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1. Realienbuch für die katholischen Volksschulen Württembergs - S. 282

1910 - Leutkirch : Bernklau
— 282 — Sprengschuß oder durch das Lämpchen eines Bergknappen, zur Entzündung gelangen. Dabei entstehen furchtbare Explosionen, die oft schon Hunderte von Menschenleben vernichtet haben. Verwendung. Die Steinkohle ist vor allem ein geschütztes Brenn- material. Ihre Brennkraft ist dreimal größer als die des Buchen- holzes. Wegen der großen Hitze, die sie beim Brennen entwickelt, wird sie fast allgemein zum Heizen der Wohnzimmer und Maschinen verwendet. Manche Handwerker brauchen sie bei Ausübung ihres Gewerbes. Die Steinkohle gibt aber nicht bloß Wärme, sondern auch Licht. In den Gasfabriken wird aus ihr das Leuchtgas gewonnen. Zu diesem Zwecke werden Steinkohlen in tönernen Röhren unter Luftabschluß zum Glühen gebracht. Das sich hierbei entwickelnde Gas wird in einen großen Behälter, den Gasometer, ge- leitet. Die ausgeglühten Kohlen, die zurückbleiben, heißen Koks. Auch dieser ist als Heizmittel sehr geschätzt. Entstehung der Steinkohlen. In den Steinkohlenbergwerken findet man hin und wieder sehr gut erhaltene Pflanzenabdrttcke. Diese zeigen uns, daß die Stein- kohle pflanzlichen Ursprungs sein muß. Allerdings waren die Gewächse, die bei ihrer Bildung die Hauptrolle gespielt haben, ganz anderer Art als die jetzt wach- senden. Es waren riesige, baumartige Farue, Bärlappe und Schachtelhalme, die auf nassem Grunde in dichten Wäldern beisammenstanden. Bei der damals Hähern Temperatur und bei der feuchten Beschaffenheit der Luft wuchsen die Pflanzen rasch empor, starben aber auch bald wieder ab. Auf ihren modernden Resten ent- falteten wieder iunge Bäume neues Leben, um früher oder später ihren Vor- gängern ins nasse Grab zu folgen. So entstanden da und dort mächtige Anhäu- fungen von verfaulten Pflanzenstoffen, ganz so, wie das in unsern seichten stehen- den Gewässern im kleinen heute noch vor sich geht. Wir nennen diesen Schlamm, der aus vermoderten Resten von Pflanzen unter Luftabschluß entsteht, Faulschlamm. Dieser ist um so reichlicher aufgehäuft, je dichter der Pflanzenwuchs in einem Wasser- becken ist. In den vorweltlichen Sumpfwäldern bildete sich im Lause von Jahr- tausenden auf dem Grunde des Wassers eine ungeheure Menge Faulschlamm. Wenn dann durch irgend welche Ursachen, z. B. Senkung des Erdbodens, Einbruch des Meeres, diese Wälder untergingen, so wurden sie von Sand oder Tonnrassen zu- gedeckt. Durch den gewaltigen Druck von oben wurde aus dem weichen Schlamm allmählich eine harte, feste Masse, unsere Steinkohle. Die Braunkohle. Mit der Steinkohle hat die in verschiedenen Teilen Deutschlands (Schlesien, Sachsen, Hessen) häufig vorkommende Braunkohle die Entstehung gemein. Ihre Bildung, gu der hauptsächlich Nadelbäume beigetragen haben, fällt aber in eine viel spätere Zeit. Ihre Gewinnung macht weniger Mühe und Unkosten, weshalb sie ein billigeres Brennmaterial liefert. Gleich der Stein- kohle brennt sie mit heller, leuchtender Flamme, hinterläßt aber

2. Realienbuch für die katholischen Volksschulen Württembergs - S. 288

1910 - Leutkirch : Bernklau
288 Arten des Tons. Reiner Ton ist die weiße Porzellanerde. Sie wird zu den verschiedenartigsten Gegenständen des täglichen Gebrauchs und der Kunst geformt. — Ist die Tonerde durch etwas Eisen, Kalk und Sand verunreinigt, so heißt sie Topf er ton. Wegen des Eisengehaltes hat dieser gewöhnlich eine gelbe oder rötliche Färbung. Er liefert das Material für den Hafner, der aus ihm die verschiedensten Tonwaren formt und brennt. Nach dem Brennen sind aber der- artige Gefäße sehr porös (Blumentöpfe), weshalb sie das Wasser durchlassen. Um ihnen die Porosität zu nehmen, werden sie mit einer Glasur überzogen und dann zum zweitenmale der Gluthitze des Feuers ausgesetzt. — Eine gröbere Tonerde ist der Lehm. Er ist von verschiedener Farbe und enthält namentlich viel Sand. Der Hafner braucht ihn beim Aufstellen der Ofen und der Ziegler zur Anfertigung von Backsteinen und Dachplatten. — Aus kristallisiertem Ton be- stehen zwei hochgeschätzte, dem Diamant an Härte und Feuer wenig nachstehende Edelsteine, der tiefblaue Saphir und der blutrote Rubin. Gr-geschichtliches. Entstehung der Erdrinde und Bildung der Gebirge. Man darf wohl mit Sicherheit annehmen, daß unsere Erde vor vielen Jahrtausenden eine glutflüssige Kugel war. Allmählich erkaltete die Oberfläche der feurigen Erdkugel. Es entstand eine harte Kruste, die wie ein Mantel das glutflüssige Innere umschloß. Je mehr aber die feurige Erdmasse sich abkühlte, desto mehr zog sie sich zusammen. Die feste Erdkruste bekam daher Runzeln wie die Schale eines Apfels, dessen Fleisch zusammenschrumpft. Manchmal zerbrach auch die Erdrinde beim Einsinken, und es traten Teile der feuerflüssigen Erdmasse hervor, die sich auf der Oberfläche decken- förmig ausbreiteten und bald erstarrten. Wir nennen die auf solche Weise entstan- denen Gesteine D u r ch b r u ch g e st e i n e. Da sie immer als Felsen in großen Massen auftreten, heißt man sie auch M a s s e n g e st e i n e. Die bekanntesten Arten sind Granit und Basalt. Bildung der Meere. Anfänglich war die Erde von einer dichten Gashülle umgeben. Infolge der fortschreitenden Erkaltung der Erdrinde verdichtete sich der in ihr enthaltene Wasserdampf. Er verwandelte sich in Regen, der auf die Erde fiel, die Vertiefungen anfüllte und in den Erdboden eindrang. So bildeten sich die großen Weltmeere und so entstehen heute noch Quellen und Flüsse. Die aus dem Wasser hervorragenden Teile bildeten das trockene Land. Nun wirkte auch das Wasser bei der Gestaltung der Erdoberfläche mit, hier zerstörend, dort ausbauend. Frost und Hitze, Wind, fließendes Wasser und die brandenden Meereswogen lockerten und lösten Teile der erstarrten Erdrinde auf. Der Schutt wurde an verschiedenen Stellen, besonders auf dem Grunde des Meeres, in der Nähe der Küste abgelagert. Durch den Druck der darüber befindlichen Wassermenge erhärteten die Schlammassen. So entstanden die S ch i ch t g e st e i n e. Zum Unterschied von den ungeschichteten Massengesteinen bilden sie immer Lagen oder Platten (Schichten). Vor allem die Schiefer- und die meisten Sand- und K a l k st e i n e sind Ablagerungen des Wassers. Diese Bildung von geschichteten Gesteinen erfolgte an den verschiedensten Stellen. Denn mit dem weitern Zusammenschrumpfen des Erdkerns entstanden

3. Realienbuch für die katholischen Volksschulen Württembergs - S. 289

1910 - Leutkirch : Bernklau
— 289 — größere Vertiefungen. Das Wasser floß aber immer nach der tiefsten Stelle, nur hier neue Meere zu bilden. Versteinerungen. Bei dem wiederholten Wechsel von Land und Wasser sind viele der früherir Pflanzen- und Tiergeschlechter untergegangen. Während die Gewächse meist verkohlten, blieben uns von vielen Tieren die harten Teile, Schalen, Knochen u. a., erhalten. Diese verhärteten, in den Schlamm eingebettet, zu Stein: sie versteinerten. Aus den vielfachen Überresten können wir deutlich er- sehen, daß die meisten der frühern Pflanzen und Tiere von den heute lebenden sehr verschieden waren. Da alle die genannten Schichtgesteine in den einzelnen Lagen immer nur ganz bestimmte Arten von Lebewesen einschließen, können wir daraus folgern, daß jene Schichten, welche die gleichen Arten enthalten, dem- selben Zeitabschnitt angehören. So sind also die Versteinerungen gleichsam die Buchstaben, womit die Geschichte der Entstehung der Erde aus mächtige Blätter (Schichten) eingetragen ist. Vulkane. Obwohl seit dem glutflüssigen Zustande der Erde gewaltige Zeit- abschnitte vergangen sind, so ist doch bis auf den heutigen Tag die Erde in ihrem Innern noch nicht erkaltet. Auch jetzt noch dringen bisweilen an manchen Orten feuer- flüssige Massen aus den Tiefen an die Oberfläche. Wir nennen solche Stellen Vulkane oder feuerspeiende Berge. Die uns am nächsten liegenden Vulkane sind der Vesuv bei Neapel und der Ätna auf Sizilien. Bei einem Ausbruch schleudern die feuerspeienden Berge Asche und Steine aus, und aus dem Krater des Vulkans fließen geschmolzene Erdmassen, Lava genannt. In unserem Vater- lande, besonders im Gebiete der Schwäbischen Alb bei Reutlingen, Urach, Kirchheim und auch im Hegau trat einst an zahlreichen Stellen ebenfalls feuerfllissiges Erdinnere zutage. Dieses bildete beim Erkalten den schon erwähnten schwärzlichen, sehr harten Basalt. Die Basaltberge (Jusi, Limburg) bilden gewöhnlich schöne, kegelförmige Erhebungen. Übrigens sind nicht alle kegelförmigen Berge, z. B. Achalm, Hohen- staufen, vulkanisch. Die wichtigsten Gesteine Württembergs. Granit und Gneis. Von den ältesten Gesteinen findet sich in Württemberg außer dem seltenen Basalt auch noch der G r a n i t. Er bildet mit dem meist unter ihm befindlichen Gneis den Grundstock des Schwarzwaldes. Beide Ge- steinsarten bestehen aus Quarz, Feldspat und Glimmer. Am leichtesten zu er- kennen sind die glänzend lichten oder braun bis schwarz gefärbten Blättchen des Glimmers. Zum Unterschied von dem grob- oder feinkörnigen Granit zeigt der Gneis ein schieferiges Gefüge. Beide Gesteine sind manchmal zerklüftet. Die Spalten oder Gänge sind dann nicht selten mit Kupfer- oder Silbererzen ausgefüllt. Der Abbau dieser Erzlager ist jedoch im Schwarzwald aufgegeben. An einigen Orten des Schwarzwalds steigen aus diesen Gängen warme Quellen auf (Wildbad, Baden- Baden). — Das am meisten zutage tretende Gestein des Schwarzwaldes ist der B un tsand st ein. Er besteht aus Quarzkörnern, die durch ein rotes, toniges oder kieseliges Bindemittel verkittet sind. In seinen Gänge:: finde:: sich Eisen- erze (brauner Glaskops). Die ergiebigen Lager bei Neuenbürg sind aber bereits Realienbuch. ig

4. Besonderer Theil - S. 404

1856 - Eßlingen : Weychardt
404 Erste Abtheilung. Europa. Jökull') 6,030', ©näselt 5,800', Eyjafjalla Jökull 5,700', Heklufjall oder Hekla 5,210' u. a. Man zählt auf der Insel gegen 29 Vulkane, von denen manche überaus thätig sind. Der Hekla, von dem man seit 1044 24 Ausbruche kennt, der Oeräfa Jö kull, der Skaptaar Jökull, derkatlegia, der Krabla, der Leirh- nukr u. a. entladen aus ihren Kratern fortwährend vulkanische Produkte, wie Lava, Asche, Steine u. dgl., und überschütten damit zuweilen die ganze Insel; ja beim Aus- bruch des Hekla 1693 siel die Aschenmenge sogar auf den 85 M. entfernten Färöern. Mit der vulkanischen Beschaffenheit Jolands stehen die vielen heißen Quellen in Verbindung. Einige derselben fließen ruhig, andere werfen, wie Springbrunnen, das Wasser 50', 100'— 200'in die Höhe; einige sind lauwarm, andere siedend heiß; einige haben trinkbares, andere trübes, schweslichtes Wasser. Von den Bewohnern werden sie in der Art zum Kochen benützt, daß sie ihre Töpfe in die Quelle stecken, wie man sonst die Töpfe zum Feuer stellt. In dem Thalc und an dessen Bergabhängen, das nördlich von Skalholt liegt und 6 M. v. Hekla und 3 Tagreisen östlich v. Reykjavik entfernt ist, zählt man über 100, theils warme, theils heiße Quellen, darunter die Geiser * *) oder intermittirende Springquellen. Unter ihnen sind am bekanntesten: der große Geiser, der neue Geiser oder Strokr und der kleine Strokr. Der große Geiser steigt von Zeit zu Zeit aus einem 18' im Durchmesser haltenden Becken in einem geraden Strahl bis 60', 100', sogar 200' empor. — 6. Viele Gewässer. Die meisten und längsten Flüsse ergießen sich an der Nord- und Süd-Westküste, wäh- rend au der Ost- und Süd-Ostküste nicht so viele und nicht so bedeutende Flüsse vor- kommen. Mittlere Jökelaue; 25 M. I. Thorsane; 24 M. I. Südl. Hvitaue; 20 M. l. Viele Landseen svatn.s: Thingvallavatn; Hvitarvatn; Myvatn. — 7. Im Verhältniß zur geogr. Breite hat Island, besvnd. der südl. Theil, ein mildes Jnselklima. Mittlere Jahreswärme zw. -ss 5° u. 0°. Sehr gemäßigte Win- terkälte; sie beträgt an der Südseite Islands nur — 3°, a. d. Nordseite nur — 6*/4°. Geringe Sommerwärme; sie steigt an der Südseite nur auf -s- 9'/.°, an der Nordseite auf 7*//. Die Sommer sind kurz, die Winter aber lang, besonders a. d. Nordküste. Diese ist bisweilen bis in den Juli mit arktisch. Treibeise bedeckt, das mitten in der warmen Jahreszeit Kälte verbreitet; a. d. Südseite erhebt sich 5 Monate lang das Thermometer nicht über den Gefrierpunkt. Dazu gesellen sich feuchte Nebel, die Island fast Jahr aus Jahr ei» nmschleiern, und furchtbare Stürme aus Nw. u. No. Längster Tag im S. 20 St., kürzester Tag 4 St. Im nördl. Theil geht aber die Sonne am längsten Tag gar nicht unter; dieser längste Tag, wie auch die längste Nacht im Winter, dauert ans den nördl. Punkten Islands eine ganze Woche. Merkwürd. Naturerscheinungen sind: das Nordlicht, dasschnee- licht u. d. Doppel so» ne. — 8. Produkte, a. Mineralien. Sumpfeisenerz, Marmor, Kalk, Gyps, Steinkohlen, Tors, Schwefel; letzter» liefert Krisuwik im Sw. und die Schwefelberge beim Krabla. b. Pflanzen. Verkrüppelte Weiden, Birken und Vogelbeerbäume. Den Mangel an Bauholz ersetzt das Treibholz, Baumstämme, die vom Meere an die Küsten, des. im N., ausgeworfen werden. Prächtig grüne Wiesen. Jsländ. Moos, ein gewöhnt. Nahrungsmittel,^indem es getrocknet zu Mehl gemahlen oder mit Milch zu Brei gekocht wird. Löffelkraut. Sauerampfer. Kohl. Rüben. Kartoffeln. Etwas Flachs und Hanf. c. Thiere. 25,000 St. Rindvieh. 20,000 kleine, aber starke u. schnelle Pferde. 350,000 Schafe. Viele Ziegen. Nennthiere; seit 1770 aus Norwegen eingeführt. Weiße Füchse. Eisbären kommen auf Eisschollen a. d. Nord- küste. Seehunde a. d. Küsten. Viel wildes Geflügel, des. Eidergänse. Viele Fische, des. Häringe, Lachse u. Dorsche. — 9. Geschichtliches. Ob Island bei den Griechen und Römern Thule hieß, ist ungewiß. Entdeckung durch den norwegischen Seeräuber Nad dock 860: Er nannte, die Insel Snäland s— Schneelands. Spuren einer früheren, und zwar christlichen, aus Schottland u. Irland stammenden Ansiedlung sind zwar vorhanden; doch scheinen bisse ersten Bewohner den Normännern bald unterlegen zu sein. Einwanderung der Norweger, die vor der Tyrannei des Harald Haarsagr flohen, seit 870. Republik mit eigener Verfassung u. eigenem Gesetz v. 928 — 1261. Von Island aus setzte Erik Rauda nach Grönland über, im I. 932 oder 982. Einführ, des Christenth. um 1000. Ansehnl. Bevölkerung; bedeutende Viehzucht; wichtige Schiffahrt; blühender Handel. Bewahrung der Sagen und Heldcngefänge der *) Jökull o. 35fei, plur. Jöklur o. Jökler, heißen in Island alle mit ewigen Schnee- u. Eismassen bedeckten Berge. Die Gletscher nennt man Jisbräer seisbräens. *) Geiser v. giosa — gießen, mit Ungestüm hervorbrechen.

5. Besonderer Theil - S. 795

1856 - Eßlingen : Weychardt
Uebersicht. Religionen. Kultur. 795 Deutsche u. a. Juden. Araber und Mauren. Tuariks. Tibbos. Abes- sinier. Gallas. Kopten. Nubier. Bischariundababde. Berber ls. I. p. 223]. - 2. Aethiopische Völker. N e g e r v ö l k e r. K a f f e r n. Hot- tentotten ss. I. p. 226. 227]. — 3. Die wichtigsten Sprachen. Die B e rb e r - spräche. Das Arabische. Das Abessinische. Das Koptische ist unter- gegangen. Die S P r a ch e n der M a n d i n g o ft ä m m e und der Fella n. Die Sprachfamilie, zu welcher die Sprachen der Völker von ganz Südafrika, vom Aequator an bis zum Oranje, gehören. Die Sprache der Hottentotten. §. 221. Die Religionen. 1. Heiden: 207 Millionen. Fetischdienst ss. I. p. 232]. 2. Muhamedaner: 60 Mill. ss. I. p. 233]. 3. Juden: 1 Mill. [©. I. p. 234]. 4. Christen: 7 Mill. ss. I. p. 234]. Griechische Katholiken. Römische Katholiken. Protestanten. Kopten. Eiuigemissions- thltigkeit der k a t h o l i s ch e n K i r ch e in den Ländern , welche von katholi- schen Staaten Europas abhängig find. Gründlicher und heilsamer wirken die ameri- kanischen, englischen und deutschen Missionare der protestantischen Kirchen, besonders unter englischem Schutze, unter den Negervölkern und haben schon manche protestantische Gemeinde in Senegambien und Oberguinea, unter den Hottentotten, den Kaffern und Betschuanen gegründet. §. 222. Die Kultur. 1. Die heidnischen Völker Afrikas stehen im Allgemeinen auf einer sehr niedri- gen Stufe derkultur. Den geringsten Grad von Gesittung findet man bei den Völ- kern des Hochlandes von Südafrika, von denen die meisten rohe Hirten-, Fischer- und Jägervölker sind. Bei ihnen herrschen der grasseste Fetischdienst, Zau- berei, unaufhörlicher Krieg, Sklavenjagden, Verkauf der nächsten Angehörigen, Menschen- opfer u. s. w. Die Portugiesen, welche an den westlichen und östlichen Terrassen des Hochlandes große Länderräume in Anspruch nehmen, haben wenig zur Verdrängung dieser Barbareien beigetragen; sie haben dieselben vielmehr durch ihre blutdürstige Habgier und ihren schändlichen Sklavenhandel noch mehr befördert. Nur die Englän- der mit ihren Missionen üben von Süden her bereits einen sehr wohlthätigen Ein- fiuß auf viele Völkerschaften Hochafrikass; denn hier werden die Hirtenvölker der Hot- tentotten , Betschuanen und Kaffern durch den Eifer der Missionare allmählig einem geordneteren Leben zugeführt. 2. Die muhamedanischen und christlichen Völker von Nordafrika stehen auf einer höheren Kulturstufe. Trifft man hier in der Wüste und am Südrande des Atlas auch Hirtenvölker, so ist doch die übrige Bevölkerung Nordafrikas meist a n s ä ß i g und beschäftigt sich mit A ck e r b a u , Viehzucht und Bergbau. Der eriter wird hauptsächlich in den Küstenlandschasten Nordafrikas und auch in denen von Südafrika, im hohen Sudan und in Nigrilien, in Habesch, Schoa, in den Nil- ländern u. a. O., der letztere aber besonders im Atlas, in Nubien, in Habesch , im Hoch-Sudan, selbst in den Terrassenländern Südafrikas, getrieben. 3. Die technische Kultur beschäftigt sich in den Ländern Nordafrikas mit der Verfertigung von leinenen, baumwollenen, wollenen und seidenen Zeugen, mit der Färberei und der Lederbereitung, mit der Verfertigung von Leder-, Schmied-,. Töpfer-, Gold- und Silberwaaren. Auch dem heidnischen Bewohner Hochafrikas sind einige Zweige der technischen Kultur bekannt, wie die Weberei und Töpferei; ebenso sind die Neger geschickte Goldarbetter und ziemlich gute Schmiede, verstehen dem Stahl eine tüchtige Härte zu geben und das Gold in ungemein feine Fäden zu ziehen. Manche Negervölker wiffen logar Edelsteine zu schneiden und zu fassen. Eines der gewerbs- thäligsten Völker Afrikas scheinen die Howas auf Madagascar zu sein.

6. Besonderer Theil - S. 796

1856 - Eßlingen : Weychardt
796 Dritte Abtheilung. Afrika. 4. Der Handel hat mit vielen Hindernissen zu kämpfen, besonders mit dem Mangel an Landstraßen und fahrbaren Strömen, mit der Unzugänglichkeit der Gebirge, über welche die Lasten nur auf dem Nucken von Menschen fortgeschafft wer- den können, mit großen Wüsten, die man nur mit Hülfe des Kameels durchziehen kann, mit dem Mangel an guten Häfen und reich gegliederten Küsten, mit der Unbekanntschast der Afrikaner in der Meerschiffahrt, mit der Rohheit der Völker, der Habgier der Fürsten, der Raubsucht der Nomaden und manchen religiösen Vorurthei- len. Dennoch aber ist Handel und Verkehr sehr bedeutend und lebhaft, besonders in allen muhamedanischen Ländern. 5. In ganz Nordafrika ist der Handel hauptsächlich in den Händen arabisch - maurischer Handelsleute. Von den Staaten der Berberei aus durchziehen sie die Sahara und den Hoch - Sudan bis zum Busen von Guinea, so wie den flachen Sudan bis zum Nordrande Hochafrikas, und haben bis jetzt noch immer die europäi- schen Handelsleute, die von Senegambien, von der Küste Oberguineas und von Algier aus einzudringen suchten, zu verdrängen gewußt. Die wichtigstenhandels- plätze des muhamedanischen Afrikas, mit Ausnahme der Nilländer, sind: Tetuan, Tafilet und Tanger in Marokko; Algier in Algier; Tunis; Tripolis und Ghadamis; Murzuk in Fezzan; Segu und Timbuktu am Niger; S6koto und Kano in dem Fellanstaat Sökoto; Kuka in Bornü u. a. O. 6. Von großer Wichtigkeit ist der Handel in den Nilländern. Im Quelllande des Nil, in Habesch, Schva und Efat, in Narea und Kaffa hat zwar der Handel be- deutend abgenommen, doch ist er noch immer von solcher Bedeutung, daß er viele arabische Karawanen von Nubien und vom indischen Meere her beschäftiget und schon längst eine Lockspeise für englische und französische Kaufleute geworden ist. Der be- deutende Handel Nubiens und Aegyptens ist fast ganz in den Händen des Vicekönigs. Hier bildet der Nil die Hauptsahrstraße für den innern Verkehr; Alexandrien mit seinen 2 Häfen ist der Centralpunkt für den Handel mit dem Ausland. 7. Auch mit den Bewohnern von dem Hochlande Südafrikas wird ein be- deutender Handel getrieben. An der Ostküfte suchen die Araber sbesonders der Imam von Maskats, welche hier einst von den Portugiesen verdrängt worden sind, den Handel wieder ganz in ihre Hände zu bekommen. An der Westküste entwickeln außer den Portu- giesen auch die Briten und Franzosen eine große Verkehrsthätigkeit. Im Kaplande ist der Handel allein in den Händen der Briten. 8. Die Haupteinfuhrartikel ins Innere von Afrika sind: Pistolen, Flin- ten, Säbel, Glaswaaren, Wollenzeuge, Seidenwaaren, Töpfergeschirr, Messing, gedruckte Baumwollenzeuge, gestreifte Musseline, Schreibpapier, Korallen, Rasirmesser, Salz, Gewürze, Parfümerien, indische Schals, Branntwein, Rum, Quincailleriewaaren u. s. w. 9. Die Hauptausfuhrartikel sind: Kaffee, Zucker, Reis, Datteln, Palmöl, Wein aus Madeira, den canarischen Inseln und vom Kapland, Baumwolle, Specereien, Indigo, Gummi, Senncsblätter, Aloe, Eben-, Sandel- und Schiffsbauholz, Kameele, Elfenbein, Rhinocerosbörner und- Häute, Panther-, Leoparden- und Löwenfelle, Strauß- federn , Wachs, Moschus, Goldstaub und Sklaven, von denen jährlich trotz der von England und Frankreich dagegen ergriffenen Maßregel gegen 300,000 Köpfe haupt- sächlich nach Brasilien und in die Vereinigten Staaten von Nordamerika ausgeführt werden. Werden ja sogar in Algier unter dem Regiment der Franzosen schwarze Slaven verkauft. 10. Geprägtes Geld bildet nur an den Küsten das Tauschmittel für den Ver- kehr. Im Innern gebraucht man anstatt desselben Goldstaub oder Tibbar, haupt- sächlich im Sudan; P orz ellansch necken oder Kauris im Sudan, in Guinea und in Senegambien; Salz stücke in Habesch und in den Gegenden am Südrande der Sabarä ; L e i n w a n d st r e i f e n und B a u m w o l l e n z e u g e in Habesch und in Nigrilien. 11. Alle Wissenschaften und Künste sind unter den heidnischen Negervölkern völlig unbekannt. Dagegen gibt es in den muhamedanischen Staaten hie und da Schulen, die sich aber hauptsächlich nur mit dem Lesen und Auslegen des Korans beschäftigen. Es kaun auch in diesen Ländern, wenn man Algier und Aegypten aus- nimmt, von keiner Gelehrsamkeit die Rede sein. 12. Nicht viel besser, ja vielleicht noch schlimmer, als in den muhamedanischen Staaten, steht es mit der geistigen Bildung im christlichen Abessinien und in den por- tugiesichen Besitzungen. Auch die Franzosen haben bis jetzt in dieser Beziehung nichts gewirkt, vielleicht eher noch geschadet. Nur die Engländer, in Verbindung mit

7. Besonderer Theil - S. 799

1856 - Eßlingen : Weychardt
799 Das Kapland. Grundmacht. vom Pofung kommenden Hart sd o n k i und den im Gebirge Qnathlamba ent- stehenden Lekoua sl o k w a] gebildet wird; der Ky Garip nimmt rechts denhart- fl u ß sh e r z f l u ß. K o l o n g. M a l a l a r i n. Kaup Garip) und links den Modder auf. Sebr steiles Flußbett des Garip. Seichter Strom in der trockenen Jahreszeit. Plötzliches und kurzes Anschwellen bis 20' und 30' über dem gewöhn- lichen Wasserstand in Folge der oft plötzlich eintretenden Gewitter. Ungeheure Was- sermasse und Breite von 1 Stunde in der Regenzeit. Untauglichkeit für die Schiff- fahrt wegen des ungleichen Wasserstandes. Seichter Süßwassersee oberhalb der 400' br. und meist durch eine Sandbank geschlossenen Mündung. Rechte Zuflüsse außerhalb des Kaplandes: der N o s o p mit dem K u r u m a n , der den M o l o p o mit dem S i t a b i und den N o k a n n a n aufnimmt; der große F i s ch f l n ß. Linke Zuflüsse: der B r a ck f l u ß ; der Lisch- oder H a r t e b e e st f l u ß. Alle diese Flüsse trocknen in der heißen Jahreszeit gewöhnlich aus. bb. Der Koussie. cc. Der westliche Elephantenfluß solifaut Rivier). b. Indischer Ocean. na.. Der Breede Rivier s— breite Fluß) Schiffbar, bb. Der Gaurits. cc. Der G a m t o s. dd. Der Sunday Fluß ssönudi. S o n 1 a g f l u ß). ee. Der große Fisch- sl uß. ff. Der Keis kamma skei — Schmerz. ' Kamma — Fluß), gg. Der große K e i skneiba). c. Seen. Das Verkeerde Valley im Kreis Worcester ist der einzige und sehr sischreiche Süßwassersee. Mehrere Salzseen. — 6. Klima. Gemäßigt. Außerordentliche Trockenheit und Reinheit der Luft. Mittelwärme des Jahres in der Kapstadt + 19°,;, des Winters -j- 14°„ , des Sommers + 24°,8. 2 durch die herrschenden Winde charakterisirte Jahreszeiten. Der S o m m e r vom September bis April ist au den Küsten und auf den Hochebenen drückend heiß, wird aber durch die kalten und trockenen So.- Winde gemäßigt. Der Winter von Mai bis September mit herrschenden Nw-- Winden ist die'schönste Jahreszeit; in den höheren Gegenden ist die Kälte empfindlich und es fehlt dort nicht an Schnee und Eis. Die R e g e n treten im Winter weder regelmäßig, noch anhaltend ein; auf den Hochebenen fehlen sie öfter 4 bis 5 Jahre. Häufig sind sie von den gewaltigsten Gewittern und Wind stürmen begleitet, und so heftig, daß die ausgetrockneten Flüsse plötzlich zu reißenden Strömen umge- wandelt werden und furchtbare Überschwemmungen veranlassen. Das Kapland ist eines der gesundesten Länder der Erde. Keine epidemischen Krankheiten. Die Blatter» richten zuweilen große Verheerungen an. — 7. Einwohner: 261,500; da- runter gegen 80,000 Farbige shottentotten; Kaffern; Betschuanen; Malaye»; Abkömm- linge von Negersklaven). Alle Bewohner sind frei und haben gleiche Rechte, a. Nach- kommen von Holländern sa fr i k a n d e r s). Ackerbauer und Viehzüchter, b. Britische Kolonisten, c. Hottentotten sa n a q u a. qua = Stamm. S. I. p. 227). Sie bilden eine isolirte, ihrer Sprache und ihren physischen Ver- hältnissen nach von allen übrigen Bewohnern Afrikas bestimmt geschiedene und äußerst häßliche Rasse. Sie sind klein, haben ein schwarzes, krauses Wollenhaar, eine braune, rußfarbige Haut, ganz platte Nase, dicke, vorstehende Lippen, vorspringende Backenkno- chen und dreikantiges Gesicht, das mit dem Profil eines Affengesichtes Aehnlichkeit hat. Ihre Sprache zeichnet ein häufiges Schnalzen mit der Zunge und ein eigenthümlicher Bau aus. Die Hottentotten sind die Urbewohner des Kaplandes und erstrecken sich auf dem Tafellande von Südafrika über das Gebiet des Mittel- und Unterlaufes vom Garip und längs der atlantischen Westküste bis über den Wendekreis des Steinbocks hin- aus. aa. Kolonialhottentotten. Im ganzen Kaplande zerstreute christliche Hot- tentotten, die mannigfache Verbindungen mit Europäern, Kaffern u. a. Völker einge- gangen haben und ein ans hottentottischen, holländischen und kaffcrschen Wörtern ge- mengtes Patois sprechen. Meist Hirten und vorzügliche Wagenlenker im Dienste der Bauern, bb. Die Griquas sbastards). Eine aus der Vermischung von Hot- tentottensrauenzimmern mit Europäern entstandene Rasse. Christen, cc. Die Saab sb u sch m ä n n e r). Auf der Hochterrasse im S. des mittlern Garip. Das roheste und wildeste Volk Afrikas, das unter sich, mit den Kaffern und europäischen Ansied- lern beständig im Kampfe lebt. Sie nähren sich von der Jagd, von Heuschrecken, Honig, von den kleinen Zwiebeln der zahlreichen Jrisarten ihres Gebiets und vom Diebstahl. Heiden, dd. Die Kl e i n n a m a q u a s. Elendes Nomadenvolk auf den dürren Hoch- ebenen im S. des untern Garip. Einige wesleyanische und rheinische Missionsstatio- nen. d. Kaffern. aa. Die A m a k 8 s a. In britisch Kaffernland und Viktoria, bb. Die Fingst s— Ausgeftoßenep Lastträger, Hirten und Holzschläger in den östlichen Kreisen, e. Eingewanderte Betschuanen in den östlichen Distrikten, f. Malayen. Meist Fischer, Handwerker und Taglöhner, g. Neger. Meist Dienst-

8. Besonderer Theil - S. 803

1856 - Eßlingen : Weychardt
Die Staaten von Südafrika. Ostrand. 803 vom Zambese bis zum Kap Delgüdo. Politische Gebiete: die Länder der Kaffern; britisches Gouvernement Natalien; portugiesisches Generalgouvernement Mozambique. — 1. Die Kaffern ss. I. p. 226. 227]. Das männliche Geschlecht ist von ansgezeich- neter Größe und Stärke, von besonderem Ebenmaße der Glieder, voll Muth und von großer Gelenkigkeit und zeigt eine ausgezeichnet würdevolle Haltung und ein höchst passendes Benehmen. Bei den Frauen und Mädchen tritt in Folge der harten und ununterbrochenen Arbeiten die körperliche Ausbildung bei Weitem weniger günstig her- vor. Die Kaffern sind theils rein braun, theils glänzend schwarz,' das Haar ist schwarz, kraus und wollig, die Stirne hoch, der Kopf überhaupt schön geformt, die Nase und die Backenknochen sind vorstehend, die Lippen dick, der Bart ist schwach. Sie reden eine überaus wohlklingende, volltönende Sprache. Der größte Theil der Kaffern hat gar keine Religion, selbst die Kenntniß und der Name eines höchsten Wesens fehlt ihnen; sie haben auch keine Götzenbilder, keine Opfer, keine Priester und keinen Glauben an Dämonen, obgleich sie Zauberbeschwörer und Regenmacher haben, deren Gunst sie durch gute Bezahlung zu erhalten suchen. Die seit 40 Jahren unter den südlichen Kaffern begonnenen Bestrebungen der evangelischen Missionare waren bis jetzt von wenigem Erfolge. Die Kaffern sind Halb nom ad en und verän- dern selten ihre Wohnplätze skraal]. Sie leben von der Milch ihrer Heerdcn und treiben etwas Ackerbau, den sie den Weibern- überlassen. Die Männer verstehen sich gut auf den Krieg, sonst sind sie im Frieden träge, bekümmern sich nur um die H eerden und um die Jagd, oder verfertigen einige G eräthschäften und Putz- sachen. Fischerei und Schiffahrt kennen sie nicht. Handel treiben sie mit dem Kaplande, Natalien und den Portugiesen. Sie zerfallen in viele kleine Stämme, von denen jeder seinen besondern, erblichen Häuptling hat. Eine Anzahl von Stämmen aber erkennt wieder ein gemeinschaftliches Oberhaupt als Führer der ganzen Nation an. rr. Land der Amakösa. Kleiner Küstenstrich zwischen dem großen Key und dem Laschifluß. Wesleyanische Missionsstalion Butterworth. ki. Land der Amatemba stambuki]. Grasreiche und waldlose Hochebene im Nw. der Amakösa. c. Land der Amaponda smambuki]. Bergland zwischen dem Baschifluß bis zum Umzimknlu. d. Das Reich der Zul». Im de Lagoaland zwischen Umtugêla und der de Lagoa Bai. Das Oberhaupt der kriegerischen Zulu will ein Gott sein; die Glieder des Volkes sieht dasselbe nur als Sklaven an, mit denen es nach Willkühr schalten kann, so wie auch der ganze Grund und Boden des Znlulandes als persönliches Eigenthum des Oberhauptes gilt. e. gleich Quiteve. Auf der ebenen Mittelterrasse im Land Sofá la. Reiche Ablagerungen von feinem Golde, von Topasen und Rubinen, f. Gebirgsland Quissanga. Im W. des vorigen. Reiche Eisen - und Kupfererzgruben, deren Erze die Bewohner verarbeiten, g. Land Mauica. Goldreiches Land auf der ebenen Mittelterrasse von Sofäla mit der Stadt Manica. h. Mehrere kleine Staaten der roben Ma kn a in Mozam- bique. Treue Sklaven und tapfere Soldaten der Portugiesen. — 2. Britisches Gouvernement Viktoria snatalie»]. Zwischen dem indischen Ocean, dem Reiche der Zulu, dem Gebiete der Betschnanen und dem Lande der Amaponda. Ein schönes Bergland mit wundervollem Klima, ausgezeichnetem Boden und üppigem Graswuchse. Wenige Holländer, Engländer und Deutsche; gegen 100,000 Zulu und andere Kaffern. Lebhafter Ausfuhrhandel von Schlachtvieb, Südfrüchten, Baumwolle und Wolle. Der Vicegouverneur ist dem Generalgouverneur des Kaplaudes untergeordnet. Pieter Maritzbnrg. Sitz der Behörden. Port d'urban snatal]. Einziger Hafen des Landes an der Bai gl. N. — 3. Portugiesisches Generalgouvernement Mozambique. 7 Distrikte: Lonreuzo Marques; Jnhambñna; Sofñla; Quilimane; Senua; Tete; Cabo Delgado. Die Distrikte sollen 13,500 Qm. groß und von 300,000 E. bevölkert zein. In der That aber beschränkt sich die Macht der Portu- giezen, die sich hier 1505 bis 1508 festfftzten, nur auf einzelne jetzt ganz verfallene und verarmte Stationen längs des Zainböle und der Küste; ihre Macht im Innern hat^ ]eit dem Anfange dieffs Jahrhunderts völlig aufgehört. Die Einkünfte sind so gering, daß dieff Besitzungen dem Staate eine Last sind und nur als Verbannungsort für schwere Verbrecher dienen, wie denn auch sogar die Soldaten und Beamten, mit Ausnahme der Höchsten, nur Kapitalvcrbrccher sind. Den Scehandel mit Naturpro- dukten und den abnehmenden Sklavenhandel betreiben Arabers den Handelsverkehr im Innern Banianen oder Canarier sabkömmlinge von Portugiesen und indischen Frauen]. Mozambique. 15° 3' 24" S. Br. 58° 22' 36" O. L. Feste Haupt- stadt auf der vulkanischen Insel Mozambique, die eine von den 3 Inseln der Mozam- biqne-Gruppe, 1 M. laug, ist flach, ungesund und ohne süßes Wasser. 10,000 E., 51"

9. Besonderer Theil - S. 804

1856 - Eßlingen : Weychardt
804 Dritte Abtheilung. Afrika. darunter 7,000 Sklaven, und 735 M. Garnison. Sitz des Generalgouverneurs und eines Bischofs. 3 Kirchen. 3 Forts. Geräumiger Hafen. Marinearscnal. Mittelpunkt des portugiesischen Handels. Faktorei an der de Lagoa Bai. 18 Häuser, deren Bewohner viel Sklavenhandel treiben. Jllhambñna. Ungesunde Stadt am Flusse gl. N. 1,200 E. Prächtiger Hafen. Viel Handel. Süfäla. Einst blühende Handelsstadt an der Mündung des Flusses gl. N. Jetzt nur 18 Strohhütten. Verfallenes Fort. Quili- mane. Stadt in sehr ungesunder Gegend an der Mündung des Qttilimane. 200 freie Einwohner; 3,260 Sklaven. Haupthandelsplatz. Einst großer Sklavenmarkt. Senna. Einst bedeutende Handelsstadt; jetzt elender Ort mit 100 E. in sehr ungesunder Ge- gend am Zambese. Tat«. Kleine Stadt in gesunder Lage am Zambese. Handel. In der Nähe die Goldwäschereien von Matschinga. Jbo. Feste Stadt auf der Insel gl. N., welche eine der Qnerimba-Jnseln ist. 3. Land Zanzibar. Zwischen dem Kap Delgado und dem Flusse Dschub. — 1. Viel Ackerbau und Handel treibende Völker, die mit den Betschuanen u. Kaffern verwandt sind. Das bedeutendste Volk sind die muhamedanischen Suaheli [—Tief- landsbewohner] mit c. 400,000 Köpfen, die den ganzen flachen Küstensaum bis 2 u. 3 Stunden in das Innere, so wie die Küsteninseln bewohnen. — 2. Die Galla. Zwischen dem Dana und Dschub. Wild und grausam. Sie machen Ranbzüge gegen Süden bis'zum Pangani. — 3. Ansiedlnngen der handeltreibenden Araber längs des ganzen Küstensaums. — 4. Die bedeutendste Macht ist die des Imams von Mas- kat [S. p. 785]. Der jetzige Imam Seyc'd-Syid-Bin hat seinen Sitz auf die Insel Zanzibar verlegt. Ihm sind die kleinen, von arabischen Fürsten beherrschten Suaheli- staaten vom Kap Delgado bis zum Dschub, so wie die Küstenländer vom Dschub bis zum Ras el Chail unterworfen; auch nach Innen vergrößert er seine Macht und be- festigt sie durch Kraft und Milde. Großer Binnenhandel. Bedeutender Seeverkehr mit Indien, mit den Briten und Nordamerikanern. Ausfuhrartikel: Tropische Ge- wächse, besonders Copal, Pfeffer, Gewürznelken, Reis, Vieh, Kauris, Sklaven re. Einfuhrartikel: indische Produkte, britische und iiordamerikanische Manufaktnrwaaren. Lindy. Großer Handelsort am Flusse gl. N. Kilon [Quilo a]. Einst großer Han- delsort; jetzt elendes Dorf auf der ungesunden Insel gl. N. Großer Hafen. Altes, einst portugiesisches Kastell. Insel Monfia. Zanzibar. Stadt und Residenz des Imams auf der niedrigen, wohlkultivirten, aber ungesunden Insel gl. N. 10,000 E. Gewerbe. Sehr bedeutender Handel. Insel Pemba; sehr guter Hafen ; vortrefflicher Reisbau. Mvmbas. Stadt auf einer Kvralleninsel. Sehr guter Hafen. Kastell. Melinda. Hafenort. Lamu. Hafenstadt auf der Insel gl. N. 5,000 E. Starker Handel. Patta. Kleine Hafenstadt. Brawa. 2,000 E. Reiche Handelsstadt. Mak- deschü [Magadoxo]. Handelsstadt. 4,000 E. Starke Fabrikation von Zeugen. 4, Land der Somali [Bur e Somäl]. Die Ostspitze des Kontinents zwi- schen dem indischen Ocean, dem Golf von Aden, Abessinien und dem Dschnb. — 1. Das zahlreiche Volk der Hawia. Längs der Küste von Makdeschü bis zum Ras el-Chail. Verwandt mit den Gallas und Somalis. — 2. Die Galla. Zwischen Dschub und Haines River. Viele, meist nomadische Stämme, mit prächtigen, schön rothen Körpergestalten. Heiden. Arge Räuber, welche die Karawanen plündern. — 3. Die Somali [S. I. p. 223]. Zwischen den Küsten und dem Haines River. Das ächte Myrrhenland. Ein ausgezeichneter, edler Menschenschlag mit dunkler und glän- zender Hautfarbe, wolligem, langem, von Natur schwarzem Haare, voll Kühnheit und Freimüthigkeit. Ackerbauer, Viehzüchter und Händler, Theils Muhamedaner, größten- theils aber Heiden. Einzelne Stämme unter eigenen Häuptlingen mit einem patri- archalischen Regimenté. Berböra. Im Sommer ein wüster Fleck, im Winter eine große, des Handels wegen gebildete Zeltstadt mit mehr als 20,000 Fremden, wohin viele Schiffe aus Indien und Arabien kommen. Zella. Kleiner Hafenort am Golf von Aden. 800 E. Wichtiger Handelsplatz für die Ausfuhr von Hurrur. — 4. Staat Hurrur. Ein schönes, fruchtbares, wohlbevölkertes Land. Große Wal- dungen. Treffliche Kaffeepslanzungen. Die 17,000 muhamedanischen Bewohner sind Nachkommen von Arabern, bilden einen eigenen Staat mit regelmäßiger Negierung unter einem Emir, treiben einen außerordentlich bedeutenden Zwischenhandel zwischen Zella und Südabessinien nebst den Gallaländern, und führen ihren Kaffee und ihre baumwollenen und seidenen Zeuge aus. Hurrur. Feste Haupt- und Handelsstadt.

10. Besonderer Theil - S. 810

1856 - Eßlingen : Weychardt
810 Dritte Abth eilung. Afrika. bewohnten die reizenden Gebirgslandschaften am obern Limpopo und seinen Zuflüssen, trieben Ackerbau, Viehzucht und mancherlei Industrie, besonders die Kupfer- und Eisen- fabrikation , und hatten große Städte und Orte. Durch einen großen Haufen von Zulnkafsern hmatobslss, die sich nach dein Biunenlande wandten, wurden diese Be- tschuancnvölker nach einem grausamen Kriege theils vernichtet, theils zersprengt, und ihre großen Städte meist zerstört. Die Znln gründeten hier seit 1840 unter ihrem Oberhaupt Moselekatz ein despotisch-monarchisches Reich, dessen Ausdehnung jedoch durch die ausgewanderten holländischen Bauern wieder beschränkt worden ist.— 4. Die Batletli. Im So. des Ngami Sees. Holz - und Eisenfabrikation. — 5. Die Bayaye sbakoba — Sklaven^. Im N. des Ngami Sees und am Unterlauf des Teoge. Ackerbau. Jagd. Fischfang. 3. Länder der nördlichen Völker des südafrikanischen Volks- und Sprachstammes. Sie haben mit den Betschuanen einen verwandten Charak- ter und sehr übereinstimmende Sprachen. — 1. Die Matsanyana. Im N. der Bayaye am Teoge. — 2. Die Bawicko. Am obern Teoge. Ackerbau. Großer Handel mit dpn umliegenden Völkern. Libebe. Große Haupt- und Handelsstadt am Teoge.— 3. Reich Makololo. Vom Liambey und Tschobe bewässert. Sekeletu. Hauptstadt am Tschobe. Sescheke. St. am Liambey. — 4. Reich Barotse. Große, den alljährlichen Ueberschwcmmungen des Liambey ausgesetzte, 20 M. breite Thallandschaft. Anbau von Palmen, Zuckerrohr, Bananen re'. Zahlreiche Viehherden auf den prächtigen Weiden. Viele kleine Städte und Dörfer. Nariele. Hauptstadt am Liambey. 1,000 E. In der Nähe Katongo, die fernste portugiesische Handelsstation im Innern Süd- afrikas. Durch dieses Land ziehen arabische Handelsleute, Unterthanen des Imams von Maskat, vom östlichen Zanzibar aus quer durch den Kontinent nach dem west- lichen Bengnela. — 5. Reich Mvropüa. Eine der mächtigsten Monarchien des Innern Afrikas, die von dem Lnlna und seinen Zuflüssen bewässert, von den Milüa bewohnt und von einem Herrscher mit dem Titel Mn ata ja Nvo regiert wird. Der Handel mit Fischen, Kupfer aus den Kupferbergwerken des Gebirges Jmpunc, mit Salz ans dem 1tagreisen breiten Salzsee Quigila und mit Sklaven nach Angola bildet die Hanpt- einkünfte des Herrschers. Musumba smoropüap Hauptstadt am Luiza. — 6. Reich des Cazembe. Zwischen dein Reiche Moropüa und dem Njassi-Sec. Große, mächtige und wohlgeordnete Monarchie mit gut bewaffnetem und eingeübtem Heere. Großer Handel mit Sklaven, Elfenbein, grünen Steinen und Kupfer nach den portugiesischen Besitzungen am Zambese durch Vermittlung der gewerbsfleißigen und tributpflichtigen M'b iza. Lucenda. Große Hauptstadt und Residenz des Cazembe am Zambesi. Zan- ganika. Bedeutende Handelsstadt am Njassi-See. — 7. Land Der Mucaranga jmonomoezij. Ausgedehnte, vom obern Luftdschi bewässerte Hochebenen im No. vom Njassi-See, die sehr reich an Vieh, besonders an schönen Eseln und an Eisenerzen sind. Die Mucaranga sind fleißige Eisenarbeiter und rüstige Handelsleute. — 8. Land Uniamesi. 0° bis 6° S. Br. 45°'bis 49° O. L. Fast in der Mitte der großen Hochebene von Südafrika mit dem großen Süßwassersee Uniamesi. Im N. des Landes soll der Strom Udschambarra fließen, der bis zu seiner noch unbekannten Mündung in den atlantischen Ocean schiffbar sein soll. Die Bewohner treiben großen Handel nach allen Richtun- gen, besonders großen Karawanenhandel an die Ostküste. — 9. Land Kiloma oder Kiroma sdschaggaj. Schönes Bergland mit 6,000' h. Bergen und dem Kiliman- dscharo zwischen 3° bis 5° S. Br. Tropische Vegetation in den Thälern; ewige Schnee- und Eisdecke in den höchsten Gebirgen. Die nur in zerstreuten Höfen wohnenden Bewoh- ner, die Wakilomas, stehen unter einem despotischen Herrscher, Mangi genannt. — 10. Land Ukamüüni. Zwischen 0°. bis 4° S. Br. 52° bis 55° O. L. Theils Hochebenen bis 3,000' h., theils Gebirge, wie das Gebirge Mudomoni u. der gigantische Kenia, zwi- schen dem Ädi u. Dana. Die Wakamba sind ein sehr merkwürdiges Volk. Sie haben eine republikanische Verfassung, gewinnen und verarbeiten das beste Eisen der Welt, und sind durch ihren ausgebreiteten Handel sehr wohlhabend geworden. Kitui ist der Hauptort. §. 228. - Der Nordrand *). i. Grnndmacht. — 1. Lage. 5° bis 16° Nr. Br. 22° bis 53° O. L. - 2. Grenzen. Im O-: Abessinien; Nubien. Im N. die Sahara. Im W.: der Ni- 0 Der Nordrand des Hochlandes von Südafrika ist die größere, östliche Hälfte
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