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1. Erklärender Text zu der Wandtafel zur Veranschaulichung geographischer Grundbegriffe in Schulen und als Beigabe zum Anschauungsunterricht - S. 7

1914 - Eßlingen [u.a.] : Schreiber
- 7 — Wenn der Wind gegen die Flügel bläst, drehen sich diese herum und bewegen dann die Mühlsteine, die sich in der Mühle befinden. Der arbeitende Teil ist also hier der Wind. Ist die Mühle im Gange, so hört man das Klappern derselben. Bei Windstille steht auch die Mühle still. Die erste Windmühle wurde in Holland im Jahre 1439 erbaut. e) Torfkultur. Breitet sich über dem stehenden Wasser ein anscheinend festes, mit Pflanzen bedecktes Erdreich aus, so heißt es Moor. Den Boden nennt man dann Moorboden. Wenn man auf einem solchen Boden geht, so schwankt und zittert er; es ist Wasser in demselben vorhanden. Im Moore befindet sich eine Erdart, welche aus halbvermoosten Pflanzen, gemischt mit Sand, Lehn?, Ton, Kalk usw. besteht. Seine Gräser sind hier unten abgestorben und haben neue Triebe gebildet, das untere Gebilde ist verkohlt; das ist der Torf. Junger Torf zeigt lockeres Gefüge und deutliche Fasern, er sieht gelblich aus und ähnelt im Brennwerte dem Holze. Alter Torf hat festes Gefüge und ist fast schwarz; er ist der Braunkohle ähnlich. Dieses bekannte Brennmaterial ist eine Kohlenart. Torsmoore kommen vor in Deutschland, Böhmen, Tirol, Salzburg und Kärnten. Der Torf wird auch als Dungmittel und Strenmaterial in Vieh- ställen verwendet. Torfmoos — Stechtorf — Torfkohle. Tiefland. Heute machen wir einen Ausflug zu Wasser und besteigen das hier befindliche Dampfschiff. Unsere Blicke wenden wir wieder nach rechts. Wie erscheint uns auch diese Gegend hinsichtlich ihrer Lage? A.: Eben. Auch diese Gegend bildet eine Ebene. Auch hier ist die Höhe über dem Meeresspiegel nur gering. Was für eine Ebene wird sie demnach auch sein? A.: Eine Tiefebene. Stellen wir uns diese beiden Tiefebenen zusammen als ein Land vor, so sehen wir, daß dieses Land sich ans eine große Strecke flach ausdehnt, wir nennen daher dieses Land Tiefland, Flachland. Solche Flächen können auch tiefer liegen als der Meeresspiegel; z. B. das Jordantal liegt 400 m uuter dem Meeresspiegel. Kulturebene. Vergleichen wir jetzt diese Gegend mit der früher besuchten, welcher Unterschied besteht zwischen beiden hinsichtlich ihrer Oberfläche? _ Dort ödes, unfruchtbares Land, hier reiches, bewegtes Leben. Wir fehen hier Felder, Wiesen, Äcker, Gärten, Wälder, — welch reicher Wechsel der Szenerie! Fleißige Hände haben diesen Boden fruchtbar gemacht, haben ihn bebaut, bepflanzt, haben ihn kultiviert; dieser Boden ist daher ein Kulturboden und weil er eben ist, eine Kulturebene.

2. Geschichte des Altertums - S. 77

1903 - Wolfenbüttel : Zwißler
Dritter Zeitraum. Die Zeit der Unterwerfung der Mittelmeerlnder. 77 Jahre lang erzielten die Rmer keinen Erfolg, aber auch Persens wute von seinen Schtzen und seinen Bundesgenossen keinen Vorteil zu ziehen. Endlich schickte man von Rom den tchtigen L. milins Paulus (Sohn des bei Cann gefallenen Konsuls) nach Griechenland. Dieser stellte im Heere die gesunkene Zucht wieder her und besiegte bei Pydna 168 den Perseus, der gefangen genommen und zu Rom im Triumphe aufgefhrt wurde. Der letzte seiner Shne starb in Italien als Schreiber. Macedonien wurde in 4, Jllyrien in 3 Republiken geteilt, zwischen deren Bewohnern weder Handelsverkehr noch Eheschlieungen statt-finden sollten. Schwerer noch litten die Griechen fr ihre Teilnahme am macedonischen Kriege. In Epirus wurden 70 Städte von den Rmern zerstrt, die Einwohner in die Sklaverei verkauft und viele hingerichtet. Mehr als 1000 angesehene Acher, unter ihnen der Geschichtsschreiber Polybins, wurden als Geiseln nach Rom geschickt; nur wenige von ihnen kehrten nach Jahren in die Heimat zurck. Nach der Schlacht bei Pydna fhlten sich die Rmer als die Herren im Osten. 2. Die vllige Besiegung Macedoniens und Griechenlands. 20 Jahre spter versuchte ein Abenteurer, der sich fr einen Sohn des Knigs Perseus ausgab, das Knigtum in Macedonien wiederherzn-stellen, und viele der mit der Republik unzufriedenen Bewohner schloffen sich ihm an. Der Aufstand wurde indes von Q. Ccilins Metellns niedergeschlagen und Macedonien 146 zu einer rmischen Provinz gemacht. Gleichzeitig waren auch in Griechenland, dessen Bewohner in dieser Zeit schon ziemlich verkommen waren und ihre beste Kraft durch innere Streitigkeiten schwchten, Unruhen ausgebrochen. Der achische Bund wagte es, sich den Rmern zu widersetzen, wurde aber mit leichter Mhe besiegt. 146 eroberte Mummius das reiche Korinth; auf Befehl des Senates mute der Sieger die blhende Handelsstadt zerstren. Die Einwohner wurden in die Sklaverei verkauft, die Kunstschtze wanderten nach Rom. Griechenland wurde unter dem Namen Achaja zu einem Anhang der Provinz Macedonien gemacht. 133 fiel auch das Knigreich Pergamnm in Kleinasien den Rmern als Erbe zu und ward unter dem Namen Asia rmische Provinz.

3. Geschichte des Altertums - S. 90

1903 - Wolfenbüttel : Zwißler
90 zuletzt in Lukanien, wo Spartakus in der Schlacht fiel 70. Ein Sklavenhaufe, der sich nach Norden flchtete, wurde von dem aus Spanien zurckkehrenden Pompejus vernichtet. Dieser rhmte sich deshalb, den Krieg mit der Wurzel ausgerottet zu haben. Pompejus, welcher mit Crassus fr das Jahr 70 das Konsulat erhalten hatte, haschte jetzt nach der Volksgunst, um fr seine ehrgeizigen Plne an ihr eine Sttze zu finden. Auf Spiele und Kornfpeuden folgte die Wiederherstellung der Rechte des Tribunats. Dem so populr gewordenen Manne blieb sein Glck auch noch treu c) im Seeruberkriege 67. Das Unheil, welches durch die Brger-kriege der das rmische Reich gekommen war, offenbarte sich auch durch die furchtbare Ausdehnung, welche das Piratenwefen im Mittellndischen Meere erhalten hatte. Die Seeruber, welche besonders in Cilicien (sdstliches Kleinasien) und in Kreta ihre Schlupfwinkel hatten, waren eine kriegfhrende Macht geworden. Das ganze Mittel-meer machten sie unsicher und verschonten selbst die Kste Italiens nicht. Da setzte der Tribun Anlns Gab in ius im Jahre 67 trotz des Widerspruches des Senates durch, da dem Pompejus zur Be-kmpsuug der Piraten der Oberbefehl der das ganze Mittelmeer ber-tragen wurde. Pompejus erfllte die auf ihn gesetzten Erwartungen und suberte in drei Monaten zuerst das westliche, dann das stliche Mittelmeer und besiegte das an der Kste von Cilicien zusammen-getriebene Raubgesindel in einer groen Seeschlacht. Viele der Ge-sangenen siedelte er an in den verdeten eilicischen Stdten und in Griechenland. Bald sollte ihm auch Gelegenheit werden, im Kriege gegen Mithridates eine Reihe glnzender Kriegstaten auszufhren. 50. Der dritte Mithridatische Krieg T46& Kurz nach Beendigung des ersten Krieges hatte Mithridates die Feindseligkeiten wieder begonnen, und es war zu einem zweiten Kriege gekommen (8381), der aber bedeutungslos ist. Jedoch bald nahm der unermdliche König mit allem Eifer seine Rstungen von neuem auf und belagerte Cyzikus (Propontis). Diese den Rmern ergebene Stadt leistete so lange erfolgreichen Widerstand, bis L. Lieinius Lueullus erschien und die Stadt entsetzte. Darauf verfolgte der Rmer den pontischen König bis in sein Stammland und vernichtete mit wiederholten Schlgen Flotte und Landheer des Mithridates. Nach solchen Verlusten ffoh der König zu seinem Schwiegersohne Tigranes

4. Geschichte des Altertums - S. 75

1903 - Wolfenbüttel : Zwißler
Dritter Zeitraum. Die Zeit der Unterwerfung der Mittelmeerlnder. 75 Sittenlo^igkeit, in welche die Völker des zerfallenen alexandrinischen Weltreiches gesunken waren, konnte der Ausgang dieser Kmpfe nicht zweifelhaft sein. Waffengewalt und staatsmnnische Klugheit wirkten zugleich dahin, das gesteckte Ziel zu erreichen. Mit verschlagener Politik mischte sich Rom in die Streitigkeiten der Staaten untereinander, trat als Beschtzer der kleineren gegen die greren auf, um nach der Strkung der schwcheren Nachbarn der die mchtigeren Herr zu werden. Der zweite Makedonische Krieg ward durch das Verhalten Phi-lipps V. von Macedonien herbeigefhrt. Schon im zweiten Puuischeu Kriege war er als Feind der Rmer aufgetreten. Jetzt hatte er sich mit dem Könige Antiochns lll. von Syrien verbndet und eroberte die zu gypten gehrenden Griechenstdte in Kleinasien und auf den Inseln des gischen Meeres. Vergebens suchten die Rhodier und König Attalns von Pergamum den Eroberungen Einhalt zu tun. Sie wandten sich daher mit den Athenern, die ebenfalls von Philipps bermacht bedroht waren, wegen Hilfe an Rom, das nun den Macedoniern den Krieg erklrte. Die Rmer, noch von den letzten Kriegen ermdet, kmpften in den ersten Jahren ohne wesentliche Erfolge, obwohl sie von den tolern und dem achifchen Bunde untersttzt wurden. Erst als T. Qninctius Flamiuinus den Oberbefehl erhalten hatte, erlitt Philipp, nach Thessalien zurckgedrngt, 197 bei Kynoskephal (Hundskpfe), einem Hhenzuge bei Skotussa in Thessalien, eine schwere Niederlage. Die macedonifche Phalanx erlag hier den rmischen Legionen. Philipp mute im Frieden alle Besitzungen auerhalb Maceboniens abtreten, 1000 Talente zahlen und seine Flotte auflsen. Der feingebildete Staatsmann Flamininns verkndete darauf bei den isthmischen Spielen unter lautem Beifall der Versammelten die Freiheit Griechenlands 196. 36- Der Syrische Krieg 192189. Dannwals und Seipios Ende. 1. Der Syrische Krieg 192189. Nach Besiegung Macedoniens wandten die Rmer sich gegen Syrien, dessen König Antiochns Hi. in Kleinasien groe Eroberungen gemacht und schlielich auch thracische Städte besetzt hatte. Anfangs hatte der Senat ihn gewhren lassen. Als er aber dem Hannibal, der inzwischen seiner Vaterstadt durch geschickte Verwaltung der Finanzen aufgeholfen hatte, vor der Rache

5. Geschichte des Altertums - S. 76

1903 - Wolfenbüttel : Zwißler
76 Ii. Rmische Geschichte. der Rmer aber hatte fliehen mssen, Aufnahme an seinem Hofe gewhrte, gebot Rom seinen Eroberungen Einhalt. Zum Bruch kam es jedoch erst, als die toler, die mit der Herrschaft der Rmer in Griechen-land unzufrieden waren, diesen den Krieg erklrten und den syrischen König zu ihrem Bundesfeldherrn erwhlten. Gegen Hannibals Rat folgte Antiochus der Einladung und ging mit einer geringen Macht nach Griechenland, ward aber bei den Ther-mopylen geschlagen und flchtete nach Asien. Die Rmer, entschlossen, den Gegner in seinem eigenen Lande anzugreifen, folgten ihm. Den Oberbefehl hatte der Konsul Lucius Cornelius Scipio, dem sein groer Bruder Publius Asrikanns, der Besieger Hannibals, bei-gegeben war. Bei Magnesia am Berge Sipylns wurde Antiochus 190 zum zweiten Male geschlagen und dadurch zum Frieden gentigt. Er mute alle seine Besitzungen westlich vom Tanrns abtreten, Kriegs-kosten bezahlen und fast alle Kriegsschiffe ausliefern. Die abgetretenen Lnder gaben die Rmer dem Könige Eumenes von Pergamnm und den Rhodiern. Lucius Scipio erhielt den Beinamen Afiatikus. Die berwltigung der toler brachte den Krieg zum Abschlu. 2. Hannibals und Scipios Ende. Hannibal war zum Könige Prusias von Bithynien (im Nordwesten Kleinasiens) geflohen; allein auch hierhin verfolgte ihn der Ha der Rmer. Als diese seine Aus-lieferung verlangten, ttete er sich durch Gift 183. In demselben Jahre starb auch sein groer Gegner P. Cornelius Scipio Afrikanns, der noch gegen Ende seines Lebens mit seinem Bruder der Unterschlagung ffentlicher Gelder im Syrischen Kriege angeklagt worden war. Wenn auch die Erinnerung an den Sieg von Zama die Verfolgung der Anklage verhinderte, so hatte Scipio doch das undankbare Rom ver-lassen und sich nach Liternnm in Kampanien begeb.en, wo er in freiwilliger Verbannung sein Leben beschlo. 37. Der dritte Makedonische Krieg 171168 und seine Folgen. 1. Der dritte Macedonische Krieg. Nach dem Tode Philipps V. von Macedonien kam sein Sohn Persens zur Regierung. Dieser, den Rmern nicht minder feindlich, begann sofort mit groartigen Rstungen. Als er mit den benachbarten Jllyriern und einem Teile der Griechen ein Bndnis schlo, erklrten ihm die Rmer den Krieg, dessen Schau-platz wieder Thessalien war.

6. Heimatkunde des Fürstentums Schaumburg-Lippe - S. 16

1912 - Stadthagen : Heine
16 — 4. Die Erdschichten unserer Heimat und Umgebung. Entstehung und Faltung der Erdrinde. Die Ober- flächengestalt unserer Erde war und bleibt einer steten Veränderung unterworfen. Das Ergebnis dieses fortlaufenden Werdeganges ist ihr jetziger Zustand. Die Wissenschaft, welche uns mit dem Werde- gange und dem Bau der Erde bekannt macht, ist die Geologie (Erd- lehre); die Vertreter dieser Wissenschaft werden Geologen genannt. Nach der Annahme der Geologen war unsere Erde einst ein Teil der Sonne (Hypothese von Kant-Laplace). Sie löste sich als eine gasförmige oder feurig-flüssige Masse vom Sonnenball los und beschrieb fortan ihre eigenen Bahnen. Allmählich kühlte sie sich int kalten Weltenranme, dessen Temperatur um — 273° C. herum liegt, immer mehr ab. Zuerst bildete sich eine feste Erdkruste, auf der sich uach und nach auch das Wasser, welches bislang in Form von Wasserdampf iu der Atmosphäre vorhanden war, niederschlug und sich iu deu Vertiefungen der Erdoberfläche zu Seen und Ozeanen ansammelte. Die mit der allmählichen Abkühlung des Erdinnern verbundene Verringerung des Ranmumsanges hatte nun zur Folge, daß die bereits erstarrte Erdkruste für den Kern zu weit wurde und sich iu Falteu legte. So entstanden alle die großen Faltengebirge der Erde. (Es ist das ein Vorgang, der sich mit dem Zusammenschrumpfen eines erkaltenden Bratapfels ver- gleichen läßt). Gesteinsbildnng ans fenrigfinsftgem Material. Dabei zerbricht jedoch die spröde Erdrinde in viele Schollen. Einzelne sinken, begleitet von gewaltigen Erdbeben, in die Tiefe, und aus den entstandenen Spalten dringt oft die glutflüssige* Masse (das Magma) des Erdinnern an die Oberfläche oder bis in die Nähe derselben und erstarrt dort. Es entstehen so aus dem seurigslüssigen Magma vielerlei Gesteine, z. B. die Basalte und Granite, auch die Laven unserer heute uoch tätigen Vulkane.

7. Heimatkunde des Fürstentums Schaumburg-Lippe - S. 17

1912 - Stadthagen : Heine
17 — Schichtgesteine. Das Wasser arbeitet nun den gebirgs- bildenden Kräften entgegen; es trägt die entstandenen Gebirge und Unebenheiten der Erdoberfläche allmählich wieder ab und hat das Bestreben, alles wieder einzuebnen. Es dringt im Gebirge in die Risse der Felsen ein, gefriert dort, nimmt als Eis mehr Raum ein und zersprengt nach und uach die Gesteiue in kleine Stücke, welche dann die Bäche und Flüsse täglich in großer Menge forttragen und unterwegs oder an ihrer Mündung im Meere als Saud und Schlamin absetzen. So entstanden nacheinander die geschichteten Gesteine, welche sich wie ein Stapel Bücher übereinander lagern. Zu dieser Gruppe gehören sämtliche Gesteinsschichten unseres Gebietes. Den Vorgang, daß Wasser Schlamm-, Sand- und Kiesmassen in Schichten absetzt, können wir täglich an geeigneten Stellen unserer Bäche und Teiche, uach starken Regengüssen auch iu allen Rinnen, in denen Wasser geflossen, beobachten. Wir bemerken dann, daß sich die Schichten immer annähernd wagerecht abgesetzt haben. Das- selbe gilt für alle vom Meere abgelagerten Gesteine. Wenn wir daher in unserer Umgebung, z. B. in dem Bahneinschnitt des Weser- gebirges am Jakobsberge (Porta) oder in den Rehbnrger Bergen, die Gesteinsschichten heute in stark geneigter Stellung vorfinden, so sind wir gezwungen anzunehmen, daß erst nach dem Absatz dieser Gesteine durch gebirgsbildeude Kräfte, durch Senkung oder Hebung einzelner Schollen, die steile Lagerung zustande kam. Darauf konnte dann das Wasser iu den stark zerrütteten und zerbrochenen Erd- schollen seine ausnagende und zerfressende Tätigkeit beginnen und tiefe Schluchten und Täler besonders da auswaschen, wo es auf wenig widerstandsfähige Gesteine traf. Darauf ist die Tatfache zurückzuführen, daß auch in unserem Gebiete die Kämme vmb Steil- kanten der Berge allemal von den festeren und widerstandsfähigeren Gesteinen gebildet werden, während in den Tälern weichere Gesteine, meist Tone und Mergel, anzutreffen sind. Alter der Schichtgesteine. Versteinerungen. Die ge- schichteten Gesteine folgen in der Weise übereinander, daß in der Regel die zu unterst liegenden die älteren, die oberen die jüngeren sind. Man bestimmt nuu das Alter der Schichten nach den sich in ihnen findenden versteinerten Lebewesen. Es gilt hier im allge- meinen die Regel, daß die ältesten Schichten einfachere und niedrig

8. Heimatkunde des Fürstentums Schaumburg-Lippe - S. 71

1912 - Stadthagen : Heine
gleichmäßig aus, als ob der Stein mit einer Säge durchschnitten Ware. Jetzt wird die abgestoßene Steinplatte zur Arbeitsstelle geschafft. Man hebt die Platte mit Brechstangen etwas in die Höhe und legt eine Walze unter. Einige Arbeiter ziehen nun den Stein vor, andere schieben nach. Damit diese Arbeit gleichmäßig geschieht, singt man u. a. dabei: Wisse mal — sau I Gaiht hei gaut — leih! He — sau! Aus das letzte Wort wird gezogen und geschoben, bis der Stein an die Kante des Felsens gebracht ist. Hier läßt man ihn in den Bruch hinabgleiten, wo er dann an der Arbeitsstätte nach Maß zugerichtet wird. Liegt der Steinbruch tiefer als die Bearbeitungsstelle, so müssen die losgelösten Steinblöcke mittels starker eiserner Ketten durch Winden nach oben gebracht werden. Sind mehrere Rohblöcke hergerichtet, so werden sie auf Wagen geladen und nach den Stein- Hauereien oder auch sofort nach den Bahnhöfen befördert. Ein solches Stein- fuhrwerk wird gewöhnlich mit einer Fracht bis zu 150 Ztr. — 7500 kg belastet (1 cbm Sandstein hat etwa 50 Ztr. Gewicht). Man bearbeitet auch Blöcke, die bis zu 10 000 kg schwer sind. Große Platten werden in einer Dampffägerei in beliebige Stücke zerschnitten. Man benutzt dazu dünne Drahtseile und lineal- förmige Sägen. Die durch Reibung entstehende Schnittstelle wird unausgesetzt mit Kies und Wasser versehen. — In der Nähe der Brüche und am Fuße des Berges, z. B. aus dem Osterholzplatze in Nienstädt, in Stadthagen usw., sind Stein- und Bildhauereien, in denen die Steine weiter verarbeitet werden. Die Steinhauer, unter denen sich im Sommer wegen Mangels an einheimischen Arbeitern viele Italiener befinden, gebrauchen Hacke, Meißel und Schlegel. Sie verfertigen Treppenstufen, Tür- und Fenstereinfassungen, Torpfeiler, Schleis- und Mühlensteine, Tröge, Bildwerke und mancherlei andere Gegenstände. Ihre Be- schäftigung ist keine gesunde, da sie bei der Arbeit viel kalkhaltigen Sandstaub einatmen müssen, welcher der Lunge sehr schädlich wird. Daher erreichen sie selten ein hohes Alter. Die reichen Lehm- und Tonlager an den Abhängen des Bücke-- berges und in der anschließenden Ebene sind durch zahlreiche Ziegeleien aufgeschlossen. Früher wurde die Mehrzahl der Ziegel- steine mittels Handbetrieb hergestellt und in sogen. Feldösen ge- brannt. Mit der Backsteinbrennerei in freier Luft soll bei uns auf Veranlassung des betriebsamen Grafen Wilhelm zuerst 1765 auf dem Paskamp bei Steinhude und 1768 an 5 anderen Orten der Anfang gemacht worden sein. Seit Erfindung der Dampfmaschinen hat der Maschinenbetrieb den Handbetrieb allmählich fast verdrängt. Heute gibt es in unserem Lande 16 Ziegeleien mit Dampf- und 4 mit Handbetrieb. Im Jahre 1900 stellten unsere einheimischen Ziegeleien etwa 25 Millionen Mauersteine, Dachziegel und Röhren (Ent- Wässerung) her. Auf der Ziegelei. Der größte Teil der Ziegelsteine wird im Sommer hergestellt. Nur wenige Ziegeleien sind das ganze Jahr hindurch im Betriebe. In den Wintermonaten trifft man die ersten Vorbereitungen. Dann wird der im nächsten Sommer zu verarbeitende Ton gegraben. Unter dem Einfluß der Witterung (Frost, Regen, Dürre) zersetzt er sich. Dadurch wird er für die Verarbeitung geeigneter. Man schafft ihn in Kippwagen von dem Fundorte (der Gewinnungsstelle) nach der

9. Heimatkunde des Fürstentums Schaumburg-Lippe - S. 75

1912 - Stadthagen : Heine
75 gelangen ans dem 244 m tiefen Schacht) mittels des Förderkorbes zur Hängebank. Sie kommen dann zur Separation, wo sie teils als Rohkohlen direkt auf die Bahn gelangen, teils mittels eines 27 m hohen Becherwerks zur Wäsche abgeführt werden. Die zur Verkokung bestimmten Kohlen werden von der Wäsche über eine Brücke nach der Kokerei befördert. Die Kokerei enthält 60 geschlossene Ofen (System Dr. Brunck) mit Nebenprodukten- gewinnung. Die in die Oseu geschafften Kohlen werden zur Eut- züuduug gebracht und verkokt. Die Verkokung dauert etwa 36 Stunden. Die dabei sich bildenden Gase werden zu Teer und zu ammouiakhaltigem Wasser verdichtet. Der aus den Gasen abgeschiedene Teer und das Ammoniakwasser sammeln sich in Tiefbehältern und werden vermöge ihres spezifischen Gewichtes getrennt. Der Teer gelangt als fertiges Produkt sofort zum Versand, während das Ammoniakwasser zu schwefelig-faureu Am- moniaksalzen, die für die Düngemittelfabrikation großen Wert haben, weiter verarbeitet wird (Ammoniakfabrik). Der verblei- bende Rest an Gas dient zusammen mit erhitzter Luft als Brenn- stoff für die Kokerei und Kesselanlage I. Die Verbrennnngs- Produkte entweichen durch einen 60 m hohen Schornstein mit 2,25 m lichter Mündungsweite-, ein anderer ist auf Georgschacht für die Kesselanlage Ii errichtet worden. Der fertige Koks wird ausgedrückt und abgelöfcht. Ein großer Teil kommt als Stückkoks sofort zum Verkauf, während ein geringer Teil auf einem Brech- werk zerkleinert wird. (Wert der Kokerei und Brikettfabrik: Geregelter, gleichmäßiger Gang des gesamten Grubenbetriebes ■— Regulator des Werkes, Herstellung eines lagernngssähigeren Pro- dnktes von höherem Heizwert und größerer Reinheit usw.). Das wichtigste Glied der Georgschachtaulage ist das Elek- trizitätswerk. Die durch zwei Kolbenmafchineu vou je 500 Pferdekräften (Ps) und eine Dampfturbodynamomaschine vou 1000 Ps entwickelte Kraft wird als elektrischer Strom von 500 Volt Spannung nach den einzelnen Betriebspunkten des Georg- schachtes und als hochgespannter Strom von 6000 Volt durch ein Hochspannungskabelnetz nach den entfernteren Betrieben bei Obernkirchen und der neuen Schachtanlage Wf 2 verteilt und dient zum Antrieb der Elektromotore und zur Beleuchtung. Ein Wasserturm von 26 m Höhe sammelt das für den Werksbetrieb nötige Wasser in einem Behälter, der 250 cbm oder 250 000 I saßt. (Wv. Eimer ä 10 1 sind das? Vergleich mit dem Raum- *) Schichtenprofil des Georgschachtes: Dammerde und Lehm...... 1,00 m Sandstein....................2 00 m Kies und Gerölle........ 0,60 „ Kleines Kohlenflöz.......0,20 ., Blauer und gelber Ton...... 0,90 Sandstein ... 8 45 u,ou „ Hauptkohlenflöz . . 0,15 „ Liegender Tonschiefer 243,90 in 0,50 „ 2,00 „

10. Heimatkunde des Fürstentums Schaumburg-Lippe - S. 66

1912 - Stadthagen : Heine
— 60 — Das Kohlen gebiet i m Osten. 1. Der Vückeberg. Der Bückeberg nebst seiner w Fortsetzung, dem Harrl, bildet den s Flügel der Schaumburger Wealdenmulde. Der Steilhang des Höhenzuges findet sich an der Südseite, wo die Schichten gegen den Berg einfallen und die Schieferköpfe zu Tage treten. Der Nordabhang ist flach geneigt und geht ganz allmählich in die Ebene über. Hier fallen die Schichten mit dem Berge ein (parallel der Oberfläche). Den Kamm des Berges bildet ein feinkörniger, heller und meist fester Sandstein, der eines der besten Baumaterialien von Deutschland liefert. Auf manchen Schichtflächen hat man sowohl hier als auch iu deu Rehburger Bergen dreizehige Tierfährten gefunden, die wahrscheinlich von einer gewaltige Größe erreichenden Reptilart (Iguanodon) her- rühren. (Eine derartige Steinplatte ist am Gyrnuasialgebäude iu Bückeburg aufgestellt.) Die Mächtigkeit des Sandsteins beträgt hier 12—15 m (am Osterwalds 200 m, am Deister 150 m) und nimmt nach Xv hin allmählich ab. Der die Sandsteine überlagernde obere Schieferton nimmt in derselben Richtung au Mächtigkeit Nier\städt+ 100 rrt Borstel 125 m n.t in u. Kreide Cjura Kalkschiefer und Plattenkalk. 2. Mergel. 3. Serpulit. 4. Unterer Schieferton. 5. Sandstein. 6. Oberer Schieferton. 7. Hilston. 8. Diluvium. Querschnitt durd) den Bücheberg.
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