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1. Realienbuch für die katholischen Volksschulen Württembergs - S. 282

1910 - Leutkirch : Bernklau
— 282 — Sprengschuß oder durch das Lämpchen eines Bergknappen, zur Entzündung gelangen. Dabei entstehen furchtbare Explosionen, die oft schon Hunderte von Menschenleben vernichtet haben. Verwendung. Die Steinkohle ist vor allem ein geschütztes Brenn- material. Ihre Brennkraft ist dreimal größer als die des Buchen- holzes. Wegen der großen Hitze, die sie beim Brennen entwickelt, wird sie fast allgemein zum Heizen der Wohnzimmer und Maschinen verwendet. Manche Handwerker brauchen sie bei Ausübung ihres Gewerbes. Die Steinkohle gibt aber nicht bloß Wärme, sondern auch Licht. In den Gasfabriken wird aus ihr das Leuchtgas gewonnen. Zu diesem Zwecke werden Steinkohlen in tönernen Röhren unter Luftabschluß zum Glühen gebracht. Das sich hierbei entwickelnde Gas wird in einen großen Behälter, den Gasometer, ge- leitet. Die ausgeglühten Kohlen, die zurückbleiben, heißen Koks. Auch dieser ist als Heizmittel sehr geschätzt. Entstehung der Steinkohlen. In den Steinkohlenbergwerken findet man hin und wieder sehr gut erhaltene Pflanzenabdrttcke. Diese zeigen uns, daß die Stein- kohle pflanzlichen Ursprungs sein muß. Allerdings waren die Gewächse, die bei ihrer Bildung die Hauptrolle gespielt haben, ganz anderer Art als die jetzt wach- senden. Es waren riesige, baumartige Farue, Bärlappe und Schachtelhalme, die auf nassem Grunde in dichten Wäldern beisammenstanden. Bei der damals Hähern Temperatur und bei der feuchten Beschaffenheit der Luft wuchsen die Pflanzen rasch empor, starben aber auch bald wieder ab. Auf ihren modernden Resten ent- falteten wieder iunge Bäume neues Leben, um früher oder später ihren Vor- gängern ins nasse Grab zu folgen. So entstanden da und dort mächtige Anhäu- fungen von verfaulten Pflanzenstoffen, ganz so, wie das in unsern seichten stehen- den Gewässern im kleinen heute noch vor sich geht. Wir nennen diesen Schlamm, der aus vermoderten Resten von Pflanzen unter Luftabschluß entsteht, Faulschlamm. Dieser ist um so reichlicher aufgehäuft, je dichter der Pflanzenwuchs in einem Wasser- becken ist. In den vorweltlichen Sumpfwäldern bildete sich im Lause von Jahr- tausenden auf dem Grunde des Wassers eine ungeheure Menge Faulschlamm. Wenn dann durch irgend welche Ursachen, z. B. Senkung des Erdbodens, Einbruch des Meeres, diese Wälder untergingen, so wurden sie von Sand oder Tonnrassen zu- gedeckt. Durch den gewaltigen Druck von oben wurde aus dem weichen Schlamm allmählich eine harte, feste Masse, unsere Steinkohle. Die Braunkohle. Mit der Steinkohle hat die in verschiedenen Teilen Deutschlands (Schlesien, Sachsen, Hessen) häufig vorkommende Braunkohle die Entstehung gemein. Ihre Bildung, gu der hauptsächlich Nadelbäume beigetragen haben, fällt aber in eine viel spätere Zeit. Ihre Gewinnung macht weniger Mühe und Unkosten, weshalb sie ein billigeres Brennmaterial liefert. Gleich der Stein- kohle brennt sie mit heller, leuchtender Flamme, hinterläßt aber

2. Realienbuch für die katholischen Volksschulen Württembergs - S. 288

1910 - Leutkirch : Bernklau
288 Arten des Tons. Reiner Ton ist die weiße Porzellanerde. Sie wird zu den verschiedenartigsten Gegenständen des täglichen Gebrauchs und der Kunst geformt. — Ist die Tonerde durch etwas Eisen, Kalk und Sand verunreinigt, so heißt sie Topf er ton. Wegen des Eisengehaltes hat dieser gewöhnlich eine gelbe oder rötliche Färbung. Er liefert das Material für den Hafner, der aus ihm die verschiedensten Tonwaren formt und brennt. Nach dem Brennen sind aber der- artige Gefäße sehr porös (Blumentöpfe), weshalb sie das Wasser durchlassen. Um ihnen die Porosität zu nehmen, werden sie mit einer Glasur überzogen und dann zum zweitenmale der Gluthitze des Feuers ausgesetzt. — Eine gröbere Tonerde ist der Lehm. Er ist von verschiedener Farbe und enthält namentlich viel Sand. Der Hafner braucht ihn beim Aufstellen der Ofen und der Ziegler zur Anfertigung von Backsteinen und Dachplatten. — Aus kristallisiertem Ton be- stehen zwei hochgeschätzte, dem Diamant an Härte und Feuer wenig nachstehende Edelsteine, der tiefblaue Saphir und der blutrote Rubin. Gr-geschichtliches. Entstehung der Erdrinde und Bildung der Gebirge. Man darf wohl mit Sicherheit annehmen, daß unsere Erde vor vielen Jahrtausenden eine glutflüssige Kugel war. Allmählich erkaltete die Oberfläche der feurigen Erdkugel. Es entstand eine harte Kruste, die wie ein Mantel das glutflüssige Innere umschloß. Je mehr aber die feurige Erdmasse sich abkühlte, desto mehr zog sie sich zusammen. Die feste Erdkruste bekam daher Runzeln wie die Schale eines Apfels, dessen Fleisch zusammenschrumpft. Manchmal zerbrach auch die Erdrinde beim Einsinken, und es traten Teile der feuerflüssigen Erdmasse hervor, die sich auf der Oberfläche decken- förmig ausbreiteten und bald erstarrten. Wir nennen die auf solche Weise entstan- denen Gesteine D u r ch b r u ch g e st e i n e. Da sie immer als Felsen in großen Massen auftreten, heißt man sie auch M a s s e n g e st e i n e. Die bekanntesten Arten sind Granit und Basalt. Bildung der Meere. Anfänglich war die Erde von einer dichten Gashülle umgeben. Infolge der fortschreitenden Erkaltung der Erdrinde verdichtete sich der in ihr enthaltene Wasserdampf. Er verwandelte sich in Regen, der auf die Erde fiel, die Vertiefungen anfüllte und in den Erdboden eindrang. So bildeten sich die großen Weltmeere und so entstehen heute noch Quellen und Flüsse. Die aus dem Wasser hervorragenden Teile bildeten das trockene Land. Nun wirkte auch das Wasser bei der Gestaltung der Erdoberfläche mit, hier zerstörend, dort ausbauend. Frost und Hitze, Wind, fließendes Wasser und die brandenden Meereswogen lockerten und lösten Teile der erstarrten Erdrinde auf. Der Schutt wurde an verschiedenen Stellen, besonders auf dem Grunde des Meeres, in der Nähe der Küste abgelagert. Durch den Druck der darüber befindlichen Wassermenge erhärteten die Schlammassen. So entstanden die S ch i ch t g e st e i n e. Zum Unterschied von den ungeschichteten Massengesteinen bilden sie immer Lagen oder Platten (Schichten). Vor allem die Schiefer- und die meisten Sand- und K a l k st e i n e sind Ablagerungen des Wassers. Diese Bildung von geschichteten Gesteinen erfolgte an den verschiedensten Stellen. Denn mit dem weitern Zusammenschrumpfen des Erdkerns entstanden

3. Realienbuch für die katholischen Volksschulen Württembergs - S. 289

1910 - Leutkirch : Bernklau
— 289 — größere Vertiefungen. Das Wasser floß aber immer nach der tiefsten Stelle, nur hier neue Meere zu bilden. Versteinerungen. Bei dem wiederholten Wechsel von Land und Wasser sind viele der früherir Pflanzen- und Tiergeschlechter untergegangen. Während die Gewächse meist verkohlten, blieben uns von vielen Tieren die harten Teile, Schalen, Knochen u. a., erhalten. Diese verhärteten, in den Schlamm eingebettet, zu Stein: sie versteinerten. Aus den vielfachen Überresten können wir deutlich er- sehen, daß die meisten der frühern Pflanzen und Tiere von den heute lebenden sehr verschieden waren. Da alle die genannten Schichtgesteine in den einzelnen Lagen immer nur ganz bestimmte Arten von Lebewesen einschließen, können wir daraus folgern, daß jene Schichten, welche die gleichen Arten enthalten, dem- selben Zeitabschnitt angehören. So sind also die Versteinerungen gleichsam die Buchstaben, womit die Geschichte der Entstehung der Erde aus mächtige Blätter (Schichten) eingetragen ist. Vulkane. Obwohl seit dem glutflüssigen Zustande der Erde gewaltige Zeit- abschnitte vergangen sind, so ist doch bis auf den heutigen Tag die Erde in ihrem Innern noch nicht erkaltet. Auch jetzt noch dringen bisweilen an manchen Orten feuer- flüssige Massen aus den Tiefen an die Oberfläche. Wir nennen solche Stellen Vulkane oder feuerspeiende Berge. Die uns am nächsten liegenden Vulkane sind der Vesuv bei Neapel und der Ätna auf Sizilien. Bei einem Ausbruch schleudern die feuerspeienden Berge Asche und Steine aus, und aus dem Krater des Vulkans fließen geschmolzene Erdmassen, Lava genannt. In unserem Vater- lande, besonders im Gebiete der Schwäbischen Alb bei Reutlingen, Urach, Kirchheim und auch im Hegau trat einst an zahlreichen Stellen ebenfalls feuerfllissiges Erdinnere zutage. Dieses bildete beim Erkalten den schon erwähnten schwärzlichen, sehr harten Basalt. Die Basaltberge (Jusi, Limburg) bilden gewöhnlich schöne, kegelförmige Erhebungen. Übrigens sind nicht alle kegelförmigen Berge, z. B. Achalm, Hohen- staufen, vulkanisch. Die wichtigsten Gesteine Württembergs. Granit und Gneis. Von den ältesten Gesteinen findet sich in Württemberg außer dem seltenen Basalt auch noch der G r a n i t. Er bildet mit dem meist unter ihm befindlichen Gneis den Grundstock des Schwarzwaldes. Beide Ge- steinsarten bestehen aus Quarz, Feldspat und Glimmer. Am leichtesten zu er- kennen sind die glänzend lichten oder braun bis schwarz gefärbten Blättchen des Glimmers. Zum Unterschied von dem grob- oder feinkörnigen Granit zeigt der Gneis ein schieferiges Gefüge. Beide Gesteine sind manchmal zerklüftet. Die Spalten oder Gänge sind dann nicht selten mit Kupfer- oder Silbererzen ausgefüllt. Der Abbau dieser Erzlager ist jedoch im Schwarzwald aufgegeben. An einigen Orten des Schwarzwalds steigen aus diesen Gängen warme Quellen auf (Wildbad, Baden- Baden). — Das am meisten zutage tretende Gestein des Schwarzwaldes ist der B un tsand st ein. Er besteht aus Quarzkörnern, die durch ein rotes, toniges oder kieseliges Bindemittel verkittet sind. In seinen Gänge:: finde:: sich Eisen- erze (brauner Glaskops). Die ergiebigen Lager bei Neuenbürg sind aber bereits Realienbuch. ig

4. Stufe 4 = Schulj. 5 u. 6 - S. 273

1908 - Altenburg : Bonde
273 Stunden, oft nur Minuten, war es eine Wüste von Lavablöcken und Felstrümmern, der Schauplatz trostloser Verheerung, auf dem selbst die Grenzmarken des früheren Besitztums nicht mehr zu er- kennen sind. Der Schwefel- und Kohlendampf wurde immer lästiger und die Hitze der Lava schon fühlbar; endlich standen wir plötzlich vor dem langsam heranrückenden Lavawalle. Die Vorstellung, die man sich von einem Lavastrome macht, trifft wenig mit der Wirklichkeit zusammen. Die Lavaflut ist nicht eine feurige, fließende Masse, sondern ein 5 bis 9 Meter hoher Steinwall, gebildet teils aus schwarzen, teils aus dunkelrot glühenden Felsblöcken. Und dieser Wall, welcher von der am Boden hinkriechenden flüssigen Lava getragen wird, rückt nun sichtlich, ungefähr Vs bis 1 Meter in der Minute, auf uns zu. Fortwährend lösen sich einzelne mächtige, glühende Blöcke von dem Gipfel des Walles ab, stürzen mit Getöse herunter und setzen alles, was in ihrem Wege steht, augenblicklich in Helle Flammen. Zuweilen klafft in dem vordrängenden Felsenwalle plötzlich ein großer Schlund auf, und eine feurige Lavaglut schießt, wie das flüssige Erz bei einem Glockengüsse, brausend hervor, entzündet, was sie berührt, und wird, schnell zu Lavablöcken erkaltend, mit der übrigen Masse vorwärts geschoben. Es ist ein Anblick, so gewaltig und überraschend, so neu und überwältigend, daß man nur sprachlos staunend dastehen, das Großartige und Wunderbare der Erscheinung aber nicht mit Worten beschreiben kann. „Kommen Sie," rief mir mein Begleiter zu, „kommen Sie, in drei Minuten wird das Haus des Pfarrers von der Lava überflutet werden!" Wir eilten durch den immer dichter werdenden Rauch und die unerträgliche Hitze, die uns die Haut im Gesicht aufzog, längs der Lavaglut bergaufwärts. Wir erreichten endlich den großen Weinberg des Pfarrers, in dessen Mitte das stattliche, auch schon ganz ausgeräumte Pfarrhaus lag. Der alte Pfarrer bemühte sich, mit Hilfe einiger Männer die Weinpfähle abzureißen, um wenigstens diese als Brennholz zu retten. Sein schwarzer Hund, ein kluges, treues Tier, lief immer ängstlich bellend zu dem verlassenen Hause hin, dem ein 8 Meter hoher Lavawall schon bis aus 10 Meter nahe gerückt war, und dann wieder zu seinem Herrn zurück, an dem er bellend aufsprang, als wollte er ihn vor der heran- nahenden Gefahr warnen. Der Pfarrer hatte sich soeben wehmütig nach dem Hause gewendet, an dessen dicken Steinmauern sich die Lava- blöcke immer höher aufdämmten; — er betrachtete das Heimwesen, in 6. Iv. R, io

5. Präparationen zur Landeskunde von Thüringen - S. 123

1910 - Altenburg : Bonde
— 123 — Wie mögen diese Höhlen entstanden sein? Die Höhlen sind von dem Wasser gebildet worden. Der Kalk ist porös und läßt das Wasser leicht in das Innere eindringen. Das in großen Massen eindringende Wasser hat nach und nach das Gestein ausgewaschen und so große Höhlen gebildet. Wie kommt es, daß diese Höhlen oft mehrere Stockwerke auf- weisen? Die verschiedenen Stockwerke der Höhlen sind nacheinander vom Wasser ge- schaffen worden. Zunächst hat das Wasser die obere Höhle ausgewaschen. Dann hat es sich an einer Stelle einen Ausweg gesucht und ist weiter in die Tiefe hinabgedrungen. Unter der ausgewaschenen Höhle sammelte es sich an und schuf durch seine nagende Kraft eine zweite Höhle usw. Wie mögen aber die wunderlichen Gestalten an Decken, Wänden und Fußböden entstanden sein? Ähnlich wie die Eiszapfen am Dache! Das Wasser, das von der Decke herabtropst, enthält aufgelösten Kalk. Jeder herabfallende Tropfen läßt einen Teil seines Kalkgehaltes zurück; es bildet sich an der Decke eine kleine Spitze, die nach und nach immer weiter wächst. Andere dieser Tropf- steine wachsen aus dem Boden heraus, indem die herabfallenden Tropfen den aufgelösten Kalk auf dem Boden absetzen. Zusammenfassung: Die Schönheiten des Harzes. (Berge, Flußtäler, Höhlen.) 4. Wie kommt es, daß wir in den Harztälern so viele Pochmühlen und Schmelz- Hütten antreffen? Die Schätze des Harzes. Der Harz zeichnet sich vor vielen anderen deutschen Gebirgen durch einen bedeutenden Metallreichtum aus. Zahlreiche Erzgänge füllen das Innere des Harzes aus und ziehen sich stundenweit unter der Erde hin. Diese Erz- gänge enthalten Silber-, Eisen-, Kupfer- und Bleierze in großer Menge*). In zahl- reichen Bergwerken werden diese wertvollen Gesteine von den Bergleuten abgebaut. Viele dieser Erzgänge liegen sehr tief unter der Erde. Es mußten daher sehr tiefe Schächte gebaut werden, um die wertvollen Erzgänge zu erreichen. Den größten Bergbaubezirk weift der Oberharz auf. Den Mittelpnnkt dieses großen Bergbanbezirks bilden die sieben Bergstädte des Harzes, von denen Klausthal, Zellerfeld und Andreasberg die bedeutendsten sind. Auch in anderen Teilen des Oberharzes wird der Bergbau schwunghaft betrieben, namentlich im Rammelsberg bei G o s l a r, wo die ergiebigsten Silbergruben des Harzes zu finden sind. Während der Oberharz besonders silberhaltige Erze in seinem Innern birgt, werden im Unterharz meist Eisenerze gegraben. Der Hauptsitz des Eisenbergbaues ist die Stadt Elbingerode. Auch der Vorharz ist reich an Metallen. In der Gegend von Eisleben und Mansfeld finden sich ausgedehnte Erzlager, die eine reiche Ausbeute an Silber und Kupfer liefern. Der Ertrag des Bergbaues im Harze ist ein sehr bedeutender. Es werden jährlich ungefähr 360 000 Ztr. Kupfer, 2800 Ztr. Silber, mehr als 200 000 Ztr. Blei, 10 000 Ztr. Zink gewonnen. Durch den Bergbau findet ein großer Teil der Harzbewohner Arbeit und Verdienst. In dem Mansfelder Bezirk werden gegen 17 000 Arbeiter beschäftigt, während in den Bergwerken des Oberharzes ungefähr 5000 Bergleute tätig sind. Wie mögen die ausgedehnten Erzgänge entstanden sein? Die Gesteinsmassen des Erdinnern wurden durch die Erkaltung und Zusammenziehung der Erdoberfläche zerrissen. Es entstanden Risse und Spalten. Diese Risse füllten sich mit heißem Wasser oder heißen Dämpfen aus. Wasser und Dämpfe enthielten die Metalle in aufgelöstem Zustande und setzten sie in den Spalten fest. *) Es ist selbstverständlich, daß diese Erze gezeigt und — (in der Naturkunde) — auch betrachtet werden müssen.

6. Präparationen zur Landeskunde von Thüringen - S. 89

1910 - Altenburg : Bonde
— 89 — c) Die Oberfläche der Landschaft ist bedeckt mit fruchtbaren Getreidefeldern. ä) Inmitten dieser Getreidefluren liegen große Bauerndörfer mit stattlichen Bauernhöfen. Mächtige Kohlenlager in der Tiefe und fruchtbare Ackerfluren auf der Oberfläche, große Kohlenwerke mit umfangreichen Brikett- und Preßsteiufabriken und große Bauerndörfer mit stattlichen Bauernhöfen machen das Saal-Elstertiefland zur Kohlen- und Getreidekam in er Thüringens. 2. Wodurch ist das Saal-Elstertieflaud zur Kohlen- und Gctreidekammer geworden? a) Die Kohlenlager sind aus ungeheuren Mooren der Vorzeit entstanden, die sich in der tiefen Mulde am Fuße des Berglandes gebildet hatten. Diese Moore sind vom Wasser zugeschwemmt worden. Durch den Druck und die Wärme sind die Moorpflanzen zusammengepreßt worden und allmählich ver- kohlt. Ungeheure Moore der Vorzeit haben die mächtigen Kohlenlager aufgeschichtet, während das vorzeitliche Meer sie im Schöße der Erde verbarg und so ihre Um- Wandlung vollendete. b) Die fruchtbare Ackerkrume ist vom Wasser hier abgelagert worden, denn in altersgrauer Vorzeit flutete hier das Meer, das die einzelnen Schichten des Deckgebirges aufbaute. Dabei ward der grobe Schutt und das Geröll in- folge seiner größeren Schwere immer unten abgelagert, während die feinen und leichten Schlamm-, Sand- und Erdteile darüber aufgeschichtet wurden. Später, als das Meer zurückgewichen und der Grund freigelegt war, wurden durch den Wind nur feine Erdschichten auf dem Boden aufgeschichtet. Ehe der Boden dem Ackerbau gewonnen wurde, war er mit dichtem Wald bedeckt, der durch fallendes Laub und fallende Nadeln allmählich in Humus um- gewandelt wurde. Wasser und Wind der Vorzeit haben die fruchtbare dicke Ackerkrume über den Kohlenlagern aufgeschichtet, während der vorzeitliche Wald die Oberschicht allmäh lich in Humus umgewandelt hat. c) Der vorzeitliche Wald ist gerodet worden; das Land haben die Leute unter den Pflug genommen, jahraus jahrein sorgfältig umgepflügt und mit Dünger vermengt. Durch sorgfältige Pflege des Bodens ist die Ergiebig- keit der Ackerfluren gesteigert worden. 3. Was haben Kohlenreichtum und Bodenfruchtbarkeit zur Folge gehabt? a) Die Leute des Saal-Elstertieflaudes haben viel Gelegenheit zur Arbeit und zum Verdienst. Sie können als Landwirte und Landwirtschaftsarbeiter Be- fchäftigung und Verdienst finden; sie können als Bergarbeiter in den Kohlen- werken, Brikettfabriken und Naßpreßsteinfabriken arbeiten; sie können auch in den vielen Fabriken, die in den Städten entstanden sind, lohnende Be- schäftigung erhalten. Bodenfruchtbarkeit und Kohlenreichtum haben günstige Erwerbsverhältnisse geschaffen und gewähren vielen Leuten Arbeit und Verdienst.

7. Für Oberklassen - S. 74

1893 - Altenburg : Bonde
74 den Kirchturm deines Dorfes zehnmal auf sich selbst setzen, und der Hahn, der jetzt keck nach allen vier Winden sich umschaut, wäre immer noch im Salze begraben. Aber wo nur befindet sich all' diese Menge Salz? Es schwimmt als Seesalz in ungeheuern Massen im Weltmeere, es bedeckt als Step- pensalz weite Flächen in Mittel-Asien, Nord-Afrika und Süd-Amerika, es liegt als Steinsalz bergehoch in der Erde und quillt als Salzsole Gradierwerk. aus unzähligen Quellen. Es steckt, wenn auch in ganz kleinen Teilchen, in jeder Erdart, in jedem Wassertropfen, in jeder Pflanze, in jedem Tiere, in unserem eigenen Fleische und Blute. Das Salz, welches wir hier zu Lande genießen, ist Qnellsalz. Es entsteht dadurch, daß die Wasser der Tiefe durch die großen Salz- lager im Innern der Erde hindurchgehen, oder daß das Regenwasser durch natürliche Spalten an ein Steinsalz-Lager gelangt und an tiefer gelegenen Stellen wieder zu Tage kommt. Manche Quelle, wie z. B. die in Halle, hat in ihrem Wasser so viele Salzteile, daß dasselbe in besonders zur

8. Für Oberklassen - S. 408

1893 - Altenburg : Bonde
408 und Asche besteht; natürlich ist dieser Rand an einer Stelle höher, als an der anderen. Um den ganzen Krater kann man mit großer Vorsicht auf dem schmalen Rande, der ihn umgiebt, herumgehen, wozu etwa 1 Stunde erforderlich ist. Daß sich seine Gestalt bei heftigen Ansbrüchen immer verändert, ist bekannt. In der Mitte des ungeheuern Kessels ist ein Boden, der eigentliche Feuerschlund. Man sieht da einen kleinen Kegel, der 7 bis 9m hoch zu sein scheint und durch das Gestein und die Asche, die der Vulkan immer auswirft, gebildet ist. Auf dem Gipfel dieses Kegels ist eine Öffnung, die in das Innere des ewig brennenden Höllenrachens hinabgeht, aus welcher ein weißer,,, schwefelgelblich schimmernder, dichter Dampf auf- wallt; einige kleinere Öffnungen sind daneben. Am Fuße dieses kleinen Kraters bemerkt man an verschiedenen Stellen, deren Zahl sich vermehrt, *-ls ^..... der Erde. Wie düsterrote Kohlenglut sieht man hier das Gestein des Berges brennen; zwischen dem Feuer hin ziehen sich Lagen der schwarzen, mit gelbem Schwefel überzogenen Erde. Die in- nere Wand des Kraters ist steil und gewährt dem Auge eine gar wilde, schauerlich öde Ansicht. Unter unseren Füßen brüllt der Donner der Erde, dumpf wie der Kanonengruß ferner Meerschiffe; bald tiefer, dumpfer, grauenvoller, wütender, ein Getöse hohl zusammenschlagender Felsenberge. Ein Atemzug der Stille, und..der dichte, graue Dampf, der über der Öffnung des kleinen Kegels schwebt, rötet sich heißer, glühender, brennender. Ein breiter Flammenstrahl fährt sau- send, zischend, rollend empor; ein Strauß Glut sprühender Steine und Asche steigt funkelnd über das Feuer hinaus in Kegel nieder, wo die Feuerbülle ver- dampfen und langsam erkalten. In Zwischenräumen von etwa 10 Minuten wiederholt sich immer dasselbe Schauspiel. Die Geschichte wußte nichts davon, daß der Vesuv ein Vulkan sei; keine Kunde von irgend einem Ausbruche desselben war vorhanden. Auf dem Berge bestand ein großes, flaches, mit wildem Wein überranktes Bassin, in welchem Spartakus mit 10 000 Mann während des Sklaven- krieges sein Lager aufschlug. Sein äußerer Abhang war mit fruchtbaren Feldern bedeckt, und an seinem Fuße blühten die Städte Herkulanum, Pompeji und Stabiä. Im Jahre 79 n. Chr., unter der Regierung von Titus, aber hatte der Vesuv den ersten geschichtlich bekannten Ausbruch, über welchen uns die Briefe des jüngeren Plinius, die er über den Tod seines Onkels, des römischen Naturforschers Plinius, an Tacitus schrieb, guten Bericht hinterlassen haben. Diese interessante Schilderung mag uns in die nähere Erkenntnis der vulkanischen Wirksamkeit einführen. Man | Uvtliu 'Cto Uuuict Uu/O Schlackenkegel auf einem Lavastrom am Vesuv. die Nacht und füllt rings ans den

9. Für Oberklassen - S. 204

1893 - Altenburg : Bonde
204 Selbst in die Büchsen der Apotheker läßt es sich schicken und wandert von da in die Krankenhäuser, um als Arzenei den Tod zu vertreiben, wenn es geht. Als Wetterpropheten kennst du das Quecksilber schon aus Nr. 157. Aber es weiß auch besser, als du, wie warm es ist, und während es als Wetterprophet manchmal ein Schalk ist und Regen ankündigt, wenn Sonnenschein kommt, so täuscht es als Wärmemesser niemals. Als solcher hängt er vor den Fenstern mancher Leute in der Gestalt einer feinen Glasröhre, welche oben geschlossen ist und unten in eine Kugel ausläuft. In der Kugel und in einem Teile der Röhre befindet sich Quecksilber; das steigt oder fällt, je nachdem es warm oder kalt ist. Ein an der Glasröhre angebrachtes langes Brettchen mit gleich weit von einander liegenden Strichen oder Graden, eine sogenannte Skala, zeigt, wie groß die durch die Wärme hervorgebrachte Ausdehnung des Queck- silbers ist. Fängt es im Anfange des Winters an zu frieren, so sinkt das Quecksilber bis zu einem Punkte, der mit einer Null bezeichnet ist und Gefrierpunkt heißt, und bei harter Kälte sinkt das Quecksilber noch tiefer hinab. Im hohen Sommer dagegen dehnt es sich soweit aus, daß Ls hoch über dem Gefrierpunkt steht. Hält man das Thermometer in ein Gesäß mit siedendem Wasser, so steigt das Quecksilber bis zu einem Punkte, den man Siedepunkt nennt und der nach der Einteilung der Skala in verschiedene Grade mit 80, 100, 210 bezeichnet wird. Den Wärmegrad der Luft im Zimmer oder im Freien bezeichnet man mit dem Worte „Temperatur". Man nennt diese hoch, wenn das Quecksilber mehr dem Siedepunkte, und niedrig, wenn es sich mehr dem Gefrierpunkte nähert. 189. Was der Wind mit sich bringt. Der Wind ist ein guter Hausvater, er bringt den Seinen immer etwas mit aus den Ländern, die er durchreist hat. Die Geschenke sind freilich sehr verschieden, je nach den Ländern, von denen er zu uns kommt, er kann nichts anderes mitbringen, als was er dort findet. Kommt er aus Norden zu uns, so hat er im nördlichen Eismeere eine längere Be- kanntschaft mit den Eisbären gemacht; das ist eine kalte Gesellschaft, und er hat sich dabei auch eine gute Portion Kälte eingesteckt. Damit fährt er über Schweden und Norwegen und kann da von seinem Mitgebrachten wenig absetzen; sie selber haben Kälte genug und könnten ihm noch ab- geben. So kommt er zu uns und schüttet über uns seine kalte Gabe aus. Die kalte Luft, die er mitbringt, ist natürlich auch dicht und schwer und macht ihr Gewicht in der steigenden Quecksilbersäule des Barometers be- merklich. Kommt der Wind aus Nordosten und Osten zu uns, so hat er seine Reise über Sibirien und Nordrußland gemacht. Da ist auch die Kälte viel wohlfeiler, als die Wärme, und er bringt uns noch genug kalte und fchwere Luft mit. Zugleich ging dort fast seine ganze Reise zu Lande, nirgends ein Meer, aus dem er sich einmal satt trinken konnte, er kommt daher durstig und trocken zu uns. Hängen etwa von früher her noch einige Wolken am Himmel, so saugt er sie schnell auf, daß der ganze Himmel klar und heiter wird; denn die trockne Luft kann eine große

10. Für Oberklassen - S. 387

1893 - Altenburg : Bonde
387 ebenen Thalstrecke liegt, ist seine Oberfläche ziemlich eben; wo sich der Thalboden allmählich senkt, bemerkt man auch eine Unruhe auf der Ober- fläche, sie schlägt große, flache Wogen; wo aber die Thalstufe jäh abfüllt und in der Tiefe vielleicht eine Thalenge bildet, so daß unter dem Ab- sturze ein Kessel entsteht, zeigt der Gletscher seine eigentümlichste und auffallendste Gestalt, seine Pracht; in unzählige Teile zerspalten, welche von der Sonne und Luft allseitig angeschmolzen sind, stellt sich ein Wirr- warr von Eistürmen, Obelisken, Pyramiden dar, oben in den Spitzen weißlich, weiter herab grün, in grünblaue Färbung übergehend, in den tiefsten Spalten dunkelblau; gegen den Rand zu schmilzt das ganze Ge- türm gewöhnlich wieder zu einer dichteren Masse zusammen. Wenn die Muränen des Zermattgletschers. Thalstufe aber senkrecht und zu groß ist, so bricht er oben ab, und seine Türme entstürzen fortwährend unter großem Donner und in Staub auf- gelöst in das tiefere Thal, und hier erzeugt sich unter günstigen Uinständen der Gletscher von neuem. Über die ebene Oberfläche des Gletschers ziehen sich Längen- und Querspalten, welche nach ihrem Alter bald als Risse, bald als weitklaffende Klüfte erscheinen und einen prächtigen Anblick ge- währen durch ihr Farbenspiel, das sich vom lichtesten Grünweiß bis in das schwärzeste Blau zieht, bis endlich in der Tiefe ein bodenloser, nächt- licher Schlund erscheint. Viele Bäche rauschen über die Oberfläche des Gletschers in blauen Eisrinnen. Oft versenkt sich ein solcher Bach in eine tiefere Eisschicht und rinnt unter der sichtbaren Oberfläche, nur dem Gehöre vernehmbar 25"
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