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1. Realienbuch für die katholischen Volksschulen Württembergs - S. 308

1910 - Leutkirch : Bernklau
308 fläche des Wassers, der Wasserspiegel, bildet im Trinkglas, im Wassereimer, im Weiher eine horizontale Ebene. Durch Beobachtung wissen wir: In der Gießkanne, in der Kaffee- kanne steht die Flüssigkeit in der Ausgußrohre genau so hoch wie im Gefäße selbst. Der Flüssigkeitsspiegel in der engen Röhre liegt mit dem Flüssigkeitsspiegel im weiten Gesäß in einer horizontalen Ebene. Das trifft auch zu, wenn man das Gefäß neigt, oder wenn man dem einen Teil des Gefäßes Flüssigkeit entnimmt oder Flüssigkeit zugießt. Dieselbe Beobachtung machen wir, wenn man zwei oder mehrere Röhren von verschiedener Form und Weite so miteinander verbindet, daß die Flüssigkeit von der einen in die andere gelangen kann. Beob- achtung und Erfahrung lehren uns also: In verbundenen Ge- fäßen oder Röhren liegen die Flüssigkeitsspie- gel stets in einer horizontalen Ebene. Hieraus erklärt sich der Stand des Grundwassers, der stets mit dem Wasserstand des benachbarten Flusses oder Sees über- einstimmt. Auf dem Gesetz der verbundenen Röhren beruht die Ein- richtung der Wasserleitung, des Springbrunnens und des W a s s e r st a n d g l a s e s an der Dampfmaschine. Die Wasserleitung. Steht eine hochgelegene Quelle zur Ver- fügung, so wird ihr Wasser in einer Brunnenkammer (Reservoir) gefaßt. Von hier aus wird es in einer ziemlich weiten Haupt- röhre in den tiefer gelegenen Ort und dann mittels engerer Neben- röhren in die einzelnen Häuser und Wohnungen geleitet. In diesen Leitungsröhren sucht nun das Wasser so hoch zu steigen, als es in der Brunnenkammer steht. Es wird also jedes Haus, jedes Stockwerk Wasser erhalten, dessen Wasserhahn tiefer liegt, als der Wasserspiegel im Re- servoir. — Wo keine hochgelegene Quelle zur Verfügung steht, wird das Wasser des Baches oder Flusses in das hochgelegene Reservoir gepumpt. Die laufenden B r u n n e n sind an die Wasserleitung angeschlossen oder stehen mit einer höhergelegenen Quelle in Ver- bindung. Die Springbrunnen werden ebenfalls von der Wasser- leitung gespeist. Zu Feuerlöschzwecken sind Hydranten an der Wasserleitung angebracht. Die Württembergische Albwasserversorgung. In verschiedenen Tälern der Alb sind Pumpstationen angelegt. Durch diese wird das Wasser eines Flusses oder Baches auf die Alb in hochgelegene Re- servoirs gepumpt. Von jedem einzelnen Reservoir aus wird nun eine Gruppe tieferliegender Albdörfer mit Wasser versorgt. 3. Das spezifische Gewicht. Durch Wägen finden wir das Gewicht eines Körpers. So wiegt 1 ebckm oder 1 Liter Wasser 1 kg,

2. Realienbuch für die katholischen Volksschulen Württembergs - S. 313

1910 - Leutkirch : Bernklau
313 Das Barometer a l s Höh eu messet. Von den einzelnen Luftschichten erleidet die unterste am Meer den größten Druck. Hier muß darum der Barometerstand der höchste sein. Er be- trägt 760 mm. Je höher wir hinaufsteigen, desto dünner und leichter wird die Luft, desto geringer ist der Luftdruck und desto niederer der Barometerstand. Durch Beobachtung hat man gefunden, daß in den untern Luftschichten mit je 10 m Erhebung der Luftdruck um 1 mm abnimmt. Einem Sinken des Barometerstandes von 1 mm entspricht also eine Erhebung von 10 m usw. — Wie hoch liegt der Bahnhof in Stuttgart, wenn der mittlere Barometerstand daselbst 735 mm betrügt? Das Barometer als Wetterglas. Aus Erfahrung weiß man, daß die mit Wasserdunst angefüllte Luft leichter ist als trockene Luft. Das Steigen des Barometerstandes zeigt darum zu- meist das Eintreten schönen Wetters, sein Fallen zumeist das Herannahen schlechten Wetters an. Neben der Skala dfch findet man die Bezeichnung des zu erwartenden Wetters: Sehr trocken. Beständig. Schön. Veränderlich. Regen. Viel Regen. Sturm. 5. Der Stechheber. (Abb. 11.) Will der Küfer einem nicht angestochenen Weinfaß eine „Probe" entnehmen, so bedient er sich des Stechhebers. Das ist eine in der Mitte erweiterte Röhre aus Glas oder Blech. Die obere Öff- nung der Röhre läßt sich leicht mit dem Daumen verschließen, die untere ist ziemlich eng. Sticht der Küfer mit dem Stech- heber durch das Spundloch des Fasses in den Wein hinein, so dringt letzterer durch die untere enge Öffnung in den Stechheber ein. Nun verschließt der Küfer die obere Öffnung mit dem Daumen und hebt den Stech- heber samt dem darin enthaltenen Wein aus dem Faß heraus. Der an der engen Öffnung wirkende einseitige Luftdruck ver- hindert ein Ausfließen des Weines. Sobald jedoch der Küfer den Daumen von der obern Öffnung entfernt, fließt der Wein vermöge seiner Schwere in das unter- gehaltene Glas. 6. Der Saugheber. (Abb. 12.) Will man ein Füßchen Bier in Flaschen ab- füllen, so bedient man sich des Saughebers. Das ist eine knie- förmig gebogene Röhre mit zwei ungleich langen Armen. Statt Abb. 11. Abb. 12.

3. Realienbuch für die katholischen Volksschulen Württembergs - S. 317

1910 - Leutkirch : Bernklau
317 \ f Das eine der Bretter ist durchbohrt und die Bohröffnung durch eiu Ventil verschlossen, das sich nur nach innen öffnet. Zieht man die Bretter auseinander, so strömt durch die Ventilöffnnug Luft in beu Zwischenraum. Beim Zusammendrücken des Blasebalgs schließt sich das Ventil, und die gespannte Luft wird durch die eiserne Röhre hin- ausgepreßt. 11. Der Luftballon. Ein leeres, festverspundetes Faß steigt im Wasser empor, da es leichter ist als das von ihm verdrängte Wasser. Auf dieselbe Weise muß eiu Körper in der Luft emporsteigen, wenn er leichter ist als die Luft, die er verdrängt. Hierauf beruht die Herstellung des Luftballons. Seine Hülle wird ans Seidenstoff gefertigt, mit Firnis überzogen und mit einem starken Stricknetz umspannt. Am Stricknetz wird die Gondel befestigt. Die Füllung des Ballons erfolgt mit Wasserstoff, der 14mal leichter ist als die atmosphärische Luft. Ju neuerer Zeit ist es dem württembergischeu Grafen Zeppelin u. a. ge- lungen, lenkbare Luftschiffe herzustellen. Iv. Don -er Wärme. 1. Wärmequellen, a) Die wichtigste Wärmequelle für unsere Erde ist die S o n n e. Mittels eines Brennglases kaun man die auf das Glas fallenden Sonnenstrahlen in eine m Punkt, dem Brenn- Punkt, sammeln. In diesem Punkt herrscht infolgedessen eine so große Hitze, daß brennbare Stoffe darin sich entzünden. b) Die älteste irdische Wärmequelle ist d a s F e u e r. Der bekannteste brennbare Stoff ist die K o h l e. Der Vorgang des Verbrennens zeigt sich uns am schönsten an einem Kerzenlicht. (Abb. 18.) Im Dochte steigt das geschmolzene Fett empor und verwandelt sich durch die Hitze der Flamme in L e u ch t g a s. Es ist dasselbe Gas, das man in der Gasfabrik durch Ausglühen von Stein- kohlen im großen herstellt. Dieses Gas bildet zunächst den dunkeln Kern der Flamme. Sobald es seine Ent- zündungswärme erlangt hat und mit dem Sauerstoff der Luft in Berührung kommt, verbrennt es: wir erblicken um den dunkeln Kern einen helleuchtenden Mantel und darüber einen schwachleuchtenden, aber sehr heißen Saum. Auf ähnliche Weise geht die Verbrennung im Herd und im Ofen vor sich. Der in Holz und Kohlen aufgespeicherte Kohlenstoff verbindet sich unter Wärme- und Lichtentwicklung mit dem Sauerstoff der Luft zu Kohlensäure; die erdigen Bestandteile bleiben als Abb. 18.

4. Realienbuch für die katholischen Volksschulen Württembergs - S. 320

1910 - Leutkirch : Bernklau
320 sofort. Diese ist also nicht der Luft eigen; sie gelangt nicht durch Mitteilung oder Leitung zu uns, sondern durch Strahlung. Der Ofenschirm halt die Wärmestrahlen auf. Die gleiche Erscheinung können wir des Sommers im Freien wahrnehmen, wenn wir uns das einemal in die Sonne, das anderemal in den Schatten eines Hauses oder Baumes stellen. Daraus geht hervor: Die Sonnenwärme gelangt wie das Licht durch Strahlung auf unsere Erde. Die Lust wird durch die Sonnenstrahlen nur unmerklich erwärmt; sie empfängt ihre Wärme von der Erde. Darum sind die untern Luft- schichten Würmer als die obern; darum haben tiefergelegene Orte ein milderes Klima als hochliegende; darum finden wir auf hohen Gebirgen eine Region des ewigen Schnees. Auf den nach Süden und Südwesten gerichteten Dächern und Bergabhängen schmilzt der Schnee früher als in der Ebene. Sommers, wenn die Sonne hoch am Himmel steht, ist es Würmer als Winters, wenn sie sich kaum über den Horizont erhebt. Diese Erscheinungen lehren uns: Je st e i l e r die Sonnen st rahlen eine Fläche treffen, d e st o mehr erwärmen sie diese. — Erklärung der Erdzonen. 4. Die Ausdehnung der Körper durch die Wärme. Wird eine kalte Pfanne auf den heißen Herd gesetzt, so bleibt beim Abheben der Pfanne der Herdring an ihr hängen; die Pfanne hat sich in der Hitze ausgedehnt. Nach dem Erkalten der Pfanne füllt der Ring ab; der Umfang der Pfanne ist wieder kleiner geworden. Die Milch dehnt sich beim Sieden aus und läuft über den Rand des Gefäßes. Eine fest zugebundene Tierblase, die in der kalten Luft schlaff erschien, wird in der Nähe des heißen Ofens voll und straff; beim Zurückbringen in die kalte Luft wird sie wieder schlaff. Hieraus ersehen wir: Sämtliche Körper dehnen sich beim Erwärmen aus und ziehen sich b e i m Erkalten w i e d e r zusammen. Dieses Naturgesetz findet im Leben mannigfache Beachtung. So legen die Schmiede die eisernen Reifen glühend um den Rad- kranz, damit sie nach dem Erkalten umso fester sitzen. Telegraphen- und Telephondrähte werden nicht straff gespannt, damit sie im Winter nicht reißen; zwischen den einzelnen Eisenbahnschienen läßt man einen kleinen Zwischenraum bestehen, damit sie sich im Sommer nicht werfen. — Warum zerspringt ein Glas, in das man heißes Wasser gießt? Eine merkwürdige Ausnahme von dem all- gemeine n Naturgesetz macht indes das Wasser.

5. Realienbuch für die katholischen Volksschulen Württembergs - S. 282

1910 - Leutkirch : Bernklau
— 282 — Sprengschuß oder durch das Lämpchen eines Bergknappen, zur Entzündung gelangen. Dabei entstehen furchtbare Explosionen, die oft schon Hunderte von Menschenleben vernichtet haben. Verwendung. Die Steinkohle ist vor allem ein geschütztes Brenn- material. Ihre Brennkraft ist dreimal größer als die des Buchen- holzes. Wegen der großen Hitze, die sie beim Brennen entwickelt, wird sie fast allgemein zum Heizen der Wohnzimmer und Maschinen verwendet. Manche Handwerker brauchen sie bei Ausübung ihres Gewerbes. Die Steinkohle gibt aber nicht bloß Wärme, sondern auch Licht. In den Gasfabriken wird aus ihr das Leuchtgas gewonnen. Zu diesem Zwecke werden Steinkohlen in tönernen Röhren unter Luftabschluß zum Glühen gebracht. Das sich hierbei entwickelnde Gas wird in einen großen Behälter, den Gasometer, ge- leitet. Die ausgeglühten Kohlen, die zurückbleiben, heißen Koks. Auch dieser ist als Heizmittel sehr geschätzt. Entstehung der Steinkohlen. In den Steinkohlenbergwerken findet man hin und wieder sehr gut erhaltene Pflanzenabdrttcke. Diese zeigen uns, daß die Stein- kohle pflanzlichen Ursprungs sein muß. Allerdings waren die Gewächse, die bei ihrer Bildung die Hauptrolle gespielt haben, ganz anderer Art als die jetzt wach- senden. Es waren riesige, baumartige Farue, Bärlappe und Schachtelhalme, die auf nassem Grunde in dichten Wäldern beisammenstanden. Bei der damals Hähern Temperatur und bei der feuchten Beschaffenheit der Luft wuchsen die Pflanzen rasch empor, starben aber auch bald wieder ab. Auf ihren modernden Resten ent- falteten wieder iunge Bäume neues Leben, um früher oder später ihren Vor- gängern ins nasse Grab zu folgen. So entstanden da und dort mächtige Anhäu- fungen von verfaulten Pflanzenstoffen, ganz so, wie das in unsern seichten stehen- den Gewässern im kleinen heute noch vor sich geht. Wir nennen diesen Schlamm, der aus vermoderten Resten von Pflanzen unter Luftabschluß entsteht, Faulschlamm. Dieser ist um so reichlicher aufgehäuft, je dichter der Pflanzenwuchs in einem Wasser- becken ist. In den vorweltlichen Sumpfwäldern bildete sich im Lause von Jahr- tausenden auf dem Grunde des Wassers eine ungeheure Menge Faulschlamm. Wenn dann durch irgend welche Ursachen, z. B. Senkung des Erdbodens, Einbruch des Meeres, diese Wälder untergingen, so wurden sie von Sand oder Tonnrassen zu- gedeckt. Durch den gewaltigen Druck von oben wurde aus dem weichen Schlamm allmählich eine harte, feste Masse, unsere Steinkohle. Die Braunkohle. Mit der Steinkohle hat die in verschiedenen Teilen Deutschlands (Schlesien, Sachsen, Hessen) häufig vorkommende Braunkohle die Entstehung gemein. Ihre Bildung, gu der hauptsächlich Nadelbäume beigetragen haben, fällt aber in eine viel spätere Zeit. Ihre Gewinnung macht weniger Mühe und Unkosten, weshalb sie ein billigeres Brennmaterial liefert. Gleich der Stein- kohle brennt sie mit heller, leuchtender Flamme, hinterläßt aber

6. Realienbuch für die katholischen Volksschulen Württembergs - S. 323

1910 - Leutkirch : Bernklau
323 Ofen gestellt wurde, explodierte und Unheil anrichtete. Wenn näm- lich der in der Wärmeflasche sich bildende Wasserdampf, der I700mal mehr Raum einnimmt als das Wasser, nicht entweichen kann, so übt er auf die Wände der Flasche einen ungeheuern Druck aus. Man nennt diesen Druck die Spannkraft des Dampfes. Bei fortwährender Zufuhr von Wärme erlangt der eingeschlossene Wasser- dampf eine so hohe Spannung, daß er die Würmeflasche zerreißt. Die Spannkraft des eingeschlossenen Wasserdampfes benützt man zum Treiben von Maschinen. Die uns bekannteste Dampfma- schine ist die Lokomotive. Die Lokomotive (Abb. 19) besteht aus zwei Hauptteilen: dem Dampfkessel, worill Dampf erzeugt wird, und der eigent- lichen Maschine, worinder Dampf die Arbeit leistet. Abb. 19. Der D a m v f k e s s e l ist zu zwei Drittel mit Wasser gefüllt. Eine mit chm verbundene starke Glasröhre, das Wasserstands- glas, zeigt dem Lokomotivführer die Höhe des Wasserstandes an. Vom Heiz raum führen über 100 kupferne Heizröhren zur Rauchkammer. Durch die hindurchziehenden Flammen wird das Wasser im Kessel rasch und gleichmäßig erhitzt und in Dampf verwandelt. Das Sicherheitsventil verhindert eine zu hohe Dampfspannung. Vom Dampfdom aus gelangt der Dampf bei geöffnetem Drosselventil durch das Dampf-

7. Realienbuch für die katholischen Volksschulen Württembergs - S. 324

1910 - Leutkirch : Bernklau
324 rohr in die eigentliche Maschine. Diese besteht bei der Lokomotive aus 2 (oder 4) Dampfzylindern. Vom Schieberkasten gelangt der Dampf infolge der S ch i e b e r st e u e r u n g abwechselnd vor und hinter den Kolben und bewegt diesen so bald rückwärts bald vorwärts. (Abb. 20 u. 21.) Diese Hin- und Herbewegung des Abb. 20. Abb. 21. Kolbens wird durch die Kolbenstange und die Triebstange auf die Kurbel des Triebrads übertragen. Dadurch wird das Triebrad in Drehung und zugleich in fortschreitende Bewegung versetzt. Der verbrauchte Dampf entweicht durch besondere Röhren in den Schorn- stein, reißt hier den Rauch mit sich und bewirkt so einen kräftigen Zug im Feuerraum. Die erste Württembergische Eisenbahnstrecke von Cannstatt nach Untertürkheim wurde im Jahr 1846 eröffnet. Bei den stehenden Dampfmaschinen wird durch den Dampf ein Schwungrad in Umdrehung versetzt; diese Be- wegung wird durch Treibriemen auf die Arbeitsmaschinen übertragen. 9. Das Verdunsten. Wasser im offenen Glas vermindert sich von Tag zu Tag. Wohin ist das verschwundene Wasser gekommen? Es ist v e r d u n st e t, d. h. es ist in luftförmigen Zustand übergegangen. Die Ursache dieser Erscheinung ist wie beim Verdampfen die Wär m e. Aus Erfahrung wissen wir, daß das Verdunsten des Wassers bei jeder Temperatur vor sich geht; es erfolgt aber desto rascher, je Würmer und trockener die Luft ist. Warum trocknet die feuchte Wäsche bei windigem Wetter schneller als bei ruhiger Luft? Aus Erfahrung wissen wir ferner, daß sich die Luft nach jedem Regen ab- kühlt. Das Wasser entzieht die zum Verdunsten nötige Wärme der Luft und allen andern Körpern, mit denen es in Berührung steht. Infolgedessen kühlen sich diese Körper ab: Verdun st ungs- kälte. Darum kann man sich in nassen Kleidern leicht erkälten. An besonders feuchten Herbsttagen trocknet die Wäsche im Freien

8. Realienbuch für die katholischen Volksschulen Württembergs - S. 288

1910 - Leutkirch : Bernklau
288 Arten des Tons. Reiner Ton ist die weiße Porzellanerde. Sie wird zu den verschiedenartigsten Gegenständen des täglichen Gebrauchs und der Kunst geformt. — Ist die Tonerde durch etwas Eisen, Kalk und Sand verunreinigt, so heißt sie Topf er ton. Wegen des Eisengehaltes hat dieser gewöhnlich eine gelbe oder rötliche Färbung. Er liefert das Material für den Hafner, der aus ihm die verschiedensten Tonwaren formt und brennt. Nach dem Brennen sind aber der- artige Gefäße sehr porös (Blumentöpfe), weshalb sie das Wasser durchlassen. Um ihnen die Porosität zu nehmen, werden sie mit einer Glasur überzogen und dann zum zweitenmale der Gluthitze des Feuers ausgesetzt. — Eine gröbere Tonerde ist der Lehm. Er ist von verschiedener Farbe und enthält namentlich viel Sand. Der Hafner braucht ihn beim Aufstellen der Ofen und der Ziegler zur Anfertigung von Backsteinen und Dachplatten. — Aus kristallisiertem Ton be- stehen zwei hochgeschätzte, dem Diamant an Härte und Feuer wenig nachstehende Edelsteine, der tiefblaue Saphir und der blutrote Rubin. Gr-geschichtliches. Entstehung der Erdrinde und Bildung der Gebirge. Man darf wohl mit Sicherheit annehmen, daß unsere Erde vor vielen Jahrtausenden eine glutflüssige Kugel war. Allmählich erkaltete die Oberfläche der feurigen Erdkugel. Es entstand eine harte Kruste, die wie ein Mantel das glutflüssige Innere umschloß. Je mehr aber die feurige Erdmasse sich abkühlte, desto mehr zog sie sich zusammen. Die feste Erdkruste bekam daher Runzeln wie die Schale eines Apfels, dessen Fleisch zusammenschrumpft. Manchmal zerbrach auch die Erdrinde beim Einsinken, und es traten Teile der feuerflüssigen Erdmasse hervor, die sich auf der Oberfläche decken- förmig ausbreiteten und bald erstarrten. Wir nennen die auf solche Weise entstan- denen Gesteine D u r ch b r u ch g e st e i n e. Da sie immer als Felsen in großen Massen auftreten, heißt man sie auch M a s s e n g e st e i n e. Die bekanntesten Arten sind Granit und Basalt. Bildung der Meere. Anfänglich war die Erde von einer dichten Gashülle umgeben. Infolge der fortschreitenden Erkaltung der Erdrinde verdichtete sich der in ihr enthaltene Wasserdampf. Er verwandelte sich in Regen, der auf die Erde fiel, die Vertiefungen anfüllte und in den Erdboden eindrang. So bildeten sich die großen Weltmeere und so entstehen heute noch Quellen und Flüsse. Die aus dem Wasser hervorragenden Teile bildeten das trockene Land. Nun wirkte auch das Wasser bei der Gestaltung der Erdoberfläche mit, hier zerstörend, dort ausbauend. Frost und Hitze, Wind, fließendes Wasser und die brandenden Meereswogen lockerten und lösten Teile der erstarrten Erdrinde auf. Der Schutt wurde an verschiedenen Stellen, besonders auf dem Grunde des Meeres, in der Nähe der Küste abgelagert. Durch den Druck der darüber befindlichen Wassermenge erhärteten die Schlammassen. So entstanden die S ch i ch t g e st e i n e. Zum Unterschied von den ungeschichteten Massengesteinen bilden sie immer Lagen oder Platten (Schichten). Vor allem die Schiefer- und die meisten Sand- und K a l k st e i n e sind Ablagerungen des Wassers. Diese Bildung von geschichteten Gesteinen erfolgte an den verschiedensten Stellen. Denn mit dem weitern Zusammenschrumpfen des Erdkerns entstanden

9. Realienbuch für die katholischen Volksschulen Württembergs - S. 232

1910 - Leutkirch : Bernklau
232 ebenso nützliche Arten. Die schönste von ihnen ist die Blaumeise, die ihren Namen von dem grünblauen Gefieder erhalteir hat. — Eine ausschließliche Be- wohnerin des Nadelwaldes ist die Tannenmeise. Sie ist der schlimmste Feind der kleinen, überaus schädlichen Borkenkäfer. — Weit verbreitet ist auch die S ch w a n z m e i s e oder der P f a n n e n st i e l. Ihr eiförnriges Nest gehört zu den kunstvollsten unserer heimischen Vögel. 5. Tiere, die im Wasser leben. Die Ente. Wie die Ente dem Leben auf dem Wasser angepaßt ist. Die Ente ist weder ein guter Läufer noch ein gewandter Flieger. Sie hält sich darum mit Vorliebe im Wasser auf, das einen Teil ihres Körper- gewichtes trügt. Die Külte desselben verursacht ihr keinerlei Be- schwerden. Gegen diese schützt sie eine ziemlich dicke Fettschichte, die sich unter der Haut befindet. Ganz besonders aber gewährt ihr das meist graubraune oder weiße, außerordentlich dichte Ge- fieder einen vorzüglichen Wärmeschutz. Es besteht aus einem Ober- und Unterkleid. Das erstere wird von der: mehr steifen Deckfedern, das letztere von dem weichen Flaum oder den Daunen gebildet. Durchnäßt wird das Federkleid niemals, da es stets fettig erhalten wird. Zu diesem Zwecke befindet sich auf der Schwanzwurzel eine Fettdrüse, die sog. Bürzeldrüse. Mit Hilfe des Schnabels entnimmt ihr die Ente das flüssige Fett und ölt damit die Deckfedern ein; in- folgedessen perlt das Wasser in Tropfen von dem Gefieder ab. Auch die zwischen den Federn befindliche Luft schützt den Vogel vor zu großer Wärmeabgabe; denn sie läßt die Körperwärme nicht aus- strömen und die Außenkülte nicht bis auf die Haut vordringen. Wie die Ente schwimmt. Gewandt bewegt sie sich auf dem Wasserspiegel. Ihr Körper ist aber auch so recht zum Schwimmen eingerichtet. Da er von oben nach unten etwas zusammengedrückt ist, hat er ganz die Gestalt eines Bootes. Zum Rudern dienen die kurzen Beine mit den Schwimmfüßen. An den letztern sind näm- lich die 3 durch eine Schwimmhaut miteinander ver- bunden. Bewegt nun die Ente die Beine nach hinten, so spreizen sich durch den Gegendruck des Wassers die Zehen auseinander. Da- bei wird der Körper nach vorne geschoben. Da die Beine über- dies weit hinten am Leibe stehen, so hebt sich der Körper beim Rudern. Gleich einem Kahne gleitet er darum leicht über die Wasserfläche weg. Zugleich wird durch diese Stellung der Beine auch das Andern der Richtung (Steuern) beim Schwimmen sehr er- leichtert.

10. Realienbuch für die katholischen Volksschulen Württembergs - S. 306

1910 - Leutkirch : Bernklau
306 b i e Kraft so oft in der Last enthalten ist als der Halbmesser der Welle im Halbmesser des Rades. Beim Heben einer Last aber wird der Weg der Kraft den Weg der Last sovielmal übertreffen, als der Halb- messer des Rades den Halbmesser der Welle übertrifft. Häufig wird jedoch das Rad ersetzt durch eine Kurbel, d. i. eine mit einem Handgriff versehene Radspeiche. In dieser Form tritt uns das Wellrad entgegen in der Winde, im Haspel, am Schleif- stein, an der Kaffeemühle, am Triebrad der Lokomotive. Der Göpel ist ein Wellrad mit senk- recht stehender Achse. Zusammenfassung. Hebel, Rolle und Wellrad sind die einfachsten Maschinen, deren sich der denkende Mensch bedient, um mit verhältnis- mäßig geringer Kraft eine Arbeit zu leisten, eine größere Last zu heben, einen Widerstand zu überwinden. Jedoch ist hierbei der Weg, den die Kraft (z. B. die Hand des Arbeiters) zurücklegt, entsprechend länger als die Strecke, um welche die Last weiterbefördert wird. Was an Kraft gewonnen wird, geht am Weg verloren. Doch hierin liegt ja gerade der Vorteil bei Anwendung solcher Maschinen: unsere körperliche Kraft können wir nicht vermehren, wohl aber können wir eine geringe Kraft auf einen weiten Weg wirken lassen und so mit ihr eine größere Arbeit verrichten. Der Gebrauch dieser Maschinen läßt uns die unübersteigbare Kluft erkennen, die zwischen einem selbst auf der niedersten Stufe stehenden Menschen und dem höchst entwickelten Tiere besteht. Kein Tier bildet und verwendet bewußt Werkzeuge zur Unterstützung seiner Kraft; aber selbst der ungebildetste Mensch verwendet solche Hilfs- mittel mit Bewußtsein und verbessert sie bei fortschreitender Er- fahrung. Ii. Uon -en flüssigen Körpern. 1. Das Wasser. Wasser finden wir auf der Erde, in der Erde und in der Luft. Es erscheint in f l ü s s i g e r Form als Regen-, Fluß-, See- und Meerwasser, in f e st e r F o r m als Eis, Hagel, Schnee und Reif, in Gasform als Wasserdampf und Wasserdunst. Das Wasser als Getränk. Das T r i n k w a s s e r muß klar, ge- ruchlos und von erfrischendem Geschmack sein. Befinden sich in dem Abb. 7.
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