Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Realienbuch für die katholischen Volksschulen Württembergs - S. 320

1910 - Leutkirch : Bernklau
320 sofort. Diese ist also nicht der Luft eigen; sie gelangt nicht durch Mitteilung oder Leitung zu uns, sondern durch Strahlung. Der Ofenschirm halt die Wärmestrahlen auf. Die gleiche Erscheinung können wir des Sommers im Freien wahrnehmen, wenn wir uns das einemal in die Sonne, das anderemal in den Schatten eines Hauses oder Baumes stellen. Daraus geht hervor: Die Sonnenwärme gelangt wie das Licht durch Strahlung auf unsere Erde. Die Lust wird durch die Sonnenstrahlen nur unmerklich erwärmt; sie empfängt ihre Wärme von der Erde. Darum sind die untern Luft- schichten Würmer als die obern; darum haben tiefergelegene Orte ein milderes Klima als hochliegende; darum finden wir auf hohen Gebirgen eine Region des ewigen Schnees. Auf den nach Süden und Südwesten gerichteten Dächern und Bergabhängen schmilzt der Schnee früher als in der Ebene. Sommers, wenn die Sonne hoch am Himmel steht, ist es Würmer als Winters, wenn sie sich kaum über den Horizont erhebt. Diese Erscheinungen lehren uns: Je st e i l e r die Sonnen st rahlen eine Fläche treffen, d e st o mehr erwärmen sie diese. — Erklärung der Erdzonen. 4. Die Ausdehnung der Körper durch die Wärme. Wird eine kalte Pfanne auf den heißen Herd gesetzt, so bleibt beim Abheben der Pfanne der Herdring an ihr hängen; die Pfanne hat sich in der Hitze ausgedehnt. Nach dem Erkalten der Pfanne füllt der Ring ab; der Umfang der Pfanne ist wieder kleiner geworden. Die Milch dehnt sich beim Sieden aus und läuft über den Rand des Gefäßes. Eine fest zugebundene Tierblase, die in der kalten Luft schlaff erschien, wird in der Nähe des heißen Ofens voll und straff; beim Zurückbringen in die kalte Luft wird sie wieder schlaff. Hieraus ersehen wir: Sämtliche Körper dehnen sich beim Erwärmen aus und ziehen sich b e i m Erkalten w i e d e r zusammen. Dieses Naturgesetz findet im Leben mannigfache Beachtung. So legen die Schmiede die eisernen Reifen glühend um den Rad- kranz, damit sie nach dem Erkalten umso fester sitzen. Telegraphen- und Telephondrähte werden nicht straff gespannt, damit sie im Winter nicht reißen; zwischen den einzelnen Eisenbahnschienen läßt man einen kleinen Zwischenraum bestehen, damit sie sich im Sommer nicht werfen. — Warum zerspringt ein Glas, in das man heißes Wasser gießt? Eine merkwürdige Ausnahme von dem all- gemeine n Naturgesetz macht indes das Wasser.

2. Realienbuch für die katholischen Volksschulen Württembergs - S. 282

1910 - Leutkirch : Bernklau
— 282 — Sprengschuß oder durch das Lämpchen eines Bergknappen, zur Entzündung gelangen. Dabei entstehen furchtbare Explosionen, die oft schon Hunderte von Menschenleben vernichtet haben. Verwendung. Die Steinkohle ist vor allem ein geschütztes Brenn- material. Ihre Brennkraft ist dreimal größer als die des Buchen- holzes. Wegen der großen Hitze, die sie beim Brennen entwickelt, wird sie fast allgemein zum Heizen der Wohnzimmer und Maschinen verwendet. Manche Handwerker brauchen sie bei Ausübung ihres Gewerbes. Die Steinkohle gibt aber nicht bloß Wärme, sondern auch Licht. In den Gasfabriken wird aus ihr das Leuchtgas gewonnen. Zu diesem Zwecke werden Steinkohlen in tönernen Röhren unter Luftabschluß zum Glühen gebracht. Das sich hierbei entwickelnde Gas wird in einen großen Behälter, den Gasometer, ge- leitet. Die ausgeglühten Kohlen, die zurückbleiben, heißen Koks. Auch dieser ist als Heizmittel sehr geschätzt. Entstehung der Steinkohlen. In den Steinkohlenbergwerken findet man hin und wieder sehr gut erhaltene Pflanzenabdrttcke. Diese zeigen uns, daß die Stein- kohle pflanzlichen Ursprungs sein muß. Allerdings waren die Gewächse, die bei ihrer Bildung die Hauptrolle gespielt haben, ganz anderer Art als die jetzt wach- senden. Es waren riesige, baumartige Farue, Bärlappe und Schachtelhalme, die auf nassem Grunde in dichten Wäldern beisammenstanden. Bei der damals Hähern Temperatur und bei der feuchten Beschaffenheit der Luft wuchsen die Pflanzen rasch empor, starben aber auch bald wieder ab. Auf ihren modernden Resten ent- falteten wieder iunge Bäume neues Leben, um früher oder später ihren Vor- gängern ins nasse Grab zu folgen. So entstanden da und dort mächtige Anhäu- fungen von verfaulten Pflanzenstoffen, ganz so, wie das in unsern seichten stehen- den Gewässern im kleinen heute noch vor sich geht. Wir nennen diesen Schlamm, der aus vermoderten Resten von Pflanzen unter Luftabschluß entsteht, Faulschlamm. Dieser ist um so reichlicher aufgehäuft, je dichter der Pflanzenwuchs in einem Wasser- becken ist. In den vorweltlichen Sumpfwäldern bildete sich im Lause von Jahr- tausenden auf dem Grunde des Wassers eine ungeheure Menge Faulschlamm. Wenn dann durch irgend welche Ursachen, z. B. Senkung des Erdbodens, Einbruch des Meeres, diese Wälder untergingen, so wurden sie von Sand oder Tonnrassen zu- gedeckt. Durch den gewaltigen Druck von oben wurde aus dem weichen Schlamm allmählich eine harte, feste Masse, unsere Steinkohle. Die Braunkohle. Mit der Steinkohle hat die in verschiedenen Teilen Deutschlands (Schlesien, Sachsen, Hessen) häufig vorkommende Braunkohle die Entstehung gemein. Ihre Bildung, gu der hauptsächlich Nadelbäume beigetragen haben, fällt aber in eine viel spätere Zeit. Ihre Gewinnung macht weniger Mühe und Unkosten, weshalb sie ein billigeres Brennmaterial liefert. Gleich der Stein- kohle brennt sie mit heller, leuchtender Flamme, hinterläßt aber

3. Realienbuch für die katholischen Volksschulen Württembergs - S. 288

1910 - Leutkirch : Bernklau
288 Arten des Tons. Reiner Ton ist die weiße Porzellanerde. Sie wird zu den verschiedenartigsten Gegenständen des täglichen Gebrauchs und der Kunst geformt. — Ist die Tonerde durch etwas Eisen, Kalk und Sand verunreinigt, so heißt sie Topf er ton. Wegen des Eisengehaltes hat dieser gewöhnlich eine gelbe oder rötliche Färbung. Er liefert das Material für den Hafner, der aus ihm die verschiedensten Tonwaren formt und brennt. Nach dem Brennen sind aber der- artige Gefäße sehr porös (Blumentöpfe), weshalb sie das Wasser durchlassen. Um ihnen die Porosität zu nehmen, werden sie mit einer Glasur überzogen und dann zum zweitenmale der Gluthitze des Feuers ausgesetzt. — Eine gröbere Tonerde ist der Lehm. Er ist von verschiedener Farbe und enthält namentlich viel Sand. Der Hafner braucht ihn beim Aufstellen der Ofen und der Ziegler zur Anfertigung von Backsteinen und Dachplatten. — Aus kristallisiertem Ton be- stehen zwei hochgeschätzte, dem Diamant an Härte und Feuer wenig nachstehende Edelsteine, der tiefblaue Saphir und der blutrote Rubin. Gr-geschichtliches. Entstehung der Erdrinde und Bildung der Gebirge. Man darf wohl mit Sicherheit annehmen, daß unsere Erde vor vielen Jahrtausenden eine glutflüssige Kugel war. Allmählich erkaltete die Oberfläche der feurigen Erdkugel. Es entstand eine harte Kruste, die wie ein Mantel das glutflüssige Innere umschloß. Je mehr aber die feurige Erdmasse sich abkühlte, desto mehr zog sie sich zusammen. Die feste Erdkruste bekam daher Runzeln wie die Schale eines Apfels, dessen Fleisch zusammenschrumpft. Manchmal zerbrach auch die Erdrinde beim Einsinken, und es traten Teile der feuerflüssigen Erdmasse hervor, die sich auf der Oberfläche decken- förmig ausbreiteten und bald erstarrten. Wir nennen die auf solche Weise entstan- denen Gesteine D u r ch b r u ch g e st e i n e. Da sie immer als Felsen in großen Massen auftreten, heißt man sie auch M a s s e n g e st e i n e. Die bekanntesten Arten sind Granit und Basalt. Bildung der Meere. Anfänglich war die Erde von einer dichten Gashülle umgeben. Infolge der fortschreitenden Erkaltung der Erdrinde verdichtete sich der in ihr enthaltene Wasserdampf. Er verwandelte sich in Regen, der auf die Erde fiel, die Vertiefungen anfüllte und in den Erdboden eindrang. So bildeten sich die großen Weltmeere und so entstehen heute noch Quellen und Flüsse. Die aus dem Wasser hervorragenden Teile bildeten das trockene Land. Nun wirkte auch das Wasser bei der Gestaltung der Erdoberfläche mit, hier zerstörend, dort ausbauend. Frost und Hitze, Wind, fließendes Wasser und die brandenden Meereswogen lockerten und lösten Teile der erstarrten Erdrinde auf. Der Schutt wurde an verschiedenen Stellen, besonders auf dem Grunde des Meeres, in der Nähe der Küste abgelagert. Durch den Druck der darüber befindlichen Wassermenge erhärteten die Schlammassen. So entstanden die S ch i ch t g e st e i n e. Zum Unterschied von den ungeschichteten Massengesteinen bilden sie immer Lagen oder Platten (Schichten). Vor allem die Schiefer- und die meisten Sand- und K a l k st e i n e sind Ablagerungen des Wassers. Diese Bildung von geschichteten Gesteinen erfolgte an den verschiedensten Stellen. Denn mit dem weitern Zusammenschrumpfen des Erdkerns entstanden

4. Realienbuch für die katholischen Volksschulen Württembergs - S. 289

1910 - Leutkirch : Bernklau
— 289 — größere Vertiefungen. Das Wasser floß aber immer nach der tiefsten Stelle, nur hier neue Meere zu bilden. Versteinerungen. Bei dem wiederholten Wechsel von Land und Wasser sind viele der früherir Pflanzen- und Tiergeschlechter untergegangen. Während die Gewächse meist verkohlten, blieben uns von vielen Tieren die harten Teile, Schalen, Knochen u. a., erhalten. Diese verhärteten, in den Schlamm eingebettet, zu Stein: sie versteinerten. Aus den vielfachen Überresten können wir deutlich er- sehen, daß die meisten der frühern Pflanzen und Tiere von den heute lebenden sehr verschieden waren. Da alle die genannten Schichtgesteine in den einzelnen Lagen immer nur ganz bestimmte Arten von Lebewesen einschließen, können wir daraus folgern, daß jene Schichten, welche die gleichen Arten enthalten, dem- selben Zeitabschnitt angehören. So sind also die Versteinerungen gleichsam die Buchstaben, womit die Geschichte der Entstehung der Erde aus mächtige Blätter (Schichten) eingetragen ist. Vulkane. Obwohl seit dem glutflüssigen Zustande der Erde gewaltige Zeit- abschnitte vergangen sind, so ist doch bis auf den heutigen Tag die Erde in ihrem Innern noch nicht erkaltet. Auch jetzt noch dringen bisweilen an manchen Orten feuer- flüssige Massen aus den Tiefen an die Oberfläche. Wir nennen solche Stellen Vulkane oder feuerspeiende Berge. Die uns am nächsten liegenden Vulkane sind der Vesuv bei Neapel und der Ätna auf Sizilien. Bei einem Ausbruch schleudern die feuerspeienden Berge Asche und Steine aus, und aus dem Krater des Vulkans fließen geschmolzene Erdmassen, Lava genannt. In unserem Vater- lande, besonders im Gebiete der Schwäbischen Alb bei Reutlingen, Urach, Kirchheim und auch im Hegau trat einst an zahlreichen Stellen ebenfalls feuerfllissiges Erdinnere zutage. Dieses bildete beim Erkalten den schon erwähnten schwärzlichen, sehr harten Basalt. Die Basaltberge (Jusi, Limburg) bilden gewöhnlich schöne, kegelförmige Erhebungen. Übrigens sind nicht alle kegelförmigen Berge, z. B. Achalm, Hohen- staufen, vulkanisch. Die wichtigsten Gesteine Württembergs. Granit und Gneis. Von den ältesten Gesteinen findet sich in Württemberg außer dem seltenen Basalt auch noch der G r a n i t. Er bildet mit dem meist unter ihm befindlichen Gneis den Grundstock des Schwarzwaldes. Beide Ge- steinsarten bestehen aus Quarz, Feldspat und Glimmer. Am leichtesten zu er- kennen sind die glänzend lichten oder braun bis schwarz gefärbten Blättchen des Glimmers. Zum Unterschied von dem grob- oder feinkörnigen Granit zeigt der Gneis ein schieferiges Gefüge. Beide Gesteine sind manchmal zerklüftet. Die Spalten oder Gänge sind dann nicht selten mit Kupfer- oder Silbererzen ausgefüllt. Der Abbau dieser Erzlager ist jedoch im Schwarzwald aufgegeben. An einigen Orten des Schwarzwalds steigen aus diesen Gängen warme Quellen auf (Wildbad, Baden- Baden). — Das am meisten zutage tretende Gestein des Schwarzwaldes ist der B un tsand st ein. Er besteht aus Quarzkörnern, die durch ein rotes, toniges oder kieseliges Bindemittel verkittet sind. In seinen Gänge:: finde:: sich Eisen- erze (brauner Glaskops). Die ergiebigen Lager bei Neuenbürg sind aber bereits Realienbuch. ig

5. Besonderer Theil - S. 383

1856 - Eßlingen : Weychardt
Königr. der Niederlande. Grundmacht. Kultur. Verfassung. Verwaltung. 383 6. Küsten kl ima. Mittelwärme -f 10°. Ziemlich kühle Sommer mit -j- 18"; höchst selten steigt das Thermometer im Schatten auf 33". Gelinde Winter mit -f- 3°; selbst die mittlere Temperatur des Januars fällt kaum auf den Gefrierpunkt herab; selten steigt die Kälte bis auf — 10 u. 11". Gewaltige Nebel. Dicke, dunstvolle, durch Meer u. Landgewässer sehr feuchte Lust, die beim häufigen Westwinde sehr veränderlich ist. Jährliche Regen- menge: 29". Durchschnittlich regnet es an 3 Tagen. Im südöstl. Theil ist das Klima weniger feucht u. gesünder. — 7. Einwohner 1851 : 2,874,552. 5,190 M. auf 1 Qm. Germanen; 58,500 Juden. 3 Stände: Adel; Bürger; Bauern. 1,688,000 Reformirte; 76,000 Lutheraner; 1,156,000 Katholiken; 5,000 Jansenisten; c. 60,000 Anabaptisten, Remonstranten farminianerj, Mennoniten, Herrn- huter ic. ; 58,500 Juden. ") 2. Kultur. — 1. Trefft. Landwirthschaft; doch ist Gemüsebau, Blumenzucht, Wiesenkultur u. Viehzucht wichtiger, als Ackerbau. Wichtige Fischerei, besonders Häringssang.7) -— 2. Die technische Kultur steht einigung der Dommel u. Aa entsteht, u. die Mark auf. 3 Mündungsarme: Maas; flakke Fluß [= seichter Fluß]; Krammer. — 3. Scheldesystem fs. p. 79]. 2 Haupimündnngen: Oster- u. Westerschelde. — 4. Sehr viele Seen, Haupts, in Süd- u. Nordholland, Ulrecht, Friesland u. Groningen. Manche sind durch Torfstechen entstanden. Viele Sümpfe u. Moore, die sehr viel Torf liefern: der Peel in Nordbrabants 8 M. l., 1 — 21/* M. br., bis 12' t.; das Bourtanger Moor in Drenthe u. Groningen, 4 Qm. gr.; nur Torf producirend; bei nasser Witterung durchaus unwegsam, bis auf eine, über die Bourtanger Schanze führende Straße; es setzt sich gegen S. im großen Grenzmoor bis gegen die Vcchte fort. — 5. Ucber- mäßig reiche, für Handel u. Schiffahrt vortheilhafte Bewässerung, die durch eine zahllose Menge v. Kanälen noch bedeutend vermehrt ist. s) Klima. In heißen Sommern ist die Ausdünstung der Kanäle oft un- erträglich,^ obgleich mau d. Wasser durch Mühlen in Bewegung setzt. Auf heiße Sommer folgen öfters Krankheiten, so in Groningen nach dem heißen Sommer 1826. In kalten Wintern bieten d. vielen zugefrorenen Kanäle u. überschwemmten Wiesen eine herrl. Bahn für das Schlittenfahren u. Schlittschuhlaufen, worin d. Niederländer Meister sind u. woran auch das weibliche Geschlecht Antheil nimmt. In Folge der übermäßigen Feuchtigkeit des Bodens u. d. Luft, die so groß ist, daß alle metallenen Sachen nur durch die höchste Sorgfalt vor dem Anlaufen u. Verrosten ge- schützt werden können, ist das Land für Eingeborene u. Fremde ungesund. Nur die so große Rcinlichkeitsliebe der Holländer vermag den Schmutz u. Krankheiten so sehr befördernden Eigenschaften ihres Landes zu widerstehen. °) Einwohner. — 1. Dichteste Bevölkerung in Südholland: 10,340 M. auf 1 Qm. Dünnste Bevölk. in Drenthe: 1,740 M. auf 1 Qm. — 2. Zahl der Wohnorte. 130 Städte; 31 Marktflecken; 2,283 Dörfer. - 3. Abstam- mung. 2'/, Mill. Nieder länd er o. Holländer mit eigener Sprache. Fla- mänder in Nvrdbrabant m. flämischer Sprache, die ein Dialekt des Holländischen ist. 200,000 Fricjen; in Friesland, Gröniugen u. auf den nördl. Inseln; sie reden zum Theil noch das Altfriesilche. Deutsche in den Grenzgegenden v. Geldern u. Ober- ylsel. 58,500 Juden; d. meisten in Nordholl. — 4. Religion. Größte Gewissens- freiheit. Gleiche polit. u. bürgert. Rechte für alle Religionspartheien. — a. Refor- rairte Kirche vorherrzchend; durch das Ministerium, d. allgem. Synode u. d. Pro- vinzial-Kircheuregierungeu verwaltet. Vereinigte niederländ. Bibelgesellschaft m. 50 Hilfsvereinen. — b. Die kathol. Kirche zerfällt der kirchl. Verwaltung nach in 6 lehr ungleiche Theile: holländ. Mission; bischöfl. Kommissariat v. Seeland; apostol. Vikariate v. Herzogenbnsch u. Breda; Bischöfe v. Amsterdam u. Herzogenbusch. — c. ^ans enistische Kirche unter d. Erzbischof v. Utrecht u. d. Bischöfen v. Hartem u. Deventer. . ’) P b.ff lische Kultur. — 1. Der Boden ist, mit wenigen Ausnahmen, sehr fruchtbar; jedoch wird derselbe im Ganzen mehr zum Garten-, Gemüse u. Weideland,

6. Besonderer Theil - S. 404

1856 - Eßlingen : Weychardt
404 Erste Abtheilung. Europa. Jökull') 6,030', ©näselt 5,800', Eyjafjalla Jökull 5,700', Heklufjall oder Hekla 5,210' u. a. Man zählt auf der Insel gegen 29 Vulkane, von denen manche überaus thätig sind. Der Hekla, von dem man seit 1044 24 Ausbruche kennt, der Oeräfa Jö kull, der Skaptaar Jökull, derkatlegia, der Krabla, der Leirh- nukr u. a. entladen aus ihren Kratern fortwährend vulkanische Produkte, wie Lava, Asche, Steine u. dgl., und überschütten damit zuweilen die ganze Insel; ja beim Aus- bruch des Hekla 1693 siel die Aschenmenge sogar auf den 85 M. entfernten Färöern. Mit der vulkanischen Beschaffenheit Jolands stehen die vielen heißen Quellen in Verbindung. Einige derselben fließen ruhig, andere werfen, wie Springbrunnen, das Wasser 50', 100'— 200'in die Höhe; einige sind lauwarm, andere siedend heiß; einige haben trinkbares, andere trübes, schweslichtes Wasser. Von den Bewohnern werden sie in der Art zum Kochen benützt, daß sie ihre Töpfe in die Quelle stecken, wie man sonst die Töpfe zum Feuer stellt. In dem Thalc und an dessen Bergabhängen, das nördlich von Skalholt liegt und 6 M. v. Hekla und 3 Tagreisen östlich v. Reykjavik entfernt ist, zählt man über 100, theils warme, theils heiße Quellen, darunter die Geiser * *) oder intermittirende Springquellen. Unter ihnen sind am bekanntesten: der große Geiser, der neue Geiser oder Strokr und der kleine Strokr. Der große Geiser steigt von Zeit zu Zeit aus einem 18' im Durchmesser haltenden Becken in einem geraden Strahl bis 60', 100', sogar 200' empor. — 6. Viele Gewässer. Die meisten und längsten Flüsse ergießen sich an der Nord- und Süd-Westküste, wäh- rend au der Ost- und Süd-Ostküste nicht so viele und nicht so bedeutende Flüsse vor- kommen. Mittlere Jökelaue; 25 M. I. Thorsane; 24 M. I. Südl. Hvitaue; 20 M. l. Viele Landseen svatn.s: Thingvallavatn; Hvitarvatn; Myvatn. — 7. Im Verhältniß zur geogr. Breite hat Island, besvnd. der südl. Theil, ein mildes Jnselklima. Mittlere Jahreswärme zw. -ss 5° u. 0°. Sehr gemäßigte Win- terkälte; sie beträgt an der Südseite Islands nur — 3°, a. d. Nordseite nur — 6*/4°. Geringe Sommerwärme; sie steigt an der Südseite nur auf -s- 9'/.°, an der Nordseite auf 7*//. Die Sommer sind kurz, die Winter aber lang, besonders a. d. Nordküste. Diese ist bisweilen bis in den Juli mit arktisch. Treibeise bedeckt, das mitten in der warmen Jahreszeit Kälte verbreitet; a. d. Südseite erhebt sich 5 Monate lang das Thermometer nicht über den Gefrierpunkt. Dazu gesellen sich feuchte Nebel, die Island fast Jahr aus Jahr ei» nmschleiern, und furchtbare Stürme aus Nw. u. No. Längster Tag im S. 20 St., kürzester Tag 4 St. Im nördl. Theil geht aber die Sonne am längsten Tag gar nicht unter; dieser längste Tag, wie auch die längste Nacht im Winter, dauert ans den nördl. Punkten Islands eine ganze Woche. Merkwürd. Naturerscheinungen sind: das Nordlicht, dasschnee- licht u. d. Doppel so» ne. — 8. Produkte, a. Mineralien. Sumpfeisenerz, Marmor, Kalk, Gyps, Steinkohlen, Tors, Schwefel; letzter» liefert Krisuwik im Sw. und die Schwefelberge beim Krabla. b. Pflanzen. Verkrüppelte Weiden, Birken und Vogelbeerbäume. Den Mangel an Bauholz ersetzt das Treibholz, Baumstämme, die vom Meere an die Küsten, des. im N., ausgeworfen werden. Prächtig grüne Wiesen. Jsländ. Moos, ein gewöhnt. Nahrungsmittel,^indem es getrocknet zu Mehl gemahlen oder mit Milch zu Brei gekocht wird. Löffelkraut. Sauerampfer. Kohl. Rüben. Kartoffeln. Etwas Flachs und Hanf. c. Thiere. 25,000 St. Rindvieh. 20,000 kleine, aber starke u. schnelle Pferde. 350,000 Schafe. Viele Ziegen. Nennthiere; seit 1770 aus Norwegen eingeführt. Weiße Füchse. Eisbären kommen auf Eisschollen a. d. Nord- küste. Seehunde a. d. Küsten. Viel wildes Geflügel, des. Eidergänse. Viele Fische, des. Häringe, Lachse u. Dorsche. — 9. Geschichtliches. Ob Island bei den Griechen und Römern Thule hieß, ist ungewiß. Entdeckung durch den norwegischen Seeräuber Nad dock 860: Er nannte, die Insel Snäland s— Schneelands. Spuren einer früheren, und zwar christlichen, aus Schottland u. Irland stammenden Ansiedlung sind zwar vorhanden; doch scheinen bisse ersten Bewohner den Normännern bald unterlegen zu sein. Einwanderung der Norweger, die vor der Tyrannei des Harald Haarsagr flohen, seit 870. Republik mit eigener Verfassung u. eigenem Gesetz v. 928 — 1261. Von Island aus setzte Erik Rauda nach Grönland über, im I. 932 oder 982. Einführ, des Christenth. um 1000. Ansehnl. Bevölkerung; bedeutende Viehzucht; wichtige Schiffahrt; blühender Handel. Bewahrung der Sagen und Heldcngefänge der *) Jökull o. 35fei, plur. Jöklur o. Jökler, heißen in Island alle mit ewigen Schnee- u. Eismassen bedeckten Berge. Die Gletscher nennt man Jisbräer seisbräens. *) Geiser v. giosa — gießen, mit Ungestüm hervorbrechen.

7. Besonderer Theil - S. 460

1856 - Eßlingen : Weychardt
460 Erste Abtheilung. Europa. greifend u. abspannend; sehr selten Schnee; Winterregen mit Gewittern; regenlose Sommer; Nordlichter in den Sommer- u. Herbstnächten. 128,361 E.; 12,459 E. aus 1 Qm. Bei den Landbewohnern herrscht der spanisch-maurische, bei den Städtern der französisch-griechische Charakter vor. Die Bewohner reden ein Kauderwelsch, aus ital., arabischen, deutschen und Wörtern anderer Sprachen zusammengesetzt. Mit Ausnahme der wenigen Engländer Katholiken unter einem Erzbischof. Zucht der Esel, Schafe, Ziegen u. Schweine. Ackerbau: viel Getreide, Südfrüchte, Weinbau. Vorzüglicher rosenrother Honig. Fischerei. Bedeut. Gewerbsfleiß, besonders in Baumwollen- und Seidenweberei. Lebh. Hdl. Die Inselgruppe ist eine von einem engl. Militärgouvernenr regierte Flottenstation, die für die britische Herrschaft im Mittelmeer von noch größerer Wichtigkeit ist, als Gibraltar. — a. Malta. 8 Qm. 150,000 E. An der Nord- küste mit vielen Einschnitten, Buchten u. 10 befestigten Häfen; im S. geradlinigt, m. steilen u. unzugänglichen Felsen, die schwarze Felsküste genannt. Von vielen Batte- rien vertheidigt u. rings von Signalthürmen umgeben. Der Apostel Paulus scheiterte bei Malta 60 n.c. La Valetta. Von dem Großmeister l a Valetta 1566 angelegt. Hauptft. auf einer Landzunge der Nordküste; aus 5 Städten bestehend. 60,000 E. Furchtbar- starke Festung mit dem unüberwindlichen Castell St. Elmo. Sitz des Gouverneurs im ehem. Palast des Großmeisters. Dom San Giovanni; prachtvoll ausgeschmückt mit Marmor, Vergoldung u. Gemälden; der Fußboden besteht ganz ans Leichensteinen der ehemaligen Ritter. Universität v. 1768. Trefft. Wasserleitung. Vortreffl. Hafen mit 7 Abtheilungen. Großer Handel. Citta vechia stschitta wekkia. Melita]. Ehem. Hauptstadt auf einem hohen Berge in der Mitte der Insel. 6,000 E. — d. Cu- mino [= Kümmel; von dem früher dort gebauten äthiop. Kümmel Cuminum Cy- minum]. Forte di Cumino. Fest. — 6. Gozzo. Vorzüglich angebaut. Ringsum befestigt. Mit vortrefflichen Häfen. Gozzo. St. 3,000 E. — d. Geschichtliches. Phönicisch_____ Griechisch 736 v. Chr. karthagisch 400 — 216 v. Chr. Römisch 216 v. C. bis 454 n. C. Vandalisch 454 bis 464. Ostgothisch 464 bis 533. Byzanti- nisch v. 870 bis 1090. Normannisch u. Französisch v. 1090 bis 1284. Aragonisch v. 1284 bis 1522. Sitz des Johanniterordens, dem Karl V. die Insel schenkte, von 1522 bis 1798. Französisch durch Buonaparte v. 1798 bis 1800. Englisch seit 1800. Zweite Gruppe. Die lateinischen oder romanischen Staaten. Erster Abschnitt. Pas Kaiserthum Frankreich. J) §. 121. Pie Grundmacht. Pie Kultur. Pie Verfassung. Pie Verwaltung. 1. Grundmacht— 1. Lage ohne Corsica. Zwischen 42 Vz" bis 51" N. Br. u. zw. 13" bis 26" O. L. — 2. Grenzen. Im £>.: Sardinien; *) *) 1. Name. Gallía transalpina im Gegensatz zu G. Cisalpina [Oteritdienj. &. Ulterior. G. Ultima. G. Propria. Bei den Griechen auch Céltica u. Celto- galatia. G, Bracäta bezeichnete den von den Römern zuerst unterworfenen Theil o.

8. Besonderer Theil - S. 495

1856 - Eßlingen : Weychardt
Das Königreich Spanien. Grundmacht. Kultur. 495 Deutsche; 45,000 Zigeuner; wenige Juden. 5 Stände. Die ka- tholische Kirche ist die Staatsreligiou. Keine andere Religion ist ge- setzlich erlaubt7). 2. Kultur. — 1. Ziemlich vernachlässigter Ackerbau. Ansehnlicher Obstbau. Sehr ergiebiger W einbau im S. 9 große Wal d d i st ritte. Wichtige Viehzucht. Seidenbau u. Bienenzucht liefern nicht den Bedarf. Fischerei an den Küsten. Wichtiger Bergbau auf Silber, Quecksilber, Kupfer, Eisen, Blei, Steinkohlen, Salz. 1,500 Mineral- quellen 8). — 2. Die Industrie hat sich in neuster Zeit gehoben, ein Küstenklima, das jedoch durch die kalten Nordstürme des aquitanischen Meeres, Glllego [galjegho] genannt, sehr verändert wird. Die Sommer sind ziemlich heiß Mittelwärme in Bilbao -\- 20°] , die Winter mild [Mitteltemp. in Bilbao + 6°,,]. und sehr feucht sjährl. Regenmenge in Bilbao 100"]. Frost und Schnee sind [elbst in den Thälern und Ebenen an der Küste oft bedeutend, doch nur von kurzer Dauer. Außerordentlich mild und angenehm ist das Klima der Küsten, Ebenen und tiefen Thäter Galiciens; Frost und Schnee sind hier fast unbekannt. In den höheren Gc- birgsregionen sind die Winter bedeutend kalt. ') Einwohner. — 1. Ungleich vertheilte Volksdichtigkeit. Größte in der Provinz Madrid mit 6,544 E. auf 1 Dm. Kleinste in den estremadurischen Pro- vinzen Badajoz und Caceres mit 89l E. auf 1 Qm. — 2. Zahl der Wohn Plätze. 160 alte, größtentheils schon von den Römern und Arabern gegründete, mit besondern Privilegien ausgestattete und mit mittelalterlichen Befestigungen versehene Städte [ciudades], darunter 47 Hauptstädte [Capitales]. 4,700 kleinere, jüngere, zum Theil alterthümlich befestigte Städte [villas], 14,500 geschlossene Gemeinden [pueblos]. 2.000 Weiler [aldeas]. Eine große Menge Meierhöfe [caserios], Landhäuser [quin- tas], Schlösser [torres, palacios], Pachthöfe Qcortijos] und Gärten [cigarrales]. Madrid 250,000 E. Barcelona 170,000 E. Sevilla 120,000 E. Valencia 60,000 E. Cadiz 60,000 E. Granlda 56,000 E. Malaga 52,000 E. Cordova 39,000 E. Valladolid 21,000 E. La Coruña 20,000 E. — 3. Abstammung, a. Die Spanier sind der großen Mehrzahl nach Nachkommen der iberischen Urbewohner und der mit ihnen gemischten keltischen, phönizischen, carthagischen, römischen, westgothischen, suevi- schen und arabischen, friedlichen oder kriegerischen Einwanderer. Die spanische Sprache ist eine Tochter der lateinischen Sprache, die durch die vorgefundenen oder später eingedrungenen Sprachen nicht beträchtlich verändert worden ist. Viele Dialekte; der castilianische ist der reinste, der catalonische der verdorbenste. Vergnügungen sind der Tanz [der Fandango, Bolero und die Seguidilla, der Eiertanz in Valencia; der Enaracia in Caftilien rc.j, der von Castagnetten, Guitarre und Gesang begleitet wird, die Stiergefechte, Feuerwerke und Maskeraden, d. 500,000 Basken. Nach- kommen der iberischen Ureinwohner mit altiberischer Sprache und Sitte im Basken- lande und in einigen benachbarten Thälern Navarra's. c. 60,000 Morisken o. Mo- de j a r e s. Unvermischte Reste der maurisch-arabischen Bevölkerung in einigen Thälern der Alpujarras und der Sierra Morena mit eigener Sitte und Sprache. ' d. Einige 1.000 Deutsche, die seit 1767 zu Kultnrzwecken in der Sierra Morena angesiedelt worden sind. Sie scheinen eigene Sprache und Sitte aufgegeben zu haben, e.'45,000 umherziehende Zigeuner [Gitanos]. f. Wenige Juden. — 4. 5 Stände, a. Zahlreicher höher n. niederer Adel. Der höhere theilt sich in Grandes u. Ti- tnlados del Reino. Die Grandezza wird vom Staasoberhaupt theils aus persönlicher Auszeichnung, theils erblich ertheilt. Die Titulados sind Familien, die von Alters her die Titel Herzog, Marquis, Graf, Viscomte u. Baron führen. Diese Titel ver- erben jedoch nur auf den ältesten Sohn. t>. Zahlreiche. Geistlichkeit, c. Bür- gerstand o. die Bewohner der Städte, d. Persönlich freier Bauernstand, e. Sehr viele Tagelöhner. — 5. Religion. 8 Erzbisth.: Santjago; Bnrgos; Zaragoza; Tarragona; Valencia; Granada; Sevilla; Toledo, dessen Erzbischof Primas von Spa- nien ist. 54 Bisthümer; darunter die 2 selbstständigen von Leon u. Oviedo. 5 Mis- sionshäuser für Asien in Valladolid, Ocana u. Montuagudo. 600 Nonnenklöster mit 12.000 Nonnen. Sehr viele Hospitäler, Armenhäuser, Verpflegunqsinstitute u. andere Wohlthätigkeitsanstalten. 8) Physische Kultur. — 1. Etwas mehr als die Hälfte des Bodens ist an- gebautes Land. Das Uebrige besteht aus Weideland, Waldungen und Un-

9. Besonderer Theil - S. 516

1856 - Eßlingen : Weychardt
516 Erste Abtheilung. Europa. Piemont. Wichtiger Fang von Sardellen und Thunfischen. Lebhafter Bergbau. setwas Silber. Kupfer. Blei. Viel Eisen. Marmor. Stein- kohlen. Quell- u. Seesalz.] Manche Mineralquellen: zu Chambery, Aix rc. Reger Gew erb fl eist 8). Bedeutender Handels. Die geistige Kultur ist nicht weit vorgeschritten^). 2. Grundmacht und Kultur der Insel Sardinien. — 1. Lage. Zwischen 38° 35' bis 41° 17' N. Br. u. v. 25° 36' bis 27° 30' O. L. 46 M. von Genua; 25 M. v. Cap Blanco in Afrika; 30 M. v. d. ital. Westküste; 39 M. v. Sicilicn. — 2. Grenzen. Im mittet« land. Meer. Durch die 2 M. br. Straße des San Bonifacio [Fretum Taphros] von Korsika getrennt. — 3. Größe. 37 M. l. 18 M. br. 438 Qm. gr. — 4. Kü stenumsang: 120 M. Viele Vorgebirge und Busen. Am steilsten ist die Ostküster — 5. Oberfläche. Ein aus Granit bestehendes 3,000' h. Hauptgebirge [Insllni Montes] durchzieht tu mehreren Parallelketten den östl. Theil vom Kap Carbonara im S. bis zum Kap Longosardo im N. Genarge ntu [dschenardschentu] 5,630'. Im W. desselben liegt ein aus tertiären Gesteinen besteheitdes, 2,000 — 3,000' h. Bergland mit ausgebrannten Vulkanen. Wenig Tiefebenen; das Campidano v. Cagliari bis Oristano. — 6. Kleine, meist sehr wasser- arme Gebirgsflüsse ohne alle Schiffbarkeit. Fiumendoso [Saeprus]. Oristano [Thyrsus]. Viele Salzseen im S.; der Scassa bei Cag- liari. — 7. Sehr mildes Kl im a "). — 8. Einwohner 1848: 547,948 12). — 9. Kultur. Großer Reichthum an Naturprodukten, aber °) Die Industrie blüht in Piemont u. Genua. Fabriken in Seide n. Sammt, in Wolle n. Baumwolle. Künstl. Blumen. Strohhüte. 9) Handel. — 1. Der Seehandel geht in die europäischen, kleinasiatischeu, nordafrikanischen und amerikanischen Häsen. Wichtigste Ausfuhrartikel: Seide- waaren; Reis; Oel. Handelshäfen: Genna; Nizza; Savona; Villafranca. — 2. Der Landhandel wird befördert durch gute Landstraßen u. Eisenbahnen. Eisen- bahnen. Von Turin über Vercelli u. Novara nach Arona. Von Turin nach Susa. Von Turin nach Pignerolo. Von Turin nach Coni. Von Turin über Asti u. Ales- sandria nach Genna. Von Allcssandria über Mortara nach Vigevano u. nach Novara. Handelsstädte: Turin; Alessandria; Susa; Chambery, “0 Geistige Kultur. Geringe Volksbildung. Ziemlich viele wissensch. Bil- dnngsauftalten. 2 Universitäten: Turin; Genua. Akademie der italienischen Philosophie in Genua. Kön. Akademie der Wissenschaften zu Turin. Kön. Akademie der Wis- senschaften u. Künste zu Alessandria. Akademie der schönen Künste zu Turin n. Ge- nua. Manche ausgezeichnete Männer in der Geschichte, in den phvsischen und mathe- matischen Wissenschaften. **) Klima. Kein eigentlicher Winter, da während desselben in niedrigen Ge- genden Regen und nur in den höhere» Gegenden Schnee fällt. Der Boden grünt das ganze Jahr. Vom Februar bis Juni ist steter Frühling. Im Sommer regnet cs selten und ist nicht übermäßig beiß, da periodisch wehende Nw. u. No. Winde die Hitze mäßigen. In allen niedern Gegenden herrschen fast ‘/2 Jahr lang böse Fieber, die mit dem Juni beginnen. Der Adel zieht alsdann fort und thut daher wenig für die Verschönerung seiner Besitzungen. '2) Einwohner. — 1. Zahl der Wohnplätze. 9 Städte; 32 Marktsl.; 360 Dörfer. Cagliari 32,000 E. Sassari 26,000 E. 67 Wachtthürme an der Küste; einst zum Schutze gegen die Seeräuber angelegt. — 2. Abstammung. Die Sarden sind ein Gemisch von Römern, Griechen, Spaniern ti. and. Völkern. Sie sprechen italienisch n. catalonisch. Blutrache ist nicht selten. — 3. Stände, wie ans dem Fest- lande. — 4. Die katholische Kirche ist alleinherrschend. 3 Erzbisth.: Cagliari; Sassari; Oristano. 8 Bisth. Die Geistlichkeit hat große Vorrechte u. zieht den Zehn- ten v. Betreibe, Wein u. den Heerden.

10. Besonderer Theil - S. 552

1856 - Eßlingen : Weychardt
552 Mrfte Abtheilung. Europa. des Peloponnes voller Frühling ist, herrscht auf den Hochebenen von Tri- politza noch voller Winter. Mildes, angenehmes Seeklima auf den Inseln und in den Küstengegenden. Kontinentales Klima in den höhern Gebirgs- gegenden. Winterregen. 5) — 8. Einwohner 1851: 998,266. 1853: 1,002,112. 1 391 E. auf 1 Qm. Meist Griechen. Die griechisch- katholische Kirche ist die herrschende. 6) 2. Kultur. — 1. Die physische Kultur ist während des Be- freiungskrieges sehr herabgekommen; sie sängt erst jetzt wieder an, fick zu entwickeln. Der Anbau von Getreide, Wein, Korinthen, Oel u. dgl. ist von großer Bedeutung, wird aber immer noch sehr nachläßig betrieben. Wichtige Viehzucht, besonders Schaf- und Ziegenzucht. Sei- den- und Bienenzucht. Fischerei. Etwas Bergbau; pentelischer und parischer Marmor. 7) — 2. In der In dustrie sind erst in neuerer * I s) Klima. Mitteln» arme von Athen: + 15°,5. In Griechenland entfaltet der südl. Himmel alle seine Reize, und das treffliche Klima würde dem Boden eine üppige Vegetation entlocken, wenn nicht die Barbarei der Türken dem Laude so tiefe Wunden geschlagen hätte. Der Frühling beginnt mit dem Februar und ist heiter und schön. Der So inmer, vom Mai bis September, ist heiß und trocken; das Ther- mometer steigt bis auf 36°. Besonders wird die Hitze in den Gegenden, wo weder Seewinde, noch die von den Gebirgen hcrabkommenden Luftströmungen Kühlung brin- gen , fast unerträglich. Der Himmel ist ohne Wolken und in das schönste Azur ge- kleidet; kein Tropfen Regen fällt, außer in den höchsten Gebirgen, dagegen in den meisten Nächten ein starker Thau, der allein die Vegetation am Leben erhält. Mit Anfang des Herbstes, am Ende Septembers, stellen sich die Regen ein; sie werden aber erst im November heftiger und dauern bis März. Die Regenmenge beträgt 18" bis 20". Zugleich entladen sich im Winter auch die Gewitter, und zwar öfters mit tropischer Heftigkeit. Auf den Gebirgen fällt im Herbst und Winter tiefer Schnee, der ans den höchsten Bergen 6 Monate lang liegen bleibt, ja in einigen Schluchten und Gründen derselben wohl nie schmilzt. Das Klima ist sehr gesund, mit Ausnahme der User des Sees von Topolias und mancher Küstenebenen, wo die Nähe vernachläßigter Sümpfe die Lust im Sommer sehr ungesund macht. °) Einwohner. — 1. Wohnplätze. 5 Städte von 10,000 bis 30,000 E. 81 Städte von 2,000 bis 10,000 E. 383 Gemeinden unter 2,000 E. 2783 Dörfer. Athen 30,000 E. Hydhra 18,000 E. Hermupolis 14,000 E. Nauplia 13,000 E. Patras 10,000 E. Meist unbedeutende oder erst im Werden begriffene Städte und Orte. — 2. Abstammung, a. Die Nengriechen bilden, besonders aus den Inseln und ans Morea, die Mehrzahl der Bevölkerung. Sie sind ein Mischvolk, in welchem das hellenische Blut deutlich vorwaltet, in dem aber durch slavische, bulgarische, alba- nesische, walachische, venetianische, türkische und arabische Einwanderer die altgriechische Stammeseinheit hie und da mehr oder weniger getrübt worden ist. Die Mainotten, Nachkommen der alten Spartaner. Das Neugriechische ist vielleicht die fortlebende Vulgärsprache des alten Griechenlands; die gebildete Schriftsprache desselben ist aus- gestorben. d. 400,000 Albanesen, des. auf Negroponte, Hydhra, Spezzia, in den Nw. Provinzen und in Kakovnni im Peloponnes, c. Walachen und Bulgaren; über das ganze Königreich verbreitet, ei. Deutsche; neu angesiedelt, e. Eine nicht be- deutende Zahl von Engländern, Franzosen und Italienern, f. Nicht viele I uden. — 3. Es gibt nur einen geistlichen, einen Bürger- und einen Bauern- stand. Alle Griechen aber haben gleiche Rechte und gleiche Pflichten. — 4. Re- ligion. a. Griechisch-katholische Kirche unter der heil. Synode in Athen. 1 Metropolit von Athen, Megara und Aegina; zugleich Präsident der heil. Synode; 10 Erzbischöfe und 13 Bischöfe. 1 geistl. Seminar. 128 Mönchs- und 4 Nonnen- klöster. 2,905 Pfarrkirchen, b. Römisch-katholische Kirche. 2 Erzbisthümer. 4 Bisthümer. 9 Klöster, c. Alle übrigen chr istlich en Co n fe ssio n en, auch die Mnhamedaner, haben freie Religionsübung. ') Physische Kultur. — 1. Griechenland gehört nicht zu den fruchtbarsten Ländern Südeuropas, da der meist fruchtbare Boden, dessen Anbau überdieß noch von einem milden Klima begünstigt ist, noch lange nicht mit der nöthigen Sorg-
   bis 10 von 118 weiter»  »»
118 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 118 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 1
1 0
2 0
3 1
4 0
5 0
6 12
7 63
8 0
9 1
10 0
11 3
12 0
13 0
14 0
15 10
16 0
17 19
18 5
19 21
20 0
21 5
22 39
23 0
24 2
25 0
26 1
27 0
28 0
29 3
30 2
31 0
32 3
33 0
34 0
35 0
36 0
37 0
38 7
39 0
40 1
41 12
42 0
43 0
44 3
45 2
46 0
47 0
48 0
49 75

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 74
1 2
2 7
3 53
4 18
5 25
6 87
7 0
8 0
9 1
10 5
11 70
12 64
13 0
14 7
15 1
16 12
17 4
18 9
19 1
20 0
21 232
22 1
23 2
24 36
25 0
26 3
27 34
28 20
29 0
30 1
31 1
32 22
33 24
34 0
35 0
36 5
37 0
38 1
39 1
40 4
41 4
42 20
43 4
44 4
45 3
46 1
47 74
48 54
49 38
50 290
51 0
52 2
53 0
54 4
55 20
56 1
57 8
58 1
59 4
60 0
61 8
62 27
63 1
64 54
65 0
66 0
67 0
68 2
69 5
70 119
71 2
72 5
73 6
74 5
75 1
76 5
77 9
78 0
79 21
80 6
81 21
82 1
83 0
84 34
85 0
86 0
87 2
88 0
89 5
90 0
91 6
92 58
93 15
94 6
95 54
96 0
97 26
98 3
99 5

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 3
1 6
2 0
3 4
4 0
5 2
6 18
7 2
8 1
9 0
10 0
11 4
12 12
13 0
14 1
15 0
16 1
17 0
18 0
19 9
20 30
21 0
22 0
23 0
24 96
25 2
26 0
27 0
28 3
29 3
30 0
31 5
32 17
33 2
34 31
35 0
36 2
37 0
38 2
39 5
40 3
41 0
42 5
43 0
44 2
45 6
46 3
47 9
48 17
49 1
50 3
51 1
52 2
53 6
54 6
55 0
56 0
57 0
58 3
59 2
60 2
61 0
62 0
63 0
64 0
65 0
66 4
67 0
68 2
69 0
70 3
71 0
72 0
73 0
74 1
75 5
76 19
77 3
78 25
79 0
80 1
81 11
82 0
83 85
84 3
85 1
86 18
87 27
88 0
89 13
90 3
91 1
92 0
93 4
94 4
95 34
96 0
97 1
98 16
99 3
100 0
101 29
102 3
103 4
104 73
105 0
106 2
107 19
108 1
109 67
110 20
111 0
112 0
113 44
114 3
115 0
116 0
117 2
118 0
119 16
120 3
121 0
122 0
123 2
124 35
125 1
126 4
127 85
128 0
129 2
130 4
131 28
132 1
133 17
134 75
135 3
136 14
137 8
138 6
139 1
140 1
141 0
142 10
143 1
144 0
145 18
146 1
147 0
148 7
149 4
150 0
151 0
152 15
153 15
154 2
155 1
156 0
157 0
158 0
159 240
160 21
161 0
162 0
163 0
164 15
165 21
166 3
167 1
168 3
169 0
170 0
171 0
172 0
173 10
174 4
175 30
176 8
177 15
178 28
179 8
180 27
181 0
182 2
183 8
184 58
185 30
186 24
187 58
188 79
189 3
190 0
191 0
192 1
193 58
194 14
195 25
196 0
197 4
198 0
199 5