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1. Geschichte des Mittelalters - S. 96

1854 - Weimar : Böhlau
96 Friedfertig- keit und Ta- Pferkcik der Slawen. Ackerbau, Ge- werbe und Handel. Die Slawen waren sanft und still, liebten Ackerbau, Handel ' und Gewerbe, zagen ein ungestörtes und friedfertiges Leben Erobe- . rungszügen vor; darum werden sie bei den griechischen und römischen Geschichtschreibern weit weniger genannt als ihre Nachbarn, die wil- den, kriegerischen Skythen, Sarmaten u. s. w. Als die Slawen nach und nach theils durch das Beispiel der Hunnen, Awaren und Bul- garen, theils durch die von ihren Nachbarn erlittene Unbill aufge- reizt in Kämpfe mit den byzantinischen Griechen an der Donau und mit den Germanen an der Elbe geriethen, wissen die Geschichtschrei- der mehr von ihnen zu erzählen. Trotz ihrer Neigung zu einem stillen häuslichen Leben waren die Slawen nicht ohne Geschick für die Kriegskunst; man darf auch nicht annehmen, daß sie in ihrer Hcimath jegliche Unbill ihrer Unterdrücker friedlich hingenommen ha- den. Die Slawen verstanden da, wo es nothwendig war, die Waf- fen so tapfer zu führen als ihre geübteren Widersacher; sie trieben aber den Krieg nicht als Handwerk, als Mittel zum Lebenserwerb wie die Sarmaten, Gothen, Vandalen und andere, sondern lediglich zur Vertheidigung. Wir finden allerdings einige Stämme der Sar- maten, Kelten, Germanen und später auch der uralischcn Finnen in dem slawischen Urlande, zum Theil sogar als Beherrscher einzel- ner slawischer Stämme, indeß ihre Herrschaft hatte keinen Bestand. Wer kann aber glauben, daß die Sarmaten, Kelten, Gothen und Vandalen die herrlichen Ebenen an der Weichsel und am Dniepr freiwillig verlassen haben, wo sie sich von fremder Arbeit hätten bequem nähren können? Schon Taeitus deutet auf die Tapferkeit und Streitbarkeit der Weneden hin; spätere Nachrichten bezeugen, daß die Slawen Tapferkeit, Uebung und Ausdauer im Kriege besaßen. Die Slawen waren nicht Nomaden, sondern hatten feste Wohn- sitze. Eine natürliche Folge ihrer langen Ansässigkeit in den in Eu- ropa zum Ackerbau vorzüglich geeigneten Ländern, in den Dniepr- und Weichselebenen, war ihre Neigung zum Ackerbau. In dem Ur- lande der Slawen blühte der Ackerbau und der Getraibehandel be- reits zu Herodots Zeiten. Im Lande der Budiner gab es eine große hölzerne Stadt, die von griechischen Kaufleuten bewohnt war. Die Neigung zum Ackerbau wurde dadurch unterstützt, daß sich die Sla- wen in viele kleine von einander abhängige Gemeinden theilten, die sich selbst regierten. Förderlich war auch dem Ackerbau die Gewohn- heit, die Häuser in gewissen Entfernungen von einander zu bauen, so daß jede Familie inmitten ihrer Ländereien wohnte. Das mit Ackerbau beschäftigte Volk, welches sich gegen Ausländer freundlich und verträglich zeigte, konnte nicht lange die Gewerbe und den Han- del entbehren. Neben der Neigung für den Ackerbau, die Bienen- zucht, die Jagd und die Viehzucht war besonders der Handel eine Lieblingsbeschäftigung der Slawen. Nach der Lage ihres Landes war ein großer Theil des Handels zwischen Asien und Westeuropa in ihren Händen oder hatte wenigstens den Zug durch ihr Land. Viele slawische Wörter deuten auf einen ehemaligen regen Verkehr zwischen dem Oriente und den Slawen. Zu Herodots Zeit blühte der Handel an dem Borysthenes (dem Dniepr und der Beresina), an dem Slawen angesessen waren. Im ersten Jahrhundert v. Ehr.

2. Geschichte des Mittelalters - S. 8

1854 - Weimar : Böhlau
8 schwand aber dieser Unterschied nach und nach gänzlich und es wer- den daher die Einwohner nur im allgemeinen Sikuler genannt. Die Inseln Sardinien und Korsika wurden von den Rö- mern, die sich derselben nach dem ersten punischen Kriege bemäch- tigt hatten, ausgebeutet und erhielten für ihre Lieferungen von Ge- traide, Salz, Honig und Sklaven auch Kuuststraßen, Amphitheater und Wasserleitungen. Die Sarden und Korsen nahmen zwar die lateinische Sprache an und ihre jetzige Volkssprache ist eine miß- gestaltete Tochter der schon in der Römerzeit eingeführten lateini- schen , demohngeachtet wurden die Bewohner beider Inseln nie vollkommen romanisirt und für römische Bildung und Gesittung ge- wonnen. * Sivnfstdinj Das Gebiet Karthago's, seit 146 v. Chr. die römische Pro- m vinz Afrika und 46 v. Chr. durch das östliche Numidien vergrößert, war bei der Nähe Italiens ein für die Verpflanzung römischer Bil- dung sehr fruchtbarer Boden, jedoch mit einer Nachbarschaft von Barbaren, die in ihrer Rohheit beharrten und von ihren Berg- schluchten aus beständig Raub und Verwüstung drohten und nicht selten übten. Von den Römern wurde nichts gespart, um ihre Kul- turformen nach Afrika zu verpflanzen. In den punischen Kriegen, in dem jugurthinischen und in Cäsars afrikanischem Kriege waren eine Menge Orte zu Grunde gegangen; aber diese wurden großentheils wieder hergestellt und außerdem eine Menge neuer angelegt und als römische Kolonien bevölkert. Darauf waren schon C. Gracchus und Cäsar bedacht, später Augustus, Claudius, Vespasianus und Sept. Severus dafür thätig. Die Blüthe der Provinz Afrika nahm zu bis ins vierte Jahrhundert, und das Land war noch zur Zeit des Einzugs der Vandalen wie ein Garten. Der Kaiser Sept. Seve- rus, welcher in Groß-Leptis geboren war, machte aus dem Küsten- strich an den Syrten eine eigene Provinz, die von den drei Haupt- orten, Groß-Leptis, Oea und Sabrata, den Namen Tripolis er- hielt, welcher auf die bei den Trümmern von Sabrata erbaute Stadt Tripolis übergegangen ist. Von allen Städten des westlichen Nord- afrika wurde das neue Karthago, welches von Augustus nach Cä- sars Plane angelegt war, bald die erste und im dritten Jahrhun- dert eine so ansehnliche Stadt, daß sie mit Alexandria um den nächsten Platz nach Rom wetteifern konnte. Zu Plinius Zeit gab es in der Provinz Afrika 6 römische Kolonien, 15 Municipien, 30 freie Städte. Von vielen dieser Städte sind Trümmern übrig, die auf ihre vormalige Stattlichkeit schließen lassen. Der Blüthe des städtischen Lebens entsprach der Anbau des Bodens, dessen Er- trag so reichlich war, daß die Provinz Afrika für die erste Korn- kammer Roms galt. Mehrere angesehene römische Familien hatten dort Landgüter erworben, und zur Sicherstellung gegen die Anfälle der Nomaden pflegten auch die Villen befestigt zu sein. Jedoch diente nur eine einzige Legion zur Besatzung der Landschaft; leichte Cohorten waren besser zu dem Kampfe mit den Nomaden geeignet; auch ließen sich die Stammhäupter der Barbaren gegen einander gebrauchen und späterhin finden sich auch aus Eingeborenen gebil- dete Legionen.

3. Geschichte des Alterthums - S. 5

1852 - Weimar : Albrecht
5 im tertiären Gebirge und in dem anfgeschwemmten Lande vor; in den Flöhgebirgen finden sich die Reste untergegangener Thierarten. Die Kenntniß dieser Geschöpfe verdanken wir besonders dem berühm- ten französischen Zoologen Cuvier, der ste ans unvollkommenen Ge- rippen, ans zerbrochenen und zertrümmerten Knochen zu schöpfen wußte. Es gehören diese Knochenreste zum Theil verschwundenen Thieren von einem seltsamen Ban und riesenmäßiger Größe an, wie dem Elephanten der Urwelt oder Mammuth, verschiedenen Arten vom Nashorn oder Flußpferde und anderen. Euvier hat mehr als 90 früher unbekannte urweltliche Thierarten gefunden, größtentheils Säugethiere, ihre wesentliche Verschiedenheit von den analogen der heutigen Welt nachgewiesen und den Beweis geführt, daß diese nicht etwa von jenen abstammen, nicht für Abarten derselben gelten kön- nen. Die heutigen Thiere sind also an die Stelle der urweltlichen getreten, deren seltsame und ungeheure Gestalten einer besonderen Periode der Erdbildung angehören. Die Menschen scheinen erst nach der Periode der monströsen Bildungen die Erde bevölkert zu haben. Denn Menschenknochen kommen erst im letzten aufgeschwemm- ten Lande vor. Die Geologie lehrt uns, daß die Erdrinde Veränderungen erlitten hat, ehe sie ihre jetzige Gestalt erhielt, die vergleichende Anatomie, daß auch die organischen Gebilde Veränderungen unterworfen gewe- sen sind. Tie ersten Wohnsitze der Menschen zu bestimmen ist bei den vielen Umgestaltungen, welche der Erdball erfahren hat, sehr schwierig. Mit einiger Wahrscheinlichkeit hält man das mittlere Hochasien, westlich vom Himalaja für den ersten Wohnsitz der Menschen. Schlosser nimmt die Gegenden westlich vom Himalaja als den ersten Wohnsitz der kaukasischen Nace an, die Gegenden östlich vom Himalaja als den der mongolischen und die Gegenden am Mondgebirge in Afrika als den der äthiopischen. Es bestehen in der Menschheit gewisse, stark hervortretende, nicht wandelbare, sondern von Geschlecht zu Geschlecht sich gleich bleibende Verschiedenheiten, auf welche, soweit unsere Beobachtungen we- nigstens reichen, Klima, Nahrungsmittel und andere Einflüsse keine wesentliche Einwirkung üben. Nach diesen erblichen Verschiedenheiten theilt man das menschliche Geschlecht in Menschenstämme oder Nacen, diese in Völkerstämme und diese wieder in Völkerzweige. Da es aber hier wie überall in der Natur keine scharfen Grenzlinien giebt, vielmehr mannigfache Uebergänge und Schattirungen, und da ferner die Stammverhältnisse der meisten Völker noch keineswegs wissen- schaftlich erforscht sind, so weichen die Forscher in der Bestimmung der Nacen, der Völkerstämme und Völkerzweige sehr von einander ab. D'.e am gewöhnlichsten angenommene Einteilung ist die von Blumen- bach in folgende fünf Menschenstämme, in den kaukasischen, den mon- golischen, den äthiopischen, den indianischen oder amerikanischen und den malaiischen Stamm. ^Der kaukasische Menschenstamm ist von Farbe mehr oder weniger weiß, hat rothe Wangen, langes, weiches, nußbraunes, einerseits Die ersten , Wohnsitze der Mensche». Menschen- stämmc.

4. Geschichte des Alterthums - S. 170

1852 - Weimar : Albrecht
Pelañgkl. 170 I. Die mythische Geschichte der Griechen bis zur dorischen Wanderung. a) Griechenlands älteste Zeiten. Die ältesten Zeiten Griechenlands, namentlich die Sagen von beu ältesten Bewohnern des Landes sind in ein mythisches Dunkel gehüllt. Schon die Beschaffenheit des griechischen Bodens bewirkte die Trennung in eine Anzahl kleiner unabhängiger Völkerschaften. Mag auch die Aehnlichkeit der Sprache auf eine gemeinsame Ab- stammung der meisten derselben hinweisen, so fällt dieselbe doch weit über die Grenze der geschichtlichen Erinnerung. Als das ausge- dehnteste und bedeutendste Volk der griechischen Vorzeit werden die Pelasger genannt,- ihr Name ist aber ein sehr vieldeutiger, und sie erscheinen an sehr verschiedenen Orten und in sehr verschiedenen Be- ziehungen. Auch werden neben ihnen viele andere Völker genannt, deren Verwandtschaft mit ihnen oder unter einander sich nicht be- stimmen läßt. Viele Schriftsteller des Alterthums erwähnen die Pe- lasger, allein die Nachrichten lauten so widersprechend, daß die Pe- lasger bald als ein Urvolk auf dem Boden Griechenlands erscheinen, bald als ein eingewandertes, bald als ein seßhaftes, bald als ein unter- unglücklichen Verhältnissen umherziehendes, bald als ein wildes und rohes, bald als ein kultivirtes. Pelasger wohnten vor Alters be- sonders in dem Peloponnes und in Thessalien, aber auch in dem mittleren Hellas und in Epirns, sowie auf mehreren nahen Inseln, auch außerhalb der griechischen Lande nach Morgen und Abend hin, im westlichen Kleinasien und Italien. Fast übereinstimmend erklären die Schriftsteller die peloponnesischeu Pelasger für Autochthonen; die Arkadier, welche auch Pelasger waren , nannten sie vor dem Monde dagewesene Menschen. In Arkadien hatte die schwarze Erde den göttergleichen Pelasgus erzeugt, den mythischen Ahnherrn des Volkes, der eben nur das Volk selbst, dessen ursprüngliches Dasein in Ar- kadien bedeutet. Nach einer anderen Sage kam Pelasgus nach Ar- kadien und gewöhnte das Volk an Sittsamkeit und Arbeit. Er lehrte die Arkadier Hütten bauen, Röcke aus Schweinsleder verfer- tigen und Eicheln anstatt schädlicher Kräuter essen. Es werden noch andere Heroen dieses Namens angeführt, die gleichfalls Per- sonifikationen pelasgischer Stämme in anderen Gegenden sind. Ein Sohn des arkadischen Pelasgus heißt Lykaon, er soll Lykosura er- baut haben, „die älteste Stadt auf dem Festlande wie auf den In- seln, vor der die Sonne keine gesehen, von der die übrigen Men- schen Städte bauen lernten." Auch in Argolis wohnten zuerst Pe- lasger, und hier soll Jnachus, der Sohn des Okeanos und Vater der in den Fabeln berühmten Jo, der erste König gewesen sein. Sein Sohn heißt Aegialeus, einer seiner Enkel Apis, in denen nur zwei uralte Ländernamen, Apia des ganzen Peloponnes, Aegialea seines nördlichen Theiles, personificirt sind, wie es in des Apis Sohn Argos mit der gleichnamigen Stadt der Fall ist. Der Name des Jnachus wurde auch sprichwörtlich gebraucht, um eine uralte Zeit zu bezeichnen. Alles dieses weist darauf hin, daß die Pelasger den späteren Griechen als ein in Griechenland einheimisches, oder wenigstens in

5. Geschichte des Alterthums - S. 566

1852 - Weimar : Albrecht
566 nahm Kriegsdienste. Durch Schönheit, Kraft und Gewandtheit aus- gezeichnet, erwarb er sich durch sein einschmeichelndes und gefälliges Benehmen und mit Hülfe der Weiber die Gunst des Damas, welcher als General und als einer der reichsten und angesehensten Männer der Stadt ihm sehr förderlich war. Agathokles stieg bald zur Stelle eines Befehls- habers über tausend Mann empor, heirathete nach dem Tode seines Gönners dessen Wittwe und wnrde durch diese Heirath ein reicher Mann. Er wußte sich in Syrakus einen Anhang zu verschaffen und stürzte die Oligarchen; er konnte sich aber nur kurze Zeit an ihrer Stelle behaupten und wurde mit seiner ganzen Partei aus der Stadt vertrieben. An der Spitze eines Haufens vertriebener Syrakusaner leistete er den Tarentinern und anderen Städten Un- teritaliens Beistand. Als die Oligarchen aus Syrakus vertrieben worden waren, kehrte er mit anderen Flüchtlingen nach Syrakns zurück und erreichte seine Ernennung zum Feldherrn. Dann noch- mals vertrieben und wieder zurückgerufen, wurde er unter dem Titel eines Feldherrn und Wächters des Friedens als Haupt der Volks- partei an die Spitze des Staates gestellt (317 v. Ehr) Nun war Agathokles darauf bedacht, sich den Besitz seiner Herrschaft zu sichern. Er ließ die Mitglieder der seitherigen Negierung für Feinde des Vaterlandes erklären, dieselben durch seine Soldaten niederhauen und ihre Güter unter den Pöbel und seine Truppen vertheilen. Dann vertrieb oder ermordete er aber auch alle Anhänger der frü- heren Regierung, die sämmtlichen Verwandten derselben und alle diejenigen, deren Wohlstand der Befriedigung der Habgier seiner Soldaten dienen konnte. Die Zahl der Getödeten betrug 4000, die der Vertriebenen 6000. Agathokles konnte seitdem auf die Hefe des Volkes und auf seine vielen Söldner so fest vertrauen, daß er we- der des Herrschertitels, noch einer Leibwache zu bedürfen glaubte. Es gelang ihm auch, die Städte Agrigent, Messina und Gela unter die Oberhoheit von Syrakus zu bringen. Im Jahre 311 v. Chr.-brach ein Krieg zwischen Syrakus und Karthago aus. Agathokles behielt anfangs die Oberhand, wurde aber bald nachher in einer Schlacht völlig geschlagen und verlor 7000 Mann. In Folge dieser Niederlage fielen alle Städte von ihm ab und er wnrde auf den Besitz von Syrakus beschränkt und der Hafen von Syrakns von der feindlichen Flotte gesperrt. Aga- thokles wandte in seiner verzweifelten Lage ein eben so kluges als kühnes Rettungsmittel an. Er beschloß nämlich, mit dem Kerne seines Heeres nach Afrika überzusetzen und die Karthager in ihrem eigenen Lande anzugreifen, während ihre Kriegsmacht in Sicilien beschäftigt sei. Eine große und feste Stadt wie Syrakus war im Stande eine Belagerung auszuhalten. Es gelang dem Agathokles glücklich aus dem Hafen von Syrakus mit seiner Flotte zu entkom- men und die hohe See zu erreichen, und 310 v. Ehr. landete er an der Küste von Afrika. Hier verbrannte er sogleich seine Schiffe, um seinen Truppen nur zwischen Sieg oder Tod die Wahl zu las- sen. Zum Unglücke für Karthago herrschte im Senate seit langer Zeit Zwietracht, und es wurde deshalb die Führung des Heeres nicht einem Manne übertragen, sondern aus jeder der beiden strei- tenden Parteien ein Feldherr ernannt, Hanno und Bomilkar. Un-

6. Geschichte des Alterthums - S. 3

1852 - Weimar : Albrecht
4) Die ganze Literatur eines Volkes, welche der treuste und hellste Spiegel von dem geistigen Leben desselben ist. 5) Mündliche Ueberlieferungen eines Volkes, selbst Sagen und Mythen. 6) Denkmäler jeder Art, Altäre, Grabmäler, Denksäulen, Gemälde, Bildsäulen, geschnittene Steine, Waffen, Geräthschaften. Die Auffindung des Geschehenen oder Vorhaudengewesenen ist Aufgabe der Geschichtsforschung, die Prüfung und Sichtung der Quellen hinsichtlich ihrer Glaubwürdigkeit ist Sache der Kritik. Die Ueberlieferungen vieler Völker beginnen mit Schöpfungs- ^^Aungs- sagen, welche in ihrer fabelhaften Hülle uns nur als die Anschauungs- ’q'" weise der Erzähler oder ganzer Zeitalter von Bedeutung sind. Be- wundernswürdig einfach ist die Erzählung von der Weltschöpfung, welche die Bibel enthält. Die Frage aber inwiefern in ihr sichere Auskunft über die Anfänge der Erde ertheilt wird, ist nach den ver- schiedenen Ueberzeugungen von der entscheidenden Autorität der heili- gen Urkunde sehr verschieden beantwortet worden. Auch die Auf- ^ch^-enn- schlüsse, welche die Beobachtungen und Forschungen der Naturkundigen turwiffen- über die Urwelt gewähren, lassen nur auf einzelne Punkte jener |rt)llfsen' dunkeln Region Lichtstrahlen fallen. Den geringsten Aufschluß er- halten wir dadurch über die Urzeit des Menschengeschlechts, mehr über die Thierwclt, am meisten über die Erde. Die Verschiedenar- tigkeit des Gesteins, seine Lagerungen und Schichten zeigen die deut- lichsten Spuren großer Revolutionen, welche die Erde einst erlitten hat, oder vielmehr die Erdrinde, denn das Innere der Erde kennen wir nicht. Die Geologie, die Wissenschaft, welche die Bildung der Erd- rinde zu erforschen sucht, stützt sich auf die Beobachtung von That- sachen, welche auch in spätern Zeiten Veränderungen der Erdober- fläche hervorgebracht haben. Denn man nimmt an, daß dieselben Erscheinungen bei der ursprünglichen Bildung thätig gewesen sind. Diese Erscheinungen lassen sich auf zwei zurückführen, auf die Wir- kungen großer Wassermassen und der feuerspeienden Berge. Je nach- dem die Geologen von der erstern oder letzten: dieser Wirkungen die Bildung der Erdrinde vorzugsweise ableiteten, hat mau sie Neptu- nisten oder Vulkanisten genannt. Die Neptunisten meinen, daß die Erde aus Wasser durch Niederschlag und Zurückziehen des Meeres entstanden sei; die Vulkanisten, daß zur Bildung der Erde vorzugs- weise Feuer thätig gewesen sei. Das ^Vorkommen von Seemuscheln und andern Meergeschöpfen auf dem festen Lande, ja auf Bergen, zuweilen in solcher Menge, daß der ganze Boden daraus besteht, be- weist, daß sie dort vom Meere abgesetzt sein müssen, und brachte schon die Alten auf den Gedanken, daß das Meer einst die Oberfläche der Erde ganz bedeckt und mannigfaltige Veränderungen hervorge- bracht habe. Daran knüpfte sich die Ansicht, daß die ganze Erdbil- dung vom Wasser herrühre; sie scheint sich besonders in Aegypten, wo d:e Wirkungen großer Ueberschwemmungen fortwährend zu be- obachten sind, entwickelt zu haben. Die Griechen hingegen, deren Wohnplätze den Erdbeben und vulkanischen Ausbrüchen ausgesetzt waren, neigten sich mehr den vulkanischen Vorstellungen zu. I *

7. Realienbuch für die katholischen Volksschulen Württembergs - S. 282

1910 - Leutkirch : Bernklau
— 282 — Sprengschuß oder durch das Lämpchen eines Bergknappen, zur Entzündung gelangen. Dabei entstehen furchtbare Explosionen, die oft schon Hunderte von Menschenleben vernichtet haben. Verwendung. Die Steinkohle ist vor allem ein geschütztes Brenn- material. Ihre Brennkraft ist dreimal größer als die des Buchen- holzes. Wegen der großen Hitze, die sie beim Brennen entwickelt, wird sie fast allgemein zum Heizen der Wohnzimmer und Maschinen verwendet. Manche Handwerker brauchen sie bei Ausübung ihres Gewerbes. Die Steinkohle gibt aber nicht bloß Wärme, sondern auch Licht. In den Gasfabriken wird aus ihr das Leuchtgas gewonnen. Zu diesem Zwecke werden Steinkohlen in tönernen Röhren unter Luftabschluß zum Glühen gebracht. Das sich hierbei entwickelnde Gas wird in einen großen Behälter, den Gasometer, ge- leitet. Die ausgeglühten Kohlen, die zurückbleiben, heißen Koks. Auch dieser ist als Heizmittel sehr geschätzt. Entstehung der Steinkohlen. In den Steinkohlenbergwerken findet man hin und wieder sehr gut erhaltene Pflanzenabdrttcke. Diese zeigen uns, daß die Stein- kohle pflanzlichen Ursprungs sein muß. Allerdings waren die Gewächse, die bei ihrer Bildung die Hauptrolle gespielt haben, ganz anderer Art als die jetzt wach- senden. Es waren riesige, baumartige Farue, Bärlappe und Schachtelhalme, die auf nassem Grunde in dichten Wäldern beisammenstanden. Bei der damals Hähern Temperatur und bei der feuchten Beschaffenheit der Luft wuchsen die Pflanzen rasch empor, starben aber auch bald wieder ab. Auf ihren modernden Resten ent- falteten wieder iunge Bäume neues Leben, um früher oder später ihren Vor- gängern ins nasse Grab zu folgen. So entstanden da und dort mächtige Anhäu- fungen von verfaulten Pflanzenstoffen, ganz so, wie das in unsern seichten stehen- den Gewässern im kleinen heute noch vor sich geht. Wir nennen diesen Schlamm, der aus vermoderten Resten von Pflanzen unter Luftabschluß entsteht, Faulschlamm. Dieser ist um so reichlicher aufgehäuft, je dichter der Pflanzenwuchs in einem Wasser- becken ist. In den vorweltlichen Sumpfwäldern bildete sich im Lause von Jahr- tausenden auf dem Grunde des Wassers eine ungeheure Menge Faulschlamm. Wenn dann durch irgend welche Ursachen, z. B. Senkung des Erdbodens, Einbruch des Meeres, diese Wälder untergingen, so wurden sie von Sand oder Tonnrassen zu- gedeckt. Durch den gewaltigen Druck von oben wurde aus dem weichen Schlamm allmählich eine harte, feste Masse, unsere Steinkohle. Die Braunkohle. Mit der Steinkohle hat die in verschiedenen Teilen Deutschlands (Schlesien, Sachsen, Hessen) häufig vorkommende Braunkohle die Entstehung gemein. Ihre Bildung, gu der hauptsächlich Nadelbäume beigetragen haben, fällt aber in eine viel spätere Zeit. Ihre Gewinnung macht weniger Mühe und Unkosten, weshalb sie ein billigeres Brennmaterial liefert. Gleich der Stein- kohle brennt sie mit heller, leuchtender Flamme, hinterläßt aber

8. Realienbuch für die katholischen Volksschulen Württembergs - S. 288

1910 - Leutkirch : Bernklau
288 Arten des Tons. Reiner Ton ist die weiße Porzellanerde. Sie wird zu den verschiedenartigsten Gegenständen des täglichen Gebrauchs und der Kunst geformt. — Ist die Tonerde durch etwas Eisen, Kalk und Sand verunreinigt, so heißt sie Topf er ton. Wegen des Eisengehaltes hat dieser gewöhnlich eine gelbe oder rötliche Färbung. Er liefert das Material für den Hafner, der aus ihm die verschiedensten Tonwaren formt und brennt. Nach dem Brennen sind aber der- artige Gefäße sehr porös (Blumentöpfe), weshalb sie das Wasser durchlassen. Um ihnen die Porosität zu nehmen, werden sie mit einer Glasur überzogen und dann zum zweitenmale der Gluthitze des Feuers ausgesetzt. — Eine gröbere Tonerde ist der Lehm. Er ist von verschiedener Farbe und enthält namentlich viel Sand. Der Hafner braucht ihn beim Aufstellen der Ofen und der Ziegler zur Anfertigung von Backsteinen und Dachplatten. — Aus kristallisiertem Ton be- stehen zwei hochgeschätzte, dem Diamant an Härte und Feuer wenig nachstehende Edelsteine, der tiefblaue Saphir und der blutrote Rubin. Gr-geschichtliches. Entstehung der Erdrinde und Bildung der Gebirge. Man darf wohl mit Sicherheit annehmen, daß unsere Erde vor vielen Jahrtausenden eine glutflüssige Kugel war. Allmählich erkaltete die Oberfläche der feurigen Erdkugel. Es entstand eine harte Kruste, die wie ein Mantel das glutflüssige Innere umschloß. Je mehr aber die feurige Erdmasse sich abkühlte, desto mehr zog sie sich zusammen. Die feste Erdkruste bekam daher Runzeln wie die Schale eines Apfels, dessen Fleisch zusammenschrumpft. Manchmal zerbrach auch die Erdrinde beim Einsinken, und es traten Teile der feuerflüssigen Erdmasse hervor, die sich auf der Oberfläche decken- förmig ausbreiteten und bald erstarrten. Wir nennen die auf solche Weise entstan- denen Gesteine D u r ch b r u ch g e st e i n e. Da sie immer als Felsen in großen Massen auftreten, heißt man sie auch M a s s e n g e st e i n e. Die bekanntesten Arten sind Granit und Basalt. Bildung der Meere. Anfänglich war die Erde von einer dichten Gashülle umgeben. Infolge der fortschreitenden Erkaltung der Erdrinde verdichtete sich der in ihr enthaltene Wasserdampf. Er verwandelte sich in Regen, der auf die Erde fiel, die Vertiefungen anfüllte und in den Erdboden eindrang. So bildeten sich die großen Weltmeere und so entstehen heute noch Quellen und Flüsse. Die aus dem Wasser hervorragenden Teile bildeten das trockene Land. Nun wirkte auch das Wasser bei der Gestaltung der Erdoberfläche mit, hier zerstörend, dort ausbauend. Frost und Hitze, Wind, fließendes Wasser und die brandenden Meereswogen lockerten und lösten Teile der erstarrten Erdrinde auf. Der Schutt wurde an verschiedenen Stellen, besonders auf dem Grunde des Meeres, in der Nähe der Küste abgelagert. Durch den Druck der darüber befindlichen Wassermenge erhärteten die Schlammassen. So entstanden die S ch i ch t g e st e i n e. Zum Unterschied von den ungeschichteten Massengesteinen bilden sie immer Lagen oder Platten (Schichten). Vor allem die Schiefer- und die meisten Sand- und K a l k st e i n e sind Ablagerungen des Wassers. Diese Bildung von geschichteten Gesteinen erfolgte an den verschiedensten Stellen. Denn mit dem weitern Zusammenschrumpfen des Erdkerns entstanden

9. Realienbuch für die katholischen Volksschulen Württembergs - S. 289

1910 - Leutkirch : Bernklau
— 289 — größere Vertiefungen. Das Wasser floß aber immer nach der tiefsten Stelle, nur hier neue Meere zu bilden. Versteinerungen. Bei dem wiederholten Wechsel von Land und Wasser sind viele der früherir Pflanzen- und Tiergeschlechter untergegangen. Während die Gewächse meist verkohlten, blieben uns von vielen Tieren die harten Teile, Schalen, Knochen u. a., erhalten. Diese verhärteten, in den Schlamm eingebettet, zu Stein: sie versteinerten. Aus den vielfachen Überresten können wir deutlich er- sehen, daß die meisten der frühern Pflanzen und Tiere von den heute lebenden sehr verschieden waren. Da alle die genannten Schichtgesteine in den einzelnen Lagen immer nur ganz bestimmte Arten von Lebewesen einschließen, können wir daraus folgern, daß jene Schichten, welche die gleichen Arten enthalten, dem- selben Zeitabschnitt angehören. So sind also die Versteinerungen gleichsam die Buchstaben, womit die Geschichte der Entstehung der Erde aus mächtige Blätter (Schichten) eingetragen ist. Vulkane. Obwohl seit dem glutflüssigen Zustande der Erde gewaltige Zeit- abschnitte vergangen sind, so ist doch bis auf den heutigen Tag die Erde in ihrem Innern noch nicht erkaltet. Auch jetzt noch dringen bisweilen an manchen Orten feuer- flüssige Massen aus den Tiefen an die Oberfläche. Wir nennen solche Stellen Vulkane oder feuerspeiende Berge. Die uns am nächsten liegenden Vulkane sind der Vesuv bei Neapel und der Ätna auf Sizilien. Bei einem Ausbruch schleudern die feuerspeienden Berge Asche und Steine aus, und aus dem Krater des Vulkans fließen geschmolzene Erdmassen, Lava genannt. In unserem Vater- lande, besonders im Gebiete der Schwäbischen Alb bei Reutlingen, Urach, Kirchheim und auch im Hegau trat einst an zahlreichen Stellen ebenfalls feuerfllissiges Erdinnere zutage. Dieses bildete beim Erkalten den schon erwähnten schwärzlichen, sehr harten Basalt. Die Basaltberge (Jusi, Limburg) bilden gewöhnlich schöne, kegelförmige Erhebungen. Übrigens sind nicht alle kegelförmigen Berge, z. B. Achalm, Hohen- staufen, vulkanisch. Die wichtigsten Gesteine Württembergs. Granit und Gneis. Von den ältesten Gesteinen findet sich in Württemberg außer dem seltenen Basalt auch noch der G r a n i t. Er bildet mit dem meist unter ihm befindlichen Gneis den Grundstock des Schwarzwaldes. Beide Ge- steinsarten bestehen aus Quarz, Feldspat und Glimmer. Am leichtesten zu er- kennen sind die glänzend lichten oder braun bis schwarz gefärbten Blättchen des Glimmers. Zum Unterschied von dem grob- oder feinkörnigen Granit zeigt der Gneis ein schieferiges Gefüge. Beide Gesteine sind manchmal zerklüftet. Die Spalten oder Gänge sind dann nicht selten mit Kupfer- oder Silbererzen ausgefüllt. Der Abbau dieser Erzlager ist jedoch im Schwarzwald aufgegeben. An einigen Orten des Schwarzwalds steigen aus diesen Gängen warme Quellen auf (Wildbad, Baden- Baden). — Das am meisten zutage tretende Gestein des Schwarzwaldes ist der B un tsand st ein. Er besteht aus Quarzkörnern, die durch ein rotes, toniges oder kieseliges Bindemittel verkittet sind. In seinen Gänge:: finde:: sich Eisen- erze (brauner Glaskops). Die ergiebigen Lager bei Neuenbürg sind aber bereits Realienbuch. ig

10. Besonderer Theil - S. 404

1856 - Eßlingen : Weychardt
404 Erste Abtheilung. Europa. Jökull') 6,030', ©näselt 5,800', Eyjafjalla Jökull 5,700', Heklufjall oder Hekla 5,210' u. a. Man zählt auf der Insel gegen 29 Vulkane, von denen manche überaus thätig sind. Der Hekla, von dem man seit 1044 24 Ausbruche kennt, der Oeräfa Jö kull, der Skaptaar Jökull, derkatlegia, der Krabla, der Leirh- nukr u. a. entladen aus ihren Kratern fortwährend vulkanische Produkte, wie Lava, Asche, Steine u. dgl., und überschütten damit zuweilen die ganze Insel; ja beim Aus- bruch des Hekla 1693 siel die Aschenmenge sogar auf den 85 M. entfernten Färöern. Mit der vulkanischen Beschaffenheit Jolands stehen die vielen heißen Quellen in Verbindung. Einige derselben fließen ruhig, andere werfen, wie Springbrunnen, das Wasser 50', 100'— 200'in die Höhe; einige sind lauwarm, andere siedend heiß; einige haben trinkbares, andere trübes, schweslichtes Wasser. Von den Bewohnern werden sie in der Art zum Kochen benützt, daß sie ihre Töpfe in die Quelle stecken, wie man sonst die Töpfe zum Feuer stellt. In dem Thalc und an dessen Bergabhängen, das nördlich von Skalholt liegt und 6 M. v. Hekla und 3 Tagreisen östlich v. Reykjavik entfernt ist, zählt man über 100, theils warme, theils heiße Quellen, darunter die Geiser * *) oder intermittirende Springquellen. Unter ihnen sind am bekanntesten: der große Geiser, der neue Geiser oder Strokr und der kleine Strokr. Der große Geiser steigt von Zeit zu Zeit aus einem 18' im Durchmesser haltenden Becken in einem geraden Strahl bis 60', 100', sogar 200' empor. — 6. Viele Gewässer. Die meisten und längsten Flüsse ergießen sich an der Nord- und Süd-Westküste, wäh- rend au der Ost- und Süd-Ostküste nicht so viele und nicht so bedeutende Flüsse vor- kommen. Mittlere Jökelaue; 25 M. I. Thorsane; 24 M. I. Südl. Hvitaue; 20 M. l. Viele Landseen svatn.s: Thingvallavatn; Hvitarvatn; Myvatn. — 7. Im Verhältniß zur geogr. Breite hat Island, besvnd. der südl. Theil, ein mildes Jnselklima. Mittlere Jahreswärme zw. -ss 5° u. 0°. Sehr gemäßigte Win- terkälte; sie beträgt an der Südseite Islands nur — 3°, a. d. Nordseite nur — 6*/4°. Geringe Sommerwärme; sie steigt an der Südseite nur auf -s- 9'/.°, an der Nordseite auf 7*//. Die Sommer sind kurz, die Winter aber lang, besonders a. d. Nordküste. Diese ist bisweilen bis in den Juli mit arktisch. Treibeise bedeckt, das mitten in der warmen Jahreszeit Kälte verbreitet; a. d. Südseite erhebt sich 5 Monate lang das Thermometer nicht über den Gefrierpunkt. Dazu gesellen sich feuchte Nebel, die Island fast Jahr aus Jahr ei» nmschleiern, und furchtbare Stürme aus Nw. u. No. Längster Tag im S. 20 St., kürzester Tag 4 St. Im nördl. Theil geht aber die Sonne am längsten Tag gar nicht unter; dieser längste Tag, wie auch die längste Nacht im Winter, dauert ans den nördl. Punkten Islands eine ganze Woche. Merkwürd. Naturerscheinungen sind: das Nordlicht, dasschnee- licht u. d. Doppel so» ne. — 8. Produkte, a. Mineralien. Sumpfeisenerz, Marmor, Kalk, Gyps, Steinkohlen, Tors, Schwefel; letzter» liefert Krisuwik im Sw. und die Schwefelberge beim Krabla. b. Pflanzen. Verkrüppelte Weiden, Birken und Vogelbeerbäume. Den Mangel an Bauholz ersetzt das Treibholz, Baumstämme, die vom Meere an die Küsten, des. im N., ausgeworfen werden. Prächtig grüne Wiesen. Jsländ. Moos, ein gewöhnt. Nahrungsmittel,^indem es getrocknet zu Mehl gemahlen oder mit Milch zu Brei gekocht wird. Löffelkraut. Sauerampfer. Kohl. Rüben. Kartoffeln. Etwas Flachs und Hanf. c. Thiere. 25,000 St. Rindvieh. 20,000 kleine, aber starke u. schnelle Pferde. 350,000 Schafe. Viele Ziegen. Nennthiere; seit 1770 aus Norwegen eingeführt. Weiße Füchse. Eisbären kommen auf Eisschollen a. d. Nord- küste. Seehunde a. d. Küsten. Viel wildes Geflügel, des. Eidergänse. Viele Fische, des. Häringe, Lachse u. Dorsche. — 9. Geschichtliches. Ob Island bei den Griechen und Römern Thule hieß, ist ungewiß. Entdeckung durch den norwegischen Seeräuber Nad dock 860: Er nannte, die Insel Snäland s— Schneelands. Spuren einer früheren, und zwar christlichen, aus Schottland u. Irland stammenden Ansiedlung sind zwar vorhanden; doch scheinen bisse ersten Bewohner den Normännern bald unterlegen zu sein. Einwanderung der Norweger, die vor der Tyrannei des Harald Haarsagr flohen, seit 870. Republik mit eigener Verfassung u. eigenem Gesetz v. 928 — 1261. Von Island aus setzte Erik Rauda nach Grönland über, im I. 932 oder 982. Einführ, des Christenth. um 1000. Ansehnl. Bevölkerung; bedeutende Viehzucht; wichtige Schiffahrt; blühender Handel. Bewahrung der Sagen und Heldcngefänge der *) Jökull o. 35fei, plur. Jöklur o. Jökler, heißen in Island alle mit ewigen Schnee- u. Eismassen bedeckten Berge. Die Gletscher nennt man Jisbräer seisbräens. *) Geiser v. giosa — gießen, mit Ungestüm hervorbrechen.
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