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1. Realienbuch für die katholischen Volksschulen Württembergs - S. 282

1910 - Leutkirch : Bernklau
— 282 — Sprengschuß oder durch das Lämpchen eines Bergknappen, zur Entzündung gelangen. Dabei entstehen furchtbare Explosionen, die oft schon Hunderte von Menschenleben vernichtet haben. Verwendung. Die Steinkohle ist vor allem ein geschütztes Brenn- material. Ihre Brennkraft ist dreimal größer als die des Buchen- holzes. Wegen der großen Hitze, die sie beim Brennen entwickelt, wird sie fast allgemein zum Heizen der Wohnzimmer und Maschinen verwendet. Manche Handwerker brauchen sie bei Ausübung ihres Gewerbes. Die Steinkohle gibt aber nicht bloß Wärme, sondern auch Licht. In den Gasfabriken wird aus ihr das Leuchtgas gewonnen. Zu diesem Zwecke werden Steinkohlen in tönernen Röhren unter Luftabschluß zum Glühen gebracht. Das sich hierbei entwickelnde Gas wird in einen großen Behälter, den Gasometer, ge- leitet. Die ausgeglühten Kohlen, die zurückbleiben, heißen Koks. Auch dieser ist als Heizmittel sehr geschätzt. Entstehung der Steinkohlen. In den Steinkohlenbergwerken findet man hin und wieder sehr gut erhaltene Pflanzenabdrttcke. Diese zeigen uns, daß die Stein- kohle pflanzlichen Ursprungs sein muß. Allerdings waren die Gewächse, die bei ihrer Bildung die Hauptrolle gespielt haben, ganz anderer Art als die jetzt wach- senden. Es waren riesige, baumartige Farue, Bärlappe und Schachtelhalme, die auf nassem Grunde in dichten Wäldern beisammenstanden. Bei der damals Hähern Temperatur und bei der feuchten Beschaffenheit der Luft wuchsen die Pflanzen rasch empor, starben aber auch bald wieder ab. Auf ihren modernden Resten ent- falteten wieder iunge Bäume neues Leben, um früher oder später ihren Vor- gängern ins nasse Grab zu folgen. So entstanden da und dort mächtige Anhäu- fungen von verfaulten Pflanzenstoffen, ganz so, wie das in unsern seichten stehen- den Gewässern im kleinen heute noch vor sich geht. Wir nennen diesen Schlamm, der aus vermoderten Resten von Pflanzen unter Luftabschluß entsteht, Faulschlamm. Dieser ist um so reichlicher aufgehäuft, je dichter der Pflanzenwuchs in einem Wasser- becken ist. In den vorweltlichen Sumpfwäldern bildete sich im Lause von Jahr- tausenden auf dem Grunde des Wassers eine ungeheure Menge Faulschlamm. Wenn dann durch irgend welche Ursachen, z. B. Senkung des Erdbodens, Einbruch des Meeres, diese Wälder untergingen, so wurden sie von Sand oder Tonnrassen zu- gedeckt. Durch den gewaltigen Druck von oben wurde aus dem weichen Schlamm allmählich eine harte, feste Masse, unsere Steinkohle. Die Braunkohle. Mit der Steinkohle hat die in verschiedenen Teilen Deutschlands (Schlesien, Sachsen, Hessen) häufig vorkommende Braunkohle die Entstehung gemein. Ihre Bildung, gu der hauptsächlich Nadelbäume beigetragen haben, fällt aber in eine viel spätere Zeit. Ihre Gewinnung macht weniger Mühe und Unkosten, weshalb sie ein billigeres Brennmaterial liefert. Gleich der Stein- kohle brennt sie mit heller, leuchtender Flamme, hinterläßt aber

2. Realienbuch für die katholischen Volksschulen Württembergs - S. 288

1910 - Leutkirch : Bernklau
288 Arten des Tons. Reiner Ton ist die weiße Porzellanerde. Sie wird zu den verschiedenartigsten Gegenständen des täglichen Gebrauchs und der Kunst geformt. — Ist die Tonerde durch etwas Eisen, Kalk und Sand verunreinigt, so heißt sie Topf er ton. Wegen des Eisengehaltes hat dieser gewöhnlich eine gelbe oder rötliche Färbung. Er liefert das Material für den Hafner, der aus ihm die verschiedensten Tonwaren formt und brennt. Nach dem Brennen sind aber der- artige Gefäße sehr porös (Blumentöpfe), weshalb sie das Wasser durchlassen. Um ihnen die Porosität zu nehmen, werden sie mit einer Glasur überzogen und dann zum zweitenmale der Gluthitze des Feuers ausgesetzt. — Eine gröbere Tonerde ist der Lehm. Er ist von verschiedener Farbe und enthält namentlich viel Sand. Der Hafner braucht ihn beim Aufstellen der Ofen und der Ziegler zur Anfertigung von Backsteinen und Dachplatten. — Aus kristallisiertem Ton be- stehen zwei hochgeschätzte, dem Diamant an Härte und Feuer wenig nachstehende Edelsteine, der tiefblaue Saphir und der blutrote Rubin. Gr-geschichtliches. Entstehung der Erdrinde und Bildung der Gebirge. Man darf wohl mit Sicherheit annehmen, daß unsere Erde vor vielen Jahrtausenden eine glutflüssige Kugel war. Allmählich erkaltete die Oberfläche der feurigen Erdkugel. Es entstand eine harte Kruste, die wie ein Mantel das glutflüssige Innere umschloß. Je mehr aber die feurige Erdmasse sich abkühlte, desto mehr zog sie sich zusammen. Die feste Erdkruste bekam daher Runzeln wie die Schale eines Apfels, dessen Fleisch zusammenschrumpft. Manchmal zerbrach auch die Erdrinde beim Einsinken, und es traten Teile der feuerflüssigen Erdmasse hervor, die sich auf der Oberfläche decken- förmig ausbreiteten und bald erstarrten. Wir nennen die auf solche Weise entstan- denen Gesteine D u r ch b r u ch g e st e i n e. Da sie immer als Felsen in großen Massen auftreten, heißt man sie auch M a s s e n g e st e i n e. Die bekanntesten Arten sind Granit und Basalt. Bildung der Meere. Anfänglich war die Erde von einer dichten Gashülle umgeben. Infolge der fortschreitenden Erkaltung der Erdrinde verdichtete sich der in ihr enthaltene Wasserdampf. Er verwandelte sich in Regen, der auf die Erde fiel, die Vertiefungen anfüllte und in den Erdboden eindrang. So bildeten sich die großen Weltmeere und so entstehen heute noch Quellen und Flüsse. Die aus dem Wasser hervorragenden Teile bildeten das trockene Land. Nun wirkte auch das Wasser bei der Gestaltung der Erdoberfläche mit, hier zerstörend, dort ausbauend. Frost und Hitze, Wind, fließendes Wasser und die brandenden Meereswogen lockerten und lösten Teile der erstarrten Erdrinde auf. Der Schutt wurde an verschiedenen Stellen, besonders auf dem Grunde des Meeres, in der Nähe der Küste abgelagert. Durch den Druck der darüber befindlichen Wassermenge erhärteten die Schlammassen. So entstanden die S ch i ch t g e st e i n e. Zum Unterschied von den ungeschichteten Massengesteinen bilden sie immer Lagen oder Platten (Schichten). Vor allem die Schiefer- und die meisten Sand- und K a l k st e i n e sind Ablagerungen des Wassers. Diese Bildung von geschichteten Gesteinen erfolgte an den verschiedensten Stellen. Denn mit dem weitern Zusammenschrumpfen des Erdkerns entstanden

3. Realienbuch für die katholischen Volksschulen Württembergs - S. 122

1910 - Leutkirch : Bernklau
122 Hilfsmittel für den Verkehr sind Post, Telegraph und Telephon. Am Ende des Jahres 1906 beförderten 816 Postanstalten das geschriebene und gedruckte Wort, Pakete, Telegrannne in alle Teile des Landes, des Reiches und in die fernsten Gegenden der Welt. Im Jahre 1907 waren an das allgemeine Fernsprechnetz 1894 Orte angeschlossen. Zu diesen Verkehrsmitteln ist das Auto- mobil hinzugetreten, und auch das Luftschiff wird sich wohl noch in den Dienst des Verkehrs stellen. Unter den eingeführten Gütern stehen Steinkohlen, Eisen, Getreide und Obst obenan. Unsere Ausfuhr besteht hauptsächlich in Salz, Holz, Zement, Vieh und Molkereiprodukten. Bevölkerung. Das Land nimmt mit fast 2y2 Millionen Einwohnern der Volks- zahl nach die vierte Stelle unter den deutschen Staatei: ein. Bei seiner Volksdichte von 118 Einwohnern auf 1 qkm gehört es zu den am dichtesten besiedelten Ländern in Deutschland. Selbstverständlich ist es nicht überall gleich dicht bewohnt. Während im Neckarkreis auf 1 qkm 244 Einwohner kommen, trifft es im Schwarzwaldkreis nur 113, im Donaukreis nur 86 und im Jagstkreis nur 79 Einwohner auf 1 qkm. Die dichteste Bevölkerung hat das Oberamt Stuttgart-Stadt mit 4300 Einwohnern, die dünnste das Oberamt Münsingen mit 45 Einwohnern auf 1 qkm. Von den 2% Millionen Einwohnern Württembergs bekennen sich 7/io zur evangelischen und 3/io zur katho- lischen. Religion. Die Protestanten bewohnen die Mitte des Landes, Altwürttemberg, während die Katholiken mehr die Grenzgebiete, den südöstlichen Schwarzwald, die südwestliche und nordöstliche Alb, das mrtere Neckartal, das Ellwangische, das Mergentheimische mrd das Oberland, also Neuwürttemberg, bewohnen. Der Abstanrmung nach gehören 7/g zum schwäbischen, 1is zum fränkischen Stamm. Die Sprachgrenze zieht über Calw, Leonberg, Ludwigsburg, Backnang, Gaildorf, Ellwangen; südlich der Linie wohnen die Schwaben, nördlich die Franken. Bildungswesen. In Württemberg steht die geistige Bildung auf hoher Stufe. Selbst die kleinste Gemeinde hat ihre Volksschule. Für ein größeres Maß von Bil- dung sorgen 14 Gymnasien, 10 Oberrealschulen, viele Latein- und Realschulen, die Universität in Tübinger:, die Technische Hochschule in Stuttgart und zahlreiche Fach- schulen. Die trefflichen Bildungsanstalten unseres Larrdes haben sicher einen nam- hafter: Anteil an den glänzenden Fortschritten, die in der Landwirtschaft sowohl als auch in der Industrie zu verzeichnen sind. Hohenzollerrr. Die hoheuzollerschen Fürstentümer gehören zum Königreich Preußen. Sie liegen zwischen Württemberg und Baden und haben an allen natürlichen Gebieten Württembergs Anteil. Die wichtigsten Wohnorte sind: S i g m a r i n g e n, die Residenz des Fürsten vor: Sigrnaringen, und Beuror: mit berühmter Ber:ediktir:er-Abtei, beide an der Donau, sowie H e ch i n g e n an: Fuße des Hohenzollern.

4. Realienbuch für die katholischen Volksschulen Württembergs - S. 289

1910 - Leutkirch : Bernklau
— 289 — größere Vertiefungen. Das Wasser floß aber immer nach der tiefsten Stelle, nur hier neue Meere zu bilden. Versteinerungen. Bei dem wiederholten Wechsel von Land und Wasser sind viele der früherir Pflanzen- und Tiergeschlechter untergegangen. Während die Gewächse meist verkohlten, blieben uns von vielen Tieren die harten Teile, Schalen, Knochen u. a., erhalten. Diese verhärteten, in den Schlamm eingebettet, zu Stein: sie versteinerten. Aus den vielfachen Überresten können wir deutlich er- sehen, daß die meisten der frühern Pflanzen und Tiere von den heute lebenden sehr verschieden waren. Da alle die genannten Schichtgesteine in den einzelnen Lagen immer nur ganz bestimmte Arten von Lebewesen einschließen, können wir daraus folgern, daß jene Schichten, welche die gleichen Arten enthalten, dem- selben Zeitabschnitt angehören. So sind also die Versteinerungen gleichsam die Buchstaben, womit die Geschichte der Entstehung der Erde aus mächtige Blätter (Schichten) eingetragen ist. Vulkane. Obwohl seit dem glutflüssigen Zustande der Erde gewaltige Zeit- abschnitte vergangen sind, so ist doch bis auf den heutigen Tag die Erde in ihrem Innern noch nicht erkaltet. Auch jetzt noch dringen bisweilen an manchen Orten feuer- flüssige Massen aus den Tiefen an die Oberfläche. Wir nennen solche Stellen Vulkane oder feuerspeiende Berge. Die uns am nächsten liegenden Vulkane sind der Vesuv bei Neapel und der Ätna auf Sizilien. Bei einem Ausbruch schleudern die feuerspeienden Berge Asche und Steine aus, und aus dem Krater des Vulkans fließen geschmolzene Erdmassen, Lava genannt. In unserem Vater- lande, besonders im Gebiete der Schwäbischen Alb bei Reutlingen, Urach, Kirchheim und auch im Hegau trat einst an zahlreichen Stellen ebenfalls feuerfllissiges Erdinnere zutage. Dieses bildete beim Erkalten den schon erwähnten schwärzlichen, sehr harten Basalt. Die Basaltberge (Jusi, Limburg) bilden gewöhnlich schöne, kegelförmige Erhebungen. Übrigens sind nicht alle kegelförmigen Berge, z. B. Achalm, Hohen- staufen, vulkanisch. Die wichtigsten Gesteine Württembergs. Granit und Gneis. Von den ältesten Gesteinen findet sich in Württemberg außer dem seltenen Basalt auch noch der G r a n i t. Er bildet mit dem meist unter ihm befindlichen Gneis den Grundstock des Schwarzwaldes. Beide Ge- steinsarten bestehen aus Quarz, Feldspat und Glimmer. Am leichtesten zu er- kennen sind die glänzend lichten oder braun bis schwarz gefärbten Blättchen des Glimmers. Zum Unterschied von dem grob- oder feinkörnigen Granit zeigt der Gneis ein schieferiges Gefüge. Beide Gesteine sind manchmal zerklüftet. Die Spalten oder Gänge sind dann nicht selten mit Kupfer- oder Silbererzen ausgefüllt. Der Abbau dieser Erzlager ist jedoch im Schwarzwald aufgegeben. An einigen Orten des Schwarzwalds steigen aus diesen Gängen warme Quellen auf (Wildbad, Baden- Baden). — Das am meisten zutage tretende Gestein des Schwarzwaldes ist der B un tsand st ein. Er besteht aus Quarzkörnern, die durch ein rotes, toniges oder kieseliges Bindemittel verkittet sind. In seinen Gänge:: finde:: sich Eisen- erze (brauner Glaskops). Die ergiebigen Lager bei Neuenbürg sind aber bereits Realienbuch. ig

5. Besonderer Theil - S. 404

1856 - Eßlingen : Weychardt
404 Erste Abtheilung. Europa. Jökull') 6,030', ©näselt 5,800', Eyjafjalla Jökull 5,700', Heklufjall oder Hekla 5,210' u. a. Man zählt auf der Insel gegen 29 Vulkane, von denen manche überaus thätig sind. Der Hekla, von dem man seit 1044 24 Ausbruche kennt, der Oeräfa Jö kull, der Skaptaar Jökull, derkatlegia, der Krabla, der Leirh- nukr u. a. entladen aus ihren Kratern fortwährend vulkanische Produkte, wie Lava, Asche, Steine u. dgl., und überschütten damit zuweilen die ganze Insel; ja beim Aus- bruch des Hekla 1693 siel die Aschenmenge sogar auf den 85 M. entfernten Färöern. Mit der vulkanischen Beschaffenheit Jolands stehen die vielen heißen Quellen in Verbindung. Einige derselben fließen ruhig, andere werfen, wie Springbrunnen, das Wasser 50', 100'— 200'in die Höhe; einige sind lauwarm, andere siedend heiß; einige haben trinkbares, andere trübes, schweslichtes Wasser. Von den Bewohnern werden sie in der Art zum Kochen benützt, daß sie ihre Töpfe in die Quelle stecken, wie man sonst die Töpfe zum Feuer stellt. In dem Thalc und an dessen Bergabhängen, das nördlich von Skalholt liegt und 6 M. v. Hekla und 3 Tagreisen östlich v. Reykjavik entfernt ist, zählt man über 100, theils warme, theils heiße Quellen, darunter die Geiser * *) oder intermittirende Springquellen. Unter ihnen sind am bekanntesten: der große Geiser, der neue Geiser oder Strokr und der kleine Strokr. Der große Geiser steigt von Zeit zu Zeit aus einem 18' im Durchmesser haltenden Becken in einem geraden Strahl bis 60', 100', sogar 200' empor. — 6. Viele Gewässer. Die meisten und längsten Flüsse ergießen sich an der Nord- und Süd-Westküste, wäh- rend au der Ost- und Süd-Ostküste nicht so viele und nicht so bedeutende Flüsse vor- kommen. Mittlere Jökelaue; 25 M. I. Thorsane; 24 M. I. Südl. Hvitaue; 20 M. l. Viele Landseen svatn.s: Thingvallavatn; Hvitarvatn; Myvatn. — 7. Im Verhältniß zur geogr. Breite hat Island, besvnd. der südl. Theil, ein mildes Jnselklima. Mittlere Jahreswärme zw. -ss 5° u. 0°. Sehr gemäßigte Win- terkälte; sie beträgt an der Südseite Islands nur — 3°, a. d. Nordseite nur — 6*/4°. Geringe Sommerwärme; sie steigt an der Südseite nur auf -s- 9'/.°, an der Nordseite auf 7*//. Die Sommer sind kurz, die Winter aber lang, besonders a. d. Nordküste. Diese ist bisweilen bis in den Juli mit arktisch. Treibeise bedeckt, das mitten in der warmen Jahreszeit Kälte verbreitet; a. d. Südseite erhebt sich 5 Monate lang das Thermometer nicht über den Gefrierpunkt. Dazu gesellen sich feuchte Nebel, die Island fast Jahr aus Jahr ei» nmschleiern, und furchtbare Stürme aus Nw. u. No. Längster Tag im S. 20 St., kürzester Tag 4 St. Im nördl. Theil geht aber die Sonne am längsten Tag gar nicht unter; dieser längste Tag, wie auch die längste Nacht im Winter, dauert ans den nördl. Punkten Islands eine ganze Woche. Merkwürd. Naturerscheinungen sind: das Nordlicht, dasschnee- licht u. d. Doppel so» ne. — 8. Produkte, a. Mineralien. Sumpfeisenerz, Marmor, Kalk, Gyps, Steinkohlen, Tors, Schwefel; letzter» liefert Krisuwik im Sw. und die Schwefelberge beim Krabla. b. Pflanzen. Verkrüppelte Weiden, Birken und Vogelbeerbäume. Den Mangel an Bauholz ersetzt das Treibholz, Baumstämme, die vom Meere an die Küsten, des. im N., ausgeworfen werden. Prächtig grüne Wiesen. Jsländ. Moos, ein gewöhnt. Nahrungsmittel,^indem es getrocknet zu Mehl gemahlen oder mit Milch zu Brei gekocht wird. Löffelkraut. Sauerampfer. Kohl. Rüben. Kartoffeln. Etwas Flachs und Hanf. c. Thiere. 25,000 St. Rindvieh. 20,000 kleine, aber starke u. schnelle Pferde. 350,000 Schafe. Viele Ziegen. Nennthiere; seit 1770 aus Norwegen eingeführt. Weiße Füchse. Eisbären kommen auf Eisschollen a. d. Nord- küste. Seehunde a. d. Küsten. Viel wildes Geflügel, des. Eidergänse. Viele Fische, des. Häringe, Lachse u. Dorsche. — 9. Geschichtliches. Ob Island bei den Griechen und Römern Thule hieß, ist ungewiß. Entdeckung durch den norwegischen Seeräuber Nad dock 860: Er nannte, die Insel Snäland s— Schneelands. Spuren einer früheren, und zwar christlichen, aus Schottland u. Irland stammenden Ansiedlung sind zwar vorhanden; doch scheinen bisse ersten Bewohner den Normännern bald unterlegen zu sein. Einwanderung der Norweger, die vor der Tyrannei des Harald Haarsagr flohen, seit 870. Republik mit eigener Verfassung u. eigenem Gesetz v. 928 — 1261. Von Island aus setzte Erik Rauda nach Grönland über, im I. 932 oder 982. Einführ, des Christenth. um 1000. Ansehnl. Bevölkerung; bedeutende Viehzucht; wichtige Schiffahrt; blühender Handel. Bewahrung der Sagen und Heldcngefänge der *) Jökull o. 35fei, plur. Jöklur o. Jökler, heißen in Island alle mit ewigen Schnee- u. Eismassen bedeckten Berge. Die Gletscher nennt man Jisbräer seisbräens. *) Geiser v. giosa — gießen, mit Ungestüm hervorbrechen.

6. Besonderer Theil - S. 516

1856 - Eßlingen : Weychardt
516 Erste Abtheilung. Europa. Piemont. Wichtiger Fang von Sardellen und Thunfischen. Lebhafter Bergbau. setwas Silber. Kupfer. Blei. Viel Eisen. Marmor. Stein- kohlen. Quell- u. Seesalz.] Manche Mineralquellen: zu Chambery, Aix rc. Reger Gew erb fl eist 8). Bedeutender Handels. Die geistige Kultur ist nicht weit vorgeschritten^). 2. Grundmacht und Kultur der Insel Sardinien. — 1. Lage. Zwischen 38° 35' bis 41° 17' N. Br. u. v. 25° 36' bis 27° 30' O. L. 46 M. von Genua; 25 M. v. Cap Blanco in Afrika; 30 M. v. d. ital. Westküste; 39 M. v. Sicilicn. — 2. Grenzen. Im mittet« land. Meer. Durch die 2 M. br. Straße des San Bonifacio [Fretum Taphros] von Korsika getrennt. — 3. Größe. 37 M. l. 18 M. br. 438 Qm. gr. — 4. Kü stenumsang: 120 M. Viele Vorgebirge und Busen. Am steilsten ist die Ostküster — 5. Oberfläche. Ein aus Granit bestehendes 3,000' h. Hauptgebirge [Insllni Montes] durchzieht tu mehreren Parallelketten den östl. Theil vom Kap Carbonara im S. bis zum Kap Longosardo im N. Genarge ntu [dschenardschentu] 5,630'. Im W. desselben liegt ein aus tertiären Gesteinen besteheitdes, 2,000 — 3,000' h. Bergland mit ausgebrannten Vulkanen. Wenig Tiefebenen; das Campidano v. Cagliari bis Oristano. — 6. Kleine, meist sehr wasser- arme Gebirgsflüsse ohne alle Schiffbarkeit. Fiumendoso [Saeprus]. Oristano [Thyrsus]. Viele Salzseen im S.; der Scassa bei Cag- liari. — 7. Sehr mildes Kl im a "). — 8. Einwohner 1848: 547,948 12). — 9. Kultur. Großer Reichthum an Naturprodukten, aber °) Die Industrie blüht in Piemont u. Genua. Fabriken in Seide n. Sammt, in Wolle n. Baumwolle. Künstl. Blumen. Strohhüte. 9) Handel. — 1. Der Seehandel geht in die europäischen, kleinasiatischeu, nordafrikanischen und amerikanischen Häsen. Wichtigste Ausfuhrartikel: Seide- waaren; Reis; Oel. Handelshäfen: Genna; Nizza; Savona; Villafranca. — 2. Der Landhandel wird befördert durch gute Landstraßen u. Eisenbahnen. Eisen- bahnen. Von Turin über Vercelli u. Novara nach Arona. Von Turin nach Susa. Von Turin nach Pignerolo. Von Turin nach Coni. Von Turin über Asti u. Ales- sandria nach Genna. Von Allcssandria über Mortara nach Vigevano u. nach Novara. Handelsstädte: Turin; Alessandria; Susa; Chambery, “0 Geistige Kultur. Geringe Volksbildung. Ziemlich viele wissensch. Bil- dnngsauftalten. 2 Universitäten: Turin; Genua. Akademie der italienischen Philosophie in Genua. Kön. Akademie der Wissenschaften zu Turin. Kön. Akademie der Wis- senschaften u. Künste zu Alessandria. Akademie der schönen Künste zu Turin n. Ge- nua. Manche ausgezeichnete Männer in der Geschichte, in den phvsischen und mathe- matischen Wissenschaften. **) Klima. Kein eigentlicher Winter, da während desselben in niedrigen Ge- genden Regen und nur in den höhere» Gegenden Schnee fällt. Der Boden grünt das ganze Jahr. Vom Februar bis Juni ist steter Frühling. Im Sommer regnet cs selten und ist nicht übermäßig beiß, da periodisch wehende Nw. u. No. Winde die Hitze mäßigen. In allen niedern Gegenden herrschen fast ‘/2 Jahr lang böse Fieber, die mit dem Juni beginnen. Der Adel zieht alsdann fort und thut daher wenig für die Verschönerung seiner Besitzungen. '2) Einwohner. — 1. Zahl der Wohnplätze. 9 Städte; 32 Marktsl.; 360 Dörfer. Cagliari 32,000 E. Sassari 26,000 E. 67 Wachtthürme an der Küste; einst zum Schutze gegen die Seeräuber angelegt. — 2. Abstammung. Die Sarden sind ein Gemisch von Römern, Griechen, Spaniern ti. and. Völkern. Sie sprechen italienisch n. catalonisch. Blutrache ist nicht selten. — 3. Stände, wie ans dem Fest- lande. — 4. Die katholische Kirche ist alleinherrschend. 3 Erzbisth.: Cagliari; Sassari; Oristano. 8 Bisth. Die Geistlichkeit hat große Vorrechte u. zieht den Zehn- ten v. Betreibe, Wein u. den Heerden.

7. Besonderer Theil - S. 635

1856 - Eßlingen : Weychardt
Uebersicht. K ul tur. 635 sen, Indo-Chinesen, Tübetaner und Hindu, ferner die Malayen, Armenier, die Mehr- zahl "der Perser, der Türken, der Afghanen, der Schiks u. s. w. 5. Die kultivirten Völker Asiens, besonders die in Oftasien, haben eine hohe Stufe der Gesittung erlangt, wenn sie gleich in vielen Beziehungen noch weit hinter den Europäern zurückstehen. Sie besitzen mehr oder weniger unvollkommene Gesetze und Einrichtungen, durch welche alle Verhältuisse der Familie, des Staats und der Gesellschaft geordnet werden. Sie haben es im Gewerbswesen ziemlich weit gebracht und treiben einen sehr beträchtlichen Handel. Sie besitzen großentheils Schulen, legen sich mit Erfolg auf einige Wissenschaften und zeichnen sich in der Baukunst und Poesie aus. Gegenwärtig jedoch befinden sich alle gesitteten Vol- ker Asiens in einem Zustand gänzlichen Verfalls. 6. Die Civilisation der asiatischen Völker hat ihre eigenthümlichen Seiten. Sie ist ihrem ganzen Wesen nach religiös, denn die Religion bestimmt hier alle Handlungen des Menschen, drückt den Ständeunterschieden das Siegel gött- lichen Ursprungs auf, heiligt alle politischen Einrichtungen und nimmt Wissenschaft und Kunst in ihren Dienst. Ebenso äußert sich in derselben die bekannte Prachtliebe der Asiaten und ihre Vorliebe für alles Gewaltige und Kolossale, während dagegen der Sinn für das Geschmackvolle und Gefällige fehlt. Aber widrige Schlag- schatten wirst der Hang zur Wollust, die Vielweiberei, die Grausamkeit, die Trägheit und Schwerfälligkeit des Asiaten auf seine Gesittung. 7. Die gesitteten Völker Asiens pflegen mehr oder minder sorgfältig alle Zweige der Physischen Kultur. Sie treiben einen bis zur höchsten Knust getriebenen Acker- bau, besonders in China, Japan und Indien, während der einst im westlichen Asien blühende Ackerbau sehr in Verfall gerathen ist. Der Seidenbau blüht besonders in China, Ostturkestan, Korea, Japan, Vorderindien, Persien und zum Theil auch in der asiat. Türkei. Der Bergbau wird hauptsächlich im asiat. Rußland, in der asiat. Türkei, in Persien, China, Japan und Indien betrieben. 8. Die Erzeugnisse der technischen Kultur, für welche die großen Städte die Mittelpunkte bilden, sind zwar nicht mannigfaltig, besitzen aber meistens eine große Vollkommenheit. Chinesen und Japaner. Indier, Perser, Bncharen und die Osmanen zeichnen sich in der Fabrikation von Seiden- und Baumwollenzeugen, in der Bearbei- tung der Metalle, besonders in der Verfertigung von Waffen, so wie in der Bereitung der Farben aus. Chinesen und Japaner werden in der Porzellan- und Papierfabrika- tion , in Lackwaaren und Elfenbeinarbeiten von keiner Nation erreicht. Die Indier, Perser und Türken liefern vorzügliche Schals, Teppiche und überhaupt wollene Stoffe, so wie treffliches Leder. 9- Die asiatischen Völker treiben einen sehr lebhaften Handel, sowohl zu Land, als zu Wasser. — 1. Der Landhandel wird wegen der häufigen Angriffe der Noma- denstämme in großen Karawanen getrieben, welche die nämlichen Straßen wie vor Alters ziehen und in bestimmten Städten, wie in Buchara, Orenburg, Herat, Kabul, Teheran, Bagdad, Aleppo, Damaskus u. s. w., sich vereinigen oder einander begegnem Die asiatischen Handelsleute in Vorder- und Mittelasien gebrauchen zur Fortschaffnng ihrer Waaren nur Kameele, welche ihnen die Nomadenstämme liefern; in Indien und China aber wird auch eine lebhafte Fluß- und Küstenschiffahrt ge- trieben. — 2. Der Handel in Westasieu ist größteutheils in den Händen der Bucharen und Armenier, auch in denen der Inden, Banianen sindische Kaufleute^, Europäer und Nordamerikaner. Der Handel in Süd asi en wird hauptsächlich von den Banianen, Briten und Holländern, der von Ostasien durch Chinesen und Japa- ner, der in Nordasien durch Russen betrieben. Den Verkehr Asiens mit an- dern Welttheilen unterhalten hauptsächlich Europäer, namentlich Briten, Holländer u. Russen, so wie die Nordamerikaner. — 3. Die wichtigsten Binuenhandelsstädte: Aleppo; Bagdad; Tiflis; Tauris; Jspahau; Herat; Kabul; Buchara; Samarkand; Kajchghar; Jarkand; Kiachta; Benares re. — 4. Die wichtig st e n Seeplätze: Smyrna; Trapeznnt; Dschidda; Mokka; Aden; Maskate; Bassora; Abuschehr; Bombay; Madras; Calcutta; Sinkapura; Kanton; Batavia; Manilla. — 5. Die Länder, mit welchen Europa im lebhaftesten Verkehr steht, sind: China; Vorderindien; der indische Archipelagus; die asiatische Türkei; das asiat. Rußland. — 6. Hauptansfnhr- ditifel: Gold; Silber; Zinn; Kupfer; Blei; Diamanten; Smaragde; Jaspis; Lasursteine u. a. Edelsteine; Borax; Naphtha. Getreide; Reis; Sago; Rosinen; Zucker; Kaffee; Gewürze aller Art; Thee; Rhabarber u. a. Arzneiwaaren; Weihrauch; mancherlei Gummiarten; Farbwaaren; Baumwolle; Tikholz; Sandelholz. Perlen; Kamelhaar von der angorischen Ziege skameelhaar^; arabische Pferde; kostbares Pelz-

8. Besonderer Theil - S. 636

1856 - Eßlingen : Weychardt
636 Zweite Abtheilung. Asien. werk. Baumwollenwaaren; Seide- und Seidewaren; Porzellan rc. — 7. Die Ein- f u h r a r t i k e l bestehen in allerlei Fabrik- und Manufakturwaaren, in Kunstgegen- ständen, in gemünzten und ungeniünzten edlen Metallen, in unedlen Metallen n. dgl. 10. Asien ist die älteste Wiege der Kultur, der Wissenschaften und Künste. Die europäischen Völker haben jetzt aber die asiatischen weit überflügelt. Die meiste wissen- schaftliche Bildung mit einer reichen, znm Theil sehr alten Literatur von wissenschaftlichen u. poetischen Erzeugnissen haben die Chinesen, Japaner u. Hindus. Jetzt noch legen sich diese Völker mit Erfolg auf manche Wissenschaften u. zeichnen sich auch in einigen Künsten, wie in der Baukunst, ans. Lesen und Schreiben ist fast allgemein unter ihnen verbreitet. Auch unter manchen muhamedanischen Völkern, wie unter den Persern, Arabern u. Osmanen, blühen noch einige Künste n. Wissenschaften, aber weit nicht in dem Maße, wie in früheren Zeiten; doch ist auch bei ihnen noch Lesen u. Schreiben ziemlich allgemein. Viele andere Völker dagegen, besonders die Masse der mongolischen n. malayischen Nationen, ist aber ohne alle höhere Bildung. Die wichtigsten Bildnngsanstalten sind in Pe-king u. Nan-king für China, in Lhassa u. a. Orten Tübets für die Tübetaner u. Mongolen, in Miako für Japaner, in Benares für Brahmanen, in Buchara u. Samarkand für Muhamedaner. Lehranstalten nach europäischer Weise gibt es im asiat. Rußland u. im britischen Indien. §. 162. Die Staaten. 1. Nur die angesessenen Nationen sind zu einem geordneten gesell- schaftlichen Zustand und damit zur staatlichen Existenz gekommen; so die Japaner, Chinesen, Indo-Chinesen, Perser, Türken, Araber und einige andere Völkerschaften. Die Negierungen der gesitteten Völker sind sämmtlich monarchisch und beinahe alle unumschränkt, und zwar in dem Maße, daß die Gewalt des Herrschers oft in die unerträglichste Despotie ausartet. Doch wird die Gewalt auch der despotischsten Fürsten in vielen Fällen durch die Religion, so wie durch die Gesetze der politischen Einrichtungen, welche sie gebeiligt hat, in Schränken gehalten. 2■ Neben der despotischen besteht in Asien zugleich die patriarchalische Form des gesellschaftlichen Zustandes. Diese findet sich bei allen Hirten-, Jager- und vege- tirenden Völkern. Sie haben Oberhäupter sscheik; Khan], die wenig Gewalt besitzen und gleichsam nur die Väter großer Familien sind. Die einen von diesen Oberhäup- ter» sind unabhängig, die andern einem Hökern unterworfen, welcher gleichfalls nicht viel Machtvollkommenbeit besitzt; in diesem letzter» Fall erscheint der Staat unter der Form eines Lchcnstaatcs. Es gibt jedoch in Asien auch manche Nomadenvölker, welche keine Oberhäupter haben, sondern in vereinzelten Familien leben. Z. Ein großer Theil der ansäßigen Nationen und der Nomadenvölker hat seine Selbständigkeit eingebüßt und sich der Herrschaft europäischer Nationen unterwerfen müssen. Jbre Länder sind dadurch Kolonialländcr europäischer Staaten geworden. Die Völker Europas, welche größere oder kleinere Besitzungen in Asien haben, sind die Russen, Briten, Osmanen, Niederländer, Spanier, Portugiesen, Dänen und Franzosen. Die enrop. Besitzungen umfassen c. 357,000 Om. mit 200 Mill. E. ss. p. 38]. 4- Die selbständigen Staaten in Asien kann man nach den in denselben herr- schenden und den Grundcharakter derselben bedingenden Religionen in zwei Klassen eintheilen, nämlich in bnddaistische und in m u h a med an i sch e St a ate n. Die Staaten des brahmanischen Asiens in Vorderindien haben ibre Selbständigkeit verloren und sind Vasallen des britischen Reiches geworden. Die Völker, die dem Schamanen- thum ergeben sind, sind dem chinesische», größtentheils aber dem russischen Reich ein- verleibt. Christliche Staaten gibt cs keine in Asien, und selbst in den Besitzungen der Europäer ist die Zahl der Christen verbältnißmäßig gering. 5. Nach ihrer geographischen Lage lassen sich die asiatischen Staaten in 4 Gruppen bringen: in Staaten von Hinterasien, von Nordasien, von Süd- asien und von Westasien.

9. Besonderer Theil - S. 858

1856 - Eßlingen : Weychardt
858 Dritte Abtheilung. Afrika. b. Insel St. Laurentii bei den portugiesischen Entdeckern 1506. c. Jsle Dauphine bei den ältern französischen Ansiedlern, d. Königin des indischen Oceans. — 2. Lage. Vom Kap St. Marie in 25° 45' S. Br. bis zum Kap Ambra in 11° 57' S. Br. Zu beiden Seiten des 65° O. L. Durch den 42 M. br. Kanal von Mozambique von der ostafrikauischen Küste getrennt. 112 M. von Bour- von. 142 M. von Mauritius. — 3. Größe. Von S. nach N. 215 M. l. 40 bis 60 M. br. 10,000 Qm. gr. Nächst Neuguinea die größte Insel der Erde. — 4. Ober- fläche. a. Kusten. 550 M. l. Im südlichen Theil bis 15° S. Br. einförmig, ohne gute Häfen, mit wenig offenen, als Rheden dienenden Baien. Viele sehr große und zu trefflichen Häfen taugliche Luchten im nördlichen Theil. b. Küstenebene. 10 bis 15 M. br. Sehr niedrig; sumpfig; oft sehr seenreich, c. Das Gebirgsland steigt von O. her fast mauerförmig, von W. her terrassenartig auf. Es bildet waldlose, grasreiche, 3,000' bis 4,000' h. Hochebenen mit rothem Thonboden, auf denen sich das 8,000' bis 12,000' h. Ambohitsmcna Gebirge s— rothes Gebirges und andere Gebirgsketten erheben. Wenig Pässe. d. ©estein. Urgebirgc, besonders Granit, mit prachtvollen Bergkrystallen, Turmalinen, Roscnqnarz rc. Thonschiefer. Kalkstein und Marmor. Verschiedene Sandsteine. Die ehemalige vulkanische Thätig- keit beweisen erloschene Krater, Laven, Schlacken und Basalte. Ziemlich häufige Erd- beben. Warme und kalte Mineralquellen. — 5. Gewässer. Sehr zahlreich. Viele Wasserfälle. Einige Flüsse sind an ihren Mündungen schiffbar. Flüsse und Seen wimmeln von Fischen und Krokodilen, a. Der Manang ara. 60 M. l. b. Der Mang u r n 60 M. 1. c. Der Mantao. d. Para-ceyla. e. Viele große und schöne id e e n. See von T a n a r i v a. N o s si - V o l a - S e e. — 6. Klima. a. Sehr mannigfaltige Temperaturen. Tropische, durch die Seewinde etwas gemilderte Hitze der Küsteugegenden. Letztere sind gesund, mit Ausnahme der Ostküste, deren miasmatischen Dünste die Gallenkrankheiten verursachen, welche als madegassische Fieber bekannt sind und den Europäern den Tod bringen. Gemäßigtes und gesundes Klima aus den Hochebenen. Hier geht das Thermometer im Winter bis auf den Frostpunkt herab. Die höchsten Gebirge bedecken sich im Winter sogar mit Schnee, b. Häufige und starke stiegen. Daher der große Wasserreichthum der Insel. — 7. Einwohner. 41/2 Mill. Sie nennen sich Malagasy; daher das europäische Malegaschen oder Madegassen. 2 Hauptvölker, aber gegen 27 Stämme. Heiden, welche ein höchstes Wesen erkennen, zugleich aber ein böses Princip annehmen u. die Sonne als befruchtende Kraft verehren, a. Mal a Yen auf den Binnen- hochcbenen. Dazu gehören die Betsilvo und die kriegerischen Howas. welche seit 1813 aus dem Innern hervorbrachen und die Insel unterwarfen, b. Volksstämme mit entschiedenem Kasfercharakter aus der Westseite. Unter ihnen die grau- samen Sakalawas, die 3/4 der Insel einnehmen, c. Eingewanderte Araber und Suaheli im 91. und So. — 8. Kultur, a. Außerordentlich fruchtbarer Boden und ungemein reiche Tropenvegetation. Wichtiger Ackerbau sreis ist das Hauptnahrungsmittel. Tropische und subtropische Kulturpflanzen: Palmen, Bananen, Ananas, eßbare Aruins, Bataten, Manioc, Zuckerrohr, Kaffe, Baumwolle, Indigo, Südfrüchte, Wein, Kartoffeln, Tabak rc.]. Prachtvolle Wälder mit den manigfaltig- ftcn und kolossalsten Tropenbäumen fquinquinabanm. Tanguiubaum, dessen giftige Früchte in den noch gebräuchlichen Ordalien angewendet werden. Der Ravinala. Gnmmibättme und Sträucher. Elemi- und Copalharzbäume. Eben-, Rosenholz-, Adlerholzbäume und andere. Farbe - und Tischlerhölzer. Zahlreiche Oelpflanzen, darunter die Ricinuspalme. Viel Gewürz- und Arzneipflanzen]. Ausgedehnte Vieh- zucht. Bienen- und Seidcnzucht. Viel Wild; aber keine Dickhäuter und keine Raubthiere. Bergbau Hsilber; Kupfer; Eisen. Kohlen. Salz]. Man- cherlei Gewerbe, hauptsächlich bei den Bewohnern der pflanzenarmen Hochebenen. fseiden-, Wollen- und Teppichweberei. Bijouterien. Eiseuwaaren. Sehr zierliche und schön gefärbte Klcidungsstoffe aus Palmenfasern]. c. Der innere Verkehr leidet durch "den Mangel an Straßen. Der Seehandel ist nicht mehr so bedeutend, wie früher. Die Nordamerikaner hauptsächlich führen verschiedene Fabrikate ein. Sklavenhandel und Seeraub haben aufgehört. — 9. Verfassung und Ver- waltung. Despotische Erbmonarchie der Howas.') Das sehr drückende ’) Der Howasherrscher Radam a fff 1828] erwarb sich die hochste Gewalt uber ganz Madagascar und war dem Christenthum und dcu Europaern sehr hold. Er schickte funge Lente aus seinem Volte nach Mauritius und Europa und liesi im Lande selbst dnrch britische Missionare christlichc Schnlett errichten, deren es 1828

10. Bilder aus dem Lande Braunschweig - S. 105

1890 - Wolfenbüttel : Zwißler
105 Über unsern Häuptern dehnt sich eine weite, gewölb- artige, aber durch Spalten und Klüfte vielfach zerrissene Decke. Die Felsblöcke, aus denen sie zusammengesetzt ist, scheinen nur lose befestigt zu sein. Was wohl in der Höhle am meisten die Aufmerksamkeit erregt, sind die Tropfsteingebilde, welche teils von der Wöl- bung herniederhängen, teils wie Säulen und Stämme zu ihr aufragen. Das Wasser, das tropfenweise niederfällt, hat diese Bildungen hervorgebracht und arbeitet noch fortwährend daran. Ihre oft wunderlichen Formen haben Veranlassung zu mancherlei Benennungen gegeben. Da sind Orgelpfeifen und Türme, da ist ein Wasserfall, der zu Stein erstarrt ist, u. a. m. Das schönste Stück ist die klingende Säule, deren Höhe 2v2 Meter beträgt. Sie ist innen hohl und giebt beim Anschlägen einen Metallton von sich. Gleich in der ersten Höhlenabteilung liegt auch der Brunnen. Das ist ein von Tropfstein gebildetes Becken von etwa 40 cm Länge und Breite. Das Wasser, das ihn füllt, ist von erquickender Kühle, grofser Klarheit und außerordentlichem Wohlgeschmack. Aehnlich dieser ersten Abteilung der Höhle, aber den- noch in ihren Einzelheiten und ihrer Gestaltung verschieden, sind die übrigen Abteilungen; es sind deren bis jetzt sieben fahrbar gemacht. Der Zugang zu ihnen führt bald durch enge Gänge, bald durch schmale Felsspalten, hier über zahlloses Getrümmer aufwärts, dort auf steil niedergehenden Berg- mannsleitern in die Tiefe. Ueberall ragen die dräuenden Felsblöcke über uns, unablässig tönt der melodische Tropfen- fall durch die Stille, klingend und nachhallend in den weiten Räumen. Wunderbar ist der Klang der menschlichen Stimme. Der Gesang des Führers, wie tönt er so glockenhell durch die Räume! Ein dumpfer Ruf in diese Spalte — und es ist, als ob der ganze Berg laut erdröhnte. Selbst ein leises Mur- meln, kaum hörbar gegen eine der Höhlenwände gehaucht, er- tönt an der gegenüberliegenden Wand in unbegreiflicher Stärke. Für Naturforscher sind von ganz besonderem Interesse einzelne Räume der Höhle, worin sich Knochenreste, in Tropfstein eingehüllt, vorfinden, welche zum Teil längst ver-
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