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1. Heimatkunde der Stadt und des Regierungsbezirks Hildesheim - S. 3

1909 - Hildesheim : Borgmeyer
1. Kreis: Das Schulhaus und seine nächste Umgebung. 1. Das Schulzimmer. 1. Name. Wir befinden uns in einem großen Zimmer. Darin wird Schule gehalten. Darum nennen wir es Schulzimmer. 2. Begrenzung. Das Schulzimmer wird von den vier Wänden, dem Fußboden und der Decke eingeschlossen. Unsre Füße berühren den Boden; über uns befindet sich die Decke. Die Wände, der Fuß- boden und die Decke bilden die Grenzen des Schulzimmers. Die Wände stehen senkrecht auf dem Fußboden. Decke und Fußboden laufen wagerecht. 3. Benennung der Wände und Lage derselben zueinander. Die Wand vor unfern Augen heißt Vorderwand, die Wand hinter unferm Rücken heißt Hinterwand. Auf unfrer rechten Seite liegt die rechte Seitenwand, auf der linken Seite die linke Seitenwand. Welche Wände liegen einander gegenüber? In welcher Wand befinden sich Türen? Fenster? An welcher Wand stehen Tafel? Ofen? Schrank? Pult? 4. Die Himmelsgegenden. Die Gegend, in der die Sonne des Morgens aufgeht, heißt Morgen oder Osten, die Gegend, wo sie am Abend untergeht, nennt man Abend oder Westen. Am Mittag steht die Sonne im Süden; im Norden sieht man sie gar nicht. Diese vier Richtungen nennen wir Haupthimmelsgegenden. Benenne die Wände nach den Himmelsgegenden! Wohin fällt der Schatten der Bäume des Schulhofes am Morgen? am Mittag? am Nachmittag? An der Tafel ist Süden immer unten, Norden immer oben, Osten immer rechts und Westen immer links. N. W°--oö. S. Zwischen den Haupthimmelsgegenden liegen die Nebenhimmels- gebenden: Südwesten, Nordwesten, Nordosten, Südosten. Eine Dar-

2. Heimatkunde der Stadt und des Regierungsbezirks Hildesheim - S. 26

1909 - Hildesheim : Borgmeyer
— 26 — Vereins- oder Gildehaus, in dem sie zu Beratungen zusammen kamen, liegt am Andreasplatz. Uber der Tür ist ein Mann mit einer Wage zu sehen. Das Spruchband trägt die Inschrift: Wäget recht und gleich, so werdet ihr glücklich und reich. 3m Langen Hagen steht das sogenannte Kaiserhaus mit Bild- nissen und Standbildern römischer Kaiser. Daneben befindet sich die neue evangelische Mädchen-Mittelschule. Auf dem vordern Hose ist der Dianabrunnen errichtet. In der Eckemeckerstraße finden sich zahlreiche alte Häuser mit kunstvollem Schnitzwerk und frommen Inschriften. Einige Inschriften lauten in hochdeutscher Sprache: 1. Was Gott tut bescheren, Kann niemand wehren. Wer bauen will an freier Straßen. Darf sich durch unnütz Geschwätz nicht irren lassen. 2. Mißgunst der Leute kann nicht schaden: Denn, was der liebe Gott will, das muß wohl geraten. 3. Was Gott gibt in Gnade, sollen wir sparen, der Armen nicht vergessen, so gibt Gott wieder. Am Andreasplatz liegt ein altes Schulgebäude, in dem die evan- gelische Hilfsschule untergebracht ist. Uber dem Eingang sieht man den Apostel Andreas mit dein Andreaskreuz. An einem solchen Kreuze starb der Apostel den Martertod. In diesem Gebäude befand sich früher das Andreas-Gymnasium. Eine Inschrift von 1662 über der Tür heißt: Zu Gottes Ehre und der Jugend zum Besten. Ein Haus des Andreasplatzes ist aus Pseilern erbaut. Es heißt das Pfeilerhaus. Man kann unter demselben hindurchgehen. Auch das Pfeilerhaus zeigt reiches Schnitzwerk und viele Malereien. 5. Das Schauteufelskreuz. An der Ecke des alten Marktes steht ein alter, verwitterter Stein init einer betenden Figur. Bon der Errichtung des Stein© meldet die Sage: In alter Zeit wohnte in einem kleinen Hause des Marktes ein armer Schuh- macher. Trotz fleißiger Arbeit kam er nicht vorwärts, und alle Tage war Schmal- Hans bei ihm Küchenmeister. Um seiner Not ein Ende zu machen, beschloß er, seine Seele dem Teufel zu verschreiben. Kann? Chatte dies der Teufel erfahren, so kam er herbei und fragte den Meister nach seinem Begehr. Der Schuhmacher sprach: „Gib mir drei Himten Geld, so sollst du meine Seele haben. Wenn ich jedoch das Geld innerhalh eines Jahres nicht für mich verbrauche, sondern es zu einem Gott wohlgefälligen Zwecke ver- wende, dann mußt du mir meine Seele lassen." Der Teusel war mit diesem Vorschlage einverstanden, denn er meinte, daß der Schuhmacher wenigstens einen Teil des Geldes für seinen bellenden Magen

3. Heimatkunde der Stadt und des Regierungsbezirks Hildesheim - S. 29

1909 - Hildesheim : Borgmeyer
— 29 — 4. Der Rolandbrunnen. Vor der Westseite des Rathauses be- findet sich der Rolandbrunnen. Auf einer verzierten Säule, welche die Beckenwände überragt, steht ein Ritter in einem Eisenkleide, einem Panzer. Auf dem Haupte trägt er eine eiserne Haube, an den Beinen Schienen aus Eisen. Die Linke hält den Schid, die Rechte einen langen Spieß. Ein solches Standbild nennt man einen Roland. 'Roland war ein Ritter Karls des Großen. Die Rolandfiguren wurden auf öffentlichen Plätzen errichtet, wenn Das Rathaus. 'die Städte das Marktrecht besaßen, d. h. wenn innerhalb ihrer Mauern Märkte abgehalten werden durften. An den Beckenwänden befinden sich Brustbilder biblischer Helden, u. a. von Gedeon, David und Samsou. 5. Bemerkenswerte andre Gebäude. Wo früher das Bethaus der Juden (Tempel) stand, erhebt sich ein steinernes Gebäude, das Templerhaus. Mit seinen spitzbogigen Fenstern und den beiden Eck- türmchenlsieht es aus wie eine alte Burg. Daneben liegt das Wede- Kindsche Haus mit schönem Schnitzwerk. Es ist heute im Besitze der Stadt. Darin befinden sich die Sparkasse und die Geschäftsräume für die Invaliditäts- und Altersversicherung. Neben dem Wedekindschen

4. Heimatkunde der Stadt und des Regierungsbezirks Hildesheim - S. 31

1909 - Hildesheim : Borgmeyer
— 31 — Das Bild zeigt uns das verzerrte Gesicht des Verhungerten: der Mund öffnet sich bei jedem Stundenschlage, als wenn er nach Nahrung schnappen wollte. 7. Garenmate. Am Rathause zu Hildesheim finden sich auf der Nord- seite die Worte eingehauen: „dat is de garen mathe" (Das ist das Garnmaß!) Davon erzählt die Sage: Ein geiziger Kaufmann übervorteilte die Lente beim Garnkauf und -verkauf mit falschem Maße. Plötzlich starb er. Des Nachts erschien er vor dem Bette der Frau und klagte und jammerte, daß er so viele Pein in der Hölle leiden müsse, weil er immer unrichtig gemessen habe. Dabei, warf er eine eiserne Elle mit den Worten auf den Tisch: „dat 18 de Zaren mathe!" und verschwand. Die Frau war zum Tode erschrocken. Am andern Morgen aber entdeckte sie auf dem Tische eine ellenlange Ritze, die durch deu Fußboden und durch alle Decken des Hauses ging. In ihrer Angst erzählte sie die Geschichte andern Leuten. Als der Rat der Stadt davon erfuhr, ließ er vou einem Ratsdiener die Länge der eingebrannten Ritzen messen, und diese stimmten genau mit dem richtigen Garnmaße überein. Zur ewigeu Warnung wurde das richtge Maß nebst jenen Worten in einen Stein der Rathausmauer eingehauen. 8. Straßen. Nenne die zum Marktplatz führenden Straßen! 6. Der östliche Teil der Mittlern Stadt. 1. Lage. 2. Begrenzung. Norden: Kaiser- und Bismarckstraße- Osten: Eisenbahn^ Süden: Goslarsche Straße: Westen: Oster-u. Scheelenstraße. 3. Straßen. Die hauptsächlichsten Querstraßen (Westen nach Osten) sind Einumer- und Göthestraße, die bemerkenswertesten Längs- straßen (Norden nach Süden) Zingel und Bahnhossallee, Moltkestraße und Orleansstraße. Die Länge der Zingel und der Bahnhofsallee vom Paradeplatz bis zum Bahnhos beträgt 1 km. (Normalzahl für Längen- ausdehnungen). 4. Bemerkenswerte Gebäude. a) Marien Haus in der Schwemannstraße. Hier erhalten stellenlose Dienstmädchen gegen eine geringe Entschädigung Obdach und Pflege. Alleinstehende Damen finden dort Wohnung und Kost. Zunge, schulentlassene Mädchen werden in Handarbeiten unterrichtet. b) Ratsbauhof im Süden der Rathausstraße. Beschreibe den Eingang! c) Handwerker- und Handelsschule im Norden der Rat- Hausstraße. In den Räumen befindet sich auch die städtische Bibliothek. d) Die Kasernen des 79. Infanterie-Regiments an der Kaiser- straße, der Steingrube, der Orleansstraße und der Waterloostraße. e) Die Irrenanstalt für geisteskranke Frauen, das ehemalige

5. Heimatkunde der Stadt und des Regierungsbezirks Hildesheim - S. 65

1909 - Hildesheim : Borgmeyer
— 65 — 5. Klima. Das Wesertal hat ein mildes Klima- auf den Höhen des Solling ist es rauher und winterlicher. B. Kulturbild. 1. Ackerbau und Viehzucht. In den Talebenen des Wesergebietes, namentlich im Flußtale der Weser selbst, ist fruchtbares Ackerland. Auch auf den Höhen, die ehemals Wälder trugen, wird Ackerbau be- trieben. Doch find hier die Erträge nicht so reich wie in den srucht- baren Niederungen. Am meisten wird Roggen angebaut, doch finden wir hier auch alle andern Getreidearten. Neben dem Ackerbau beschäftigen sich die Bewohner mit Vieh- zucht. Zn den meisten Weserdörfern ist es Sitte, das Vieh des ganzen Orts auf die Gemeindeweiden auszutreiben. 2. Forstwirtschaft. Die herrlichen Wälder liefern Nutz- und Brennholz in großen Mengen. 3. Bergbau, a) Das Wesergebiet ist reich an wertvollen Steinen. Der schwarze Basalt des Bramwaldes liefert gute Pflastersteine und dauerhaften Belag für Chausseen. Basaltbrüche gibt es im Hohen Hagen, südöstlich von Dransfeld. Im Solling wird Buntsandstein gewonnen. Die Sandsteinquader finden beim Bauen von Häusern Verwendung. Die Sollinger Platten dienen zum Belegen der Hausflure oder zum Decken von Dächern. b) Braunkohlen finden sich an verschiedenen Orten des Weser- gebietes, besonders bei Dransfeld und Uslar. Kohlen find verkohlte Pflanzen. Sie haben viele hundert Jahre unter einer festen Erdrinde gelegen. Es gibt Stein- und Braunkohlen. Sehr oft sieht man an den Kohlen noch Abdrücke von Pflanzenteilen, Blättern, Zweigen u. s. w. 4. Andre Erwerbsquellen. In früherer Zeit gab es in diesem Gebiete zahlreiche Pottaschesiedereien. Die Pottasche bleibt zurück, wenn man Wasser, das durch Holzasche gesickert ist (Lauge), verdampft. Da das Verdampfen in großen eisernen Töpfen (Pott) geschah, so nannte man den im Pott (Topfe) bleibenden Rückstand Pottasche. Die Pott- asche diente zum Reinigen und Bleichen der Wäsche und zur Glas- bereitung. Als die Gewinnung von Pottasche aufhörte, verschwanden aus dem Gebiete auch die großen Wäschebleichen und die Glashütten. Eine Glashütte von Bedeutung gibt es heute noch in Amelith, nord- westlich von Uslar, eine vielbenutzte Bleiche hat Sohlingen. Tonpfeifen werden in Uslar hergestellt. In der Nähe von Uslar

6. Heimatkunde der Stadt und des Regierungsbezirks Hildesheim - S. 40

1909 - Hildesheim : Borgmeyer
— 40 — Becher u. s. w. (Silberfund) gefunden wurden. Der Silberfund befindet sich in einem Museum in Berlin. Nachbildungen davon sind im Römer- Museum und in vielen Schaufenstern der Stadt zu sehen. Die an den Schießständen vorbeiführende Straße heißt Silber- fundftraße. 10. Der Wald. Der ganze Galgenberg ist schön bewaldet. Es wachsen hier Bäume und Sträucher. Wir sehen Pappeln, Eichen, Buchen, Birken und Kiefern. Die Rinde der Eichen ist grau und rissig, die der Buchen glatt, die der Birken weiß, die der Kiefern rauh und brauu. Die Eichen, Buchen, Birken und Pappelu haben Laub- blätter. Diese werden im Herbst gelb und fallen ab. Die Blätter der Kiefern sind lang und spitz: sie heißen Nadeln und fallen im Winter nicht ab. Der Waldboden ist mit weichem Moos bedeckt. Unter den Bäumen und Sträuchern wachsen schöne Blumen. In den Bäumen nisten zahlreiche Vögel. Schonet Blumen und Sträucher! Für jeden Wandrer jeder Gang; Für jeden Müden jede Bank; Für jedes Auge jede Blume Zum allgemeinen Eigentume! Für Herz und Sinn ist alles dir; Doch nichts ist für die Finger hier! 11. Ein Mick in das Innere der Erde. Am Galgenberge be- findet sich ein alter Steinbruch. Dieser läßt uns einen Blick in das Innere der Erde tun. Unter einer Decke lockerer Erde, die mit Steinen untermischt ist, sehen wir einen festen, hellgelblichen Stein. Deutlich ist diese Steinschicht zu erkennen. Ihre Oberfläche bildet eine gerade Linie, die etwas schräg läuft. Dieser feste Stein ist Kalkstein (weißer Jura). Der ganze Untergrund des nördlichen Abhanges vom Galgen- berge besteht aus diesem Gestein. Durch Verwitterung ist eine Decke loser Erde über dem Kalkstein entstanden. Der Kalkstein tritt am südlichen Abhange des Galgenbergs, wo die Snnerfte ihr Bett gesucht hat, am rechten Ufer deutlich zutage. F. Bewohner. 1. Bürger. Die Bewohner der Städte heißen zum Unterschiede von denen, die auf dem Lande wohnen und es bebauen (Bauern) Bürger. Anfangs wohnten die Deutschen überhaupt nicht in Städten. Ihre Häuser, aus Holz erbaut und mit Stroh oder Schils gedeckt.

7. Heimatkunde der Stadt und des Regierungsbezirks Hildesheim - S. 5

1909 - Hildesheim : Borgmeyer
— 5 — 3. Der Schulhof. 1. Name. Der zum Schulhause gehörige Hof heißt Schulhof. 2. Zweck. Auf dem Schulhofe erholeu wir uns. Zu der Pause essen wir dort unser Frühstück. Auf dem Hofe wird gespielt und geturnt. 3. Lage. Der Schulhof liegt auf der . . . feite unfers Schul- hauses. 4. Gestalt und Grenzen. Der Schulhof hat die Gestalt eines ...... Er wird eingeschlossen im Norden von....., im Süden von....., im Osten von....., im Westen von..... Er ist . . . m lang und . . . m breit. (Abmessen in Schritten!) 5. Einrichtung. Der Schulhof ist mit Bäumen bepflanzt. Diese spenden im Sommer kühlen Schatten. Papier und Frühstücksreste dürfen nicht auf dem Schulhofe umhergeworfen werden. Man legt sie in den dafür bestimmten Korb. 4. Die Straße. 1. Name. Unser Schulhaus liegt......... Erkläre den Namen! 2. Nichtnng der Straße. Die Straße erstreckt sich von..... nach..... Das Schulhaus liegt.....von der Straße. 3. Beschaffenheit der Straße. Zu beiden Seiten der Straße liegen Häuser. Die Häuser sind mit fortlaufenden Nummern versehen. Die Straße besteht aus dem Fahrdamm und den Fußsteigen. Der Fahrdamm ist mit behauenen Steinen gepflastert. Er nimmt den größten Teil der Straße ein. Auf ihm bewegen sich die Fuhrwerke. Zu beiden Seiten des Fahrdamms befinden sich die Fußsteige. Sie liegen etwas erhöht, sind mit Bordsteinen eingefaßt und aus gebrannten Ziegelsteinen oder aus Zement hergestellt. Das Regenwasser fließt in die Rinnsteine, die sich zwischen Fahrdamm und Fußsteigen hinziehen. Die Rinnsteine führen das Waffer in die Kanäle, die sich unter der Straße befinden. Die^Straßen werden regelmäßig gekehrt und irrt Sommer mit Wasser besprengt, um die Staubentwicklung zu verhindern. 4. Verhalten auf der Straße. Jedes Kind soll sich auf der Straße anständig und gesittet betragen. Es darf nicht überinäßig laufen, schreien und lachen. Den Erwachsenen muß es bescheiden ausweichen, die Bekannten, Lehrer und Lehrerinnen höflich grüßen.

8. Heimatkunde der Stadt und des Regierungsbezirks Hildesheim - S. 14

1909 - Hildesheim : Borgmeyer
— 14 — In der Präparandenanstalt werden junge Leute vom 14. bis 17. Jahre zum Eintritt in das Lehrerseminar vorbereitet. Die Marienschule ist eine katholische höhere Mädchenschule. Im Priesterseminar bereiten sich junge Männer auf den Priester- stand vor. Die Seminarkirche ist eine einschiffige Kirche, zum frühern Ka- puzinerkloster gehörig. Uber dein Haupteingange befindet sich eine Statue der Gottesmutter. Im Hospital werden arme Leute verpflegt. Die Union ist ein großes Restaurant; früher war das Gebäude eine Kirche, die Paulinerkirche. Daneben steht, durch die Neue Straße von der Union getrennt, das Bezirkskommando und Hauptmeldeamt. Hier müssen die vom Militär entlassenen Soldaten sich melden und ihren Wohnsitz angeben. 6. Hinterer Brühl. Parallel mit dem Bordern Brühl läuft der Hintere Brühl, ebenfalls in der Richtung von Süden nach Norden. An dem ehemaligen Karthäuserkloster befinden sich große Stein- siguren: die Mutter Gottes, Johannes den Täufer und den hl. Bruno, den Stifter des Karthäuserordens, darstellend. In dem Gebäude sind die Räume der Städtischen Armenverwaltung. In der Neuestraße liegt das Mutterhaus der Barmherzigen Schwestern. 6. Der Godehardiplatz. 1. Name. Der Godehardiplatz erinnert an den hl. Godehard. Dieser fromme und heilige Mann war vor etwa 900 Iahren Bischof von Hildesheim. Hundert Jahre nach seinem Tode wurde er vom Papste heilig gesprochen. Nun wurden ihm zu Ehren Kirchen geweiht. Seine Gebeine befinden sich in einem Schrein, der im Chor des Doins neben dem Hochaltare steht. 2. Lage. Der Godehardiplatz liegt südlich vom Brühl und vom Dom. 3. Gebäude. Godehardikirche, Godehardimühle, Gefängnis, Hospital zu den fünf Wunden. Hinter der Kirche befinden sich das Amtsgericht und zwei Landratsämter. 4. Lappenberg. Östlich vom Godehardiplatz steigen die Straßen wieder an. Hier liegt der Lappenberg. In früherer Zeit wurden hier Abfälle aus den Häusern hingebracht, darunter auch Lumpen oder Lappen. Davon erhielt der Ort den Namen.

9. Heimatkunde der Stadt und des Regierungsbezirks Hildesheim - S. 18

1909 - Hildesheim : Borgmeyer
— 18 — „Schuldig" ober „Nichtschuldig" aus. Die Höhe der Strafe bestimmen die Richter. 9. Neustädter Markt und Lambertiplatz. 1. Name. Der Neustädter Markt nud der Lambertiplatz' bildeten den Mittelpunkt der frühern Neustadt. Bis vor 300 Jahren (1583) bestand Hildesheim aus zwei vollständig getrennten Städten, von denen, die eine die Neustadt hieß. Auf dem freien Platze wurde der Markt abgehalten. 2. Lage. Südöstlich vom Dom, östlich vom Brühl, nordöstlich vom Godehardiplatz. Bestimme die Lage zur Schule! 3. Straßen. 3m Norden begrenzt den Neustädter Markt die Braunschweigerstraße. In der Richtung der Braunschweigerstraße nach Osten liegt die Stadt Braunschweig. Südlich vom Neustädter Markt liegt der Lambertiplatz, dessen südliche Grenze bildet die Goschenstraße^ Früher hieß sie Goslarsche Straße, weil ihre Fortsetzung nach Goslar^ einer Stadt am Harz, führt. Infolge schnellen und undeutlichen Sprechens wurde aus Goslarsche Straße der Name Goschenstraße^ Die Goschenstraße führte früher weiter durch das Goschentor. Heute ist das Tor nicht mehr vorhanden. Der Ausgang der Annenstraße nach Süden heißt heute aber noch: Ain Goschentor. Die von Norden kommende Stobenstraße trägt ihren Namen von einer in früherer Zeit dort befindlichen Barbierstube. (Stubenstraße). 4. Die Lambertikirche. Die Lambertikirche liegt auf dem süd- lichen Teile des Neustädter Marktes. Lage zum Dom? zur Gode- hardikirche? Sie ist eine der evangelischen Pfarrkirchen der Stadt.. Die Kirche ist eine Hallenkirche. Eine Glocke des Turmes führt den Namen „Jungfernglocke". Sie hing früher im Kehrwiederturm. 5. Die Neustädter Schenke. Das Haus ist größtenteils aus Holz aufgeführt. Die Balken sind schön geschnitzt und mit zahlreichen Figuren versehen. Die Darstellungen gehören der Sage, der Geschichte und der biblischen Geschichte an. 6. Weitere Umgebung. Von der Braunscheigerstraße führt die Schulstraße zum Paradeplatz und zur Goslarfchen Straße, die Knollen- ftraße führt in die Keßlerstraße. Dort wohnten früher die Kesselflicker. Bon ihnen hat die Straße den Namen. Hinter den Häusern der Keßlerstraße liegt der Kehrwiederwall. In der Wollenweberstraße wohnten früher vorzugsweise Wollen- weder. Auch hier finden sich zahlreiche alte Häuser mit Figuren und Inschriften.

10. Heimatkunde der Stadt und des Regierungsbezirks Hildesheim - S. 30

1909 - Hildesheim : Borgmeyer
— 30 — Hause liegt die Polizeidirektion. Zn diesem Hause befindet sich auch das Einwohner-Meldeamt. Die Sparkasse. Es ist nicht gut, seinen ganzen Verdienst sogleich wieder auszugeben. Leicht kann es dann geschehen, daß man kein Geld besitzt, wenn man es nötig braucht, z. B. bei Todesfällen, Krankheiten oder längerer Berdienstlosigkeit. Ein vorsichtiger Mann sorgt für die Zeit der Not und legt beizeiten etwas zurück. Er spart. Früher verwahrte man das ersparte Geld im Hause. Hente trägt man es auf die Sparkasse. Diese hebt das Geld auf. Die Summe, die man einzahlt oder einlegt, heißt Einlage. Sie wird in das Sparkassenbuch eingeschrieben. Es werden Einlagen von einer Mark an angenommen. Alle Einlagen zusammen heißen Guthaben. Die Sparkasse hebt unsre Ersparnisse nicht nur auf, sondern verwaltet sie auch zum allgemeinen Besten und zahlt dafür eine bestimmte Ver- gütung, Zinsen. Die Einlagen werden jederzeit auf Wunsch wieder ausgezahlt. Die gesamten Einlagen der städtischen Sparkasse betragen etwa 20 Million Mark Die Sparkasse steht unter Verwaltung der Stadtbehörden. Die Stadt haftet mit ihrem Vermögen für die Sicherheit der Einlagen. Spare in der Zeit, so hast du in der Not. Die Sparkasse und die andern schon genannten Häuser stehen an der Südseite des Marktplatzes. Im Westen ist das Knochenhauer Amtshaus. Knochenhauer hießen früher die Schlachter. Alle Holzteile des Hauses, die Balken, Balkenköpfe, Türeinfassungen und Schwellen sind mit schönen Schnitzereien verziert. Unter den figürlichen Darftel- lungen stehen treffende Sprüche, z. B.: Geiz ist die Wurzel alles Übels. — Weuu der Wächter nicht wacht, wacht der Dieb. — Arm und reich- der Tod macht alles gleich. — £Jm Knochenhauer Amtshaus befindet sich die Volksbibliothek. In der Zndenstraße standen früher die Häuser der Juden, von denen sie eine Abgabe (Zins) an den Rat der Stadt bezahlen mußten. Die Zudenstraße war früher die bedeutendste Geschäftsstraße der Stadt. 6. Die Rathausuhr. Am Rathausturme erblickt man eine merkwürdige Uhr. Sobald die Uhr die volle Stunde schlägt, bläst ein Jäger, der oberhalb des Zifferblattes steht, ins Horn. Anch ein in Holz geschnitzter Kops, der „Iudaskopf", zeigt durch Schuappeu des Mundes die Stunden an. Darüber berichtet die Sage! Einst wurde Hildesheim belagert, und ein Verräter wollte die Stadt dem Feinde überliefern. Die schändliche Absicht wurde rechtzeitig entdeckt und der Böse- wicht im Rathause eingekerkert. Hier mußte er Hungers sterben.
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197 2
198 1
199 21