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1. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 292

1888 - Kreuznach [u.a.] : Voigtländer
— 292 — Dort erfüllte ihn das Seewesen mit freudiger Bewunderung. Er legte die Kleidung eines holländischen Schiffszimmermannes an und war eifrig darauf aus, sich mit allem bekannt zu machen, was die berühmte Seestadt Merkwürdiges darbot. Am meisten lag ihm daran, das Schiffsbauen zu lernen. Amsterdam gegenüber liegt das große Dorf Zaandam, wo zahllose Windmühlen stehen und starker Schiffbau getrieben wird. Dahin begab er sich bald. Er traf einen Fischer, den er einst in Rußland gesehen hatte. „Höre", sprach er, „ich will bei dir wohnen." — „Aber ich habe in meinem Häuschen nur eine Stube und eine Kammer", erwiderte der Mann. Das half nichts, der Fischer mußte mit seiner Frau in die Kammer ziehen und Peter nahm die Stube ein. Nun ging es ans Arbeiten. Man wußte wohl, wer er eigentlich sei; aber er konnte nicht leiden, wenn man es merken ließ. Die andern Zimmerleute nannten ihn Peter Baas (Meister Peter); als solcher kam er alle Morgen mit dem Beile in der Hand auf die Schiffswerft, spaltete Bretter, zimmerte Mastbäume, fragte nach allem und versuchte alles. Selbst in der Schmiede arbeitete er mit, und seine Hofleute mußten ihm die Kohlen zutragen, das Feuer anschüren und die Blasbälge ziehen, wobei sie gar verdrießliche Gesichter schnitten. Ebenso besuchte er die Werkstätten der Seiler und Segelmacher und machte sich mit der Einrichtung der holländischen Mühlen bekannt. Nach siebenwöchentlicher Arbeit kehrte er nach Amsterdam zurück und ließ unter seiner Aufsicht ein Kriegsschiff von sechzig Kanonen bauen, das er, mit Seeleuten, Offizieren, Wundärzten und Künstlern versehen, nach Archangel schickte. Von Holland ging er nach England. Dort ließ der König ihm zum Vergnügen ein Seetreffen aufführen. „Wahrlich", rief Peter staunend aus, „wäre ich nicht als Zar von Rußland geboren, so möchte ich englischer Admiral sein!" Drei Monate blieb er in England. Dann begab er sich abermals nach Holland, und von hier reiste er über Dresden nach Wien. Eben wollte er auch nach Italien gehen, da erhielt er die Nachricht, die Strelitzen hätten sich schon wieder einmal empört.

2. Lesebuch für Volksschulen - S. 251

1877 - Ruhrort : Selbstverl. W. Ricken und C. Schüler
251 ganze Schaaren gräulicher Krokodile bei einander. Entens.chaaren treiben auf dem Wasserspiegel. Wolken schwarzköpfiger Möven sind mit dem Fischfänge beschäftigt, und darunter tauchen die gewaltigen Delphine, Hunderte Meilen von ihrer Heimath, dem Meere, entfernt, aus der Tiefe auf. (Nach Goltzsch.) 113. Australien. (Uebersicht.) 160,000 Quadrat-Meilen, 4 Mill. Einw. Dieser Erdtheil liegt südöstlich von Asien und besteht aus Weuholkand (138,000 Q.-M.) und aus sehr vielen andern großen und kleinen Inseln, welche meistens zwischen den Wendekreisen im großen Ocean zerstreut liegen. Die größten darunter sind Mandiernenskand, Weu-Seefand und Hleu-Huinea. Der Flächeninhalt aller zu Australien gehörigen Inseln wird nach einer un- sichern Berechnung auf 160,000 Q.-M. angegeben und noch unsicherer die Volks- rnenge auf 4 Mill. Dieser Erdtheil ist von allen am spätesten entdeckt worden und bis jetzt am wenigsten bekannt. Die Oberfläche des Festlandes ist eben so einförmig, als seine Küstenbildung. So weit man das Innere des Landes kennt, herrscht die Form des Tieflandes vor. An der Südostküste erheben sich verein- zelte Gebirgsstöcke zu bedeutender Höhe. Ebenso erhebt sich an der Nordküste ein Bergland, von Bergketten mit 1400 m. (4300') hohen Gipfeln durchzogen. Die Engländer sind auch Herren dieser großen Insel. Die australischen Inseln sind ihrer Oberfläche nach theils gebirgige, theils niedrige; die ersteren sind größ- tentheils vulkanischen Ursprungs. Es sind feuerspeiende Berge, Lava- und Basaltgebirge, welche durch unterirdisches Feuer über die Oberfläche des Wassers gehoben wurden. Die niedrigen Inseln dagegen haben größtentheils ihren Ursprung dem geschäftigen Bauen der Korallenthiere zu danken; diese gründen ihre Gebäude auf die Untiefen des Meeres, nähern sich im Fortbauen immer mehr der Oberfläche desselben, hören aber auf zu bauen, wenn das Riff bis zur Hohe gelangt ist, daß es zur Zeit der Ebbe fast trocken ist. Ueberreste von Seepflanzen häufen sich nun auf der Korallenbank, welche jetzt schon die Gestalt einer niedrigen Insel anzuneh- Edelkoralle. Das australische Festland ist, was seine Naturerzeug- nisse anbetrifft, ein gar sonderbares Land. Esgiebtdort von den größeren Thieren der alten und neuen Welt nicht ein einziges. Dagegen hat es Thierarten, die sich sonst nirgend- wo finden. Dahin gehören: das Kän- guruh, an Größe einem großen Hun- de, an Gestalt dem Eichhörnchen ähn- lich, mit sehr kur- zen Vorderfüßen, Känguruh. aber dreimal so men anfangt.

3. Lesebuch für Volksschulen - S. 261

1877 - Ruhrort : Selbstverl. W. Ricken und C. Schüler
261 Ii. Island. 1. Bei weitem rauher und unfruchtbarer als Lappland ist die zu Dänemark gehörende Insel Island, obgleich sie nicht so weit nach Norden liegt. Ein großer Theil der Insel ist bergig; sie hat Höhen, die mit ewigem Schnee und Eis bedeckt sind. Island ist durch und durch vulkanischer Natur, eine Insel, auf welcher das Feuer der Unterwelt einen auffallenden Gegensatz zu der er- starrenden Kälte bildet, die auf der Erde herrscht. Während in den tief eingeschnittenen Buchten das Treibeis im Juni noch nicht aufthaut, und der eisige Wind das ganze Jahr hindurch den magern Boden peitscht, steigen mitten aus der Masse des Gletschereises siedende Quellen und feurige Dampfwolken empor. Auf einem kleinen Raume springen allein mehr als 50 solcher Quellen. Die mächtigste derselben ist der Geyser, der sein dampfendes Wasser oft über 50 Fuß hoch springen läßt. In seinem 65 Fuß hohen Trichter siedet und brodelt es ohne Unterlaß; heiße Dämpfe erhitzen von unten das Waffer in dem weiten, tellerartigen Becken, das über 50 Fuß im Durchmesser hat. Mit der zunehmenden Dampfmenge im Rohr des Trichters brodelt es mit jeder Stunde mehr und mehr in großen Blasen auf, bis das ganze Becken sich seines Wassers in einem mächtigen, 10 Fuß dicken Strahle unter heftigem Toben entledigt. Völlige Ruhe kehrt zurück, das Becken füllt sich allmählich wieder mit Waffer, unterirdische Dämpfe erhitzen es von neuem, bis es wieder dem Boden entspringt. In einer andern Gegend der Insel be- finden sich Quellen, deren Wasser so heiß ist, daß man Fleisch und Fische in wenigen Minuten darin garkochen kann. Aber so glühend heiß es auch in der Erde ist, ihre Oberfläche ist und bleibt der Kälte des Nordens Unterthan. Noch nie hat man auf Island einen Baum fällen können, der zum Schiffsbau geeignet gewesen wäre, noch nie eine Birke die Höhe unserer Bäume erreichen sehen. Selbst das Gras findet sich nur im Schutze der Thäler; seine Stelle hat das berühmte isländische Moos eingenommen, das einem großen Theile der Einwohner als Hauptnahrungsmittel dient. Die Insel hat nicht mehr als 50,000 Einwohner und der bedeutendste Ort nur 700 Seelen. Am dichtesten ist die Bevölkerung an den Küsten, woselbst sich auch Niederlassungen der Dänen befinden. Weikiavilr ist hier der größte Ort. Er hält im Monat Juni eine Messe, auf welcher die kärglichen Gaben des Nordens gegen den Reichthum des Südens umgetauscht werden. Aus allen Theilen der wildzerrissenen Insel kommen dann die Bewohner, ernste, schwäch- liche Gestalten, mit Thran und Talg, mit isländischem Moos, Fuchsbälgen und Schwanenhäuten, wofür sie Mehl, Kaffee, Baumwolle, Leinen u. dgl. von den Dänen in Empfang nehmen. Darauf ziehen sie wieder in ihre ärmlichen Hüt- ten zurück, die aus Steinwänden, mit Moos ausgestopft, und mit Rasen beleg- ten Bretterwänden bestehen. 2. Die unwirtlichste und wildeste Stelle der 120 Stunden langen und 60 Stunden breiten Insel ist im südöstlichen Theile derselben, da, wo der feuer- speiende Berg Kekla sein kegelförmiges, zerklüftetes Haupt emporhebt. Fünf Stunden in seinem Umfange wächst kein Grashalm; Asche und Lava, Bims- stein und armselige Trümmer zerstörter Wohnungen schrecken jeden zurück, der es wagen wollte, auf dem unheimlichen Boden sich anzubauen. Mit innerm Grauen eilt der Isländer rasch an dem dampfenden Berge vorbei. Außer dem Hekla zählt man noch 28 feuerspeiende Berge, welche durch die ausgewor- fene Asche, durch die tausend und aber tausend Bruchstücke der aus der Tiefe emporgeschleuderten Steine die trostlose Einöde des armen Eislandes noch ver- mehren. Wenn das Meer nicht ohne Unterlaß seine reichen Vorrathskammern öffnete, so würde die Insel nicht im Stande sein, die geringe Zahl der Bewoh- ner zu ernähren.

4. Lesebuch für Volksschulen - S. 234

1877 - Ruhrort : Selbstverl. W. Ricken und C. Schüler
234 noch mehr als einmal so hoch als der Ortles, denn sein Gipfel ragt über 8000 m. hoch über die Meeresfläche hinauf. Wenn man nun alles zusammenfaßt, was man beim Linabsteigen in tiefe Bergschachte und beim Hinaufsteigen auf hohe Berge bemerkt hat, so hat man alles beisammen, was wir über den Bau unseres Erdkörpers wissen. Dies besteht ungefähr in Folgendem: Tief unter der Erdoberfläche, auf der wir wohnen, giebt es große Höhlen, die wohl meistens mit Wasser angefüllt sein mögen. Manche sind aber auch leer und so weit nach oben gelegen, daß man zuweilen gar hineinsteigen und ihr Inwendiges betrachten kann. In Norwegen giebt es eine Höhle, die, wenn man die Zeit berechnet, die es braucht, ehe man einen hinuntergeworfenen Stein unten auffallen hört, über 12,500 m. tief sein muß. Eine andere Höhle in Norwegen senkt sich tief unter das Meer hinab; an der Stelle, bis zu der man in sie eingedrungen ist, hört man ganz deutlich das Meer über sich brausen. In der Tiefe der Erde muß aber auch, wenigstens an manchen Orten, Feuer oder sonst eine Ursache sein, welche große Wärme um sich her verbreitet. Denn wenn man in manche Bergschachts hinabsteigt, findet man da nicht blos die gewöhnliche Wärme, die die Keller im Winter haben, und die nur daher kommt, daß die Kälte der Luft dahin nicht so eindringen kann; sondern eine andere, selbstständige Wärme, die immer zunimmt, je tiefer man hinabkommt, und die ihre Ursache tief unter der Erdoberfläche haben muß. Die feurigen und geschmolzenen Massen, welche die feuerspeienden Berge oder Vulkane aus- werfen, müssen auch aus einer sehr großen Tiefe herauskommen und wahr- scheinlich wohl eben daher, wo jene von unten heraufdringende Wärme her- kommt. Ein berühmter Reisender, Alexander v. Humboldt, hat in einen gerade damals ganz ruhigen Schlund eines feuerspeienden Berges hinunter- gesehen. Da erblickte er in einer ungeheuren Tiefe, unten in einer weiten Höhlung, drei unterirdische Bergspitzen, aus denen oben Feuer und Rauch her- ausdrang. In Europa sind drei berühmte feuerspeiende Berge: der Kekta auf der Insel Island, der Wesuv in der Nähe von Neapel und der Aetna auf der Insel Sicilien. Auch im Aetna sieht man, wenn er ganz ruhig ist, unten in der Tiefe das Feuer beständig aufwallen, die Lavamassen, wie ein siedendes Wasser, immer wieder heraufkochen und wieder niedersinken. Ehe der Vesuv oder der Aetna zu speien anfängt, wird oft meilenweit davon das Meer unten an seinem Grunde ganz siedend warm, so daß die dort liegenden eisernen Schiffsanker ganz heiß werden, und die Fische vom Grunde heraufkommen in die Nähe des Ufers, wo man sie dann in sehr großer Menge fangen kann. Der eigentliche Herd der Vulkane muß gar tief und weit entfernt sein, denn die Erdbeben, die bei solchen Ausbrüchen oft stattfinden, erstrecken sich öfters über 30 Meilen weit. Ueberhaupt sind alle die Erscheinungen, die bei großen vulkanischen Ausbrüchen vorkommen, gar gewaltig und merkwürdig. Die Lust wird oft meilenmeit umher finster, so daß man bei Tage Licht an- zünden muß; auf das unterirdische Brüllen und auf das Beben der Erde fol- gen dann berghohe Rauch- und Feuersäulen. Dabei scheint auch der Himmel in der Gegend des feuerspeienden Berges in Feuer zu stehen. Blitze fahren aus den Wolken herunter nach dem brennenden Schlunde, und Blitze fahren aus diesem herauf in die Wolken. Regengüsse stürzen nieder und machen die ausgeworfene Asche zu einem Schlammstrome. - Ein solcher Aschen- und Schlamm- regen begrub im Jahre 79 nach Christi Geburt in der Nähe des Vesuvs die Städte Herculaneum, Pompeji und Stabiä. Erst in neuerer Zeit hat man sie zum Theil wieder ausgegraben. Die heißen Quellen mögen auch wohl aus großer Tiefe heraufkommen, und zwar in Gestalt von Dämpfen, die aber, wo es kälter wird, zu Wasser werden und dann als heiße Quellen an der Oberfläche der Erde hervordringen. Schubert.

5. Lesebuch für Volksschulen - S. 284

1877 - Ruhrort : Selbstverl. W. Ricken und C. Schüler
284 Nebenflüsse des Rheins haben ihre Quelle in der Provinz; die Lahn, die Sieg, die Ruhr und die Lippe. Außerdem entspringt noch in der Provinz die Ems, welche den nördlichsten Theil des Regierungsbezirks Münster von Südosten nach Nordwesten durchfließt. - Das Münsterland bildet eine einförmige Ebene, wo Sand, Moor- und Haideflächen mit fruchtbaren Stellen abwechseln. Das Innere desselben ist noch reich an alten Eichenwäldern. Ganze Heerden von Schweinen, die hier die treffliche Mast finden, durchziehen dieselben und liefern die so berühmten west- fälischen Schinken. Im Osten stößt das Münsterland an den Regierungsbezirk Minden, dessen nördlicher Theil das Land Minden-Ravensberg, dessen südlicher Theil das Paderbornsche ist. Die Grafschaft Ravensberg ist reich an Salz- und Heilquellen. Flachsbau, Spinnen und Weben wird fleißig betrieben, besonders in der Gegend von Bielefeld. Der Flachs wird an manchen Orten so fein gesponnen, daß man einen Strang Garn mehrfach zusammenlegen und noch durch einen Fingerring ziehen kann. In neuerer Zeit hat dieser Gewerbszweig durch Einführung der Maschinenspinnerei sehr gelitten, weil die Handgespinnste nicht so wohlfeil geliefert werden können. Das Paderbornsche hat wenig Ebenen, doch ist der Boden im Allgemeinen fruchtbar und bringt mehr Ge- treide hervor, als der Bedarf erfordert. Viele Bewohner der ärmeren Gegenden wandern jährlich nach Holland, um dort durch Heumachen, Mähen, Torfgraben ihr Brot den Sommer über zu verdienen. Südlich von den beiden andern Regierungsbezirken liegt der Regierungs- bezirk Arnsberg. Er enthält das eigentliche Herzogthum Westfalen (ge- wöhnlich das Süder- oder Sauerland genannt) und die Grafschaft Mark. Das Sauerland ist ein echtes Gebirgsland und seine Bewohner sind ein rechtes Handelsvolk. Hier gewinnt den oft ganz unfruchtbaren Strecken nur der flei- ßigste Anbau etwas Korn ab. In den Gebirgen aber werden Metalle, vorzüg- lich Eisen, doch auch Kupfer und Blei gefördert. Die Einwohner leben daher vielfach vom Bergbau, oder ziehen als Hausirer in die Fremde. Freundlicher ist der Westtheil des Arnsberger Bezirks, die Grafschaft Mark. Die Ruhr fließt mitten hindurch. Der Hellweg, die helle, lichte Ebene zwischen Ruhr und Lippe, ist der fruchtbarste Theil der Provinz. Weizen, Roggen. Gerste, Hafer, Oelgewächse, Flachs und Gemüse gedeihen hier ganz vorzüglich. Auch finden sich da reiche Salzquellen und Steinkohlenlager. Die gewerbthätigen und wohlhabenden Städte Lippstadt, Soest, Hamm, Unna, Hörde, Dortmund rc. rc. liegen in dieser Ebene. Der südlicher liegende Theil dieses Landstrichs enthält ein anmuthiges Gemisch von lieblichen Thälern und grünen Berghöyen. Hier herrscht große Gewerbthätigkeit. Die Bäche, welche von den Bergen hinab der Ruhr zufließen, find mit einer Menge Fabriken, meistens in Metallwaaren, besetzt. Da giebt es Thäler, in denen sich Eisen- hämmer, Schleifmühlen und andere derartige Gebäude oft Meilen lang hinziehen. Am deutlichsten sieht man das gewerbliche Treiben um Iserlohn, in Hagen, auf der Enneperstraße, in Schwelm rc. Hier ist das Land, wo dir „Märker Eisen reckt" (S. 226). Das Westfalenland ist der Schauplatz wichtiger Begebenheiten aus frü- heren Zeiten. Der Teutoburger Wald erinnert uns an die Hermannsschlacht, der Saal des Rathhauses zu Münster an den Abschluß des westfälischen Frie- dens, wodurch der jammervolle 30jährige Krieg beendet wurde (S. 220). das Städtchen Enger in der Aäh^von Herford und Hohensyburg an der Ruhr, etwa 4 Stunden westlich von Iserlohn, an die Kriege, welche Karl der Große über 30 Jahre lang mit den heidnischen Sachsen unter Anführung ihres Her- zogs Wittekind zu führen hatte (S. 128). Hohensyburg, wovon die Ruinen noch heutigen Tages zu sehen sind, war eine der festesten Burgen Wittekinds. Auf drei Seiten war die Burg fast unangreifbar. Schroffe Felsen senden ihre glatten Wände in furchtbare Tiefen hinab. Aber herrlich ist die Aussicht auf dieser Höhe. Viele Stunden weit überblickt man die lieblichste Landschaft.

6. Besonderer Theil - S. 404

1856 - Eßlingen : Weychardt
404 Erste Abtheilung. Europa. Jökull') 6,030', ©näselt 5,800', Eyjafjalla Jökull 5,700', Heklufjall oder Hekla 5,210' u. a. Man zählt auf der Insel gegen 29 Vulkane, von denen manche überaus thätig sind. Der Hekla, von dem man seit 1044 24 Ausbruche kennt, der Oeräfa Jö kull, der Skaptaar Jökull, derkatlegia, der Krabla, der Leirh- nukr u. a. entladen aus ihren Kratern fortwährend vulkanische Produkte, wie Lava, Asche, Steine u. dgl., und überschütten damit zuweilen die ganze Insel; ja beim Aus- bruch des Hekla 1693 siel die Aschenmenge sogar auf den 85 M. entfernten Färöern. Mit der vulkanischen Beschaffenheit Jolands stehen die vielen heißen Quellen in Verbindung. Einige derselben fließen ruhig, andere werfen, wie Springbrunnen, das Wasser 50', 100'— 200'in die Höhe; einige sind lauwarm, andere siedend heiß; einige haben trinkbares, andere trübes, schweslichtes Wasser. Von den Bewohnern werden sie in der Art zum Kochen benützt, daß sie ihre Töpfe in die Quelle stecken, wie man sonst die Töpfe zum Feuer stellt. In dem Thalc und an dessen Bergabhängen, das nördlich von Skalholt liegt und 6 M. v. Hekla und 3 Tagreisen östlich v. Reykjavik entfernt ist, zählt man über 100, theils warme, theils heiße Quellen, darunter die Geiser * *) oder intermittirende Springquellen. Unter ihnen sind am bekanntesten: der große Geiser, der neue Geiser oder Strokr und der kleine Strokr. Der große Geiser steigt von Zeit zu Zeit aus einem 18' im Durchmesser haltenden Becken in einem geraden Strahl bis 60', 100', sogar 200' empor. — 6. Viele Gewässer. Die meisten und längsten Flüsse ergießen sich an der Nord- und Süd-Westküste, wäh- rend au der Ost- und Süd-Ostküste nicht so viele und nicht so bedeutende Flüsse vor- kommen. Mittlere Jökelaue; 25 M. I. Thorsane; 24 M. I. Südl. Hvitaue; 20 M. l. Viele Landseen svatn.s: Thingvallavatn; Hvitarvatn; Myvatn. — 7. Im Verhältniß zur geogr. Breite hat Island, besvnd. der südl. Theil, ein mildes Jnselklima. Mittlere Jahreswärme zw. -ss 5° u. 0°. Sehr gemäßigte Win- terkälte; sie beträgt an der Südseite Islands nur — 3°, a. d. Nordseite nur — 6*/4°. Geringe Sommerwärme; sie steigt an der Südseite nur auf -s- 9'/.°, an der Nordseite auf 7*//. Die Sommer sind kurz, die Winter aber lang, besonders a. d. Nordküste. Diese ist bisweilen bis in den Juli mit arktisch. Treibeise bedeckt, das mitten in der warmen Jahreszeit Kälte verbreitet; a. d. Südseite erhebt sich 5 Monate lang das Thermometer nicht über den Gefrierpunkt. Dazu gesellen sich feuchte Nebel, die Island fast Jahr aus Jahr ei» nmschleiern, und furchtbare Stürme aus Nw. u. No. Längster Tag im S. 20 St., kürzester Tag 4 St. Im nördl. Theil geht aber die Sonne am längsten Tag gar nicht unter; dieser längste Tag, wie auch die längste Nacht im Winter, dauert ans den nördl. Punkten Islands eine ganze Woche. Merkwürd. Naturerscheinungen sind: das Nordlicht, dasschnee- licht u. d. Doppel so» ne. — 8. Produkte, a. Mineralien. Sumpfeisenerz, Marmor, Kalk, Gyps, Steinkohlen, Tors, Schwefel; letzter» liefert Krisuwik im Sw. und die Schwefelberge beim Krabla. b. Pflanzen. Verkrüppelte Weiden, Birken und Vogelbeerbäume. Den Mangel an Bauholz ersetzt das Treibholz, Baumstämme, die vom Meere an die Küsten, des. im N., ausgeworfen werden. Prächtig grüne Wiesen. Jsländ. Moos, ein gewöhnt. Nahrungsmittel,^indem es getrocknet zu Mehl gemahlen oder mit Milch zu Brei gekocht wird. Löffelkraut. Sauerampfer. Kohl. Rüben. Kartoffeln. Etwas Flachs und Hanf. c. Thiere. 25,000 St. Rindvieh. 20,000 kleine, aber starke u. schnelle Pferde. 350,000 Schafe. Viele Ziegen. Nennthiere; seit 1770 aus Norwegen eingeführt. Weiße Füchse. Eisbären kommen auf Eisschollen a. d. Nord- küste. Seehunde a. d. Küsten. Viel wildes Geflügel, des. Eidergänse. Viele Fische, des. Häringe, Lachse u. Dorsche. — 9. Geschichtliches. Ob Island bei den Griechen und Römern Thule hieß, ist ungewiß. Entdeckung durch den norwegischen Seeräuber Nad dock 860: Er nannte, die Insel Snäland s— Schneelands. Spuren einer früheren, und zwar christlichen, aus Schottland u. Irland stammenden Ansiedlung sind zwar vorhanden; doch scheinen bisse ersten Bewohner den Normännern bald unterlegen zu sein. Einwanderung der Norweger, die vor der Tyrannei des Harald Haarsagr flohen, seit 870. Republik mit eigener Verfassung u. eigenem Gesetz v. 928 — 1261. Von Island aus setzte Erik Rauda nach Grönland über, im I. 932 oder 982. Einführ, des Christenth. um 1000. Ansehnl. Bevölkerung; bedeutende Viehzucht; wichtige Schiffahrt; blühender Handel. Bewahrung der Sagen und Heldcngefänge der *) Jökull o. 35fei, plur. Jöklur o. Jökler, heißen in Island alle mit ewigen Schnee- u. Eismassen bedeckten Berge. Die Gletscher nennt man Jisbräer seisbräens. *) Geiser v. giosa — gießen, mit Ungestüm hervorbrechen.

7. Bilder aus dem Lande Braunschweig - S. 105

1890 - Wolfenbüttel : Zwißler
105 Über unsern Häuptern dehnt sich eine weite, gewölb- artige, aber durch Spalten und Klüfte vielfach zerrissene Decke. Die Felsblöcke, aus denen sie zusammengesetzt ist, scheinen nur lose befestigt zu sein. Was wohl in der Höhle am meisten die Aufmerksamkeit erregt, sind die Tropfsteingebilde, welche teils von der Wöl- bung herniederhängen, teils wie Säulen und Stämme zu ihr aufragen. Das Wasser, das tropfenweise niederfällt, hat diese Bildungen hervorgebracht und arbeitet noch fortwährend daran. Ihre oft wunderlichen Formen haben Veranlassung zu mancherlei Benennungen gegeben. Da sind Orgelpfeifen und Türme, da ist ein Wasserfall, der zu Stein erstarrt ist, u. a. m. Das schönste Stück ist die klingende Säule, deren Höhe 2v2 Meter beträgt. Sie ist innen hohl und giebt beim Anschlägen einen Metallton von sich. Gleich in der ersten Höhlenabteilung liegt auch der Brunnen. Das ist ein von Tropfstein gebildetes Becken von etwa 40 cm Länge und Breite. Das Wasser, das ihn füllt, ist von erquickender Kühle, grofser Klarheit und außerordentlichem Wohlgeschmack. Aehnlich dieser ersten Abteilung der Höhle, aber den- noch in ihren Einzelheiten und ihrer Gestaltung verschieden, sind die übrigen Abteilungen; es sind deren bis jetzt sieben fahrbar gemacht. Der Zugang zu ihnen führt bald durch enge Gänge, bald durch schmale Felsspalten, hier über zahlloses Getrümmer aufwärts, dort auf steil niedergehenden Berg- mannsleitern in die Tiefe. Ueberall ragen die dräuenden Felsblöcke über uns, unablässig tönt der melodische Tropfen- fall durch die Stille, klingend und nachhallend in den weiten Räumen. Wunderbar ist der Klang der menschlichen Stimme. Der Gesang des Führers, wie tönt er so glockenhell durch die Räume! Ein dumpfer Ruf in diese Spalte — und es ist, als ob der ganze Berg laut erdröhnte. Selbst ein leises Mur- meln, kaum hörbar gegen eine der Höhlenwände gehaucht, er- tönt an der gegenüberliegenden Wand in unbegreiflicher Stärke. Für Naturforscher sind von ganz besonderem Interesse einzelne Räume der Höhle, worin sich Knochenreste, in Tropfstein eingehüllt, vorfinden, welche zum Teil längst ver-

8. Bilder aus dem Lande Braunschweig - S. 101

1890 - Wolfenbüttel : Zwißler
101 Während die Spinbein hier bei uns zu Lande niemand mehr kennt, sind die Wirtel noch zahlreich vorhanden. Sie dienen meist als Anhängsel kleiner Schlüssel, damit diese nicht so leicht verloren gehen, und darum heißen sie auch oft Schlüsselsteine. Jahrhunderte hindurch war die einfache Form der Spindel dieselbe geblieben. Reiche waren gegründet und wieder unter- gegangen, die mittelalterlichen Waffen hatten den Donnerbüchsen und Feuerrohren saatz gemacht, Gutenbergs schwarze Aunst hatte sich über Europa verbreitet, aber immer noch spannen die Frauen in uralter Weise ihren Faden, wie sie es am Herdfeuer vor tausend Jahren gethan hatten. Das ging so hin bis ins s6. Jahrhundert. Da lebte um das Jahr \520 zu Watenbüttel hinter Braun- schweig ein kunstreicher Steinmetz und Bildschnitzer mit Namen Jürgen. Dieser Nkeister hat, wie eine alte Ehronik erzählt, das Spinnrad erdacht. Doch hatte es noch nicht die leichte und zier- liche Gestalt, wie wir es heute sehen. Eine niedrige Lade oder Bank trug rechts das Rad, links die Spindel und den Wocken. Das Rad hat an der einen Speiche einen Griff, durch den es mit der Hand in Bewegung gesetzt werden kann. Vermittelst einer doppelten Schnur wird die Spindel samt der Rolle gedreht. Letztere sind von den beiden heutigen fast durch nichts unterschieden. Ein drehbarer Arm trägt die hohe Wockenstange mit dem Flachse. Nlit diesem Rade ließ sich offenbar rascher arbeiten, aber in einer Einsicht hatte es doch auch eine Schattenseite. Nlit der Aunkel unterm Arme oder im Gürtel konnte die Spinnerin aus- und eingehen, jetzt aus die Rinder draußen vor der Thür achten, jetzt das Feuer aus dem Herde schüren und dabei fast ohne Unterlaß die Spindel schnur- ren lassen. Das Rad, wie es alte Bilder aufweisen, war nicht so leicht sortzuschaffen; jedenfalls mußte die Frau, wenn sie zwischendurch ihre häusliche Arbeit verrichten wollte, die Spinnlade stehen lasten. Uut der Zeit wurde eine wesentliche Verbesserung angebracht: an die Stelle des Handgriffs am Rade traten die beweglichen Fuß- bretter, welche nun vermittelst des sog. Anechtes und einer Aurbel das Rad in Drehung setzten. Damit war die rechte Hand frei ge- worden und konnte mit ziehen helfen. Nun wurde das Rad tiefer gesetzt, die Lade siel fort, und so erhielt das ganze Gestell mehr Leichtigkeit und damit auch Beweglichkeit.

9. Kurzgefaßte Geographie von Württemberg - S. 11

1885 - Eßlingen : Selbstverl. des Verf.
— 11 — stein und die der Alb aus Jurakalk gebildet sind, so besteht das Gestein der Berge und Hügelzüge des Ebenen- und Hügellandes größtenteils ans Keuper (Keuper- mergel und Leberkies, und Kenpersandstein mit Gipslagern). Der Flächengürtel zwischen Alb und Neckar, ein Te'l des Schur- nud Welzheimerwaldes, Schönbnch und Filder zeigen uns schwarzen Jura oder Lias (Liassandstein, der Eisenerz enthält, Lias kalk und Lias schief er; dieser mit versteinerten Fischeidechsen 2c.). Das Gestein im oberen und unteren Gän, im Enz- und unteren Neckarthale (vou Cannstatt an), sowie im Hohenlohischen und Fränkischen ist Muschelkalk, so ge- nannt, weil in demselben viele Versteinerungen vorkommen- In den Ebenen Niederschwabens sind große und gesegnete Frucht- selber; in den Thäleru und an den Thalabhängen giebt es reiche Dbst- gärten und Weinberge. Das Hügelland erzeugt sehr viel Holz. Der Schönbuch hat besouders Lanbholz, der W elz heim erwald Haupt- sächlich Nadelholz. In der Erde findet man Salz, vornehmlich bei Hall (Wilhelmsglück), Clemenshall und Friedrichshall, Niedernhall, Schwenningen, Sulz und Rottenmünster. Wein wird gebaut im mittleren und unteren Neckarthal und in seinen Nebenthälern. sowie im Tauberthal. Die besten Weine sind die von U h l b a ch, Ii n t e r t ü r k h e i m F e l l b a ch, S ch n a i t h, B e s i g h e i m, Mundelsheim, Großbottwar und Markelsheim. Auch hat das Ebenen und Hügelland bedeutende Mineralgnellen. Schwefelquellen sind zu Boll und Sebastiansweiler. Sauerqnellen sind in Niedernau, Cannstatt, Berg, Göppingen und Mergentheim. Zwischen dem Schwarzwald, der Alb und dem Welzheimerwald wohnen die Niederschwaben. In der Hohenloher Ebene sowie im Taubergrund wohnen die Franken. Die Bevölkerung beträgt über eine Million Seelen. Nenn Zehntel derselben sind evangelisch, und ungefähr ein Zehntel ist katholisch. Die Leute beschäftigen sich mit Acker-, Obst- und Weinbau, mit der Verarbeitung von Wolle und Baumwolle, Leder und Leinwand. Gewerbe finden sich hauptsächlich in den Städten; Viehzucht, Acker- und Weinbau werden mehr von der Landbevölkerung getrieben. Je- doch gewinnt die Fabrikthätigkeit immer größere Ausdehnung. Baumwollenspinnereien sind in Berg, Cannstatt, Eßlingen und Nur- tingen. Tuch- und Zeugmacher sind besonders in Göppingen, Metzingen, Sindel- fingen und Urach. Viele Leineweber finden sich in der Gegend von Stuttgart und Backnang und auf den Fildern. Viele Gerber sind in Reutlingen, Metzingen, Winnenden und Backnang- Die bedeutendsten Orte sind: 2. Im Neckarthale: Schwenningen, großes Psarrdors mit 4700 Einw. Uhrenfabriken. Rottweil * über 6000 Einwohner, alte ehemalige Reichsstadt; aufgeh bene Klöster;^ katholisches Convikt. Bedeutende Pulverfabrik. In der Nähe liegen die Salinen Nottenmünster und Wilhelmshall. Oberndors,^ berühmte Gewehrsabrik. Sulz,* Saline. Horb.^ Rottenburg,^ alte Stadt römischen Ursprungs, über 7000 Einw.; Bischofssitz; katholisches Priesterseminar. Hopfenbau. Tübingen an der Mündung der Steinlach und Ammer in den Neckar; 11700 Einw. Universität. Schloß Hohen- tübingen. Nürtingen,^ evang. Lehrerseminar und Taubstummenschule;

10. Die mathematische und physikalische Geographie - S. 62

1844 - Eßlingen : Dannheimer
62 Versteinerungen, aber Fossilien und heiße Quellen. Sie sind Wohl in feurigem Flusse aus dem Innern der Erde emporgestiegen, haben die horizontalen Lagen der neptunischen Gesteine durchbrochen und aufgerichtet, und sich theils zwischen dieselben hineingedrängt oder über ihnen ausgebreitet. -Die Gesteine des Urge- birges sind: Granit, Ginens, Glimmerschiefer, Porphyr, Syenit, Diorit, Quarzfels oder Urqnarz, zu dem der Jtacolunrit gehört, und der Urkalk. ' §. 38. Die vulkanischen Felsarte», die Vulkane, die Erdbeben, die warmen Quellen, der Ursprung der vulkanischen Erscheinungen und die Erschütterungskreise. A, Die vulkanischen Felsarten sind Massen, die in frühern oder in den jetzigen Zeiten arrs denr Innern der Erde durch unterirdische Thätigkeit des Feuers an die Oberfläche der Erde hervorgebracht worden sind. Sie sind größtentheils massig, ungeschichtet, haben ein schlackiges und blasiges Ansehen oder besteben aus Staubmassen. Die vulkanischen Felsarten sind: Trachyt, Phonolith oder Kling stein, Augitporphyr oder Me la p Hy r, D o l e r i t, B a sa l t, B a s a ltu ff, Mandelstein, P e r l st e i n, Bimsstein, Pech stein, Obsidian, Lava, Schlacke, Tuff, (Traß, Peperino, Rapilli, Puzzolano, vulkanische Asche u. s. w.). 8. Die aus vulkanischen Fels arten gebildeten Kegel- berge heißen Vulkane. Sie zerfallen in Eruptiv ns- und Erhe- bungs-Vulkane, in Central- und R e ih e nv u lk an e. I. Die Eruptiv ns- und Erhebungs-Vulkane. 1. Die Eruptions- Vulkane entstehen, wenn die glühenden Massen aus dem Innern der Erde selbst einen Ausweg finden, die sich um den Rand der Oeffnung anhäufen, und so allmählig einen kegelförmigen Berg bilden, in dessen Mitte sich der Krater befindet. Daher sind diese Vulkane stets von Lava und andern Aus- wurfsmassen zusammengesetzt. Der Krater ist der obere Theil oder die Oeffnung einer aus dem Innern des Vulkans bis zum Gipfel emporsteigenden, schlott- ähnlichen Röhre, welche den in der Tiefe, auf dem sogenannten Heerd des Vulkans entwickelten gasigen, flüssigen und festen Auswürfen den Ausgang ge- stattet. Er kann sich bisweilen wieder schließen, doch wird er immer derr Massen des Innern der Erde den leichtesten Ausweg gestatten, und daher wieder- holen sich die Eruptionen eines Vulkans bisweilen nach Jahrhundert langer Ruhe. Ein Eruptions-Vulkan, welcher lange ruht, wird daher ein ruhender, erloschener, im andern Fall ein thätiger Vulkan genannt. Die Er- scheinungen eines vulkanischen Ausbruches sind: Getöse unter der Erde, Erdbeben, Aufbrechen des Bodens, Aufsteigen von Rauch aus dem offenen Krater oder aus den neuentstandenen Spalten, Ausströmen der Lava, Auswerfen von sogenannter Asche aus dem Krater, Erhebung des Bodens, hef- tige Bewegungen in dem Meere, welches dem Vulkane nahe liegt; Mo fettest oder schädliche Gasarten entsteigen dem Boden um den vulkanischen Ausbruch während und oft lange nach demselben. Das Beben der Erde in der Gegend des Ausbruchs und das unterirdische Getöse, von Zeit zu Zeit mit den heftig- sten Erschütterungen abwechselnd, dauert gewöhnlich mit kurzen Unterbrechungen während des ganzen Ausbruches fort. In den aus den Vulkanen aufsteigenden Dampfwolken entstehen- fast immer heftige Blitze, von denen aber die wenigsten zur Erde fahren, sondern die meisten in die Dampfwolken zurückschlagen. Sehr oft fallen während des Ausbruches oder gegen das Ende desselben aus den sich weit verbreitenden Dampfwolken die heftigsten Regengüffe nieder. Vor den Ausbrüchen der Vulkane hat man oft eine Verminderung des Wassers in den Quellen und Brunnen um den Vulkan, ja zuweilen ein gänzliches Versiegen derselben wahrgenommen. An einigen Punkten Europas und anderer Erdtheile
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