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Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Heimatkundliche Stoffskizzen für den Unterricht in Stadtschulen teilweise mit Berücksichtigung der Stadt Nürnberg - S. 10

1914 - Nürnberg : Korn
10 Wie wir eine besser beleuchtete Straße haben. Ans festen, eisernen Ständern stehen die Laternen zu beiden Seiten der Straße. (Aussehen, Schutz gegen den Wind.) Das Gaslicht, das in ihnen brennt, macht die Straßen hell. In breiten Straßen und auf großen Plätzen haben wir auf höheren Ständern elektrische Lampen. Die Gasleitung auf der Straße. In einer neuen Straße werden Laternen aufgestellt. Arbeiter graben die Straße auf, Rohre werden gelegt, engere Rohre zu den Laternen geleitet. Das Gas fließt durch diese Rohre unter der Straße zu allen Laternen. Der Laternenmann kommt, dreht den Hahn auf und entzündet das Gas. Wo wir helles Gaslicht und elektrisches Licht noch brauchen. In der Wohnung, in Läden, auf den Treppen. (Beschr. der Leuchtkörper.) Vorteile des Gaslichtes und des elektrischen Lichtes. Wie man in alter Zeit die Zimmer hell gemacht hat. (Beleuch- tungsarten vom Kienspan bis zum modernen Licht.) Das Gas, eine gefährliche Luft. Der kleine Bruder hat den Hahn der Gaslampe aufgedreht. Da das Gas nicht angezündet wird, verbrennt es nicht, fließt in das Zimmer. Niemand merkt es zuerst, da man es ja nicht sieht. Erst als die Mutter riecht, daß Gas ausströmt, öffnet sie die Fenster und schließt den Hahn. Es ist gut, wenn nicht des Nachts unbe- merkt Gas ausfließt. Alle, die im Zimmer schlafen, würden er- sticken. Zimmer, die mit Gas erfüllt sind, darf man nicht mit Licht betreten. (Explosion.) Der Gasmann kommt. Das Gas, das man verbraucht, muß man bezahlen. Der Gas- mann kommt alle Monat, schreibt das verbrauchte Gas auf, bringt die Rechnung hierfür. (Die Gasuhr.) Eine zweite Uhr für das Kochgas. Durch das Verbrennen des Gases entsteht auch Wärme. Deshalb wird es auch zum Kochen der Speisen benützt. (Gasherd.)

2. Heimatkundliche Stoffskizzen für den Unterricht in Stadtschulen teilweise mit Berücksichtigung der Stadt Nürnberg - S. 13

1914 - Nürnberg : Korn
13 es bald üble Gerüche verbreitet. Wenn das alles in der Stadt, wo so viele Leute beisammen wohnen, auch so wäre, würde es unsauber und unordentlich in den Höfen und auf der Straße aussehen. Schlechte Dünste würden die Luft verunreinigen und ungesund machen. Um das zu verhüten hat man die Kanäle gemacht. 10. Die Wasserleitung. Die Leitung im Haus. Wie wir in der Stadt frisches Wasser bekommen. In jedes- Haus und in jede Wohnung bis hinauf in die höchsten Stockwerke wird frisches, gutes Wasser geleitet. Wir haben nur den Hahn aufzudrehen und mit Gewalt saust es aus dem Rohre. Meistens ist die Leitung dorthin geführt, wo das Wasser besonders notwendig ist: in die Küche, in das Badezimmer, in das Waschhaus. Nicht überall hat man es so bequem wie in der Stadt, nicht überall gibt es eine Wasserleitung. Die Leute müssen mit Bütten, Gießern. Eimern am Brunnen auf der Straße das Wasser holeu. Auch fließt nicht aus allen Brunnen beständig Wasser; mit vieler Mühe muß man es erst Herauspumpen oder -ziehen. (Pump- und Zieh- brunnen.) Wenn es bei uns auch so wäre und wir hätten das Wasser in die höchsten Stockwerke hinaufzutragen! Auch in Nürn- berg mußten die Leute in alter Zeit von Brunnen das Wasser in die Wohnungen holen. Als aber die Häuser höher gebaut wurdeu und das Wasserholen beschwerlich wurde, hat man sich besonnen, wie man das Wasser in dieselben leiten könnte um Arbeit und Zeit zu sparen. Die schönsten der Brunnen ließ man zur Ausschmückung der Straßen und Plätze stehen. (Beispiele.) Die Leitung auf der Straße. Viele Stunden schon ist das Wasser geflossen, ehe es in unsere Wohnung kam. Weit weg von der Stadt kommt aus dem Boden an vielen Stellen unaufhörlich reines Wasser hervorgesprudelt. Es sprang dann weiter über Steine und Erdschollen. Arbeiter hoben tiefe Gräben ringsum aus und legten große Rohre mit Öffnungen

3. Heimatkundliche Stoffskizzen für den Unterricht in Stadtschulen teilweise mit Berücksichtigung der Stadt Nürnberg - S. 69

1914 - Nürnberg : Korn
69 den Abhängen hinaufgehen. Ist der Aufstieg zum Gipfel bequem, steigt der Weg allmählich, heißt der Abhang sanft. Schwer zu ersteigen sind steile Abhänge. Beachte, wie Wege auf steile Berge geführt werden! Im Innern der Berge sind große Felsen, die an vielen Stellen aus dem Erdboden hervorragen. Das Gestein der Nürnberger Hügel ist der Sandstein. Dieser wurde zu allen Zeiten in der Stadt als Baumaterial verwendet. Warum? (Viele Sand- fteinbauten in der Stadt.) Wo Steine an der Oberfläche des Bodens gegraben werden, ist ein Steinbruch. (Kalk-, Granit-, Sandfteinbruch.) Will man Mineralien haben, die tief unten in Bergen liegen, muß man ein ein Bergwerk anlegen, Schächte und Stollen graben. (Kohlen-, Kupfer-, Eisen-, Silberbergwerke.) Eine Reihe zusammenhängender Berge heißt Gebirge.

4. Heimatkundliche Stoffskizzen für den Unterricht in Stadtschulen teilweise mit Berücksichtigung der Stadt Nürnberg - S. 45

1914 - Nürnberg : Korn
45 Erholung und Vergnügung. 1. Spiel-, Turn- und Sportplätze. Um durch Bewegung in freier Lust sich zu erholen, den Körper zu kräftigen, besuchen viele Städter in ihrer Freizeit Spiel-, Turn- und Sportplätze, die man vor der Stadt hergerichtet hat. (Wo?) Sie wurden ringsum eingezäunt und erhöhte Plätze für die Zuschauer gebaut. Spiele verschiedener Art, besonders Fußball, Faustball- auf den Turnplätzen Übungen mit und ohne Geräte verlangen große Schnelligkeit, Gewandtheit und Kraft. Leichte Kleidung erlaubt den Spielern freiere Bewegung. Wettkämpfe und -spiele finden statt. Die Sieger erhalten Preise. 2. Bäder. Zur Erfrischung und Reinigung des Körpers nehmen die Leute em Bad. In verschiedenen Badeanstalten gibt es Wannenbäder (Heilbäder!) und Brausebäder. Im Hallenschwimmbad kann man in einem gedeckten Raum in einem Bassin baden und schwimmen. Alle diese Bäder sind das ganze Jahr zu benützen, da das Wasser und der Baderaum erwärmt werden kann. Im Sommer badet man lieber im Freien, im Fluß und Teich. Besondere Bäder für Herren und Damen, Freibäder, Zahlbäder. In eingebauten Kabinen ent- kleiden sich die Badenden, ziehen Badekleider an. Wer nicht schwimmen kann, bleibt im seichten Wasser, die Schwimmer finden weiter außen tiefes Wasser. (Sprungbrett, Tauchen, Schwimmbewegung, Vorsicht!) 3. In den Anlagen. Will der Städter frische Luft haben, will er sich in der Natur erholen, muß er hinaus aus den Straßenreihen, in Wald, Wiese und Feld. Doch nicht immer haben wir Zeit weitere Spaziergänge zu machen. Es gibt auch in der Nähe der Stadt und in derselben Plätze, wo wir im Schatten der Bäume und in freier Luft uns auf- halten können, die Anlagen und Parks. Beim Bebauen der Straßen

5. Mitteleuropa - S. 3

1913 - Nürnberg : Koch
Das Südostdeutsche Dreieck. 3 I. Das Süöostöeutsche Dreieck und seine Aanögebirge. Grenzen. Überblick, Die Deutschen Nalkalpen, der Böhmer- wald, das Zichtelgebirge und der Schwäbisch-Fränkische Iura bilden ein an den Ecken abgestumpftes, z. T. offenes Dreieck. Sie um- schließen eine Hochebene und deren nördliche Bucht, das Stufenland der Naab (Gberpfalz). Entstehung. Wie ein aus der Bratröhre genommener Apfel Falten und Runzeln bekommt, weil er durch die Abkühlung kleiner wird, so bekam auch die einst feurige Erdkugel bei der Abkühlung Kalten. Ganz Südeuropa und das südöstliche Mitteleuropa sind von Gebirgen durchzogen, die als solche Kalten oder Runzeln der schrumpfenden Erdoberfläche zu gelten haben. Die Bildung dieser Falten- oder Kettengebirge dauerte sehr lange Zeit- währenddem wurden Teile der Gegend wiederholt vom Meere bedeckt. Aus diesen Meeren setzten sich mächtige Schichten fester Bestandteile ab („schlugen sich nieder"), die zu Gesteinen erhärteten. Umfang und Abstufung. Deutschlands Alpengebiet ist ein Teil der nörd- lichen Alpenfalte, die man wegen ihres Reichtums an kalkhaltigem Gestein K a I f = alpen (und zwar die N ö r d l i ch e n) nennt. Es umfaßt den Anteil Bayerns am Alpengebiet,- man nennt es daher wohl auch „das bayrische Hochland" (im weiteren Sinne). Es ist das einzige Hochgebirge Deutschlands, die Zug- spitze (2964 in) ist Deutschlands höchste Erhebung. Zugleich bil- det es sozusagen die südliche Grenzwehr des Reiches, denn weithin folgt die Grenze gegen Gsterreich-Ungarn seiner Nammlinie. (S. Zig. 2.) Fichrel- Fig. \- 1. Die deutschen Alpen.

6. Mitteleuropa - S. 21

1913 - Nürnberg : Koch
Deutscher Iura, 2\ Die Durchlässigkeit des Gesteins hat verschiedene weitere Zolgen: 1. stellenweise verschwinden die Wasserläufe und fließen unterirdisch weiter (Zlußschwinden, Hungerbäche)- 2. da der weiße Iura mit seinen zerklüfteten Kalkfelsen der undurchlässigen Tonschichten entbehrt, sickert das Wasser durch ihn hindurcham Zuß der gelbweißen Kelsenmauern tritt es dann in sehr starken Tuellbächen, überhaupt in reicher Menge hervor. Die Oberfläche ist daher wasser- arm, die Täler dagegen durchrieselt eine Sülle kalter, klarer Bergwässer, in denen die Zorelle ebenso heimisch ist wie in den Alpenbächen. Auf diese Weise erklärt sich eine der größten geographischen Merkwürdigkeiten Deutschlands: die Oonauschwinde bei Immendingen, hart an der Grenze zwischen Württemberg und Laden nämlich versiegt die Donau plötzlich- ein Teil des Wassers tritt am Südrande des Iura bei Aachort [f. Kärtchen] als Aach wieder zutage und strömt durchs Hegau dem Rhein zu: die Donau wird förmlich zu einem „Nebenfluß des Rheines". Mit der Zunahme dieser Donauversickerung hängt wahrscheinlich der Rückgang der Zlößerei und Schiffahrt auf der Donau zusammen. Die Aachquelle selbst kann als Beispiel für den Wasserreichtum der Quellen am Zuß des Iura gelten, die oft in der Stärke von Mühlschüssen zutage treten. Andere (Quellen stellen sich dar als runde, tiefe Lecken, „Töpfe", z. B. der be- rühmte Blautopf bei Blaubeuren. Der Wasserarmut hat man (zuerst in Württemberg durch großartige Wasser- leitungen) abzuhelfen verstanden (s. S. 2.3). c) Auch im Iura sowie in seiner Nähe drangen in grauer Vorzeit feuer- flüssige Massen, Dampf und Asche hervor- so verstehen wir den Reichtum des Gebietes an vulkanischen Erscheinungen- im Hegau z. B. ragen eine ganze Anzahl solcher kleiner Vulkane empor (z. B. der hohentwiel, s. Kärtchen der Donauversickerung),- freilich sind sie längst erloschen. Auch der fast kreisrunde Kessel des R i e s (k. auf der Kartenskizze des Iura) bildete sich durch einen Ausbruch vulkanischer Massen, welche die alten Gesteine unter der Iuradecke emporhoben, diese selber aber zertrümmerten und die Trümmer über den Rand des Kessels hinwegschoben. Zerner erklären wir uns auf diese Weise das vorkommen von Eisenerzen im Iura. Denn der aus den vulkanischen Offnungen emporgerissene Aschenregen ergoß sich in die Spalten des Gebirges und verwandelte sich hier in eine rote Erde, die in ihm vorkommen- den Eisenteilchen aber schlössen sich etwa in Bohnenform zusammen („Bohrt- Brigach u. Brege als Nebenflüsse des Rheines. 1 Donaueschingen k.aachort. 2 Immendingen. S.singew. 3 Tuttlingen 6.Konstanz. T.schaffhausen-, 8 Hohentwiel. Fig. ^3.

7. Mitteleuropa - S. 25

1913 - Nürnberg : Koch
Südwestdeutsches Becken, 25 Beckens bekam durch die Abkühlung der Erde einige mächtige, von oben nach unten durchreichende Längssprünge. Was war die Zolge davon? 1. Das Mittelstück sank in die Tiefe, es bildete sich ein „Graben", eine „Der- werfung"; nacheinander wurde es von einem Meeresarm, einem großen Landsee und mächtigen Gletschern bedeckt,' so wurde es allmählich zu einem mehrere Kirchs türme hoch mit Schwemmland und Löß bedeckten Tiefland, in dessen Mitte der Rhein strömt. Durch den Einbruch wurden die Ränder emporgetrieben. 2. Was links und rechts stehen blieb, senkte sich allmählich nach Gsten und Westen, d. h. es bekam eine schräge Lage- das Wasser und die mit ihm vereinten Naturkräfte aber beseitigten späterhin soviel, daß, wie die schwarze Linie auf unserer Zeichnung zeigt, die einst übereinanderliegenden Schichten nebeneinander zum Vorschein kamen. Infolge ihrer verschiedenen Beschaffenheit setzten aber die Gesteine den ab- tragenden Gräften auch verschieden starken Widerstand entgegen, daher bilden die seitlichen Abdachungen keine einheitliche Zläche, sondern heben und senken sich stufenförmig von Zläche zu Zläche; wir nennen sie daher Stufen- oder Ter- rassenländer. Wir können aus diesen Tatsachen nun schon sehr wichtige Dinge für die Eigen- art des Südwestdeutschen Beckens folgern: 1. Aus der Art der zutage tretenden Gesteine: a) im Iura finden sich, wie wir schon hörten, Eisenerzlager- wir dürfen solche also auch dort vermuten, wo der Jura im W. wieder hervortritt- und in der Tat finden wir dort eines der allerreichsten Eisenlager Europas. b) K e u p e x und Itc u f ch«e 11 a l k sind, wie wir hörten, mit Salz- und Gips lagern durchsetzt; und schon der Name Schwäbisch-k? a l l erinnert uns daran, daß tatsächlich, namentlich in Württemberg, reiche Steinsalzlager vorkommen, ähnlich wie im Steigerrvald (Iphofen an der Bahnlinie Nürnberg-Würzburg) Gipslager. c) Der Reichtum des K e u p e r s an Mergel und Ton ist dem Baumwuchs, überhaupt dem Anbau sehr günstig; wir werden daher ausgedehnte Waldungen und üppige G b st h a i n e vielfach erwarten dürfen; auch wissen wir schon vom Böhmerwald her, daß die verwitterungsbildungen des U r g e st e i n s dem Wald- bestand günstig sind; in der Tat lernen wir im Großherzogtum Laden das w a l d - reich st e Gebiet Süddeutschlands kennen. 6) Die Eigenschaft des B u n t s a n d st e i n s, in Sandstaub sich aufzulösen, wird uns allerdings auch ausgedehnte Sand- und kreide st recken kennen

8. Mitteleuropa - S. 9

1913 - Nürnberg : Koch
Die süddeutsche Hochebene. 9 München und Mühldorf. Ungeheure Massen vcn Geröll und Schutt schoben sie unter sich, neben sich, vor sich her (M o r ä n en), ihre Schmelzwasser aber breiteten sie noch viel weiter nördlich aus, so weit, bis eine Gebirgsmauer ihnen halt gebot. Oie Hochebene ist also (bis zur Tiefe von 2000 m) mit den zertrümmerten,zerriebenen Bruch st üden der Alpen bedeckt. Oie Grenzen des Alpenvorlandes sind im Süden die Alpen/ auch im Norden kann man sie deutlich von der Karte ablesen: der I u r a und der Granit- und Gneiswall des Bayrischen Waldes. Oa aber rings um den nörd- lichen Klpenbogen eine Hochfläche aufgeschüttet ist, bilden im Westen und Dsten die politischen Grenzen des Deutschen Reiches zugleich auch die Grenzen der Hochebene in Deutschland: im Westen Bodensee und Rhein bis dort- hin etwa, wo um Schaffhausen Schweizer Gebiet auf die rechte Rheinseite über- tritt- im (Dsten Saalach, Salzach und Inn. Abdachung. Oer Lauf der Zlüsse zeigt uns, daß die Hochebene sich deutlich nach Norden zu abdacht. Aber nur der Lech hat eine fast ungestörte Nord- richtung. Oie Zlüsse w e st l i ch von ihm (weniger die Jller als die aus dem Allgäu kommende und in einem großen Bogen in den Bodensee mündende Argen) aber zeigen, daß sich hier die Zläche gegen den Bodensee zu neigt, die Isar und der Inn aber lassen deutlich für die ö st l i ch e Hälfte eine Senkung nach Nordosten zu erkennen. Höhenlage. Oie Schwäbisch-bayrische Hochebene ist die zweithöchste in Europa. Am Südanfang liegt sie etwa 700 m hoch, die Bodenseeuferhöhe beträgt etwa 400 in, die höhe von Passau etwa Z00 m. Als mittlere höhe kann etwa 500 m (= höhe Münchens) gelten. Bodenform. Großenteils haben die Schmelzwasser der Eiszeitgletscher den Schotter, den sie mitführten, voll ständig wagrecht angehäuft (s. das oben über die Ausfüllung der Alpentäler Gesagte). Andrerseits haben sich die Gewässer terrassenförmig dazwischen eingeschnitten, so daß zwischen ein- zelnen Tälern förmlich breite Zungen entstanden. Oie Moränen (im Süden) vollends geben ein wellig-hügeliges Bild. Bewässerung. Die Hochebene ist reich an fließenden und stehenden Ge- wässern. Erstere haben einen doppelten Ursprung: 1. die großen, reißenden Hauptflüsse mit ihrem grünlichen Wasser entströmen den Alpen,- ihr Wasserstand ist unregelmäßig (Niederwasser dann, wenn im Gebirge kein Schnee schmilzt, also vor allem herbst und Winter), oft begleitet sie ein „Überschwemmungsgebiet"- der Ausgang ihrer Durchbruchstäler sowie ihre Steilufer luden trotzdem zu Ansied- lungen (und Anlage von Befestigungen, Burgen) ein- vgl. T r a u s n i tj bei Landshut (Kreishauptstadt von Nkderbmjem), Burghausen a. d. Salzach- 2. trägere, kleinere, aber fischreiche Gewässer oft von bräunlicher Sarbe entspringen in der Ebene selbst da, wo das Wasser, das sich auf dem Lehmgrund der sehr durchlässigen Schotterdecke sammelt, samt diesem Lehmgrund zutage tritt,- auch um Abflüsse der zahlreichen stehenden Gewässer kann es sich handeln.

9. Mitteleuropa - S. 46

1913 - Nürnberg : Koch
Das Deutsche Reich. Es handelt sich um folgende Gebirge:-- 1. Rheinisches Schiefergebirg — Gebiet des Niederrheins(^ Rhein- land und südwestl. Westfalen) ; 2. lveserbergland mit Rhön und Vogelsberg — Gebiet der oberen Weser (— Hessen und östliches Westfalen),- 3. Thüringer und Frankenwald — Gebiet der 5 a a l e (= Thüringen)- 4. Erzgebirge — Gebiet der mittleren Elbe (= Sachsen); 5. Sudeten — Gebiet der oberen Oder (= Schlesien). 1.—3. begrenzen das Südwestdeutsche Lecken, 4. und 5. den Böhmischen Kessel. Matze. Die Länge des Gebietes umfaßt nahezu 2 Maßeinheiten, die Breite etwa i/s Maßeinheit. 1. Das Rheinische Schiefergebirg. Begrenzung, Ausdehnung, Höhe. Gegen das Südwestdeutsche Becken ist die Grenze (der Nahe linie im allgemeinen entsprechend) deutlich erkennbar, vom Weserbergland trennt das Schiefergebirge die Wetterau und eine Linie entlang dem Südwestlaufe der Lahn bis zum Tiefland. Nach Westen zu geht das Schiefergebirg (jenfeit der deutschen Grenze) in die Ardennen ohne deutliche Grenze über. Größte Längen- und Breitenausdehnung (je ungefähr V3 lnaßeinheit) kommen einander gleich. Die mittlere Höhe beträgt etwa 400—500 m. (Vergleich mit einein Schmetterling.) Entstehung, Gliederung. Wir haben es mit einem sehr alten Zaltengebirge zu tun, an dessen Rändern ebenso wie in seiner Mitte Einbrüche stattfanden,- so entstanden: die Gberrhei- nische Tiefebene, die Buch- ten von Luxemburg und Trier, die Kölner Tief- landbucht, die Bucht von Arolsen, die Marbur- ger Bucht und das Neu- wieder Becken. Durch Abtragung verschwanden die Zalten, so daß heute die Ober- fläche fast wie erstarrte Wel- len eines Meeres sich dar- stellt. Auch wurde durch die Abtragung die Gesteinsdecke dünner; dadurch konnten vulkanische Massen sie durchbrechen; weithin wur- den Aschen und Bimssteine geschleudert, von der Eifel Reichsprenxe Schiefergebirg Nohleriffeöiete Das Rheinische Schiefergebirg\ Fig. 21 Marburg

10. Mitteleuropa - S. 15

1913 - Nürnberg : Koch
Böhmerwald. \5 4. das Königreich Bayern, das bis an das nordwestliche Ende des Sodensees heranreicht- die Grenze gegen Württemberg springt dann im rechten Vinkel zurück und verläuft nordwärts zur Jller. Bayern hat den größten Anteil an der Hochebene (mit den Kreisen Schwaben und Neuburg, Gberbayern, Niederbayern und Gberpfalz,- zu letzterem gehört namentlich auch die nördliche Fortsetzung). 3. Oas Grenzgebirge gegen Osten: der Vöhmerwald. Vorbemerkung: hier betretenwir ein ganz anderes Gebiet unseres Erdteils. Wie w i r hörten, gehören die Alpen (samt der mit ihrentrümmern oder „Abtragungen" bedeckten Hochebene) zu den südeuropäischen Kalten- gebirgen. Den Böhmerwold aber rechnet man schon zu dem nordwesteuropäischen Schollenland. Nicht nur Kalten und Runzeln bekommt ein Bratapfel (s. o.), an manchen Stellen platzt vielmehr die haut. Ebenso faltete sich die E r d - rinde nicht nur infolge der Abkühlung, sie zersprang auch an vielen Stellen, sie zerbrach in einzelne „Schollen". Von ihnen sanken die einen zwischen den entstandenen Spalten tiefer, andere stellten sich schräg u. dgl. Man redet dann von einem „Bruch" oder einer „Verwerfung". Wie ferner beim Bratapfel an Stellen, wo seine haut platzte, der Saft heraus- quillt, so entquollen auch der Erde an vielen Stellen oft so heiße G e- st e i n s m a s s e n , daß sie sich noch in geschmolzenem (oder feuerflüssi- gem) Zustande befanden. Denn wie z. L. Blei schon bei geringer Hitze (im Eisenlöffel über einer Klamme etwa) schmilzt, so verwandeln sich bei stärkster Wärme- entfaltung (mehrere 1000 °) alle Bestandteile der Erde in Klüssigkeit oder gar in Dampf. Beim Erkalten wurden diese geschmolzenen Gesteine wieder fest. Wir nen- nen sie vulkanische. (So entstanden z. B. eben hier, zwischen Böhmerwald, Iura und Kichtelgebirg, in der Gberpfalz der park st ein bei Weiden und der Rauhe Kulm bei Kemnath.) Mit dem Böhmerwold betreten wir ferner das Gebiet der deutschen Mittelgebirge. Sie sind viel niederer als die Alpen, weil älter. Venn viel länger als an den Alpen haben an ihnen die Kräfte gearbeitet, die unablässig tätig sind die Gebirge völlig zu zerstören (Wasser, Wind und Witterung). Die Mittelgebirge gleichen sozusagen einem zerstörten Gebäude, von dem nur die aller stärksten Mauern übrig geblieben sind (Betrachte bei Gelegenheit einen Brandplatz). (D f t ragen gleichsam nur die Reste der G rundmauern noch etwas hervor. Es werden also vor allem die wider- standsfähigsten, härtesten Gesteine übrig geblieben sein. (Ein solches hartes Ge- stein ist z. B. der Tuarz, ein Kieselgestein, Guarzgestein hatte eine etwa 100 km. lange, schnurgerade Spalte zwischen Böhmerwald und Bayrischem Wald erfüllt; durch „Abtragung" des übrigen Gesteins trat es als der weiße Quarzkamrrt des Pfahls zutage.)
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