Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Landeskunde des Herzogtums Braunschweig - S. 56

1911 - Braunschweig : Appelhans
- 56 - lief) gleichmäßig geschichtet ist und daher in Steinbrüchen leicht aus- gebeutet werden kann. Die großen Gebäude in Vraunschweig (Be- hördenhaus, Finanzgebäude, Kirchen) sind vorzugsweise aus diesen wertvollen Kalksteinen erbaut. Aber der Kalkstein verschluckt die Niederschläge, und erst nahe am Rande treten die Quellen der Flüsse zutage: 1. im Nordosten die von vielen Moorwiesen begleitete Schun- ter, die zuerst östlich fließt, aber bei Frellstedt durch den Elz ge- nötigt wird, nordwestlich zu ziehen (Süpplingen, Süpplingenburg), die sich dann Braunschweig nähert (bei Querum), aber, nachdem sie drei Seiten eines Vierecks beschrieben hat, unterhalb Braunschweigs (bei Gr. Schwülper) in die Oker mündet- 2. im Westen die Wabe, die im schönen Reitlingtal entspringt (hier finden sich auf den nördlichen und südlichen Bergen alte Burganlagen), durch Lucklum und Riddagshausen fließt und unterhalb Querums in die Schuntcr mündet- 3. südlich die Altenau, die durch Schöppenstedt fließt und oberhalb Wolfenbüttels mündet^ 4. Bäche des Ostelms führen ihr Wasser dem Großen Bruch und somit dem Flußgebiet der Elbe zu. Der Elm ist mit herrlichen Buchenwäldern bestanden: die Buche liebt kohlensauren Kalk. Mitten im Waldgebirge liegt Langeleben, das zur Zeit des ' Herzogs Karl I. in seinem Jagdschlösse mehrmals die preußischen Könige Friedrich Wilhelm I., des Herzogs Schwiegervater, und Frie- drich Ii., seinen Schwager (s. S. 6), beherbergte, die zur Jagd nach dem Elm gekommen waren. In der Nähe erinnert der Tetz eist ein an die (unbegründete) Sage, hier habe ein Ritter von Hagen dem Ablaßkrämer Tetzel den großen Geldkasten abgenommen, nachdem er sich vorher einen Ablaßzettel für eine Sünde, welche er erst noch be- gehen wollte, gekauft hatte. 2. Umgebung. Um den Fuß des über 20 km langen Elms zieht ein Streifen der Keuperformation und lagern sich drei Städte und 25 Dörfer. Im Westen, am Ausgang des Reitlingtals, liegt Luck- lum, einstmals eine Landkomturei des Deutschen Ritterordens, - wie Süpplingenburg, jenseits des Elms, eine Komturei der Johanniter war. (Komtur war der Befehlshaber eines Ordens.) Südlich liegt Evessen mit einem 7 m hohen schön gerundeten, Hoch oder Tumulus genannten Hügel, den eine alte prachtvolle be- nagelte Linde krönt. Nach der Sage war ein Hüne (Riese) bei Regenwetter vom Elm gekommen, und es war ihm soviel Erde am Stiefel sitzen geblieben, daß er nicht weiter konnte. Da strich er den Lehm von der Sohle ab, und das ist der Hügel von Evessen, in welchem ein goldener Sarg stehen soll. Seines Eulenspiegelhofes wegen ist Kneitlingen, oberhalb Schöppenstedts, berühmt. Hier soll um das Jahr 1300 der lustige Spaßmacher Eulenspiegel geboren sein, der in Mölln begraben liegt, und an dessen Streiche auch der Eulenspiegelbrunnen in Vraunschweig er- innert. Der „Streiche" wegen war gleichfalls berühmt Schöppenstedt, eine gewerbfleißige Stadt mit über 3000 Einwohnern (103 m hoch), in der

2. Alte Geschichte - S. 51

1888 - Braunschweig : Bruhn
— 51 — Vereint hätten diese Staaten den Römern widerstehen können, aber diese wußten immer einzelne in ihr Interesse zu ziehen und mit ihnen die andern zu besiegen 1)f bis sie endlich alle unterworfen hatten. 197 Kynoskephalai (Thessalien). — Philipp besiegt durch T. £Luinctiu6 Flamimnus. Philipp darf ohne Bewilligung der Römer keinen Krieg beginnen. Griechen für frei erklärt. . 190 Magnesia. — Autiochos..besiegt durch L. Cornelius Scrpw und dessen Bruder Scipio d. Ä. (Generalstabschef). Antiochos befolgt nicht den Rat des bei ihm weilenden Haunibal, „Einfall in Italien", sondern, auf kräftige Unterstützung der Aitolier hoffend, führt er den Krieg zuerst in Griechenland und nach einer Niederlage bei den Thermophylen in Asien. Klein-Asien nördlich vom Tauros, westlich vom Halys abgetreten. (Hannibal flieht nach Bithynien.) Die Römer schenken das Land an Pergamos und Rhodos. Einige Schutzstaaten werden gebildet. 168 Pydna. — Perseus, Nachfolger des Philipp, besiegt durch L. Aemilius Paulus, den leiblichen Vater des jüngeren Scipio und Sohn des bei Cannä gefallenen Confnls. Nachdem einige Zeit Makedonien aus vier getrennten Republiken bestanden hatte, wird es nach einem Aufstande 146 Römische Provinz „Macedonia". 146 Griechenland „Achaja" römische Provinz. Krieg der Römer mit dem achaiischen Bunde. Mummius erobert und zerstört Korinth. 129 Pergamos „Asia" römische Provinz (die reichste). Attalos vermacht durch Testament sein Reich den Römern. Durch diese Kriege strömen., so reiche Schätze nach Rom, daß fortan unter den Bürgern die Üppigkeit überhandnimmt. § 35. Gänzliche Unterwerfung des Westens. 149—146 Der dritte punische Krieg. Grund: Karthago, durch Handel wieder emporgeblüht, stört die Römer in der Erwerbung der Weltherrschaft. M. Porcins Cato d. A.: „Übrigens glaube ich, daß Karthago zerstört werden muß". (Cato, ein sittenstrenger Altrömer, hatte sich ausgezeichnet in Spanien und in der Schlacht bei den Thermopylen.) Veranlassung: Selbsthilfe der Karthager gegen den ihnen von den Römern an die Seite gesetzten Bedränger Massinissa. 1) Vgl. Louis Xiv. und Napoleon I. 4*

3. Alte Geschichte - S. 61

1888 - Braunschweig : Bruhn
— 61 — Volksfreundliche Neuerungen: a. Geschworene: % Senatoren, % Ritter, % Fmanzbeamte. b. Wiederherstellung der Tribunenmacht. c. Wiederherstellung der Censorenbefugnis: Revision des Senates und Ergänzung der Seuatslisteu. in. 78—67 Krieg gegen die Seeräuber. Das mittelländische Meer und die Küsten unsicher durch Banden von Abenteurern. Seeraub „itt großem Maßstabe, schneiden den Römern Getreidezufuhr (aus Ägypten) ab. Hauptschlupfwinkel Kilikien und Kreta. Metellus erobert Kreta. 67 Kreta römische Provinz. . Pompejus Oberbefehl durch das Volk (500 Schiffe; 120000 Mann), verscheucht die Räuber von der See, zerstört ihre Raubburgeu. Dadurch Beendigung des Krieges. Iv. 74—64 Krieg gegen Mithradates. L. Lucullus besiegt Mithradates. Durch Meuterei der Soldaten wird Lucullus zum Rückzug genötigt, und der siegreiche Feldzug wird zu einer Niederlage. 66 Pompejus Oberbefehl durch das Volk. Entscheidender Sieg an der Halysquelle. Mithradates flieht,'vom Sieger verfolgt, nach der Krim. 64 Pompejus beendigt den Krieg. Er macht zu römischen Provinzen: 1. Syrien. 2. Pontos. 3. Kilikien. Pompejus erobert Jerusalem. 63 Mithradates wütet in wahnsinnigem Argwohn gegen seine Umgebung. Empörung seines Sohnes Phlrnakes. Mithradates vergiftet sich. ^ Pharnakes bleibt König über die Nordküste des schwarzen Meeres. 62 Pompejus kehrt nach Rom zurück. Entlassung der Truppen. — Triumph mit niegesehener Pracht. § 43. Jeßett und Waten des ßäsar. E. Julius Cäsar, geboren um 100, aus einem der ältesten patricischen Geschlechter, aber nicht reich... Er machte die gewöhnliche Ämterlaufbahn in der gesetzmäßigen Zeit durch. Ziel: I. Leitung der Volkspartei, um durch das Volk Alleinherrschaft zu gewinnen. Ii. Alleinherrschaft und Herstellung des zerrütteten römischen Gemeinwesens auf neuen, feften Grundlagen.

4. Alte Geschichte - S. 50

1888 - Braunschweig : Bruhn
— 50 3. Bei der festen Fügung des römischen Bundesstaates und dem Haß der Italiker gegen die Karthager kann Hannibal den Bund nicht sprengen. (Vgl. die neuen preußischen Provinzen 1870.) 4. Römer unbedingte Verfügung über die Streitkräfte von fast ganz Italien. 5. Die römischen Feldherren (Fabius, Scipio) finden die richtige Kampfesweise gegen den erfinderischen, thatkräftigen, tollkühnen, listenreichen Feldherrn *). Ereignisse nach dem zweiten Punischen Kriege und Schicksale des Hannibal. Hannibal ist eine der großartigsten Erscheinungen der Weltgeschichte. Er hat mit geringen Hilfsmitteln den römischen Staat in die größte Gefahr gebracht. Unerschöpflich in Listen und taktischen Erfindungen, blieb er bis zur Schlacht bei Zama unbesiegt. Auch später hat er noch jede Gelegenheit ergriffen, den Römern zu schaden, und war bis an seinen Tod, dem Schwur getreu, ihr unversöhnlicher Feind. 195 mußte er aus Karthago fliehen, ging zu Autlochos. Nach dem Frieden flieht er nach Bithynien und vergiftet sich daselbst 183. (Siehe § 34.) 183 stirbt auch sein Besieger Scipio und Philopoimen, der Feldherr des achaiischeu Bundes („der letzte Grieche"). Bald nach dem Frieden machen die Römer das diesseitige Gallien wieder zur Provinz. Hartnäckiger Kamps, Ansreibung ganzer Stämme. Heerstraße von Placentia nach Ariminum. § 32 Kroöerung des Mens. Zustände im Osten. Drei Großmächte: 1. Makedonien unter Philipp (siehe § 2). 2. Syrien unter Antiochos. 3. Ägypten unter Ptolemaios. In Griechenland zwei Bündnisse: 1. Der achaiische Bund im Peloponnes (Hauptstadt Korinth). 2. Der aitolische Bund in Hellas. Von den Römern gegen die Großmächte unterstützt und auf ihre Kosten hprnrnföprt • 1. Pergamos (Klein-Afien). 2. Rhodos (Handelsrepublik). 1) Vgl. Hannibal und Friedrich d. Gr., Hannibal und Gustav Adolf. Hannibal und Napoleon I. Der 2. Punische Krieg und die deutsckieu Freiheitskriege.

5. Friedr. Bosses kleine braunschweigische Landeskunde für Schule und Haus - S. 4

1914 - Braunschweig [u.a.] : Wollermann
4 Geologisches. b) zwischen Leine und Harz nebst Innerste: Heber, Hellberge, Sieben Berge, Hildesheimer Wald, Heinberge; c) zwischen Innerste und Oker: Lichtenberge, Oderwald; d) zwischen Oker und Aller: Fallsteine, Huywald, Asse, Elm, Elz, Dorin, Lappwald. Seine bedeutendste Flächenausdehnung und Höhe erreicht das Bergland im S. in dem Massengebirge des Harzes. 8 3. Geologisches. Vor Tausenden von Jahren — so lehrt die Geologie — bestand die Erdkugel aus feuerflüssigeu Massen, die von einer heißen Gashülle umgeben waren. Durch andauernde Ausstrahlung der Wärme erstarrten jene all- mählich, und es bildete sich aus ihnen die feste Erdrinde, während aus der Dunstmasse das Meer und die Lufthülle entstanden. Fortschreitende Abkühlung bewirkte, daß die Erde sich wie ein erkaltender Bratapfel in Falten legte oder in Schollen zerbrach. Indem auf diese Weise hier Hebungen, dort Senkungen stattfanden, entstanden Gebirge. An diesen arbeiteten wiederum Wasser und Witterung, indem sie Erhöhungen abtrugen, Vertiefungen aus- füllten. Die aus den Wolken herabfallenden Niederschläge drangen zum Teil in die Erde und traten als Quellen zutage, die sich zu Flüssen vereinigten. Diese gruben sich auf ihrem Laufe ein Bett, rissen Sand und Felsblöcke mit fort, sägten Rinnen und Schluchten in das härtere Gestein und halfen so das Landschaftsbild verändern. War ein mit Gesteinsblöcken und Verwitterungs- schutt bedecktes Tal von einem Gletscher ausgefüllt, so trug dieser jene Stoffe als Grund- oder Seiteumoränen mit sich fort in ferne Gegenden. Es gab auch heiße Zeiten, in denen manche Gegenden sich zu Steppen gestalteten, wo der Sturm feinen Staub zusammenwehte; hierdurch bildete sich der Löß- lehm, in dessen sandigem, kalkartigem Gefüge noch die Röhren erkennbar sind, die von Pstanzenwurzeln durchzogen waren. Wer aber ein ungefähres Bild von der Entstehung der heutigen Erd- oberfläche gewinnen will, der muß seinen Blick auch in das Innere der Erde richten. In dieser Hinsicht kann der Besuch von Steinbrüchen, Tongruben, Kaliwerken, felsigen Gebirgen recht lehrreich sein, ebenso die Beachtung dessen, was bei zahlreichen Bohrungen zutage getreten ist, die man für Hausbauten, Brunnen- und Bergwerksanlagen vorzunehmen hatte. Da ergibt sich aufs deutlichste, daß die Erdrinde aus mancherlei Gesteinsschichten zusammen- gesetzt ist. (Abb. 2.) Schon die Schichtung weist darauf hin, daß sie sich meist in langen Zeiträumen aus dem die Erde umflutenden Wasser abgesetzt haben müssen. Nicht immer freilich verlaufen sie wagerecht, sondern oft lassen sie Biegungen, Faltungen, Verschiebungen, Zerreißungen, Aufrichtungen erkennen. Mau erklärt sich diese Eigentümlichkeit in gleicher Weise wie die Emporhebung vieler Gebirge. Die Gesteinsschichten unserer Ebenen und Gebirge sind aber

6. Friedr. Bosses kleine braunschweigische Landeskunde für Schule und Haus - S. 13

1914 - Braunschweig [u.a.] : Wollermann
Helmstedt. 13 diese aus den Braunkohlen dadurch, daß man ihnen unter hohem Druck den größten Teil ihres Wassergehaltes entzieht; wegen ihrer guten Heizkraft werden sie viel zur Stuben- und Küchenfeuerung verwendet. — Außer den Braunkohlengruben sind die Sandsteinbrüche des Lappwaldes und die Kali- werke Beendorf von Bedeutung. — Schon ein paar Jahrtausende früher haben in dieser jetzt so belebten Gegend Menschen gelebt, nämlich solche der sog. jüngeren Steinzeit, die be- reits die Kunst verstanden, aus Steinen vollkommenere Geräte zu verfertigen. Zeugen jener Urzeit sind die Lübbensteine auf dem 2 km w. von Helmstedt gelegenen St. Annenberge. Es sind die Reste zweier Gräber, in denen einst Abb. 5. Die Lübbensteine bei Helmstedt. Fürsten bestattet wurden. Sie bestehen nicht, wie sonst die „Hünengräber" Norddeutschlands, aus Granit und'gneis, sondern aus Braunkohlengnarz^von zuckerartigem Gefüge. Da die Größe der Steine zwischen 0,80 und 2,50 m beträgt und einer von den sog. Decksteinen nahezu 7000 kg wiegt, so läßt sich denken, welch riesige Kraft die Herstellung der Gräber erfordert hat. Nur das größere Grab ist noch einigermaßen in seiner ursprünglichen An- lage zu erkennen: es ist eine aus 11 Trägern und 5 zumeist eingesunkenen Decksteinen bestehende Grabkammer mit einer Umgebung von 24 meterhohen Ringsteinen; das Ganze hat über 17 m Länge und über 6 m Breite. 2. Helmstedt (an 17 000 Einw., urspr. Helmonstede — Stätte des Helmo) gilt als die älteste Stadt unseres Landes. Man bringt ihren Ursprung in Verbindung mit dem Abt Ludger aus Werden a. d. Ruhr (746—809), der Karl den Großen auf seinen Zügen nach Sachsen begleitete und dessen Bruder Hildegrim nebst Mönchen aus Werden in dieser noch heidnischen

7. Heimatkunde des Fürstentums Schaumburg-Lippe - S. 16

1912 - Stadthagen : Heine
16 — 4. Die Erdschichten unserer Heimat und Umgebung. Entstehung und Faltung der Erdrinde. Die Ober- flächengestalt unserer Erde war und bleibt einer steten Veränderung unterworfen. Das Ergebnis dieses fortlaufenden Werdeganges ist ihr jetziger Zustand. Die Wissenschaft, welche uns mit dem Werde- gange und dem Bau der Erde bekannt macht, ist die Geologie (Erd- lehre); die Vertreter dieser Wissenschaft werden Geologen genannt. Nach der Annahme der Geologen war unsere Erde einst ein Teil der Sonne (Hypothese von Kant-Laplace). Sie löste sich als eine gasförmige oder feurig-flüssige Masse vom Sonnenball los und beschrieb fortan ihre eigenen Bahnen. Allmählich kühlte sie sich int kalten Weltenranme, dessen Temperatur um — 273° C. herum liegt, immer mehr ab. Zuerst bildete sich eine feste Erdkruste, auf der sich uach und nach auch das Wasser, welches bislang in Form von Wasserdampf iu der Atmosphäre vorhanden war, niederschlug und sich iu deu Vertiefungen der Erdoberfläche zu Seen und Ozeanen ansammelte. Die mit der allmählichen Abkühlung des Erdinnern verbundene Verringerung des Ranmumsanges hatte nun zur Folge, daß die bereits erstarrte Erdkruste für den Kern zu weit wurde und sich iu Falteu legte. So entstanden alle die großen Faltengebirge der Erde. (Es ist das ein Vorgang, der sich mit dem Zusammenschrumpfen eines erkaltenden Bratapfels ver- gleichen läßt). Gesteinsbildnng ans fenrigfinsftgem Material. Dabei zerbricht jedoch die spröde Erdrinde in viele Schollen. Einzelne sinken, begleitet von gewaltigen Erdbeben, in die Tiefe, und aus den entstandenen Spalten dringt oft die glutflüssige* Masse (das Magma) des Erdinnern an die Oberfläche oder bis in die Nähe derselben und erstarrt dort. Es entstehen so aus dem seurigslüssigen Magma vielerlei Gesteine, z. B. die Basalte und Granite, auch die Laven unserer heute uoch tätigen Vulkane.

8. Heimatkunde des Fürstentums Schaumburg-Lippe - S. 17

1912 - Stadthagen : Heine
17 — Schichtgesteine. Das Wasser arbeitet nun den gebirgs- bildenden Kräften entgegen; es trägt die entstandenen Gebirge und Unebenheiten der Erdoberfläche allmählich wieder ab und hat das Bestreben, alles wieder einzuebnen. Es dringt im Gebirge in die Risse der Felsen ein, gefriert dort, nimmt als Eis mehr Raum ein und zersprengt nach und uach die Gesteiue in kleine Stücke, welche dann die Bäche und Flüsse täglich in großer Menge forttragen und unterwegs oder an ihrer Mündung im Meere als Saud und Schlamin absetzen. So entstanden nacheinander die geschichteten Gesteine, welche sich wie ein Stapel Bücher übereinander lagern. Zu dieser Gruppe gehören sämtliche Gesteinsschichten unseres Gebietes. Den Vorgang, daß Wasser Schlamm-, Sand- und Kiesmassen in Schichten absetzt, können wir täglich an geeigneten Stellen unserer Bäche und Teiche, uach starken Regengüssen auch iu allen Rinnen, in denen Wasser geflossen, beobachten. Wir bemerken dann, daß sich die Schichten immer annähernd wagerecht abgesetzt haben. Das- selbe gilt für alle vom Meere abgelagerten Gesteine. Wenn wir daher in unserer Umgebung, z. B. in dem Bahneinschnitt des Weser- gebirges am Jakobsberge (Porta) oder in den Rehbnrger Bergen, die Gesteinsschichten heute in stark geneigter Stellung vorfinden, so sind wir gezwungen anzunehmen, daß erst nach dem Absatz dieser Gesteine durch gebirgsbildeude Kräfte, durch Senkung oder Hebung einzelner Schollen, die steile Lagerung zustande kam. Darauf konnte dann das Wasser iu den stark zerrütteten und zerbrochenen Erd- schollen seine ausnagende und zerfressende Tätigkeit beginnen und tiefe Schluchten und Täler besonders da auswaschen, wo es auf wenig widerstandsfähige Gesteine traf. Darauf ist die Tatfache zurückzuführen, daß auch in unserem Gebiete die Kämme vmb Steil- kanten der Berge allemal von den festeren und widerstandsfähigeren Gesteinen gebildet werden, während in den Tälern weichere Gesteine, meist Tone und Mergel, anzutreffen sind. Alter der Schichtgesteine. Versteinerungen. Die ge- schichteten Gesteine folgen in der Weise übereinander, daß in der Regel die zu unterst liegenden die älteren, die oberen die jüngeren sind. Man bestimmt nuu das Alter der Schichten nach den sich in ihnen findenden versteinerten Lebewesen. Es gilt hier im allge- meinen die Regel, daß die ältesten Schichten einfachere und niedrig

9. Heimatkunde des Fürstentums Schaumburg-Lippe - S. 71

1912 - Stadthagen : Heine
gleichmäßig aus, als ob der Stein mit einer Säge durchschnitten Ware. Jetzt wird die abgestoßene Steinplatte zur Arbeitsstelle geschafft. Man hebt die Platte mit Brechstangen etwas in die Höhe und legt eine Walze unter. Einige Arbeiter ziehen nun den Stein vor, andere schieben nach. Damit diese Arbeit gleichmäßig geschieht, singt man u. a. dabei: Wisse mal — sau I Gaiht hei gaut — leih! He — sau! Aus das letzte Wort wird gezogen und geschoben, bis der Stein an die Kante des Felsens gebracht ist. Hier läßt man ihn in den Bruch hinabgleiten, wo er dann an der Arbeitsstätte nach Maß zugerichtet wird. Liegt der Steinbruch tiefer als die Bearbeitungsstelle, so müssen die losgelösten Steinblöcke mittels starker eiserner Ketten durch Winden nach oben gebracht werden. Sind mehrere Rohblöcke hergerichtet, so werden sie auf Wagen geladen und nach den Stein- Hauereien oder auch sofort nach den Bahnhöfen befördert. Ein solches Stein- fuhrwerk wird gewöhnlich mit einer Fracht bis zu 150 Ztr. — 7500 kg belastet (1 cbm Sandstein hat etwa 50 Ztr. Gewicht). Man bearbeitet auch Blöcke, die bis zu 10 000 kg schwer sind. Große Platten werden in einer Dampffägerei in beliebige Stücke zerschnitten. Man benutzt dazu dünne Drahtseile und lineal- förmige Sägen. Die durch Reibung entstehende Schnittstelle wird unausgesetzt mit Kies und Wasser versehen. — In der Nähe der Brüche und am Fuße des Berges, z. B. aus dem Osterholzplatze in Nienstädt, in Stadthagen usw., sind Stein- und Bildhauereien, in denen die Steine weiter verarbeitet werden. Die Steinhauer, unter denen sich im Sommer wegen Mangels an einheimischen Arbeitern viele Italiener befinden, gebrauchen Hacke, Meißel und Schlegel. Sie verfertigen Treppenstufen, Tür- und Fenstereinfassungen, Torpfeiler, Schleis- und Mühlensteine, Tröge, Bildwerke und mancherlei andere Gegenstände. Ihre Be- schäftigung ist keine gesunde, da sie bei der Arbeit viel kalkhaltigen Sandstaub einatmen müssen, welcher der Lunge sehr schädlich wird. Daher erreichen sie selten ein hohes Alter. Die reichen Lehm- und Tonlager an den Abhängen des Bücke-- berges und in der anschließenden Ebene sind durch zahlreiche Ziegeleien aufgeschlossen. Früher wurde die Mehrzahl der Ziegel- steine mittels Handbetrieb hergestellt und in sogen. Feldösen ge- brannt. Mit der Backsteinbrennerei in freier Luft soll bei uns auf Veranlassung des betriebsamen Grafen Wilhelm zuerst 1765 auf dem Paskamp bei Steinhude und 1768 an 5 anderen Orten der Anfang gemacht worden sein. Seit Erfindung der Dampfmaschinen hat der Maschinenbetrieb den Handbetrieb allmählich fast verdrängt. Heute gibt es in unserem Lande 16 Ziegeleien mit Dampf- und 4 mit Handbetrieb. Im Jahre 1900 stellten unsere einheimischen Ziegeleien etwa 25 Millionen Mauersteine, Dachziegel und Röhren (Ent- Wässerung) her. Auf der Ziegelei. Der größte Teil der Ziegelsteine wird im Sommer hergestellt. Nur wenige Ziegeleien sind das ganze Jahr hindurch im Betriebe. In den Wintermonaten trifft man die ersten Vorbereitungen. Dann wird der im nächsten Sommer zu verarbeitende Ton gegraben. Unter dem Einfluß der Witterung (Frost, Regen, Dürre) zersetzt er sich. Dadurch wird er für die Verarbeitung geeigneter. Man schafft ihn in Kippwagen von dem Fundorte (der Gewinnungsstelle) nach der

10. Heimatkunde des Fürstentums Schaumburg-Lippe - S. 75

1912 - Stadthagen : Heine
75 gelangen ans dem 244 m tiefen Schacht) mittels des Förderkorbes zur Hängebank. Sie kommen dann zur Separation, wo sie teils als Rohkohlen direkt auf die Bahn gelangen, teils mittels eines 27 m hohen Becherwerks zur Wäsche abgeführt werden. Die zur Verkokung bestimmten Kohlen werden von der Wäsche über eine Brücke nach der Kokerei befördert. Die Kokerei enthält 60 geschlossene Ofen (System Dr. Brunck) mit Nebenprodukten- gewinnung. Die in die Oseu geschafften Kohlen werden zur Eut- züuduug gebracht und verkokt. Die Verkokung dauert etwa 36 Stunden. Die dabei sich bildenden Gase werden zu Teer und zu ammouiakhaltigem Wasser verdichtet. Der aus den Gasen abgeschiedene Teer und das Ammoniakwasser sammeln sich in Tiefbehältern und werden vermöge ihres spezifischen Gewichtes getrennt. Der Teer gelangt als fertiges Produkt sofort zum Versand, während das Ammoniakwasser zu schwefelig-faureu Am- moniaksalzen, die für die Düngemittelfabrikation großen Wert haben, weiter verarbeitet wird (Ammoniakfabrik). Der verblei- bende Rest an Gas dient zusammen mit erhitzter Luft als Brenn- stoff für die Kokerei und Kesselanlage I. Die Verbrennnngs- Produkte entweichen durch einen 60 m hohen Schornstein mit 2,25 m lichter Mündungsweite-, ein anderer ist auf Georgschacht für die Kesselanlage Ii errichtet worden. Der fertige Koks wird ausgedrückt und abgelöfcht. Ein großer Teil kommt als Stückkoks sofort zum Verkauf, während ein geringer Teil auf einem Brech- werk zerkleinert wird. (Wert der Kokerei und Brikettfabrik: Geregelter, gleichmäßiger Gang des gesamten Grubenbetriebes ■— Regulator des Werkes, Herstellung eines lagernngssähigeren Pro- dnktes von höherem Heizwert und größerer Reinheit usw.). Das wichtigste Glied der Georgschachtaulage ist das Elek- trizitätswerk. Die durch zwei Kolbenmafchineu vou je 500 Pferdekräften (Ps) und eine Dampfturbodynamomaschine vou 1000 Ps entwickelte Kraft wird als elektrischer Strom von 500 Volt Spannung nach den einzelnen Betriebspunkten des Georg- schachtes und als hochgespannter Strom von 6000 Volt durch ein Hochspannungskabelnetz nach den entfernteren Betrieben bei Obernkirchen und der neuen Schachtanlage Wf 2 verteilt und dient zum Antrieb der Elektromotore und zur Beleuchtung. Ein Wasserturm von 26 m Höhe sammelt das für den Werksbetrieb nötige Wasser in einem Behälter, der 250 cbm oder 250 000 I saßt. (Wv. Eimer ä 10 1 sind das? Vergleich mit dem Raum- *) Schichtenprofil des Georgschachtes: Dammerde und Lehm...... 1,00 m Sandstein....................2 00 m Kies und Gerölle........ 0,60 „ Kleines Kohlenflöz.......0,20 ., Blauer und gelber Ton...... 0,90 Sandstein ... 8 45 u,ou „ Hauptkohlenflöz . . 0,15 „ Liegender Tonschiefer 243,90 in 0,50 „ 2,00 „
   bis 10 von 129 weiter»  »»
129 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 129 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 0
1 2
2 0
3 1
4 1
5 10
6 3
7 63
8 1
9 5
10 12
11 3
12 0
13 1
14 5
15 0
16 1
17 5
18 18
19 51
20 6
21 6
22 1
23 24
24 5
25 0
26 1
27 0
28 1
29 1
30 2
31 0
32 0
33 0
34 0
35 0
36 0
37 3
38 9
39 0
40 0
41 5
42 0
43 0
44 5
45 13
46 0
47 0
48 0
49 22

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 44
1 55
2 13
3 83
4 20
5 23
6 160
7 2
8 5
9 10
10 5
11 16
12 100
13 9
14 29
15 7
16 75
17 167
18 9
19 16
20 5
21 143
22 6
23 42
24 31
25 15
26 16
27 16
28 43
29 1
30 3
31 13
32 1
33 24
34 2
35 5
36 21
37 11
38 10
39 142
40 20
41 11
42 42
43 21
44 3
45 83
46 6
47 35
48 31
49 68
50 91
51 4
52 26
53 3
54 59
55 143
56 3
57 55
58 9
59 13
60 2
61 4
62 19
63 14
64 33
65 8
66 17
67 0
68 29
69 13
70 170
71 38
72 11
73 8
74 1
75 38
76 72
77 146
78 2
79 15
80 4
81 15
82 25
83 10
84 46
85 3
86 0
87 134
88 7
89 36
90 6
91 119
92 202
93 18
94 165
95 12
96 2
97 11
98 125
99 4

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 18
1 10
2 8
3 45
4 0
5 1
6 51
7 7
8 3
9 3
10 3
11 6
12 100
13 2
14 11
15 41
16 2
17 0
18 3
19 11
20 5
21 2
22 11
23 7
24 223
25 27
26 1
27 26
28 21
29 12
30 0
31 2
32 13
33 34
34 72
35 0
36 4
37 21
38 10
39 11
40 1
41 2
42 16
43 12
44 0
45 2
46 21
47 57
48 15
49 2
50 35
51 42
52 7
53 1
54 8
55 1
56 1
57 2
58 2
59 52
60 2
61 0
62 6
63 10
64 5
65 2
66 1
67 3
68 2
69 0
70 3
71 0
72 7
73 2
74 24
75 24
76 1
77 1
78 4
79 1
80 4
81 97
82 4
83 69
84 21
85 167
86 6
87 9
88 8
89 77
90 7
91 35
92 1
93 1
94 13
95 91
96 2
97 7
98 6
99 2
100 19
101 6
102 17
103 4
104 10
105 0
106 3
107 22
108 11
109 20
110 27
111 15
112 9
113 10
114 13
115 11
116 13
117 1
118 0
119 26
120 8
121 14
122 1
123 5
124 136
125 28
126 11
127 47
128 19
129 14
130 14
131 91
132 1
133 9
134 68
135 1
136 37
137 3
138 46
139 2
140 10
141 1
142 29
143 12
144 1
145 4
146 8
147 2
148 3
149 5
150 1
151 0
152 16
153 2
154 1
155 6
156 8
157 1
158 0
159 12
160 15
161 1
162 6
163 9
164 29
165 6
166 13
167 1
168 14
169 2
170 2
171 5
172 0
173 26
174 1
175 90
176 3
177 91
178 6
179 17
180 41
181 7
182 28
183 46
184 10
185 4
186 14
187 13
188 9
189 93
190 1
191 1
192 6
193 44
194 2
195 7
196 22
197 3
198 2
199 7