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Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Das Badnerland - S. 82

1911 - Weinheim [u.a.] : Ackermann
entstand. Heute noch ist das Innere der Erde eine zähe, feuriqc Masse. Vor vielen, vielen tausend Jahren trat die sogenannte Eiszeit ein' damals waren alle hohen Berge mit Eis bedeckt. Das Gebiet zwischen Schwarzwald und Alpen füllte sich mit dem wilden Wasser der Eisberge (Gletscher); es bohrte und sägte sich zwischen den Bergen hindurch ein Tal, das Rheintal; das tiefer ausgewaschene Becken ist der Bodensee. Die feurige, sich im Erdinnern hin- und herschiebende"masse entwickelte starke Dämpfe und Gase, die entweichen wollien. Mit furchtbarer Gewalt sprengten sie die Erdrinde, wobei das Urgestein sich senkte. Durch den gewaltigen Druck, der dadurch auf die tiefer liegenden, feurig-flüssigen Massen ausgeübt wurde, hoben sich diese und drängten sich zwischen den Spalten und Rissen der Erd- rinde hindurch. Die heraustretende Masse wird Magma (Lava!) genannt; sie erkaltete bald an der freien Luft und nahm eine zucker- hutähnliche Form an. (Denke an den Maulwurfshügel?) Aus der feurig-flüfsigen Masse entstand ein glashartes, sprödes, graues Ge?

2. Das Badnerland - S. 18

1911 - Weinheim [u.a.] : Ackermann
Nr. Z. Vie untere Rheinebene. Ziel: Die Ebene zwischen Weschnitz und Murg! I. Frage: Was lehrt die Karte? il Fragei Wie entstand die Ebene? Iii. Frage: Womit beschäftigen sich die Bewohner d a s e l b st? Iv. Frage: Welches sind die wichtigsten Orte in der Ebene? V. Frage: Welches sind die Verkehrsstraßen? 1. Frage: Was lehrt die Karte? 1. Lage und Ansdehnnng: Die untere Rheinebene wird im Norden von der Weschnitz (nördliche Landesgrenze), im Osten vom Hügelland, im Süden von der Murg und im Westen vom Rhein nmgrenzt. Sie ist etwa 15 km breit und 90 km lang, 2. Bewässerung: Neckar, Rhein und der untere Lauf der Murg, Alb, Psinz, Salbach, Kraichbach und Leimbach bewässern die Rheinebene. 3. Klima: Das Klima ist sehr mild. Im Norden erheben sich jenseits des Mains der Taunus und der Spessart und halten die ranhen Nordwinde zurück. Im Osten sind es der Odenwald und das Hügelland, die den scharfen Ostwinden den Eintritt ver- wehren. Von Süden können die warmen Winde ungehindert ein- dringen, ebenso hat der sanfte Westwind, der den Regen bringt, freien Zutritt. Ii. Frage: Wie entstand die Rheinebene? Die links- und rechtsrheinischen Gebirge bildeten vor vielen Jahrtausenden ein zusammenhängendes Gebirge. Allmählich senkte sich zwischen beiden Teilen das Gestein, wodurch ein breiter Graben mit steilen Absturzrändern entstand. Hier sammelten sich die Wasser, die den Boden so ausspülten, daß in der Mitte eine Vertiefung entstand. Dadurch bekam der Rhein nach und nach ein viel

3. Bilder aus Amerika - S. 43

1894 - Weinheim (Baden) : Ackermann
— 43 — Vegetation. Neben Zwergweiden, Zwergbirken und zwerghaften Tannen treffen wir niedrige Alpenpflanzen, deren Blüten allerdings in der Herr- lichsten Farbenpracht leuchten, Moose und Flechten. Erst südlich von der Hudsonsbai beginnen großh Nadelwälder, aber der Laubwald fehlt auch hier noch. In den Winipegsee tritt von Südeu her der Red River, der nicht allzuweit vom Mississippi entspringt. In zahlreichen Windungen strebt der Fluß seinem Ziele zu, überall von tiefen, dunkeln Wäldern um- geben. Vor seiner Mündung bildet er ein Delta; in dieser Gegend brütet düstere, unaussprechlich tiefe Einsamkeit über dem Gewirr von Wasser- armen und Sümpfen, über dem Meere von Rohr und Schilf. Seufzend streicht der Wind durch die melancholisch rauschenden Halme, Raubvögel und Wassergeflügel schweben kreischend über der Ode. Der See selber ist ungeheuer groß, muß aber vorzeiten noch viel beträchtlichere Ausdehnung gehabt haben; die Ebenen, von denen seine Fluteu gewichen sind, bilden jetzt eine herrliche, reiche Prairie. Von der Größe der fließenden Ge- wäsfer, die dem Seebecken zugehen, bekommen wir eine Vorstellung, wenn wir erfahren, daß der Saskatschewan länger ist als die Donau und der Winipeg doppelt so wasserreich wie unser Rhein. Und außer diesen beiden Strömen gehen von allen anderen Seiten her mächtige Flüsse in den See. Pfadlose Wälder umschließen seinen Strand an vielen Stellen. Um die Eigentümlichkeiten dieser nordischen Flüsse kennen zu lernen, betrachten wir den Winipegsluß auf seinem Lause eiumal kurz. Er bildet beständig Strudel und Wirbel, Schnellen und Stürze, erweitert sich jetzt zu einsamen, sichtenumkräuzteu Seen, dann zu breiten Buchten, in denen zahlreiche Inseln lagern; nun verbirgt er seine Fluten unter riesigen, glattgewaschenen Felsen. Jetzt schießt er in wildem Lause dahin ; dann stürzt er brausend und polternd über eine Felsenbank, und nun zieht er wieder friedlich und ruhig seine Bahn in der weiten Einöde. Auf der Strecke zwischen dem Wälder- und Winipegsee sällt er nur 120 Meter; aber sein Bett ist nicht beständig und gleichmäßig geneigt, er hat vielmehr eine Reihe von Terrassen hinabzuspringen; zwischen ihnen geht das Gewässer nach und nach durch Schnellen und senkrechte Fälle in ungezählte Seen und weite Buchten über. Die Wasser des Wälder- sees tosen mit grauenhafter Gewalt dnrch eine tiefe Felsenschlucht abwärts. Im Süden bildet dieser See ein weites, offenes Wasserbecken, in dem es einstmals von Bibern und Fischottern wimmelte; die Ufer bergen hier ergiebige Metalladern. Weiter nach Norden hin gelangen wir in ein höchst eigentümliches Wirrsal von Felsen und Inseln aus weichem Pfeifen- stein; aus den polierten Felsmassen schimmern uns hier nicht selten Erze entgegen. Zahllose Kanäle winden sich zwischen den Inseln hindurch; von den Ufern dieser Eilande breiten Fichten und Pappeln ihre Zweige über der Flut aus, Pflaumenbäume, wilde Kirschen, wilde Rosen, Him- beersträuche, Moose und Farne wuchern in üppiger Fülle auf diesen ein- samen Gestaden.

4. Bilder aus Amerika - S. 135

1894 - Weinheim (Baden) : Ackermann
— 135 — In unruhigen Träumen, worin Gaunertum und Eisenbahnunfälle beständig mit einander abwechseln, wälzen wir uns während der heißen Nacht auf unserem Lager, gegen Morgen wenig erquickt erwachend. Jetzt zur Eisenbahn in Hoboken! Rechtzeitig gelangen wir im Bahnhof an und haben Zeit, uns das bunte Leben und Treiben, sowie deu harrenden Zug noch etwas zu betrachten. Die Spurweite der Schienen ist größer als daheim, die Wagen besitzen größere Breite und wohl die doppelte Länge der nnsrigen. Beim Eintreten in einen Wagen zweiter Klasse gewahren wir ferner, daß die Waggons auch höher und zum Durchgehen eingerichtet sind. In keinem fehlt Ofen, Abort und Trinkwasser. Nun setzt sich die Lokomotive, ein gewaltiger Koloß, prustend und keuchend in Bewegung, bereit, mit der schaufelähnlichen Vorrichtung an ihrem Vorderteil jeden hindernden Gegenstand von den Schienen zu schleudern. Von Bahnwärtern und Barrieren ist keine Spur zu entdecken. Eine Glocke an der Lokomotive mahnt die Leute von Zeit zu Zeit, die Schienenwege nicht zu betreten. Mit der Bequemlichkeit ist's auf den meisten amerikanischen Bahnen durchaus nicht so weither, wie Großsprecher , ausschreien; die Aborte und das Vorhandensein des Trinkwassers sind die einzigen Annehmlichkeiten, die sie vor unseren Bahnen voraushaben. Was Heizung und Beleuchtung der Wagen, sowie die Möglichkeit, unter- Wegs bequem zu schlafen, betrifft, so find wir den Amerikanern darin sogar entschieden überlegen. Wir dürfen nicht einmal die Füße zum Ruhen auflegen, und die zum Umklappen eingerichteten Sitze sind jetzt sogar gesperrt, wodurch die Reifenden gezwungen werden, zu zwei und zwei in den eugen Sitzreihen zu verharren und steif nach derselben Seite zu blicken. Auch die Fahrgeschwindigkeit ist hier keineswegs so groß, wie häusig mit hochtönenden Worten behauptet wird. Hören und Sehen vergeht uns dabei durchaus nicht. Der sogenannte Expreßzng kommt sicher nicht rascher vorwärts wie ein deutscher Schnellzug, und die gewöhn- lichen Züge übertreffen unsere gemütlichen deutschen Bummelzüge höchstens eine Kleinigkeit an Raschheit der Fahrt. Nun hält der Zug an der ersten Station; pünktlich, wie er abfuhr, läuft er ein, wartet genau die festgesetzte Zeit und dampft dann weiter. Obwohl viele Paffagiere aus- und einsteigen, giebt es doch kein Geschrei und Drängen auf dem Bahnhofe; jeder beachtet eben das amerikanische Losungswort: „Hilf dir selbst!" und sucht sich feinen Platz in Ruhe und Ordnung. Der Nachzügler wird unbarmherzig zurückgelassen, wenn er es nicht vermag, noch während des Davonrollens auf eins der hohen Trittbretter zu springen. Unerquicklich ist die Nacht; von der Bequemlichkeit und den unvergleichlich praktischen Einrichtungen, die auf sämtlichen amerikanischen Bahnen zu finden sein sollen, bemerken wir wenig. Alle Plätze sind besetzt, der Raum zwischen den Sitzreihen ist mit Gepäckstücken aller Art vollgestopft. Mindestens viermal wechseln die Schaffner; wenn die neu-

5. Bilder aus Amerika - S. 141

1894 - Weinheim (Baden) : Ackermann
— 141 — übertrifft sie in Lieblichkeit des Geschmackes alle unsere einheimischen Pflaumenarten. Die auffallendste Frucht aber liefert der Papawbaum, dessen Höhe selten mehr als 6 Meter beträgt. Aus seiner schönen, dunkelroten Blüte entwickelt sich eine etwa 6 ein lange und 2—3 ein dicke Frucht, die man ihrer Form nach mit einer kleinen Wurst vergleichen kann. Sie ist mit einer glatten, grünen Haut überzogen, die zur Zeit der Reife weißlich-gelbe Färbung bekommt. Im Fruchtfleische liegen zwei kleine, kastanienähnliche Kerne, deren Genuß Erbrechen erregt. Das Fleisch dagegen hat in Farbe und Geschmack etwas ungemein Verlockendes und wird namentlich von den Kindern mit Vorliebe genossen. In den Thälern wie auf den Höhen verrät das Auftreten des Papawbaumes fetten Boden. An wohlschmeckenden Pflaumen ist in den Wäldern zur Herbstzeit kein Mangel; dagegen artet unsere liebliche deutsche Zwetsche in Amerika überall aus, sie wird zur Pflaume. Der Zuckerahorn kommt, wie wir früher bereits erwähnten, in manchen Gegenden so häuflg vor, daß man sie mit dem Ausdrucke „Zuckerselder" bezeichnet hat. Hier erntet der Ansiedler seinen Bedarf an Zucker, ohne danach zu fragen, ob der betreffende „Zuckerwald" ihm oder dem Staate gehört. Wer zuerst auf einem solchen Gebiete einheimst, der hat die Vorhand. Gegen Mitte Februar beginnt das für die Zuckerernte günstige Wetter. Die Nächte sind in dieser Zeit noch ziem- lich kalt, die Tage dagegen schon recht heiß. Solch' schroffer Temperatur- Wechsel bringt den Saft der Bäume in sehr lebhafte Bewegung; bohrt man einen Stamm an, so fließt jene belebende Flüffigkeit förmlich aus. „Mit unserer ganzen Familie wandern wir dann wie zu einem Familien- feste in den Wald hinaus," erzählt uns ein biederer Farmer aus deutschem Blute. „Dort ist eine Hütte gebaut, worin sich eine aus rauhen Steinen aufgeführte Feuerstelle für 4 bis 5 eiserne Kessel befindet. Nun bohren wir die Stämme ungefähr 1 bis 1*/2 Meter hoch über der Erde an, und zwar dicke Stämme mehrmals. In die entstandenen Löcher werden abwärts geneigte Röhrchen von Holunder eingeführt und darunter Tröge gestellt. Einer meiner Söhne fährt mit dem von unseren starken Rossen gezogenen Schlitten umher und sammelt den Inhalt der Tröge in Fässer, worauf er feine Ernte zum Feuer schafft. Dort ist meiue Frau eifrig beschäftigt, das Einkochen zu besorgen. Ans einem Kessel kommt der Saft in den audereu, er wird immer dickflüssiger, und wenn er die Dicke des geschmolzenen Zuckers erlangt hat, wird er zum Erkalten aus- gegossen. Es ist lustige Arbeit, die nicht viel Mühe verursacht, denn das Holz liefert der Wald selber. Ganz besonders freuen sich die Kinder immer aus dieses Waldfest. Der Zucker, den wir so gewinnen, braucht uicht weiter gereinigt zu werden und ist in Farbe und Geschmack besser als der hellgelbe Rohrzucker. Wenn das Wetter gut ist, können zwei Leute in einer Woche 2 bis 3 Ctr. der geschähteu Süßigkeit bereiten, ohne ihre sonstigen Arbeiten sehr vernachlässigen zu müssen. Das Psuud kostet etwa 10 Cents (—40 ^), und in jeder Haushaltung ist Zucker zu finden; einen Centner braucht

6. Bilder aus Amerika - S. 145

1894 - Weinheim (Baden) : Ackermann
— 145 — deutschen Küche eine so große und berechtigte Rolle spielen, fehlen fast ganz; die Männer haben nach ihrer Meinung Besseres zu thun, als solches „Gras" zu ziehen. Auch eingemachte oder getrocknete Geinüse kennt man nicht. Dafür kommen aber gewisse pikante Sachen auf den Tisch, wie z. B. kleine Gurken, Zwiebeln n. f. w., die in Essig eingelegt werden, desseu entsetzlich scharfer Geschmack an verdünnte Schwefelsäure erinnert. Der ungemein stark entwickelte Erwerbssinn giebt zu einer weiteren nicht unbedenklichen Verirrnng Anlaß: die frische, in Menge bereitete Butter schickt der Farmer zum Verkaufe in die Stadt; er selber ißt mit seiner Familie alte, die man in der Stadt nicht mag und die deswegen von dort aufs Land geworfen wird. Auch mit der Milch geht man im Haushalte knickerig um — sie wird in die überall bestehenden Käsefabriken verkauft. Frisches Fleisch kommt nur selteu auf den Tisch; dafür ist aber gesalzenes in Überfluß vorhanden, und auch von Speck wird sehr ausgiebiger Gebrauch gemacht. Gefährlich für den Magen ist ferner das Brot, das allgemein genossen wird; man bäckt es ans Mais- oder Weizenmehl und — ißt es heiß. Lockeres, noch heißes Brot ist aber bekanntlich eine nichts weniger als leichtverdauliche und harmlose Speise, deren reichlicher Genuß sogar schon Todesfälle veranlaßt hat. Daß die Händler in der Union Erstaunliches in Verfälschung der Lebens- mittel leisten, wird uns namentlich am Kaffee und Thee deutlich. Das Zeug, das mit diesen Namen belegt wird, ist aus allem möglichen Kram zusammengesetzt, und der daraus bereitete Trank ist deswegen kaum zu genießen. Dazn kommt noch, daß die Frauen auch aus gutem Material kein wohlschmeckendes Getränk zu bereiten verstehen. Suppen sind nnbe- kannt, nur Austernsuppe kommt vielleicht da oder dort einmal auf den Tisch; machen die Frauen wirklich einmal den Versuch, ein Essen mit Snppe zu eröffnen, so kann man überzeugt sein, daß sie schlecht ist; nur deutsche Frauen verstehen, eine gnte Snppe zu kochen. Ein Gericht, das anch bei uns jetzt häufiger genossen wird, hat sich ziemlich einge- bürgert; es heißt Irisch Stew und ist aus frischem Fleisch, Kartoffeln u. s. w. zusammengekocht. Eiue Speise, die niemals fehlen darf, find kleine Pfannkuchen; sie werden aus Weizen- oder Buchweizenmehl bereitet und heiß mit Butter und Syrup gegessen. Dieses ebenfalls wenig zuträgliche Gebäck ist zu einer Art Nationalgericht geworden; es fehlt auf keinem Tische, bei keiner Mahlzeit. Ebensowenig will der Ameri- kaner seine Pies entbehren, eine Art Fruchttorte, die auf einem Teller gebacken wird und auch seine Form hat. Man kann die Kurzsichtig- feit der sonst so intelligenten Bevölkerung hierin nicht begreifen; die Leute wollen, obwohl der Genuß der Pfannkuchen und Pies schon endloses Unheil angerichtet hat, doch nicht einsehen, daß sie sich in ihrer Lieb- haberei dafür wenigstens Beschränkung auferlegen müßten, wenn nicht Gesundheit und Kraft der ganzen Nation empfindlich darunter leiden sollen. Aber mit dem eingefleischten Amerikaner ist über solche Dinge nicht zu streiten. Da auf den Farmen Geflügel in Menge vorhanden ist, Kleinschmidt, Lebensbilder :c.

7. Bilder aus Amerika - S. 195

1894 - Weinheim (Baden) : Ackermann
— 195 — des Engweges aber leuchten schwefelgelb, dunkelgelb, ziegelrot und in zahl- losen Zwischenfarben. Solche enge Durchbruchstäler werden mit dem Namen Cannon bezeichnet. An einem durch liebliches Wiesenthal fließenden Nebenarme des Flusses gewahren wir an einer Stelle mit Erstannen zwischen den horizontalen Schichten der 600 in hohen Felswand die Überreste von 20 versteinerten Wäldern, deren einzelne Bäume noch ganz deutlich zu erkennen sind und in ihrem Innern zuweilen reizende Amethyste und bunte Quarzkrystalle enthalten. Im weiten Kessel der Mammutquellen übernachten wir in einem großartigen, mit allem nur erdenkbaren Luxus ausgestatteten Hotel. Ganz in der Nähe eilen von Terrasse zu Terrasse fast kochend heiße Quellen den Abhang eines etwa 100 m hohen Hügels hinunter. Ans jeder Stufe sehen wir Becken und Wannen mit weißen Kalkwandungen, gefüllt mit der völlig klaren, dampfenden, himmelblauen oder lichtgrünen Flut. Aus diesen Behältern eilt sie überfließend zu der nächsten Terrasse, die Ränder der Becken dabei mit marmorweißen Zacken und Zapfen schmückend. Diese natürlichen heißen Bäder übertreffen die meisten Thermen Europas in ihrem Gehalt an Mineralstoffen und haben überdies den Vorzug, 2000 m hoch in herrlicher Waldluft zu liegen. Ans kleinen, aber kräftigen und ausdauernden Pferden begeben wir uns nach dem westlichen Teile des Nationalparkes, wo die berühmten heißen Quellen (Geiser) springen. Ein kleiner See zeigt uns die kunstvollen, schnurgeraden Dammbauten der Biber, sowie auf einer Seite eine hohe glitzernde Felswand aus Obsidiansäuleu. Mancherlei Wild belebt die Gegend, auch der graue Bär soll die Wildnis nach Aussage des Führers uoch durchstreifen. In einer weiten Vertiefung, dem Norrisbecken, treffen wir den ersten Geiser. An hundert Stellen dringen hier Dampfsäulen und Wasserstrahlen aus dem Boden empor. Überall dampft und kocht es; viele Vertiefungen sind mit heißer, schlammiger Brühe erfüllt; daneben liegen marmorweiße Becken mit tiefblauem Wasser, aus dem stoßweise Wassergarbeu von 8—10 m Höhe emporschießen. Wir gelangen weiter zu den sogenannten „Farbentöpfen", Becken mit smaragdgrünein oder azur- blauem Wasser oder wallendem Schlamm, letzterer in allen Tönen gefärbt. Im Thale des Fireholeflusses gewahren wir mit Staunen wohl 700 heiße Quellen und Geiser. Der berühmteste unter diesen ist der Brunnen- geiser; aus einem wunderbar schön geformten, schneeweißem Becken schlendert er 6mal im Laufe eines Tages tiefblane, gewaltige Wassermassen empor. Im nahen „großen Farbentopf" wallt eine breiige Maffe aus feinster Porzellanerde, ohne daß sich der zum Teil schneeweiße, zum Teil rosenrote Inhalt jemals vermischt. Großartig ist der Geiser „Excelsior", der aus einem tiesblauen heißen See zwischen wunderlich geformten Wänden empor- steigt. Aus der Mitte ausschwebende, immer rascher aufeinander folgende helle Dampfkugelu verkünden den Ausbruch. Wild wogt die heiße Flut, sie schwillt bis zum Rand empor, zischend und brüllend erheben sich glitzernde Wogen, fallen zurück, werden von anderen abgelöst. Wilder wird das Toben, und endlich erhebt sich nnter Poltern, Zischen, Klatschen, 13*

8. 40 ausgeführte Lektionen nebst Zeichnungen - S. 20

1913 - Weinheim [u.a.] : Ackermann
— 20 — L.: Nun wollen wir das Glas ruhig stehen lassen. Was setzt sich auf den Boden des Glases? Sch.: Kleine Steinchen setzen sich auf den Boden. L.: Was lagert sich über den Steinchen? Sch.: Der Schlamm liegt darüber. L.: Was schwimmt auf dem Wasser? Sch.: Kleine Pflanzenteile sind auf dem Wasser. L.: Wie kamen diese nur in die Erde? Sch.: Es sind verfaulte Wurzeln, Blätter...... L.: Im Herbste fallen die Blätter zur Erde, und die Pflanzen- wurzeln sterben ab. Das alles verfault in der Erde. Womit haben sich Blätter und Wurzeln vermischt? Sch.: Mit Erde haben sich die verfaulten Wurzeln..... vermischt. L.: Der Bodensatz zeigt eine ganz bestimmte Schichtenbildung. Was liegt in der untersten Schichte? (Steinchen und Sandkörnchen.) L.: Was sehen wir über dem groben Sand? (feinere Sand- körnchen und Erde.) L.: Was ist oben drauf? (Schlamm.) L.: Nun wollen wir das Wasser mit dem Schlauch heraus ziehen. Vor einigen Tagen habe ich dieses Glas hier auch mit Gartenerde gefüllt und mit Wasser vermengt. Das Wasser habe ich abgezogen. Was sehen wir hier an der oberen, jetzt ganz trockenen Schlammschichte? Sch.: Die Schlammschichte hat Risse. L.: Risse können wir auch im Sommer in der Erde sehen. Wann gibt es Risse in der Erde? Sch.: Wenn die Erde recht trocken ist. (heiß ist.) L.: Ich will mit dem Löffel ein wenig trockene Erde heraus- nehmen. Was geschieht, wenn wir sie zwischen den Fingern reiben? Sch.: Die Erde läßt sich zu feinem Staub zerreiben. L.: Welche Farbe hat dieser Staub? (gelblich.) L.: Nun will ich etwas Wasser zu dem Staub im Teller gießen.— Wo ist das Wasser hingekommen; wir haben es doch nicht abgeschüttet? Sch.: Der Staub hat das Wasser aufgesaugt, (geschluckt.) L.: Die feuchte Erde können wir jetzt schön formen und kneten. (Brezel!) L.: Das konnten wir mit der trockenen Erde nicht machen! Sch.: Die Erde ist feucht, deshalb kann man sie kneten. L.: Welche Farbe hat diese Erde? (gelblich, rötlich.) L.: Solch gelbe Erde heißt man Ton. (Erfragen.) L.: Wo finden wir Tonerde?

9. 40 ausgeführte Lektionen nebst Zeichnungen - S. 27

1913 - Weinheim [u.a.] : Ackermann
— 27 — Häuschen, die aus Kreide waren, auf den Grund des Meeres. Als durch ein Erdbeben (!) das Wasser zurück- trat, kamen die ausgeweichten Schneckenhäuscheu an die Lust. Dann ging es gerade so wie mit unserm Kreide- mehl im Glas, von dem wir das Wasser abgeschüttet haben. Die weiche, weiße Masse wurde sest, und so eut- standen die Kreidefelsen. (Kurz erfragen.) Die Plätze, in denen die Kreide aus den Bergen gegraben wird, heißen Kreidebergwerke und die Männer, die sie graben, sind die Bergleute. (Vorzeigen eines Bildes von der Insel Rügen. Solche Bilder erhält man von jeder größeren Drogerie und Farbwarenhandluug unentgeltlich.) Znsa mmenfassnng. Der Herr Lehrer schreibt mit der Kreide auf die Schultafel. Die Kreide ist weich, weiß und unlöslich. Aus Kreidemehl kann man farbige Kreide und Farbe für den Maler machen. Der Glaser macht sich aus Kreidemehl guten Kitt für seine Fenster. Auch zum Putzen nimmt man Kreide. Die Kreide wird in Kreidebergwerken gegraben. Die Kreide stammt von ganz kleinen Schneckenhäuschen. 9. Streit zwischen Schultasel, Meide und Schwamm. (Nach Gottlieb Grabolle.) Die Tafel, die Kreide und der Schwamm hatten einmal Streit miteinander, wer von ihnen am wichtigsten (wertvollsten) für die Menschen wäre. Die Tafel verachtete die andern und sagte: „Ich bin die Herrin und ihr seid meine Diener." Das ließen sich aber Kreide und Schwamm nicht gefallen, und die Kreide rief: „Ich bin die Herrin, ich schreibe auf die Tafel, was ich will. Ich bin anch viel gescheiter als die dumme Tafel, ich raun schreiben, rechnen und zeichnen." Gleich kam der Schwamm daher und sagte: „O, sei doch nicht so stolz, du schwache Kreide! Wenn du auf den Boden fällst, so zerbrichst du wie Glas. Ich bin der mächtigste (stärkste) von uns dreien. Wenn die ganze Tafel vollgeschrieben ist, so kann ich alles in einem Augenblick auslöschen." Tafel, Schwamm und Kreide stritten immer heftiger mit- einander. Da kam der Herr Lehrer dazu und sagte:' „Tafel, Schwamm und Kreide, ihr müßt mir alle drei dienen, ihr seid mir alle gleichviel wert." Hierauf wischte er mit dem Schwamm die

10. Das Badnerland - S. 50

1910 - Weinheim [u.a.] : Ackermann
Der Rhein fließt abwärts; die Rheinebene, die wir sehen, liegt also tiefer als der Teil nördlich der Murg. Man heißt darum die Rheinebene von der Murg bis zur Weschnitz die untere Rhein- ebene' der Teil von der Murg bis Basel heißt die obere Rheinebene. Aus der Karte könnte man selbstverständlich die ganze Breite der Ebene nicht zeichnen; man muß sie also in kleinerem Maßstab zeichnen. Die Strecke, die z. B. auf der Wandkarte hier (Karte von Schwarz u. Wollweber) I ein lang ist, ist in Wirklichkeit nahe- zu 2000 m lang. Wir können somit gut ausrechnen, wie breit und wie lang die untere Rheinebene ist. Tue das! Die untere Rheinebene ist 12—20 km breit und 90 km lang. (Anfertigung eines Meßstreifens nach dem Maßstabe der Karte!) Ii. Frage: Wie entstand die Rheinebene? Um diese Frage beantworten zu können, müssen wir uns einige tausend Jahre zurückversetzt denken. Damals bildeten die links- und rechtsrheinischen Gebirge (Aufzählen!) ein zusammenhängendes Ganze. Allmählich senkte sich infolge der Erdabkühlung das Gestein zwischen beiden Teilen, wodurch ein Graben mit steilen Absturz- rändern (Gegendruck!) entstand. Hier sammelten sich die Gewässer, sodaß zwischen dem Odenwald, dem Kraichgauer Hügelland und dem Schwarzwald auf der einen Seite und den überrheinischen Gebirgen (Hardt — Vogesen) auf der anderen Seite alles mit Wasser an- gefüllt war. Nach und nach spülte das Wasser den Boden aus, und so entstand in der Mitte eine Vertiefung; beim Zurück- weichen hinterließ es Sümpfe, Lachen, Sand und Schlamm. Immer mehr fraß sich das Wasser ein, während die beiden Seiten- wände in der bisherigen Höhe stehen blieben, sodaß allmählich Vogeson Rheinebene Schwarewajd 1. Rheinebene. 2. Niederung (Überschwemmungsgebiet). Z.hoch- gestade. 4. Bruchland. 5. Randgebirge.
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