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1. Realienbuch für die katholischen Volksschulen Württembergs - S. 282

1910 - Leutkirch : Bernklau
— 282 — Sprengschuß oder durch das Lämpchen eines Bergknappen, zur Entzündung gelangen. Dabei entstehen furchtbare Explosionen, die oft schon Hunderte von Menschenleben vernichtet haben. Verwendung. Die Steinkohle ist vor allem ein geschütztes Brenn- material. Ihre Brennkraft ist dreimal größer als die des Buchen- holzes. Wegen der großen Hitze, die sie beim Brennen entwickelt, wird sie fast allgemein zum Heizen der Wohnzimmer und Maschinen verwendet. Manche Handwerker brauchen sie bei Ausübung ihres Gewerbes. Die Steinkohle gibt aber nicht bloß Wärme, sondern auch Licht. In den Gasfabriken wird aus ihr das Leuchtgas gewonnen. Zu diesem Zwecke werden Steinkohlen in tönernen Röhren unter Luftabschluß zum Glühen gebracht. Das sich hierbei entwickelnde Gas wird in einen großen Behälter, den Gasometer, ge- leitet. Die ausgeglühten Kohlen, die zurückbleiben, heißen Koks. Auch dieser ist als Heizmittel sehr geschätzt. Entstehung der Steinkohlen. In den Steinkohlenbergwerken findet man hin und wieder sehr gut erhaltene Pflanzenabdrttcke. Diese zeigen uns, daß die Stein- kohle pflanzlichen Ursprungs sein muß. Allerdings waren die Gewächse, die bei ihrer Bildung die Hauptrolle gespielt haben, ganz anderer Art als die jetzt wach- senden. Es waren riesige, baumartige Farue, Bärlappe und Schachtelhalme, die auf nassem Grunde in dichten Wäldern beisammenstanden. Bei der damals Hähern Temperatur und bei der feuchten Beschaffenheit der Luft wuchsen die Pflanzen rasch empor, starben aber auch bald wieder ab. Auf ihren modernden Resten ent- falteten wieder iunge Bäume neues Leben, um früher oder später ihren Vor- gängern ins nasse Grab zu folgen. So entstanden da und dort mächtige Anhäu- fungen von verfaulten Pflanzenstoffen, ganz so, wie das in unsern seichten stehen- den Gewässern im kleinen heute noch vor sich geht. Wir nennen diesen Schlamm, der aus vermoderten Resten von Pflanzen unter Luftabschluß entsteht, Faulschlamm. Dieser ist um so reichlicher aufgehäuft, je dichter der Pflanzenwuchs in einem Wasser- becken ist. In den vorweltlichen Sumpfwäldern bildete sich im Lause von Jahr- tausenden auf dem Grunde des Wassers eine ungeheure Menge Faulschlamm. Wenn dann durch irgend welche Ursachen, z. B. Senkung des Erdbodens, Einbruch des Meeres, diese Wälder untergingen, so wurden sie von Sand oder Tonnrassen zu- gedeckt. Durch den gewaltigen Druck von oben wurde aus dem weichen Schlamm allmählich eine harte, feste Masse, unsere Steinkohle. Die Braunkohle. Mit der Steinkohle hat die in verschiedenen Teilen Deutschlands (Schlesien, Sachsen, Hessen) häufig vorkommende Braunkohle die Entstehung gemein. Ihre Bildung, gu der hauptsächlich Nadelbäume beigetragen haben, fällt aber in eine viel spätere Zeit. Ihre Gewinnung macht weniger Mühe und Unkosten, weshalb sie ein billigeres Brennmaterial liefert. Gleich der Stein- kohle brennt sie mit heller, leuchtender Flamme, hinterläßt aber

2. Realienbuch für die katholischen Volksschulen Württembergs - S. 288

1910 - Leutkirch : Bernklau
288 Arten des Tons. Reiner Ton ist die weiße Porzellanerde. Sie wird zu den verschiedenartigsten Gegenständen des täglichen Gebrauchs und der Kunst geformt. — Ist die Tonerde durch etwas Eisen, Kalk und Sand verunreinigt, so heißt sie Topf er ton. Wegen des Eisengehaltes hat dieser gewöhnlich eine gelbe oder rötliche Färbung. Er liefert das Material für den Hafner, der aus ihm die verschiedensten Tonwaren formt und brennt. Nach dem Brennen sind aber der- artige Gefäße sehr porös (Blumentöpfe), weshalb sie das Wasser durchlassen. Um ihnen die Porosität zu nehmen, werden sie mit einer Glasur überzogen und dann zum zweitenmale der Gluthitze des Feuers ausgesetzt. — Eine gröbere Tonerde ist der Lehm. Er ist von verschiedener Farbe und enthält namentlich viel Sand. Der Hafner braucht ihn beim Aufstellen der Ofen und der Ziegler zur Anfertigung von Backsteinen und Dachplatten. — Aus kristallisiertem Ton be- stehen zwei hochgeschätzte, dem Diamant an Härte und Feuer wenig nachstehende Edelsteine, der tiefblaue Saphir und der blutrote Rubin. Gr-geschichtliches. Entstehung der Erdrinde und Bildung der Gebirge. Man darf wohl mit Sicherheit annehmen, daß unsere Erde vor vielen Jahrtausenden eine glutflüssige Kugel war. Allmählich erkaltete die Oberfläche der feurigen Erdkugel. Es entstand eine harte Kruste, die wie ein Mantel das glutflüssige Innere umschloß. Je mehr aber die feurige Erdmasse sich abkühlte, desto mehr zog sie sich zusammen. Die feste Erdkruste bekam daher Runzeln wie die Schale eines Apfels, dessen Fleisch zusammenschrumpft. Manchmal zerbrach auch die Erdrinde beim Einsinken, und es traten Teile der feuerflüssigen Erdmasse hervor, die sich auf der Oberfläche decken- förmig ausbreiteten und bald erstarrten. Wir nennen die auf solche Weise entstan- denen Gesteine D u r ch b r u ch g e st e i n e. Da sie immer als Felsen in großen Massen auftreten, heißt man sie auch M a s s e n g e st e i n e. Die bekanntesten Arten sind Granit und Basalt. Bildung der Meere. Anfänglich war die Erde von einer dichten Gashülle umgeben. Infolge der fortschreitenden Erkaltung der Erdrinde verdichtete sich der in ihr enthaltene Wasserdampf. Er verwandelte sich in Regen, der auf die Erde fiel, die Vertiefungen anfüllte und in den Erdboden eindrang. So bildeten sich die großen Weltmeere und so entstehen heute noch Quellen und Flüsse. Die aus dem Wasser hervorragenden Teile bildeten das trockene Land. Nun wirkte auch das Wasser bei der Gestaltung der Erdoberfläche mit, hier zerstörend, dort ausbauend. Frost und Hitze, Wind, fließendes Wasser und die brandenden Meereswogen lockerten und lösten Teile der erstarrten Erdrinde auf. Der Schutt wurde an verschiedenen Stellen, besonders auf dem Grunde des Meeres, in der Nähe der Küste abgelagert. Durch den Druck der darüber befindlichen Wassermenge erhärteten die Schlammassen. So entstanden die S ch i ch t g e st e i n e. Zum Unterschied von den ungeschichteten Massengesteinen bilden sie immer Lagen oder Platten (Schichten). Vor allem die Schiefer- und die meisten Sand- und K a l k st e i n e sind Ablagerungen des Wassers. Diese Bildung von geschichteten Gesteinen erfolgte an den verschiedensten Stellen. Denn mit dem weitern Zusammenschrumpfen des Erdkerns entstanden

3. Realienbuch für die katholischen Volksschulen Württembergs - S. 289

1910 - Leutkirch : Bernklau
— 289 — größere Vertiefungen. Das Wasser floß aber immer nach der tiefsten Stelle, nur hier neue Meere zu bilden. Versteinerungen. Bei dem wiederholten Wechsel von Land und Wasser sind viele der früherir Pflanzen- und Tiergeschlechter untergegangen. Während die Gewächse meist verkohlten, blieben uns von vielen Tieren die harten Teile, Schalen, Knochen u. a., erhalten. Diese verhärteten, in den Schlamm eingebettet, zu Stein: sie versteinerten. Aus den vielfachen Überresten können wir deutlich er- sehen, daß die meisten der frühern Pflanzen und Tiere von den heute lebenden sehr verschieden waren. Da alle die genannten Schichtgesteine in den einzelnen Lagen immer nur ganz bestimmte Arten von Lebewesen einschließen, können wir daraus folgern, daß jene Schichten, welche die gleichen Arten enthalten, dem- selben Zeitabschnitt angehören. So sind also die Versteinerungen gleichsam die Buchstaben, womit die Geschichte der Entstehung der Erde aus mächtige Blätter (Schichten) eingetragen ist. Vulkane. Obwohl seit dem glutflüssigen Zustande der Erde gewaltige Zeit- abschnitte vergangen sind, so ist doch bis auf den heutigen Tag die Erde in ihrem Innern noch nicht erkaltet. Auch jetzt noch dringen bisweilen an manchen Orten feuer- flüssige Massen aus den Tiefen an die Oberfläche. Wir nennen solche Stellen Vulkane oder feuerspeiende Berge. Die uns am nächsten liegenden Vulkane sind der Vesuv bei Neapel und der Ätna auf Sizilien. Bei einem Ausbruch schleudern die feuerspeienden Berge Asche und Steine aus, und aus dem Krater des Vulkans fließen geschmolzene Erdmassen, Lava genannt. In unserem Vater- lande, besonders im Gebiete der Schwäbischen Alb bei Reutlingen, Urach, Kirchheim und auch im Hegau trat einst an zahlreichen Stellen ebenfalls feuerfllissiges Erdinnere zutage. Dieses bildete beim Erkalten den schon erwähnten schwärzlichen, sehr harten Basalt. Die Basaltberge (Jusi, Limburg) bilden gewöhnlich schöne, kegelförmige Erhebungen. Übrigens sind nicht alle kegelförmigen Berge, z. B. Achalm, Hohen- staufen, vulkanisch. Die wichtigsten Gesteine Württembergs. Granit und Gneis. Von den ältesten Gesteinen findet sich in Württemberg außer dem seltenen Basalt auch noch der G r a n i t. Er bildet mit dem meist unter ihm befindlichen Gneis den Grundstock des Schwarzwaldes. Beide Ge- steinsarten bestehen aus Quarz, Feldspat und Glimmer. Am leichtesten zu er- kennen sind die glänzend lichten oder braun bis schwarz gefärbten Blättchen des Glimmers. Zum Unterschied von dem grob- oder feinkörnigen Granit zeigt der Gneis ein schieferiges Gefüge. Beide Gesteine sind manchmal zerklüftet. Die Spalten oder Gänge sind dann nicht selten mit Kupfer- oder Silbererzen ausgefüllt. Der Abbau dieser Erzlager ist jedoch im Schwarzwald aufgegeben. An einigen Orten des Schwarzwalds steigen aus diesen Gängen warme Quellen auf (Wildbad, Baden- Baden). — Das am meisten zutage tretende Gestein des Schwarzwaldes ist der B un tsand st ein. Er besteht aus Quarzkörnern, die durch ein rotes, toniges oder kieseliges Bindemittel verkittet sind. In seinen Gänge:: finde:: sich Eisen- erze (brauner Glaskops). Die ergiebigen Lager bei Neuenbürg sind aber bereits Realienbuch. ig

4. Besonderer Theil - S. 404

1856 - Eßlingen : Weychardt
404 Erste Abtheilung. Europa. Jökull') 6,030', ©näselt 5,800', Eyjafjalla Jökull 5,700', Heklufjall oder Hekla 5,210' u. a. Man zählt auf der Insel gegen 29 Vulkane, von denen manche überaus thätig sind. Der Hekla, von dem man seit 1044 24 Ausbruche kennt, der Oeräfa Jö kull, der Skaptaar Jökull, derkatlegia, der Krabla, der Leirh- nukr u. a. entladen aus ihren Kratern fortwährend vulkanische Produkte, wie Lava, Asche, Steine u. dgl., und überschütten damit zuweilen die ganze Insel; ja beim Aus- bruch des Hekla 1693 siel die Aschenmenge sogar auf den 85 M. entfernten Färöern. Mit der vulkanischen Beschaffenheit Jolands stehen die vielen heißen Quellen in Verbindung. Einige derselben fließen ruhig, andere werfen, wie Springbrunnen, das Wasser 50', 100'— 200'in die Höhe; einige sind lauwarm, andere siedend heiß; einige haben trinkbares, andere trübes, schweslichtes Wasser. Von den Bewohnern werden sie in der Art zum Kochen benützt, daß sie ihre Töpfe in die Quelle stecken, wie man sonst die Töpfe zum Feuer stellt. In dem Thalc und an dessen Bergabhängen, das nördlich von Skalholt liegt und 6 M. v. Hekla und 3 Tagreisen östlich v. Reykjavik entfernt ist, zählt man über 100, theils warme, theils heiße Quellen, darunter die Geiser * *) oder intermittirende Springquellen. Unter ihnen sind am bekanntesten: der große Geiser, der neue Geiser oder Strokr und der kleine Strokr. Der große Geiser steigt von Zeit zu Zeit aus einem 18' im Durchmesser haltenden Becken in einem geraden Strahl bis 60', 100', sogar 200' empor. — 6. Viele Gewässer. Die meisten und längsten Flüsse ergießen sich an der Nord- und Süd-Westküste, wäh- rend au der Ost- und Süd-Ostküste nicht so viele und nicht so bedeutende Flüsse vor- kommen. Mittlere Jökelaue; 25 M. I. Thorsane; 24 M. I. Südl. Hvitaue; 20 M. l. Viele Landseen svatn.s: Thingvallavatn; Hvitarvatn; Myvatn. — 7. Im Verhältniß zur geogr. Breite hat Island, besvnd. der südl. Theil, ein mildes Jnselklima. Mittlere Jahreswärme zw. -ss 5° u. 0°. Sehr gemäßigte Win- terkälte; sie beträgt an der Südseite Islands nur — 3°, a. d. Nordseite nur — 6*/4°. Geringe Sommerwärme; sie steigt an der Südseite nur auf -s- 9'/.°, an der Nordseite auf 7*//. Die Sommer sind kurz, die Winter aber lang, besonders a. d. Nordküste. Diese ist bisweilen bis in den Juli mit arktisch. Treibeise bedeckt, das mitten in der warmen Jahreszeit Kälte verbreitet; a. d. Südseite erhebt sich 5 Monate lang das Thermometer nicht über den Gefrierpunkt. Dazu gesellen sich feuchte Nebel, die Island fast Jahr aus Jahr ei» nmschleiern, und furchtbare Stürme aus Nw. u. No. Längster Tag im S. 20 St., kürzester Tag 4 St. Im nördl. Theil geht aber die Sonne am längsten Tag gar nicht unter; dieser längste Tag, wie auch die längste Nacht im Winter, dauert ans den nördl. Punkten Islands eine ganze Woche. Merkwürd. Naturerscheinungen sind: das Nordlicht, dasschnee- licht u. d. Doppel so» ne. — 8. Produkte, a. Mineralien. Sumpfeisenerz, Marmor, Kalk, Gyps, Steinkohlen, Tors, Schwefel; letzter» liefert Krisuwik im Sw. und die Schwefelberge beim Krabla. b. Pflanzen. Verkrüppelte Weiden, Birken und Vogelbeerbäume. Den Mangel an Bauholz ersetzt das Treibholz, Baumstämme, die vom Meere an die Küsten, des. im N., ausgeworfen werden. Prächtig grüne Wiesen. Jsländ. Moos, ein gewöhnt. Nahrungsmittel,^indem es getrocknet zu Mehl gemahlen oder mit Milch zu Brei gekocht wird. Löffelkraut. Sauerampfer. Kohl. Rüben. Kartoffeln. Etwas Flachs und Hanf. c. Thiere. 25,000 St. Rindvieh. 20,000 kleine, aber starke u. schnelle Pferde. 350,000 Schafe. Viele Ziegen. Nennthiere; seit 1770 aus Norwegen eingeführt. Weiße Füchse. Eisbären kommen auf Eisschollen a. d. Nord- küste. Seehunde a. d. Küsten. Viel wildes Geflügel, des. Eidergänse. Viele Fische, des. Häringe, Lachse u. Dorsche. — 9. Geschichtliches. Ob Island bei den Griechen und Römern Thule hieß, ist ungewiß. Entdeckung durch den norwegischen Seeräuber Nad dock 860: Er nannte, die Insel Snäland s— Schneelands. Spuren einer früheren, und zwar christlichen, aus Schottland u. Irland stammenden Ansiedlung sind zwar vorhanden; doch scheinen bisse ersten Bewohner den Normännern bald unterlegen zu sein. Einwanderung der Norweger, die vor der Tyrannei des Harald Haarsagr flohen, seit 870. Republik mit eigener Verfassung u. eigenem Gesetz v. 928 — 1261. Von Island aus setzte Erik Rauda nach Grönland über, im I. 932 oder 982. Einführ, des Christenth. um 1000. Ansehnl. Bevölkerung; bedeutende Viehzucht; wichtige Schiffahrt; blühender Handel. Bewahrung der Sagen und Heldcngefänge der *) Jökull o. 35fei, plur. Jöklur o. Jökler, heißen in Island alle mit ewigen Schnee- u. Eismassen bedeckten Berge. Die Gletscher nennt man Jisbräer seisbräens. *) Geiser v. giosa — gießen, mit Ungestüm hervorbrechen.

5. Besonderer Theil - S. 858

1856 - Eßlingen : Weychardt
858 Dritte Abtheilung. Afrika. b. Insel St. Laurentii bei den portugiesischen Entdeckern 1506. c. Jsle Dauphine bei den ältern französischen Ansiedlern, d. Königin des indischen Oceans. — 2. Lage. Vom Kap St. Marie in 25° 45' S. Br. bis zum Kap Ambra in 11° 57' S. Br. Zu beiden Seiten des 65° O. L. Durch den 42 M. br. Kanal von Mozambique von der ostafrikauischen Küste getrennt. 112 M. von Bour- von. 142 M. von Mauritius. — 3. Größe. Von S. nach N. 215 M. l. 40 bis 60 M. br. 10,000 Qm. gr. Nächst Neuguinea die größte Insel der Erde. — 4. Ober- fläche. a. Kusten. 550 M. l. Im südlichen Theil bis 15° S. Br. einförmig, ohne gute Häfen, mit wenig offenen, als Rheden dienenden Baien. Viele sehr große und zu trefflichen Häfen taugliche Luchten im nördlichen Theil. b. Küstenebene. 10 bis 15 M. br. Sehr niedrig; sumpfig; oft sehr seenreich, c. Das Gebirgsland steigt von O. her fast mauerförmig, von W. her terrassenartig auf. Es bildet waldlose, grasreiche, 3,000' bis 4,000' h. Hochebenen mit rothem Thonboden, auf denen sich das 8,000' bis 12,000' h. Ambohitsmcna Gebirge s— rothes Gebirges und andere Gebirgsketten erheben. Wenig Pässe. d. ©estein. Urgebirgc, besonders Granit, mit prachtvollen Bergkrystallen, Turmalinen, Roscnqnarz rc. Thonschiefer. Kalkstein und Marmor. Verschiedene Sandsteine. Die ehemalige vulkanische Thätig- keit beweisen erloschene Krater, Laven, Schlacken und Basalte. Ziemlich häufige Erd- beben. Warme und kalte Mineralquellen. — 5. Gewässer. Sehr zahlreich. Viele Wasserfälle. Einige Flüsse sind an ihren Mündungen schiffbar. Flüsse und Seen wimmeln von Fischen und Krokodilen, a. Der Manang ara. 60 M. l. b. Der Mang u r n 60 M. 1. c. Der Mantao. d. Para-ceyla. e. Viele große und schöne id e e n. See von T a n a r i v a. N o s si - V o l a - S e e. — 6. Klima. a. Sehr mannigfaltige Temperaturen. Tropische, durch die Seewinde etwas gemilderte Hitze der Küsteugegenden. Letztere sind gesund, mit Ausnahme der Ostküste, deren miasmatischen Dünste die Gallenkrankheiten verursachen, welche als madegassische Fieber bekannt sind und den Europäern den Tod bringen. Gemäßigtes und gesundes Klima aus den Hochebenen. Hier geht das Thermometer im Winter bis auf den Frostpunkt herab. Die höchsten Gebirge bedecken sich im Winter sogar mit Schnee, b. Häufige und starke stiegen. Daher der große Wasserreichthum der Insel. — 7. Einwohner. 41/2 Mill. Sie nennen sich Malagasy; daher das europäische Malegaschen oder Madegassen. 2 Hauptvölker, aber gegen 27 Stämme. Heiden, welche ein höchstes Wesen erkennen, zugleich aber ein böses Princip annehmen u. die Sonne als befruchtende Kraft verehren, a. Mal a Yen auf den Binnen- hochcbenen. Dazu gehören die Betsilvo und die kriegerischen Howas. welche seit 1813 aus dem Innern hervorbrachen und die Insel unterwarfen, b. Volksstämme mit entschiedenem Kasfercharakter aus der Westseite. Unter ihnen die grau- samen Sakalawas, die 3/4 der Insel einnehmen, c. Eingewanderte Araber und Suaheli im 91. und So. — 8. Kultur, a. Außerordentlich fruchtbarer Boden und ungemein reiche Tropenvegetation. Wichtiger Ackerbau sreis ist das Hauptnahrungsmittel. Tropische und subtropische Kulturpflanzen: Palmen, Bananen, Ananas, eßbare Aruins, Bataten, Manioc, Zuckerrohr, Kaffe, Baumwolle, Indigo, Südfrüchte, Wein, Kartoffeln, Tabak rc.]. Prachtvolle Wälder mit den manigfaltig- ftcn und kolossalsten Tropenbäumen fquinquinabanm. Tanguiubaum, dessen giftige Früchte in den noch gebräuchlichen Ordalien angewendet werden. Der Ravinala. Gnmmibättme und Sträucher. Elemi- und Copalharzbäume. Eben-, Rosenholz-, Adlerholzbäume und andere. Farbe - und Tischlerhölzer. Zahlreiche Oelpflanzen, darunter die Ricinuspalme. Viel Gewürz- und Arzneipflanzen]. Ausgedehnte Vieh- zucht. Bienen- und Seidcnzucht. Viel Wild; aber keine Dickhäuter und keine Raubthiere. Bergbau Hsilber; Kupfer; Eisen. Kohlen. Salz]. Man- cherlei Gewerbe, hauptsächlich bei den Bewohnern der pflanzenarmen Hochebenen. fseiden-, Wollen- und Teppichweberei. Bijouterien. Eiseuwaaren. Sehr zierliche und schön gefärbte Klcidungsstoffe aus Palmenfasern]. c. Der innere Verkehr leidet durch "den Mangel an Straßen. Der Seehandel ist nicht mehr so bedeutend, wie früher. Die Nordamerikaner hauptsächlich führen verschiedene Fabrikate ein. Sklavenhandel und Seeraub haben aufgehört. — 9. Verfassung und Ver- waltung. Despotische Erbmonarchie der Howas.') Das sehr drückende ’) Der Howasherrscher Radam a fff 1828] erwarb sich die hochste Gewalt uber ganz Madagascar und war dem Christenthum und dcu Europaern sehr hold. Er schickte funge Lente aus seinem Volte nach Mauritius und Europa und liesi im Lande selbst dnrch britische Missionare christlichc Schnlett errichten, deren es 1828

6. Bilder aus dem Lande Braunschweig - S. 105

1890 - Wolfenbüttel : Zwißler
105 Über unsern Häuptern dehnt sich eine weite, gewölb- artige, aber durch Spalten und Klüfte vielfach zerrissene Decke. Die Felsblöcke, aus denen sie zusammengesetzt ist, scheinen nur lose befestigt zu sein. Was wohl in der Höhle am meisten die Aufmerksamkeit erregt, sind die Tropfsteingebilde, welche teils von der Wöl- bung herniederhängen, teils wie Säulen und Stämme zu ihr aufragen. Das Wasser, das tropfenweise niederfällt, hat diese Bildungen hervorgebracht und arbeitet noch fortwährend daran. Ihre oft wunderlichen Formen haben Veranlassung zu mancherlei Benennungen gegeben. Da sind Orgelpfeifen und Türme, da ist ein Wasserfall, der zu Stein erstarrt ist, u. a. m. Das schönste Stück ist die klingende Säule, deren Höhe 2v2 Meter beträgt. Sie ist innen hohl und giebt beim Anschlägen einen Metallton von sich. Gleich in der ersten Höhlenabteilung liegt auch der Brunnen. Das ist ein von Tropfstein gebildetes Becken von etwa 40 cm Länge und Breite. Das Wasser, das ihn füllt, ist von erquickender Kühle, grofser Klarheit und außerordentlichem Wohlgeschmack. Aehnlich dieser ersten Abteilung der Höhle, aber den- noch in ihren Einzelheiten und ihrer Gestaltung verschieden, sind die übrigen Abteilungen; es sind deren bis jetzt sieben fahrbar gemacht. Der Zugang zu ihnen führt bald durch enge Gänge, bald durch schmale Felsspalten, hier über zahlloses Getrümmer aufwärts, dort auf steil niedergehenden Berg- mannsleitern in die Tiefe. Ueberall ragen die dräuenden Felsblöcke über uns, unablässig tönt der melodische Tropfen- fall durch die Stille, klingend und nachhallend in den weiten Räumen. Wunderbar ist der Klang der menschlichen Stimme. Der Gesang des Führers, wie tönt er so glockenhell durch die Räume! Ein dumpfer Ruf in diese Spalte — und es ist, als ob der ganze Berg laut erdröhnte. Selbst ein leises Mur- meln, kaum hörbar gegen eine der Höhlenwände gehaucht, er- tönt an der gegenüberliegenden Wand in unbegreiflicher Stärke. Für Naturforscher sind von ganz besonderem Interesse einzelne Räume der Höhle, worin sich Knochenreste, in Tropfstein eingehüllt, vorfinden, welche zum Teil längst ver-

7. Bilder aus dem Lande Braunschweig - S. 107

1890 - Wolfenbüttel : Zwißler
107 auch die Weser und dringen bis zum Thüringer Walde vor. Ihre Wanderung die Ströme aufwärts und in die Nebenflüsse, ja Bäche hinein, geschieht sehr langsam. Man kann annehmen, daß viele Fische dreiviertel Jahr und länger im Flusse sich aufhalten. Während dieser ganzen Zeit nimmt der Lachs nicht die geringste Nahrung zu sich, darum wird er von Monat zu Monat leichter und verliert demgemäß auch an Wert. Wenn er seine Wanderung beginnt, ist er sehr fett, hat ein rötliches Fleisch und gilt als einer der wohlschmeckendsten Fische. Der schwerste in einem Frühling gefangene Lachs wog 20 kg; im Durchschnitt betrug das Gewicht 8- 9 kg. Der leichteste im Juli gefangene wog 2 kg. Infolge der großen Ergiebigkeit des Lachsfanges sind in der Weser immer neue Fangstellen eingerichtet. Am bedeutendsten ist die Fischerei bei Hameln. Vor den Wehren liegen flachgebaute Fahrzeuge vor Anker, von denen aus durch eine einfache Hebelvorrichtung die etwa 20 Quadratmeter großen Senknetze ins Wasser hineingelassen und nach kurzer Zeit wieder herausgehoben werden. Ist ein Lachs mit emporgebracht, so wird schnell das Netz nach dem Schiffe hingedreht und das Tier auf dasselbe geschleudert. Bei ergiebigem Fang werden Lachse schnell hintereinander, auch wohl zwei oder drei Fische auf einmal gefangen. Meistens kann man aber lange dem Aufheben des Netzes zuschauen, bis man einen Lachs auf demselben zu sehen bekommt. Eine andere Art ist der Fang mit Zuggarnen oder Grundnetzen. Die Zuggarne bilden eine Netzwand von 100—130 m Länge. Der obere, durch ein Tau gebildete Netzrand trägt Schwimmer aus Kork, die Unterwand des Netzes hat Bleikugeln. Zu dem Fischen mit diesen Zuggarnen sind 5 Leute erforderlich, drei bleiben mit dem einen Netz- ende am Lande, während die beiden andern mit dem Hauptteil des Netzes schnell bis in die Mitte des Stromes rudern, wobei sie allmählich das Netz ins Wasser werfen und dann mit dem andern Ende desselben stromaufwärts an das Ufer zurückrudern. Dadurch nun, daß die letztern das Netz allmählich wieder ans Land ziehen, die ersteren aber strom- aufwärts mit dem andern Netzende der Fangstelle sich nähern, wird die vom Netz umfaßte Wasserfläche immer kleiner, bis schließlich die eng eingeschlossenen Tiere von den ein wenig ins Wasser tretenden Fischern mit leichter Mühe gegriffen werden können. Die gefangnen Lachse werden durch einen Schlag mit einem Stock

8. Besonderer Theil - S. 75

1856 - Eßlingen : Weychardt
Die deutschen Bundesstaaten. Die Gewässer. 75 a. Rechte Zuflüsse. 1. Die Plessur. — 2. Die Land- quart; 7 M. lang. — 3. Die Jll; 12 M. lang. — 4. Die Bregenzer Reichenau der Hinterrhein in den Fluß des Hauptthales. — b. Die Quellen des Rin de Models smedelser Rhein; Mittelrhein^j, am Soursee ffrodasj und im See Dim am Luckmanier hmedelser Rheins 6,670'. Der Mittelrhein fließt durch das 6 Stunden lange Medelser Thal; Mündung bei Dissentis 3,420'. — c. Der Hinterrhein vom Rheinwaldgletschcr im Gebirge Adula an der Kante Piz Val- rhein 5,760'; durchfließt das Rheinwaldthal, das Schamser Thal mit der schauer- lichen Thalschlucht der Via mala oder des Schreckenthales und das Domletschthal; Mündung bei Reichenau 1,880'. Rechter Zufluß: Albnla aus einem See aus dem Bergjoche Albnla. 2. Der Oberlauf bis zum Bodensee 7,240—1,200'. Bis zur Mündung der Plessur unterhalb Chur durchfließt der Rhein gegen O. ein 10 Meilen langes Längenthal, von da bis zum Bodensee ein bis 2 Meilen breites und 10 Meilen langes, gegen N. gerichtetes Querthal. Er verläßt Graubünden bei der Verengung zwischen dem Fläscher und Schellenberge, nachdem er die Wasser von 150 Gletschern aufgenommen hat und fließt alsdann zwischen St. Gallen im W., Liechtenstein und Vorarlberg im O. 3. Der Mittellauf bis Bonn. a. Sobald der Rhein die Alpen verlassen hat, bildet er den Bodensee fvon Boden — Vertiefung. Lacus bodaimcus.]. Er ist 17vs Stunden lang, zwischen Friedrichshafen und Rorschach 4 Stunden breit, 91/2 Q.m. groß, bis 850' tief und 1,208' hoch. Bei Constanz theilt er sich in den Ueberlinger See mit der V2 Stunde im Umfang haltenden Insel Meinau, und in den unteren oder Zeller See mit der 5/n Stunden langen und 1/2 Stunde breiten Insel Reichenau. Der fischreiche, reizende See wird lebhaft von Dampf- booten und Segelschiffen befahren. Gefährliche Winde sind der Südwind sföhnsj, der Nordwest- und Westwind. Eine eigenthümliche Bewegung seines Wassers heißt Ruhß. Im Frühlinge bedeckt ihn öfters ein gelber Schaum, Blüthe genannt. — b. Bei Stein verläßt der Rhein den Bodensee und fließt gegen W. bis Basel durch sein oberes Dnrchbruchsthal. Hier bildet er 4 Wasserfälle: den 300' breiten und 60 — 70' hohen Rheinfall bei Laufen, 1/2 Stunde unterhalb Schaffhansen; den Wasserfall unterhalb Znrzach; den Laufen bei Laufenbnrg und den Hbli- tz ackern oder das Gewild bei Rheinfelden. — c. Von Basel 763' bis Mainz 244' bewässert der prächtige, nördlich strömende Rhein die mittlere Rb ein ebene. Häufig ist er mit Dämmen eingefaßt und bildet viele Inseln. — d. Das untere Durchbruchsthal bis Bonn 120'. Nachdem der majestätische Rhein in westlichem Laufe den schönen Nheingau umzogen hat, durchbricht er in einem mit Burgen, Ruinen, Schlössern, zahlreichen Ortschaften und Städten geschmückten Thäte in nord- westlicher Richtung das niederrhcinische Schiefergebtrge. Hier liegen das Bing er Loch, früher ein Wasserfall, wo schon durch Drusus die Felsen theilweise, später noch mehr durch Karl den Großen gesprengt, durch Sprengungen in neuester Zeit aber fält ganz gefahrlos gemacht wurden; der Mäusethurm auf einer Rhein- klippe; das wilde Gefährt, eine gefährliche Stelle zwischen Felsen und Bänken unterhalb Bacharach; die Lurley svon Lure — lauter, und Ley — Schiefer, Felss, ein Felsen unterhalb Oberwesel, aus dem ein fünfmaliges Echo wiederhallt und der Kanonendonner furchtbar wiedertönt; die Bank, ein gewaltiger Strudel zwischen Oberwesel und St. Goar; das Gewirr unterhalb St. Goar. 4. Der Unterlauf. Von Bonn bis Emmerich fließt der Rhein gegen Nw. Unterhalb Emmerich beginnt das 400 Q.m. große Delta, das größte in Europa. Bei Pannarden entsendet der Rhein links die Waal [Vahala], welche sich bei Gor- kum mit der Maas verbindet und den Namen Merwe oder Merwede erhält. Oberhalb Arnheim trennt sich rechts die neue Ussel [Fossa Drusiana]. Dieser unter Drusus gegrabene Kanal geht vom Rhein bis Doesburg in die alte Ussel und mündet durch letztere bei Kämpen in die Zuyder See. Von Arnheim an läuft der Rhein bis Wyk by Duurfteede gegen W. Hier geht der dritte Arm, der Leck, gegen W. Er ist ursprünglich ein von den Römern gegrabener Kanal, dessen Bett durch die große Fluth 839 so sehr erweitert wurde. Oberhalb Rotterdam verbindet sich der Leck durch 2 Arme, durch den Leck und die Ussel mit der Maas, wäh- rend der Rhein als ein unbedeutender Fluß nordwestlich unter dem Namen des krummen Rheins nach Utrecht fließt. Hier geht die Vecht von ihm ab, die als

9. Besonderer Theil - S. 177

1856 - Eßlingen : Weychardt
Die deut sch en Bundesstaaten. Das Großherzogth. Mecklenb.-Schwerin. 177 — 2. Küstenflüsse der Ostsee. Stepenitz; zum Theil Grenzfluß gegen das Fürstenthum Ratzeburg. Warnow mit der Mildenitz u. Nebel. Necknitz; Grenzfl. gegen Pommern. — 3. Odersystem. Peene mit der Trebel; Grenzfl. gegen Pommern. — 4. 329 Landseen. Schweriner See, 118' h.; 1,1x Qm. Durch die Stör ist er mit der Elde, durch den bei Wismar mündenden Schiffsgraben mit der Ostsee verbunden. Krakow er See; durch die Nebel m. d. Warnow verbunden. Alt-Schweriner See. Plauer See, 0„, Qm. Malchower See. Fleesen See. Kalo in See. Die Müritz mit der südlichen Veren- gung Nebel; 216'; 2,42 Qm. Die 6 letzteren Seen stehen durch die Elbe mit der Elbe in Verbindung. Malchiner u. Kummerower See sind von der Peene durchflossen. 4. Mildes, gesundes Kiistenklima. Mittelwarme 4- 9°. Ziemlich feuchte Atmosphäre u. sehr veränderliche Witterung. Häufige Nebel u. Stürme, beson- ders an der Küste, am häufigsten in den Aequinoctialzeiteu. Die Gewitter sind in der Nähe der großen Laudseen oft sehr stark u. lange dauernd. 3. Einwohner 1851: 543,328.*) — 1. Abstammung. Die Bewohner sind ein Gemisch von slavischem u. germanischem Blute mit niedersächsischer, bei den höheren Ständen mit hochdeutscher Mundart, denn die Bewohner sind schon seit Jahrhunderten in Sprache u. Sitte germanisirt. Selbst das Fürstenhaus, das einzige dieser Art in Europa, ist slavischen Ursprungs. — 2. Religion. 539,175 Lutheraner, unter dem Consistorium in Rostock u. 5 Superintendenten; für die Städte Rostock u. Wismar bestehen besondere Stadtcousistorien. 185 Reformirte. 635 Katholiken in Schwerin u. Ludwigsluft, unter dem Bischof von Hildesheim. 3,333 Juden. 6. Kultur. — 1. Die Landwirthschast bildet die Hauptbeschäftigung u. die Grundlage des Wohlstandes der Bewohner. Blühender Ackerbau. Viele Wal- dungen von Nadelhölzern, aber auch von Buchen u. Eichen. Sehr blühendevieh- zucht. Bedeutende Fischerei?) — 2. Die Gewerbst hätigkeit ist von keiner Bedeutung, Gewerbe, mit Ausnahme der allerunentbehrlichsten, dürfen nur in den Städten getrieben werden. ^) — 3. Sehr bedeutender Handel auf der Elbe gen Hamburg u. von den Ostsceküsten aus nach Schweden, Dänemark, Rußland u. Frank- reich. Der Verkehr zu Lande hat durch die Eisenbahnen zugenommen.4)— 4. Ver- *) Zahl der Wobnplätze. 40 Städte, 9 Flecken, 308 größere Dörfer mit mehr als 200 E., 1,241 Höfe, 183 Meiereien, 908 kleinere Dörfer u. einzelne Ge- höfte, 2,597 Ortschaften. 395 Dörfer u. Höfe haben Kirchen, 35 Dörfer Kapellen, 1,048 Dörfer haben Schulen u. 27 Dörfer die Jahrmarktsgerechtigkeit. ') Boden benntzung. 160 Qm. Ackerland; 26 Qm. Waldboden; 20 Qm. Wiesen; 12 Qm. Weiden, Haiden, Brüche, Torfmoore; 10 Qm. Unland, Wege, Gewässer. Es gibt nur 4 Grundbesi tzer. a. Das landesherrliche Domanium, mit Ausschluß der sog. inkamerirten Güter, d. h. der seit 1748 zum Domanium er- worbenen ritter- u. landschaftlichen Privatgüter; 92,„ Qm. gr. b. Die Ritter- schaft mit 100,23 Qm. c. Die 3 Landesklöster Dobberliu, Malchow u. Rib- nitz mit 7,4z Qm. ä. Die 40 Städte mit 24,„ Qm. Der Bauer ist kein Grundeigenthümer, sondern nur Zeit-, höchst selten Erbpächter. Das Land ist in Höfe getheilt, die meistens sehr groß sind. Ein Hof von 100,000 Qruthen Land gilt für sehr klein; die meisten Güter haben zwischen 2 — 400,000 Qr. Die Zahl der größeren Güter von 5 — 700,000 Qr. u. darüber ist sehr beträchtlich; es gibt sogar Güter von l = l»/a Mill. Qr o. über -/, Qm. Flächeninhalt. — 2. Ange- baute Gewächse. Sehr viel Getreide, Hülsen-u. Gartenfrüchte, Oelpflanze», Kar- toffeln, Flachs, Hanf, Taback, Futterkräuter. Etwas Obstbau. Eine Weiupflanzung am Crivitzer See in 53° 33' N. B. u. in 102' a. H. — 3. Viehstand. Vor- treffl. Rindvieh; 92,000 meist edle Pferde; 1,300,000 größtentheils veredelte Schafe; sehr viel Schweine u. Federvieh; unbedeutende Bienenzucht. — 4. Das Mineral- reich liefert Bernstein in der Ostsee u. in der Müritz, etwas Braunkohlen, Torf u. etwas Salz zu Sülze. /) Bon den Gewerben sind zu erwähnen: Leinen- u. Wollweberei, Tabacks- sabrikation, viele Branntweinbrennereien, einige Zuckerrafsinerien, Papiermühlen u. Glashütten; Schiffsbau, vorzüglich in Rostock u. Warnemünde; Maschinenfabrik in Plan. 4) 1. Ausfuhrartikel: Getreide, Wolle, Butter, Vieh, Pferde, Schweine, Völtr r, Lehrbuch der Geographie. Ii. 12

10. Besonderer Theil - S. 640

1856 - Eßlingen : Weychardt
640 Zweite Abtheilung. Asien. Wasser ins Meer, darunter 2 Mill. Kubiksuß Erde. Seine gelben Fluthen färben das Meer. Lebh. Schiffahrt. Viele große Zuflüsse, Cc. Der Pgi- Ho; mit dem Huen-Ho links. Ein großes Kanalsystem, darunter der 250 M. l. Kai serkanal, verbindet die Mündungen der Ströme von Pai-Ho bis zum Si-Kiang. 5) d. Viele Seen. Tllllgtillg See. 88 Qm. Pho-jang See. 83 Qm. Tai See. 50 Qm. Hon-tse See. 50 Qm. Klio-jeu See. 35 Qm.— 6. Klima. Sehr verschiedene Temperaturen von der tropischen Wärme der Süd-u. Südostgestade bis zur polaren Kälte in der Schneeregion. Wahres Kontinentalklima; daher niedrigere Mitteltempera- turen, als unter gleicher Breite im W. des alten Kontinents, a. Tropisches Klima. Im S. u. So. Küstenland. Mittelwärme des Jahres, Winters u. Sommers in Canton unter 2 3" 8' N. Br.: -s- 21",^; -f- 14°,7; -f- 28°„2. Nasse Jahreszeit bei Sw. Musson vom April bis Oct. Trockene Jahres- zeit bei No. Musson vom Oct. bis April. Unangenehme Kälte bei Nacht, so daß es selbst Eis friert. Schnee ist in den niedern Gegenden sehr selten. Furchtbare Stürme [ietfune] auf dem Meere und an den Küsten, besonders im Juni und Juli. Ir. Subtropisches Klima. Zwischen 25" bis 35" Br. 2 nasse und 2 trockene Jahreszeiten, c. Gemäßigtes Klima. Zwischen 350 bis 42° N. Br. Mittelwärme des Jahres, Winters u. Som- mers in Pe-king unter 39" Br.: -j- 12",7; — 3°a; -f- 28°,l. Strenge Winter. Heiße Sommer. Reichliche Sommerregen. — 7. Einwohner: 358 Mill. 4,900 E. auf 1 Qm. Meist Chinesen. 3 Abtheilungen: die ehrenwerthe Bevölkerung [2iang]; der Pöbel [3in]; die Leute, welche keinen festen Wohnsitz haben fmau]. 3 heidnische Religionen: Kultus des Lao-tse; Lehre des Eonfucius; Buddhaismus. Wenige Mu- hamedaner, Juden und Christen.") 2. Kultur. — 1. Die Chinesen sind ausgezeichnet fleißige und um- sichtige Ackerbauer, Landwirthe und Bergleute"), erfindsame Tech- 5) Kanäle. China ist, nächst den Niederlanden und England, das kanal- reichste Land der Erde. 350 Kanäle, die meist mit dem großen Kaiserkanal in Verbindung stehen. Letzterer geht von Pe-king bis Hang-tscheu-sn durch die 4 Küsten- provinzen Pe-tscheli, Schan-tnng, Kiang-su u. Tsche-kiang n. durchschneidet den Un- terlauf der beiden großen Ströme. Länge: 250 M. Breite: 200' bis 1,000'. Er durchschneidet eine Menge von Seen, nimmt viele Nebenkanäle auf, durchbricht Felsen u. Berge, überschreitet oft ans 20' h. Dämmen natürliche Bodeneinschnitte und ist stets von vielen 1,000 Fahrzeugen bedeckt, welche die Erzeugnisse der anliegenden, äußerst fruchtbaren Landschaften verführen. Von Hang-tscheu-fu geht eine zweite Wasser- straße den Jan-tsc-kiang aufwärts bis zum Pbo-jaug See, dann durch diesen See den Kia-Kiang aufwärts bis Nan-ngan. Von hier werden die Waaren über den 8,000' h. Meiling-Paß des Na»-Ling 4 M. weit bis Nan-Hiung getragen, u. dann den Tsching-Kiang bis zu der Bucht von Kanton hcrabgesührt. °) Einwohner. — 1. Wohnplätze. Sehr dichte Bevölkerung, besonders in den Küstenprovinzen. 1588 Städte; darunter viele Städte mit über 100,000 E. Pe-king 2 Mill. E. Hang-tscheu-fn 1 Mill. E. Kanton 1 Mill. E. Unzählige Flecken u. Dörfer, darunter viele so groß u. volkreich, als die größten Städte. Flecken King-te-lsching u. Dorf Fu-schan mit je 1 Mill. E. Die Flecken u. Dörfer unter- scheiden sich von den Städten nur dadurch, daß sie keine Umfangsmauern haben. Die ungeheure Volksmenge, die Thätigkeit n. Beweglichkeit der Chinesen erzeugt in vielen Provinzen auf den Land- u. Wasserstraßen, in den Städten u. Flecken ein großes Gedränge, daß man in dem Menschengewühle nur mit äußerster Mühe hindurch- dringen kann u. die größten Städte Europas als Einöden dagegen erscheinen. Mil- lionen von Menschen leben nur in schwimmenden Hütten, auf Schiffen u. auf den Flößen der großen Ströme und Seen. — 2. Abstammung, a. Die Chinesen
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