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1. Heimatkunde des Fürstentums Schaumburg-Lippe - S. 16

1912 - Stadthagen : Heine
16 — 4. Die Erdschichten unserer Heimat und Umgebung. Entstehung und Faltung der Erdrinde. Die Ober- flächengestalt unserer Erde war und bleibt einer steten Veränderung unterworfen. Das Ergebnis dieses fortlaufenden Werdeganges ist ihr jetziger Zustand. Die Wissenschaft, welche uns mit dem Werde- gange und dem Bau der Erde bekannt macht, ist die Geologie (Erd- lehre); die Vertreter dieser Wissenschaft werden Geologen genannt. Nach der Annahme der Geologen war unsere Erde einst ein Teil der Sonne (Hypothese von Kant-Laplace). Sie löste sich als eine gasförmige oder feurig-flüssige Masse vom Sonnenball los und beschrieb fortan ihre eigenen Bahnen. Allmählich kühlte sie sich int kalten Weltenranme, dessen Temperatur um — 273° C. herum liegt, immer mehr ab. Zuerst bildete sich eine feste Erdkruste, auf der sich uach und nach auch das Wasser, welches bislang in Form von Wasserdampf iu der Atmosphäre vorhanden war, niederschlug und sich iu deu Vertiefungen der Erdoberfläche zu Seen und Ozeanen ansammelte. Die mit der allmählichen Abkühlung des Erdinnern verbundene Verringerung des Ranmumsanges hatte nun zur Folge, daß die bereits erstarrte Erdkruste für den Kern zu weit wurde und sich iu Falteu legte. So entstanden alle die großen Faltengebirge der Erde. (Es ist das ein Vorgang, der sich mit dem Zusammenschrumpfen eines erkaltenden Bratapfels ver- gleichen läßt). Gesteinsbildnng ans fenrigfinsftgem Material. Dabei zerbricht jedoch die spröde Erdrinde in viele Schollen. Einzelne sinken, begleitet von gewaltigen Erdbeben, in die Tiefe, und aus den entstandenen Spalten dringt oft die glutflüssige* Masse (das Magma) des Erdinnern an die Oberfläche oder bis in die Nähe derselben und erstarrt dort. Es entstehen so aus dem seurigslüssigen Magma vielerlei Gesteine, z. B. die Basalte und Granite, auch die Laven unserer heute uoch tätigen Vulkane.

2. Heimatkunde des Fürstentums Schaumburg-Lippe - S. 17

1912 - Stadthagen : Heine
17 — Schichtgesteine. Das Wasser arbeitet nun den gebirgs- bildenden Kräften entgegen; es trägt die entstandenen Gebirge und Unebenheiten der Erdoberfläche allmählich wieder ab und hat das Bestreben, alles wieder einzuebnen. Es dringt im Gebirge in die Risse der Felsen ein, gefriert dort, nimmt als Eis mehr Raum ein und zersprengt nach und uach die Gesteiue in kleine Stücke, welche dann die Bäche und Flüsse täglich in großer Menge forttragen und unterwegs oder an ihrer Mündung im Meere als Saud und Schlamin absetzen. So entstanden nacheinander die geschichteten Gesteine, welche sich wie ein Stapel Bücher übereinander lagern. Zu dieser Gruppe gehören sämtliche Gesteinsschichten unseres Gebietes. Den Vorgang, daß Wasser Schlamm-, Sand- und Kiesmassen in Schichten absetzt, können wir täglich an geeigneten Stellen unserer Bäche und Teiche, uach starken Regengüssen auch iu allen Rinnen, in denen Wasser geflossen, beobachten. Wir bemerken dann, daß sich die Schichten immer annähernd wagerecht abgesetzt haben. Das- selbe gilt für alle vom Meere abgelagerten Gesteine. Wenn wir daher in unserer Umgebung, z. B. in dem Bahneinschnitt des Weser- gebirges am Jakobsberge (Porta) oder in den Rehbnrger Bergen, die Gesteinsschichten heute in stark geneigter Stellung vorfinden, so sind wir gezwungen anzunehmen, daß erst nach dem Absatz dieser Gesteine durch gebirgsbildeude Kräfte, durch Senkung oder Hebung einzelner Schollen, die steile Lagerung zustande kam. Darauf konnte dann das Wasser iu den stark zerrütteten und zerbrochenen Erd- schollen seine ausnagende und zerfressende Tätigkeit beginnen und tiefe Schluchten und Täler besonders da auswaschen, wo es auf wenig widerstandsfähige Gesteine traf. Darauf ist die Tatfache zurückzuführen, daß auch in unserem Gebiete die Kämme vmb Steil- kanten der Berge allemal von den festeren und widerstandsfähigeren Gesteinen gebildet werden, während in den Tälern weichere Gesteine, meist Tone und Mergel, anzutreffen sind. Alter der Schichtgesteine. Versteinerungen. Die ge- schichteten Gesteine folgen in der Weise übereinander, daß in der Regel die zu unterst liegenden die älteren, die oberen die jüngeren sind. Man bestimmt nuu das Alter der Schichten nach den sich in ihnen findenden versteinerten Lebewesen. Es gilt hier im allge- meinen die Regel, daß die ältesten Schichten einfachere und niedrig

3. Heimatkunde des Fürstentums Schaumburg-Lippe - S. 71

1912 - Stadthagen : Heine
gleichmäßig aus, als ob der Stein mit einer Säge durchschnitten Ware. Jetzt wird die abgestoßene Steinplatte zur Arbeitsstelle geschafft. Man hebt die Platte mit Brechstangen etwas in die Höhe und legt eine Walze unter. Einige Arbeiter ziehen nun den Stein vor, andere schieben nach. Damit diese Arbeit gleichmäßig geschieht, singt man u. a. dabei: Wisse mal — sau I Gaiht hei gaut — leih! He — sau! Aus das letzte Wort wird gezogen und geschoben, bis der Stein an die Kante des Felsens gebracht ist. Hier läßt man ihn in den Bruch hinabgleiten, wo er dann an der Arbeitsstätte nach Maß zugerichtet wird. Liegt der Steinbruch tiefer als die Bearbeitungsstelle, so müssen die losgelösten Steinblöcke mittels starker eiserner Ketten durch Winden nach oben gebracht werden. Sind mehrere Rohblöcke hergerichtet, so werden sie auf Wagen geladen und nach den Stein- Hauereien oder auch sofort nach den Bahnhöfen befördert. Ein solches Stein- fuhrwerk wird gewöhnlich mit einer Fracht bis zu 150 Ztr. — 7500 kg belastet (1 cbm Sandstein hat etwa 50 Ztr. Gewicht). Man bearbeitet auch Blöcke, die bis zu 10 000 kg schwer sind. Große Platten werden in einer Dampffägerei in beliebige Stücke zerschnitten. Man benutzt dazu dünne Drahtseile und lineal- förmige Sägen. Die durch Reibung entstehende Schnittstelle wird unausgesetzt mit Kies und Wasser versehen. — In der Nähe der Brüche und am Fuße des Berges, z. B. aus dem Osterholzplatze in Nienstädt, in Stadthagen usw., sind Stein- und Bildhauereien, in denen die Steine weiter verarbeitet werden. Die Steinhauer, unter denen sich im Sommer wegen Mangels an einheimischen Arbeitern viele Italiener befinden, gebrauchen Hacke, Meißel und Schlegel. Sie verfertigen Treppenstufen, Tür- und Fenstereinfassungen, Torpfeiler, Schleis- und Mühlensteine, Tröge, Bildwerke und mancherlei andere Gegenstände. Ihre Be- schäftigung ist keine gesunde, da sie bei der Arbeit viel kalkhaltigen Sandstaub einatmen müssen, welcher der Lunge sehr schädlich wird. Daher erreichen sie selten ein hohes Alter. Die reichen Lehm- und Tonlager an den Abhängen des Bücke-- berges und in der anschließenden Ebene sind durch zahlreiche Ziegeleien aufgeschlossen. Früher wurde die Mehrzahl der Ziegel- steine mittels Handbetrieb hergestellt und in sogen. Feldösen ge- brannt. Mit der Backsteinbrennerei in freier Luft soll bei uns auf Veranlassung des betriebsamen Grafen Wilhelm zuerst 1765 auf dem Paskamp bei Steinhude und 1768 an 5 anderen Orten der Anfang gemacht worden sein. Seit Erfindung der Dampfmaschinen hat der Maschinenbetrieb den Handbetrieb allmählich fast verdrängt. Heute gibt es in unserem Lande 16 Ziegeleien mit Dampf- und 4 mit Handbetrieb. Im Jahre 1900 stellten unsere einheimischen Ziegeleien etwa 25 Millionen Mauersteine, Dachziegel und Röhren (Ent- Wässerung) her. Auf der Ziegelei. Der größte Teil der Ziegelsteine wird im Sommer hergestellt. Nur wenige Ziegeleien sind das ganze Jahr hindurch im Betriebe. In den Wintermonaten trifft man die ersten Vorbereitungen. Dann wird der im nächsten Sommer zu verarbeitende Ton gegraben. Unter dem Einfluß der Witterung (Frost, Regen, Dürre) zersetzt er sich. Dadurch wird er für die Verarbeitung geeigneter. Man schafft ihn in Kippwagen von dem Fundorte (der Gewinnungsstelle) nach der

4. Heimatkunde des Fürstentums Schaumburg-Lippe - S. 75

1912 - Stadthagen : Heine
75 gelangen ans dem 244 m tiefen Schacht) mittels des Förderkorbes zur Hängebank. Sie kommen dann zur Separation, wo sie teils als Rohkohlen direkt auf die Bahn gelangen, teils mittels eines 27 m hohen Becherwerks zur Wäsche abgeführt werden. Die zur Verkokung bestimmten Kohlen werden von der Wäsche über eine Brücke nach der Kokerei befördert. Die Kokerei enthält 60 geschlossene Ofen (System Dr. Brunck) mit Nebenprodukten- gewinnung. Die in die Oseu geschafften Kohlen werden zur Eut- züuduug gebracht und verkokt. Die Verkokung dauert etwa 36 Stunden. Die dabei sich bildenden Gase werden zu Teer und zu ammouiakhaltigem Wasser verdichtet. Der aus den Gasen abgeschiedene Teer und das Ammoniakwasser sammeln sich in Tiefbehältern und werden vermöge ihres spezifischen Gewichtes getrennt. Der Teer gelangt als fertiges Produkt sofort zum Versand, während das Ammoniakwasser zu schwefelig-faureu Am- moniaksalzen, die für die Düngemittelfabrikation großen Wert haben, weiter verarbeitet wird (Ammoniakfabrik). Der verblei- bende Rest an Gas dient zusammen mit erhitzter Luft als Brenn- stoff für die Kokerei und Kesselanlage I. Die Verbrennnngs- Produkte entweichen durch einen 60 m hohen Schornstein mit 2,25 m lichter Mündungsweite-, ein anderer ist auf Georgschacht für die Kesselanlage Ii errichtet worden. Der fertige Koks wird ausgedrückt und abgelöfcht. Ein großer Teil kommt als Stückkoks sofort zum Verkauf, während ein geringer Teil auf einem Brech- werk zerkleinert wird. (Wert der Kokerei und Brikettfabrik: Geregelter, gleichmäßiger Gang des gesamten Grubenbetriebes ■— Regulator des Werkes, Herstellung eines lagernngssähigeren Pro- dnktes von höherem Heizwert und größerer Reinheit usw.). Das wichtigste Glied der Georgschachtaulage ist das Elek- trizitätswerk. Die durch zwei Kolbenmafchineu vou je 500 Pferdekräften (Ps) und eine Dampfturbodynamomaschine vou 1000 Ps entwickelte Kraft wird als elektrischer Strom von 500 Volt Spannung nach den einzelnen Betriebspunkten des Georg- schachtes und als hochgespannter Strom von 6000 Volt durch ein Hochspannungskabelnetz nach den entfernteren Betrieben bei Obernkirchen und der neuen Schachtanlage Wf 2 verteilt und dient zum Antrieb der Elektromotore und zur Beleuchtung. Ein Wasserturm von 26 m Höhe sammelt das für den Werksbetrieb nötige Wasser in einem Behälter, der 250 cbm oder 250 000 I saßt. (Wv. Eimer ä 10 1 sind das? Vergleich mit dem Raum- *) Schichtenprofil des Georgschachtes: Dammerde und Lehm...... 1,00 m Sandstein....................2 00 m Kies und Gerölle........ 0,60 „ Kleines Kohlenflöz.......0,20 ., Blauer und gelber Ton...... 0,90 Sandstein ... 8 45 u,ou „ Hauptkohlenflöz . . 0,15 „ Liegender Tonschiefer 243,90 in 0,50 „ 2,00 „

5. Heimatkunde des Fürstentums Schaumburg-Lippe - S. 66

1912 - Stadthagen : Heine
— 60 — Das Kohlen gebiet i m Osten. 1. Der Vückeberg. Der Bückeberg nebst seiner w Fortsetzung, dem Harrl, bildet den s Flügel der Schaumburger Wealdenmulde. Der Steilhang des Höhenzuges findet sich an der Südseite, wo die Schichten gegen den Berg einfallen und die Schieferköpfe zu Tage treten. Der Nordabhang ist flach geneigt und geht ganz allmählich in die Ebene über. Hier fallen die Schichten mit dem Berge ein (parallel der Oberfläche). Den Kamm des Berges bildet ein feinkörniger, heller und meist fester Sandstein, der eines der besten Baumaterialien von Deutschland liefert. Auf manchen Schichtflächen hat man sowohl hier als auch iu deu Rehburger Bergen dreizehige Tierfährten gefunden, die wahrscheinlich von einer gewaltige Größe erreichenden Reptilart (Iguanodon) her- rühren. (Eine derartige Steinplatte ist am Gyrnuasialgebäude iu Bückeburg aufgestellt.) Die Mächtigkeit des Sandsteins beträgt hier 12—15 m (am Osterwalds 200 m, am Deister 150 m) und nimmt nach Xv hin allmählich ab. Der die Sandsteine überlagernde obere Schieferton nimmt in derselben Richtung au Mächtigkeit Nier\städt+ 100 rrt Borstel 125 m n.t in u. Kreide Cjura Kalkschiefer und Plattenkalk. 2. Mergel. 3. Serpulit. 4. Unterer Schieferton. 5. Sandstein. 6. Oberer Schieferton. 7. Hilston. 8. Diluvium. Querschnitt durd) den Bücheberg.

6. Heimatkunde des Fürstentums Schaumburg-Lippe - S. 107

1912 - Stadthagen : Heine
— 107 — Das Kerg- und Flachland im Süden und Westen. 1. Der Harrt. Der Harrl ist aus Schichten der Wäldertonformation anfge- baut. Deni unteren Schiefer entspringen anscheinend die heil- kräftigen Schwefelquellen des Bades Eilsen. Das Wasser dieser Quellen enthalt reichlich Schwefelwafferstoffgas gelöst, dessen Ge- nuß bei Gichtkrankheiten einen wohltätigen Einfluß ausüben soll. Schwefelwasserstoff ist ein farbloses Gas, das einen üblen Geruch nach faulen Eiern besitzt. Der Schlamm, welcher zu deu Bädern verwandt wird, fiudet sich längs des Auebaches iu der Nähe vou Eilsen in größeren und kleineren Nestern ziemlich nahe unter der Oberfläche. Er besteht zum guten Teil aus halb vermoderten Pflanzenresten, deren Zersetzung unter dem Einfluß von Schwefel- quellen sich vollzieht. Im Spätherbst wird er gegraben und bleibt dann in einem großen Reservoir unter stetem Zufluß von Schwefelwaffer bis zum Gebrauch in der Badezeit stehen. Man füllt ihn dann mit Eimern in die Badewannen. — Der Sand- stein des Harrls nimmt in der w Hälfte des Berges an Mächtig- keit ab und wird zuletzt schiefrig. Er wurde früher in zahlreichen Steinbrüchen gewonnen. In ihm finden sich schön erhaltene ver- steinerte Pslanzenreste, z. B. Farnkräuter. Uame, Lage und Gestalt. Der Name (alt haruclo, hargle) bedeutet heiliger Hain. Wahrscheinlich war der Harrl mit dem Bückeberge in altgermanischer Zeit der in unserer Gegend gesuchte heilige Wald des Donar (die Silva Sacra Herculis). In ihm be- fand sich vielleicht an der Stelle des heutigen Obernkirchen eine wichtige Heiligtumsstätte, die unter dem Schutze der hier gleichfalls Vermuteten alten Gaufeste stand (S. 82). Der zu einer Höhe von 213 rn ansteigende Harrl ist die größte landschaftliche Zierde in dem s Teile unserer Heimat. Als w Ausläufer des Bückeberges dehnt er sich zwischen den Qnertälern von Bad Eilsen und Bückeburg iu einer Läuge von 3 72 km und einer Breite Von fast 11/2 km aus und erscheint als ein einzelner kegelförmiger Berg. (Die genannten Quertäler bilden die Fortsetzung der Pässe des Wesergebirges an der Arensburg und bei Kleinbremen.) Er läuft parallel mit der

7. Erzählungen aus der Griechischen Geschichte in biographischer Form - S. 178

1873 - Oldenburg : Stalling
178 nach Asien; an den König Artaxerxes, den Nachfolger des Terxes, hatte er schon ein Schreiben folgenden Inhalts geschickt: „Ich, Themistokles, komme zu dir, der ich, so lange ich mich gegen deines Vaters Angriffe zu vertheidigen genöthigt war, deinem Hause am meisten von allen Griechen Schaden zugefügt, aber noch weit mehr Gutes erwiesen habe, nachdem ich mich wieder in Sicherheit befand, er aber unter Gefahren sich Zurückzog. Denn ich habe ihn benachrichtigt, daß man damit umging, die Brücken über den Hellespont zu zerstören. Man ist mir daher Dank für meine Wohlthat schuldig: und auch jetzt noch im Stande, dir wichtige Dienste zu leisten, bin ich hierher gekommen, da mich die Griechen wegen meiner Freundschaft gegen dich verfolgen. Ich will aber nach Jahres- frist dir selbst eröffnen, warum ich hierher gekommen." Der König bewunderte den Verstand des Themistokles und billigte seinen Plan. Themistokles machte sich in Jahres- frist mit der Persischen Sprache und den Landessitten bekannt und erschien nach Verlauf des Jahres vor dem König. Er gelangte wegen seines Ruhmes bei ihm zu großem Ansehen, besonders weil er dem König Hoffnung zur Unterwerfung Griechenlands machte und sich in jeder Hinsicht als einen einsichtsvollen Mann bewies. Der König beschenkte ihn reichlich und gab ihm drei Städte Zu seinem Unterhalte: Magnesia sollte ihm das Brod, Lampsaküs den Wein und Myus die Zukost liefern. Ueber seinen Tod sind die Nachrichten ver- schieden;,nach der einen starb er an einer Krankheit, nach der ^.^^andern an Gift, das er freiwillig genommen habe, weil er dem König sein Versprechen, Griechenland zu unterwerfen, nicht halten konnte oder wollte. Zu Magnesia wurde er begraben, jedoch sagte ein Gerücht, seine Gebeine seien heimlich nach Attika gebracht und dort beigesetzt. Vier Jahre vor Themistokles Verbannung war auch fsfriftibes gestorben in solcher Armuth, daß er kaum die Kosten y seines Begräbnisses hinterließ. Die dankbaren Athener statteten seine Töchter auf öffentliche Kosten aus.

8. Altertum - S. 104

1894 - Oldenburg : Stalling
104 Mittelmeer die Hlfsmittel, nun auch das bergewicht im Osten zu erringen, und es begann der Kampf mit den aus Alexaudei-s des Groen Weltmonarchie entstandenen Reichen. Schon tocchreitb des zweiten finnischen Krieges hatte Philipp Iii. von Mace-donien, der Bundesgenosse Hannibals, einige mit Rom verbndete griechische Staaten angegriffen und dadurch den ersten mace-donischen Krieg (215206) erregt. Der Friede dauerte nicht fange. Bald machte Philipp Eroberungen in Kleinasien, und König Emeues vou Pergamus (in Kleinasien) und die Rhodier baten Rom mit Hlse. Da entstand der zweite macedonische Krieg (200197). Der Sieg des Konsuls Quinctius Fla-mininns bei Kynoskephal in Thessalien (197) ntigte ihn, Frieden zu schlieen und alle Eroberungen zu rumen. Dte Griechen erklrte der rmische Feldherr im Namen des Senates fr frei und selbstndig. Nicht lange nachher, im Jahre 190, unterlag auch Philipps unzuverlssiger Bundesgenosse, Antiochus Iii. von Syrien, bei Magnesia (am Sipylusgebirge in Kleinasien) der rmischen Kriegskunst und Tapferkeit und trat in einem schimpf-lichen Frieden Kleinasien bis an den Taurus ab (189). Inzwischen hatten die Rmer den macedonischen Philipp mannigfach zum Kriege gereizt' doch erst nach seinem Tode erffnete sein Sohn Persens den dritten macedonischen Krieg (171168); aber der Sieg des milius Paulus bei Pydna (168) entschied gegen ihn; Macedonien ward unterworfen und in vier Teile zerlegt, und Perseus endete in rmischer Gefangenschaft. Auch die griechischen Staaten erlitten schwere Demtigungen. In Epirns wurden 70 Ortschaften, die es mit Perseus gehalten, zer-strt und die Einwohner in die Sklaverei verkauft. Knnibals und Scipios Ende. Nach dem zweiten punifchen Kriege sorgte Hnnibal als Beamter in Karthago fr das Wohl seines Bater-Ietndes. Da ihm aber eine römisch gesinnte Partei keine Ruhe gnnte, so ging er zum Antiochus von Syrien, der gerade den Krieg gegen Rom beabsichtigte, aber die weisen Ratschlge Hannibals verachtete. Nach der Besiegung des Antiochus floh Hnnibal zu Prsias, König von Bithynien, wo er eine Zeitlang in Frieden lebte, bis die Rmer seinen Aufenthalt auskundschafteten. Da nahm er Gist mit den Worten: So

9. Altertum - S. 116

1894 - Oldenburg : Stalling
116 A. Gabinius gegen den Willen des Senats der Oberbefehl gegen sie ber-tragen mit einer Macht, wie sie noch kein Feldherr besessen. Er teilte das Mittelmeer in 13 Bezirke und begann nun ein Treibjagen von Westen nach Osten, durch welches er den Krieg in drei Monaten beendete. Die berwundenen verpflanzte er ins Binnenland. Der dritte mithridatische Krieg (7464). Inzwischen hatte (nach einem unbedeutenden Feldzuge, den man den zweiten mithri-Mschen Krieg nennt) im Jahre 74 der dritte Krieg gegen Mithridates, König von Pontus. begonnen. Dieser war nach dem Tode des Knigs Nieomedes von Bithynien, der die Rmer zu Erben eingesetzt hatte, in dieses Land eingefallen und berall als Befreier vom rmischen Joch aufgenommen worden. Der rmische Feldher Liciuius Lncullus, bei; ausgezeichnet durch griechische Bildung, sich erst selbst durch Wissenschaft zum Feldherrn berufe erhoben hatte, fhrte sieben Jahre lang (7467) den Krieg mit glcklichem Erfolg. Er schlug den Mithridates bei der Belagerung von Chzikus im Jahre 73. dann zum zweiten Male in der Nhe des Halys und vertrieb ihn aus seinem ganzen Reiche. Als Mithridates sich zu seinem Schwiegersohn Tigrnes, König von Armenien, flchtete, griff er auch diesen an und besiegte ihn jenseits des Euphrats bei seiner Hauptstadt Tigrauoeerta (69). Da ntigten ihn die Meutereien seiner zuchtlosen Soldaten, denen er, während er sich selbst mit den Schtzen des Morgenlandes be-reicherte, keine Plnderungen gestattete, zur Rckkehr. Da er sich zugleich durch menschliche Behandlung der Kleinasiaten, deren seit Sulla ins Ungeheure angewachsene Schuldenlast er herabgesetzt hatte, den Ha der rmischen Kapitalisten (der Ritter oder Staats-Pchter) zugezogen hatte, so arbeiteten diese an seinem Sturze. Der Oberbefehl ward ihm genommen und dem Pompejus bertragen. Lucullus als Privatmann. Lueullus kehrte nach Rom zurck und lebte fern von Staatsgeschften im Genu seiner Reichtmer auf seinen Landgtern; durch seinen malosen Luxus eine einzige Mahlzeit kostete 30 000 Mark bte er einen verderblichen Einflu aus. (Durch ihn wurden die Kirschen und andere Obstsorten in Europa einheimisch.) Pompejus, auf den Vorschlag des Tribunen Manilius mit den umfassendsten Machtmitteln und unbeschrnktem Oberbefehl

10. Erzählungen aus der römischen Geschichte - S. 72

1861 - Oldenburg : Stalling
72 um die Ankunft der Feinde in Italien zu erwarten. Hannibal hatte nach dem Uebcrgange über die Alpen seinem Heere wenig Rast gegönnt und war rasch bis an den Ticinus, einem Nebenfluß des Po. vorgedrungen. Als beide Heere einander nid)t mehr fern waren, zogen eines Tages beide Feldherren, von ihrem Reitergeschwader be- gleitet, aus, um die Gegend und die Stellung des Feindes auszukundschasten. An den aufsteigenden Staubwolken erkannte jeder des andern Nahe, und die Heere wurden in Schlacht- ordnung gestellt. Scipio stellte die Wurfschützen und die Gal- lischen Reiter in die Fronte, die Römischen und den Kern der Bundesgenossen in das Hintertreffen, so daß Reiterei und Fuß- volk hier unternüscht standen. Hannibal nahm einen Theil der Reiter in die Mitte, bildete aus dem Kern des Heeres eine Masse, und stellte die leichte Numidische Reiterei an den Flü- geln auf. Hannibal hatte zuvor seine Krieger ermuntert; den Gal- lischen Bundesgenossen, die von den Römern abgefallen und zu ihm übergegangen waren, hatte er Geld und Gut, den Sclaven die Freiheit verheißen, so daß Alle von Kampflust beseelt waren. Die Römer dagegen hatte ein ungünstiges Vor- zeichen in Angst gesetzt: ein Wolf war ins Lager gedrungen, hatte die, welche sich ihm in den Weg stellten, zerrissen und war dann unversehrt entronnen. Als nun das Feldgeschrei erhoben wurde, flohen die Wurfschützen sofort durch das Hintertreffen in die zweite Linie. Nun nahm die Reiterei den Kampf auf und führte ihn eine Zeit lang unentschieden fort, bis die aus den Flügeln stehenden Numider durch eine kleine Schwenkung sich im Rücken zeigten. Dieser Schrecken schlug den Muth der Römer nieder, und ihre Angst wuchs, da jetzt auch der Cónsul verwundet niederstürzte und getödtet worden wäre, wenn nicht sein Sohn, der nachher so berühmt geworden Scipio Africanus — oder nach Anderen ein treuer Sclave — ihn gerettet hätte. Die Reiterei nahm den Verwundeten in die Mitte und brachte ihn in's Lager zurück. Da die Ueberlegenhcit Hannibals in Reiterei bestand,
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