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1. Lehrbuch der allgemeinen Erdkunde - S. 118

1836 - Leipzig : Schumann
118 Allgemeine Erdkunde. er entsteht im Eyalet Diarbekir aus zwei Armen, dem westlichen oder Sohat, der über Diarbekir geht, und dem östlichen, die beide vom Taurus Herabkommen. Der Tigris geht über Mossul und Bagdad, vereinigt sich unterhalb Corna mir dem Euphrat, bekommt den Namen Schat-el-Arab, geht über Bassora, und fallt mit einer breiten Mündung in den persischen Meerbusen. Gegenwärtig wird er von Engländern mit Dampfbooten befahren. §. 522. Arabien hat keinen bedeutenden Strom, mit Aus- nahme des Mei dam und Schabb, die beide von der Hochebene von Yemen herabkommen, und ins indische Meer fließen. §. 523. Ins mittelländische Meer ergießen sich: der Aasi, der Oro nt es der Alten; Q. im Anti-Libanon, geht über Hems und Antiochien, ins ägäische Meer. Der Mendres, der Mäander der Alten; Q. im Taurus; M. nach einem durch seine Menge von Krümmungen ausgezeichneten Laufe südlich von der Insel Samos. Der Kodas oder Sarabat; Q. im Tau- rus ; M. in den Busen von Smyrna. §. 524. Das schwarze Meer nimmt von Asien aus auf: den Sa ca ri a (Sangarius); Q. im Taurus, empfängt links den Pursak, der über Kiutahije fließt.— Der Kisil-Irmak (Halys) entsteht aus zwei Armen, die beide ihre Quellen in den Hochthä- lern des Taurus haben. Er ist der größte Strom in Kleinasien, geht über Osmandschik und Bafra, und die Eyalets Siwas und Konieh. — Der Jeschil-Irmak; Q. auf dem Taurus südlich von Tokat, berührt die Stadt Tokat, geht über Amasia; M. un- terhalb Samsun. — Der Tsch orosch; Q. im Laurus, südlich von Trebisonde; geht durch Baibund; M. ins schwarze Meer un- terhalb Bathumi. Der Rion oder Phasis kommt vom Elbrus, fließt durch Imerethi, und mündet unweit von Poti. §. 525. In Binnenbecken fallen, und zwar: in den kas- pischen See: der Kur; Q. in den Gebirgen auf der Grenze Armeniens im Eyalet von Erzerum, geht durch Georgien, Kara- bagh, Schirwan; M. unterhalb Salian in den Busen von Kisil- Aghadi. Nebenflüsse. — Rechts: der Aras; Q. in türkisch Armenien, geht durch das russische Armenien, und macht aus einer bedeutenden Strecke die Gränze zwischen Rußland und Persien. — Links: der Aragami und Alasan, beide in Georgien. Der Sefid-Rud oder Kisil-Ozen, geht durch Irak Ad- fchemi und fällt in Ghilan in den kaspischen See. — Der Ted- schen kommt aus dem Königreiche Ostkhorassan oder Herat, geht durch das Khanat Khiwa und fällt in die Balkanbay. — Der Iemba im Lande der Kirgisen. §. 526. In den Aral-See fallen: der Amu-Dar ja oder Dsch'ihon (Oxus), der aus der Vereinigung dreier vom Belur- Tag herabkommenden Flüsse entsteht. Er geht über Khiwa und hat zwei Mündungen. — Der Sir-Darja oder Si hon (Iaxartes) führt im obern Theile seines Laufes den Namen Narim. Eine bedeutende Anzahl kleinerer Flüsse fallen in andere Bin-

2. Lehrbuch der allgemeinen Erdkunde - S. 400

1836 - Leipzig : Schumann
400 Allgemeine Erdkunde. Imerethi, 650 Ulm., 250,000 E., zerfallt in das eigentliche Imerethi, Mingrelien und Guriu; mildes Klima, herrlicher Boden, Weinstock und Fasanen, Wilo, Sleinhonig. Hauptstrom der Rion oder Phasis. Kutaissi (Kotatiss am Rion, eine kleine Handelsstadt; Slss des Gouverneurs. — O n i am Rion, Hauptort im nördlichen Imerethi, mit einer Citadelle; der gebirgige Distrikt Radscha, wo Gemsen und Steinböcke. — In Mingrelien: Aubdidi, Residenz des Fürsten oder Dadian der Mingrelier. — Redutkaleh, kleine befestigte Hafenstadt. — Am untern Rion liegt die ebene Landschaft Guria, ein Theil des allen Colchis, mit den Städten Diditsike am Tschoroch (Baftiys ober Acämpsfs) und Bathumi an der Mündung des Tschoroch. Pothi, mit einer Citadelle, an der Mündung des Rion; Anapa und Ana- "Nia, Hafennädte. — In Abassien oder Abchasien, welches die rohen und grausamen Absne oder Abaffen bewohnen und in dem der beste Buchsbaum wachst, liegen die Hasenplatze S och um Kaleh und Iskuriah, in dessen Nahe man die Trüm- mer der alten berühmten Hafenstadt Dioscurias ficht. Das G eb irgsland, 1500 lum., mit mehr als j Mill. E., ist zum größten Theile von den Russen ganz unabhängig, und diese Letztern besitzen nur die Militairstraße von Mozdok nach Tiflis. — Hauptort ist die Festung Wladikawkas, mit 4000 E., wo der Gouverneur residirt. — Darielan der kaukasischen Pforte. — In Kasbek wohnt ein georgischer Fürst, unter dem die Osseten im Terekthale stehen, welche von modischen Sarmaten und Alanen abstammen. — Cirkassien zerfällt in die große Ka bür de (das Kubanthal) und die H cf?S e 'jtdva rb e (das mittlere Tcrekthal). Die Be- wohner, Tscherkcssen, bilden eine aristokratische Soldatenrepublik. Sodann woh- nen hier: die räuberischen Mitsdschegi und T sch et sch en z en ; die Ku- muk treiben Ackerbau; im Hochgebirge wohnen die wilden Lesghicr, unter denen die reinste Demokratie herrscht, und die zum Theil noch Fetisch- anbeter, zum Theil Mohammedaner sind. In ihrem Lande liegt der Flecken Khundzak, Residenz des Nutsahls oder Khans der Awaren, des mächtig- sten Fürsten im östlichen Kaukasus; er ist russischer Offizier.— Schah ar, ein Flecken der Kasikumük; die Republik Akuscha, und der Gebicgsdistrikt K u b i t s ch i. Daghestan, 450 D®., 180,000 E., der Ostabhang des Kaukasus bis zum Kaspi-See; darin die Städte Kuba und Kura; sodann in Thabas- seran, einem Gebiete westlich von Derbend, die Stadt Parsi oder Erst. — ® erben b, eine alte befestigte Stadt am Kaspi-See; Wein, Getreide und Safranbau; Verfertigung eines groben baumwollenen Gewebes, Bes genannt. — B asch li, Tarchu und Kasan ich, Städte mit eigenen Häuptlingen. K auk asien, 1900 Ih M., 200,000 E. — Hauptort S tawrop ol, 5000 E.; G e orgiew sk an der kleinen Kuma, 1000 E.; in der Nähe woh- nen Nogaier.— K o n st an tin o g ors k mit Schwefelbädern. — Mozdok, 4000 E., Handelsstadt am Tcrck, und Kisliar an einem Arme des Terek, 9000 E., meist Armeniern; wichtige Festung und Handelsstadt. — Sibirien, , (200,000 Ihm., 2 Mill. E.) Gouvernement Tobolsk mit 27,000 Ihm., 600,000 E. — Tobolsk, Hauptstadt von Westsibirien, Sitz des Gouverneurs von Tobolsk, Tomsk und Omsk, am Tobol und Jrtisch, 25,000 E., unter denen viele Türken und Ta- taren; Häuser von Holz, Straßen mit Bohlen belegt und ungepflastert; wich- tiger Handel im Frühlinge, im Spätjahre kommen Kalmücken und Bucharcn in Karavancn an; Stapelplatz für Pelzwerke; Gerberei und Seisenstederer. Lumen, 10,000 E. und Turinsk, 5000 E. Die beiden Vcrbannungsörtcr Beresow und Pelym. Inder B ara bra-Steppe liegen mehre von Verbannten gegründete Dörfer. Viele türkische Luralinzen. —

3. Lehrbuch der allgemeinen Erdkunde - S. 389

1836 - Leipzig : Schumann
38!) Iv. Politische Geographie. Asien. (§.954); Lao-Religion (§.949), die Lehre des Kongfutse (§.948) und die Sinto-Religion (tz. 950). Götzendiener leben besonders in Sibirien, unter den Samojeden, Tschuktschen, Iukagiren rc., die Ainos auf den Kurilen, viele Völkerschaften in Hinterindien rc. Asiatische Türkei. Lage und Gränzen. — Flächeninhalt etwa 20,600 lum., mit mehr als 10 Mill E. Ströme zum schwarzen Meere: Tschoroch, Ieschil-Irmak, Kisil-Jrmak, Sacaria; zum Marmara- meere: Nikabitza; zum ägäischen Meere: der Kodas und Mendres; zum mittelländischen: Sihon, Djihon, Asi; zum persischen Busen: Schat-el-Arab und Karun; zum Kaspi-See der Kur. Im Bin- nenbecken: zum todten Meere der Jordan; zum Kinkom-See der Kolk, der über Aleppo; zum Boha'irat el Mardsch, der Barradi, der über Damask geht. — Religionen: Die mohammedanische, herrschend bei den Türken, Turkomanen, Lazen, Arabern, Persern, und einem Theile der Kurden; die beiden letzteren sind meist Schiiten, die übrigen Sunniten. Viele Christen: Griechen (ortho- doxe), Armenier; Katholiken sind viele Griechen und Armenier, auch die Maroniten. Unter den Kurden viele Jakobiten, Nosa'iren und Ieziden. ■— Regierung: wie in der europäischen Türkei. —- Gewerbe: Ackerbau (§. 1071) liegt tief darnieder; die Baum- wollen-, Seiden-, Wollen- und Lederwaaren aber in manchen Städten vortrefflich; auch Leinwand, Teppiche, Tabak, Opium, Seife, Stahlwaaren rc. Dagegen ist der Handel desto wichtiger, obwohl die Straßen schlecht und unsicher sind; schiffbare Kanäle fehlen; der Handel wird meist durch Karavanen betrieben; erhält jedoch wahrscheinlich, sobald erst der Euphrat mit Dampfschiffen be- fahren wird (wozu die Engländer, um die Kommunikation zwischen Hindustan und Europa zu beschleunigen, den Anfang machen), eine erhöhte Wichtigkeit wegen der vortrefflichen Lage der asiatischen Türkei. Der Landhandel ist hier am wichtigsten, und die be- deutendsten Städte, welche Theil an ihm nehmen, sind Erzerum, Kara-Hissar, Tokat, Angora, Brusa, Smyrna, Baffora, Bagdad, Diarbekr, Aleppo, Mosul und Damask. — Der Seehandel, fast ausschließlich in den Handen der Europäer, bildet den Levante- handel; am wichtigsten sind die Hafenplätze: Smyrna, Latakia (Hafen für Aleppo), Tripolis und Akka. Ausfuhr, meist Landes- produkte: Seide, Baumwolle, Wolle, Leder, Tabak, Metalle, Ka- meel- und Ziegenhaare, Opium, Safran rc. und Fabrikwaaren. Eintheilung (übrigens sehr schwankend) in 20 Eyalets, die in Kreise (Sandschaks oder Livas) zerfallen. Ein Theil des Landes ist gegenwärtig in der Gewalt der Aegypter. In 1. Klein-Asien: Kutahije (Cotyaeum) am Pursak, Sitz des Beglerbeg von Anadoli (der Westhälfte Klein-Asiens), mit 50,000 E., wor- unter viele Griechen und Armenier. — Brusa (Frusa) am Olympus, unweit vom Strome Nilusar, zwischen 50 bis 200,000 E., durch Handel und Gewerbe blühend; schone Karavanseraien, viele Bäder und Springbrunnen. Im Alter- thume Hauptstadt Bithyniens. — Modania oder Mundanisa, 20,000 E. am Meere, Hasen von Brusa. Das alte Nicaea, jetzt Iznik, ist ganz unbedeu- tend; Iznik-Mid aber, aus der Stelle von Nicomedia, hat noch über

4. Lehrbuch der allgemeinen Erdkunde - S. 390

1836 - Leipzig : Schumann
390 Allgemeine Erdkunde. 1000 Häuser und Nicht unbedeutenden Handel. — Smyrna oder Itzmir am gleichnamigen Busen, in einer hübschen Gegend mit 130,000 E., enge meist schmuzkge Straßen, eine der wichtigsten Handelsstädte (Seide, Kupfer, Früchte) der Erde, Stapelplatz für Levantcwaaren, herrliche Rhede; fränkisches Stadt- viertel, griechisches Kollegium; hübsche Landhäuser. — Manissa (Magnesia) am Bos Dag (d. h. Berg), hübsche Stadt mit 40,000 E.; Handel und große Safranpflanzungen bei Ajasaluk; die Trümmern des alten Ephesus, und Palatscha, wahrscheinlich aus der Stelle von Miletus. — Gusel-Hissac (Dralles) 30,000 E.; Baumwollenst, Handel. — Pergamus im Kaikus- thale; ist noch jetzt ziemlich lebhaft; Erfindung des Pergaments. — Kido- nia oder Haivali am Golf von Adramiti, mit vor 1821 wohl 36,000 grie- chischen E., jetzt fast ein Schutthaufen. — Die Inseln Lesbos oder Mete- lin, mit der gleichnamigen Hauptstadt; Chio oder Sakyz, seit 1822 ganz in Verfall gerathen; von den 100,000 E. sind noch etwa 20,000 übrig; be- rühmter Mastix; Samos oder Sisam sehr fruchtbar. — Konieh oder Jconium in einer ungemein fruchtbaren Ebene, Haupt- stadt von Karamanien (das alte Pamphylien, Pisidicn, Lycaonien und Kappadocien), 30,000 E.; viele Moscheen und Schulen; das Kloster der Mewlewis; Manufakturen und Handel. — Tokat, eine große Stadt mit 100.000 E. an einem Arme des Kisil-Jrmak; Leinwand-, Baumwollen-, Seiden-, Teppich- und Kupfergeschirrs.; Versammlungsort für Karavanen. — Siwas (Sebaste), mehr als 1000 Häuser; in der Nähe Kupfergruben. — 2tm asia (Ainasea), 10,000 Häuser, Handel und viele Alterthümer. — Kai- sarijeh (Caesarea), am Fuße des Ardschisch, alte Hauptstadt von Kappado- cien, mit 25,000 E., noch jetzt von Bedeutung, litt 1835 viel von Erdbeben. — Tarabosan oder Trapezu nt, im östlichen Pontus, 50,000 (20,000) E., besuchte Rhede, Handel mit Hanf, Tabak, Wachs, Leinwand und Kupfer, starke Einfuhr europäischer Waaren; Alterthümer. — Zn der Nähe Riza (Rhizaeuni), 4000 E. — An der Nordküste liegen ferner: Mersifun mit ergiebigen Kupfer- gruben; Sin ab (Sinope), 10,000 E.; Hafen; Werste; Handel mit Holz, Theer, Wachs. — Kaftamuni, 13,000 E. — Boli, an der Karavanen- straße nach Konstantinopel, 50,000 (?) E.; Leder- und Wollf. — Angora (Ancyra), 35,000 E.; Kamelotzeuge, Angoraziegen; Sieg Timurs über Ba- jazet 1402. — Die Prinzen inseln liegen am Eingänge des Bosporus. — Die ganze Südküste des Marmarameeres, — der Propontis — ist mit Ruinen bedeckt. — An der Westküste Klein-Asiens: Bunarbaschi liegt in der Nähe des alten Troja, und südlich von Smyrna finden wir Budrun, das alte Halicarnassus, mit Hafen und Wersten. — Die Znsel Stancho (Cos). — Vor der Südküfte liegt die Insel Rhodus, ist jetzt sehr verödet. — Macri, kleine Stadt mit einem der besten Häfen am Mittelmeere. — Sa- talia mit vielleicht 16,000 E. — Tarsus, die alte Hauptstadt von Cilk- cien, hat noch jetzt 30,000 E., bedeutenden Handel, besonders mit Kupferwaa- ren. — Nordöstlich von hier liegt Adana. — Die berühmte Znsel Cyp ern, eine der größten und fruchtbarsten im Mittelmeere; vortreffliche Baumwolle und ausgezeichneten Wein. Die Städte Nicosia oder L eskoscha, 12,000 E. und Larnaka, 5000 E., Handelshafen mit Salzwerken. — 2. Armenien, Gebirgsland mit fruchtbaren Thälern. — Erzerum, unfern vom nördlichen Euphratarme, mit 100,000 E.; bedeutende Handels- stadt, in welcher die besten Säbel verfertigt werden. Bollwerk des Reichs ge- gen Rußland. — Erzingan, Handelsstadt am Euphrat, 30,000 E.— Kars, Festung gegen Rußland und Persien. — Bajazid, unfern vom Ara- rat, an der Karavanenstraße von Tauris nach Erzerum, 15,000 E. — Wan, am gleichnamigen See, Handelsstadt mit 20,000 E. Hier und bei Ani be- deutende Ruinen. — 3. Kurdistan, der Südostabhang des armenisch-persischen Hochlandes, von mohammedanischen Kurden und chaldäischen Christen bewohnt; Hauptfluß der Tigris. — Die Städte: Bitlis, befestigt, und Djezireh, jede mit 20.000 Einw. Viele kurdische Häuptlinge, die nur dem Namen nach abhän- gig sind. 4. Al-Djezireh, d. h. die Insel (zwischen Euphrat und Tigris), oder Mesopotamien, südlich von Armenien, zwischen Syrien, der Wüste

5. Vorderasien und Griechenland - S. 32

1874 - Leipzig : Teubner
3. Krösus, von Kyrus vesiegi. 549 v. Chr. Als Krösus vernahm, daß Kyrus sich zum König der Perser gemacht und den Astyages vom Throne gestürzt habe, beschloß er, die Waffen gegen ihn zu erheben. Denn Astyages hatte eine Schwester von ihm zur Gemahlin, und außerdem fürchtete er, die Macht des Persers möchte, wenn er ihm nicht bei Zeiten entgegentrete, allzu groß und ihm gefährlich werden. Bevor er aber den Krieg unternahm, sandte er seinebo-ten an verschiedene Orakel, um zu fragen, ob sein Werk gelingen werde. Ganz besonderen Werth legte er auf die Stimme des Orakels des Apollou zu Delphi in Griechenland; denn das war das berühmteste unter allen, und Krösus hatte sich auch überzeugt, daß es vor allen am sichersten die Wahrheit verkünde. Das delphische Orakel antwortete: „Wennkrösus wider die Perser zieht, so wird er ein großes Reich zerstören," und es rieth ihm zugleich, die mächtigsten unter den Griechen sich zu Freunden zu machen. Krösus hatte eine große Meinung von seiner Macht, und als er jenes Orakel empfing, glaubte er sicher, er werde das Reich der Perser zerstören; daß er auch sein eigenes Reich zerstören könne, daran dachte er nicht. Als Krösus sich zu rüsten begann, trat eines Tages ein kluger Lyder, Namens Sandanis, zu ihm und sprach: „Herr, wider die Perser rüstest du dich zu ziehen, wider Leute, die da lederne Hosen tragen und alle Kleider von Leder? Sie essen nicht, was ihnen beliebt, sondern was sie haben; denn sie bewohnen ein rauhes Land. Außerdem trinken sie keinen Wein, sondern sie sind Wassertrinker; keine Feige haben sie zu essen, noch sonst etwas Gutes. Wenn du sie besiegst, was willst du ihnen nehmen? Wirst du aber besiegt, bedenke, welche Herrlichkeiten dn dann verlierst. Ich danke den Göttern, daß die Perser nicht aus den Gedanken kommen, gegen die Lyder zu ziehen. Du aber bedenke, ob es gerathen ist, sieherbeizuziehn." Krösus jedoch hörte nicht auf den klugen Rath des Mannes und rüstete und suchte sich Bundesgenossen.

6. Vorderasien und Griechenland - S. 148

1874 - Leipzig : Teubner
— 148 — als ich bedachte, wie kurz das Menschenleben ist; denn von allen diesen Leuten wird über hundert Jahre keiner mehr am Leben sein." Am nächsten Morgen begann der Uebergang über die beiden Brücken. Vor Sonnenaufgang verbrannten die Magier auf denselben allerlei Rauchwerk und bestreuten den Weg mit Myrten. Sowie der Sonnengott leuchtend heraufstieg, goß Xerxes aus einer goldenen Schale eine Spende ins Meer und flehte zu dem Gotte, daß kein Unfall ihm auf dem Wege begegnen möge. Darauf warf er die Schale ins Meer und dazu einen goldenen Becher und ein persisches Schwert. Ueber die nördliche Brücke gingen das Fußvolk und die Reiter, voran die 10,000 Unsterblichen, über die südliche das Lastvieh und der Troß. Sieben Tage und sieben Nächte dauerte der Zug ununterbrochen, bis alle hinüber waren. Dann zogen Landheer und Flotte zusammen längs der thra-kischen Küste hin bis Doris kos in der weiten Ebene an der Mündung des Hebros. Hier wurden sämmtliche Schiffe ans Land gezogen und eine Zählung der Truppen vorgenommen in folgender Weise. Man drängte 10,000 Mann auf einem Raume dicht zusammen, umzog ihn mit einer Umzäunung und füllte ihn dann, wenn er geleert, immer aufs neue mit Menschen. Nach Herodot wurde der Raum 170 mal gefüllt, woraus sich eine Zahl von 1,700,000 Mann ergibt. Dazu rechnet er dann noch die Reiter, die Mannschaften der Schiffe und sonstiges Kriegsvolk und bekommt im Ganzen ein Heer von 2.641.000 Mann. Nach Zurechnung vou den Dienern und Sclaven, den Marketendern und sonstigem Troß ergibt sich eine Menschenmenge von 5,283,000. Eine solche Masse ist unglaublich, sie hätte nicht verproviantirt werden können. Wir müssen annehmen, daß Herodot irrthümlich jene 1.700.000 Mann allein dem Fußvolk zugewiesen hat, während in Wahrheit auch die übrigen Mannschaften des Landheeres und der Flotte mit inbegriffen waren. Damit stimmt auch ungefähr die Angabe des Diodor; dieser rechnet 800.000 Mann asiatischer Truppen, 200,000 Mann aus Thrakien und Makedonien und 1 Million Schiffsvolk.

7. Römische Geschichte - S. 129

1881 - Leipzig : Teubner
Ii. mithrid. Krieg. Lucullus. Mithridates' Flucht. 129 bot über eine Flotte von 400 Segeln. Die Veranlassung zu neuem Krieg gab Bithynien, dessen König Nikomedes die Römer zu Erben seines Reiches eingesetzt hatte, so daß jetzt die Römer unmittelbare Nachbarn von Pontus wurden. Da Mithridates sich in seiner Herrschaft bedroht sah, rückte er im I. 74 in Bithynien mit gewaltiger Heeresmacht ein und bemächtigte sich auch wieder eines großen Teiles von Kleinasien. Mithridates belagerte eben die Stadt Kyzikos, als L. Lucullus, ein feingebildeter Mann und genialer Feldherr, den der Senat zum Feldherrn in Asien bestellt hatte, gegen ihn heranzog und seine Stellung so gut nahm, daß im Laufe des Winters das ganze gewaltige Heer des Mithridates durch Hunger und Seuchen und die römischen Waffen aufgerieben wurde. Mithridates rettete sich auf die Flotte; dieser aber wurde durch Stürme und die Schiffe der Römer auch so zugesetzt, daß er flüchtend zuletzt fast ganz allein in seiner Hauptstadt Sinope ankam. Nun rückte Lucullus in Pontus selbst ein und trieb den Mithridates, der wieder ein Heer gesammelt hatte, immer weiter nach Osten. Einst lagen die beiden Heere einander längere Zeit unthätig gegenüber; auf die Nachricht aber von neuen Unfällen beschloß plötzlich der König, sich weiter zurückzuziehen. Als aber die Soldaten bei der nächsten Umgebung des Königs die Vorbereitungen zum Ausbruch gewahrten, glaubten sie sich verraten und stürzten voll Zorn und Schreck, das Gepäck des Königs plündernd und seine Leute mordend, in wildester Unordnung aus dem Lager. Der König selbst floh zu Fuß mitten unter dem tobenden Haufen, bis einer seiner Diener ihm fein eignes Pferd gab. Die Römer drangen den Flüchtigen nach, und Mithridates war in steter Gefahr gefangen zu werden. Da rettete ihn ein mit Gold beladenes Maultier, das hinter ihm war. Während die römischen Soldaten sich um das Gold rauften und prügelten, entrann der König. Er floh, nachdem er seine Frauen und Schwestern hatte töten lassen, nach Armenien zu seinem Schwiegersohn, dem König Tigranes. Stoll, Erzählungen. Ii. 9

8. Römische Geschichte - S. 88

1881 - Leipzig : Teubner
88 Krieg m. Makedonien. Kynoskephalä. Flamininus. Auch in den folgenden Tagen kümmerte sich Seipio in seinem stolzen Sinne nicht um die wiederholten Ladungen der Tribunen. Zuletzt ging er voll Unmut über die Undankbarkeit seiner Mitbürger freiwillig in die Verbannung nach seinem Landgut Liuternum in Campanien. Dort starb er ein Jahr nachher, in einem Alter von etwas mehr als 50 Jahren. Auf feinem Sterbebette foll er verlangt haben, daß man ihn nicht zu Rom bestatte. Xx. Die makedonischen Kriege. 200-146 v. Chr. Nachdem die Römer durch den zweiten puuischen Krieg die Herren des westlichen Mittelmeeres geworden waren, wendeten sie ihre Waffen nach Osten gegen die Reiche, welche aus dem Reiche Alexanders des Großen entstanden waren. Noch bevor sie den König Antiochns von Asien demütigten (190), hatten sie mit dem König Philipp V. von Makedonien angebunden, der sich während des hannibalischen Krieges feindselig gezeigt hatte. Kaum war Karthago niedergeworfen, so erklärten sie an Makedonien den Krieg, der von 200—197 dauerte und durch die Schlacht bei Kynoskephalä in Thessalien beendigt wurde. Flamininus, ein höchst talentvoller Mann von kaum 30 Jahren, hatte in dieser Schlacht den Philipp besiegt und diktierte ihm den Frieden. Der König behielt Makedonien, mußte aber alle griechischen Städte in Europa und Asien frei geben, feine Kriegsflotte ausliefern, fein Heer auflösen bis auf 5000 M. und 1000 Talente (1 700 000 Thlr.) Kriegskosten bezahlen. So war Makedonien vor der Hand unschädlich gemacht. Als im I. 196 die Griechen bei Korinth die isthmischen Spiele feierten, verkündete Flamininus, ein begeisterter Hellenenfreuud, dem versammelten Volke, daß Griechenland hinfort frei sein solle. Die Menge erhob in ihrer Überraschung und Freude ein solches Geschrei, daß Raben, welche

9. Römische Geschichte - S. 130

1881 - Leipzig : Teubner
130 Schlacht bei Tigranocerta. Schlacht am Arsanias. Lucullus forderte von Tigranes die Auslieferung des Mithridates. Tigranes war damals der mächtigste König von Asien und nannte sich in seinem unmäßigen Stolz König der Könige. Ein Gefolge von Königen bildete seine Bedienung. Vier derselben waren feine beständigen Begleiter und Trabanten; wenn er ausritt, gingen sie in bloßen Unterkleidern zu Fuß neben seinem Pferde; wenn er auf dem Throne saß, standen sie mit gefalteten Händen nach Sklavenart um ihn herum. Natürlich wies er mit Entrüstung die Forderung des römischen Feldherrn zurück. Deshalb fiel jetzt Lucullus in Armenien ein. Sein Heer bestand höchstens aus 15 000 M., und diese folgten ihm ungern in das ferne unbekannte Land. Als dem Tigranes in seiner neu erbauten Hauptstadt Tigranocerta die Botschaft von dem Herannahen des Römers gebracht ward, ließ er dem Boten den Kopf abschlagen; zuletzt aber, als Lucullus ganz nahe war, schickte er 3000 Reiter und zahlreiches Fußvolk hinaus, mit dem Auftrag, die feindliche Schar niederzumachen und den Feldherrn lebendig vor fein Angesicht zu führen. Die Ausgesandten selbst wurden sämtlich von den Römern niedergemacht. Nun verließ der König seine Hauptstadt und sammelte im Gebirge ein Heer von mehr als 200 000 M., das er gegen den Tigranocerta belagernden Lucullus führte. Dieser ging ihm mit etwa 11000 Mann entgegen. Als Tigranes das Häuslein sah, sprach er spöttisch: „Wenn das Gesandte sind, so sind es ihrer zu viel, als Soldaten aber sind es ihrer gar zu wenige." Bald aber rief er: „Wie, diese Leute kommen auf uns zu!" und ordnete fein Heer hastig zur Schlacht. Als Lucullus au der Spitze von zwei Kohorten sich auf den einen Flügel warf, stob alles mit lautem Geschrei auseinander, und das ganze Heer stürzte sich ohne Gegenwehr in die wildeste Flucht. 100 000 M. wurden getötet, die Römer hatten nur 5 Tote und 100 Verwundete. Nach der Schlacht eroberte Lucullus Tigranocerta, und die Soldaten machten ungeheure Beute (69). Noch einmal im nächsten Jahre brachte Lucullus auf feinem Marsche gegen die alte Hauptstadt

10. Römische Geschichte - S. 86

1881 - Leipzig : Teubner
86 Antiochus. Bei Magnesia. Prusias. Hannib. Tod. Cercina und von da nach Tyrus, der Mutterstadt Karthagos, wo er mit Ehren überhäuft wurde. In Karthago aber sprach man die Verbannung über ihn aus, zerstörte sein Haus und zog seine Güter ein. Von Tyrus begab sich Hauuibal nach Ephesus zu Antiochus, dem König von Syrien oder von Asien, der eben im Begriffe stand Rom zu bekriegen und den großen Römerfeind mit offenen Armen aufnahm. Hannibal hoffte jetzt Gelegenheit zu finden, Rom aufs neue nachdrücklich zu bekämpfen; aber Antiochus, der sich den Großen nennen ließ, war zu klein für Hannibals große und kühne Pläne und mochte aus kleinlicher Eifersucht dem berühmten Feldherrn keine ausgezeichnete Rolle in dem nun folgenden Kriege zugestehen. Der König wurde 190 v. Chr. bei Magnesia am Sipylus völlig besiegt und schloß Frieden. Da unter den Friedensbedingungen sich auch die Auslieferung des Hannibal befand, so entfloh dieser zu Prusias, dem König von Bithynien. Der nahm ihn gerne auf und schenkte ihm ein Schloß zur Wohnung. Doch genoß der flüchtige Greis nicht lange die Sicherheit dieses letzten Asyls. Eine römische Gesandtschaft, an deren Spitze Flamininus stand, verlangte seine Auslieferung, und Prusias, eine niederträchtige, gemeine Natur, schickte Bewaffnete nach der Wohnung des Hannibal, um sich seiner Person zu bemächtigen. Hannibal hatte, da er den Haß der Römer kannte und dem König mißtraute, sein Haus mit verborgenen Ausgängen versehen. Als sein Diener ihm jetzt meldete, daß das Haus von Bewaffneten umringt werde und auch die geheimen Ausgänge besetzt seien, rief er aus: „So will ich denn endlich die Römer von ihrer Angst befreien, da sie den Tod eines alten Mannes doch nicht erwarten können." Er nahm Gift, das er seit langer Zeit beständig bei sich trug, und starb mit dem vollen Haß gegen die Bedränger seines Vaterlandes, wahrscheinlich im I. 183 v. Chr., in einem Alter von 64 Jahren. In demselben I. 183 starb auch Scipio Africauus. Er war von Jugend auf der Liebling des römischen Volkes
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