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1. Der erste geschichtliche Unterricht - S. 5

1872 - Heidelberg : Weiß
wuchs das Mädchen unter der Aufsicht der Mutter heran. Beim Eintritt in die Ehe brachte die Braut ihrem zukünftigen Manne keine Aussteuer mit; ein Waffengeschenk war ihre einzige Gabe. Dagegen war es Sitte, der Braut Geschenke zu reichen. Die Morgengabe der Braut bestand gewöhnlich in einem Gespann Rinder, einem gezäumten Schlachtroß, Schild und Schwert. Diese Gaben hatten bei den Germanen eine tiefe Bedeutung. Die Frau sollte dadurch an ihre Pflichten erinnert werden. Im Hanse war sie die gebietende Herrin über das ganze Hauswesen; ihr gehorchten Knechte und Mägde, ihr lag auch die Erziehung der Kinder ob. Auch war sie der Arzt des Hauses und kannte heilsame Kräuter für Kranke und Verwundete. Im Krieg folgte sie dem Manne als treue Genossin. In Freude und Leid, in Glück und Gefahren stand sie ihrem Manne zur Seite, mit ihm wollte sie leben ltuo sterben. Daraus erklärt sich die hohe Achtung, welche die Germanen für die Frauen hatten. Man glaubte selbst, es wohne ihnen etwas Heiliges bei, und sie könnten mit prophetischem Blicke die Zukunft enthüllen. Deswegen hörte man ihren Rat und folgte den Aussprüchen weiser Frauen oder Seherinnen, Alnmeit genannt. Eine solche Seherin von übermenschlicher Grö&e soll dem römischen Feldherrn Drusus, der bis an die Elbe vorgedrungen war, erschienen sein. „Wie weit willst du noch vordringen, unersättlicher Drusus!" — ries sie ihm zu; „es ist dir nicht Geschieben, alle diese Länder zu sehen. Weiche von hinnen; deiner Thaten und deines Lebens Ziel ist nahe!" Diese wunderbare Erscheinung erschreckte den römischen Helden; er kehrte um, stürzte aber auf dem Rückwege mit dem Pferde und starb nach wenigen Wochen an den Folgen dieses Unfalles. 7. Tie Religion der alten Deutschen. Unsere Vorfahren waren Heiden. Sie verehrten die großen Kräfte und Erscheinungen der Natur: Sonne und Mond, die Erde und das Feuer. Doch geschah die Verehrung ihrer Götter nicht in Tempeln, sondern in heiligen Hainen und Wäldern; auch machten sie sich keine Bildnisse von ihren Göttern. Ihr höchstes Wesen war Wodan oder Odin, der auch den schönen Namen „Allvater" hatte. Er galt für den Vater der Götter und Menschen; von ihm kam jede gute Gabe; er regierte die Welt und leitete die Schicksale der Menschen. Seine zwei Söhne, Donar und Ziu, unterstützten ihn in der Weltregierung: Donar war der Gott des Donners und des Wetters, und Zin der Kriegsgott. Zu den niedern Göttern gehörten Fro, Freyja und Hertha. Fro war der Gott der Fruchtbarkeit und des Friedens; seine Schwester Frevja die Beschützerin der Ehen, Hertha die ernährende Mutter Erde, welche besonders auf der Insel Rügen verehrt wurde. Die alten Deutschen glaubten fest an die Unsterblichkeit der Seele. Daraus erklärt sich auch die Sitte, den Verstorbenen mit seinen Waffen, feinem Rosse und selbst seinen Sklaven zu verbrennen. Die gefallenen Helden kamen nach Walhalla, Wodans Himmelsburg, wo sie mit Jagen und Kämpfen ein fröhliches Leben führten. Nach den geendeten Kampfspielen schmausten die Helden au langen Tafeln das Fleisch des Skrimer, eines Schweines, welches immer ganz blieb, auch wenn man täglich noch so viele und noch so große Stücke davon abschnitt. Dazu tranken sie köstlichen Gerstensaft, den die Göttinnen herumreichten. Auch Milch war im Überfluß vorhanden; denn die Euter der Heydrun-Ziege versiegten nie. So dachten sich die Germanen Wodans Himmelsburg. Dahin gelangten aber nur die im Kampfe gegen

2. Der erste geschichtliche Unterricht - S. 35

1872 - Heidelberg : Weiß
Uh- - U‘ 35 — nieder. Gegen dieses Unwesen der Ritter erhoben sich die Städte, bis endlich die eiserne Hand Rudolfs von Habsburg dem Fanstrecy. und dem Räuberweseu ein Ziel setzte ^ m. tt. ^ 1. Die Städte waren durch die Kreumge zu großer Bedeutung; svs Mühte da Gewerbe und Handel; Künste und Wissenschaften wi..-den aevfleat Mit der Zeit erwarbenff^ch^ö^e^Frnmff^mt^hatteu das Recht, ihre Angelegenheiten selbst zu ordnen. Es gab Landstädte und fr-ie Reichsstädte- Jene stunden unter einem Reichsfursten. diele unmittelbar unter dem Kaiser. - Zur Zeit, des Faustrechts chlasseu viele Stadt-Bündnisse unter einander gegen bte Gewaltthätigkeit des Udels und zu aeqenseitigem Schutz und Nutzen. Unter diesen Stäbtebnnbuislen war. bte Hansa, b, i. Genossenschaft am mächtigsten. Dieser Bundumfaßte übe. 100 Städte, von bettelt Lübeck, Bremen und Hamburg bte wichtigsten waren. Die Macht bieses Bunbes würde so groß, daß er Heere und Floüeu hielt und selbst mit den Königen von Norwegen und Dänemark siegreiche Kampfe bestand. — In den Städten verbreitete sich mit dem Anfang de* U. oahr= Hunderts auch Dichtkunst und Gesang. Die Bürger fanden Vergnügen daran, die schönen Lieder und Erzählungen der Mtniteianger Zu lesen uttb nachzu-abttten. Die Gesänge dieser Werkmeister nannte man Mei|terge)ange, sie selbst hießen Meistersänger. Sie bildeten eigene Zünfte und versammelten sich regelmäßig in ihren Herbergen, wo dann bte neugebweten Lieber vorgetragen würden. An Sonntagen veranstaltete man in der Kirche otfent-liche Preissingen. Die Sieger erhielten Kranze ober Ketten. Das war für sie uttb ihre Familien eine große Auszeichnung. Der berühmteste Menrer-fättger war Hans Sachs, ein ehrbarer Schuster au* Nürnberg, atm 15o0>.) 2. Um bett Unorbttungen und Mißbrauchen zur Zeit dev Fanstrecht^ entgegenzuwirken, bildeten sich geheime Gerichte, die A-e in g e r t ch t e. Sie entstanden in Westfalen aus den alten Gangerichten verbreitetet! sich aber nach und nach über ganz Deutschland. Der Vorsitzende des Gerichts hm5 ?Vtei' qvaf, die Beisitzer Freischöppen, der Ort der Sitzung Fmstuhl. Der Haupt-stuhl war zu Dortmund. Nur die Schöppen waren mit der Einrichtung dieses Gerichtes vertraut. Sie hießen barum Wufcllbe und erkannten uct au geheimen Zeichen ober Losungen. Die Vorla^nngdez Angeklagten geschah durch einen Brief mit sieben Siegeln, der an das Haus be» Angeklagten oder au das nächste Heiligenbilb gesteckt würde Der Angeklagte durfte sich natürlich üerteibigeit. Erschien er aber auf wiederholte Vorlabung mcht, w würde bennoch die gegen ihn erhobene Befchulbigung untersucht. ^and man ihn schuldig, so wurde er verfemt, d. H. den Wissenden preisgegeben. -Vtefe hatten die Pflicht, den Verurteilten an einem Baume anfzuknupfen ober mit dem Messer nieberzustoßen. Zu der Leiche des Gerichteten tourbe tmmer eitt Messer mit dem Zeichen der Feme gelegt, ein Beweis, daß Hier mt Namen der heiligen Feme gehanbelt worben sei. Die Furcht vor der ge-lieimeu Macht der Feme verhütete wohl manche Unthat; allein mit der ^ett arteten auch diese Gerichte aus. y 33. Rudolf von Habsburg. (Kaiser ans vers chiebenen Häusern. 1273—1347.) Um dem unsäglichen Elend, welches durch das Faustrecht über Deutschland hereingebrochen war, ein Ende zu machen, traten die deutschen Fürsten in Frankfurt wieder zusammen und wählten einen

3. Der erste geschichtliche Unterricht - S. 3

1872 - Heidelberg : Weiß
Zubereitung und ohne weitere Leckerbissen den Hunger. Aus Hafer und Gerste brauten sie ihr Lieblingsgetränke, das Bier; aus dem Wollig der wilden Bienen bereiteten sie sich Met. Die Erziehung der Jugend war vorzugsweise aus Abhärtung und Übung in den Waffen berechnet. Die neugeborenen Kinder wurden iu kaltes Wasser getaucht, und das kalte Bad blieb für Knaben und Mädchen, für Männer und Frauen ein beliebtes Stärkungsmittel, das sie Sommer wie Winter gebrauchten. Frühe schon lernten die Knaben mit Waffen umgehen. Unter den Spieleu (der Jugend war insbesondere der Waffentanz beliebt, bei welchem sich die Jünglinge zwischen Lanzen und Schwertern tanzend einherbewegten. Der Lohn bei diesem gefährlichen Spiel war der Beifall der Zuschauer. Keine größere Freude kannte aber der heranwachsende Jüngling, als mit dem Vater in den Kampf zu ziehen oder in den Wäldern den reißenden Tieren nachzujagen. So lernte der Sohn vom Vater die Übung und Beschäftigung mit den Waffen hochachten, die Künste des Friedens waren für die alten Deutschen unbekannte Dinge. Ruhte Krieg und Jagd, so blieben die freien Männer müßig, frönten ihrer Trink- und Eßlnst oder schliefen ans der Bärenhaut. Die tapfersten und besten Männer thaten dann nichts, und überließen die Sorge für Haus und Hof den Frauen, den Alten und den Schwächlingen der Familie. Von Künsten verstanden sie wenig, von Wissenschaften gar nichts. Sie konnten weder lesen noch schreiben. Nur ihre Waffen und 'die zur Landwirtschaft und znm häuslichen Gebrauch nötigen Geräte wußte» -sie zu verfertigen. Ihr Reichtum bestand vorzugsweise iu zahlreichen Herde» von Pferden und Rindvieh. Eine Hauptsorge der Deutschen war die Totenbestattung. Die Leichen wurden begraben oder verbrannt. Die Asche der Verbrannten sammelte man und bewahrte sie sorgfältig in Urnen. Noch jetzt findet man besonders im nordwestlichen Deutschland zahlreiche Gräber der alten Deutschen, Hünen -oder Riesengräber genannt. Gewöhnlich sind sie unter steinbedeckten Hügeln, die in der Tiefe eine ans Lehm gebrannte Urne mit der Asche des Toten, dann Reste von Waffen und anderen Geräten bergen. 4. Bürgerliche Einrichtungen. Die bürgerlichen Einrichtungen waren bei den alten Deutschen noch ■sehr einfach. Man unterschied Freie und Unfreie. Die Freien zerfielen ''wieder'in vornehme Geschlechter oder Adalinge und in gemeine Freie oder Freilinge. Sie waren die Besitzer des Landes und hatten allein das Recht Waffen zu tragen und an den Volksversammlungen teil zu nehmen; ihre Beschäftigung bestand hauptsächlich in Krieg und Kriegsübnng, in Jagd und Fischfang. Mau hielt es für unwürdig, daß der freie Mann durch Schweiß erwerbe, was er sich. durch Blut verschaffen konnte; darum wollten sie lieber den Feind'bekämpfet! und sich Wunden holen, als den Acker pflügen und die Ernte Erwarten. Die Unfreien oder Hörigen besorgten den Ackerbau und die Viehzucht, und betriebest Gewerbe. In der Regel erhielten sie von ihrem Herrn Haus, Hof und Land gegen eine bestimmte Abgabe -an Früchten, Vieh und gewebten Leugen. Waffen durften sie aber nicht führen; dies war das Vorrecht freier Männer. "> * Anßev den Unfreien gab es noch Leibeigene oder Knechte, die als Sklaven behandelt wurden. Dies waren die Kriegsgefangene« oder solche Freie, die durch leidenschaftliches Spiel oder difrch Schulden ihre Freiheit < - * 1* *x

4. Der erste geschichtliche Unterricht - S. 4

1872 - Heidelberg : Weiß
— 4 verloren hatten. Die Sklaven waren unbeschränktes Eigentum des Hofherrn, so daß er sie verkaufen, verschenken oder töten konnte. Im allgemeinen wurden sie jedoch mild behandelt und konnten sich durch Ersparnisse loskaufen und in die Reihe der Freigelassenen eintreten. Einzelne Volksstümme der alten Deutschen hatten Könige. Sie wurden aus den edlen Geschlechtern gewählt. Doch war die Macht der Könige nicht unumschränkt; in allen wichtigen Angelegenheiten blieb die Entscheidung der Volksversammlung. Jeder freie Mann war Mitglied dieser Versammlung. Alle erschienen dabei bewaffnet. Die Verhandlungen geschahen gewöhnlich ant Neu- oder Vollmond an einem geweihten Orte, unter einer heiligen Eiche oder £rnde._ Kurz und bündig wurde besprochen, was zu thun oder zu lassen sei. Mißfielen die Vorschläge, so gab die Versammlung dies durch lautes Gemurmel zu erkennen: fanden sie aber Beifall, so schlug man zum Zeichen der Zustimmung die Waffen zusammen. 5. Körperliche Beschaffenheit, Tugenden und Untugenden der alten Deutschen. Die Römer schilderten die alten Deutschen als große, kräftige Gestalten mit blauen Augen und blonden Haaren, und rühmten ihre Treue und Rechtschaffenheit, ihre Gastfreundschaft und ihre große Liebe und Anhänglichkeit zum Vaterland. Gesetzbücher gab es damals nicht; die Ordnung wurde nach altem Herkommen aufrecht erhalten. Ihr einfaches Wort galt mehr als Eidschwur. _ Tacitus, ein römischer Schriftsteller der damaligen Zeit sagt von ihnen: „Bei den Germanen vermögen gute Sitten mehr als anderswo gute Gesetze. Lie halten es für Unrecht, einem Menschen ein Obdach zu verweigern, und bewirten jeden nach Vermögen mit einem einfachen Mahle. Besitzen sie aber selbst nichts, so suchen sie das nächste Haus auf und geleiten den Fremden dahin, wo er mit gleicher Freundlichkeit wie ein alter, lieber Bekannter aufgenommen wird. Verläßt der Gastfreund das Hans, so geben sie ihm mit, was er verlangt; denn auch sie nehmen gerne Geschenke an, ohne sich deswegen zu Gegendiensten verpflichtet zu fühlen." Doch hatten die alten Deutschen auch ihre Fehler, und mit Rech: werfen ihnen die Römer Liebe zum Trunk und zum Spiele vor. Sie hielten es für keine Schande, Tag und Nacht bei Trinkgelagen zuzubringen. Dabei geschah es nicht selten, daß Zank und Streit entstand, der oft mit blutigem Mord endete. — Nicht minder leidenschaftlich wie dem Truuke waren sie dem Würfelspiel ergeben. Wunderbarer Weise trieben sie es uüch-leru wie ein ernstes Geschäft. Nicht selten verloren sie Hab und Gut und setzten zuletzt selbst Leben und Freiheit ein. Ohne Murren und Klagen ging dann der Verlierende in die freiwillige Knechtschaft und ließ sich ruhig binden und verkaufe». 6. Die altdeutschen Frauen. Die Frauen standen bei den alten Deutschen hoch in Ehren. Das deutsche Mädchen erbte von seinem Vater die „Kraft, von seiner Mutter die Milde. Es nahm teil an den Spielen und Übungen der Knaben und erlangte so in der freien Natur einen festen Körper und eilte dauernde Gesundheit. Die Mutter lehrte ihrer Tochter die Arbeiten am Herde, die Besorgung der geringen Bedürfnisse des Hauses, die Bestellung der wenigen Felder, die Pflege der Haustiere und die Fertigung der Gewänder. So

5. Der erste geschichtliche Unterricht - S. 7

1872 - Heidelberg : Weiß
— 7 — 9. Kriegswesen. Die alten Deutschen waren ein sehr kriegerisches Volk. Jöß» ^üher Juaend an war Übung in den Waffeu ihre Hauptbeschaftilping. ^nde^ waren ihre Waffen sehr einfach: ein Spieß, ein langes, bnffchnctdtgev Schwert, ein Dolch, eine Streitaxt, eine Keule, dann Bogen und Pfelle, dazu gehörte noch ein langer und ziemlich breiter Schild, ans Werden geflochten oder an-,' Lindenholz gefertigt und mit Eisenblech beschlagen. ~em fretett Manne kamen die Waffen nie von der Seite; er trug sie tm Hause, anfdem Felde, bei Gastmählern, vor Gericht und in den Versammlungen; nnt Waffen leg.e er sich schlafen; Waffen gab man selbst den Toten ins Grab. Doch durfte niemand eigenmächtig Waffen tragen. Der herangewachsene ^ingüng erhielt in öffentlicher Gemeindeversammlung von einem Vorsteher oder vom oata Schild und Speer. Das war ein großer Ehrentag. Von letz an war d Jüngling Mitglied der Volksgemeinde, trat m die Reihen de^ Heeres ein nud durfte als wehrhafter Mann an allen öffeechen Verhandlmi^ teil nehmen- Mut und Tapferkeit galten als die höchste Ehre, den oaitlb Stiche lassen für die höchste Schande. _ Wer sich dies ^ Zu ichnlden kommen ließ, dnrfte nicht mehr bei den gemeinschaftlichen Opfermahlen, noch auch in deu öffentlichen Versammlungen erscheinen. . Alle wehrhaften Männer waren verpflichtet, an entern ftnege teu gtt nehmen, der in einer Volksversammlung beschlossen war., _ Man nannte ba» Aufbieten aller wehrhaften Männer den Heerbann. Diesen begleiteten g -wöhnlich auch die Frauen und Kinder, um durch ihre Gegenwart den Mut der Kämpfenden zu erhöhen und die Verwundeten zu pflegen. _ . , Die Anführer im Kriege hießen Herzoge ; sie wurden aus den tapfersten zu dieser Würde erwählt. Sobald der Herzog ernannt war, rief man alle Wehrpflichtige» zum Heerbann ein. Dies geichcih durch "nen Boten oder einen Pfeil, der Tag und Nacht von Hos zu Hof wanderte. Bet drohenden Gefahren erfolgte der Aufbruch ohne allen Verzug. Vor der Schlacht wurde ein Schlachtgesang von den thaten der Vorfahren und dem Ruhme des Vaterlandes gesungen; dabeiichuigeu die Kampfe ihre Schilde im Takte zusammen. Zuerst klang der Gelang dumpf, aver während des Anmarsches gegen den Feind wurde das ^negsgeichret rauher und wilder und endete beim Angriff mit einem furchtbaren Gebrull, vtueu recht kräftigen und stürmischen Schlachtgesang betrachteten die Herzoge als ein gutes Vorzeichen. _ . . nr , . . War ein Krieg glücklich beendigt, so legte der Herzog lettt Jmt tuet ei. Sein Lohn bestand in einem großem Anteil an der Beute und nt dem Ruhme, den er sich durch seine Tapferkeit aufs neue erworben und beseitigt hatte. 10. Entstehung des Lehenswesens. Es gab bei den alten Deutschen zwei Arten der Kriegsführung. Wollten sie neue Wohnsitze aussuchen oder den in ihr Land eindringenden ycmc zurückschlagen, so zog der Heerbann ans; oft aber, besonders „wenn lange Friede war, sammelte ein kühner Anführer die kriegslustigen „junglutge um sich. Diese bildeten dann sein Gefolge. Sie verbanden sich ihm zu unverbrüchlicher Treue; er dagegen mußte für Waffen, Kleidung und Jtahnmg sorgen. Für deu Führer war es eine Schande, an Tapferkeit übertreffen zu werden; für das Gefolge war es Ehrensache, es an Tapferkett dem Führer gleich zu thun. Den größten Schimpf aber luden jene Kampfgenossen auf sich, welche, den Führer überlebend, aus der Schlacht heimkamen^

6. Der erste geschichtliche Unterricht - S. 20

1872 - Heidelberg : Weiß
— 20 — Diese bereisten das ganze Land, überwachten die übrigen Grafen und sorgten, daß überall Recht und Gerechtigkeit gehandhabt wurde. Auf den großen allgemeinen Neichsversammlungen, welche Karl alljährlich im Monat Mai abhielt, wurden die Zustände des Reiches besprochen. Gesetze beraten und Krieg beschlossen. 21. Karl des Großen häusliches Leben. In seinem häuslichen Leben war Karl höchst einfach. Er kleidete sich nach fränkischer Weise, und es war an gewöhnlichen Tagen seine Kleidung wenig von der gemeinen Volkstracht verschieden. Nur bei feierlichen Veranlassungen zeigte er sich in prächtigen mit Edelsteinen besetzten Gewändern. Ausländische Tracht war ihm verhaßt. In Speise und Trauk war Karl mäßig. Selten gab er Gastereien. Während der Tafel hörte er gern Musik, oder er ließ die Geschichten und Thaten der Alten vorlesen. Karl war ein großer Freund nützlicher Kenntnisse. Er las viel, sprach außer seiner Muttersprache geläufig latem, und lernte als Mann noch schreiben. Den englischen Mönch Akttiit, der mit trefflichen Kenntnissen aller Art ausgerüstet war, berief er zum Lehrer seiner Söhne und Töchter. Einen muntern wißbegierigen Knaben aus dem Odenwalde, Eginhard, gab er seinen Söhnen znm Gesellschafter. Nach damaliger Sitte mußten sich seine Söhne besonders im Reiten, im Jagen und in den Waffen üben, seine Töchter sich mit Wollarbeiteu abgeben und mit Spinnrocken und Spindel beschäftigen. An seinen Kindern hing Karl mit großer Liebe; nie speiste er ohne sie, auf allen seinen Reisen mußten sie ihn begleiten. Die Söhne ritten neben ihm her, die Töchter folgten in einem Wagen. Karl war von kräftigem Körperbau und hervorragender Größe; seine Länge betrug sieben feiner Füße. Seine Stärke war so groß, daß er ein Hufeisen mit Leichtigkeit zerbrach und einen gewappneten Mann mit einer Hand hoch über fein Haupt emporheben konnte. Er hatte lebhafte, große Augen und einen festen Gang, eine männliche Haltung des ganzen Körpers und eine helle Stimme. Seine ganze Gestalt bot eine höchst würdige, stattliche Erscheinung. Beständig übte er sich im Reiten, Jagen und Schwimmen; er verstand das so vortrefflich, daß es ihm keiner feiner Franken zuvorthat. 22. Karl des Groszen Kaiserkrönung und Tod. Im Jahre 800 brach zu Rom eine Empörung gegen den Papst Leo Iii. aus. Bei einer feierlichen Prozession überfielen ihn seine Feinde, rissen ihn vom Pferde, mißhandelten ihn schimpflich und schleppten ihn in ein nahes Kloster. Ein treuer Diener brachte aber den Papst in Sicherheit, und dieser floh nun zu Karl dem Großen nach Paderborn, wo gerade Reichstag war, und bat um Hilfe. Karl führte Leo Iii. nach Rom zurück und bestrafte die Empörer. Dafür wollte der Papst dankbar sein. Als daher Karl der Große

7. Der erste geschichtliche Unterricht - S. 29

1872 - Heidelberg : Weiß
— 29 — Einwohner begann; nur wenige entgingen der Rache der wütenden Krieger. Mit entblößtem Hanpte zogen nach diesem schrecklichen Blutbade die Kreuzfahrer nach den heiligen Orten. Gottfried von Bouillon w urde darauf zum Könige von Jerusalem gewählt. Aber er wollte da, wo Christus eine Dornenkrone getragen hatte, keine Königskrone tragen, und nannte sich deßhalb Beschützer des heiligen Grabes. Gottfried starb schon im folgenden Jahre, und nun nahm sein Bruder Balduin mit der Herrschaft auch den Titel eines Königs an. 1 Durch die Eroberung vou Jerusalem war das neue christliche Königreich nicht gesichelt. Die Türken bedrohten wiederholt durch neue Kriege Heere Jerusalem. Deswegen wurden noch sechs größere Züge ans Europa unternommen. Gleichwohl konnte Jerusalem für die Dauer nicht behauptet werden. Mit Ptolcmais oder Acre verloren die Christen 1291 die letzte Besitzung in Asien (Ende der Kreuzige.) Das Land blieb fortan tu der Gewalt der Türken. — Gegen 200 Jahre hatte dieser große Kamps gedauert, und Europa etwa sechs Millionen Menschen gekostet. Doch brachten die Kreuzige dem Abeudlaude vielfachen Gewinn. Der Geist war durch größere Kenntnisse in der Geographie, Geschichte und den Wissenschaften geweckt, bev Bütgerstand durch das Aufblühen des Handels reicher und angesehener. Auch mancherlei bisher unbekannte Produkte, wie Seide, Zuckerrohr, Gewürze, Farbstoffe u. s. w. verdankt das Abendland den Krenzzügen. 2. Der Ritter st and kam durch die Kreuzzüge zur höchsten Blute. ^ ie 'Kitter verpflichteten sich durch feierliches Gelübde, die Kirche, Wttweu und Waisen, überhaupt alle Hilfsbedürftigen zu schützen, gegen jedes Unrecht zu ___ kämpfen und tadellos vor Gott und den Menschen zu wandeln. -Lte Ritterwürde erbte man nicht durch Geburt, sondern man erwarb sie nach vorhergegangener, stufeiiweiser Vorbereitung durch persönliche Tüchtigkeit. Bis zum siebenten Jahre blieb der Knabe unter der Pflege und Aufsicht der Mutter; sodann wurde er ans das Schloß eines verwandten Ritters gebracht, wo er sich als Edelknabe in den verschiedenen Diensten übte. y Nach dem vierzehnten Jahre kam er als Knappe zu einem,, berühmten Ritter oder an den Hos eines Fürsten, um in allen ritterlichen Übungen und Tugenden herangebildet zu werden. Hatte er sich bei mehrjähriger Lehrzeit tadellos und tüchtig erwiesen und sick) in einem Kamps ausgezeichiiet, so erhielt er beit Ritterschlag und durfte jetzt an den Kampfspielen oder Turnieren der Ritter Anteil nehmen. — Während der Kreuzzüge entstanden die geistlichen Ritterorden. Tie Johanniter, meist Italiener, führten ihren Namen nach ,ihrem Hospitale Johannes des Täufers zu Jerusalem; später erhielten sie die Insel Malta, daher auch der Name Malteser. Die Tempelherren, französischst Nit-lern entstammend, wurden so benannt, weil ihr Hospital nahe am Tempel Salomous stand. Der dritte Orden waren die deutschen Ritter. Die Hauptaufgabe dieser Orden war: die Pilger zu schützen, zu pflegen und unablässig gegen die Ungläubige« zu kämpfen. — Nach den Kreiizzügeiwirtete der Ritter stand ans. Alt die Stelle edler Sitte und ehrenhafter Thaten traten Streit und Fehde- Viele Ritter lebten selbst von Raub und Plünderung. Durch solche Ausartung verlor das Rittertum seinen alten Ruhm. 3. Der Minnegesang. Zur Zeit der Kreuzzüge begann unter den Rittern auch die Pflege der Dichtkunst. In schöner Sprache wurden edle Handlungen und wunderbare Heldenthaten erzählt oder die Liebe und die

8. Der erste geschichtliche Unterricht - S. 2

1872 - Heidelberg : Weiß
— 2 — Im Norden zwischen Rhein und Elbe wohnten: die Chatten in Hessen, die Cherusker am Harz, die Sachsen in Holstein, die Angeln in Schleswig, die Cimbern in Jütland, die priesen an der Nordsee. Man bezeichnet diese Völker gewöhnlich mir dem gemeinsamen Namen des sächsischen Stammes. Südlich und östllch von den Sachsen wohnte der suevische Stamm. Zu ihm gehörten W Markomannen am Oberrhein, später in Böhmen und Mähren, und die Langobarden ait der mittleren Elbe. Der gotische Stamm wohnte ursprünglich im Nordosten an der Mündung der Weichsel. Zu ihm rechnet man auch die Vandalen am Qnellgebietc der Elbe und die Burgunder zwischen Oder und Weichsel. _ _ , ^ „ Merkwürdig bleibt immerhin, daß die Lebensweise der südlichen Stämme im allgemeinen ganz verschieden war von jener der nordischen Völkerschaften. Die Snevcn hatten einen vorzugsweise kriegerische!! Sinn. Darum errichteten sie keine festen Wohnsitze; auch durfte der einzelne kein eigenes Vermögen erwerben. Das Land wurde gleichmäßig verteilt und mit dem Besitze alljährlich unter einander gewechselt. Während daun ein Teil des Volkes in den Krieg zog, bebauten die Zurückgebliebenen den Boden; kehrten jene beim, so zogen diese in den Kampf. Anf solche Weise wurde nicht nur die Übung iit den Waffen, sondern auch der Feldbau gepflegt. Die im Norden wohnenden Stämme hatten dagegen feite Wohnsitze; jeder einzelne besaß in Haus und Feld ein bestimmtes, bleibendes Eigentum, das sich auf die Söhne forterbte. Ackerbau war neben Jagd und Kriegsübung die vorzüglichste Beschäftigung. Doch lagen die einzelnen Höfe meist zerstreut, ltitb es gab wenige zusmnmenhmigcnbe Gemeinheit oder Dörfer. Gegen die Mitte des dritten Jahrhunderts hatten sich die verschiedenen deutschen Völkerschaften zu großen Völkerbünbuifseit vereinigt. Die wichtigsten biefer, teilweise neu entstaubeneu Völkervereine waren: die Al e 111 atuten im Süden, die Franken in der Mitte Deutschlanbs, die Sachsen im Norden, die Goten im Osten bis zu beu Ufern des schwarzen Meeres. Ueber die Entstehung biefer wichtigen Völkervereine besitzen wir keine sichern Nachrichten, und ihr Ursprung wirb für uns immer bunfel bleiben. 3. Lebensart und Sitten. Die alten Deutschen liebten das Leben in der freien Natur' über alles; deshalb wohnten sie nicht in Städten und Dörfern. Diese erschienen thuen wie Gefängnisse; sie bauten barmn ihre Wohnungen abgefoubert und ent-zeln an. Wo sie eine Quelle, ein frciüegenbes Felb ober ei,?°stiller Waltzes-aruiib lockte, da errichteten sie ihre Hütte, meist aus Holz und Lehrn mit Stroh gebeckt. Sie lag gewöhnlich mitten in ihrem.besitztum, Las Hecken und Erbwall begrenzten. Anßerbem gruben sie sich kellerartige Höhlungen und bebeckteit biefelben mit Stroh ober Bauinzweigeu. In biefen Höhlen bewahrten sie ihre Vorräte cm Lebensrnittel!) gegen ;die Strenge i>es Winters. Ein in dieser Weise abgegrenztes uiib bewohnbar gemachtes Gruub-. stück nannte man.hof ober Gehöfte. , * * • Als Kleibnutz trugen sie Felle wilder Dtere,* bereu Gehörne ihnen oft als Kopfschmuck'- diente, -obcr-ciiieu, kurzen, weiten Rock, der mit eurer Gurt zusammengehalten nnirfrc./’ Doch waren sie von früher Jttgcud an gewöhnt, selbst im Winter wenige Kleiber zu tragen.* Männer und grauen waren gewöyulich gleich gekleidet." , ' . .. Die einfache Kost bestaub vorzüglich tu Fleuch- nnb Mtlchspeticn.. Wilbes- Obst, frisches Wilb • uitb gerounelte Milch ftillfeik ohne große

9. Geographie für Lyceen, Gymnasien, Mittelschulen und zum Privatunterrichte - S. 54

1837 - Heidelberg : Winter
54 Allgemeine Einleitung. Diese Hauptgebirge der verschiedenen Abdachungen des festen Landes, und ebenso manche Inseln, enthalten auch die höchsten Bergspitzen der ganzen Erdoberfläche. Die Höhe derselben wird nach einer senkrechten Linie von der höchsten Spitze gewesten, welche bis auf eine Tiefe, die dem Wasserspiegel des nächsten Meeres gleich ist, berechnet wird. Die angehängte Ta- belle über die Berg höhen, bezeichnet die gemessenen Höhen derselben. (S. lit. B. am Schlüsse der natürlichen Geographie und tab. yi. am Schlüsse dieses Buches.)— Wenn man die Höhe eines Berges von 1000 oder 2000 Fuß u. s. w. in der Nähe seines Aufenthaltes genau kennt und beobachtet, so thut man wohl, sich in der Vergleichung der höheren Berge mit demselben zu üben, um sich die Erhebung der höchsten Bergspitzen dadurch im Gro- ßen begreiflich und anschaulich zu machen. Etwa 200 zum Theil sehr hohe Berge der Erdoberfläche auf dem Festlande und auf Inseln sind gegenwärtig noch thätige Vulkane und sehr viele sind erloschen, und daher vulkanischen Ursprungs. Merkwürdig sind die verschiedenen Züge der zwi- schen den übrigen Bergen zerstreuten Vulkane, und die Grup- pen derselben, welche wirklich auf der Erde von Zeit zu Zeit in Bewegung sind. Mehrere derselben ziehen in Reihen von Nor- den nach Süden in sehr weiter Ausdehnung meist durch Küsten- länder und Inseln in der Nähe der Meere. Andere Vulkane liegen einzeln und zerstreut, deren etwaige Verbindung die Zu- kunft erst aufklären kann. Man hat sehr verschiedene Ansichten über den Ursprung der vulkanischen Eruptionen aufgestellt. Aber die wahrscheinlichste ist wohl die: daß in der Tiefe des Erdkörpers mehrere große Feuerheerde vorhanden sind, in welchen elastische Dämpfe durch eingedrungenes Wasser rc. sich erzeugen, deren Gebundenheit in den leeren Räumen über einem solchen Feuerheerde ihre Gewalt so vermehrt, daß sie die geschmolzenen Stosse durch tiefe Spalten und Höhlungen aufwärts drückt, bis sie einen Ausweg in dem Krater eines Berges finden. Die ungeheure Gewalt der Dämpfe ist in unsern Tagen allgemein anerkannt. E. Die Stromgebiete auf der Oberfläche der Erde bilden sich durch die von den Hauptabdachungen der Conti neu te anslaufenden Zweige, welche aus höheren Gebirgszügen, aus Landrücken oder niedern Hügelreihen bestehen, in den, durch die- selben begrenzten unebenen, Landstrichen. Durch sämmtliche Ver- tiefungen, in welchen die Gewässer des Stromgebietes sich sam- meln und dem Meere zufließen, entstehen Fluß- und Strom- becken oder Bassins. Ein Stromgebiet mit seinem Strom- decken umfaßt einen ganzen Landstrich, worin alle fließenden Gewässer, d. i. alle Flüsse, Bäche und Quellen, von der äußer- sten Wasserscheide an, ihr Wasser in einem Strome vereinigen (tab. Iv. fig. 14 und 15). Die kleinern, in's Meer gehenden Küsten fl risse rechnet man zu den größern Stromgebieten hinzu; weil sich diese sonst zu sehr vervielfältigen würden. Die Step-

10. Geographie für Lyceen, Gymnasien, Mittelschulen und zum Privatunterrichte - S. 13

1837 - Heidelberg : Winter
Das trockene Land. 1z das zuletzt aufgeschwemmte Land, neuer, als alle vorherge- henden, ans zerstörten ältern Gebirgsarten, Mergel, Thon, Lehm, Sand, Torf, und Versteinerungen von noch jetzt vorhandenen Thier- und Pflan- z-engattungen. Alle diese Gebirgsarten sind wahrscheinlich durch Nie- derschlag und Absetzung der Gewässer entstanden und ihre meist hori- zontal liegenden Schichten finden sich unter der ganzen Erdoberfläche, -auch unter vielen Ebenen auf einander gelagert. — Durch gewaltige, aus der Tiefe hervorgegangene Feuerausbrüche bildete sich noch die v u l- La irische Gebirgsart, aus Lava, Basalt, Mandel stein und Bimsstein rc. Vulkane oder feuerspeiende Berge (Mons ignívomas) haben eben oder seitwärts Oeffuungen, aus welchen Rauch und Feuersaulen, Flammen,Steine,Asche,Wasscrstrvme, und eine glühen- de, flüssige Materie, die mau Lava nennt, oft mit ungeheurer Ge- walt herausgedrängt und zum Theil ans eine große Entfernung fort- geschleudert werden. Die Lava fließt abwärts, alles zerstörend durch ihre Muth, aber sic erkaltet und verhärtet sich sehr langsam. — Die meist trichterförmigen Oeffnungcn der Vulkane, durch welche die furchtbaren Ausbrüche (Eruptionen) erfolgen, nennt man Ixrater (Becher), und es sind damit unterirdische Erschütterungen der Erd- oberfläche, wodurch der Erdboden zittert und wankt, oder Erdbe- den, verbunden. — Wo ohne heftige Ausbrüche Steinkohlenlager oder andere entzündbare Materien fortwährend im Feuer glimmen, nennt man sie Erdbrände oder Aftervulkane; wo aber lange keine Eruption statt fand, verlöschte Vulkane, und wo brenn- bare Lnftarten (meist in der Nähe von Feuerbergen) sich entzün- den, Salse oder Luftvulkane. Berge, ans deren obern Theile auch im heißesten Sommer der alte Schnee nicht schmilzt, nennt mau Schnee berge, oder bei mchrcrn zusammen, Schneegebirge; und große Eismasscn (oft einige 100 Fuß dick) in hochgelegenen Vertiefungen zwi- schen Bergen, welche ganze Eisfelder bilden, Gletscher oder Ferner. e. Eine Reihe zusammenhängender Hügel nennt man Hü g c l- reihe, Höhenzug; bei Bergen Gebirgskette, Gebirgs- zug (Jugum, Montes), bei sehr beträchtlicher Länge aber, Ketten- gebirge. — Gebirgsknvten oder Gebirgsstvck, auch G e- birgskern und Gebirgs gäbet nennt man den Punkt, in wel- chem mehrere Gebirgszüge oder Zweige zusammen laufen. Der Kamm eines Gebirges besteht ans den höchsten Spitzen und Li- nien desselben, die in einer Reihe fortgehen. Ein Gebirgspaß bildet sich aus Verengung eines Thales oder aus Vertiefung des Gcbirgskammcs. Ist eine große Laudesstreckc voll Hügel oder Berge, so nennt man sie ein Hügel- oder Gebirgsland; bei sehr hohen Bergen Hoch- oder Alpen land." Weit ausgebrei- tete, sich hoch über die Oberfläche des Meeres erhebende Gcbirgs- streckeu oder hoch liegende flache Gegenden heißen Hochländer, X> o ch c b e n c n, Plateaus, im Gegensatz der N jede r u n g e u, Ebenen, Flach- oder Tiefländer, welche meist mehr nach den Küsten zu liegen und daher auch Küstenländer genannt
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TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 23
1 7
2 0
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21 8
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23 4
24 8
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39 23
40 3
41 10
42 7
43 15
44 1
45 25
46 16
47 6
48 8
49 6

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 9
1 29
2 0
3 23
4 23
5 33
6 19
7 10
8 6
9 12
10 6
11 7
12 23
13 2
14 3
15 4
16 45
17 57
18 2
19 3
20 3
21 27
22 3
23 13
24 24
25 5
26 3
27 2
28 9
29 2
30 1
31 1
32 3
33 3
34 2
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38 3
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40 6
41 7
42 14
43 6
44 2
45 37
46 12
47 4
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49 21
50 4
51 1
52 6
53 1
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56 6
57 5
58 2
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61 1
62 9
63 2
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66 7
67 3
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69 12
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72 9
73 11
74 3
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76 23
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88 8
89 2
90 2
91 19
92 55
93 3
94 97
95 12
96 5
97 5
98 8
99 2

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 66
1 24
2 16
3 37
4 24
5 18
6 88
7 53
8 8
9 69
10 79
11 14
12 55
13 33
14 50
15 22
16 45
17 23
18 39
19 42
20 23
21 42
22 32
23 6
24 53
25 99
26 65
27 39
28 50
29 41
30 52
31 18
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38 37
39 38
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41 40
42 40
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46 27
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86 23
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91 34
92 1
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94 100
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97 113
98 27
99 24
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101 10
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112 32
113 42
114 26
115 11
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117 9
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119 70
120 18
121 85
122 20
123 28
124 39
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126 12
127 75
128 19
129 27
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134 39
135 10
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161 34
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167 11
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197 50
198 31
199 136