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1. Drittes Schulbuch, Lehr- und Lesebuch für die Oberclassen der Volksschule - S. 258

1871 - Zwickau : Zückler
258 diesen reichen Genuß gewährt der König aller Sudeten-Höhen, die Riesen- oder Schneekuppe. Wenigstens ist er dem bewaffneten Auge vergönnt, wofern ein günstiges Geschick den düstern Schleier lüftet, womit Nebel u. Wolken nur zu oft den Gipfel neidisch umhüllen. Doch theilt er dieses Schicksal mit ähnlich mächtigen Höhen, u. zumal mit dem nordwestlich ent- gegengesetzten Gebirgsriesen Deutschlands, dem Brocken, welcher gleichsam den andern Endpunkt einer, dieses Land von Mähren u. Schlesien aus bis nach Niedersachsen schräg durchschneidenden Gebirgskette bildet. Wie der Gipfel des Brockens, so erscheint auch die Schneekuppe leblos, rauh u. öde. Die Natur ist erstarrt, u. die Pflanzenwelt reicht kaum in verkrüppel- tem Kiefergesträuche, als Knieholz, bis in die nächste Region. Nur in ihren niederen Gattungen, den Flechten u. Moosen, vermag sie bis zu den obersten Höhen zu dringen, von denen einiges wohlriechende Veilchenmoos, auf Gneusschiefer fest wurzelnd, daher Veilchenstein genannt, von denreisenden gewöhnlich als Erinnerungszeichen mit herabgebracht wird. Die eigentliche Riesenkuppe, an deren einer Seite der schauerliche Riesen- oder Teufels- grund (Riibezahl's-Garten) stößt, erhebt sich, aus übereinander geworfenen Granitfelsen gebildet, als eine steile, kegelförmige, aufsteigende Anhöhe, gegen 900 pariser Fuß über den schon bedeutend hohen Riesenkamm, u. ist gegen booo Fuß über der Meeresflüche gelegen. Auf dem beschränkten Raume der Platte des Gipfels, über welchen die Grenze Böhmens und Schlesiens hinläuft, u. zwar auf des letztern Gebiet befindet sich eine i. I. 1668 erbaute runde u. gewölbte Kapelle mit 4 ^2 Fuß dicken Mauern ver- sehen, um den Stürmen in dieser Schnee- u. Eisregion kräftig widerstehen zu können. Sie war dem heiligen Laurentius geweiht und diente zum Gottesdienste bei den Wallfahrten zahlreicher Schaaren aus beiden an- grenzenden Ländern. Eine Zeitlang zur Herberge für Besteiger der Kuppe benützt, ist sie in neuester Zeit wieder zum Gottesdienste eingerichtet worden. K. Preusker. 38. Der Bodensee. An Seen ist Deutschland, wenigstens das südwestliche, nicht reich, u. nur einer, der zur Hälfte noch der Schweiz angehört, ist von beträchtlicher Größe, der Bodensee. Dafür übertrifft derselbe an Naturschönheiten alle die zahlreichen Seen an der Küste der Ostsee, u. nur wenige Seen der eigentlichen Schweiz können ihm vorgezogen werden. Der Bodensee ist eigentlich nichts weiter, als eine Erweiterung des Nheinbettes zu einem weiten u. tiefen Becken. Aber freilich ist dies Becken 8 Meilen lang u. 2 bis 2 V2 Meilen breit u. nimmt eine Flüche von 9 */2 Qm. ein. Dabei ist die größte Tiefe an 964 Fuß gefunden worden. Man hat berechnet, daß wenn das Becken des Bodensees leer wäre, der Rhein über 2 Jahre brauchen würde, um es wieder zu füllen. Auf dieser gewaltigen Wasser- fläche gibt es denn auch Stürme, welche denen auf dem Meere gleichen, u. wobei sie haushohe Wellen erheben. Da diese oft plötzlich hervorbrechen,

2. Drittes Schulbuch, Lehr- und Lesebuch für die Oberclassen der Volksschule - S. 330

1871 - Zwickau : Zückler
330 auch bei starkem Schneewetter dem Wanderer, besonders Abends, durch Glockengeläute oder Trompeten Zeichen gegeben, in welcher Richtung er zu waten habe. Doch vergeht selten ein Winter, in welchem nicht Menschen im Schnee umkommen. Dessen ungeachtet heißt der Erzgebirger den Winter allemal freundlich willkommen, denn er bringt ihm eine seiner liebsten Erscheinungen — Schlittenbahn, welche die Wege ebnet, Verkehr u. Ge- selligkeit befördert u. gewöhnlich länger dauert, auch weit schöner ist, als im Niederlande. Man fährt schnell, der Gefahr trotzend, über Berg u. Thal, u. selbst Kinder gleiten in Ruschelschlitten, meist zwei u. zwei, die steilsten Höhen hinab. Überhaupt ist die Jugend dort weit abgehärteter, als im Niederlande, u. oft, wenn man hier schon nach Pelz u. Mantel greift, springen dort die Kinder unter freiem Himmel barfuß in blosen Hemden herum. So spielen sie auch vor den Thüren, so begleiten sie, um eine Gabe bittend, den Wagen des Reisenden. Nach K. Agst. Engelhardt. 10. Der Bergbau. Die Natur hat das Gewinnen ihrer unterirdischen Schütze sehr er- schwert. Durch Erde u. Gestein lnxtfj der Bergmann oft mehre hundert Meter tief darnach graben, u. je tiefer er geht, mit desto mehr Gefahren hat er zu kämpfen. Die Metalle sind selten rein u. gediegen, sondern meist mit anderen Stoffen vermischt u. sowohl in jenem, als in diesem Zustande heißen sie Erze, welche mannigfache Gestalten annehmen. Gewöhnlich erscheinen sie nur eingesprengt, d. h. in eingewachsenen Körnern, Blättchen, Fäden, Geschieben rc. Unter Flözen versteht man ganze Lager oder Schichten, wie z. B. bei Zinn u. Steinkohlen. Die Erze werden bei Frei- berg, Altenberg, Marienberg, Annaberg, Schneeberg u. Johanngeorgen- stadt gefunden. Alan gewinnt sie entweder durch Schächte, oder durch Stollen. Die ersteren sind enge, brunnenartige, meist senkrechte, oder nur wenig schräg gehende Öffnungen, durch welche der Bergmann mittelst des Kunstgezeuges oder auf festgemachten Leitern, Fahrten genannt, in das Innere der Erde steigt. Das Ein- u. Aussteigen nennt er An- u. Ausfahren; das Geheul in den Gängen Fahren. — Stollen sind am Fuße der Gebirge in fast wagerechter Richtung eingearbeitete, unterirdische Gänge, durch welche man theils die Erze auf Karren herausschafft, theils Wasser abführt, theils den Schächten frische Luft zuleitet. Die Stollen laufen in vielfachen Windungen u. mit geringem Ansteigen labyrinthisch oft mehre hundert Dieter in der Erde fort. Wenn der Bergmann mit gewöhnlichem Werkzeuge, wie Fäustel, Schlägel, Bohrer rc. das Gestein nicht zu bewältigen vermag, sprengt er es mit Pulver oder lockert es wenigstens auf. Gesteine u. Erze, welche man nicht in Karren durch Stollen herausfahren kann, werden in Kübeln aus den Schächten gewunden. Letzteres geschieht durch den von einigen Män- nern in Bewegung gesetzten Haspel, der immer einen leeren Kübel hinab-

3. Drittes Schulbuch, Lehr- und Lesebuch für die Oberclassen der Volksschule - S. 289

1871 - Zwickau : Zückler
289 etwa 3/4 Stunden im Umfange hat, hinabgestiegen sind. Der älteste bekannte Ausbruch desselben war i. I. 79 n. Chr., wo die Städte Herculanum, Pompeji u. Stabiä vernichtet wurden. Wiewohl dieselben länger als 16 Jahrhunderte unter der Erde verborgen gelegen haben: so hat man sie seit 1713 oder 1720 doch wieder aufgefunden u. viele unversehrt gebliebene Gegenstände wieder „ausgegraben. 2) Der aus mehren Bergen bestehende Ätna auf der Ostküste von Sicilien, 10400 F. hoch, u. in seiner untersten, außerordentlich frucht- baren Region von 170000 Menschen bewohnt. Weiter aufwärts ist er mit Eichen- u. Buchenwäldern bedeckt, welche Gegenden man die zweite oder waldige Elegien nennt, auf welche endlich die dritte oder wüste folgt, die wieder in die Schnee- u. die Feuerregion zerfällt. Auch der Ätna wird oft besucht; aber die Ersteigung desselben ist mit un- gleich größeren Schwierigkeiten verbunden, u. schon mancher kühne Rei- sende hat dabei seine Wißbegierde mit dem Leben bezahlt. Man zählt bis jetzt 77 bedeutende Ausbrüche des Ätna, nämlich 11 vor u. 66 nach Christi Geburt. Im gegenwärtigen Jahrhunderte erfolgten deren schon 5, nämlich 1800, 1806, 1811, 1819 U. 1832. 3) Der Hekla und Krabla auf Island, welches außerdem aber noch mehre lebende Bulcane enthält. Der Hekla ist 5200 Fuß hoch u. hat einen Umfang von 2 bis 3 Meilen, Rings um ihn her findet nicht die geringste Vegetation Statt. Man kennt etwa 23 verschiedene Ausbrüche desselben, deren letzte 1766 u. 1818 erfolgten. Der Krabla ist weniger hoch, u. war v. 1724 bis 1730 ununterbrochen in Thätigkeit. Ein Vulcan von ganz sonderbarer Beschaffenheit ist der Maccaluba auf der Südküste von Sicilien. Es ist dies ein etwa 150 Fuß hoher, unfruchtbarer Thonberg, auf dessen Gipfel sich unzählige kleine Kegel von Thon bilden, aus deren jedem von Zeit zu Zeit ein grauem, thonichter Schlamm langsam überfließt. Oft aber entsteht ini Innern desselben ein donnerähnliches Getöse, ein Erdbeben erschüttert die umliegende Gegend auf 2 bis 3 Meilen, aus einem plötzlich entstandenen Krater steigt eine Dampfwolke von schwefelartigem Geruch empor, Schlamm u. Steine werden bis zu einer Höhe, von 200 Fuß hervorgeschleudert u. bedecken die umliegende Gegend. Ähnliche Vulcane gibt es noch mehre; doch sind ihre Äusbrüche minder heftig, als die des Maccaluba. Günther. Der Geiser auf der Insel Island. Auch die Menge der heißen sprudelnden Quellen macht Island zu einem der merkwürdigsten Länder. Einige derselben werfen mächtige Wassersäulen bis zu einer Höhe von 200 Fuß mit einem so krachenden Getöse, daß der Erdboden dabei zittert. Einige springen beständig, andere nur zu gewissen Zeiten, theils regelmäßig, theils unregelmäßig, u. fast alle, oder doch die Mehrzahl derselben setzen eine Menge Kieseltuff ab, aus welchem sie sich nach u. nach sowohl Röhre, als Becken bilden. Die Iii. 19

4. Drittes Schulbuch, Lehr- und Lesebuch für die Oberclassen der Volksschule - S. 290

1871 - Zwickau : Zückler
290 bekannteste unter diesen Sprudelquellen ist der Geiser, der alle Kunst- wasserwerke hinter sich läßt. Seine Röhre hat eine Tiefe von 80 Fuß und sein zirkelrundes Becken hat einen Durchmesser von 74 Fuß. Wenn ein Ausbruch des Geisers bevorsteht, beginnt das Wasser nach u. nach bis zur Hälfte der Höhe des Beckens zu steigen. Anfangs in Ruhe, jedoch von unterirdischem Knallen begleitet, sobald es die halbe Höhe erreicht hat. Je inehr das Becken sich füllt, desto häufiger u. stärker werden auch die Schüsse, u. das Sieden oder Aufbrausen nimmt im nämlichen Verhält- nisse zu. Wenn das Becken voll wird, entstehen dann u. wann kleinere Ausbrüche, in welchen das Wasser bis zu einer Höhe von 40 Fuß ge- worfen wird; das heftige Knallen niinmt zu, man hört wohl drei Schüsse in jeder Secunde, der Boden bebt, u. nun endlich geschieht der große Ausbruch, in welchem das Wasser während einer Zeit von gewöhnlich 5, bisweilen auch 10 bis 15 Minuten mehre Male, gewöhnlich 100 bis 120 Fuß, auch zuweilen 200 Fuß u. noch höher geworfen wird u. stets in das Becken zurückfällt. Solche große Ausbrüche geschehen regel- mäßig jede sechste Stunde, so daß in 24 Stunden vier große Ausbrüche Statt finden. Wirft man Steine in das Becken, so werden sie mit dem Wasserstrahl in die Höhe geschleudert, fallen aber gewöhnlich wieder in das Becken zurück. In der Nähe des Geisers sind noch zwei andere nicht minder merkwürdig sprudelnde Quellen, welche dem Erdbeben von 1784 ihre Entstehung verdanken u. der neue Geiser genannt werden, davon die eine kein Becken, sondern nur eine etwas über die Erde hervor- ragende Röhre hat, deren Tiefe 44 Fuß u. Durchmesser 8 Fuß beträgt. Sie sprudelt zu keinen bestimmten Zeiten, doch geschieht es gewöhnlich jeden zweiten u. dritten Tag, wo sic ihr Wasser dann meistens um ein Drittel höher wirft, als der alte Geiser. So lange sie nicht sprudelt, stößt sie Danyif aus; ehe man es aber erwartet, kommt sie plötzlich unter einem schrecklichen Getöse, das einer heftigen Kanonade nicht unähnlich ist, zum Ausbruch, u. wirft das Wasser mit einer erstaunlichen Kraft em- por, so daß die Erde bebt u. Alles in Rauch u. Dampf eingehüllt wird. Die über der Wassersäule sich zeigende Rauchsäule scheint bis zu den Wolken zu steigen u. bleibt eben so lange wie die Wassersäule stehen, welche letztere eine Höhe von 150 F. erreicht u. häufig einzelne kleine Wasserstrahlen schräg auswirft. Die andere Quelle hat ein länglich rundes Becken u. eine Röhre v. der Gestalt eines Schneckenganges, u. wirft sel- tener als der alte Geiser Wasser, aber höher aus u. bisweilen ununter- brochen in mehren Stunden. Man sah sie schon eine unten 17 F. dicke Wassersäule bis zu einer Höhe v. 150 F. werfen u. die eingeworfenen Steine hoch über die Wassersäule emporschleudern. Cannabich. Ausbruch des Vesuvs i. 1.1794. Schon am 12. Juni 1794 fühlte man Erdstöße in Neapel; stärkere erfolgten den 15. Juni Abends um Io Uhr. Das Eisen an den Bettge-

5. Besonderer Theil - S. 404

1856 - Eßlingen : Weychardt
404 Erste Abtheilung. Europa. Jökull') 6,030', ©näselt 5,800', Eyjafjalla Jökull 5,700', Heklufjall oder Hekla 5,210' u. a. Man zählt auf der Insel gegen 29 Vulkane, von denen manche überaus thätig sind. Der Hekla, von dem man seit 1044 24 Ausbruche kennt, der Oeräfa Jö kull, der Skaptaar Jökull, derkatlegia, der Krabla, der Leirh- nukr u. a. entladen aus ihren Kratern fortwährend vulkanische Produkte, wie Lava, Asche, Steine u. dgl., und überschütten damit zuweilen die ganze Insel; ja beim Aus- bruch des Hekla 1693 siel die Aschenmenge sogar auf den 85 M. entfernten Färöern. Mit der vulkanischen Beschaffenheit Jolands stehen die vielen heißen Quellen in Verbindung. Einige derselben fließen ruhig, andere werfen, wie Springbrunnen, das Wasser 50', 100'— 200'in die Höhe; einige sind lauwarm, andere siedend heiß; einige haben trinkbares, andere trübes, schweslichtes Wasser. Von den Bewohnern werden sie in der Art zum Kochen benützt, daß sie ihre Töpfe in die Quelle stecken, wie man sonst die Töpfe zum Feuer stellt. In dem Thalc und an dessen Bergabhängen, das nördlich von Skalholt liegt und 6 M. v. Hekla und 3 Tagreisen östlich v. Reykjavik entfernt ist, zählt man über 100, theils warme, theils heiße Quellen, darunter die Geiser * *) oder intermittirende Springquellen. Unter ihnen sind am bekanntesten: der große Geiser, der neue Geiser oder Strokr und der kleine Strokr. Der große Geiser steigt von Zeit zu Zeit aus einem 18' im Durchmesser haltenden Becken in einem geraden Strahl bis 60', 100', sogar 200' empor. — 6. Viele Gewässer. Die meisten und längsten Flüsse ergießen sich an der Nord- und Süd-Westküste, wäh- rend au der Ost- und Süd-Ostküste nicht so viele und nicht so bedeutende Flüsse vor- kommen. Mittlere Jökelaue; 25 M. I. Thorsane; 24 M. I. Südl. Hvitaue; 20 M. l. Viele Landseen svatn.s: Thingvallavatn; Hvitarvatn; Myvatn. — 7. Im Verhältniß zur geogr. Breite hat Island, besvnd. der südl. Theil, ein mildes Jnselklima. Mittlere Jahreswärme zw. -ss 5° u. 0°. Sehr gemäßigte Win- terkälte; sie beträgt an der Südseite Islands nur — 3°, a. d. Nordseite nur — 6*/4°. Geringe Sommerwärme; sie steigt an der Südseite nur auf -s- 9'/.°, an der Nordseite auf 7*//. Die Sommer sind kurz, die Winter aber lang, besonders a. d. Nordküste. Diese ist bisweilen bis in den Juli mit arktisch. Treibeise bedeckt, das mitten in der warmen Jahreszeit Kälte verbreitet; a. d. Südseite erhebt sich 5 Monate lang das Thermometer nicht über den Gefrierpunkt. Dazu gesellen sich feuchte Nebel, die Island fast Jahr aus Jahr ei» nmschleiern, und furchtbare Stürme aus Nw. u. No. Längster Tag im S. 20 St., kürzester Tag 4 St. Im nördl. Theil geht aber die Sonne am längsten Tag gar nicht unter; dieser längste Tag, wie auch die längste Nacht im Winter, dauert ans den nördl. Punkten Islands eine ganze Woche. Merkwürd. Naturerscheinungen sind: das Nordlicht, dasschnee- licht u. d. Doppel so» ne. — 8. Produkte, a. Mineralien. Sumpfeisenerz, Marmor, Kalk, Gyps, Steinkohlen, Tors, Schwefel; letzter» liefert Krisuwik im Sw. und die Schwefelberge beim Krabla. b. Pflanzen. Verkrüppelte Weiden, Birken und Vogelbeerbäume. Den Mangel an Bauholz ersetzt das Treibholz, Baumstämme, die vom Meere an die Küsten, des. im N., ausgeworfen werden. Prächtig grüne Wiesen. Jsländ. Moos, ein gewöhnt. Nahrungsmittel,^indem es getrocknet zu Mehl gemahlen oder mit Milch zu Brei gekocht wird. Löffelkraut. Sauerampfer. Kohl. Rüben. Kartoffeln. Etwas Flachs und Hanf. c. Thiere. 25,000 St. Rindvieh. 20,000 kleine, aber starke u. schnelle Pferde. 350,000 Schafe. Viele Ziegen. Nennthiere; seit 1770 aus Norwegen eingeführt. Weiße Füchse. Eisbären kommen auf Eisschollen a. d. Nord- küste. Seehunde a. d. Küsten. Viel wildes Geflügel, des. Eidergänse. Viele Fische, des. Häringe, Lachse u. Dorsche. — 9. Geschichtliches. Ob Island bei den Griechen und Römern Thule hieß, ist ungewiß. Entdeckung durch den norwegischen Seeräuber Nad dock 860: Er nannte, die Insel Snäland s— Schneelands. Spuren einer früheren, und zwar christlichen, aus Schottland u. Irland stammenden Ansiedlung sind zwar vorhanden; doch scheinen bisse ersten Bewohner den Normännern bald unterlegen zu sein. Einwanderung der Norweger, die vor der Tyrannei des Harald Haarsagr flohen, seit 870. Republik mit eigener Verfassung u. eigenem Gesetz v. 928 — 1261. Von Island aus setzte Erik Rauda nach Grönland über, im I. 932 oder 982. Einführ, des Christenth. um 1000. Ansehnl. Bevölkerung; bedeutende Viehzucht; wichtige Schiffahrt; blühender Handel. Bewahrung der Sagen und Heldcngefänge der *) Jökull o. 35fei, plur. Jöklur o. Jökler, heißen in Island alle mit ewigen Schnee- u. Eismassen bedeckten Berge. Die Gletscher nennt man Jisbräer seisbräens. *) Geiser v. giosa — gießen, mit Ungestüm hervorbrechen.

6. Bilder aus dem Lande Braunschweig - S. 105

1890 - Wolfenbüttel : Zwißler
105 Über unsern Häuptern dehnt sich eine weite, gewölb- artige, aber durch Spalten und Klüfte vielfach zerrissene Decke. Die Felsblöcke, aus denen sie zusammengesetzt ist, scheinen nur lose befestigt zu sein. Was wohl in der Höhle am meisten die Aufmerksamkeit erregt, sind die Tropfsteingebilde, welche teils von der Wöl- bung herniederhängen, teils wie Säulen und Stämme zu ihr aufragen. Das Wasser, das tropfenweise niederfällt, hat diese Bildungen hervorgebracht und arbeitet noch fortwährend daran. Ihre oft wunderlichen Formen haben Veranlassung zu mancherlei Benennungen gegeben. Da sind Orgelpfeifen und Türme, da ist ein Wasserfall, der zu Stein erstarrt ist, u. a. m. Das schönste Stück ist die klingende Säule, deren Höhe 2v2 Meter beträgt. Sie ist innen hohl und giebt beim Anschlägen einen Metallton von sich. Gleich in der ersten Höhlenabteilung liegt auch der Brunnen. Das ist ein von Tropfstein gebildetes Becken von etwa 40 cm Länge und Breite. Das Wasser, das ihn füllt, ist von erquickender Kühle, grofser Klarheit und außerordentlichem Wohlgeschmack. Aehnlich dieser ersten Abteilung der Höhle, aber den- noch in ihren Einzelheiten und ihrer Gestaltung verschieden, sind die übrigen Abteilungen; es sind deren bis jetzt sieben fahrbar gemacht. Der Zugang zu ihnen führt bald durch enge Gänge, bald durch schmale Felsspalten, hier über zahlloses Getrümmer aufwärts, dort auf steil niedergehenden Berg- mannsleitern in die Tiefe. Ueberall ragen die dräuenden Felsblöcke über uns, unablässig tönt der melodische Tropfen- fall durch die Stille, klingend und nachhallend in den weiten Räumen. Wunderbar ist der Klang der menschlichen Stimme. Der Gesang des Führers, wie tönt er so glockenhell durch die Räume! Ein dumpfer Ruf in diese Spalte — und es ist, als ob der ganze Berg laut erdröhnte. Selbst ein leises Mur- meln, kaum hörbar gegen eine der Höhlenwände gehaucht, er- tönt an der gegenüberliegenden Wand in unbegreiflicher Stärke. Für Naturforscher sind von ganz besonderem Interesse einzelne Räume der Höhle, worin sich Knochenreste, in Tropfstein eingehüllt, vorfinden, welche zum Teil längst ver-

7. Die mathematische und physikalische Geographie - S. 62

1844 - Eßlingen : Dannheimer
62 Versteinerungen, aber Fossilien und heiße Quellen. Sie sind Wohl in feurigem Flusse aus dem Innern der Erde emporgestiegen, haben die horizontalen Lagen der neptunischen Gesteine durchbrochen und aufgerichtet, und sich theils zwischen dieselben hineingedrängt oder über ihnen ausgebreitet. -Die Gesteine des Urge- birges sind: Granit, Ginens, Glimmerschiefer, Porphyr, Syenit, Diorit, Quarzfels oder Urqnarz, zu dem der Jtacolunrit gehört, und der Urkalk. ' §. 38. Die vulkanischen Felsarte», die Vulkane, die Erdbeben, die warmen Quellen, der Ursprung der vulkanischen Erscheinungen und die Erschütterungskreise. A, Die vulkanischen Felsarten sind Massen, die in frühern oder in den jetzigen Zeiten arrs denr Innern der Erde durch unterirdische Thätigkeit des Feuers an die Oberfläche der Erde hervorgebracht worden sind. Sie sind größtentheils massig, ungeschichtet, haben ein schlackiges und blasiges Ansehen oder besteben aus Staubmassen. Die vulkanischen Felsarten sind: Trachyt, Phonolith oder Kling stein, Augitporphyr oder Me la p Hy r, D o l e r i t, B a sa l t, B a s a ltu ff, Mandelstein, P e r l st e i n, Bimsstein, Pech stein, Obsidian, Lava, Schlacke, Tuff, (Traß, Peperino, Rapilli, Puzzolano, vulkanische Asche u. s. w.). 8. Die aus vulkanischen Fels arten gebildeten Kegel- berge heißen Vulkane. Sie zerfallen in Eruptiv ns- und Erhe- bungs-Vulkane, in Central- und R e ih e nv u lk an e. I. Die Eruptiv ns- und Erhebungs-Vulkane. 1. Die Eruptions- Vulkane entstehen, wenn die glühenden Massen aus dem Innern der Erde selbst einen Ausweg finden, die sich um den Rand der Oeffnung anhäufen, und so allmählig einen kegelförmigen Berg bilden, in dessen Mitte sich der Krater befindet. Daher sind diese Vulkane stets von Lava und andern Aus- wurfsmassen zusammengesetzt. Der Krater ist der obere Theil oder die Oeffnung einer aus dem Innern des Vulkans bis zum Gipfel emporsteigenden, schlott- ähnlichen Röhre, welche den in der Tiefe, auf dem sogenannten Heerd des Vulkans entwickelten gasigen, flüssigen und festen Auswürfen den Ausgang ge- stattet. Er kann sich bisweilen wieder schließen, doch wird er immer derr Massen des Innern der Erde den leichtesten Ausweg gestatten, und daher wieder- holen sich die Eruptionen eines Vulkans bisweilen nach Jahrhundert langer Ruhe. Ein Eruptions-Vulkan, welcher lange ruht, wird daher ein ruhender, erloschener, im andern Fall ein thätiger Vulkan genannt. Die Er- scheinungen eines vulkanischen Ausbruches sind: Getöse unter der Erde, Erdbeben, Aufbrechen des Bodens, Aufsteigen von Rauch aus dem offenen Krater oder aus den neuentstandenen Spalten, Ausströmen der Lava, Auswerfen von sogenannter Asche aus dem Krater, Erhebung des Bodens, hef- tige Bewegungen in dem Meere, welches dem Vulkane nahe liegt; Mo fettest oder schädliche Gasarten entsteigen dem Boden um den vulkanischen Ausbruch während und oft lange nach demselben. Das Beben der Erde in der Gegend des Ausbruchs und das unterirdische Getöse, von Zeit zu Zeit mit den heftig- sten Erschütterungen abwechselnd, dauert gewöhnlich mit kurzen Unterbrechungen während des ganzen Ausbruches fort. In den aus den Vulkanen aufsteigenden Dampfwolken entstehen- fast immer heftige Blitze, von denen aber die wenigsten zur Erde fahren, sondern die meisten in die Dampfwolken zurückschlagen. Sehr oft fallen während des Ausbruches oder gegen das Ende desselben aus den sich weit verbreitenden Dampfwolken die heftigsten Regengüffe nieder. Vor den Ausbrüchen der Vulkane hat man oft eine Verminderung des Wassers in den Quellen und Brunnen um den Vulkan, ja zuweilen ein gänzliches Versiegen derselben wahrgenommen. An einigen Punkten Europas und anderer Erdtheile

8. Die mathematische und physikalische Geographie - S. 63

1844 - Eßlingen : Dannheimer
63 treiben die Dampfe und elastischen Gase ans dem Innern nicht Lava uüd feurige Masten, sondern theils nur Luft und andere Gase, theils Master und Erde, als Schlamm empor. Dieß sind die Luft- und Schlammvulkane. In mehreren vulkanischen Gegenden findet man kraterförmige Vertiefungen, aus welchen dtirch feine Spalten immerfort und meist ohne heftige Erplosionen Dämpfe aufsteigen, welche bei ihrem Eintritt in die Atmosphäre Schwefel und salinische Substanzen fallen lassen, die sich an den Rändern der Spalteit ab- setzen. Man nennt sie Solfa taren. Sie mögen die Ueberbleibsel alter Vnlkankratcr sein, die sich größtentheils geschlossen haben, und deßwegen keine eigentlichen Atiöbrüche mehr machen, weil vielleicht im Innern Höhlen und Spalten entstanden sind, welche den Dampfen einen leichteren und ununterbro- chenen Durchgang nach anderen, in der Nähe sich befindenden Schlünden ge- statten. 2. Die Erhebungs-Vulkane entstehen, wenn'das eingeschlossene Gas an einer Stelle hervorbricht, ohne daß die glühenden Massen empordringen. Sie finden sich gewöhnlich auf den hohen, runden Inseln und zeigeit sich be- sonders charakteristisch auf den canarischen Inseln. Sie steigen von dem Fuße und ringsum gleichförmig auf, allein immer in der Mitte, wo man den Gipfel erwarten sollte, Mgen sie eine mchr oder minder tief eingreifende, große kessel- förmige Vertiefung, welche gleichsam die hohle wichse des Kegels bildet, in welcher die Abhänge zusammenlaufen würden. Die Kesselvertiefung ist nahe kreisförmig, ringsum von steilen, zackigen Wänden umgeben, welche von der ansehnlichsten Höhe der Insel oft Plötzlich fast bis zur Meeresflache abstürzen; sie gewahrt einen höchst eigenthümlichen wilden Anblick. Die spanischen Bewohner der ca- narischen Inseln nennen diese Vertiefung In Caldera. Die Abhänge derselben sind von vielen schmalen und tief eingerisscnen Schluchten zerspalten, welche ringsum strahlenförmig von dem Mittelpunkte ausgehen, und scharf und steil abgerissen sind. Sie heißen Baranco’s. Nur selten stehen sie mit dem Innern der Caldera in Verbindung, und bei den meisten Inseln dringt nur ein Baranco in den Kessel. Durch dieses Eindringen aber wird die innere Struktur dieser Inseln lllosgelegt, und es zeigt sich, daß sie regelmäßiger ist, als man bei der Vorstellung von der Vulkanität. derselben erwarten möchte. Man sieht nemlich, daß die Gebirgsarten der Inseln deutliche Bänke bilden, welche ringsum regel- mäßig mit der Oberfläche parallel gehen; sie sind stets gleichförmig von dem Centrum der Inseln gegen den Rand geneigt, und indem man weniger anstei- gend durch diesen Baranco zum Innern fortschreitet, geht inan von den obern Schichten zu einer tiefern über, und erreicht endlich den Kern des Berges auf dem Boden der Caldera. Ein senkrechter Stoß von Unten nach Oben auf eine wagrechte feste Kruste muß solche Erscheinungen hervorbringen. Diese Kruste oder der vormalige Meeresgrund, über welchen vie Inseln hervortraten, wird an der Stelle bersten, wo die Kraft auf sie am heftigsten wirkt. Die vormals wagerecht auf denselben liegenden Schichten werden emporgetrieben werden und sich rings um das Centrum der gemeinsamen Erhebung aufrichten; sie werden strahlenförmig von dem Mittelpunkte aufgerissen werden und dadurch jene Baranco 8 erhalten, und an dem Mittelpunkte selbst wird eine mehr oder minder ansehnliche Weitung entstehen, welche die Caldera bildet. Das Ganze ist demnach das Werk einer mit vulkanischen Erscheinungen zusammenhängenden Erhebung. Man nennt deßwegen diese Inseln Erhebungsinseln, die kesselförmige Weitung in ihrer Mitte den Erhebungskrater. Bisweilen bricht auf dem Boden der Caldera ein Eruptions-Krater hervor, der von dem Rande der Caldera, wie von einem Walle, umgeben ist. So ist es bei dem stik von Teneriffa. Ii. Die Central- und die Reihen-Vulkane. 1. Die Central-Vul kane bilden immer die Mitte für eine Menge von Ausbrüchen, welche um sie her gleichmäßig nach allen Seiten hinwirken. 2. Die Reihen-Vulkane liegen hinter einander wie Esten auf einer großen Spalte.

9. Die mathematische und physikalische Geographie - S. 64

1844 - Eßlingen : Dannheimer
64 Sie erheben sich entweder als einzelne Kegelinseln aus dein Grunde des Meeres, und dann läuft gewöhnlich ihnen zur Seite ein Urgebirge in derselben Rich- tnng; oder sie stehen ans dem höchsten Rücken dieser Gebirgsreihe selbst und bilden deren Gipfel. C. Die Erdbeben sind eine.erschütterung des festen Erdbodens, welche von Innen nach der Oberfläche wirkt. Die Ersch e inunge n' be i de n Erd- beben sind: Bewegungen des festen Bodens, welche theils wellenförmig, theils rüttelnd oder wirbelnd, theils stoßend sind. Erhebungen des Bodens, Zerreißen des Bodens, Ausstößen von Gas, Auswerfen von festen oder flüssigen Stoffen durch die Spalten, Bewegungen des Meeres, der Landsecn oder größerer Flüsse, unterirrdisches Getöse, Störung der Richtung der Magnetnadel. Tie Wirkungen auf die Atmosphäre sind zweifelhaft, dagegen die Wirkungen auf Menschen und Thiere sind schon oft beobachtet worden. Stärke und Dauer der Erdbeben sind sehr verschieden. Manche Erdbeben scheinen an einen be- stimmten Vulkan geknüpft zu sein und werden nur wenige Meilen umher gefühlt ; an- dere pflanzen sich auf ungeheure Strecken mit unglaublicher Schnelligkeit fort. Einige der bedeutendsten Erdbeben sind: das Erdbeben von 1693, das Catania zerstörte; von 1783, wodurch Messina und viele andere Städte mehr oder weniger beschädigt und zerstört wurden; von 1822 in Syrien; von 1829 in Spanien; von 1746 in Peru, wodurch Callao, der Hafen von Lima, zerstört wurde; von 1797 in Quito, wodurch Riobamba zerstört wurde; von 1812 in Caracas, wo- durch Caracas zerstört wurde; eines der furchtbarsten und das am weitesten verbreitete Erdbeben war das von Lissabon 1755; seine Grenze ging durch das Atlasgebirge, Böhmen, bis zum finnischen Meerbusen, von hier mitten durch Skandinavien, nördlich von Island, durch den Südtheil Grönlands, den Ontario- See und die kleinen Antillen. Durch die vul ka n isch e n Au s br üch e und Erdbeben werden Hebungen und Senkungen des Bodens her- vorgebracht. Ganz Skandinavien ist in einer steten langsamen Hebung begriffen; im nördlichen Theil beträgt dieselbe in einem Jahrhundert etwa 5', im südlichen weniger. Die Küste von Chili wurde den 19. November 1822 von einem schrecklichen Erdbeben heimgesucht, dessen Stöße auf einem Raum von 1200 M., von N. nach S. gleichzeitig wirkten. Am folgenden Morgen fand man, daß sich der Boden an der Küste 2 bis 4' , und 1 M. landeinwärts 5—7' gehoben hatte. Eine ähnliche Erscheinung fand daselbst 1835 Statt. Inseln haben sich im mittelländischen Meere erhoben: die Erhebung zwischen den liparischen Inseln 187 v. C. G., die Erhebungen neuer Inseln bei San- torin zu verschiedenen Zeiten, die Erhebung des Hügels bei Methone, die Erhebung des Monte Nuovo bei Pozzuoli im Jahre 1338, bei Cypern im Jahre 1822, die im Jabre 1831 erhobene und wieder verschwundene Insel Ferdinanden. In der Nähe von St. Michael, einer Insel der Azoren, versuch- ten im Jahre 1628 oder 1638, 1720 und 1811 neue Inseln emporzusteigen. In manchen Gegenden hat ein mehrmaliges Sinken und Steigen des Bodens Statt gefunden. Die Trümmer des Serapions-Tempels von Pozzuoli bei Neapel liegen jetzt im Meeresniveau; die noch stehenden Marmorsäulen sind in 19' Höhe von Bohrmuscheln, welche nur im Meere leben, angebohrt; daher muß ver Boden gesunken und dann wieder gehoben worden sein. Der Boven im Becken von Paris und von London, so wie die S.o. Küste von England besteht aus Lagern, die abwechselnd aus dem Meere und aus Süß- wasser abgelagert sind. Beispiele von Senkungen des Bodens sind nicht selten. Auf Java versank 1772 bei dem Ausbruch eines Vulkans ein Strich Landes von 15 M. Länge und 6 M. Breite. Alis Jamaika stürzte 1692 ein Strich Landes von c. 1000 Morgen plötzlich ein. Während eines Erdbebens sank der Boden am östlichen Mündungsarme des Indus um 18'. In Caracas sank 1790 während eines Erdbebens ein Stück des Bodens und an seine Stelle trat ein See von 800 Ellen Durchmesser und 100' Tiefe.

10. Die mathematische und physikalische Geographie - S. 164

1844 - Eßlingen : Dannheimer
164 B. Der Mittelpunkt des arabischen Erdbebenkreises scheint der ruhende Vulkan bei Medina zu sein. Zu demselben gehört der ganze Westrand Arabiens, der noch thätige Centralvulkan der Insel Dschebel Darr und die vulkanischen Sabugar-Jnseln im rothen Meere, die vulkanische Insel Perim in der Straße Bab el Mandeb und Habesch (s. §. 106 B. S. 132). C. D i e E r d b e b e n z o n e des T h i a n - S ch a n und der Dsungarei ist reich an vulkanischen Erscheinungen. Der Hauptsitz der vulkanischen Wir- kungen scheint der Thian-Schan zu sein, in dem vielleicht der drelgipflige Bogbo-Oola ein Trachytberg ist. Andere vulkanische Punkte sind: der ruhende Pe-Schan (d. h. weißer Berg), der thätige Vulkan von Hotfcheou (d. h. Vulkan der Feuerstadt), die Solsatora von Bischbalik oder Urumtsi, der Jsse- Kul See, der Alak-Kul (d. h. bunter See) mit dem ruhenden Kegelberg Aral- tübe. Heiße Quellen und Erdbeben sind sehr häufig und letztere enden in den vulkanischen Punkten bei Ridderski im W. Altai. Diese Punkte empfangen auch Stöße v. von der Erdbebenzone des Altai, dessen Mittelpunkt die Einsenkung des Baikal-Sees bildet. Es würden sich also an den obgenannten Punkten zwei Erschütterungskreise schneiden. E. Die übrigen Gebiete Asiens sind gleichfalls reich an vulka- nischen Erscheinungen. Der Westrand des hinter-asiatifchen Hochlandes, der Hindu-Kusch, der Himülaya, das Tiefland des Indus und Ganges, besonders der vulkanische Boden des Halb-Jnsellandes Kutsch und Dekans werden öfters von starken und weitverbreiteten Erdbeben heimgesucht. Auch China, besonders das Tiefland wird von häufigen Erdbeben heimgesucht. Von thätigen Vulka- nen in diesen Gebieten wird nichts berichtet, aber beiße Quellen finden sie in den genannten Ländern. Auch finden sich in verschiedenen Gegenden des chine- sischen Alpenlandes und des Nan ling Feuerbrunnen (Ho tsing) und leuchtende Berge (Ho schau), welche aber wahrscheinlich von Erdbränden, von in Brand gerathenen Kohlenlagern herrühren Ob nun die vulkanischen Punkte der genannten Länder einem oder mehreren Erschütterungskreisen angehören, ist noch ungewiß. F. Auch sann'man noch nicht bestimmt darüber entscheiden, zu welcher Erdbebenzone die Reihenvulkane der südost- und ost-asiatischen Inselkette gehören, auf welchen sich so viele thätige und erloschene Vulkane befinden, welche so oft von den furchtbarsten Erdbeben heimgestlcht werden. §. 147. Die Verbreitung der Fossilien. Asien ist sehr reich an Fossilien aller Art; die Verbreitung derselben ist aber noch nicht genau ermittelt. A. Die Metalle: Gissd aus Nord-Asien 21,592, aus Süd-Asien 51,000 Köln. Mark; Silber aus Nord-Asien 85,224, aus Süd-Asien 107,000 K. M.; Platina im Ural; Zinn besonders in Hinter-Iudien; Quecksilber; Kupfer; Eisen; Blei. B. D ie erdigen Fossilien: Spinell, Ceylonit, Amethyst, Chryso- beryll, Rubin, Smaragd, Topas, Saphir, Diamant im Dekan und im Ural, Opal, Bergkrystall, Milchquarz, Chrysopras, Chaleedon, Onyr, Sardonyr, Carneol, Katzenauge, Achat, Jaspis, Chrysolith, Turmalin Granaten, Hya- zinthen. C. D i e salzigen Fossilien: Salz, Salpeter, Vorar, Soda. v. Die brennbaren Fossilien: Steinkohlen besonders in Vorder- Jndien und China,'Schwefel, Erdöl oder Naphta, Asphalt, Bernstein.
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