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1. Auswahl erdkundlicher Charakterbilder - S. 55

1907 - Münster i.W. : Aschendorff
Ein deutsches Vulkangebiet. 00 ist glutflüssiges Lavenmaterial nicht allen diesen Feuer- schlünden entquollen; an manchen der hier in Frage kommenden Vulkane ist keine spur voir^ solchem mehr nachzuweisen, so daß man daraus den Schluß gezogen hat, daß sich die eruptive Tätigkeit in ihrer Umgebung wohl nur auf verhältnismäßig kurze Zeit beschränkte. Der bedeutendste Lavastrom, welchen dieses Gebiet gebar, ist die vom Forstberge herabkommende, über 4 km lange und an manchen Stellen über 25 m Dicke - Mächtigkeit nennt es der Geologe — besitzende Lava- masse, die sich in das Mendiger Tal herabzieht. An diesem Orte wird die schlackig zerkliiftete und schaumig aufgeblasene Lava, die sich ihrem ganzen Aussehen nach von den Lavaströmen, die aus in der Gegenwart noch tätigen Feuerbergen herausfließen, kauin irgendwie unterscheiden ließe, in zahlreichen unterirdischen Stein- gruben abgebaut. Mühl- und Werksteine werden daraus verfertigt, jährlich für etwa eine Million Mark. Den großen Wert dieses schönen Baumaterials wußten die Römer schon sehr zu schätzen, zumal dasselbe in den Bau- werken sehr vieler römischer Niederlassungen am Rheine nachgewiesen werden kann. Desgleichen sollen auch die germanischen hier wohnenden Völkerschaften Nutzen dar- aus gezogen haben. Die abgebauten Mühlsteinbrüche verwendet man als Bierkeller, welche vermöge der in ihnen herrschenden, auf besonders Verdunstungsverhält- nisse der Grubenwasser zurückzuführenden Niedern Tein- peratnr dem darin aufbewahrten braunen und flüssigen Bierstoffe große Beliebtheit verschafft haben. Zu vielen baulichen Zwecken werden auch die vulkanischen Tuffe und die als „Traß" bezeichneten ähnlichen Gebilde aus der Umgebung des Laacher Sees gebraucht. Mit Zement und andern Stoffen gemischt, ergeben dieselben ein vor- zügliches, besonders für Wasserbauten gut geeignetes und sehr haltbares Mörtelmaterial, das in Holland, den Nordseehäfen und auch neuerdings bei den Schleusen-

2. Auswahl erdkundlicher Charakterbilder - S. 56

1907 - Münster i.W. : Aschendorff
Ein deutsches Vulkangebiet. bauten ain Kaiser-Wilhelm-Kanal mit Erfolg benutzt worden ist. Der Laacher See und das westlich davon belegene, allerdings nun trockene, ovale Kesseltal von Wehr, das heutzutage von sumpfigen Wiefen eingenommen wird, sind maarartige Bildungen, von denen besonders die erstgenannte lose Massen in großer Menge ausgeschleudert hat, welche die ganze Umgebung des Sees bedecken und sogar noch auf der rechten Rheinseite nachzuweisen sind. Stücke eines trachytischen Gesteins mit allerlei seltenen und schönen Mineralien darin, die sogenannten Trachyt- bomben, sind in den die Umwallung des Sees bildenden Tuffmassen zu finden, daneben viele Bruchstücke devo- nischer Schiefer, welche den Untergrund des ganzen Areals bilden. Diefe Fragmente wurden bei der Ent- stehnng der Maare ans der Tiefe mit heraufgerissen an die Oberfläche des Planeten, denn die Maare sind Ver- tiefungen, welche durch die Erplosionswirkuugen aus der Erde heraustretender, heißer Gase und Wasserdämpfe gebildet worden sind. Sie sind, wie wir schon weiter oben einmal gesagt haben, eigentlich Embryonalvulkane, Vulkane, die schon im ersten Stadium ihrer Tätigkeit wieder erlöschten. Wenn an irgend einer von Spalten und Rissen durchzogenen Stelle der Erdkruste vulkanische Kräfte sich fühlbar zu machen anfangen, so treten zuerst die ebenerwähnten Gas? mit ungeheurer Macht aus dem Erdinnern aus. Sie erweitern noch die Spalten und Klüfte, welche ihnen den Weg von den Tiefen der Erde bis zu dereu Oberfläche geöffnet haben, und sprengen an deren oberen Ende eine trichterförmige Vertiefung aus, wie solche bei Minenexplosionen zu entstehen pflegen. Durch die Gase und Wasserdämpfe werden kleine und größere Stückchen des im so gebildeten Vulkanschlot auf- steigenden glutflüssigen Gesteinbreies mitgerissen, die während ihrer Reise durch die Lüfte rasch erkalten und am Rande des Trichters niederfallen, um rund um den- selben herum eineu höhern oder Niedern Wall zu bilden.

3. Auswahl erdkundlicher Charakterbilder - S. 124

1907 - Münster i.W. : Aschendorff
1 -4 Sommerabend in der Hochgebirgswelt des Berner Oberlandes. des Alpenglühens. Von Augenblick zu Augenblick steigert sich das Feuer. Uns entschwindet jetzt iiu Westen der scheinbar zu riesiger, bisher uoch uie gesehener Größe ausgedehnte, einer dunkelglimmenden Kohle gleichende Sonnenball. Jetzt ist es nur uoch eine Halbkugel, die mit breiter Basis aus dein Jura ruht; nun nur uoch eiu Zirkelschnitt, eine rundlich-gehobene Längenfläche, die hinter dem zwanzig Stunden entfernten Bergwall der- vorschaut, - jetzt noch eine schmale Linie, ein Strom, ein blitzender Punkt, fahr wohl, Segensgestirn, große Frendenbotin der Welt! Nun ist sie entschwun- den! - Drüben aber au deu Eiszinnen der höchsten Alpen hat sie noch ihre Fanale angezündet, die wie rot- flüssiges Metall emporlohen. Es ist ein Flammen- Dithyrambus, welchen die Natur im Abschiede von ihrer Lebensfreundin noch jubelnd durch die aubrecheude Nacht hiuausjauchzt. Es ist fein alltägliches Phänomen, das wir hier an- staunen', es gibt Jahre, iu denen das volle, wirkliche Alpenglühen zu den Seltenheiten gehört. Wober der tiefe brennende Glutton, der diesem prachtvollen Natur- schauspiele den bezeichnenden Namen gegeben hat? Andere Gegenstände ini Scheine der dunkelrot unter- gehenden Sonne reflektieren auch, je uach der Rezeptions- fähigkeit ihres ursprünglichen Farbentones, im bedeutend erhöhten, erwärmten Lichte, aber sie erreichen nicht jenes intensive, transparent-heiße Inkarnat wie die be- schneiten Gipsel der Hochalpen an einem durch das Zu- sammenwirken verschiedener Umstände günstig disponier- ten Abende. Es mögen folgende drei wesentliche Faktoren sein, welche das Alpenglühen hervorbringen: die Natur und Dichtigkeit der Körper, welche die Strahlen der Sonne einsaugen und wiedergeben; - die Höhe und Lage der beschienenen Gipsel, und der auffallende, be- deutende Abstand der Färbung zwischen der Dämmerung in deu Tiefen und d?r grellen Beleuchtung jener Kulmen.

4. Auswahl erdkundlicher Charakterbilder - S. 152

1907 - Münster i.W. : Aschendorff
152 Die Landschaft in Italien. findet, auf der Halbinsel von Bajä, auf Jschia, mit Kap der Minerva, an dem Monte Postiglione, der die Bai von Palicastro nach Norden begrenzt, am Felsen der Scylla, bei Cefalu, an? Monte Pellegrino usw. Zwischen diesen Felsabstürzen liegen die runden Golfe einge- schlössen, „rein gezeichnete Theaterkreise" (Bischer), Städte und Wohnungen der Menschen bergend, gefüllt mit azurnem oder smaragdgrünem Meereswasser, um- kränzt von aufsteigenden Gärten, Bäumen und Terrassen. Auch mitten im Lande lösen sich von dem Labyrinth der Höhen und Täler einzelne hervortretende, scharf gezeich- nete Berghäupter ab, wie der Elryx bei Segesta in Sizilien, oder der Soracte, der wie eine voin Sturm gejagte Sturzwelle - so erschien er Lord Byron im Cbilde Harold - von Norden die römische Campagna überragt. Wo das Kalkgebirge von vulkanischen Bil- düngen durchbrochen ist, da sind die gauz stillen und runden Seen wie eingeschossene Edelsteine in die alten Kratergründe eingesenkt, z. B. die Seen von Albano lind Nemi, und eine anmutige, klare, langsam geschwungene Linie zieht von der Spitze des Kegels in stetigem Flnß zur Ebene oder zum Meere hinab, nirgends schöner als beim Vesuv, auf dem noch immer jene ans Dampf ge- bildete Pinie schwebt, von welcher der jüngere Plinins in dem einen seiner zwei berühmten Briefe dem Tacitus Meldung tut. Tritt man den Stätten vulkanischer Tätig- feit näher, da verwandelt sich freilich die Anmut der For- men in das Furchtbare: erstarrte, in Klumpen und Schollen zersprungene Lavafelder, jahrhundertelang nn- verändert, reichen in breitem, schwarzen Strom bis zu deu Gärten der Menschen' von zackigen, zerborstenen Wällen rieselt die Asche nieder; auf dem dunkeln, ab- schüssigen, unter den Tritten knisternden Boden rollen feuergefärbte, formlose Blöcke und erklingen metallisch unter dem Schlage des Hammers; der Atem der Hölle dampft aus Risseu und Spalten, indes in ergreifendem Kontrast wenige Stunden abwärts Ll und Wein und

5. Auswahl erdkundlicher Charakterbilder - S. 228

1907 - Münster i.W. : Aschendorff
Die Fjordbildungen. ärgerlichste war, die größten Tiefen fanden sich iit der Mitte, während an der Ausmündung der Täler nach der Ebene der Boden aufstieg. Die Schwierigkeiten schwinden, wenn man die italienischen Seen als die Fjorde eines ehemaligen loin- bardischen Meeres betrachtet, zumal ihr Boden noch an etlichen Stellen tiefer liegt als der Spiegel des Adria- tischen Meeres. Wo immer Land gehoben wird, sei es durch eine emporwachsende Gebirgskette, sei es längs einer aufsteigenden Steilküste, die ihre Schichtenkopse dem Meere zukehrt: stets werden die ursprünglich wage- rechten Schichten des Aussteigenden gebogen werden müssen. Sowie die Spannung nur ein sehr geringes Maß überschreitet, müssen Querrisse in den Schichten entstehen, und die Geologie spricht dann von ausgespreng- ten Gewölben. Nun begegnen wir aber bei den Fjorden derselben rätselhaften Erscheinung wie bei den italienischen Seen, daß nämlich an ihrem Ausgang der Boden viel seichter wird als im Hintergrunde. Beim Eingang in den Christtag-Snnd des Feuerlandes fand Kapitän Cook Grund schon bei 37 Faden, tiefer in der Straße erst bei 64 Faden und zuletzt gar keinen mit 169 Faden. Der so srüh verstorbene Otto Liibbert hat uns aufmerksam gemacht, daß die norwegischen Fjorde im Hintergrunde tiefer zu sein pflegen als an ihrer Mündung, daß sich also nach ihrem Ausgange zu der Boden hebt, während man häufig wieder zwischen den Fjorden und deu außen- liegenden Inseln aus größere Tiesen stößt. Daß sich der Boden der Fjorde nach ihrem Ausgange zu hebt, gewahren wir am Lysesjord, dem schärfsten, tiefsten und regelmäßigsten Einschnitt der norwegischen Küste. Durch unsere Vergleiche sind wir bis setzt zur Er- kenntnis gelangt, daß die Fjorde und fjordähnlichen Küsteneinschnitte nur höhern Breiten und gewissen klima- tischen Grenzen angehören. Es liegt demnach sehr nahe, die Zertrümmerung der hohen felsigen Gestade den zer-

6. Auswahl erdkundlicher Charakterbilder - S. 229

1907 - Münster i.W. : Aschendorff
Die Fjordbildungen. störenden Einflüssen des gefrorenen Wassers zuzuschreiben und, da auf dem Schauplatze der Fjorde entweder noch heutigen Tages Gletscher sich bewegen oder in frühern kältern Zeiträumen sich bewegt haben, die engen spalten als Ausfeilungen von Gletschern zu betrachten. Daß Gletscher ihr Bett vertiefen und die felsige Sohle, aus der sie sich fortschieben, zu feinem Pulver zermalmen, bezeugt uns die wolkige Trübung der Bäche, die unter schweizerischen Gletschern hervorbrechen, und aus deren Wasser sich, wenn wir es in einem Glase ruhig stehen lassen, ein ansehnlicher Bodensatz niederschlägt. Außer- dem berufen wir uns auf das Zeugnis von Polarreisen- den, sowie eines Meisters der Geologie *), die beide uns bestätigen, daß die Gletscher die Täler, in denen sie fort- rücken, beständig erweitern und vertiefen. Eine schärfere Untersuchung jener Küsteneinschnitte läßt uns aber ge- wahren, daß sie Merkmale an sich tragen, welche einen Ursprung durch Erosion ausschließen. Bei den grön- ländischen Fjorden nämlich bemerken wir die Neigung, sich gabelförmig zu teilen, gleichsam ein Delta oder ein /X zu bilden, während doch alle Flußtäler mit außer- ordentlich seltenen und dann nicht regelrechten Ausnah- men immer, wo sie sich vereinigen, ein v bilden. Der Gedanke an eine Ausfeilung durch Gletscher wäre daher noch zulässig bei dem Lysesjord, nicht aber bei dem Comer- See, ebensowenig bei allen jenen Küsteneinschnitten, deren Ausmündung durch eine dreieckige Insel gefüllt ist. Solche Gestalten lehren uns vielmehr selbst, daß die Zer- trümmerung und Zersplitterung der Küste mit ihrem Aussteigen verknüpft war. Diese Zerspaltung war aber ursprünglich nichts weiter als ein Aufsprengen der Schichten, die insolge der Hebung sich wölbten' sie mochte sich aber später erweitern durch ein Zusammenschrnmpsen insolge einer Massenverminderung, die nicht ausbleiben fanrt, wenn die Felsarten kristallinisch werden. Wurden *) Sir Charles Lyell.

7. Auswahl erdkundlicher Charakterbilder - S. 205

1907 - Münster i.W. : Aschendorff
205 sie sahen, ein hinreichendes Ziel, auf den sie loseilten. Hatten wir es noch anfangs versucht, ihnen wie gewöhn- lich voranzugehen, so mußten wir uns doch bald beeilen, auf die Schlitten zu kommen, um sie nicht zu verlieren. Und so ging es in wilder Fahrt und treibendem Schnee, der ins Gesicht peitschte und alle bis ins innerste Mark durchfühlte, auf den Berg zu, Paul Björvig voran. Diefe Strecke sind wir wirklich gefahren und mußten dabei aufpassen, daß die Hunde uns nicht mit dem Schlitten davonjagten. Ich schätzte die Geschwindigkeit, mit der wir nun fuhren, aus 12 km pro Stunde, was sich aber später als zu viel erwies. Immerhin ging es so schnell, daß man zu Fuß nicht mitkommen konnte, und immer in den unberechenbaren Zickzackwegen, in denen es den Hunden ihre Kurse zu nehmen beliebt. In dem Schneetreiben hatte ich den Eindruck, als ob wir gegen das Land hinabführen und die Eisfläche sich nach dorthin senkte. Es war natürlich eine Täuschung, wohl durch die flachen, runden Berge veranlaßt, an denen wir vorbeikamen, und die für den 'Blick ans der Ferne unsere Bahn fortzusetzen schienen, während das tiefer gelegene Meereis dazwischen sich scheinbar dagegen senkte. Es war eine unendliche Öde, durch die wir hier fuhren. Westlich hatten wir runde, blaue Berge und bald auch einzelne davon östlich vom Wege, jene Form, die von mir schon als B l a n e i s erwähnt wurde. Sie entsteht dadurch, daß Eisberge lange Zeit an derselben Stelle in der Landnähe liegen bleiben und durch die dort herrschen- den Oststürme mit ihrem treibenden Schnee allmählich abgeschliffen und abgerundet werden, so daß alle Ecken und Kanten der ursprünglichen Tafelform verloren gehen. D i e s e s B l a n e i s i st eine typische und ch a r a k t e r i st i s ch e Form der Antarktis, es ist dieselbe Form, die wir schon bei der Fahrt durch das Scholleneis bisweilen gesehen, und die bei uns wie bei unsern Vorgängern im Südpolargebiet Land und Inseln vorgetäuscht hatte, indem sie häusig ganz gewaltige

8. Auswahl erdkundlicher Charakterbilder - S. 53

1907 - Münster i.W. : Aschendorff
Ein deutsches Vulkangebiet. ^ die Täler sind durch Chausseen ausgeebnet, und in aller- neuester Zeit haben sich Eisenbahnen in diese Talein- schnitte hineingesenkt. Alle diese künstlichen Verkehrsanstalten, die nur den Andeutungen der Natur folgten und als Vervollkomm- nungen der natürlichen Anlagen anzusehen sind, haben nun die Stadt in ihrer alten geographischen Stellung sozusagen von neuem befestigt und halten die kom- merzielle Bedeutung derselben aufrecht, nachdem eine Reihe stürmischer Ereignisse ihr eine Konsequenz ihrer zentralen Lage, nämlich die Aufgabe, ein politisches Herz Deutschlands zu sein, entzogen hat. Als Vermittlerin des Verkehrs zwischen dem Norden und Süden und zwischen dem Osten und Westen des geeinigten Deutschland ist Frankfurt während der letzten Jahrzehnte in frischem Aufschwünge und Fortschritte begriffen. 9. Ein deutsches Vulkangebiet. Di-. H. Haas: Aus der Sturm- und Drangperiode der Erde. Iii. Band. Berlin, Verlagsbuchhandlung Alfred Schall. S. 183—195. (Gekürzt.) Die Vulkane Deutschlands? Hat denn Deutschland überhaupt Vulkane? Ja, wenn man unter dem Begriff eines Vulkans nur solche Feuerberge verstehen will, die jetzt noch tätig sind, d. h. die in der Gegenwart noch Ausbrüche erleiden, dann kann man von deutschen Vulkanen überhaupt nicht reden. Aber in der geologischen Wissenschaft ist dieser Begriff eines Vulkans nicht so enge begrenzt und hat nicht allein nur Geltung für die tätigen Feuerberge, sondern auch für folche, deren ganzer Aufbau und deren ganze Natur klar und deutlich erkennen lassen, daß dieselben tatsächlich vor Zeiten Eruptionsstellen vulkanischer Pro- dukte als Aschen, Bomben, Laven u. dergl. mehr gewesen sind, wenngleich ihre Geschichte seit Menschengedenken

9. Auswahl erdkundlicher Charakterbilder - S. 54

1907 - Münster i.W. : Aschendorff
Ein deutsches Vulkangebiet. einen Ausbruch nicht mehr zu verzeichnen hatte. Der- gleichen Vulkane nennt man im Gegensatze zu den tätigen Feuerbergen erloschene. Tätige Vulkane sind auf dem europäischen Festlande seltene Erscheinungen. Anders verhält sich die Sache in betreff der er loschenen Vulkane auf europäischem Bodeu. Daran ist unser Erdteil durchaus nicht arm, und auch Deutschland kann sich rühmen, mehrere Gegenden zu besitzen, woselbst in vorgeschichtlicher Zeit vulkanische Tätigkeit zu Herr- licher Entfaltung gekommen ist, allerdings während sehr verschiedener Perioden in der Entwicklungsgeschichte unserer Erde. Das eine derselben, das geologisch jüngste unserer deutschen Vulkangebiete, liegt auf der linken Rheinseite, im Eifelgebirge. ?5n der Umgebung des Laacher Sees bei Andernach am Rheiu und in der Vordereifel treffen wir auf eine große Anzahl von Vulkanen in den verschiedensten Sta dien ihrer Entwicklung, von den Embryonalzuständen eines Feuerberges, deu sogenannten Maaren an, kessel förmigen Vertiefungen, mit Wasser erfüllt oder mit Wiesenflächen und Moor bedeckt, von vulkanischen Tuff lagern ringförmig umgeben, bis zum vollendeten, ans Schlacken, Tuffen und Laven aufgebauten Vulkankegel. Wenn wir mit den Feuerbergen in der Umgebung des Laacher Sees beginnen, die fast ganz auf das Flußgebiet der Nette und Brohl verteilt sind, so zählen wir deren etwa vierzig, darunter „wahre Modelle von Vulkanen", so vorzüglich sind uns dieselben erhalten geblieben. Diese aus lockern vulkanischen Auswurfsmassen gebildeten Berge stellen teils regelmäßig geformte Kegel dar, deren abgestumpfte Spitze einen trichterförmigen Krater noch deutlich erkennen läßt, oder dieselben sind von den ihnen entströmenden Laven seitlich aufgerissen worden und haben dadurch eine hufeisenförmige Gestaltung bekom- men, eine Erscheinung, welche uns auch noch in andern Vulkangebieten, so in demjenigen der Auvergne im zentralen Frankreich zuweilen entgegentritt. Übrigens

10. Auswahl erdkundlicher Charakterbilder - S. 57

1907 - Münster i.W. : Aschendorff
Ein deutsches Vulkangebiet. °' ©tue nur einmalige und nur kurze Zeit andauernde Kraftäußerung der unterirdischen Gewalten konnte um den Trichter einen vulkanischen Kegel nicht auftürmen. Die ausgesprengte Vertiefung blieb wie sie war, nur von einem Niedern Wall der ausgeworfenen Massen um- geben, um sich im Verlaufe der Jahrtausende in einen kleinen kreisrunden See und aus diesem zuweilen noch in ein sumpfiges Kesseltal umzuwandeln, in die Maare, die besonders schön in der Vordereifel zu sehen sind. In diesem Areal finden wir die Vulkane angeordnet längs einer etwa 50 km langen und vom Badeorte Bertrich in der Nähe des Moselflusses über Daun und Gerolstein bis Stadtkyll an der Schneifel, also südöstlich- nordwestlich verlaufenden Linie. Nicht immer in so vollkommener Erhaltung wie die Maare treten uns in der Vordereifel die eigentlichen Vulkankegel entgegen. Der nagende Zahn der Atmosphärilien hat viele der- selben zerstört, so daß wir zuweilen nur noch spärliche Überreste davon betrachten können. Etliche dieser Feuer- berge haben sich allerdings dennoch gut konserviert und den nivellierenden Agentien von Wind und Wetter tüchtig standgehalten. Der höchste derselben ist der bei- nahe 700 in hohe zwischen Kirchweiler und Wald- königen belegene Ernstberg, der interessanteste und best- erhaltene der 519 in über Meer sich erhebende Mosen- berg bei Manderscheid mit seinen vier Kratern, von denen drei noch geschlossen sind. Nördlich vom Mosenberg liegt ein großes, beinahe kreisrundes Maar, dasjenige von Meerfeld mit etwa 1400 in Durchmesser, das be- trächtlichste, wenn auch nicht das in wissenschaftlicher Beziehung wertvollste der Eifelmaare, deren kleinstes von der Hütsche bei Gillenfeld dargestellt wird, welches kaum 70 in im Durchmesser besitzen dürfte. Be- tont sei hier noch der Umstand, daß manche der Eifelmaare keinen Abfluß, zuweilen sogar auch keinen Zufluß besitzen. Viele derselben sind nach und nach aus seen zu sumpfigen Niederungen geworden, etliche
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