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1. Napoleon I. - S. 14

1911 - Hamburg : Schloeßmann
— 14 — Die neue Regierung Frankreichs, das Direktorium, schickte ihn zur Armee des Westens, wo er die Artillerie befehligen sollte, um die royalistisch gesinnten Bauern der Vendee niederzuschlagen. Gleichgültig waren ihm die Pariser Parteikämpfe, gleichgültig Konvent, Direktorium und Vendee. Aber er wußte, daß in Paris ein edleres Wild gejagt wurde als in den Wäldern des Westens, daß nur in der Hauptstadt Glücksgüter vergeben wurden. An ihnen aber, an der Macht wollte er seinen Teil haben. Er meldete sich krank und weigerte sich, in die Vendee jzu gehen. „Ich sehe nur Angenehmes in der Zukunft," schrieb er an feinen Bruder Joseph. „Und wäre es anders, so würde ich auch dann nur der Gegenwart leben. Ein Mann von Mut muß die Zukunft verachten." In dieser Zeit dachte er ernstlich daran, in die Türkei zu gehen, die um Jnstruktionsoffiziere gebeten hatte. Ein erstes Mal zog den am Mittelmeer Geborenen der Osten an. Schon war ihm der Urlaub nach Konstantinopel bewilligt, da erinnerte sich das Glück seines Lieblings. Die Reaktion, die die Republik stürzen wollte, erhob sich gegen Direktorium und Konvent. Barras erhielt den Oberbefehl über die Truppen, welche die Regierung und die Revolution gegen den Aufstand schützen sollte. Aber Barras brauchte einen Militär, der zu kommandieren verstand, und fand ihn in Napoleon, der die wenig aussichtsreiche Stellung annahm aus „soldatischer Abneigung gegen den Haufen bewaffneter Bürger". „Kanaille" nannte er die 30 000 Nationalgarden, gegen die er 4, höchstens 6000 Mann zur Verfügung hatte. Aber Murat rettete von dem nahen Militärplatz die Kanonen vor den Nationalgarden, und an ihrem Feuer brach der Aufstand des 13. Vende-miaire, des 5. Oktober. Barras war fortan Haupt des Direktoriums, aber Napoleon war sein Schwert für die Sicherheit der Republik und der geretteten Revolution. Er wurde zum General en chef der Armee des Inneren ernannt und kommandierte 20 000 Mann. Eine Stufe auf der Leiter, die ihn zur Hohe führen sollte, war erklommen. Eine Stellung zunächst der Macht nahm er ein. Auch andere Glücksgüter strömten Herbei, und

2. Napoleon I. - S. 81

1911 - Hamburg : Schloeßmann
— 81 — eingefallen; wir wollen uns aufmachen und kämpfen." Doch an Soldaten fehlte es dem ausgesogenen Frankreich, so wurden halbe Knaben auch aus royalistisch gesinnten Landesteilen zu Kriegern gepreßt; an Geld fehlte es dem bankerotten Lande, so wurde es überall genommen. Napoleon gab 53 Millionen Franken aus seiner Privatschatulle und nahm aus der Kasse seiner vorsorglich sparsamen Mutter. An Zeit fehlte es ihm, der von der Zeit das erhoffte, was er allein nicht mehr erzwingen konnte, die Wiederkehr seines Glückes; so wurde der Kongreß Zn Chatillou eröffnet, auf dem Coulaineourt, während sein Kaiser selbst im Felde lag, über den Frieden mit den Alliierten verhandelte, um die Verbündeten hinzuhalten und zu trennen. Bei La Rothiöre war der Kaiser von den Preußen, die auch jetzt alle Arbeit leisten mußten, besiegt worden; er hätte seinen Kaiserthron retten können durch einen Frieden, der Frankreich verkleinerte. Berthier riet ihm zum Frieden, er aber antwortete zornig: „Was? Sie wünschen, daß ich einen solchen Frieden unterzeichne und dadurch meinen Krönungseid mit Füßen trete? Unerhörtes Unglück kann mir wohl das Versprechen abringen, meinen eigenen Eroberungen zu entsagen; aber diejenigen aufzugeben, die vor mir gemacht sind —- niemals! Gott bewahre mich vor solcher Schmach!" Es ist doch nicht die Verblendung eines Größenwahnsinnigen, die ihn verhinderte, Frieden zu schließen; es war die Erkenntnis von der Unsicherheit seines Thrones ohne seinen Ruhm, und es war heldenhafter Sinn, den wir beim Fallenden freudig anerkennen. Das Kriegsglück war ihm noch einmal hold. In den Marneschlachten siegte er über Blüchers getrennt marschierende Haufen. „Ich habe 30 bis 40 000 Gefangene gemacht," schrieb er triumphierend an Conlaineourt, „ich habe 200 Kanonen erbeutet, eine große Anzahl Generale sind in meine Hände gefallen; ich habe mehrere Armeen fast ohne einen Schwertstreich vernichtet. Gestern habe ich Schwarzenbergs Armee einen Riegel vorgeschoben und hoffe noch, diese zu vernichten, bevor sie meine Grenzen wieder überschritten hat." Das' war Verblendung, aber es war die Verblendung des Sieg- Pauls, Napoleon. g

3. Napoleon I. - S. 7

1911 - Hamburg : Schloeßmann
poleon aber hegte einen tiefen Groll gegen seinen Vater, daß er die Sache der korsischen Patrioten verlassen hatte. Mit diesem Groll im Herzen, mit aller seiner Begeisterung für Korsikas Freiheit wurde Napoleon zusammen mit seinem älteren Bruder Joseph in das Frankreich geschickt, das er verabscheute, um in Brienne die Militärschule zu beziehen, wo er, als dem armen Adel angehörig, auf Kosten des Königs erzogen wurde. Aber er fühlte sich als Geisel in einem fremden Lande, und er nutzte sich verspottenlassen, weil er einem unterworfenen Stamme angehörte. »Ich hielt mich abseits von meinen Kameraden/ erzählte Napoleon nachher, „ich hatte mir im Weichbilde der Schule einen Winkel ausgesucht, in dem ich zu sitzen und nach Herzenslust zu träumen pflegte. Wenn meine Genossen mir diese Ecke streitig machen wollten, wehrte ich mich mit aller Macht. Ich empfand bereits, daß mein Wille den Sieg davontragen müsse und daß, was mir gefiel, mir auch zufallen werde." In jenem Bretter-» verfchlag in der Gartenecke las er Plntarch und Cäsar, trieb er Mathematik und Geschichte. Den „Spartaner" nannten ihn seine Mitschüler. Unliebenswürdig, eckig, Charles Buonaparte, Napoleons Bater.

4. Napoleon I. - S. 85

1911 - Hamburg : Schloeßmann
— 85 — meine alten Gefährten! Möge dieser letzte Knß in eure Herzen übergehen!" Dann ging er. Ans seiner Reise dnrch Südfrankreich trafen in Orange Steinwürfe das Fenster seiner Kntfche. In einen russischen Offiziersmantel gehüllt, mit der weißen Kokarde feiner bonrbonifchen Feinde ausgezeichnet, fo entging er dem Haß der Mütter, denen seine Kriege die Kinder geraubt hatten. 11. Das letzte Abenteuer. Am 4. Mai landete Napoleon in Elba. Auf dieser kleinen Insel sollte der Vierundvierzigjährige sein ganzes Leben zubringen, der doch einst von sich gesagt hatte: „Ich bin geboren und gebaut für die Arbeit, ich kenne keine Grenze für die Arbeit, ich arbeite immer." Jetzt hatte er den kaiserlichen Titel für ein souveränes Fürstentum, das er in ein paar Tagen umritt, und eine von Frankreich zu zahlende Jahresrente von 2 Millionen Franken. Marie Luise erhielt Parma, Piacenza und Guastalla für sich und ihren Sohn, den Herzog von Parma, den einst der Kanonendonner als König von Rom begrüßt hatte. Sätitia, die Mutter des Kaisers, und seine Schwester Pauline waren bei ihm, auch die Gräfin Walewska, seine polnische Geliebte, kam mit ihrem Sohn für eine Weile nach Elba. Seine Gattin kam nicht, sie fand in dem Grafen Neipperg raschen Trost. 700 Soldaten waren ihm als Spielzeug mitgegeben, er brachte feine Waffenmacht bald auf 1000, stellte zwei Batterien auf und rüstete zwei oder drei Fahrzeuge mit Kanonen aus. Elba umschloß nicht seine Gedanken uni) Wünsche, er hatte nicht puf Frankreich und die Herrschaft verzichtet, zumal er wußte, wie wenig die Bourbonen es -verstanden, Liebe Zu gewinnen, wie wenig Frankreich vergessen konnte, daß eben diese Bourbonen in aller seiner großen Zeit fern und bei Frankreichs Feinden geweilt hatten. Tie Bonapar-

5. Hamburg - S. VI

1899 - Hamburg : Kloß
— Vi — vorgenommen worden. Ein Artikel über die Schiffswerften wurde neu hinzugefügt. Möge das Büchlein mithelfen, unsere Kinder näher mit der Vaterstadt bekannt zu machen. Bekanntschaft und Vertrautheit mit der nächsten Um- gebung, mit der Heimat, das ist das Fundament, auf welchem allein sich ein sicherer Bau intellectneller Bildung errichten läßt, auf welchem man auch eine Volksbildung aufbaueu kann, die, wie das die „Lehrervereiniguug für die Pflege der künstlerischen Bildung" erstrebt, zu wahrem Kunstgenuß hin- führt und befähigt. Vertrautheit mit der Heimat iu jeglicher Beziehung, das scheint mir zugleich das beste Mittel zu sein, die in den Herzen unserer Kinder schlummernde Liebe zur Vaterstadt und die gebührende Achtung vor den ihr eigentüm- lichen Einrichtungen zur Entfaltung zu bringen. Hamburg, Januar 1899. C. Hentze.

6. Hamburg - S. 2

1899 - Hamburg : Kloß
— 2 — Elbe, Hamburgs Hafen mit der stattlichen Zahl von Masten und Schornsteinen, das Tuten der großen Seedampfer und das Hasten der kleinen Fähr- und Schleppdampfer, die herrliche Alfter mit ihren Schwänen, ihren Dampfbooten, Ruder- und Segelbooten und das Jagen der Straßenbahnen, das alles ist uns so vertraut, daß wir es nie entbehren möchten. Auch die Menschen erscheinen uns nicht so fremd, ohwohl wir nur wenige von ihnen näher kennen. Wenn wir sie sprechen hören, so klingt uns die Sprache gemütlicher und anheimelnder als in anderen Städten; sie klingt uns so herzlich, wie die Mutter zu ihrem Kinde zu sprechen pflegt. Es giebt viele schöne Städte im weiten deutschen Lande; aber wenn wir ihrer viele und wieder viele ge- sehen und an der einen dieses, an der anderen jenes bewundert haben, so sehnen wir uns doch wieder nach Hamburg zurück; denn in all den Städten fehlt uns etwas, was wir nur in Hamburg finden. Hamburg hat für uns den Reiz der Heimat; Hamburg ist unsere Vaterstadt. 2. Stadt und Dorf, Bürger und Bauer. Hamburg ist eine Stadt. Altona, Wandsbek und Harburg sind gleichfalls Städte; auch Berlin, Lübeck, Kiel, Hannover, Köln, Frankfurt sind Städte. Lockstedt ist ein Dorf, ebenso Borstel, Niendorf, Ohlsdorf, Fuhlsbüttel, Rahlstedt, Schiffbek, Steiubek, Moorburg. Stadt und Dorf unterscheiden sich sehr voneinander. Ju der Stadt stehen die Häuser in Reihen und sind dicht aneinander gebaut, so daß eins das andere berührt. Die Häuser sind meist hoch; sie haben 3, 4 oder 5 Stockwerke übereinander; sie sind aus Ziegelsteinen gebaut und mit Schiefer oder mit Dachsteinen, welche wir oft Pfannen nennen, gedeckt. Zwischen zwei Häuserreihen ist eine Straße. Dieselbe ist mit behauenen Steinen schön gepflastert oder mit einer dicken Schicht Asphalt bedeckt. An jeder Seite der Straße ist ein Fnßsteig für die Leute; er ist mit Steinplatten oder Fliesen belegt. An den

7. Hamburg - S. 3

1899 - Hamburg : Kloß
— 3 — Fußsteigen entlang gehen die Rinnsteine und stehen die Straßen- laternen, durch welche die Straßen nachts beleuchtet werden. Auf die Fußsteige dürfen die Wagen nicht kommen, damit ein jeder ruhig seines Weges gehen könne und niemand überfahren werde. Nur an den Straßenübergängen muß man zusehen, ob nicht ein Wagen daher gejagt kommt. Jede Straße hat ihren Namen und jedes Haus seine Nummer. Die Straße und die Hausnummer muß man wissen, wenn man jemanden in seiner Wohnung aufsuchen will. Die Briese und Pakete, welche wir empfangen, müssen die volle Adresse tragen. Sie dürfen nicht nur mit unserem Namen und dem Namen der Stadt, sondern müssen auch mit dem Straßennamen und der Hausnummer be- zeichnet sein; sonst würden die Postboten lange suchen müssen um die Empfänger aufzufinden. In den Dörfern stehen die Häuser nicht so genau reihen- weise und nicht so dicht aneinander. Fast zu jedem Hause ge- hört eine Scheune für das Getreide und ein Stall oder ein paar Ställe für das Vieh. Diefe bilden mit dem Wohnhause zu- sammen das Gehöft. Bei dem Gehöft liegt ein großer Obst- und Gemüsegarten. Auf dem Hofplatze, welcher zwischen den Gebäuden liegt, stehen allerlei Ackergeräte, als Wagen, Pflüge, Eggen, jedes an feinem Platze; auch eine Hütte ist da für den großen Hofhund, den besten Wächter in der Nacht. Die Häuser sind meistens einstöckig, und ein jedes wird nur von einer Familie bewohnt. Die neueren Häuser sind wie in der Stadt aus Stein aufgebaut und mit Schiefer, Pappe oder Dachpfannen gedeckt; aber die alten Häufer, die schon sehr lange stehen, sind aus Holz erbaut und mit Rohr oder mit Stroh gedeckt. Die Wände bestehen oft aus Holz und Lehm. — Stroh und Holz sind sehr feuergefährlich; es foll daher niemand mit der bren- nenden Cigarre oder mit der brennenden Pfeife über den Hof- platz oder wohl gar in den Stall oder in die Scheune gehen. — Die Dorfstraßen sind häufig recht krumm, unbenannt, schlecht oder gar nicht gepflastert und abends stockfinster. Nur in den Dörfern, welche nahe bei großen Städten liegen, hat man besseres Pflaster und Straßenbeleuchtung. Nummern tragen die Häuser 1*

8. Hamburg - S. 6

1899 - Hamburg : Kloß
— 6 — Werkzeuge, Bochum durch Eiseubahuschieueu, eiserne Balken, Maschinen und Glocken, Nürnberg durch die verschiedensten Sorten von Spielzeug aus Holz und Blech und durch die besten Bleistifte, Kottbus durch sein dauerhaftes Tuch, Meißen durch fein treffliches Porzellan, Rathenow durch seine guten Brillen und seine schönen Mauersteine. Unsere Industriestädte stellen viel mehr Gegenstände her, als sie selbst, ja als wir in ganz Deutschland gebrauchen können. Nun kaufen die Kaufleute der Handelsstädte den Fabrikstädten ihre Waren ab, wie auch den Landleuten ihr Getreide und ihre Kartoffeln und verschicken dieselben zu Wasser und zu Lande, d. h. mit Schiffen und mit Eisenbahnen, nach anderen Städten und Ländern, um sie den dortigen Bewohnern zu verkaufen. Diesen kaufen sie ebenfalls ab, was dieselben im Überfluß haben, um es uach jenen Fabrikstädten zu verhandeln. Der Landwirt und der Fabrikant stellen her oder produzieren, was die Menschen gebrauchen, und der Kaufmann vermittelt den Austausch. Ein jeder betreibt sein Geschäft, um seinen Lebensunterhalt zu ver- dienen, und doch nützt einer dem anderen durch feine Thätig- keit. — Solche Städte, in welchen Handel und Jndnstrie un- gefähr gleich stark betrieben werden, nennt man Handels- und Industriestädte. Wie es Dörfer und Städte des eigenen Landes thnn, so tauschen auch die verschiedenen Länder ihre Erzeugniffe mit- einander aus. Wir erhalten aus Uugaru und Rußlaud Getreide, diese Länder von uns Maschinen und andere Fabrikerzeugnisse. Der größte Austausch von Waren findet auf dem Seewege mittels der großen Seeschiffe statt. Hamburg betreibt Haupt- fächlich überseeischen Handel und wird darum eine Seehandels- stadt genannt. Hamburgs Dampfschiffe und Segelschiffe durch- fahren alle Meere; Hamburgs Kaufleute treiben Handel in allen Ländern der Welt; Hamburgs Hasen wird von Schiffen aller Völker aufgesucht. Wer durch die Straßen am Hafen geht, der kann in unserer guten deutschen Stadl Seeleute englisch, spanisch, französisch, dänisch, italienisch u. f. w. sprechen hören. Hamburg ist eins der großen Thore, durch welche Deutschland anderen

9. Hamburg - S. 8

1899 - Hamburg : Kloß
— 8 — gegenseitigem Schutze bildeten, und an dessen Spitze das mächtige Lübeck stand. Jetzt aber hat Hamburg alle diese Städte weit überholt und steht in herrlichem Glänze da als erste deutsche Handelsstadt und als eine der allerfchönsten Perlen in dem Kranze der deutschen Städte. 4. Hamburg an der Alster. Wie die Elbe als große Handelsstraße dazu beigetragen hat, Hamburg zur reichen Stadt zu machen, so ist die Alster Hamburgs schönste Zier. Eine große, klare Wasserfläche, dnrch eine Einschnürung in zwei Stücke, einen großen und einen kleinen See zerteilt; die Ufer eingefaßt von Straßen mit hohen, schönen Etagenhäusern oder mit allerliebsten Villen, welche aus den herrlichen Gärten hervorgucken, als trügen sie ein Verlangen, von dem Reichtum ihrer Bewohner zu erzählen; prächtige Baum- reihen die Straßen entlang; üppige Grasflächen, Blumenbeete und Sträuchergruppen hier und da; am Abend ein Kranz von Lichtern ringsherum, und das alles mitten in der Großstadt! Welche Stadt hat Schöneres aufzuweisen? Jeder Hamburger ist stolz aus unsere Alster, und das ist er mit vollem Recht. Sie ist der Ort, wo jung und alt zusammenströmt, wo der ärmste Arbeiter so gut wie der reichste Kaufmann an den Sonn- tagen und an lauen Sommerabenden Erquickung findet nach den Mühen und Sorgen der Werktage. Wie lebendig ist es auf dem Wasser! Die zahlreichen kleinen Alsterdampfer eilen hierher und dorthin und legen da und dort an, um Fahrgäste aussteigen und andere einsteigen zu lassen. Man fährt für 10 Pfennige vom Jungfernstieg und vou der Lombardsbrücke nach Harvestehude, St. Georg, Barm- beck, Uhlenhorst, Eppendorf oder von dort zurück, ebenso quer über das Waffer von Harvestehude zur Uhlenhorst oder nach St. Georg. Viele Leute ziehen, wenn sie von Uhlenhorst, Eppendorf u. s. w. in die innere Stadt müssen oder von hier nach Hause wollen, die Alsterfahrt einer Fahrt in der Straßen-

10. Hamburg - S. 14

1899 - Hamburg : Kloß
— 14 — Wiederum muß die Binnenalster sich einen Streifen ihrer Wasserfläche abschneiden lassen. Wir sprechen heute kaum noch davon, daß das Alsterflüßcheu einst eine bedeutende Handelsstraße werden sollte, und doch ging man um das Jahr 1450, also vor etwa 450 Jahren, allen Ernstes daran, die Beste und die Trade durch einen Kanal mit der Alster zu verbinden und so eine große Handelsstraße zwischen Hamburg und Lübeck zu schaffen. Durch eine Reihe von Schleusen, die man Kisten nannte, sollte das Wasser im ganzen Lauf der Alster aufgestaut werden, so daß das Flüßchen schiff- bar würde für größere, flachgeheude Handelsschiffe, welche die Kaufmannsgüter von Hamburg nach Lübeck und von dort zu uns bringen könnten. Der Kanal wurde gegraben, die Schleusen gebaut; große Summen wurden ausgegeben, und int Jahre 1528 konnte man in Hamburg das erste Schiff, welches aus der Alster Waren von Lübeck brachte, mit Hurrahrufeu begrüßen. Aber die Trave und die Beste sowohl als die Alster hatten zu wenig Wasser sür eine große Handelsstraße. Das Wasser mußte von Schleuse zu Schleuse erst gesammelt werden, sonst konnten die Schiffe nicht schwimmen. Die Fahrt dauerte viel zu lange. Man benuhte sehr bald diesen so mühsam angelegten Wasserweg nicht mehr. Die Schleusen verfielen, und der Alster- fluß wird damals wohl für ewige Zeiten haben verzichten müssen auf die ihm zugedachte Ehre, eine große Handelsstraße zu sein. 6. Stehende und fließende Gewässer. Unsere Außenalster ist ein großer See, die Binnenalster ein kleiner See. Bei Eppendorf und Winterhude, bei Alster- dors, Ohlsdorf und Fuhlsbüttel ist die Alster ein Fluß. Wann nennt man ein Wasser einen See und wann einen Fluß? Werfen wir bei Winterhude einen Stock in die Alster, so sehen wir. daß derselbe langsam nach Hamburg fortschwimmt. Wer bewegt den Stock? Niemand; aber das Wasser bewegt sich langsam fort und nimmt den Stock mit. Bei Hamburg da-
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