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1. Das erste Geschichtsbuch - S. 52

1892 - Gera : Hofmann
— 52 — Helden und zu allen Opfern bereit. In dem sächsischen Jagdschlösse Hubertusburg kam es zum Frieden. Friedrich behielt Schlesien und dazu die Bewunderung von ganz Europa. Preußen galt hinfort als fünfte Großmacht. (Die andern vier waren Österreich, Rußland, Frankreich und England.) Berlin wollte seinen siegreichen König mit ^ubel empfangen, er aber ging nach Charlottenburg in die Schloßkapelle und lauschte dem Lobgesange: „Herr Gott, dich loben wir!" Als die Stimmen jubelnd in die Musik einfielen, da neigte er sein Haupt und weinte Thränen des Dankes und der Rührung. 26. Friedrich in der Schloßkapelle zu Lharlottenburg. (Nach Grot-Johann.) 8. Wie Friedrich als Landesvater für sein Volk sorgte. In kurzer Zeit heilte Friedrich die schweren Wunden des Krieges. Er hob den Landbau, indem er Steuern erließ, Saatkorn verteilte, Pferde hergab, wohl 100 Millionen Thaler als Unterstützungen oder Darlehen verteilte, sumpfige Gegenden trocken legen ließ und fremde Ansiedler herbeizog. Gegen 300 Dörfer hat er neu erbaut. „Mitten im Frieden habe ich da eine Provinz gewonnen!" rief er voll Freude, als er die

2. Das erste Geschichtsbuch - S. 72

1892 - Gera : Hofmann
— 72 — 36. Das Lutherdenkmal in tdorms. Stationen (die das Leiden Christi bildlich darstellen), bei letzteren nicht. Die evangelischen Kirchen sind meist weniger ausgeschmückt als die katholischen; der evangelische Gottesdienst ist einfacher und wird nur in deutscher Sprache gehalten, der katholische (die Messe) in lateinischer. Der Mann, der die Kirche von allerlei menschlichen Satzungen und Zuthaten reinigte und sie nach dem Evangelium erneuerte, war Doktor Martin Luther. Nach ihm werden die evangelischen Christen häufig Lutherische genannt. In Wittenberg, Eisleben, Erfurt, Eisenach, Worms u. a. Städten sind ihm schöne Denkmäler errichtet worden. Besonders in Wittenberg und Eisleben erinnert alles an ihn, in Erfurt das Augustinerkloster (Martinsstift) und in Eisenach das Haus der Familie Kotta. In allen evangelischen Schulen zeigt ein großes Bild, „wie Dr. Luther mitseinenfreunden die Bibel in die deutsche Sprache übersetzte." Dies Bild schenkte Kaiser Wilhelm I. zum 10. November 1883 allen evangelischen Schulen zur Erinnerung an Luthers Geburtstag vor 400 Jahren. Die deutsche Bibel gab Luther dem deutschen Volke in die Hand, damit sie die Richtschnur unseres Glaubens und Lebens sei. Durch seine Bibelübersetzung kam die hochdeutsche Sprache zur Herrschaft in Deutschland. Aus Luthers Katechismus lernen die Kinder die Hauptstücke des christlichen Glaubens. Luthers schöne Lieder, wie: „Ein feste Burg ist unser Gott" singen und beten wir noch heute. Das Amtskleid der evangelischen Geistlichen gleicht noch heute dem Rocke, den Luther damals trug. Die Buchdruckerkunst, die uns heute so rasch und reichlich mit Zeitungen und Büchern versorgt, war etwa 40 Jahre vor Luthers Geburt erfunden worden. Sie machte es möglich, daß Luthers Stimme so weit gehört

3. Das erste Geschichtsbuch - S. 110

1892 - Gera : Hofmann
— 110 — Ungarn fest. Hier erhielten sie in Attila oder Etzel einen furchtbaren Führer. Sein Holzpalast stand an der Theiß, war prächtig ausgeschmückt und wimmelte von Gesandten fremder Völker. Etzel gab vor, das Schwert des Kriegsgottes gefunden zu haben und zur „Gottesgeißel" der Völker berufen zu sein. Mit zahllosen Kriegern zog er an der Donau hinauf und verheerte alles. Am Rheine rottete er das burgundifche Königsgeschlecht aus und drang in Frankreich vor. Hier aber erlitt er aus den kata-launischen Feldern von den Westgoten und andern Völkern eine furchtbare Niederlage und zog sich zurück. Auch in Italien fiel er ein, starb aber das Jahr darauf. Die unterworfenen Völker befreiten sich von dem Joch der Hunnen, so die Ostgoten. Der gewaltigste Ostgotenheld war Theodorich oder Dietrich von Bern. Aus den Sagen und Liedern, die in der Zeit der Völkerwanderung im Munde des Volkes entstanden, ist unser größtes Heldenlied, das Nibelungenlied, erwachsen. Die Nibelungen waren Zwergkönige im Nebellande, die einen ungeheuern Goldschatz, den Nibelungenhort, besaßen. Später führten alle Besitzer des Hortes den Namen Nibelungen. 2. Won dem Ketden Siegfried. (Vergleiche Uhlands Lied: „Jung Siegfried war ein stolzer Knab—siegfried war der Sohn des Königs in Niederland, der auf seiner Burg zu Tanten am Rheine saß. Bei einem Schmiede im wilden Walde trat er als Lehrling ein, um sich ein Schwert zu schmieden. Dieweil er aber alles Eisen zerschlug und den Meister und die Gesellen nicht- schonte, wollte ihn der Meister los sein. Er schickte ihn in eine Schlucht, wo ein Drache hauste, damit er dort Kohlen hole. Als der Drache auf Siegfried losfuhr, stieß ihm dieser das Schwert in die Brust, daß er röchelnd niederfiel und starb. In dem heißen Blute badete sich Siegfried; davon ward seine Haut wie Horn, so daß ihn kein Schwert verletzen konnte. Nur eine Stelle zwischen den Schultern blieb verwundbar, weil hierhin beim Baden ein Lindenblatt gefallen war. Siegfried zog weiter und kam in einem wilden Bergthale an unermeßliche Haufen von rotem Golde und glänzenden Edelsteinen. Die trugen Zwerge aus der Tiefe des Berges. Das war der Schatz oder Hort der Nibelungen. Die beiden Söhne des verstorbenen Königs wollten eben das Erbe ihres Vaters teilen und wählten Siegfried zum Schiedsrichter. Zum Lohne gaben sie ihm im voraus das herrliche Schwert Balmung. Danach reute sie die Gabe, und sie wollten Siegfried durch ihre Riefen mit Eisenstangen niederschlagen oder von den Zwergen mit Pfeilen erlegen lassen. Er aber wurde ihrer Meister mit seinem guten Schwerte und erschlug auch die beiden Könige. Als er in den Berg dringen wollte, da rang ein starker Mann unsichtbar mit ihm. Das war der Zwerg Alberich, den die Tarnkappe unsichtbar machte. Siegfried streifte ihm jedoch beim Ringen die Tarnkappe ab und überwältigte ihn. Darauf schwur Alberichs mit allen Zwergen, daß sie Siegfried als ihren Herrn ehren und den Hort sür ihn hüten wollten. Nun kehrte Siegsried heim nach Tanten und ward auf dem Feste der Schwertleite mit großen Ehren zum Ritter geschlagen. Viele Fürsten und Herren, Sänger und fahrendes Volk kamen zum Feste, wurden gastlich aufgenommen, herrlich bewirtet und reichlich beschenkt. Allerlei Waffenspiele übten die jungen Ritter und ergötzten damit die Zuschauer. Sie erhoben dabei ein Feldgeschrei; Trommeln und Trompeten ertönten; Lanzen splitterten; Schilde krachten; Rosse wieherten; Gestürzte stöhnten; Wunde wurden hinweg-getragen; Jubel- oder Hohnrufe der Zuschauer erschollen.

4. Das erste Geschichtsbuch - S. 115

1892 - Gera : Hofmann
— 115 — 10. Wie Siegfried begraben und beklagt ward. Früh wollte Kriemhild zur Messe gehen. Da fand sie einen toten Ritter vor der Thür. Entsetzt schrie sie auf: „Das ist Siegfried!" und fiel ohnmächtig nieder. Als sie wieder zu sich kam, rief sie: „Brunhild hat's geraten, und Hagen hat's gethan. Sein Schild ist nicht zerhauen; Meuchelmord hat ihn gefällt. O wüßte ich die Thäler, ich wollte es rächen immerfort!" Man holte eilends Siegfrieds Vater, und lauter Jammer füllte das Haus. „O wehe dieser Reise!" klagte der trostesarme Greis. „Reich zogen wir hierher, und arm fahren wir von hinnen. Wie konnte solches unter Freunden geschehen!" Der Tote wurde unter vielen Thränen in den Sarg gelegt und auf die Bahre gesetzt. Alle Verwandten traten herzu und legten ihre Hand auf den Toten, zum Zeichen, daß sie unschuldig an seinem Tode seien. Als aber der grimme Hagen hinzutrat, da floß das Blut heftig aus den Wunden. Die Leiche stand drei Tage im Münster. Mit vielen Gebeten und Totenopfern wurde sie Tag und Nacht bewacht und geweiht. Ehe sie in die Gruft gesenkt ward, ließ Kriemhild noch einmal den verschlossenen Sarg öffnen, hob mit ihrer weißen Hand das schöne Haupt, küßte es inniglich, weinte vor tiefem Leide Blut aus ihren lichten Augen und sank dann wie tot nieder. Freudenarm zog der alte König Siegmund heim mit seinen Mannen und verwaltete^wieder das Reich für Siegfrieds Sohn. Kriemhild aber blieb an dem Orte, wo sie das höchste Glück und das tiefste Leid gefunden hatte. Sie beweinte Tag und Nacht ihren Trauten und betete für feine Seele. Mit Günther, ihrem Bruder, redete sie vier Jahre kein Wort. Erst auf die Bitten ihrer Brüder Gernot und Gif et her sprach sie: „Mein Mund schenkt ihm Verzeihung, mein Herz ihm nimmer Huld." Den Nibelungenschatz ließ sie nach Worms kommen und that damit den Armen viel Gutes. Hagen aber fürchtete, daß sie mit dem Golde viele Herzen gewinnen und dann sich rächen könne, und versenkte den Hort in den Rhein. Nach dieser neuen Kränkung zog die jammerreiche Witwe mit ihrer Mutier auf einen Siedelhof am Kloster Lorsch und ließ die Leiche ihres Gatten daselbst im Münster beisetzen. 11. Wie König Ghek um Kriemhild warb und sie zum Weibe ualim. König Etzel im Hunnenlande hatte sein Weib verloren. Da sandte er den edlen Markgrafen Rüdiger von Bechlarn nach Worms, damit er um Kriemhilds Hand werben möge. Günther empfing ihn mit großen Ehren. Hagen aber riet feinem Herrn, Kriemhild dem Hunnenkönige nicht zum Werbe zu geben. „Trägt sie die Krone in Etzels Reich, so wird sie uns viel Leid schaffen!" warnte er. Gernot und Giselher aber sagten: „Viel Leid haben wir unserer Schwester bereitet, warum sollten wir ihr nicht auch etwas Liebes thun?" Kriemhild aber wollte nichts von einer Werbung des heidnischen Mannes wissen. „Wie soll ich einen andern Mann lieben, da ich den besten verloren habe und ewig um ihn trauern muß?" Rüdiger sprach: „Liebe und Freundschaft werden euch im Leide trösten. Zwölf Kronen werdet ihr tragen und über 36 Fürsten herrschen, die mein Herr Etzel bezwungen hat." Er bewog die Trauernde, bis zum nächsten Tage die Werbung zu bedenken. Der schlaf floh ihre Augen, und schwere Gedanken ängstigten thr Herz. Am Morgen sprach sie zu Rüdiger: „Ich kann nicht einen andern Mann neben und freundlos in die Fremde ziehen, laßt ab von eurer Werbung!" D)a sagte er ihr heimlich: „Niemand kann besser euer Weinen stillen als König Etzel, i^ch und meine Mannen wollen jedes Seid rächen, das euch tg^rtf-fcckert-tnstm it t>f internet>onet« ^chutbuchtc-rsvhuns |r»un=r> -}

5. Das erste Geschichtsbuch - S. 13

1892 - Gera : Hofmann
— 13 — 9. Der Kaiser führt ein glückliches Familienleben. Am 27. Februar 1881 vermählte sich unser Kaiser mit der Prinzessin Auguste Viktoria Luise von Schleswig-Holstein. Sie trägt den Namen von drei preußischen Königinnen, hat aber auch ihre Tugenden. Sie wurde am 22. Oktober 1858 geboren, einfach und fromm auf einem ländlichen Schlosse ihres Vaters erzogen. Durch ihre Anmut und Güte 4;. Kaiserin Auguste Viktoria mit 5 Söhnen. gewann sie schon als Prinzessin alle Herzen. Als sie zu ihrer Konfirmation fuhr, sah das arme Kind eines kranken Webers zu ihr auf und seufzte: „Ach, wenn ich doch eine Prinzessin wäre, dann wollte ich wohl für meine armen Eltern und Geschwister sorgen!" Der Prinzessin erzählte dies ihr Zeichenlehrer, der es gehört hatte. Sogleich ging sie hin in die Hütte der Armen und half ihnen aus ihrer Not. Wie

6. Das erste Geschichtsbuch - S. 15

1892 - Gera : Hofmann
— 15 - 6. Kaiser Wilhelm I. In vielen großen Städten wird dem Kaiser Wilhelm I. ein Denkmal aus Erz errichtet. Besonders groß und schön soll das auf dem Kyffhäuserberge werden. In allen Dörfern sind 1871 Siegeseichen gepflanzt, die daran erinnern sollen, wie Kaiser Wilhelm I. durch große Siege das zersplitterte Deutschland geeinigt und zu Macht und Ehre gebracht hat. In den Kirchen hängen Tafeln mit den Namen der Kämpfer, die für das Vaterland gefallen sind. Mancher Mann trägt als Auszeichnung das eiserne Kreuz oder doch die Kriegsdenkmünze, weil er an den großen Kämpfen teilgenommen und ftchjüohl gar durch besondere Tapferkeit hervorgethan hat. Alle Jahre am 2. September feiern die Schulen ein großes Freudenfest, weil an diesem Tage im Jahre 1870 der Kaiser Napoleon mit dem ganzen französischen Heere gefangengenommen wurde. Noch heute erzählen die alten Krieger an den Winterabenden von dem großen und guten Kaiser Wilhelm I., von seinen gewaltigen Siegen und von seiner großen Leutseligkeit. Die Arbeiter rühmen seine wohlthätigen Gesetze für die Armen und Geringen. So hat er sich Denkmäler errichtet, wohin man schaut. Ja, sogar die blaue Kornblume im Getreide mahnt an ihn, denn sie war seine Lieblingsblume. Solange ein deutsches Herz schlägt, wird feiner in Liebe und Dankbarkeit gedacht werden. Kaiser ^Wilhelm I. hat fast unser ganzes Jahrhundert durchlebt. Er hat in seiner Jugend die größte Schmach und in seinem Alter die höchste Herrlichkeit des Vaterlandes erlebt. Von rhm wollen wir noch mehr hören! 2. Seine trübe Jugend. Kaiser Wilhelm I. war der zweite ^Lohn Friedrich Wilhelms Iii. und seiner edlen Gemahlin Luise.

7. Das erste Geschichtsbuch - S. 90

1892 - Gera : Hofmann
— 90 45. Friedrich Ii. an der Spree und machte Berlin zur Residenz. Sein Wahlspruch hieß: „Beten und arbeiten." Friedrichs Ii. Bruder Albrecht Achilles war der berühmteste Ritter seiner Zeit. Turniere, Feste und Fehden waren seine Lust. Er stellte durch das Hohenzollernsche Hans-gesetz fest, daß die Mark stets ungeteilt auf den ältesten Sohn über- gehen sollte. Sein Wahlspruch lautete: „In Gott's Gewalt hab ich's gestalt. Er hat's gefügt, daß mir's genügt." Albrechts Sohn Johann erhielt den Beinamen Cicero, weil er sehr gewandt in der lateinischen Sprache war. Vor seinem Tode warnte er seinen Sohn Joachim I. vor unnützen Kriegen, unbilliger Rechtspflege und übermäßigen Steuern, „denn es sei eine schlechte Ehre, über Bettler zu herrschen." „All Ding ein Weil" lautete sein Wahlspruch. 5. Wie es um die Ritter bestellt war. Die Ritter bildeten in jener Zeit den wichtigsten Stand. Der Name kommt von Reiter. Sie zogen zu Roß irt den Krieg. Ein Panzer schützte Brust und Rücken, ein Helm das Haupt, ein Helmgitter das Gesicht, die Schienen Arme und Beine. An der Seite hing das Schwert; die Hand schwang eine Lanze; ein Schild war die Schntzwasfe. Vorn 7. bis 14. Jahre dienten die Edelknaben ans einer Burg oder an einem Fürstenhofe und lernten höfische Sitte. Vorn 14. bis 21. Jahre begleiteten sie ihre Herren als Knappen und lernten das Waffen-Handwerk. Im 21. Jahre erhielten sie meist den Ritterschlag. Am Altar mußten sie geloben, die Kirche zu ehren, die Ungläubigen zu bekämpfen, die Wahrheit zu reden, das Recht zu verteidigen, den Fürsten und Frauen treu zu dienen, Wehrlose, Witwen und Waisen zu beschirmen. Die Turniere oder Waffenspiele wurden auf einem freien Platze gefeiert, der mit Sand bestreut, durch Schranken eingefaßt und ^6. Kitter^ Rüstung. üon Schaubühnen überragt war. Die Sieger in den Wettkämpfen erhielten ans den Händen edler Frauen den „Dank" oder „Preis". Arme Adelige zogen als „fahrende Ritter" von Hof zu Hof. Keinem Ritter durften Roß und Waffen wegen Schulden genommen, keinem gefangenen Fesseln angelegt werden. minim

8. Das erste Geschichtsbuch - S. 91

1892 - Gera : Hofmann
— 91 — Sein Ritterwort, ein Lösegeld zu zahlen, genügte, um ihn frei zu lassen. Er bezahlte weder Zölle noch Steuern, erhob aber von den Bewohnern seines Besitzes die Ritt ersten er. 47. Line Ritterburg. (Xiii. Jahrhundert.) Verkleinerung des Bildes von H. Heubner in Lehmanns kulturgeschichtlichen Bildern. (Leipziger Schulbilderoerlag.) Die Ritterburgen lagen entweder auf vorspringenden Höhen oder als Wasserburgen zwischen Flüssen und Wassergräben. Der Zugangsweg war gewunden und schmal. Ein Graben umgab die Burg. Darüber

9. Das erste Geschichtsbuch - S. 99

1892 - Gera : Hofmann
Ein farbenkundiger Mönch steht auf einem Gerüste und malt an einem Wandgemälde. Zwei Pfleger tragen einen erkrankten Bruder nach dem Krankenhause. Ein Freund der Wissenschaft schreitet mit einem dicken Buche unter dem Arme und einer Rolle in der Hand über den Klosterhof nach der Bücherei. Ein älterer Bruder pflanzt einen edlen Obstbaum 7* — 99 — umfchloß, und Fischteiche gehörten zu jedem Kloster. Mehrere Gruppen von Mönchen sind auf dem Hofe sichtbar. Das oben geschorene Haupt ist entweder entblößt oder mit einer Kapuze bedeckt. Der Abt mit dem Krummstabe entläßt segnend einen Bruder, der zur Reise gerüstet ist. r>6 u-e-Jjl "St ü -2 O 3 n z E 1 ns

10. Das erste Geschichtsbuch - S. 101

1892 - Gera : Hofmann
— 101 — Die Männer zogen oft auf die Jagd und in den Krieg. Daheim übten sie sich in den Waffen oder lagen auf der Bärenhaut, tranken und würfelten. Die Hauptwaffen waren Schild und Speer. Lieber verloren sie das Leben als den Schild. Die Weiber bauten mit Hilfe von Sklaven den Acker, hüteten das Vieh, spannen, webten und nähten. Die Höfe lagen einzeln und zerstreut. Mehrere bildeten eine Gemeinde, mehrere Gemeinden einen Gau. Die Deutschen waren tapfer, freiheitsliebend, wahrhaftig, gastfreundlich und treu. „Ein Wort ein Wort, ein Mann ein Mann!" hieß es bei ihnen. Ein römischer Schriftsteller sagt von ihnen: „Groß war ihr Körper, größer aber ihre Seele. Die Freiheit war ein deutsches Gut. Gute Sitten waren bei ihnen mächtiger als anderswo Gesetze." Ein festes Baud vereinigte alle Glieder einer Familie oder Sippe. Sie schützten, rächten und beerbten sich gegenseitig. Die Tapfersten wurden als Herzöge im Kriege, die Vornehmsten als Häuptlinge, die Erfahrensten als Gaurichter gewählt. Es gab unter ihnen Vollfreie, die von freien Eltern geboren waren und eigenen Grundbesitz hatten, Halb freie oder Hörige, die Grundstücke gegen Dienste und Abgaben von Herren in Benutzung hatten, und Knechte oder Sklaven, die Eigentum ihrer Herren waren. Unter den Freien nahmen die Edelinge den ersten Platz ein. Wichtige gemeinsame Angelegenheiten berieten sie in den Volksversammlungen. Bei Streitigkeiten entschied oft ein Gottesurteil. Wer im Zweikampfe siegte oder unverletzt durch Feuer oder Waffer ging, den hatten die Götter selbst sür unschuldig erklärt. 4. Die deutsche Götterlehre. Die eilten Deutschen waren Heiden und verehrten die Kräfte der Natur als Götter. Wodan, der Allvater, lenkte die menschlichen Geschicke, besonders die Schlachten. Die Gefallenen wurden von der Walstatt durch Walküreu nach Walhalla getragen. Hier ergötzten sie sich mit den Göttern an Jagden, Kämpfen und Gastmählern. Zwölf Äsen unterstützten Wodan bei der Weltregierung. Freia (Freitag) war die Göttin der Ehe und häuslichen Ordnung, Hertha die Erdenmutter, Donar der Donnergott, Balder der liebreizende Sonnengott u. s. w. Götzenbilder und Tempel hatten die Deutschen nicht. In heiligen Hainen und an Quellen brachten sie den Göttern auf Opfersteinen Früchte, Tiere und zuweilen gefangene Feinde als Opfer dar. Den Willen der Götter verkündigten die Priester aus dem Wiehern der Rosse, dem Fluge der Vögel und zusammengelesenen Runenstäbchen mit geheimnisvollen Zeichen. Die Deutschen glaubten an die Unsterblichkeit der Seele, verbrannten die Leichen und begruben die Asche in thöuernen Urnen unter großen Grabhügeln. Noch heute findet man in diesen Hünengräbern Waffen, Schmuckstücke und Geräte. 5. Wie Hermann Deutschland vom römischen Joche befreite (9 it. Chr.). Der Kaiser Au g n st ns, unter dem der Heiland Jesns Christus geboren wurde, unterwarf einen großen Teil Deutschlands seiner Herrschaft. Als Statthalter schickte er den Varus nach Deutsch-
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