhön kommenden Fulda fließt sie unter dem Namen Weser1 in anmutigen Ufern zwischen dem Weserbergland dahin und tritt bei der sogenannten Westfälischen Pforte in die Ebene, in der sie von rechts die Aller mit der Leine, von links die Hunte empfängt. Sie mündet, golfartig erweitert, in die Nordsee. 1 Aus oberdeutsch wirar-aha (Wirra- oder Werra-Fluß) wurde von der Mündung der Fulda an, wo niederdeutsch gesprochen wird, wisar-aha (Wisar- oder Weser-Fluß). Basalt Tertiär hwl Buntsandstein a Wetterau b Fuldaer Mulde Der Kögelsberg.

2. Geographie von Mitteleuropa - S. 75

1912 - Regensburg : Manz
Das Sächsische Bergland und die Leipziger Bucht. 75 Im industriereichen Vogtlande liegt Plauen, 121000 E., auf einem Bergrücken an der Weißen Elster; es ist ein Hauptort für Weißwaren (Baumwolle) und Stickerei. 3. Das Erzgebirge zieht in nordöstlicher Richtung bis gegen die Elbe hin und fällt steil gegen Süden (zum Egertal), gegen Norden dagegen sehr sanft ab. Auf seinem 150 km langen Rücken läuft die Grenze zwischen Sachsen und Böhmen. Am höchsten erhebt es sich im westlichen Teil. Die höchste Spitze, der Keilberg, 1240 m, liegt auf böhmischer Seite. Das Erzgebirge besteht aus einer bis auf die kristallinischen Schiefergefteine (namentlich Gneis) abgetragenen Masse, welche von mächtigen Granitblöcken durchsetzt ist. An vielen Stellen haben auch Eruptivgesteine die Masse durchbrochen. Durch die ge- waltsame Zerreißung der Schichten wurde den unterirdischen Wassern der Austritt ermöglicht. So entstanden am Südfuß des Gebirges (in Böhmen) zahlreiche mineralische Quellen. Das Gebirge ist sehr reich an Erzen. Die Erzgänge durch- ziehen die Gneismassen in großer Zahl und enthalten Silber, Blei, Eisen, Zinn u. a. Am wichtigsten sind die Erzlagerstätten bei Frei- berg, 36000 E., wo Silbererze und Bleiglanz mit Zinkblende in den Gängen gefunden werden. Die Einrichtungen der Freiberger Bergwerke gelten als Vorbild für andere Bergwerke. Freiberg hat auch eine berühmte Bergakademie und wie vom Harz sind auch vom Erzgebirge Bergleute in alle Welt als Lehrer für den Bergbau ge- rufen worden. Seit kurzem werden (infolge des niedrigen Silber- Preises) hauptsächlich ausländische Silbererze verhüttet. Ein zweites Silbergebiet, welches aber nur noch geringe Ausbeute liefert, ist bei Annaberg und bei Joachimstal (letzteres in Böhmen). Die Mulde zwischen dem Erzgebirge und dem Sächsischen Mittel- gebirge ist von großer Wichtigkeit, weil sich darunter das große jäch- fische Steinkohlenlager birgt. Die Kohle, die unter einer starken Decke jüngeren Gesteins liegt, wird besonders bei Zwickau, 74000 E., und östlich davon abgebaut. Dieses Kohlenlager hat eine gewaltige Industrie ius Leben gerufen und eine Reihe von Städten sind in diesem Gebiete entstanden. Hier wohnen über 400 Menschen auf 1 qkm. Unter den Städten ist Chemnitz, 287000 E., ein Hauptsitz des deutschen Maschinenbaues und der Baumwollfabrikation geworden.

3. Geographie von Mitteleuropa - S. 77

1912 - Regensburg : Manz
Das Sächsische Bergland und die Leipziger Bucht. 77 Der Bergbau des Erzgebirges war wie im Harz früher be- deutender als jetzt. Der Rückgang wirkte aber im Erzgebirge um so schlimmer, je mehr sich hier, durch den anfänglichen Silberreichtum angelockt, eine zahlreiche Bevölkerung niedergelassen hatte. Man mußte sich also, da der Ackerbau nur bis zu einer gewissen Höhe lohnt, nach andern Erwerbsquellen umsehen. Hierauf beruht die Spitzen- klöppelet und die Bortenwirkerei (Posamentierarbeiten), die in Annaberg ihren Hauptsitz haben. Von Bedeutung ist auch die Verfertigung von Spielwaren im mittleren Erzgebirge (ähnlich wie im Thüringerwald) und von Musikinstrumenten südöstlich von Plauen (ähnlich wie im Schwarz- Wald und im bayerischen Mittenwald). Endlich hat sich im Erzge- birge auch die Steinindustrie bedeutend entwickelt, da vorzügliches Material vorhanden ist (Granit, Syenit, Porphyr). Bei allem Fleiß aber führen die Gebirgler meist nur ein kümmerliches Dasein. 4. Das Elbsandsteingebirge schiebt sich wie ein Keil in die Einsenkung zwischen dem Erzgebirge und dem Lausitzer Gebirge zu beiden Seiten der Elbe bis Pirna. Hier haben die Gewässer der Kreidezeit (wie in dem sich anschließenden nordböhmischen Bruchbecken) mächtige Sandsteinmassen zur Ablagerung gebracht, die infolge toniger, eisen- oder kalkhaltiger Beimischungen zu festem, quaderförmi- gen Sandstein erhärteten. Von großem Einfluß auf die weitere Ge- staltung ist dann die Eiszeit gewesen. Die Wassermengen der ab- schmelzenden Gletschermassen haben den Sandstein gewaltig mitge- nommen. In die unteren Schichten haben sich dann die fließenden Gewässer, die Elbe und ihre Nebenflüsse, immer tiefer eingenagt und die Verwitterung trug noch weiter dazu bei, den stehengebliebenen Felsmassen ihre mannigfachen, zum Teil bizarren Formen zu geben. Es zeigen sich da Nischen, Höhlen, Tore, isolierte Felspfeiler und Felsblöcke und alle diese auffälligen Formen scheinen Riesenbauten von Menschenhand zu sein. Am bekanntesten sind die Tafelberge des Königstein und des Lilienstein (418 m), die kühnen Türme und Spitzen der Bastei (200 m über dem Elbespiegel), das Prebischtor und das Felsentor des Kuhstalles. Wegen seiner eigenartigen Schön- heiten hat das Elbsandsteingebirge den Namen Sächsische Schweiz erhalten und ist das Ziel zahlloser Wanderer geworden. Wirtschast-

4. Geographie von Mitteleuropa - S. 38

1912 - Regensburg : Manz
38 Das Deutsche Reich. besucht wird, aber mehr und mehr das Gepräge einer Fabrikstadt annimmt und jetzt mit Stuttgart vereinigt ist. Heilbronn, 43000 E., hat regen Handel und Verkehr auch auf dem von hier abwärts mit Dampfschiffen befahrenen Neckar, welcher durch die weiter unterhalb mündenden Nebenflüsse Kocher und Jagst bedeutend verstärkt wird. Rege Industrie (Luxuswaren, Chemikalien u. a.) sowie ein Salzlager tragen noch dazu bei die Bedeutung der Stadt zu erhöhen. 6. Vom Neckartal zieht sich über die Rauhe Alb bis zum Donau- tal das preußische Fürstentum Hohenzollern, ein langgestreckter, schmaler Landstreifen, der von seinen Regenten, der schwäbischen Seiten- linie der Hohenzollern, im Jahre 1850 an Preußen abgetreten wurde. Sigmaringen, ein hochgelegenes Städtchen an der Donau, ist Residenz des Fürsten von Hohenzollern und Sitz der preußischen Ver- waltungsbehörden. Der nördliche Teil des Neckargebietes (bts nahe an den Main) gehört zu Baden. 6. Die Oberrheinische Tiefebene und ihre Randgebirge. 1. Zwischen dem Schwarzwald und den Vogesen und den nördlichen Fortsetzungen dieser Gebirge erstreckt sich die lange und tiefe Einsenknng der Oberrheinischen Tiefebene. Sie ist durch einen Erdeinbrnch entstauben, woraus sich auch der Steilabfall der sie ein- fassenden Gebirge erklärt. Über den eingesunkenen Triasschichten liegen mächtige Ablagerungen jüngeren Erdreiches. Die Gletscher der Alpen (und auch der anliegenden Gebirge) trugen in der Eiszeit große Mo- ränenmafsen in die Grabenversenkung, wodurch diese zum Teil wieder ausgefüllt wurde und zwar im S. mehr als im N. (Basel 250 m, Bingen 80 m hoch). Die einzige Erhebung in ihr ist der südlich bei Freiburg aufsteigende Kaiserstuhl, eine vielkuppige, schön bewaldete Basaltmasse (560 m), dessen Gehänge, weil vulkanischen Ursprungs, außerordentlich fruchtbar sind. 2. Der Schwarzwald1 erscheint im südlichen Teile, wo er mit 1 Geistbeck und Engleder Nr. 10.

5. Geographie von Mitteleuropa - S. 39

1912 - Regensburg : Manz
Die Oberrheinische Tiefebene und ihre Randgebirge. 39 dem Jura verwachsen ist, am höchsten und massigsten; hier ist der Feldberg, 1495 m, und der etwas niedrigere Welchen. Beim Schwarzwald sind die jüngeren Schichten zum größten Teil durch Abtragung entfernt, so daß der Rücken hauptsächlich aus kristalliui- scheu Schiefern besteht, die vielerorts von Graniten und verwandten 'Gesteinen durchbrochen sind. Im Norden, wo das Gebirge niedriger wird, tritt auf weiten Strecken Buntsandstein auf, der eine mehr plattenförmige Decke bildet (im Gegensatz zu den rundlichen Kuppel- formen bei Gneis und Granit). Bei Zersetzung des Buntsandsteines entsteht ein Boden, der den Ackerbau wenig lohnt, aber für den Waldbau sehr günstig ist. Nach Westen fällt der Schwarzwald steil ab, dacht sich aber nach Osten zum Neckar allmählich ab. Von den zahlreichen, tief einge- schnittenen Tälern sind die wichtigsten: das von der Dreisam durch- flossene wilde Höllental mit der Höllentalbahn, das breite, frucht- bare Kinzigtal mit der großartigen Schwarzwaldbahn und das schöne Murgtal. Das Gebirge ist mit prächtigen Buchen- und (höher hinauf) Tannenwäldern bewachsen. Die schönsten Tannen werden nach dem holzarmen Holland auf dem Rheine verflößt. Über der Baumgrenze (1200 m) sind Weiden und Moore, am Fuß des Gebirges (gegen das Rheintal hin) herrscht üppige Vegetation (Saalfelder, Obst- Haine, Weingärten). Saslige Wiesengründe und kräftige Bergweiden bedingen sowohl hier als auch in den Vogesen eine lebhafte Vieh- zncht. Die Gebirgsbüche werden für zahlreiche kleine Industriebetriebe ausgenützt. Die Bevölkerung lebt vielfach von der Holzindustrie (Uhren, Holzschnitzereien, Verfertigung von Musikwerken u. a.) und der Metall- industrie. Von den zahlreichen Badeorten des Schwarzwaldes sind Baden-Baden, 22000 E., und Wildbad am bekanntesten. Ersteres gehört zu den berühmtesten Badeorten Europas (26 warme Quellen). Am Nordrand des Schwarzwaldes liegt Pforzheim, 69000 E., die Stadt der Pforten (Porta), über welche die alte Straße ins Neckar- tal und von da zur Douau führte. Es ist durch die Fabrikation von Gold- und Silberwareu bekannt. Auf das niedrige, gut augebaute Neckarbergland im N. folgt der etwas höhere Odenwald (zwischen Neckar und Main). Er

6. Geographie von Mitteleuropa - S. 28

1912 - Regensburg : Manz
28 Das Deutsche Reich. dern bewachsene Berggruppe, aus deren Hauptmasse im Sw. sich als höchste Berge der Schneeberg (1053 m) und der Ochsenkopf er- heben. Es besteht hauptsächlich aus kristallinischem Urgestein und aus den ältesten Bildungen der Primärzeit. Gegen Osten, nach Böhmen zu, öffnet sich der Gebirgskessel. Im Fichtelgebirge entstehen vier Flüsse (Main, Naab, Thüringer Saale und Eger), die nach den vier Himmelsgegenden fließen und zu drei verschiedenen Stromgebieten ge- hören. Das Klima ist rauh, der Boden wenig fruchtbar. Man baut Kartoffeln und Flachs; viele Leute ernährt die Ausbeute der Gesteine und Mineralien (Granit, Syenit, Marmor) und Waldnntznng; ein Teil der dichten und armen Bevölkerung lebt auch von der Weberei. Der Granit setzt der Verwitterung großen Widerstand entgegen, bietet deshalb besonders sür Straßenpslasternngen ein erwünschtes Material und wird auch als Baustein geschätzt. Er nimmt eine schöne Politur an. Wo es mehr auf Schönheit der Form ankommt, verwendet man lieber den Syenit (z. B. bei Grabsteinen), da er leichter zu bearbeiten ist und sich durch vorzügliche Po- litur auszeichnet. Im Fichtelgebirge liegt Wnnsiedel, der Hauptort des Ge- birges, mit Webereien, nordöstlich Selb mit Porzellanfabrikation. Nörd- lieh im Vogtlande, nahe den sächsischen Kohlenbezirken, liegt Hof a. d. Thüringer Saale, 41000 E., Vereinigungspunkt der sächsischen und bayerischen Bahuen. Die Stadt hat Spinnereien und Webereien. An das Fichtelgebirge schließt sich in Nordweftrichtuug der großen- teils aus Tonschiefer bestehende, mit Nadelholz bewachsene Franken- wald mit dem Döbraberg (794 m) an. Die Bevölkerung lebt Haupt- sächlich von dem Ertrag der Wälder und von der Ausbeutung der Schie- ferlager. Am Westabhang liegt Kronach mit bedeutendem Holzhandel. 4. Die Rhön zerfällt in die Vorderrhön im N., welche sich durch reicheren Feldbau und üppigere Waldungen auszeichnet, und in die größtenteils zu Bayern gehörige Hohe Rhön, ein rauhes Bergland mit dem Kreuzberg und der Wasserkuppe (950 m). Das hauptsächlich aus Buntsandstein bestehende Bergland, aus dem sich vulkanische Gruppen (Phonolith und Basalt) erheben, ist nur an den Abhängen bewaldet, oben sind Moosflächen, dürftige Weiden, Kartoffel- und Flachsfelder; im Winter füllt viel Schnee. Die Bevölkerung ist arm, doch hat in neuerer Zeit die Viehzucht und die Gebirgsindustrie (Holz- und Webeindustrie) Fortschritte gemacht.

7. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 292

1888 - Kreuznach [u.a.] : Voigtländer
— 292 — Dort erfüllte ihn das Seewesen mit freudiger Bewunderung. Er legte die Kleidung eines holländischen Schiffszimmermannes an und war eifrig darauf aus, sich mit allem bekannt zu machen, was die berühmte Seestadt Merkwürdiges darbot. Am meisten lag ihm daran, das Schiffsbauen zu lernen. Amsterdam gegenüber liegt das große Dorf Zaandam, wo zahllose Windmühlen stehen und starker Schiffbau getrieben wird. Dahin begab er sich bald. Er traf einen Fischer, den er einst in Rußland gesehen hatte. „Höre", sprach er, „ich will bei dir wohnen." — „Aber ich habe in meinem Häuschen nur eine Stube und eine Kammer", erwiderte der Mann. Das half nichts, der Fischer mußte mit seiner Frau in die Kammer ziehen und Peter nahm die Stube ein. Nun ging es ans Arbeiten. Man wußte wohl, wer er eigentlich sei; aber er konnte nicht leiden, wenn man es merken ließ. Die andern Zimmerleute nannten ihn Peter Baas (Meister Peter); als solcher kam er alle Morgen mit dem Beile in der Hand auf die Schiffswerft, spaltete Bretter, zimmerte Mastbäume, fragte nach allem und versuchte alles. Selbst in der Schmiede arbeitete er mit, und seine Hofleute mußten ihm die Kohlen zutragen, das Feuer anschüren und die Blasbälge ziehen, wobei sie gar verdrießliche Gesichter schnitten. Ebenso besuchte er die Werkstätten der Seiler und Segelmacher und machte sich mit der Einrichtung der holländischen Mühlen bekannt. Nach siebenwöchentlicher Arbeit kehrte er nach Amsterdam zurück und ließ unter seiner Aufsicht ein Kriegsschiff von sechzig Kanonen bauen, das er, mit Seeleuten, Offizieren, Wundärzten und Künstlern versehen, nach Archangel schickte. Von Holland ging er nach England. Dort ließ der König ihm zum Vergnügen ein Seetreffen aufführen. „Wahrlich", rief Peter staunend aus, „wäre ich nicht als Zar von Rußland geboren, so möchte ich englischer Admiral sein!" Drei Monate blieb er in England. Dann begab er sich abermals nach Holland, und von hier reiste er über Dresden nach Wien. Eben wollte er auch nach Italien gehen, da erhielt er die Nachricht, die Strelitzen hätten sich schon wieder einmal empört.

8. Geographie von Bayern - S. 96

1905 - Regensburg : Manz
96 Geographische Grundbegriffe. 7. Zu den eigentümlichen Erscheinungen des Hoch- gebirges gehören die Lawinen (herabrollende Schnee- Massen) und die Gletscher (gewaltige Eismassen in den Hochtälern). 8. Eine besondere Art von Bergen sind die Vul- kane oder feuerspeienden Berge, wie der Vesuv, der Ätua. Mit den Ausbrüchen derselben stehen oft Erd- beben, größere Erschütterungen des Erdbodens, in Verbindung. 9. Täler sind ausgedehnte Vertiefungen im Gebirge oder in der Ebene. Längentäler verlaufen zwischen den Gebirgsketten, Quertäler durchbrechen dieselben. 10. Nach der Beschaffenheit des Bodens unter- scheidet man: Fels-, Kies-, Sand-, Lehm-, Humus- boden u. s. w.; nach der Pflanzendecke: Acker, Garten, Wiese, Wald (Hochwald, Urwald), Heide, Moos u. s. w. Ferner unterscheidet man Kulturland, d. i. angebau- tes Land (Gärten, Felder, Wiesen, Ortschaften) und Wildnis. § 2. Das Wasser. 1. Das in die Erde eingedrungene Wasser tritt als Quelle wieder zutage. Die Quellen haben in der Regel einen der Mitteltemperatur ihres Ortes ent- sprechenden Wärmegrad. Es gibt auch warme Quel- len und (in vulkauischeu Gegeuden) heiße Quellen. Quellen, welche mineralische Bestandteile mit sich führen, nennt man Mineralquellen. 2. Mehrere Quellen bildeu einen Bach, mehrere Bäche einen Fluß; Flüsse mit großer Wassermenge

9. Geographischer Leitfaden - S. 366

1903 - Regensburg : Manz
Die Erde als physischer Körper. Gefrieren desselben) das Gestein zerklüftet. Durch den Sauerstoff der Luft und die im Regenwasser enthaltene Kohlensäure werden einige Mineralien (wie Kalksteine, Dolomite) aufgelöst, andere teils aufgelöst teils umgewandelt. Das Ergebnis dieser Verwitterung ist schließlich die Entstehung der Erdkrume. 2) Das Wasser (Flüsse und Meere) äußert zerstörende und ausbauende Tätigkeit, indem es hier Land abträgt oder ausnagt (Erosion), an anderen Stellen Land anschwemmt (Alluvium). Die wichtigste Schöpfung der erodierenden Tätigkeit des Wassers sind die Täler, namentlich die meisten Gebirgstäler. Beispiele stärkster Erosionstätigkeit find die Canons (nj) des Colorado in Nordamerika, wo sich der Fluß bis 2000 m tief in den Fels hineingebohrt hat. Ablagerungen der Flüsse finden bei jeder Verminderung des Gefälles statt. Auch die Winde äußern eine aufbauende Tätigkeit (Dünen, Lößablagerung in China). 3) Gewaltsame Veränderungen der Erdoberfläche bildeu die Vulkane. Vulkane find (meist) kegelförmige Berge mit trichterartigen Öffnungen, Krater genannt, aus denen von Zeit zu Zeit glühende Gesteinsmassen, die sogenannte Laval, ausgestoßen werden. Man zählt etwa 300 tätige und noch viel mehr erloschene Vulkane. Sie sind meist auf Inseln oder nahe den Küsten reiheu-artig geordnet; die mächtigste Vulkankette zieht sich um die Ufer des Stilleu Ozeans. — Mit vulkanischen Ausbrüchen stehen oft Erdbeben, Erschütterungen größerer oder kleinerer Leile der festen Erdrinde, in Verbindung. Die Dauer der Erdbeben hängt von der Häufigkeit der rasch aufeinander folgenden ^töße ob, bisweilen wnrde in wenigen Minuten eine ganze '-Ltadt zerstört (Lissabon 1755). Am häufigsten und ausgedehntesten kommen sie vor in Japan, in Zentralamerika und im westlichen Südamerika, in Europa namentlich in Italien und Griechenland. - Durch die vulkanische Tätigkeit der Erde wurden auch oft Hebungen uni) Senkungen des Bodens bewirkt; ganze Berge und ^nfeln 1 9?es)st Schlacken, Steinen und Asche (bei ruhigerer Tätigkeit nur Gase und Wasserdämpfe).

10. Geographischer Leitfaden - S. 367

1903 - Regensburg : Manz
Das Wasser. 367 sind schon auf diese Weise emporgehoben worden oder versunken. Einen Gegeusatz zu diesen plötzlichen Hebungen und Senkungen bilden die säkularen Hebungen und Senkungen, welche sich so langsam vollziehen, daß man ihre Wirkung erst in langen Zeiträumen wahrnimmt. B. Aas Wasser. 1. Das Wasser befindet sich in einem beständigen Kreislauf Die Hauptquelle alles Wassers ist das Meer. Aus ihm steigen jene Dünste auf, die sich in höheren Regionen zu Wolken ballen und, wenn sie auf kältere Luft oder Gebirge treffen, als Regen oder Schnee zur Erde fallen. Ein Teil dieses Niederschlags oerdunstet sofort wieder, ein Teil fließt an der Oberfläche ab, ein Teil wird 0om Boden aufgesogen und bildet Quellen; aus diesen entstehen dann Bäche und Flüsse, welche wieder die größte Masse ihres Wassergehaltes ins Meer senden. 2. Die Quellen entstehen meist dadurch, daß das Wasser der Oberfläche in den Boden eindringt, sich auf undurchlässigen Schichten (Gestein, Ton, Mergel) sammelt und 0on da nach dem -ale hin abfließt. Tie fließen um so reichlicher, je weniger rasch der zur Erde fallende Regen fortfließt oder verdunstet. Wälder begünstigen also die Quellenbildung sehr, ihre hauptsächlichsten Mutterstätten aber bilden die Gebirge. — Quellen, welche aus geringer Bodentiefe kommen, haben eine der Mitteltemperatur ihrer Umgebung ähnliche Temperatur. Quellen, welche eine höhere Temperatur haben, pflegen wir warme Quellen (Thermen)1 zu nennen. In vulkanischen Gegenden bilden sich oft heiße Quellen; unter diesen sind die Spriugquelleu oder Geysirs (in Islands Neuseeland, Nordamerika) am merkwürdigsten. In den Quellen sind häufig gewisse Bestandteile der von ihnen durchflossenen Erdschichten ausgelöst; so entstehen Mineralquellen (Eisen, Schwefel), Sauerbrunnen (Kohlensäure), Solquellen (Salze)^ Z. B. der L-Prudel von Karlsbad 74°, die warmen Quellen von Wiesbaden 70°. Talis est aqua qualis terra, per quam fluit (5ßlitttu§).
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