Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Abt. 2 - S. 176

1884 - Wismar : Hinstorff
176 11. Warum pfeifen aus Gewehren oder Kanonen abgeschossene Kugeln auf ihrem Wege durch die Luft? Die Kugeln bewegen sich mit ausserordentlicher Ge- schwindigkeit und Kraft fort. Die Luft wird also gezwungen, schnell auszuweichen. Dadurch entsteht eine heftige Erschütte- rung derselben, die sich bis zu unserm Ohre fortpflanzt und hier als ein Pfeifen empfunden wird. 12. Warum hört man entfernten Kanonendonner besser, wenn man das Ohr auf die Erde legt? Der Erdboden pflanzt den Schall mit grösserer Ge- schwindigkeit fort als die Luft. Überhaupt leiten die meisten festen Körper und selbst Flüssigkeiten den Schall mit grösserer Geschwindigkeit weiter als die Luft. Dagegen wird die Fort- pflanzung des Schalles gestört durch ungleichartige und vielfach unterbrochene Körper. Namentlich lockere Körper, wie Tuch, Pelz, Wolle, Baumwolle, Federn, Sägespäne, sind zur Fort- leitung des Schalles wenig geeignet und schwächen ihn be- trächtlich, weil in ihnen der Schall beständig aus einer festeren Schicht in eine eingeschlossene Luftschicht und umgekehrt über- gehen muss und dabei jedesmal gestört wird. Durch wollene Decken oder Strohmatten, die man vor Fenster und Thüren hängt, kann man das Geräusch der Strasse von einem Zimmer fern halten. 13. Warum müssen die Achsen der Wagenräder geschmiert werden? Bei der Umdrehung der Räder um die Achsen findet eine heftige Reibung statt. Dadurch würde bedeutende Wärme erzeugt werden, die sich bis zur Entzündung der Achsen stei- gern könnte, wenn die Reibung nicht durch eine dazwischen gebrachte Flüssigkeit, namentlich durch Öl oder Fett, ver- mindert würde. 14. Warum springen Funken ab, wenn man mit einem Stahle an einen Feuerstein schlägt? Durch das heftige Anschlagen des Stahles gegen den harten Feuerstein springen kleine Stahlstückchen ab. Diese werden durch die Hitze, welche die Reibung erzeugt, glühend, wenn sie daher auf Schwamm oder Zunder fallen, so entzünden sie diesen. Lässt man aber die Funken auf weifses Papier fällen und betrachtet sie dann durch ein Vergrößerungsglas, so kann man deutlich die geschmolzenen Stahlstückchen erkennen. Auch vom eisernen Huf eines auf gepflasterter Strasse galop- pierenden Pferdes sieht man abends glühende Teilchen umher- sprühen. Wenn man zwei Kieselsteine heftig an einander schlägt, werden ebenfalls glühende Steinstückchen losgerissen. Überhaupt wird durch Reibung und starken Druck Wärme er- zeugt. Ein Hammer erwärmt sich bei längerem Gebrauch,

2. Abt. 2 - S. 236

1884 - Wismar : Hinstorff
236 Zerfall und das Ende des macedonischen Weltreiches ließ nun aber auch nicht lange auf sich warten. Da Alexander keinen regierungsfähigen Erben hinterließ, erhob sich unter seinen Hauptfeldherren um den Thron ein 22jähriger blutiger Kampf, der namentlich durch Einmischung der Syrer und Griechen zur Auflösung der groß und mächtig gewordenen macedonischen Herrschaft führte und Alexanders Weltmonarchie in 3 größere Königreiche*) und einige kleine Staaten spaltete. Griechenlands Schicksal aber blieb noch über 150 Jahre (bis 146) an das des macedonischen Reichs geknüpft. Dann folgte ein Zeitraum von 1600 Jahre n (146 v. Chr. — 1460 n. Chr.), in welchem Griechenland ganz in Verfall und Nichtigkeit sank. Anfangs erschütterten mehrere Kriege**) das Land, dann orang en nach einander verschiedene barbarische Völker***) ein, verheerten dasselbe und setzten sich hier teilweise fest, während die Herrscherhand der gewaltigen Römer sich auch über das griechische Gebiet erstreckte. Endlich kam Griechenland trotz seines jahre- langen, heldenmütigen Widerstandes in die Gewalt der Türken. Erst vor etwa 50 Jahren (1830) ist durch das Einschreiten der europäischen Großmächte wider die maßlose Türkenherrschaft das Königreich Griechenland für einen unabhängigen Staat erklärt. Was hat doch das Volk der Griechen alles erlebt! Die Römer. In der Mitte der schönen Halbinsel Italien wohnte vor alten Zeiten das berühmte und mächtige Volk der R ö m e r. Zwei Brüder, R o m u l u s und R e m u s, waren die Erbauer der Stadt Rom und die Gründer des römischen Staats (753 v. Chr.). Romulus war der erste König. Über 200 Jahre (753—509), regierten Könige, in welcher die Römer Großartiges in Riesenbauten, Kun st und Ver- schönerung der Stadt geleistet haben. Dann wurde Rom, namentlich durch die Schuld des letzten tyrannischen und schwelgerischen Königs, Freistaat (eine Repu- blik). Jährlich wurden zwei Männer zu Konsuln gewählt, die das Volk regieren und im Felde anführen sollten. Von jetzt an hatten die Römer viele Kriege; denn jeder Konsul wollte sich gern einen Namen machen und so bei den Nach- kommen in gutem Andenken fortleben. Das römische Volk fing an, vor aller Welt nicht allein durch blutige Waffenthaten zu Lande und zu Wassersi), sondern auch durch Künste und Wissenschaft zu glänzen. *) Macedonien nebst Griechenland, Ägypten und Syrien. **) Mit Mithridates dem Großen, König von Pontus, sowie die römischen Bürgerkriege. ***) Goten, Slaven, Bulgaren. f) Dies waren vor allem die punischen Kriege, Kämpfe, welche Rom und Karthago fast 130 Jahre mit einander führten <264—146 v. Chr.). Karthago, der eigentliche Wohnsitz der Karthager, lag im nördlichen Afrika, nahe an der !i)ieeresküste, wo jetzt Tunis liegt. Wegen ihres phönizifchen Ur- sprungs nannten sie sich wohl selbst Phönizier (abgekürzt: Pöner oder Punier. Daher punische Kriege). Diese Kriege wurden veranlaßt durch die Eifersucht der Römer über die Eroberungen der Punier (Sardinien, Corsika, einen großen Teil von Spanien wie von der schönen Insel Sicilien, wo sie wegen ihres bedeutenden Handels Kolonien angelegt hatten). Zunächst ver- trieben die Römer die Karthager von der Insel Sicilien, bauten sich dann schnell Kriegsschiffe und besiegten zweimal die karthagische Flotte (bei Mylä und bei den ägatischen Inseln). Da mußten die Geschlagenen jene Insel räumen. Das war der erste punische Krieg. In dem 23 Jahre späteren, zweiten punischen Kriege gegen den großen karthagischen Feldherrn Hannibal wurde die Macht der Karthager durch die Römer für immer gebrochen. Der kühne Hannibal hatte den Kriegszug gegen die Römer von Spanien aus unternommen, war mit seinem Heer über die Pyrenäen, dann durch Gallien (jetzt Frankreich genannt) und so über die Schnee- und Eisfelder

3. Abt. 2 - S. 226

1884 - Wismar : Hinstorff
226 Versuche, ob du den noch leeren Raum deines Paradeplatzes nicht mit den Infanteristen der übrigen europäischen Staaten besetzen kannst. Du läßt zu dem Ende 3/5 Will. Portugiesen und 5^2 Mill. Franzosen kommen; aus der Türkei und Griechenland nimmst du 3v4, aus Belgien 3/4, aus Holland nebst Luxemburg 3/g, aus Dänemark 1/if aus Skandinavien ll/5, aus Großbritannien nebst Irland. 5 und endlich aus dem 71 Million-Reiche des Zaren nahezu 1017/2o Mill. Russen. Wenn du jetzt deine Portugiesen und Franzosen, Türken und Russen und wie sic sonst heißen, aufmarschieren lässest, so wirst du dich — ich wette darauf — ein wenig wundern, daß du noch lange, lange nicht deine Quadratmeile besetzt siehst; denn du hast die bisherigen 17 Million gerade um 28 vermehrt und somit nur über 45 Mill. zu verfügen, womit etwas mehr als 3/4 deines Paradeplatzes gefüllt wird; am letzten Viertel fehlen dir immer noch 11v4 Mill. Da siehst du, daß du im ganzen Europa nicht so viele wehrfähige Infanteristen von 20—50 Jahren aufbringst, daß du deinen Paradeplatz, der doch nur 1 iuml. groß ist, damit ausfüllst; denn du bedarfst eben 56st4 Mill., und zu Hottentotten, Kasfern und ähnlichen Völkern dürftest du doch nicht deine Zuflucht nehmen; das würde die ohnehin sehr bunte Paradeaufstellung gewiß verunzieren. Als Oberfeldherr bist du mit deiner Rechnung nicht gut zu Ende gekommen. Steige von deiner Höhe herab und versuche es einmal auf ebener Erde und zwar als Baumeister. Dein Schulhaus ist ohne Zweifel ein stattliches Gebäude und vielleicht 30 m lang und 25 m breit. Wie viele solcher Häuser würdest du in der ersten Reihe deiner szml. aufbauen können? Antwort: 250! Denn eine Meile zählt 7500 m Länge, und da wir dein Schulhaus zu 30 m Länge ange- nommen haben, so mußt du, weil 30 in 7500 — 250mal enthalten ist, auch eben so viele Schulhäuser neben einander in der ersten Reihe deines großen Quadrats placieren können. Fährst du nun fort zu bauen, Haus an Haus und Wand an Wand, so mußt du, weil 25 in 7500 — 300 mal steckt, auch 300 Reihen erhalten, und weil 250 mal 300 — 75000 beträgt, so können auf der Quadratmeile auch eben so viele Häuser von 30 m L. und 25 rn Br. stehen, und das sind, was den Umfang anbetrifft, schon ganz ansehnliche Gebäude. — Um aber die Sache nicht so leicht zu nehmen, als die Zahl 75 000 sich ausspricht, fange einmal an, die Quadratmeile mit den Häusern der meckl. Städte zu besetzen, alle Gebäude in der Größe deines Schulhauses angenommen. Wenn du vorerst nur die 6 größten Städte des Landes nimmst, nämlich*) Rostock mit 3343, Schwerin mit 1828, Wismar mit 1645, Güstrow mit 1149, Parchim mit 1023 und Waren mit 589 Häusern, so siehst du sofort, daß du mit diesen 9577 Häusern nur 32 Reihen bedecken kannst, das heißt, gut den achten Teil der szml. Willst du gern das zweite Achtel füllen, so daß also V4 deines großen Bauplatzes besetzt ist, so mußt du noch die Häuser von 23 weiter folgenden Städten hinzunehmen. Hast du dir vorgenommen, die szml. zur Hälfte zu füllen, so mußt du den Häusern aller meckl. Städte noch sämtliche Stadt- und Landkirchen (500 an der Zahl), sowie alle Wohnhäuser aus 160 der größten meckl. Dörfer beifügen. Dann siehst du deinen Bauplatz, der doch nur 1 □ Ml. groß ist, halb gefüllt! Willst du noch eine einfachere Rechnung ausführen, so denke dir, du könntest ganz Rostock, das im Geviert 1/5 Ml. lang und Vs Ml. breit ist, in ein Tuch *) Nach dem meckl. Staatskalender von 1884.

4. Die Heimatskunde im ersten Schuljahre oder Einführung des sechs- bis siebenjährigen Kindes in das Natur- und Menschenleben - S. 91

1868 - Wismar [u.a.] : Hinstorff
9] nen und Fichten gemacht und heißt gemeinhin Föhrenholz; zu den Balken nimmt man mitunter auch das Holz der Eiche. 2. Steine. Die Steine, die zum Bau eines Hauses genom- men werden, sind verschiedener Art. Zum Fundameiu und zu den Treppen, die nach der Straße führen, nimmt man gerne Felsen, die man oft in großen Stücken auf dem Felde und in der Erde findet. Der Steinhauer sprengt und behaut sie und der Maurer legt sie in den Grund des Hauses, damit cs fester und dauerhafter werde. Aus Felsen wird auch das Straßenpflaster gemacht und der Grabstein. Aus Felsen, die klein geschlagen werden, macht man auch die Chausseen. — Die Mauern des Hauses sind gewöhnlich aus Mauer- oder Ziegelsteinen aufgeführt. Sie werden in der Ziegelei vom Ziegler angefertigt. Derselbe läßt zu dem Ende eine Menge Sand und Lehm tüchtig mit Wasser durchkneten, aus der Mischung Stücke von der Gestalt der Mauersteine formen, an der Luft trocknen und zuletzt, um sie völlig hart zu machen, im Ofen brennen. Sie sind ungefähr doppelt so lang als breit, haben 8 Ecken uno 6 Seiten und sind von Farbe braunroth oder gelb. Die Steine, aus welchen die Dächer in den Städten gewöhnlich gebildet sind, die Dachsteine oder Dachpfannen, sind gleichfalls vom Ziegler aus Thon verfertigt. Mitunter werden sie durch Schieferplatten ersetzt, auf dem Lande aber vielfach durch Stroh und Rohr, das der Dachdecker durch Bänder an die Latten befestigt. Bemerkung, Kann der Lehrer es möglich machen, eine Ziegelei mit seinen Schülern zu besuchen, so wird das Verständnis res Vorstehenden leichter vermittelt werden. Von Vortheil wird cs sein, wenn ein Felsen und ein Mauerstein bei der Unterredung zur Hand sind, so daß auch die Schwächsten sie unterscheiden lernen und ihre Gestalt und Farbe erkennen. Zugleich würde dann auch eine Prüfung der Härte beider zur Einsicht führen, warum die Felsen sich besser zum Fundament eignen als die Ziegelsteine. 3. Kalk und Le h m. Beide Gegenstände gebraucht der Maurer, um die Steine mit einander zu verbinden, um die Fugen auszu- füllen, die Wände zu besetzen und das Pfannendach dicht zu machen. Den Lehm oder Thon findet man bei uns an vielen Stellen in der Erde. Er sieht braungelb aus und bildet eine weiche, klumpige Masse. Den Kalk gräbt und bricht man auch aus der Erde, in welcher er zwar nicht so häufig wie der Lehm vorkommt, aber stellen- weise doch in großer Menge vorhanden ist. Bevor der Maurer ihn aber gebrauchen kann, muß er erst gebrannt und gelöscht werden. Das Brennen besorgt der Kalkbrenner in einem Kalkofen; das Löschen verrichtet der Maurer, und geschieht dies, indem er kaltes Wasser darauf gießt, dann wird er warm und fängt an zu kochen, und es entsteht ein Brei daraus, der späterhin mit Sand versetzt wird. In diesem Zustande ist er erst zum Mauern geeignet. Bemerkung. Kann der Lehrer hier den Vorgang des Löschens cm einem Stückchen gebrannten Kalkes veranschaulichen, so wird der Schüler um so größeren Nlutzen von der Unterredung haben. Namentlich wird ihm die Erscheinung des Kochens deutlich werden, die, als durch kaltes Wasser hervorgerufen, ihm sonst unverständlich bleibt. — Auch wird es hier angebracht sein, ans die zersetzende Eigeu- schast des Kalkes aufmerksam zu machen, namentlich im Zustande des Siedens und daß man seinen Körper sowohl wie seine Kleider möglichst davor schützen müsse.

5. Besonderer Theil - S. 404

1856 - Eßlingen : Weychardt
404 Erste Abtheilung. Europa. Jökull') 6,030', ©näselt 5,800', Eyjafjalla Jökull 5,700', Heklufjall oder Hekla 5,210' u. a. Man zählt auf der Insel gegen 29 Vulkane, von denen manche überaus thätig sind. Der Hekla, von dem man seit 1044 24 Ausbruche kennt, der Oeräfa Jö kull, der Skaptaar Jökull, derkatlegia, der Krabla, der Leirh- nukr u. a. entladen aus ihren Kratern fortwährend vulkanische Produkte, wie Lava, Asche, Steine u. dgl., und überschütten damit zuweilen die ganze Insel; ja beim Aus- bruch des Hekla 1693 siel die Aschenmenge sogar auf den 85 M. entfernten Färöern. Mit der vulkanischen Beschaffenheit Jolands stehen die vielen heißen Quellen in Verbindung. Einige derselben fließen ruhig, andere werfen, wie Springbrunnen, das Wasser 50', 100'— 200'in die Höhe; einige sind lauwarm, andere siedend heiß; einige haben trinkbares, andere trübes, schweslichtes Wasser. Von den Bewohnern werden sie in der Art zum Kochen benützt, daß sie ihre Töpfe in die Quelle stecken, wie man sonst die Töpfe zum Feuer stellt. In dem Thalc und an dessen Bergabhängen, das nördlich von Skalholt liegt und 6 M. v. Hekla und 3 Tagreisen östlich v. Reykjavik entfernt ist, zählt man über 100, theils warme, theils heiße Quellen, darunter die Geiser * *) oder intermittirende Springquellen. Unter ihnen sind am bekanntesten: der große Geiser, der neue Geiser oder Strokr und der kleine Strokr. Der große Geiser steigt von Zeit zu Zeit aus einem 18' im Durchmesser haltenden Becken in einem geraden Strahl bis 60', 100', sogar 200' empor. — 6. Viele Gewässer. Die meisten und längsten Flüsse ergießen sich an der Nord- und Süd-Westküste, wäh- rend au der Ost- und Süd-Ostküste nicht so viele und nicht so bedeutende Flüsse vor- kommen. Mittlere Jökelaue; 25 M. I. Thorsane; 24 M. I. Südl. Hvitaue; 20 M. l. Viele Landseen svatn.s: Thingvallavatn; Hvitarvatn; Myvatn. — 7. Im Verhältniß zur geogr. Breite hat Island, besvnd. der südl. Theil, ein mildes Jnselklima. Mittlere Jahreswärme zw. -ss 5° u. 0°. Sehr gemäßigte Win- terkälte; sie beträgt an der Südseite Islands nur — 3°, a. d. Nordseite nur — 6*/4°. Geringe Sommerwärme; sie steigt an der Südseite nur auf -s- 9'/.°, an der Nordseite auf 7*//. Die Sommer sind kurz, die Winter aber lang, besonders a. d. Nordküste. Diese ist bisweilen bis in den Juli mit arktisch. Treibeise bedeckt, das mitten in der warmen Jahreszeit Kälte verbreitet; a. d. Südseite erhebt sich 5 Monate lang das Thermometer nicht über den Gefrierpunkt. Dazu gesellen sich feuchte Nebel, die Island fast Jahr aus Jahr ei» nmschleiern, und furchtbare Stürme aus Nw. u. No. Längster Tag im S. 20 St., kürzester Tag 4 St. Im nördl. Theil geht aber die Sonne am längsten Tag gar nicht unter; dieser längste Tag, wie auch die längste Nacht im Winter, dauert ans den nördl. Punkten Islands eine ganze Woche. Merkwürd. Naturerscheinungen sind: das Nordlicht, dasschnee- licht u. d. Doppel so» ne. — 8. Produkte, a. Mineralien. Sumpfeisenerz, Marmor, Kalk, Gyps, Steinkohlen, Tors, Schwefel; letzter» liefert Krisuwik im Sw. und die Schwefelberge beim Krabla. b. Pflanzen. Verkrüppelte Weiden, Birken und Vogelbeerbäume. Den Mangel an Bauholz ersetzt das Treibholz, Baumstämme, die vom Meere an die Küsten, des. im N., ausgeworfen werden. Prächtig grüne Wiesen. Jsländ. Moos, ein gewöhnt. Nahrungsmittel,^indem es getrocknet zu Mehl gemahlen oder mit Milch zu Brei gekocht wird. Löffelkraut. Sauerampfer. Kohl. Rüben. Kartoffeln. Etwas Flachs und Hanf. c. Thiere. 25,000 St. Rindvieh. 20,000 kleine, aber starke u. schnelle Pferde. 350,000 Schafe. Viele Ziegen. Nennthiere; seit 1770 aus Norwegen eingeführt. Weiße Füchse. Eisbären kommen auf Eisschollen a. d. Nord- küste. Seehunde a. d. Küsten. Viel wildes Geflügel, des. Eidergänse. Viele Fische, des. Häringe, Lachse u. Dorsche. — 9. Geschichtliches. Ob Island bei den Griechen und Römern Thule hieß, ist ungewiß. Entdeckung durch den norwegischen Seeräuber Nad dock 860: Er nannte, die Insel Snäland s— Schneelands. Spuren einer früheren, und zwar christlichen, aus Schottland u. Irland stammenden Ansiedlung sind zwar vorhanden; doch scheinen bisse ersten Bewohner den Normännern bald unterlegen zu sein. Einwanderung der Norweger, die vor der Tyrannei des Harald Haarsagr flohen, seit 870. Republik mit eigener Verfassung u. eigenem Gesetz v. 928 — 1261. Von Island aus setzte Erik Rauda nach Grönland über, im I. 932 oder 982. Einführ, des Christenth. um 1000. Ansehnl. Bevölkerung; bedeutende Viehzucht; wichtige Schiffahrt; blühender Handel. Bewahrung der Sagen und Heldcngefänge der *) Jökull o. 35fei, plur. Jöklur o. Jökler, heißen in Island alle mit ewigen Schnee- u. Eismassen bedeckten Berge. Die Gletscher nennt man Jisbräer seisbräens. *) Geiser v. giosa — gießen, mit Ungestüm hervorbrechen.

6. Bilder aus dem Lande Braunschweig - S. 105

1890 - Wolfenbüttel : Zwißler
105 Über unsern Häuptern dehnt sich eine weite, gewölb- artige, aber durch Spalten und Klüfte vielfach zerrissene Decke. Die Felsblöcke, aus denen sie zusammengesetzt ist, scheinen nur lose befestigt zu sein. Was wohl in der Höhle am meisten die Aufmerksamkeit erregt, sind die Tropfsteingebilde, welche teils von der Wöl- bung herniederhängen, teils wie Säulen und Stämme zu ihr aufragen. Das Wasser, das tropfenweise niederfällt, hat diese Bildungen hervorgebracht und arbeitet noch fortwährend daran. Ihre oft wunderlichen Formen haben Veranlassung zu mancherlei Benennungen gegeben. Da sind Orgelpfeifen und Türme, da ist ein Wasserfall, der zu Stein erstarrt ist, u. a. m. Das schönste Stück ist die klingende Säule, deren Höhe 2v2 Meter beträgt. Sie ist innen hohl und giebt beim Anschlägen einen Metallton von sich. Gleich in der ersten Höhlenabteilung liegt auch der Brunnen. Das ist ein von Tropfstein gebildetes Becken von etwa 40 cm Länge und Breite. Das Wasser, das ihn füllt, ist von erquickender Kühle, grofser Klarheit und außerordentlichem Wohlgeschmack. Aehnlich dieser ersten Abteilung der Höhle, aber den- noch in ihren Einzelheiten und ihrer Gestaltung verschieden, sind die übrigen Abteilungen; es sind deren bis jetzt sieben fahrbar gemacht. Der Zugang zu ihnen führt bald durch enge Gänge, bald durch schmale Felsspalten, hier über zahlloses Getrümmer aufwärts, dort auf steil niedergehenden Berg- mannsleitern in die Tiefe. Ueberall ragen die dräuenden Felsblöcke über uns, unablässig tönt der melodische Tropfen- fall durch die Stille, klingend und nachhallend in den weiten Räumen. Wunderbar ist der Klang der menschlichen Stimme. Der Gesang des Führers, wie tönt er so glockenhell durch die Räume! Ein dumpfer Ruf in diese Spalte — und es ist, als ob der ganze Berg laut erdröhnte. Selbst ein leises Mur- meln, kaum hörbar gegen eine der Höhlenwände gehaucht, er- tönt an der gegenüberliegenden Wand in unbegreiflicher Stärke. Für Naturforscher sind von ganz besonderem Interesse einzelne Räume der Höhle, worin sich Knochenreste, in Tropfstein eingehüllt, vorfinden, welche zum Teil längst ver-

7. Die mathematische und physikalische Geographie - S. 62

1844 - Eßlingen : Dannheimer
62 Versteinerungen, aber Fossilien und heiße Quellen. Sie sind Wohl in feurigem Flusse aus dem Innern der Erde emporgestiegen, haben die horizontalen Lagen der neptunischen Gesteine durchbrochen und aufgerichtet, und sich theils zwischen dieselben hineingedrängt oder über ihnen ausgebreitet. -Die Gesteine des Urge- birges sind: Granit, Ginens, Glimmerschiefer, Porphyr, Syenit, Diorit, Quarzfels oder Urqnarz, zu dem der Jtacolunrit gehört, und der Urkalk. ' §. 38. Die vulkanischen Felsarte», die Vulkane, die Erdbeben, die warmen Quellen, der Ursprung der vulkanischen Erscheinungen und die Erschütterungskreise. A, Die vulkanischen Felsarten sind Massen, die in frühern oder in den jetzigen Zeiten arrs denr Innern der Erde durch unterirdische Thätigkeit des Feuers an die Oberfläche der Erde hervorgebracht worden sind. Sie sind größtentheils massig, ungeschichtet, haben ein schlackiges und blasiges Ansehen oder besteben aus Staubmassen. Die vulkanischen Felsarten sind: Trachyt, Phonolith oder Kling stein, Augitporphyr oder Me la p Hy r, D o l e r i t, B a sa l t, B a s a ltu ff, Mandelstein, P e r l st e i n, Bimsstein, Pech stein, Obsidian, Lava, Schlacke, Tuff, (Traß, Peperino, Rapilli, Puzzolano, vulkanische Asche u. s. w.). 8. Die aus vulkanischen Fels arten gebildeten Kegel- berge heißen Vulkane. Sie zerfallen in Eruptiv ns- und Erhe- bungs-Vulkane, in Central- und R e ih e nv u lk an e. I. Die Eruptiv ns- und Erhebungs-Vulkane. 1. Die Eruptions- Vulkane entstehen, wenn die glühenden Massen aus dem Innern der Erde selbst einen Ausweg finden, die sich um den Rand der Oeffnung anhäufen, und so allmählig einen kegelförmigen Berg bilden, in dessen Mitte sich der Krater befindet. Daher sind diese Vulkane stets von Lava und andern Aus- wurfsmassen zusammengesetzt. Der Krater ist der obere Theil oder die Oeffnung einer aus dem Innern des Vulkans bis zum Gipfel emporsteigenden, schlott- ähnlichen Röhre, welche den in der Tiefe, auf dem sogenannten Heerd des Vulkans entwickelten gasigen, flüssigen und festen Auswürfen den Ausgang ge- stattet. Er kann sich bisweilen wieder schließen, doch wird er immer derr Massen des Innern der Erde den leichtesten Ausweg gestatten, und daher wieder- holen sich die Eruptionen eines Vulkans bisweilen nach Jahrhundert langer Ruhe. Ein Eruptions-Vulkan, welcher lange ruht, wird daher ein ruhender, erloschener, im andern Fall ein thätiger Vulkan genannt. Die Er- scheinungen eines vulkanischen Ausbruches sind: Getöse unter der Erde, Erdbeben, Aufbrechen des Bodens, Aufsteigen von Rauch aus dem offenen Krater oder aus den neuentstandenen Spalten, Ausströmen der Lava, Auswerfen von sogenannter Asche aus dem Krater, Erhebung des Bodens, hef- tige Bewegungen in dem Meere, welches dem Vulkane nahe liegt; Mo fettest oder schädliche Gasarten entsteigen dem Boden um den vulkanischen Ausbruch während und oft lange nach demselben. Das Beben der Erde in der Gegend des Ausbruchs und das unterirdische Getöse, von Zeit zu Zeit mit den heftig- sten Erschütterungen abwechselnd, dauert gewöhnlich mit kurzen Unterbrechungen während des ganzen Ausbruches fort. In den aus den Vulkanen aufsteigenden Dampfwolken entstehen- fast immer heftige Blitze, von denen aber die wenigsten zur Erde fahren, sondern die meisten in die Dampfwolken zurückschlagen. Sehr oft fallen während des Ausbruches oder gegen das Ende desselben aus den sich weit verbreitenden Dampfwolken die heftigsten Regengüffe nieder. Vor den Ausbrüchen der Vulkane hat man oft eine Verminderung des Wassers in den Quellen und Brunnen um den Vulkan, ja zuweilen ein gänzliches Versiegen derselben wahrgenommen. An einigen Punkten Europas und anderer Erdtheile

8. Die mathematische und physikalische Geographie - S. 63

1844 - Eßlingen : Dannheimer
63 treiben die Dampfe und elastischen Gase ans dem Innern nicht Lava uüd feurige Masten, sondern theils nur Luft und andere Gase, theils Master und Erde, als Schlamm empor. Dieß sind die Luft- und Schlammvulkane. In mehreren vulkanischen Gegenden findet man kraterförmige Vertiefungen, aus welchen dtirch feine Spalten immerfort und meist ohne heftige Erplosionen Dämpfe aufsteigen, welche bei ihrem Eintritt in die Atmosphäre Schwefel und salinische Substanzen fallen lassen, die sich an den Rändern der Spalteit ab- setzen. Man nennt sie Solfa taren. Sie mögen die Ueberbleibsel alter Vnlkankratcr sein, die sich größtentheils geschlossen haben, und deßwegen keine eigentlichen Atiöbrüche mehr machen, weil vielleicht im Innern Höhlen und Spalten entstanden sind, welche den Dampfen einen leichteren und ununterbro- chenen Durchgang nach anderen, in der Nähe sich befindenden Schlünden ge- statten. 2. Die Erhebungs-Vulkane entstehen, wenn'das eingeschlossene Gas an einer Stelle hervorbricht, ohne daß die glühenden Massen empordringen. Sie finden sich gewöhnlich auf den hohen, runden Inseln und zeigeit sich be- sonders charakteristisch auf den canarischen Inseln. Sie steigen von dem Fuße und ringsum gleichförmig auf, allein immer in der Mitte, wo man den Gipfel erwarten sollte, Mgen sie eine mchr oder minder tief eingreifende, große kessel- förmige Vertiefung, welche gleichsam die hohle wichse des Kegels bildet, in welcher die Abhänge zusammenlaufen würden. Die Kesselvertiefung ist nahe kreisförmig, ringsum von steilen, zackigen Wänden umgeben, welche von der ansehnlichsten Höhe der Insel oft Plötzlich fast bis zur Meeresflache abstürzen; sie gewahrt einen höchst eigenthümlichen wilden Anblick. Die spanischen Bewohner der ca- narischen Inseln nennen diese Vertiefung In Caldera. Die Abhänge derselben sind von vielen schmalen und tief eingerisscnen Schluchten zerspalten, welche ringsum strahlenförmig von dem Mittelpunkte ausgehen, und scharf und steil abgerissen sind. Sie heißen Baranco’s. Nur selten stehen sie mit dem Innern der Caldera in Verbindung, und bei den meisten Inseln dringt nur ein Baranco in den Kessel. Durch dieses Eindringen aber wird die innere Struktur dieser Inseln lllosgelegt, und es zeigt sich, daß sie regelmäßiger ist, als man bei der Vorstellung von der Vulkanität. derselben erwarten möchte. Man sieht nemlich, daß die Gebirgsarten der Inseln deutliche Bänke bilden, welche ringsum regel- mäßig mit der Oberfläche parallel gehen; sie sind stets gleichförmig von dem Centrum der Inseln gegen den Rand geneigt, und indem man weniger anstei- gend durch diesen Baranco zum Innern fortschreitet, geht inan von den obern Schichten zu einer tiefern über, und erreicht endlich den Kern des Berges auf dem Boden der Caldera. Ein senkrechter Stoß von Unten nach Oben auf eine wagrechte feste Kruste muß solche Erscheinungen hervorbringen. Diese Kruste oder der vormalige Meeresgrund, über welchen vie Inseln hervortraten, wird an der Stelle bersten, wo die Kraft auf sie am heftigsten wirkt. Die vormals wagerecht auf denselben liegenden Schichten werden emporgetrieben werden und sich rings um das Centrum der gemeinsamen Erhebung aufrichten; sie werden strahlenförmig von dem Mittelpunkte aufgerissen werden und dadurch jene Baranco 8 erhalten, und an dem Mittelpunkte selbst wird eine mehr oder minder ansehnliche Weitung entstehen, welche die Caldera bildet. Das Ganze ist demnach das Werk einer mit vulkanischen Erscheinungen zusammenhängenden Erhebung. Man nennt deßwegen diese Inseln Erhebungsinseln, die kesselförmige Weitung in ihrer Mitte den Erhebungskrater. Bisweilen bricht auf dem Boden der Caldera ein Eruptions-Krater hervor, der von dem Rande der Caldera, wie von einem Walle, umgeben ist. So ist es bei dem stik von Teneriffa. Ii. Die Central- und die Reihen-Vulkane. 1. Die Central-Vul kane bilden immer die Mitte für eine Menge von Ausbrüchen, welche um sie her gleichmäßig nach allen Seiten hinwirken. 2. Die Reihen-Vulkane liegen hinter einander wie Esten auf einer großen Spalte.

9. Die mathematische und physikalische Geographie - S. 64

1844 - Eßlingen : Dannheimer
64 Sie erheben sich entweder als einzelne Kegelinseln aus dein Grunde des Meeres, und dann läuft gewöhnlich ihnen zur Seite ein Urgebirge in derselben Rich- tnng; oder sie stehen ans dem höchsten Rücken dieser Gebirgsreihe selbst und bilden deren Gipfel. C. Die Erdbeben sind eine.erschütterung des festen Erdbodens, welche von Innen nach der Oberfläche wirkt. Die Ersch e inunge n' be i de n Erd- beben sind: Bewegungen des festen Bodens, welche theils wellenförmig, theils rüttelnd oder wirbelnd, theils stoßend sind. Erhebungen des Bodens, Zerreißen des Bodens, Ausstößen von Gas, Auswerfen von festen oder flüssigen Stoffen durch die Spalten, Bewegungen des Meeres, der Landsecn oder größerer Flüsse, unterirrdisches Getöse, Störung der Richtung der Magnetnadel. Tie Wirkungen auf die Atmosphäre sind zweifelhaft, dagegen die Wirkungen auf Menschen und Thiere sind schon oft beobachtet worden. Stärke und Dauer der Erdbeben sind sehr verschieden. Manche Erdbeben scheinen an einen be- stimmten Vulkan geknüpft zu sein und werden nur wenige Meilen umher gefühlt ; an- dere pflanzen sich auf ungeheure Strecken mit unglaublicher Schnelligkeit fort. Einige der bedeutendsten Erdbeben sind: das Erdbeben von 1693, das Catania zerstörte; von 1783, wodurch Messina und viele andere Städte mehr oder weniger beschädigt und zerstört wurden; von 1822 in Syrien; von 1829 in Spanien; von 1746 in Peru, wodurch Callao, der Hafen von Lima, zerstört wurde; von 1797 in Quito, wodurch Riobamba zerstört wurde; von 1812 in Caracas, wo- durch Caracas zerstört wurde; eines der furchtbarsten und das am weitesten verbreitete Erdbeben war das von Lissabon 1755; seine Grenze ging durch das Atlasgebirge, Böhmen, bis zum finnischen Meerbusen, von hier mitten durch Skandinavien, nördlich von Island, durch den Südtheil Grönlands, den Ontario- See und die kleinen Antillen. Durch die vul ka n isch e n Au s br üch e und Erdbeben werden Hebungen und Senkungen des Bodens her- vorgebracht. Ganz Skandinavien ist in einer steten langsamen Hebung begriffen; im nördlichen Theil beträgt dieselbe in einem Jahrhundert etwa 5', im südlichen weniger. Die Küste von Chili wurde den 19. November 1822 von einem schrecklichen Erdbeben heimgesucht, dessen Stöße auf einem Raum von 1200 M., von N. nach S. gleichzeitig wirkten. Am folgenden Morgen fand man, daß sich der Boden an der Küste 2 bis 4' , und 1 M. landeinwärts 5—7' gehoben hatte. Eine ähnliche Erscheinung fand daselbst 1835 Statt. Inseln haben sich im mittelländischen Meere erhoben: die Erhebung zwischen den liparischen Inseln 187 v. C. G., die Erhebungen neuer Inseln bei San- torin zu verschiedenen Zeiten, die Erhebung des Hügels bei Methone, die Erhebung des Monte Nuovo bei Pozzuoli im Jahre 1338, bei Cypern im Jahre 1822, die im Jabre 1831 erhobene und wieder verschwundene Insel Ferdinanden. In der Nähe von St. Michael, einer Insel der Azoren, versuch- ten im Jahre 1628 oder 1638, 1720 und 1811 neue Inseln emporzusteigen. In manchen Gegenden hat ein mehrmaliges Sinken und Steigen des Bodens Statt gefunden. Die Trümmer des Serapions-Tempels von Pozzuoli bei Neapel liegen jetzt im Meeresniveau; die noch stehenden Marmorsäulen sind in 19' Höhe von Bohrmuscheln, welche nur im Meere leben, angebohrt; daher muß ver Boden gesunken und dann wieder gehoben worden sein. Der Boven im Becken von Paris und von London, so wie die S.o. Küste von England besteht aus Lagern, die abwechselnd aus dem Meere und aus Süß- wasser abgelagert sind. Beispiele von Senkungen des Bodens sind nicht selten. Auf Java versank 1772 bei dem Ausbruch eines Vulkans ein Strich Landes von 15 M. Länge und 6 M. Breite. Alis Jamaika stürzte 1692 ein Strich Landes von c. 1000 Morgen plötzlich ein. Während eines Erdbebens sank der Boden am östlichen Mündungsarme des Indus um 18'. In Caracas sank 1790 während eines Erdbebens ein Stück des Bodens und an seine Stelle trat ein See von 800 Ellen Durchmesser und 100' Tiefe.

10. Die mathematische und physikalische Geographie - S. 164

1844 - Eßlingen : Dannheimer
164 B. Der Mittelpunkt des arabischen Erdbebenkreises scheint der ruhende Vulkan bei Medina zu sein. Zu demselben gehört der ganze Westrand Arabiens, der noch thätige Centralvulkan der Insel Dschebel Darr und die vulkanischen Sabugar-Jnseln im rothen Meere, die vulkanische Insel Perim in der Straße Bab el Mandeb und Habesch (s. §. 106 B. S. 132). C. D i e E r d b e b e n z o n e des T h i a n - S ch a n und der Dsungarei ist reich an vulkanischen Erscheinungen. Der Hauptsitz der vulkanischen Wir- kungen scheint der Thian-Schan zu sein, in dem vielleicht der drelgipflige Bogbo-Oola ein Trachytberg ist. Andere vulkanische Punkte sind: der ruhende Pe-Schan (d. h. weißer Berg), der thätige Vulkan von Hotfcheou (d. h. Vulkan der Feuerstadt), die Solsatora von Bischbalik oder Urumtsi, der Jsse- Kul See, der Alak-Kul (d. h. bunter See) mit dem ruhenden Kegelberg Aral- tübe. Heiße Quellen und Erdbeben sind sehr häufig und letztere enden in den vulkanischen Punkten bei Ridderski im W. Altai. Diese Punkte empfangen auch Stöße v. von der Erdbebenzone des Altai, dessen Mittelpunkt die Einsenkung des Baikal-Sees bildet. Es würden sich also an den obgenannten Punkten zwei Erschütterungskreise schneiden. E. Die übrigen Gebiete Asiens sind gleichfalls reich an vulka- nischen Erscheinungen. Der Westrand des hinter-asiatifchen Hochlandes, der Hindu-Kusch, der Himülaya, das Tiefland des Indus und Ganges, besonders der vulkanische Boden des Halb-Jnsellandes Kutsch und Dekans werden öfters von starken und weitverbreiteten Erdbeben heimgesucht. Auch China, besonders das Tiefland wird von häufigen Erdbeben heimgesucht. Von thätigen Vulka- nen in diesen Gebieten wird nichts berichtet, aber beiße Quellen finden sie in den genannten Ländern. Auch finden sich in verschiedenen Gegenden des chine- sischen Alpenlandes und des Nan ling Feuerbrunnen (Ho tsing) und leuchtende Berge (Ho schau), welche aber wahrscheinlich von Erdbränden, von in Brand gerathenen Kohlenlagern herrühren Ob nun die vulkanischen Punkte der genannten Länder einem oder mehreren Erschütterungskreisen angehören, ist noch ungewiß. F. Auch sann'man noch nicht bestimmt darüber entscheiden, zu welcher Erdbebenzone die Reihenvulkane der südost- und ost-asiatischen Inselkette gehören, auf welchen sich so viele thätige und erloschene Vulkane befinden, welche so oft von den furchtbarsten Erdbeben heimgestlcht werden. §. 147. Die Verbreitung der Fossilien. Asien ist sehr reich an Fossilien aller Art; die Verbreitung derselben ist aber noch nicht genau ermittelt. A. Die Metalle: Gissd aus Nord-Asien 21,592, aus Süd-Asien 51,000 Köln. Mark; Silber aus Nord-Asien 85,224, aus Süd-Asien 107,000 K. M.; Platina im Ural; Zinn besonders in Hinter-Iudien; Quecksilber; Kupfer; Eisen; Blei. B. D ie erdigen Fossilien: Spinell, Ceylonit, Amethyst, Chryso- beryll, Rubin, Smaragd, Topas, Saphir, Diamant im Dekan und im Ural, Opal, Bergkrystall, Milchquarz, Chrysopras, Chaleedon, Onyr, Sardonyr, Carneol, Katzenauge, Achat, Jaspis, Chrysolith, Turmalin Granaten, Hya- zinthen. C. D i e salzigen Fossilien: Salz, Salpeter, Vorar, Soda. v. Die brennbaren Fossilien: Steinkohlen besonders in Vorder- Jndien und China,'Schwefel, Erdöl oder Naphta, Asphalt, Bernstein.
   bis 10 von 41 weiter»  »»
41 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 41 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 0
1 0
2 0
3 1
4 1
5 2
6 3
7 25
8 0
9 1
10 1
11 0
12 0
13 0
14 1
15 0
16 0
17 3
18 4
19 17
20 1
21 1
22 1
23 6
24 0
25 0
26 0
27 0
28 0
29 0
30 0
31 0
32 0
33 0
34 0
35 0
36 0
37 0
38 0
39 0
40 0
41 4
42 0
43 0
44 1
45 1
46 0
47 0
48 0
49 11

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 34
1 2
2 3
3 30
4 3
5 29
6 74
7 0
8 0
9 1
10 8
11 8
12 34
13 1
14 7
15 1
16 17
17 10
18 10
19 2
20 0
21 67
22 0
23 3
24 8
25 0
26 2
27 13
28 11
29 0
30 0
31 1
32 1
33 13
34 0
35 0
36 3
37 0
38 1
39 8
40 7
41 2
42 9
43 6
44 11
45 11
46 1
47 27
48 24
49 84
50 81
51 0
52 0
53 0
54 10
55 21
56 0
57 24
58 0
59 3
60 0
61 4
62 13
63 1
64 23
65 1
66 0
67 0
68 1
69 0
70 104
71 4
72 4
73 3
74 1
75 4
76 12
77 28
78 1
79 3
80 5
81 5
82 2
83 1
84 17
85 0
86 0
87 10
88 1
89 6
90 1
91 16
92 46
93 14
94 18
95 1
96 0
97 3
98 6
99 9

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 4
1 1
2 1
3 2
4 0
5 0
6 13
7 1
8 2
9 0
10 0
11 2
12 18
13 0
14 1
15 7
16 0
17 0
18 0
19 1
20 2
21 0
22 1
23 2
24 88
25 6
26 0
27 6
28 3
29 2
30 0
31 1
32 5
33 4
34 30
35 0
36 1
37 4
38 0
39 0
40 0
41 0
42 2
43 1
44 0
45 0
46 2
47 11
48 6
49 0
50 5
51 2
52 0
53 0
54 2
55 0
56 0
57 0
58 0
59 4
60 1
61 0
62 0
63 1
64 0
65 0
66 0
67 0
68 1
69 0
70 2
71 0
72 0
73 0
74 2
75 6
76 0
77 0
78 2
79 0
80 0
81 13
82 0
83 31
84 4
85 27
86 2
87 2
88 1
89 14
90 3
91 3
92 0
93 0
94 6
95 33
96 0
97 1
98 0
99 1
100 0
101 2
102 2
103 0
104 6
105 0
106 2
107 4
108 3
109 8
110 9
111 1
112 1
113 6
114 1
115 2
116 0
117 0
118 0
119 11
120 0
121 1
122 0
123 0
124 25
125 5
126 0
127 4
128 3
129 2
130 2
131 33
132 0
133 0
134 34
135 1
136 4
137 0
138 19
139 0
140 1
141 0
142 10
143 0
144 0
145 0
146 1
147 0
148 1
149 2
150 0
151 0
152 3
153 2
154 0
155 0
156 0
157 0
158 0
159 4
160 8
161 0
162 3
163 0
164 12
165 1
166 3
167 0
168 0
169 0
170 0
171 0
172 0
173 0
174 0
175 15
176 0
177 3
178 5
179 2
180 27
181 2
182 2
183 10
184 5
185 1
186 8
187 2
188 6
189 22
190 0
191 0
192 0
193 30
194 0
195 2
196 0
197 0
198 0
199 1