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1. Geschichte des Alterthums - S. 579

1852 - Weimar : Albrecht
t 579 und brachte in die Finanzen eine solche Ordnung, daß die Kartha- ger schon im zehnten Jahre des Friedens den Römern den ganzen Tribut zu zahlen vermochten. Aber eben dieser Kampf gegen alle Mißbräuche des Staates regte seine Gegner auf; sie klagten ihn in Nom an, daß er mit dem König Antiochus von Syrien in geheime Verbindung gegen Rom getreten sei, und zwangen ihn auf diese Weise, sich dem drohenden Verderben durch die Flucht zu eutziehen (195 v. Chr.). Er begab sich über Tyrus, wo er die ehrenvollste Aufnahme fand, nach Syrien zum König Antiochus, welcher ihn mit der größten Auszeichnung behandelte. Der von Hannibal dem Antiochus ertheilte Rath, den Krieg nach Italien zu versetzen, kam nicht zur Ausführung, und in den nach der Schlacht bei Magnesit! (190 v. Chr.) dem Antiochus gestellten Friedensbedingungen wurde auch die Auslieferung Hannibals verlangt. Hannibal entfloh zuerst nach Kreta, wo er einige Jahre zubrachte, und begab sich dann zum König Prusias nach Bithynien und leistete diesem im Kriege gegen den Römerfreund Eumenes von Pergamum nützliche Dienste. Als Titus Quinctius Flamininus als römischer Gesandter nach Bi- thynien kam, entehrte er den römischen Namen durch eine unwür- dige Verfolgung des großen Karthagers. Prusias gab sich bereit- willig zum Werkzeuge her und ließ Hannibals Wohnung von Sol- daten umstellen, um ihn gefangen zu nehmen. Als Hannibal kñne Möglichkeit zu entkommen sah, tóbete er sich durch Gift 183 v. Chr. In demselben Jahre starb auch sein großer Gegner Scipio Afrika- nus und der ausgezeichnete Feldherr des achäischen Bundes Philo- pömen. Den Ruhm eines großen Feldherrn und Staatsmannes hat niemand dem Hannibal zu bestreiten gewagt. Man rühmt die Kühnheit seiner Plane, seine Raschheit und Besonnenheit bei der Ausführung, den unerschütterlichen Muth, dem kein Hinderniß zu groß schien, und vorzüglich die Gewalt, welche Hannibal über die Gemüther der Seinigen übte, so daß er in sein aus den verschie- denartigsten Bestandtheilen zusammengesetztes Heer Einheit zu brin- gen im Stande war. Livius tadelt an ihm aber auch große Fehler, besonders unmenschliche Grausamkeit und punische Treulosigkeit; doch die Geschichte, wie Livius selbst sie erzählt, bestätigt die Vor- würfe nicht. Nach Beendigung des zweiten punischen Krieges wandten sich die Römer gegen Hannibals Bundesgenossen Philipp von Maeedo- nien. Der Krieg begann 200 v. Chr. und wurde von T. Ouinc- tius Flamininus durch die Schlacht bei Kynoskephalä in Thessalien 197 v. Chr. beendigt. Philipp mußte 1000 Talente zahlen, seinen Sohn Demetrius als Geisel stellen, durfte nicht mehr als 5000 Sol- daten und^5 Schiffe halten, ohne Genehmigung des römischen Se- nates keinen Krieg führen und mußte endlich aus allen griechischen Städten seine Besatzungen ziehen. So wurde die mächtige Monar- chie zu einem kleinen, von allen Seiten beschränkten Staate her- abgedrückt und der Einfluß gänzlich aufgehoben, welchen Macedonien seit der Schlacht bei Sellafia (S. 457) auf Griechenland ausgeübt hatte. Bei der Feier der isthmischen Spiele ließ Flamininus durch einen Herold verkünden, daß die Römer alle griechischen Städte und 37 * Die Kriege in Asien und Griechenland bis zurzerstö- rung von Korinth.

2. Geschichte des Alterthums - S. 581

1852 - Weimar : Albrecht
581 den Küsten, benutzte seine Bergwerke besser, übte seine Truppen tüchtig ein und führte viele Thracier nach Macedonien, um die Be- völkerung zu vermehren. Die Römer suchten ihm auf jede Weise entgegen zu wirken, sie unterstützten seine Gegner, liehen den un- gerechten Klagen derselben willig Gehör und entschieden, so oft sie als Schiedsrichter auftraten, immer gegen Philipp. Es trat deshalb zwischen dem makedonischen König und den Römern eine heftige Spannung ein. Um Zeit zu gewinnen schickte Philipp seinen zwei- ten Sohn Demetrius nach Rom, welcher früher einige Jahre als Geisel daselbst gelebt und sich bei den römischen Großen beliebt ge- macht hatte. Demetrius benahm sich in Rom so klug, daß der Senat erklärte, er wolle um des Demetrius willen, da dieser ein aufrichtiger Freund des römischen Volkes sei, dem Philipp ver- zeihen. Diese Antwort erregte Mißtrauen und Zwiespalt in der königlichen Familie. Perseus, der altere Sohn Philipps, wußte in seinem Vater einen solchen Argwohn zu erregen, daß dieser den Demetrius verfluchte und töden ließ. Philipp starb 179 v. Ehr., ehe der Kampf mit den Römern zum Ausbruche kam, und es folgte ihm sein Sohn Perseus in der Regierung. An Haß gegen Rom und an Geneigtheit das Joch desselben abzuschütteln' fehlte es auch in Griechenland nicht; aber bei der herrschenden Verdorbenheit bil- deten sich in den griechischen Freistaaten zwei Parteien; die Edleren suchten die Selbständigkeit ihres Staates zu behaupten, während die Feigen und Selbstsüchtigen ihn an die Römer verriethen. Dem Hasse und der Geneigtheit zum Widerstände wirkte die lähmende Furcht entgegen, welche Roms Macht und Glück erzeugten. Den meisten vaterländischen Sinn zeigte noch der achäische Bund, so lange Philopömen an dessen Spitze stand; auch behauptete er in dem Verkehre mit Rom noch eine gewisse Selbständigkeit. Allein die Römer suchten ihn zu schwächen und die einzelnen Bundesglie- der zum Abfülle zu reizen. In Asien war ebenfalls vielfacher An- laß zu gerechtem Unwillen gegen Rom. Die Könige von Syrien, Pontus, Kappadocien und Bithynien sahen sich in allen ihren Schritten gegen die Vergrößerungssucht des den Römern befreunde- ten Eumenes durch Rom's gebieterische Befehle gehemmt. Perseus schloß mit Prusias von Bithynien und Seleucus Iv. von Syrien Verwandtschaftsbündnisse. Auch trat er mit dem von Rom bedräng- ten illyrischen König Gentius in Verbindung. Eumenes Ii. von Pergamum gab sich alle Mühe, die Römer zum Kriege gegen Ma- cedonien zu reizen. Er reiste 173 v. Chr. nach Rom und zählte in einer Rede, welche er im Senate hielt, ein ganzes Register von Vergehungen und die ganzen Streitkräfte und Hülfsmittel des Per- seus her. Der Krieg begann 171 v. Chr. Es gehörte bereits zur Politik der Römer, beim Ausbruch eines Krieges andere Staaten zu bearbeiten, zu locken und zu schrecken. Auch jetzt' war es den diplomatischen Künsten der Römer mittelst wiederholter Gesandtschaf- ten nach Aegypten, Asien und Griechenland gelungen, andere Staa- ten von der Unterstützung des Perseus und diesen selbst unter dem Scheine neuer Unterhandlungen von der eifrigen Betreibung seiner Rüstungen abzuhalten. Perseus beging Fehler über Fehler. Sein Geiz hinderte ihn, die Hülfe zu erlangen, welche der König Gentius

3. Geschichte des Alterthums - S. 582

1852 - Weimar : Albrecht
582 von Jllyrien und das mit Germanen vermischte gallische Volk der Bastarner, das im Norden der Donau wohnte, ihm für geringes Geld anboten. Eben so war sein Geiz schuld daran, daß sich die Unterhandlungen zerschlugen, welche der mit den Römern in Span- nung gerathene Eumenes mit ihm anknüpfte. Demohngeachtet wa- ren die Römer in diesem Kriege drei Jahre lang nicht glücklich, weil ihr Heer schlecht geführt und durch Plünderungen verdorben wurde. Daher wurde im Jahre 168 v. Ehr. dem Cónsul Lucius Aemilius Paullus, welcher bereits in einem Kriege mit den Ligurern sein Feld- herrn-Talent bewiesen hatte, dieser Krieg übertragen, und von ihm in der Schlacht bei Pydna Perseus entscheidend besiegt. Weit mehr um seine Schätze, als um seine Ehre besorgt, entfloh Perseus mit seinem Gelde, seiner Gemahlin und seinen Kindern nach der Insel Samothrace. Ein Kreter versprach ihm, ihn mit seinen Schätzen zu Schiffe an die thracische Küste zu bringen, segelte aber davon, als das Geld eingeschifft war. Perseus mußte sich dem die Insel bela- gernden römischen Befehlshaber ergeben, wurde nach Rom gebracht, dort mit den Seinigen im Triumphe des Aemilius Paullus mit aufgeführt und starb einige Jahre nachher im Gefängniß zu Alba. Die Macedonier, von ihrem Könige verlassen, unterwarfen sich dem Sieger. Das Verfahren gegen Macedonien zeigt die eigen- nützige und hinterlistige Politik der Römer. Macedonien wurde für frei erklärt, aber in vier Bezirke oder vier besondere Staaten ge- trennt; es sollte nur die Hälfte der Abgaben, welche es seinen Kö- nigen entrichtet hatte, den Römern bezahlen, aber es mußte auch jetzt die Kosten einer vierfachen Regierung tragen. Die Gold- und Silberminen und die Staatsdomänen sollten unbenutzt bleiben, kein Holz zum Schiffsbau mehr gefällt werden. Endlich wurde je- der Handelsverkehr und alle Heirathen zwischen den Bürgern der vier neuen Staaten verboten. Schon hieraus ging die Absicht der Römer, Macedonien ohnmächtig und unschädlich zu machen, hervor. Noch deutlicher zeigte sich dieses, als alle Macedonier, welche jemals bei der Staatsverwaltung oder im See- oder Kriegsdienst ange- stellt gewesen waren, sowie alle Reichen mit ihren Familien unter Androhung der Todesstrafe gezwungen wurden, ihre Heimath zu verlassen und sich nach Italien überzusiedeln. Im Jahre 168 v. Chr. wurde auch Jllyrien von den Römern unterworfen, in ähnlicher Weise wie Macedonien behandelt und in drei Theile getheilt. Die Epiroten wurden von Aemilius Paullus auf Befehl des Senates auf eine wahrhaft schauderhafte Weise da- für gestraft, daß sie sich dem Perseus angeschlossen hatten; 70 Städte von Epirus wurden rein ausgeplündert, die Mauern niedergerissen und 150,000 Einwohner als Sklaven weggeführt. Auch Eumenes und die Rhodier mußten harte Kränkungen dafür erdulden, daß sie während des Krieges mit Perseus in ihrer Treue gegen die Römer geschwankt hatten. Die von Rom abhängigen asiatischen Könige und die griechischen Städte wetteiferten in knechtischer Unterwürfigkeit und kriechender Schmeichelei. Prusias von Bithynien nannte sich einen Freigelassenen des römischen Volkes und die römischen Sena- toren seine rettenden Götter; er küßte, als er nach der Besiegung des Perseus persönlich seine Glückwünsche darbrachte, die Schwelle

4. Geschichte des Alterthums - S. 608

1852 - Weimar : Albrecht
608 schlag, dem Pompejus die Fortsetzung des Krieges gegen Mithrida- tes zu übertragen, ihm die bereits zur Unterdrückung der Piraten ertheilte Macht zu lassen und ihm außerdem alle in den asiatischen Ländern stehenden Truppen unterzuordnen. Der Antrag war un- nöthig, da der Krieg durch Lucnllus so gut wie beendigt war. Bald nachdem Sulla nach Italien zurückgekehrt war, hatte dessen Legat Murena den Krieg mit Mithridates wieder begonnen, jedoch ohne Glück geführt. Auf den Befehl Sulla's war von einem andern Le- gaten 81 v. Chr. der Friede wieder hergestellt worden. Einige Jahre später aber, als die Römer mit Sertorius, mit den Sklaven und mit den Seeräubern Krieg führten, hatte, Mithridates die Waf- fen wieder ergriffen. Der römische Senat schickte deshalb 74 v. Chr. die beiden Consnln L. Licinius Lueullus und M. Aurelius Cotta mit zwei Heeren nach Asien. Lueullus, welchem einige Jahre nach einander die Leitung des Krieges übertragen wurde, nöthigte im dritten Jahre des Krieges den Mithridates aus seinem Reiche nach Armenien zu Tigranes zu fliehen. Lueullus drang dann auch in Armenien ein und nahm 69 v. Chr. Tigranokerta, die Hauptstadt des Tigranes, ein. Allein mitten in seinem Siegeslauf wurde Lu- cullus gehemmt. Er hatte den Bedrückungen und dem Wucher der römischen Zollpächter und Kapitalisten, welche das unglückliche Klein- asien auf eine unmenschliche Weise aussaugten, Einhalt gethan und hatte sich dadurch den unversöhnlichen Haß aller der Römer zuge- zogen, welche Geldgeschäfte trieben. Diese einflußreichen Männer arbeiteten an seinem Sturze, und sie erreichten ihren Zweck um so eher, da auch die Mehrzahl der Soldaten an Lueullus Stelle einen anderen Anführer wünschten. Die Unzufriedenheit des Heeres hatte sich Lueullus dadurch zugezogen, daß er das Plündern verboten und die strengste Mannszucht gehalten hatte. Die Unzufriedenheit des Heeres ging in offene Auflehnung über, als Lueullus in Parthien einzudringen beabsichtigte. Er mußte dem Heere nachgeben, zog nach Mesopotamien und suchte das Heer durch die gemachte Beute und den Winteraufenthalt in dem warmen Klima mit sich auszusöh- nen. Seine Entfernung benutzte Mithridates und kehrte nicht nur in sein Königreich zurück, sondern besetzte auch Kappadoeien. Jetzt wurde dem Lueullus der Consul Manius Acilius Glabrio als Nach- folger gesandt, und die Soldaten verweigerten dem Lueullus den Gehorsam. Glabrio fühlte sich einem Kriege mit Mithridates nicht gewachsen, und es wurde auf den Vorschlag des Volkstribun C. Manilius 66 v. Chr. dem Pompejus der Krieg gegen Mithridates mit sehr ausgedehnter Vollmacht übertragen. Pompejus besiegte den Mithridates und Tigranes, er versammelte viele kleinasiatischen Für- sten um sich, hob einzelne Fürstenthümer auf und errichtete neue, vertheilte Diademe und schaltete wie ein Kaiser. Mithridates fand in dem Kampfe mit seinem Sohne Pharnaces 63 v. Chr. den Tod. Die unterworfenen Länder wurden als die Provinzen Asien, Bithy- nien, Cilicien und Syrien dem römischen Reiche einverleibt. Pom- pejus verließ Asien 62 v. Chr. und feierte im folgenden Jahre einen, höchst glänzenden Triumph. Der Reichthum und der Luxus des Orients wurden nach Rom versetzt, und Hunderttausende von ver- dorbenen Asiaten kamen als Sklaven in die römischen Familien.

5. Geschichte des Alterthums - S. 566

1852 - Weimar : Albrecht
566 nahm Kriegsdienste. Durch Schönheit, Kraft und Gewandtheit aus- gezeichnet, erwarb er sich durch sein einschmeichelndes und gefälliges Benehmen und mit Hülfe der Weiber die Gunst des Damas, welcher als General und als einer der reichsten und angesehensten Männer der Stadt ihm sehr förderlich war. Agathokles stieg bald zur Stelle eines Befehls- habers über tausend Mann empor, heirathete nach dem Tode seines Gönners dessen Wittwe und wnrde durch diese Heirath ein reicher Mann. Er wußte sich in Syrakus einen Anhang zu verschaffen und stürzte die Oligarchen; er konnte sich aber nur kurze Zeit an ihrer Stelle behaupten und wurde mit seiner ganzen Partei aus der Stadt vertrieben. An der Spitze eines Haufens vertriebener Syrakusaner leistete er den Tarentinern und anderen Städten Un- teritaliens Beistand. Als die Oligarchen aus Syrakus vertrieben worden waren, kehrte er mit anderen Flüchtlingen nach Syrakns zurück und erreichte seine Ernennung zum Feldherrn. Dann noch- mals vertrieben und wieder zurückgerufen, wurde er unter dem Titel eines Feldherrn und Wächters des Friedens als Haupt der Volks- partei an die Spitze des Staates gestellt (317 v. Ehr) Nun war Agathokles darauf bedacht, sich den Besitz seiner Herrschaft zu sichern. Er ließ die Mitglieder der seitherigen Negierung für Feinde des Vaterlandes erklären, dieselben durch seine Soldaten niederhauen und ihre Güter unter den Pöbel und seine Truppen vertheilen. Dann vertrieb oder ermordete er aber auch alle Anhänger der frü- heren Regierung, die sämmtlichen Verwandten derselben und alle diejenigen, deren Wohlstand der Befriedigung der Habgier seiner Soldaten dienen konnte. Die Zahl der Getödeten betrug 4000, die der Vertriebenen 6000. Agathokles konnte seitdem auf die Hefe des Volkes und auf seine vielen Söldner so fest vertrauen, daß er we- der des Herrschertitels, noch einer Leibwache zu bedürfen glaubte. Es gelang ihm auch, die Städte Agrigent, Messina und Gela unter die Oberhoheit von Syrakus zu bringen. Im Jahre 311 v. Chr.-brach ein Krieg zwischen Syrakus und Karthago aus. Agathokles behielt anfangs die Oberhand, wurde aber bald nachher in einer Schlacht völlig geschlagen und verlor 7000 Mann. In Folge dieser Niederlage fielen alle Städte von ihm ab und er wnrde auf den Besitz von Syrakus beschränkt und der Hafen von Syrakns von der feindlichen Flotte gesperrt. Aga- thokles wandte in seiner verzweifelten Lage ein eben so kluges als kühnes Rettungsmittel an. Er beschloß nämlich, mit dem Kerne seines Heeres nach Afrika überzusetzen und die Karthager in ihrem eigenen Lande anzugreifen, während ihre Kriegsmacht in Sicilien beschäftigt sei. Eine große und feste Stadt wie Syrakus war im Stande eine Belagerung auszuhalten. Es gelang dem Agathokles glücklich aus dem Hafen von Syrakus mit seiner Flotte zu entkom- men und die hohe See zu erreichen, und 310 v. Ehr. landete er an der Küste von Afrika. Hier verbrannte er sogleich seine Schiffe, um seinen Truppen nur zwischen Sieg oder Tod die Wahl zu las- sen. Zum Unglücke für Karthago herrschte im Senate seit langer Zeit Zwietracht, und es wurde deshalb die Führung des Heeres nicht einem Manne übertragen, sondern aus jeder der beiden strei- tenden Parteien ein Feldherr ernannt, Hanno und Bomilkar. Un-

6. Geschichte des Alterthums - S. 580

1852 - Weimar : Albrecht
580 Völker, welche bisher unter Philipp gestanden, für frei und unabhän- gig erklärten. Die Griechen brachen bei dieser Mittheilung in maßlosen Jubel aus, aber diese Unabhängigkeits-Erklärung war theils von Seiten des Flamininus nicht ehrlich gemeint, theils diente sie nur dazu die Zwietracht unter den Griechen von neuem anzuregen. Nach der Besiegung des macedonischen Königs erhielten die Römer bald Gelegenheit ihre Herrschaft auch nach Asten und Aegyp- ten hin auszudehnen. Das ägyptische Volk war ganz erschlafft und verweichlicht, die Regierung machtlos, und die meisten Könige star- den eines gewaltsamen Todes. Nach der Ermordung von Ptole- mäus Iv. Philopator 204 v. Chr. hatten die Römer die Obervor- mundschaft über seinen minderjährigen Sohn Ptolemäus V. Epi- phanes erhalten und behandelten Aegypten wie ein unterworfe- nes Land. In Syrien herrschte von 224 bis 187 v. Chr. Antiochus Iii. der Große, ein unternehmender und kräftiger Mann, welcher das tiefgesunkene seleucidische Reich wieder hob. Durch Eroberung grie- chischer Städte in Kleinasien und durch Besetzung des thraciscken Chersones wurde Antiochus in einen Krieg mit den Römern ver- wickelt, welche sich jetzt in alle griechischen Angelegenheiten mischten. Antiochus folgte nicht dem Rathe Hannibals, den Krieg nach Ita- lien zu versetzen, sondern ging 192 v. Chr. auf die Einladung der mit Rom entzweiten Aetoler mit seinen Truppen nach Griechenland. Hier wurde er 191 v. Chr. von Manius Acilius Glabrio bei den Thermopylen geschlagen, sein Heer vernichtet und er selbst entfloh nach Asien. Im I. 190 v. Chr. ging der Cónsul L. Cornelius Scipio, den sein Bruder Scipio Afrikanus begleitete, nach Asten und beendigte den Krieg durch die Schlacht bei Magnesia am Berge Sipylus. Antiochus mußte alle Länder diesseits des Taurus oder fast ganz Kleinasien abtreten, innerhalb zwölf Jahren 15,000 Ta- lente Kriegskosten zahlen und alle seine Kriegsschiffe und Elephanten den Römern übergeben. Bei dieser Gelegenheit, bei den Friedens- unterhandlungen und später, als römische Kommissäre die asiatischen Angelegenheiten ordneten, wurde dem Osten der Erde die römische Weltherrschaft förmlich kund gemacht. Fast alle Staaten von Asien brachten den Römern ihre Huldigung dar und schickten Gesandte nach Rom, um sich die Gunst der Herrn der Erde zu erbitten. Während dieser Kämpfe iu Griechenland und Asien, welche Rom der Weltherrschaft immer näher brachten, hatten die Rö- mer in den Kriegen mir. den noch unverdorbenen und kräfti- gen Galliern, Ligurern und Spaniern eine treffliche Kriegs- schule. In Spanien wurde die römische Herrschaft nur unter den hartnäckigsten Kämpfen gegründet. Roms Macht wuchs von Jahr zu Jahre, und das Verhalten der Römer gegen andere Völker wurde immer ungerechter, selbstsüchtiger, hinterlistiger und grausa- mer. So übten die Römer gegen Philipp von Macedonien einen immer härteren Druck und ließen ihm seine Abhängigkeit auf eine kränkende Weise fühlen, obgleich Philipp ihnen im Kriege gegen Antiochus gute Dienste geleistet hatte. Philipp kannte seine Lage sehr gut und suchte sich in eine wehrhafte Stellung zu setzen. Er verbesserte die Verwaltung seines Reiches, vermehrte die Zölle an

7. Geschichte des Alterthums - S. 3

1852 - Weimar : Albrecht
4) Die ganze Literatur eines Volkes, welche der treuste und hellste Spiegel von dem geistigen Leben desselben ist. 5) Mündliche Ueberlieferungen eines Volkes, selbst Sagen und Mythen. 6) Denkmäler jeder Art, Altäre, Grabmäler, Denksäulen, Gemälde, Bildsäulen, geschnittene Steine, Waffen, Geräthschaften. Die Auffindung des Geschehenen oder Vorhaudengewesenen ist Aufgabe der Geschichtsforschung, die Prüfung und Sichtung der Quellen hinsichtlich ihrer Glaubwürdigkeit ist Sache der Kritik. Die Ueberlieferungen vieler Völker beginnen mit Schöpfungs- ^^Aungs- sagen, welche in ihrer fabelhaften Hülle uns nur als die Anschauungs- ’q'" weise der Erzähler oder ganzer Zeitalter von Bedeutung sind. Be- wundernswürdig einfach ist die Erzählung von der Weltschöpfung, welche die Bibel enthält. Die Frage aber inwiefern in ihr sichere Auskunft über die Anfänge der Erde ertheilt wird, ist nach den ver- schiedenen Ueberzeugungen von der entscheidenden Autorität der heili- gen Urkunde sehr verschieden beantwortet worden. Auch die Auf- ^ch^-enn- schlüsse, welche die Beobachtungen und Forschungen der Naturkundigen turwiffen- über die Urwelt gewähren, lassen nur auf einzelne Punkte jener |rt)llfsen' dunkeln Region Lichtstrahlen fallen. Den geringsten Aufschluß er- halten wir dadurch über die Urzeit des Menschengeschlechts, mehr über die Thierwclt, am meisten über die Erde. Die Verschiedenar- tigkeit des Gesteins, seine Lagerungen und Schichten zeigen die deut- lichsten Spuren großer Revolutionen, welche die Erde einst erlitten hat, oder vielmehr die Erdrinde, denn das Innere der Erde kennen wir nicht. Die Geologie, die Wissenschaft, welche die Bildung der Erd- rinde zu erforschen sucht, stützt sich auf die Beobachtung von That- sachen, welche auch in spätern Zeiten Veränderungen der Erdober- fläche hervorgebracht haben. Denn man nimmt an, daß dieselben Erscheinungen bei der ursprünglichen Bildung thätig gewesen sind. Diese Erscheinungen lassen sich auf zwei zurückführen, auf die Wir- kungen großer Wassermassen und der feuerspeienden Berge. Je nach- dem die Geologen von der erstern oder letzten: dieser Wirkungen die Bildung der Erdrinde vorzugsweise ableiteten, hat mau sie Neptu- nisten oder Vulkanisten genannt. Die Neptunisten meinen, daß die Erde aus Wasser durch Niederschlag und Zurückziehen des Meeres entstanden sei; die Vulkanisten, daß zur Bildung der Erde vorzugs- weise Feuer thätig gewesen sei. Das ^Vorkommen von Seemuscheln und andern Meergeschöpfen auf dem festen Lande, ja auf Bergen, zuweilen in solcher Menge, daß der ganze Boden daraus besteht, be- weist, daß sie dort vom Meere abgesetzt sein müssen, und brachte schon die Alten auf den Gedanken, daß das Meer einst die Oberfläche der Erde ganz bedeckt und mannigfaltige Veränderungen hervorge- bracht habe. Daran knüpfte sich die Ansicht, daß die ganze Erdbil- dung vom Wasser herrühre; sie scheint sich besonders in Aegypten, wo d:e Wirkungen großer Ueberschwemmungen fortwährend zu be- obachten sind, entwickelt zu haben. Die Griechen hingegen, deren Wohnplätze den Erdbeben und vulkanischen Ausbrüchen ausgesetzt waren, neigten sich mehr den vulkanischen Vorstellungen zu. I *

8. Geschichte des Alterthums - S. 156

1852 - Weimar : Albrecht
156 Der König. \ wurde bei den Persern nie ausgebildet. Ein Hanptschritt zu der inneren Organisation des Reiches geschah durch die von Darms ver. anstaltetc Eintheilung desselben in Satrapien. Eine genaue Pro- vinzeintheilung ist das erste Erforderniß bei allen Staaten von größe- rem Umfange, welche Negierungsform sie anch haben mögen; in despotischen Neichen aber ist sie das einzige Mittel, den Despo- tismus von oben herunter zu organisiren und ihm dadurch seine Festigkeit zu geben. Wie mangelhaft auch die Eintheilung des Da- rius sein mochte, so war doch immer damit schon sehr viel gewonnen. Die regelmäßige Ernennung von Statthaltern war eine nothwen- dige Folge davon, sowie eine regelmäßigere Bestimmung der Tri- bute die Veranlassung dazu war. Der König von Persien war nicht nur das unumschränkte Ober- haupt, sondern auch der Eigenthümer von Land und Leuten; er war gleichsam der Mittelpunkt, um den sich alles drehte; dem Kö- nige gegenüber war Jeder Sklave, in seiner Hand war das Leben Aller. Selten zeigte sich der König dem Volke; Niemand durfte unangemeldet vor ihm erscheinen, und die Vorgelassenen mußten ihm wie einem Gotte ihre Verehrung bezeugen, sich vor ihm nie- derwerfen und den Boden küssen. Wer sich, sei es auch aus Ver- sehen, auf den königlichen Thron setzte, war des Todes schuldig. Wenn der König den angesehensten unter seinen Dienern ein Gast- mahl gab, so saß er mit seiner Gemahlin und seinen Kindern in einem besonderen Gemach. Gewissermaßen eine Einschränkung des königlichen Despotismus lag darin, daß auch er an ein strenges Hofceremoniel gebunden war. Die Beobachtung des Ceremoniels wurde als eine religiöse Psticht be- trachtet und verschaffte den Priestern einigen Einstuß auf den König. Der Priesterkaste, den Magiern, war die Erhaltung der wissenschaft- lichen Kenntnisse und die Ausübung der heiligen Gebräuche über- lassen. Die Magier machten als Priester, als Wahrsager und als Rathgeber des Königs einen wesentlichen Theil des Hofes aus, sie standen nebst den Verschnittenen und Weibern dem König am näch- sten. Es war ein Haupttheil von der Erziehung des Königs, daß er in der Lehre der Magier unterrichtet wurde. Diese Lehre mit persischen Begriffen vermischt hieß das Gesetz der Perser und Meder, und umfaßte die Kenntnisse aller heiligen Gebräuche, welche sich so- wohl auf die Verehrung der Götter, als auch auf das ganze Pri- vatleben jedes Ormuzddieners bezogen. Die Magier salbten den König bei seiner Thronbesteigung, führten die Jahrbücher über seine Regierung, bekleideten auch weltliche Staatsämter, welche Kennt- nisse erforderten, und leiteten die Bestattung der Könige. Dem Kö- nige am nächsten standen die sieben Reichsfürsten, welche ungehin- derten Zutritt zu dem Inneren des Palastes hatten, und von denen drei bei der Salbung des Königs die Ehrenämter verwalteten, ihn mit dem Kleide des Cyrns und mit der Tiara oder der königlichen Kopfbedeckung zu bekleiden und ihm den Degen umzuschnallen. Die Umgebung des Königs bildeten zahlreiche Leibwachen und eine er- staunliche Menge von Hofbedienten, welche freie Beköstigung hatten. Täglich wurden 15,000 Menschen von dem Tische des Königs ge-

9. Geschichte des Alterthums - S. 160

1852 - Weimar : Albrecht
160 ©emise Bil- dung. Die bildende Kunst. bot durch das ganze Reich. Die Aufforderung erging von dem König au alle Nationen des Reiches, und es wurde in derselben zugleich bestimmt, wie viel jedes Volk an Menschen, Pferden, Schif- fen oder Lebensmitteln liefern sollte. Ein solches Aufgebot verur- sachte eine Bewegung durch ganz Asien. Für alle Völker wurde ein gemeinschaftlicher Sammelplatz bestimmt, der z. B. bei Serres Zuge gegen Griechenland Cappadocien in Kleinasien war. Hier stießen die Schaaren aus allen Provinzen des Reiches zusammen, geführt von Anführern ihrer eigenen Nationen. Im Krieg selbst aber behielten diese nickt die Leitung, sondern die Anführer wurden aus den Persern genommen. So lange man sich noch auf persischem Gebiete befand, wurde keine Ordnung des Zuges beobachtet, die Menschen waren nicht einmal nach den Völkern abgetheilt; die Ein- wohner der Länder, durch die man zog, wurden mit fortgetrie- den und mußten sich dem Zuge anschließen. Erst wenn man sich den feindlichen Grenzen näherte, erfolgte die Absonderung des Hee- res nach Nationen. Sie war mit einer Musterung verbunden, welche der König anstellte. Von der geistigen Bildung der Perser haben wir gar keine Nachrichten. Die Aerzte am persischen Hofe waren Aegypter und Griechen, und im Kriege gebrauchte man stets Fremde zu den Ar- beiten, welche wissenschaftliche Bildung verlangten, wie z. B. zu dem Bau der Brücken über den Bosporus und die Donau. Auch die astronomischen Kenntnisse der Chaldäer scheinen die Perser nicht verstanden und benutzt zu haben. Denn als Darius auf seinem Zuge gegen die Scythen den an der Donau zurückgelassenen Griechen befehlen wollte, zwei Monate auf ihn zu warten, wußte er sich keines anderen Kalenders zu bedienen als eines Riemens mit sechzig Knoten, von welchen sie täglich einen lösen sollten. Mehr Stoff haben wir zur Beurtheilung der bildenden Kunst der Perser in den merkwürdigen Ueberresten großer Baudenkmale, besonders in den berühmten Ruinen von Persepolis. Diese nennt das Volk jetzt Tschil-Minar, d. h. die vierzig Säulen, nach einer ungenauen Zählung der noch vorhandenen. Persepolis lag in der Landschaft Persis, in einer schönen, fruchtbaren Gegend, wo das Gebirgsland aufhört und die Ebene anfängt, so daß es selbst noch den Fuß der Gebirge einnahm und gleichsam aus dem Gebirge her- vorging. Die hohe felsige Bergkette, die aus dem schönsten grauen Marmor besteht, öffnet sich hier etwas in der Gestalt eines halben Mondes, dessen beide Arme den Hinteren Theil des Gebäudes noch einschließen, während der vordere weit in die Ebene hervortritt. Die ganze Anlage besteht aus drei Terrassen, von denen die eine sich über die andere erhebt, und die Gebäude sind aus dem schwarz- grauen Marmor der dahinter liegenden Bergkette erbaut. Die un- geheuren Blöcke sind mit einer so bewundernswürdigen Kunst ohne Kalk und Mörtel zusammengefügt, daß man oft kaum die Fugen entdecken kann. Von den unteren Terrassen zu den höheren führen Marmortreppen, die so breit und bequem sind, daß zehn Reiter neben einander würden hinaufreiten können. Thorhallen, große

10. Besonderer Theil - S. 404

1856 - Eßlingen : Weychardt
404 Erste Abtheilung. Europa. Jökull') 6,030', ©näselt 5,800', Eyjafjalla Jökull 5,700', Heklufjall oder Hekla 5,210' u. a. Man zählt auf der Insel gegen 29 Vulkane, von denen manche überaus thätig sind. Der Hekla, von dem man seit 1044 24 Ausbruche kennt, der Oeräfa Jö kull, der Skaptaar Jökull, derkatlegia, der Krabla, der Leirh- nukr u. a. entladen aus ihren Kratern fortwährend vulkanische Produkte, wie Lava, Asche, Steine u. dgl., und überschütten damit zuweilen die ganze Insel; ja beim Aus- bruch des Hekla 1693 siel die Aschenmenge sogar auf den 85 M. entfernten Färöern. Mit der vulkanischen Beschaffenheit Jolands stehen die vielen heißen Quellen in Verbindung. Einige derselben fließen ruhig, andere werfen, wie Springbrunnen, das Wasser 50', 100'— 200'in die Höhe; einige sind lauwarm, andere siedend heiß; einige haben trinkbares, andere trübes, schweslichtes Wasser. Von den Bewohnern werden sie in der Art zum Kochen benützt, daß sie ihre Töpfe in die Quelle stecken, wie man sonst die Töpfe zum Feuer stellt. In dem Thalc und an dessen Bergabhängen, das nördlich von Skalholt liegt und 6 M. v. Hekla und 3 Tagreisen östlich v. Reykjavik entfernt ist, zählt man über 100, theils warme, theils heiße Quellen, darunter die Geiser * *) oder intermittirende Springquellen. Unter ihnen sind am bekanntesten: der große Geiser, der neue Geiser oder Strokr und der kleine Strokr. Der große Geiser steigt von Zeit zu Zeit aus einem 18' im Durchmesser haltenden Becken in einem geraden Strahl bis 60', 100', sogar 200' empor. — 6. Viele Gewässer. Die meisten und längsten Flüsse ergießen sich an der Nord- und Süd-Westküste, wäh- rend au der Ost- und Süd-Ostküste nicht so viele und nicht so bedeutende Flüsse vor- kommen. Mittlere Jökelaue; 25 M. I. Thorsane; 24 M. I. Südl. Hvitaue; 20 M. l. Viele Landseen svatn.s: Thingvallavatn; Hvitarvatn; Myvatn. — 7. Im Verhältniß zur geogr. Breite hat Island, besvnd. der südl. Theil, ein mildes Jnselklima. Mittlere Jahreswärme zw. -ss 5° u. 0°. Sehr gemäßigte Win- terkälte; sie beträgt an der Südseite Islands nur — 3°, a. d. Nordseite nur — 6*/4°. Geringe Sommerwärme; sie steigt an der Südseite nur auf -s- 9'/.°, an der Nordseite auf 7*//. Die Sommer sind kurz, die Winter aber lang, besonders a. d. Nordküste. Diese ist bisweilen bis in den Juli mit arktisch. Treibeise bedeckt, das mitten in der warmen Jahreszeit Kälte verbreitet; a. d. Südseite erhebt sich 5 Monate lang das Thermometer nicht über den Gefrierpunkt. Dazu gesellen sich feuchte Nebel, die Island fast Jahr aus Jahr ei» nmschleiern, und furchtbare Stürme aus Nw. u. No. Längster Tag im S. 20 St., kürzester Tag 4 St. Im nördl. Theil geht aber die Sonne am längsten Tag gar nicht unter; dieser längste Tag, wie auch die längste Nacht im Winter, dauert ans den nördl. Punkten Islands eine ganze Woche. Merkwürd. Naturerscheinungen sind: das Nordlicht, dasschnee- licht u. d. Doppel so» ne. — 8. Produkte, a. Mineralien. Sumpfeisenerz, Marmor, Kalk, Gyps, Steinkohlen, Tors, Schwefel; letzter» liefert Krisuwik im Sw. und die Schwefelberge beim Krabla. b. Pflanzen. Verkrüppelte Weiden, Birken und Vogelbeerbäume. Den Mangel an Bauholz ersetzt das Treibholz, Baumstämme, die vom Meere an die Küsten, des. im N., ausgeworfen werden. Prächtig grüne Wiesen. Jsländ. Moos, ein gewöhnt. Nahrungsmittel,^indem es getrocknet zu Mehl gemahlen oder mit Milch zu Brei gekocht wird. Löffelkraut. Sauerampfer. Kohl. Rüben. Kartoffeln. Etwas Flachs und Hanf. c. Thiere. 25,000 St. Rindvieh. 20,000 kleine, aber starke u. schnelle Pferde. 350,000 Schafe. Viele Ziegen. Nennthiere; seit 1770 aus Norwegen eingeführt. Weiße Füchse. Eisbären kommen auf Eisschollen a. d. Nord- küste. Seehunde a. d. Küsten. Viel wildes Geflügel, des. Eidergänse. Viele Fische, des. Häringe, Lachse u. Dorsche. — 9. Geschichtliches. Ob Island bei den Griechen und Römern Thule hieß, ist ungewiß. Entdeckung durch den norwegischen Seeräuber Nad dock 860: Er nannte, die Insel Snäland s— Schneelands. Spuren einer früheren, und zwar christlichen, aus Schottland u. Irland stammenden Ansiedlung sind zwar vorhanden; doch scheinen bisse ersten Bewohner den Normännern bald unterlegen zu sein. Einwanderung der Norweger, die vor der Tyrannei des Harald Haarsagr flohen, seit 870. Republik mit eigener Verfassung u. eigenem Gesetz v. 928 — 1261. Von Island aus setzte Erik Rauda nach Grönland über, im I. 932 oder 982. Einführ, des Christenth. um 1000. Ansehnl. Bevölkerung; bedeutende Viehzucht; wichtige Schiffahrt; blühender Handel. Bewahrung der Sagen und Heldcngefänge der *) Jökull o. 35fei, plur. Jöklur o. Jökler, heißen in Island alle mit ewigen Schnee- u. Eismassen bedeckten Berge. Die Gletscher nennt man Jisbräer seisbräens. *) Geiser v. giosa — gießen, mit Ungestüm hervorbrechen.
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