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1. Der Oberflächenbau Deutschlands - S. 10

1900 - München [u.a.] : Franz
10 Der Bau und die Oberflächengestalt Mitteleuropas. schwellen des älteren Grundgebirges, der baltischen Seenplatte und dem südlichen Grenzrücken, sowie nach der verschiedenen Ausdehnung des großen skandinavischen Inlandeises innerhalb der einzelnen Stadien der Eiszeit lassen sich im norddeutschen Flachland folgende Glieder unterscheiden: 1. Das uiederländisch-westdeutsche Flachland, zwischen den Mündungen der Schelde und der Elbe gelegen, entbehrt einer in dem ostelbischen Tiesland deutlich ausgeprägten Gliederung, stellt vielmehr eine fast wagrechte, gegen die Küste sogar häusig unter das Meeres- niveau herabsinkende Fläche vor, die in ihren etwas höher gelegenen Teilen, den Geestflächen, von Heiden, in den niederen Teilen dagegen, wo die Felsengrundlage das Einsickern des Wassers in den Boden ver- hindert, von Mooren bedeckt ist. 2. Das ostdeutsche Tiefland, das von dem westelbischen das zwischen der Aller und unteren Elbe gelegene Gebiet noch mitumfaßt, zerfällt durch die beiden großen Aufwölbungen, deren Kern aus tertiären und mesozoischen Schichten besteht, in vier konzentrische Streifen, die von der Ostsee bis zum Mittelgebirgsland in folgender Aufeinanderfolge zu einander liegen: a) Die baltische Seenplatte, eine Fortsetzung des westrussischen Höhenrückens, umzieht im Bogen die Süd- und Westküste der Ostsee vom Niemeu bis zur Königsau in Schleswig. Die Platte, deren Ober- fläche die glacialen Erscheinungen, wie Moränenwälle und -seen, infolge der langandauernden Eisbedeckung in besonders hohem Grade zeigt, wird durch die Durchbrüche der Weichsel und Oder sowie durch die Ratze- burger Senke wieder in vier Teile, die preußische, pommersche, mecklen- burgische und holsteinische Seenplatte, zerschnitten. b) Der zweite Streifen des ostdeutschen Tieflandes ist die oft- deutsche Tieflandmulde oder die Zone der großen Thäler. Drei große vielfach versumpfte Thalzüge, das Thorn-Eberswalder Thal, das Warschau-Obra-Berliner Thal und das Glogan-Baruther Thal, durch- ziehen die zwischen der baltischen Seenplatte und dem südlichen Grenzrücken gelegene Mulde in ostwestlicher Richtung, indem sie nach Westen zu konvergieren und sich schließlich im Thal der unteren Elbe vereinigen. c) Die dritte Zoue ist der südliche Grenzrücken des Flach- landes, der sich von dem polnisch-schlesischen Hügelland im Bogen nach Westen und Nordwesten zieht, als Niederschlesisches und Niederlausitzer Hügelland zu beiden Seiten der Oder und der Spree, als Fläming und Lüneburger Heide zu beiden Seiten der Elbe auftritt. Da dieses Gebiet die glazialen Wirkungen der späteren Eiszeit nicht mehr erreichten, so fehlen den meist aus Geschiebesand bestehenden Hügelketten des südlichen Grenzrückens die für die baltische Seenplatte so charakteristischen Er- scheinungen der Moränenwälle und -seen fast gänzlich. 6) Die vierte Zone wird von einer großen Thalfurche gebildet, die die obere Oder von Kosel bis Leubus, die Schwarze Elster und die

2. Der Oberflächenbau Deutschlands - S. 113

1900 - München [u.a.] : Franz
Das Lausitzer Bergland. 113 ein Blick in das reich besiedelte Elbthal mit seinem breiten, glänzenden Wasserspiegel den Gegensatz zwischen Natur und Kultur recht schlagend zum Bewußtsein bringt. Der enge Einschnitt der Elbe von Bodenbach (120 m) bis Pirna (110 m, Gefälle 0,28 "/oo), der erst durch die Straßen- bankunst der Neuzeit dem Verkehr ganz zugänglich gemacht worden ist, bildet jetzt ein Haupteingangsthor von Sachsen nach Böhmen; neben einer das Thal durchziehenden Eisenbahn vermittelt auch rege Dampf- schiffahrt den böhmisch-süchsischen Verkehr. Die Elbe bietet überhaupt wegen ihrer günstigen Mündungsverhältnisse und wegen der beträchtlichen Erweiterung ihres natürlichen Flußgebietes durch Kanalanlagen (Müll- roser oder Spree-Oderkanal, Finow oder Havel-Oderkanal) eine höchst wichtige Verkehrsstraße für das mittlere und nördliche Deutschland dar, besonders seitdem durch Vereinbarung zwischen der deutschen und öster- reichischen Regierung (1875) die Stromregulierungsbauten von Seiten der Uferstaaten nach einem möglichst einheitlichen Plan ausgeführt werden. Die Gefällsverhältnisse der Elbe und ihrer wichtigsten Nebenflüsse. Linksseitige Zuflüsse *3 n u B s Stromstrecken der Elbe « " 0 o ©~~ Gefälle auf 1 km in m Rechtsseitige Zuflüsse »2 Gesälle auf 1 km in m Moldau . . . . Eger...... Zwickauermulde Saale ..... Unstrut..... 452 316 252 442 189 2,64 2,16 2,83 1,42 1,50 Quelle . . . Melnik . . . Schandau . Mühlberg . Barby . . . Hitzacker . . Cuxhafen. 1396 155,4 115,1 83,6 47,4 10,2 307,5 450 574 742 948 1165 4,03 0,28 0,25 0,22 0,18 0,12 Jser . . . . Schwarze Elfter Havel . . . Spree . . . 125 180 361 353 7,30 2,02 0,12 1,33 b) Das Sausitzet: Bergland. Das Quadersandsteingebirge, das jetzt von Nordböhmen aus in ununterbrochener Erstreckuug zu beiden Seiten der Elbe eine gleichsam versunkene Brücke zwischen der Gneis- masse des Erzgebirges einerseits und der Lausitzer Granitplatte ander- seits darstellt, hat einst die Höhen dieser beiden Ürgebirgsmassen weithin überlagert, ist aber durch die Denudation fast völlig davon entfernt worden. Diese Denudation im Lausitzer Gebirge wurde dadurch hervor- gerufen, daß zu Beginn der Tertiärzeit zwei gewaltige, nordwestlich streichende Dislokationen, die eine entlang dem Elbethal, die andere entlang dem Westrand der Lausitzer Bucht, die Granitplatte der Lausitz mit schwacher Neigung gegen Nordosten schief gestellt haben, wodurch den Gewässern die Möglichkeit gegeben wurde, die durch Querspalten dislocierten weichen Kreideschichten wegzuführen und den alten Granit- kern bloßzulegen. Überschreitet man von Pirna oder Dresden aus die Elbe, so tritt einem die Wirkung der südwestlichen Elbedislokation deutlich vor Augen. Zwar im Gebiet der eigentlichen sächsischen Schweiz erhebt sich das Lausitzer Bergland nur mit einem mäßigen Anstieg, weiter nördlich aber, unterhalb Dresden, fällt dasselbe mit einem ca. 200 m I M ü ller, Oberfläche,lbau Deutschlands. n

3. Der Oberflächenbau Deutschlands - S. 132

1900 - München [u.a.] : Franz
132 Das norddeutsche Flachland- gegliederte Oberflächengestalt und verschiedene Landschaftsformen aus. Der Grund dieses von dem einförmigen Relies des osteuropäischen Bodens so sehr abstechenden Landschastscharakters des norddeutschen Flachlandes ist, wie schon in der einleitenden Uebersicht (S. 2) bemerkt, einesteils darin zu suchen, daß der felsige Untergrund Norddeutschlauds im Gegensatz zu den ebenen Schichtentafeln Rußlands gewaltige Störungen zeigt, andernteils darin, daß der norddeutsche Boden Spuren einer von Ost bis West reichenden Eisbedeckung ausweist, die ihm seine größten und wirksamsten Formen gegeben haben. a) Die vortertiäre Felsengrundlage. Die Felsengrund- läge des norddeutschen Flachlandes, die die großen Formen desselben ohne Zweifel bedingt, wird von dem alles verhüllenden Diluvium so zugedeckt, daß wir nur in seltenen Fällen durch das vereinzelte Aufragen älterer Gebirgsglieder oder durch Tiefbohrungen über die im tieferen Untergrund anstehenden Gesteine Aufschluß gewinnen können. Die im heutigen Flachland teils zu Tage tretenden, teils im Bohrloch nach- gewiesenen älteren Schichten gehören den Formationen vom Perm auf- wärts bis zur Kreide an. Die roten Thonschiefer bei Husum iu Schleswig und bei Stade in Hannover, die Gipsberge bei Segeberg in Holstein, bei Lübthen im Mecklenburgischen, beisperenberg in dermark, beijnowrazlaw und Wapno in Posen, die allesamt der permischen Formation zuzurechnen sind, zeigen durch die in ihrer Umgebung vorkommenden zahlreichen Erdfälle und Soolquelleu, daß diese Permschichten einstens Gebirgszüge von ganz bedeutender Ausdehnung und Mächtigkeit bildeten. Die Streichrichtung dieser paläozoischen Flözgebirge ist teils Ostsüdost-Westnordwest, teils Südost-Nordwest, demnach eine mit dem herzynischen Gebirgssystem übereinstimmende. Die Trias tritt im gesamten Flachlande lediglich in wenigen kleinen Inseln zu Tage, und auch bei diesem geringen Vorkommen ist ihr oberstes Glied, der Kenper, völlig verschwunden. Zeugnisse solcher Reste von Trias sind die neben Jura und Kreide vor allem aus Muschelkalk und Buntsandstein bestehenden Klippen der Insel Helgoland, sodann die Muschelkalkhügel bei Calbe an der Milde und Rüdersdorf bei Berlin, die durch die bekannten Steinbrüche aufgeschlossen sind. Bei Fallersleben im Reg.-B. Lüneburg, an den Küsten und auf den Küsteninseln von Mecklenburg und Pommern, bei Fritzow, Kammin und Soldin, bei Bartschin in Posen tritt Jurakalk hervor, bei Dobbertiu in Mecklenburg blauer Liasthon in einem 80 m hohen Rücken. Alle diese Trias- und Juragesteine streichen teils von Südwest nach Nordost, teils von Südost nach Nordwest, bringen also sowohl die Richtung des niederländischen wie des herzynischen Systems zum Ausdruck. Besonders verbreitet im norddeutschen Flachland sind aber Kreidegesteine, welche von der Gegend von Itzehoe über Heiligenhafen, Schmölln unweit Grüssow, Usedom, Wollin bis Kalwe bei Marienburg ziehen und in Südost-Nord- Westrichtung verlaufen. Noch viel weiter verbreitet sind die Ablagerungen

4. Abriß der Baierischen Geschichte - S. 258

1822 - München : Lindauer
258 stig, als verhaßt war. Als er sah, daß seine (im Herzogthum Lüneburg am Fluß Ilmenau gelegene) Stadt Bardewick von der Stadt Lübeck, und daß seine lüneburgischen Salinen durch jene zu Oldeslo im H vllsteinischeu beträchtlich am Absatz litten, ersuchte er den Grafen Adolph von Hollsrein, ihm die Hälfte von beyden abzutreten, und da er eine abschlägige Antwort erhielt, sperrte er im I. *153 den Zu- gang zu der Stadt Lübeck, und die, ihm hinderli- chen Salzgruben ließ er abgraben; ja, als im I. 1*57 Lübeck abbrannte, baute er aufratzöburgischem Boden eine neuö Stadt, Löwenftadi genannt, bis er endlich selbst die Stadt Lübeck, und deren Hafen erhielt, worauf er diese Stadt verschönerte und vvrtresiiche Handlungseinrichtungen anlegte. Im Jahr 1153 zerstörte er den, unweit dem (damali- gen Dörstein der heutigen Hauptstadt) München ge- legenen, dem Bischof zu Freysing gehörigen Ort Bering, nebst der über die Isar geschlagenen Brücke, Um die Salzniederlage und Münzstadt nach Mün- chen, wo itzt eine Stadt begann, zu ziehen. Das meiste Aufsehen machten vollends seine Vorkehrun- gen in den slavischen Ländern jenseits der Elbe, indem er die Bisthümer a) Mecklenburg (welche- nach der Verwüstung dieser Stadt nach Schwerin kam,) l>) Altenburg (welches einige Zeit darauf nach Lübeck übersetzt wurde) und c) Ratzeburg aufrichtete, und die neuen Bischöfe nicht nur er- nannte, sondern selbe mit dem Ring und Stab investiere, welchen Schritt die deutschen Bischöfe für eine Freyheit, die ihnen allen gefährlich werden könnte, ansahen. Heinrich, der Löw, war überhaupt eines strengen und ernsthaften We- sens,

5. Besonderer Theil - S. 69

1856 - Eßlingen : Weychardt
69 Die deutschen Bundesstaaten. Das Tiefland. Sachsen, die 3 Herzogthümer Anhalt, Braunschweig, Hannover, Mecklenburg Schwerin und Strelitz, Lauenburg, Holstein, Lübeck, Hamburg, Bremen, Lippe Schauenburg, kurhessisches Schauenburg und Limburg. Länge von W. nach O.: 140 Meilen. Breite unter 24° O. L.: 40 Meilen, unter 36° O. L.: 70 Meilen. Größe: 7,000 Q.m. 2. Das Tiefland ist im W. der Elbe eine weit ausgedehnte Ebene, die vom Meeresniveau bis kaum zu 200' aufsteigt und nur in einzelnen Hügelgruppen 500' erreicht. Es ist zum Theil außerordentlich fruchtbar, zum Theil ein kahles Haideland (Geestland), zum Theil mit Torf- mooren und Sümpfen bedeckt. An den Küsten der Nordsee liegt die frucht- bare Marsch. Im O. der Elbe zeigt die Tiefebene einen viel reicheren Wechsel von Hoch und Niedrig, ein Gemenge von Höhenzügen, von größeren und kleineren Plateauflächen, von Strom- und Flußweitungen, von See- und Sumpfflächen. Besonders erhebt sich die Ebene in zwei Land- rücken, in einem südlichen und in einem nördlichen. Der südliche Land- rücken beginnt mit der Lüneburger Heide und endigt mit den Tarnowitzer Höhen und dem oberschlesischen Plateau. Hier erreicht er im Annaberg 1,296' und schließt sich gegen O. an die polnische Landhöhe an. Der nördliche Landrücken fängt an der Eider an, zieht längs der Ostsee und verbindet sich an den Grenzen von Ostpreußen mit der litthauischen Landhöhe. Sein höchster Punkt, der Thurmberg bei Schönberg südwest- lich von Danzig, erreicht 1,015'. Die 'nördliche Landhöhe ist eine wahre Seenzone, denn sie trägt auf ihrem Rücken eine zahllose Menge kleiner Seen.') * 2 l) 1. Gestein. Die Oberfläche des Tieflandes besteht aus Massen des Dilu- viums und Alluviums, aus losem Sand, mit Strecken von thouigem und morastigem Boden, bedeckt mit Schutt und großen Urgebirgstrümmern ^erratischen Blöcken), welche im fernen Norden des skandinavischen Gebirges ihre Heimath haben, dort losgerissen und durch eine große Fluth als Geschiebe hier abgelagert worden find. Die Ufer der Seen auf dem nördlichen Landrücken sind es vorzugsweise, die mit den gewaltigen Granitblöcken bekleidet sind. Diese Geschiebe, vom kleinsten bis zum größten Block, sind eine große Wohlthat für das Land, auf dem sie abgelagert wurden; denn sie dienen als Bau- und Straßenmaterial und befördern das Erhalten der Feuchtigkeit an der Oberfläche eines Erdbodens, der wegen seiner Lockerheit viel Nässe verbraucht. Längs des Ostseerandes, besonders auf der Halbinsel Samland, enthalten die Sandschichten häufig Bernstein. Im Lehm finden sich viele Knochen von großen Säugethieren der Vorwelt. Von Alluvialgebilden erscheinen fast überall Torf- und Moor-, so wie Naseneisenfteinbildungen. Erstere liefert eine unschätzbare Menge von trefflichem Brennmaterial, letztere gutes Eisen. Längs des Nordfußes vom niederrheinischen Schiefergebirge und vom hercynischen Kettensystem erheben sich im Tieslande Hügelgruppen aus Flötzgebirgsarten, besonders im N. des Harzes und in dem Landrücken Schlesiens, östlich von der Oder, wo namentlich die Steinkohlen- formation, der Muschelkalk, der Lias und der Jurakalk mächtig ist. Innerhalb der Tiefebene treten einzelne Glieder der älteren Flötzgebirgsarten an mehreren Stellen nur inselsörmig aus dem aufgeschwemmten Lande hervor: so der Muschelkalk bei Rüdersdorf, unweit Berlin; der Gyps bei Lüneberg, bei Sparenberg in der Mark, am Segeberg in Holstein; der Keuper bei Lüneburg; die Kreide bei Lüneburg, Prenzlau, unweit Frankfurt an der Oder, auf Rügen, Usedom und Wollin. 2. Zahlreiche Flüsse und sehr viele Seen. a. Rheinsystem: Rhein; Ruhr, Lippe, alte Ussel, Berkel, Schipbeke; Erst, Maas mit Roer und Niers. — b. Emssystem: Ems mit Haase und Leda. — c. Wesersystem: Weser; Au aus dem Steinhuder Meer, Aller mit Ocker und Leine, Wumme; Hunte mit dem Dümmer See. — d. Elb e sy stem: Elbe; schwarze Elster, Havel mit Spree, Dosse, Elbe, Alster, Stör; Mulde, Saale mit Elster, Pleiße und Bode, Ohre, Ahland, Jeetze, Ilmenau, Oste. — e. Eidersystem: Eider. — f. Odersystem: Oder; Klodnitz, Malapane, Stöber, Weida, Bartsch, Warthe mit Netze und Odra, Jhna; Hotzenplotz,

6. Bilder aus dem Lande Braunschweig - S. 26

1890 - Wolfenbüttel : Zwißler
26 fahren konnte. So wurde die Rohrwildnis in fruchtbare Wiesen und stellenweise sogar in Ackerland verwandelt. Mehrere Dämme führen quer über die Niederung und vermittelm zur Zeit des Hochwassers die Verbindung zwischen den nördlichen und südlichen Gegenden. Im Braunschweigischen liegt zunächst westlich der Hessendamm bei dem Bahnhofe Mattierzoll. Über ihn zieht die alte Heerstraße von Braun- schweig nach Halberstadt, und hier mußten sonst die Reisenden einen Mattier Weggeld bezahlen. Weiter nach Osten bei Jerxheim ist der Kibitzdamm, der seinen Namen von den Sumpfvögeln hat, die so gern im Bruche nisten. 27. Die Musikanten auf der Vogelsburg. Westlich von dem Dorfe Ahlshausen liegt gegen die Leine hin ein waldiger Berg, welcher die Vogelsburg heißt. Hier stand vor alten Zeiten, wie die Sage erzählt, eine Burg, worin der König Heinrich der Vogelsteller gewohnt hat, der auch hier einen Vogelherd gehabt haben soll. Vier Musikanten gehn von Ahlshausen über die Vogelsburg nach Einbeck, um daselbst zu musicieren. Als sie auf der Vogelsburg sind, macht einer von ihnen den Vorschlag, dem König Heinrich dem Vogelsteller zu Ehren ein Stück zu spielen. Sie thun dies. Als sie fertig sind, kommt mit einem Male eine weiße Jung- frau, hält ihnen einen Teller hin, worauf weiße Knochen liegen und fordert jeden auf, einen davon zu nehmen. Sie sind sehr bestürzt, so daß sie kein Wort sprechen, aber ein jeder nimmt doch einen der Knochen. Weil sie diese jedoch für völlig wertlos halten, so lassen drei von ihnen ihren Knochen still am Leibe herunter fallen, und nur einer steckt ihn in die Tasche. Als sie eine Strecke weit gegangen sind, will dieser seinen Knochen ordentlich besehen, greift in die Tasche und holt statt desselben eine Stange Gold hervor. Nun kehren die andern zu der Stelle zurück, wo sie ihre Knochen hatten fallen lassen, finden aber nichts. Schambach u. Müller, Niedersächsische Sagen. 28. Die Lippoldshöhle. Zwischen Hohenbüchen und Brunkensen liegt in einer engen Schlucht, durch welche die Gleene rauscht, die Lippoldshöhle. Sie besteht aus

7. Unser Land - S. 39

1891 - Wolfenbüttel : Zwißler
Haa — 39 — 7. Erzeugnisse des Mineralreiches. Der Bergbau des Harzes hat mit der Entdeckung der reichen Erzlager des Rammelsberges bei Goslar begonnen. Das Pferd eines kaiserlichen Jägers, Namens Ramm, scharrte, wie die Sage erzählt, ein Stück Silbererz aus dem Erdreich hervor. Kaiser Otto I. belohnte beu Finder reichlich und ließ Bergleute aus Franken kommen, welche sich auf dem Fraukeuberge ansiebelteu. Der Ertrag des Goslarschen Bergbaues wirb jetzt unter Preußen und Braunschweig geteilt. Die in dem Rammels-berger Bergwerke gewonnenen Erze werben in den Hütten zu Oker wie auch in der Julius- und Sophienhütte bei Langelsheim verhüttet. Hier wirb (Mb, Silber, Knpfer, Blei, Schwefel nttb Vitriol erzeugt. Bei Gittelde werden Kupfer- und Bleierze gefördert. Eisenstein findet man in bett Gruben bei Hüttenrode und Zorge, Braunkohlen int Elze und am Elme. Auch Salz ist an mehreren Orten vorhanben, wird jedoch jetzt nur noch in der Saline zu Schöningeu gewonnen. Bei Thiebe ist ein Kalibergwerk. Reich ist das Land an nutzbaren Steinen. Der Harz liefert Gabbro, Granit und Grünstem. Sanbsteitte kommen vom Solling und aus den Brüchen bei Velpke unweit Vorsselbe. 8. Eisenbahnen und Staatsstraßen. Die Schiffahrt ist nur von geringer Bebentnng für unser Laub. Das wichtigste Verkehrsmittel stttb die Eisenbahnen. Der braunschweigische Staat war der erste in Deutschland welcher eine Bahn auf Staatskosten ausführte. Am 1. Dezember 1838 konnte die Teilstrecke Braunschweig-Wolsenbüttel dem Verkehr übergeben werden. Sie wurde dann bald bis Harzburg weitergeführt. Es folgten darauf die Strecken Bmuttschweig-Oschersleben und Braunschweig-Hannover. Von Börßnm wurde eine Bahn über Kreiensen nach Holzminden gebaut. Über Königslutter führt eine andere Bahn nach Helmstedt und vott ba weiter nach Magbebttrg und Berlin. In letzter Zeit ist noch die Bahn von Braunschweig nach Hilbesheim gebaut worben. Alle diese Bahnen stttb jetzt in den Besitz Preußens übergegangen. Außerdem bestehen in unserm Laude noch zwei Eisenbahngesellschaften. Die eine hat ihren Sitz in Blankenburg. Sie baute die Strecke von Halberstadt nach Blankenburg und von da über Rübeland nach Tanne. Hier im Gebirge werben die Züge teils ans gewöhnliche Weise fortgeführt, teilweise ist aber eine nette

8. Grundriß der Geographie - S. 145

1859 - Eßlingen : Weychardt
Lippe-Detmold. Lippe-Schauenburg. Anh.-Dessau. Anh.-Köthen. Anh.-Bernburg. 145 Hunsrück, das zwischen Preußen srheinprovinz] und der Landgrafschaft Homburg liegt und das Quellland der Nahe bildet. Birkenfeld. Hauptstadt des Fttrstenthums an der Nahe. 2,000 Einw. Schleiferei von Edelsteinen, namentlich von Achatsteinen. 8- 174. Das Fiirftenthum Lippe-Detmold. Das von Preußen swestphalen], Braunschweig, Waldeck, Hannover und Kurhessen begrenzte Land liegt im w estlich en Wesergeb irg e sb el- mer-Stoot 1,400'J und wird von der Weser und Werre bewässert. 20 Q.m. 100,000 Einw. Lutherische Sachsen. Konstitutio- nelle Erbmonarchie im lutherischen Hause Llppe. Landstände in 1 Kammer. Heer: 1,200 Mann. Detmold. Haupt- und Residenzstadt am Ostfuße des Osning und ander Werra. 5,000 Einw. Residenzschloh. Lemgo. Stadt an der Bega. "4,000 Einw. Fabriken. Das Winfeld, eine ebene Waldfläche im Teutoburger Walde. Sieg des Her- mann über die Römer unter Barns 9 n. Ehr. 8. 175. Das Mrstenlhum Lippe-Schauenburg oder Schaumburg-Lippe. Ein im östlichen Süntel, größtentheils aber im Tieflande sich ausbreitendes Ländchen zwischen Kurhessen ^Grafschaft Schauenburgs, Han- nover und Preußen swestphalens.. S t e i n h u d e r M e e r. 8 Q.m. 30,000 lutherische Sachsen. Konstitutionelle Erbmo- narchie im lutherischen Hause Lippe. Landständeinl Kammer. Heer: 350 Mann. Bückeburg. Haupt- und Residenzstadt an der Aue und am Fuße des Harlberges. 5,000 Einw. Residenzschloß. Wilhelmstein. Festung auf einer künstlich gebildeten Insel im Steinhnder Meer. . §. 176. Das Herzogthum Anhalt-Dessau-Köthen. Es ist ein von Preußen ssachsen] und Anhalt-Bernburg begrenztes und in der T i e f e b e n e gelegenes Land, das von der Elbe und Mulde bewässert wird. 28 Q.m. 115,000 lutherische Sachsen. Kon- st i t u t i o n e l l e E r b m o n a r ch i e im lutherischen Hause Anhalt. L a n d st ä n d e in 1 Kammer. Heer: 996 Mann. Dessau. Haupt- und Residenzstadt an der Mulde. 14,000-Einw. Residenz- schloß. Gewerbe. Köthen. Ehemalige Haupt- und Residenzstadt des Herzogthums Anhalt-Kö- then an der Ziethe. 10,000 Einw. Gewerbe. Zerbst. Ehemalige Haupt- und Residenzstadt des Fürstenthums Anhalt-Zerbst an der Nuthe. 10,000 Einw. Gewerbe. §. 177. Das Herzogthum Anhatt-Bernburg. Zwei getrennte, von Preußen fsachsens, Anhalt-Dessau-Köthen und Braunschwelg umschlossene Gebiete, die größtentheils in der T i e f e b e n e, zum Theil auch im U n t e r h a r z sr a m b e r g 1,700*] gelegen sind und D. Völker. Elementargeoqraphie. 2. Aufl. ly
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