Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Landeskunde des Königreiches Sachsen - S. 18

1896 - Meißen : Schlimpert
18 L Grvßtzandel in Tuchen, Leder iinb Fellen und in einen Kleinhandel, der auf dein Augustusplatze besonders die ländliche Bevölkerung anlockt. Auch für Bücher und Karten, Bilder und Zeitungen ist Leipzig ein Ver- lagsplatz geworden. 4. Die Wissenschaft wird in 4 Hanptzweigen (Heil- und Rechts- wissenschaft, Welt- und Gotteslveisheit) ans der Hochschule gepflegt (Universität). Sie hat einen Goethe als Schüler, einen Gellert als Lehrer gehabt. Die Studenten sammeln sich besonders in den Hörsälen des Angnstenms. 5. Das städtische Museum ist ein Hans der bildenden, das neue Theater ein Haus der darstellenden, das neue Gewandhaus ein Haus der tauenden iinb manche Kirche ein Hans der bauenden und Augustusplatz in Leipzig. redenden Kunst geworden. Für das Drechslcrgewcrbe besitzt es eine deutsche Fachschule. 6. Die Stadt ist auch der Sitz des deutschen Reichsgerichts, in welchem gegen 100 auserlesene Richter das End- nrteil in streitigen Rechtsfällen sprechen. Zn der Große von Leipzig, der sächsischen Handels- und Universitätsstadt, hat nicht bloß die Lage im Herzen Deutschlands, sondern auch die Gunst der Fürsten und der tüchtige Sinn der Bürgerschaft beigetragen. 22♦ Die weitere Umgebung vsir Leipzig. 1. Die Umgegend von Leipzig bildet eine weite Ebene, mit flüchtigem Sande, Rollsteinen und größeren Blöcken bedeckt. Lehm- und Thonschichten ruhen unter der Oberfläche. Unter Wasserfluten sind auch

2. Landeskunde des Königreiches Sachsen - S. 33

1896 - Meißen : Schlimpert
Blutarme durch seine Eisenquelle und Moorbäder, durch reine Luft und frische Milch. 5. Weiter abwärts treffen wir auf Radeburg au der Röder, eine ländliche Stadt, die Getreide- und Viehmärkte für die Um- gebung abhält. 6. Daun aber breitet sich als größere Industriestadt am westlichen Nöderbogeu Großenhain (12 T.) aus. Früher gaben ihr die Schafherden der Heide die Wolle zum Tnchwcben. Das Rasen- eisen der moorigen Niederung wurde in Maschineuwerkstätteu verarbeitet. Jetzt werden Wolle und Eisen ans fernen Ländern bezogen. Die geistige Hebung des Ortes ist namentlich durch den Rentamtmann Prensker gefördert worden. 7. Zum Verkehrsorte des Gebietes hat sich Riesa („Führort") erhoben. Die breite Stromader der Elbe, die mächtige Elbbrücke, der Gröditzer Kanal lind 6 Bahnlinien (nach Leipzig und Dresden, Chemnitz und Freiberg, Elsterwerda iinb Berlin) dienen hier besonders dem Fracht- und Personenverkehre. 56* Übersicht -es Lausitzer verg- und Hügellandes. 1. Der Name Lausitz deutet ans Sümpfe, die früher die östliche Landschaft Sachsens bedeckten. In ihrer räumlichen Witte liegt die schmucke und fabrikthätige Stadt Lübau. Östlich von ihr erhebt sich der gußeiserne König-Friedrich-August-Tnrm ans basaltischem Berge. Von ihm ans erblicken wir die tveitercn Naturgrenzen der Lausitz: den Zittaner Bergzng im S., die Königshainer Höhen im N., den Jserkamm im O., die Kamenzer Höhen im Westen. Enger werden sie im O. durch die Witt ich, im N. durch die Teiche bei Königswartha gezogen. 2. Die Bodenfläche der Lausitz bildet eine schiefe Ebene, auf der die Flüsse nach dem Norden rinnen. I» drei Höhenstnfen fällt die Land- schaft von dem Zittaner Bergznge (gegen 700 m) über den Kottmar (gegen 500 m) nach dem Stromberge hin (gegen 300 m) ab. An den Nordfuß der ersten Höhenstnfe legt sich das Zittaner Becken, an den der zweiten der Löbaner Kessel, an den der dritten die Ebene an. Auch von Ost nach West streichen 3 Höhenrücken links die Wittich, die Neiße und die Spree entlang. 3. Die Grundlage des Bodens wird vom Granit gebildet. Dem Granit verwandt ist der Syenit, der an einigen Stellen gebrochen und verarbeitet tvird (Lvban). Im <2. hat Heller Klingstein,. in der Mitte dunkler Basalt den Granit durchbrochen. Ein Gürtel des Sandsteins umspannt das Granitfeld im Süden. Der Sandstein ist durch Feuers- glnt gehärtet worden und wird zu („französischen") Mühlsteinen ver- arbeitet. 4. Auf den Bergen der Lausitz treffen wir Schlackenwälle (Löbaner Berg), Stein kreise (Hochstein) und Heiden gröber (Mittel- berg) an. An den Uferstellen der Flüsse haben sich Schanzen erhalten, und Aschenurnen werden aus den Sandlagern in der Niederung ge- graben. 5. In der südlichen Lausitz ziehen sich die langen „Ober- dörfer" hin. Neben palastähnlichen Fabriken steht hier das nette Hans des „Faktors" (Verlegers) und die Hütte des Webers mit hübschem Gärtchen. Genügsam und heiter, offen, strebsam und fromm

3. Landeskunde des Königreiches Sachsen - S. 34

1896 - Meißen : Schlimpert
34 lebt hier der Deutsche in seinen lieben Bergen. 6. In der Niederung wohnt der Wende stoischen dein Löbaner Wasser, der Dresden-Görlitzer Bahn und dem westlichen Höhenzuge. Er baut den Acker, züchtet das Bich, ist ausdauernd in der Arbeit, tüchtig in der Waffenführnng und ehrt anhänglich Sitte und Brauch seiner Vater. 57. Der Jittaner vergzrrg der s<icl-siscl)en Lausitz. 1. Südwestlich von Zittau schließen sich die Berge und Höhen- rücken zu einem gebirgsartigen Zuge zusammen. Wir bemerken an ihm einen Rücken, steile Gehänge, hohe Gipfel, tiefe Thäler und Ein- sattelungen zum Überschreiten („Lückendorfer Paß"). Auf Karten wird der Höhenzng als „Lausitzer Gebirge" bezeichnet. 2. Im W. des Zuges Vybin. steigt der schlanke Kegel der Lausche ans Klingstein gegen 800 m hoch auf. Bon ihrem Turme ans blicken wir in eine anmutvolle Welt von Bergen in Böhmen hinein. Auf sächsischer Seite ziehen stundenweit gcwerbfleißige Dörfer (Waltersdorf, Großschönau) im Thale hin. 3. Östlich von der Lausche sind die niederen Höhen mit dichtem Fichten- und Bnchen- walde bedeckt, in denen der Auerhahn nistet. In den Nonnenfelsen nimmt der Sandstein wieder seine wunderlichen Formen an. In einem wasser- reichen Thale zieht sich Ionsdorf hin, dessen Einwohner den Sandstein brechen, Garne bleichen und Sommergäste beivirten. 4. Weiter im Osten erhebt sich die breite Kuppe des Hochwaldes. (750 m hoch). Er trägt das Hvchdvrf Hain ans seinen Schultern, dunklen Wald an seinen Flanken, ein böhmisches Gasthaus und den säch

4. Landeskunde des Königreiches Sachsen - S. 10

1896 - Meißen : Schlimpert
10 Wälder. Sie benutzen die Kraft der Bergwasser in Mühlen, Schneide- und Holzstoffwerken. Sie treiben vielseitige Hansgewerbe (Klöppeln. Gorlnähen. Strohflechten, Sticken, Handschuhnähen) und sind in den Fabriken mancherlei Art (für Baumwolle, Glas, Flachs n. s. w.) beschäftigt. Gern ziehen sie auch als Hausierer in die Fremde. Die Heidel- und die Preiselbeere ladet im Sommer viele Hände zum Pflücken ein. Brot, Kartoffeln iinb Kaffee bilden vorzugsweise die Kost. Durch dürftige Kost und sitzende Lebensweise ist der Menschenschlag geschwächt worden. 5. Den Erzgebirger ziert ein offner, gemütvoller Sinn im Umgänge mit den Seinen, mit Nachbarn und mit den Haustieren. Die natürliche Munterkeit zeigt sich in der Liebe znm Gesänge und in dem Hange nach Vergnügen. Fern von größeren Fabrikstädten zeigen sich die Leute auch höflich und zutraulich gegen den Fremden. Frömmigkeit bewährt der Erzgebirger bei der Mühe und Arbeit des Lebens, besonders aber in der sinnigen Feier des Weihnachtsfestes. An alter Sitte und an seiner Bergheimat hängt er mit großer Liebe. ](5. Das erzgebirgische Aohlenbeckeir. 1. Zwischen dem Erzgebirge im Süden und dem mittelsächsischen Berglande im Norden fügt sich das erzgebirgische Kohlenbecken ein. 2. Es ist ein Längsthal, das 75 km von W. nach O. streicht, bei Werdau breit sich entfaltet und nach Hainichen hin sich verschmälert. 3. Niedere Höhen, einzelne Hasel- und Erlenbüsche, kleine Waldflächen, oft dürftige Wiesen (Wüstenbrand), Ackerfurchen mit rötlichen Schollen, langsame Flüsse, Teiche mit Weiden umrandet, hohe Schornsteine, kahle Arbeiterhäuser, große Fabrikgebäude und große Bauerngüter, von Obst- bäumen, Garten und Frnchtfeld umgeben, bestiinmen die äußere Natur dieses Beckens. 4. Im Innern zeigt der Boden unter einer Schicht des „Rotliegenden" und zwischen dem grauen Sandsteine schwarzglänzende Kohlenlager oder Flöze. Bei Oelsnitz sind deren 5, bei Zwickau 10 erschlossen worden. Die Kohlen sind ans untergegangenen Ricsenfarn, aus Schachtelhalmen, Siegel- und Schnppenbäumen entstanden, die in sumpfigen Niederungen wucherten, später sanken, mit Niederschlagsschlamm bedeckt und durch den großen Druck in Steinkohlen verwandelt wurden. 5. Bergleute bauen die Kohlenflöze in mühevoller Arbeit ab. Bei Zwickau sind deren allein über 10 Tausend unter und über der Erde thätig. Böse und schlagende Wetter gefährden trotz großer Vor- sichtsmaßregeln ihr Leben (Jdaschacht bei Hohndorf am 23. Januar 1885). 0. In dem Kohlenbecken hat sich am linken Mnldennfer an einer alten Verkehrsstraße die Stadt Zwickau angesiedelt. Sie ist mit ihrem alten Gewandhause, ihrer schönen Marienkirche, ihren berühmten Schulen (Gymnasium) und ihrem Schwaueuteiche („Schwnuenstadt") eine bedeutsame ^tadt unseres Landes geworden (50 X). Groß ist ihr Verkehr (täglich über 200 Kohlenzüge), vielseitig ihre Industrie (künstliche Steine, Coaks, Ölfarben, Porzellansabrikeu) und reich ihre Bürgerschaft (Rnhesitz der

5. Landeskunde des Königreiches Sachsen - S. 13

1896 - Meißen : Schlimpert
Das wollene Tuchgewebe wird darauf gewalkt und gebürstet, geschoren und dekatiert, d. h. mit Glanz oerseheu. 5. Werdau < I S T.) spinnt aus Wolle und Bannnvolle künstlich die Vigogne und webt Lamastoffe. Der Träger der echten Lamawolle lebt ans einem fernen Hochgebirge. 1(6. Das mittclfädififdic Veraland. 1. Das mittel fach fische Bergland trägt seinen Namen nach der vorherrschenden Bodenform und nach der Lage. Es besteht ans einem elliptischen Kerne, der von Glauchau bis Döbel» eine Länge von 44 km und von Frankenberg bis Rochlitz eine Breite von 22 kni zeigt. An ihn setzt sich nordwestlich ein Dreieck an, das durch die Orte Geithain. Leisnig und Trebsen bestimmt werden kann. 2. Der Kern besteht ans Grannlit oder Körnchenstein, der wegen seiner helleren Färbung auch Weiszstein genannt wird. Das nördliche Dreieck dagegen zeigt den festeren, dichten Notstein oder Porphyr. 3. Dieser ist durch Feuerkräfte ans dem Innern der Erde gehoben worden. Dabei hat sich ans den Asche- und Sandanswürsen der Porphyrtnss oder „rote Sandstein" des Rochlitzer Berges gebildet. Dieser wird gebrochen und zu Ziersteinen an Gebäuden, zu Fensterstöcken und Treppenstufen verwendet. Der Grannlit hingegen zeigt in seiner blätterigen Bildung eine Entstehung ans dem Wasser an. Durch Auswaschungen des Wassers sind auch die wollsackartigen Blöcke hervorgetreten, die früher den Galgenberg bei Mittweida in größerer Anzahl bedeckten. 4. Die ganze Landschaft ist eine Anhänsnng knppiger Höhen und Berge, die durch Thaleinschnitte voneinander gesondert werden. Selten treten schön ausgeprägte Formen ans den einförmigen Höhen hervor. Am schönsten zeigt sich der bewaldete Berg bei Rochlitz und der kahlere Tnnrastein bei Burgstädt. Die Mittelhöhe der Kuppen beträgt etwa 350 in. Malerisch sind aber im Berglandc die tiefen Flnßthäler aus- gestattet. 5. Das Wasser hat in dem Berglande einen fruchtbaren Boden angeschwemmt, der Getreide und Hülsenfrüchte, Gräser und Fntterkränter, Gemüse und Obst in reicher Fülle trügt. Was anderwärts mühsam in Gärten gezogen wird, wächst dort ans freiem Felde, wie Bohnen und Zwiebeln, Kürbisse und Gurken. Ja, mitten ans demselben Acker, der schwere Weizenähren trägt, reift auch ans reihenweise gepflanzten Bäumen die saftige Pflaume. Weinstock und Nosenstranch werden zur Zierde und zum Genusse an der kleinsten Hütte gezogen. 6. Das Bergland ist reich bewohnt. Kleine Dörfer liegen an dem Gelände und verbergen die Bauerngüter hinter dem dichten Laube der Linde und der Obstbünme. Kirchen und Schlösser ragen mit ihren Türmen überall ans den Höhen ans. Eine große Zahl kleinerer und mittlerer Städte beherbergt eine gewerbfleißige Bürgerschaft. Jt. Das Zschopauthal im inittelsächsisdieir Berglande. I . Ehe die Zschopau in das mittelsächsische Bergland tritt, steigt an ihrem rechten Ufer der Haustein ans. Bon ihm sprang der Ritter

6. Landeskunde des Königreiches Sachsen - S. 19

1896 - Meißen : Schlimpert
19 liier frühere Pflanzengeschlechter versunken und zu Braunkohlen umgebildet worden. Das Brannkohlengebiet erstreckt sich im Südosten bis Lausigk, dessen Plüschsabrikation und Hermannsbad weithin bekannt sind. 2. Aus dem angeschwemmten Weichboden der Flüsse stehen Erlen und Eichen, Pappeln und Buchen in breiten Waldstreifen. Auf den saftigen Wiesen blühen Dotterblumen. Herzblatt und Herbstzeitlose. Wildente, Kiebitz und Storch beleben den schilfigen Strand. Die Feldflächen tragen viel Weizen und Korn, Klee und zuckerhaltige Rüben. Kohl- und Gemüsegärten, auch größere Rosenanlagen umgeben die Dörfer „und Städte, die ihre Ziegel- dächer hinter Obstbänmen verstecken. 3. Überall ragen Denksteine ans den Feldmarken auf. Sie erzählen von der Völkerschlacht, die (vom 16. bis 19. Oktober 1813) zwar den Segen der Fluren vernichtete, unserm Volke aber die Freiheit von der französischen Herrschaft brachte. Bei Stötteritz bemerken wir den Napoleonsstein, bei Probstheida den Monarchenhügel. 4. Nördlich von Leipzig liegt das Dorf Breitenfeld, bei dem der Schwedenkönig Gustav Adolf das kaiserliche Heer unter Tilly schlug und die Glaubensfreiheit der Protestanten rettete. 5. An der Parthe treffen wir die kleineren Städte Taucha und Naunhof an. Beide waren früher befestigt. Jetzt bebauen die Bürger das offene Land und nehmen Sommer- gäste aus. 6. An der Pleiße finden wir Rötha mit einer Lehranstalt für Gärtnerei, Obst- und Beerenbau und Regis, das . Gurken und Kamillen baut. 7. An der Wyhra liegt zunächst die größere Stadt Borna mit reichem Gemüsebau (Zwiebeln), Fabrikbetriebe und einem Lutherstein in der Nähe, dann Frohburg, eine Stadt der Blumen, der Feldfrncht und des Waldes, und weiterhin Kohren, ein Ort der Burg- ruinen. 8. Zwenkau, Pegau und Groitzsch sind die drei Elstervrte. Zur Zeit des Wiprecht von Groitzsch waren sie stark bewehrt. Jetzt führen sie an Stelle des Schwertes den Pflug und statt der Lanze den Hammer, um Leipzig mit Gemüse und Schuhwerk zu versorgen. 25. Das Llftergebirge tut sächsischen Vogtlands. 1. Das Gebiet der oberen Elster ist sehr gebirgig und umfaßt das sächsische Vogtland. Thonschiefer, Grünstein und Grauwacke legen sich hier von O. nach W. in drei Bändern nebeneinander. Thonschiefer, Glimmerschiefer und Granit ziehen ebenfalls in drei Querstreifcn von N. nach S. 2. Im S. steigt der Kapellenberg 756 m hoch auf. von dem aus die kuppigen Höhen der Landschaft zu unseren Füßen liegen. Es sind einförmige Höhenwölbungen, von Thälern gegliedert und durch eine zackige Steinwand unterbrochen. Diese besteht aus Quarzschiefer und steigt als „Friedrichstein" in Schönest, als „Wendelstein" bei Faltenstein, als „Bendelstein" bei Auerbach auf. 3. In dem oberen Elstergebiete deckt der Hochwald mit Fichten und Tannen, Mooren und Süinpsen, Moos- und Sumpfbeeren die Scheitel der Berge. In dem niederen Elstergebiete zeigen sich grüne Wiesen in den Thalsalten und Felder an den Gehängen, die Korn und Kartoffeln, Flachs und Ölsaat

7. Landeskunde des Königreiches Sachsen - S. 23

1896 - Meißen : Schlimpert
den Postverkehr ist ein stattliches Neichspostgebände errichtet worden. Dein Bahnverkehre dienen die Linien nach Eger und Hof, nach Greiz und Reichenbach (Leipzig und Dresden). 5. Die rührige Stadtverwaltung hat im Rat Hause ihren Sitz, an dein wir das Wappen der Stadt, eine kunstvolle Uhr imb eine Mvndkugel als Wahrzeichen bemerken. Das Schloß („Hradschiu") ist eine alte slavische Feste. Im 13. Jahrhundert war es der Sitz der Vögte („Herren von Planen"), die im Namen des Kaisers die Landschaft verwalteten. Im 15. Jahrhundert wurde es von den Hnssiten, im 10. von aufrührerischen Bauern bestürmt. Darauf hat es Kaiser Karl V. bewohnt. Jetzt ist es dem Amts- und dem Land- gerichte eiugeräunit worden. 0. Im Südosten der Stadt erhebt sich der Kemmler, ein kahler, steinichter Allssichtsberg, von dem ans lvir die Stadt Planen und das Vogtland mit seinen Bergen mit) Thälern, Wiesen lind Wäldern, Dörfern und Städten, Brücken lind Burgen noch einmal überblicken. 27. Das Llbsandfteingebirge Sachsens. 1. Unser Elbsandsteingebirge drückt durch diesen Namen seine Lage lind Natur andeutend ans. Es reicht von der Landesgrenze bis nach Pirna, wird von der Gottleuba nild der Wesenitz begrenzt und bildet ein Dreieck, das von der Kirnitzsch, dem Lachsbach und der Biela gegliedert wird. Es baut sich ans Quadersandstein aus. Dieser besteht ans Quarzkörnchen, die durch eine thonige Masse verbunden werden. Der Ausdruck „Gebirge" will die einander ähnlichen Berge zu einem Ganzen zusammenfassen. 2. Entstanden ist das Gebirge ans Schichtungen, die sich eilist im Urmeerc niederschlugen. Die Platten des Weichgesteins

8. Landeskunde des Königreiches Sachsen - S. 27

1896 - Meißen : Schlimpert
27 Gründen niedergeschlagen. Mit dein Königsteine bildet er ein Wahr- zeichen der sächsischen Schweiz und zugleich ein Naturdenkmal, das mit. ihm an vaterländische Trauer- und Frcndentage erinnert. 5v. jpit'tut, feie Hauptstadt des Llbsandsteiiraebiraes. 1. Pirna ist die größte Stadt im Elbsandsteingebirge (15 T.)., Es liegt auf der ausgedehnten Mündungsfläche, die die Gottleuba bei ihrem Eintritte in die Elbe bildet. 2. Das Gebirge sinkt hier zu niederen Uferhöhen herab, die leicht überschritten werden können. Eine- breite Elbbrücke dient dem Fuß-, Fracht- und Bahnverkehre. Von der Elblinie zweigt sich westlich die Bahn der Gottleuba, östlich eine Ver- bindungslinie nach der Lausitz ab. 3. Ans einem 160 in hohen Sand- steinfelsen erhebt sich das Schloß Sonnenstein. Am Fuße desselben erblicken wir den dunklen, eng zusammengedrängten Kern der Stadt. Dunkle Ziegeldächer zeigen uns die Richtung der gekrümmten Straßen an. Nach Westen hin legen sich freundliche Gärten mit Landhäusern um den älteren Stadtteil. 4. Die Elbe fördert mit den Bahnlinien mächtig den Handel der Stadt. Der fruchtbare Boden trügt Blumen und Gemüse. Die Lehm- und Thonschichten der Ebene werden in Ziegeleien und Töpfereien verarbeitet. In der Nähe (in Grvßkotta, im Liebethaler Grunde) wird ein seiner Sandstein gebrochen, durch Dampfsägen gespalten und in Werkstätten kunstvoll behauen. 5. Der Sandsteinbrecher hat eine mühe- volle und gefährliche Arbeit zu verrichten. Besonders gefährlich ist das-

9. Landeskunde des Königreiches Sachsen - S. 3

1896 - Meißen : Schlimpert
3 den Auersberg legt sich der westliche Flügel, der kurz zusammengelegt ist. An den Bürenstein fügt sich der östliche Flügel, der ausgebreitet ist und über den Geising hinaus streicht. 5. Auf unserer Karte tritt besonders der südliche Höhenrücken des Gebirges hervor. Dieser bildet aber keinen geschlossenen, einheitlichen Zug, sondern setzt sich ans vielen einzelnen Höhenrändern zusammen, die nur von ferne wie der Kamm am Halse eines Pferdes erscheinen. Dort, wo die Straße von Oberwiesen- tljstl nach der böhmischen Hochstadt Gottesgab führt, erreicht er eine Höhe von 1090 m. 6. Nach Böhmen zu fallen die Höhen und Thäler des Gebirges steil, nach Sachsen hin in sanfter Senkung ab. Hier bildet das Gebirge eine weite Höhenwelle, die von einzelnen Bergknppen durchsetzt und von tiefen Thälern vielfach zerrissen wird. % Die Gesteine -es Erzgebirges. 1. Im Ostflügel des Gebirges bildet der Gneis ein großes vier- eckiges Lager. Dieses können wir durch eine Linie umspannen, die wir von Gottleuba über Nossen, von da nach Geher und über Oberwiesen- thal wieder zurückziehen. Der Gneis zeigt Blättchen, die wie Silbe' („Glimmer"), Würfclchen, die wie Perlmutter („Feldspat") und Kristalle die wie Glas („Quarz") glänzen. Sein Gefüge ist blätterig. Er giebt einen festen Baustein und wird von Erzadern durchzogen. 2. An einigen Stellen (bei Bobritzsch, Schellerhau) wird die Gneisdeckc von Granit- kernen durchbrochen. Diese bilden breitkuppige Höhen und sind schön bewaldet. Auch dunkler Basalt ist durch das Gneislager aus dem Innern der Erde emporgequollen und verhärtet. Wir erkennen ihn in dem mächtigen Geising, in dem langgestreckten Scheibenberge („Orgelpfeifen"), in dem sargähnlichen Pöhlberge („Butterfässer") und in dem wuchtigen Bärensteine. 3. In dem Westflügel des Gebirges tritt der Granit in großen Lagern auf. Er zeigt dieselben Bestandteile wie der Gneis. Diese sind aber mehr wie Körner zusammengefügt. Wir finden ihn in den sieben blockigen Säulen des Greifen st eins (bei Ehrenfriedersdorf) und in dem zugespitzten, breitschulterigen Anersberge (bei Wildenthal). 4. Zwischen das Gneislager im Osten und die Granitlager im Westen des Gebirges schiebt sich der Glimmerschiefer ein. Er bildet ein schiefriges Gemenge von Glimmer und Quarz. Wie ein Band zieht er sich von Wiesenthal über Schneeberg nach Nossen hin. 5. Westlich von den Granitlagern breitet sich dann noch der Thonschiefer aus. Er ist ein inniges Gemenge von Thon, Glimmerschüppchen und Qnarz- stäubchen. Er bildet ein äußeres Steinband des Gebirges, das ebenfalls nach Nossen hin zieht und bei Löstniiz in den Schieferbrüchen abgebaut wird. 6. Somit sind Gneis und Granit die beiden wichtigsten Gesteins- arten des Erzgebirges. Glimmerschiefer und Thonschiefer zeigen sich westlich vom Gneis und vom Granit. Der Basalt aber hat beide durch- brochen und ruht nun ans den zerbröckelten Bestandteilen derselben, die reiche Sand- und Kieslagcr zur Verwendung für die Anwohner geben. 1*

10. Bilder aus dem Lande Braunschweig - S. 9

1890 - Wolfenbüttel : Zwißler
9 zur Hülfe herbei. So kamen einst Zwerge zu einer Kranken- wärterin in Stadtoldendorf und forderten sie auf, mit ihnen zu gehen und einer kranken Frau Beistand zu leisten. Als die Wärterin sich dazu bereit erklärt hatte, verbanden ihr die Zwerge die Augen und führten sie in den Berg. Hier half sie nach Kräften und wollte dann wieder gehen. Doch das litten die Zwerge nicht, und so blieb sie volle acht Tage im Berge und hatte es recht gut. Beim Abschiede fragten die Zwerge, wie viel sie verdient hätte. Die Frau erwiderte aber, sie wäre mit allem zufrieden, was sie ihr gäben. Da reichten ihr nun die Zwerge eine Diefse Flachs und sagten dabei, da- von möge sie alle Tage spinnen; der Flachs werde niemals alle werden, wenn sie nur das letzte von dem Rocken nicht abspinne. Dann verbanden ihr die Zwerge abermals die Augen und führten sie aus dem Berge wieder heraus. Die Frau that, wie ihr die Zwerge geboten hatten. Den Tag über spann sie fleifsig; war sie aber zu dem letzten Lopp gekommen, so hörte sie auf, und am andern Morgen fand sie die Diefse jedesmal wieder voll Flachs. So spann die Frau lange Zeit und wurde zuletzt recht wohlhabend. Endlich aber dachte sie, da sie nun schon so viel zusammengesponnen habe, so könne sie es wohl einmal wagen, auch den letzten Lopp abzuspinnen. Sie that dies, und da war am andern Morgen auch die Diefse weg und blieb weg. Es ist auch im Keilberge ein tiefes Loch, aus welchem sonst die Zwerge immer Umschau hielten. Einst spielten an dieser Stelle fünf Jungen aus einem benachbarten Dorfe und belustigten sich damit, über das Loch hinüber und herüber zu springen. Da sprang aber einmal einer von ihnen fehl und fiel so in den Berg hinein. Unten war es gar schön, wie in einer Stube. Der Junge hatte keinen Schaden genommen und suchte nun wieder aus dem Berge herauszukommen. Dies ge- lang ihm auch, indem er dem Laufe des Baches folgte, welcher aus dem Berge hervorfliefst. Es war dies derselbe Weg, auf welchem die Zwerge ein- und ausgingen. Für diese war er hoch genug und ganz bequem, weil sie so klein waren. Der Junge aber mufste sich ganz krumm machen, kam jedoch glücklich wieder aus dem Berge heraus ins Freie.
   bis 10 von 80 weiter»  »»
80 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 80 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 3
1 1
2 0
3 9
4 0
5 13
6 0
7 12
8 0
9 4
10 1
11 0
12 0
13 13
14 0
15 0
16 2
17 0
18 48
19 16
20 0
21 0
22 1
23 0
24 7
25 0
26 0
27 0
28 1
29 4
30 1
31 0
32 0
33 1
34 0
35 0
36 1
37 4
38 36
39 0
40 0
41 0
42 0
43 0
44 1
45 4
46 0
47 0
48 0
49 3

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 1
1 4
2 0
3 9
4 5
5 19
6 21
7 0
8 0
9 1
10 8
11 3
12 3
13 2
14 0
15 0
16 17
17 2
18 6
19 2
20 0
21 20
22 0
23 0
24 6
25 0
26 0
27 1
28 11
29 0
30 0
31 0
32 0
33 0
34 0
35 0
36 0
37 0
38 1
39 0
40 3
41 1
42 2
43 0
44 1
45 4
46 1
47 0
48 10
49 32
50 3
51 0
52 0
53 0
54 7
55 0
56 0
57 6
58 0
59 1
60 1
61 0
62 0
63 0
64 0
65 0
66 1
67 0
68 0
69 0
70 49
71 3
72 0
73 2
74 0
75 5
76 13
77 18
78 2
79 0
80 1
81 1
82 0
83 0
84 0
85 0
86 0
87 4
88 0
89 0
90 0
91 14
92 14
93 3
94 7
95 1
96 0
97 0
98 0
99 0

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 107
1 31
2 7
3 22
4 3
5 10
6 124
7 13
8 2
9 12
10 24
11 18
12 38
13 37
14 134
15 23
16 9
17 8
18 18
19 45
20 3
21 10
22 21
23 6
24 20
25 146
26 2
27 26
28 22
29 18
30 9
31 6
32 55
33 24
34 86
35 6
36 46
37 19
38 47
39 7
40 14
41 10
42 10
43 18
44 4
45 1
46 8
47 63
48 2
49 4
50 32
51 64
52 20
53 0
54 27
55 15
56 5
57 15
58 8
59 20
60 7
61 12
62 22
63 9
64 5
65 10
66 14
67 16
68 2
69 0
70 17
71 3
72 25
73 7
74 4
75 23
76 3
77 5
78 17
79 4
80 13
81 222
82 20
83 14
84 4
85 19
86 1
87 2
88 13
89 38
90 7
91 20
92 0
93 15
94 54
95 63
96 28
97 36
98 2
99 11
100 20
101 4
102 15
103 16
104 2
105 28
106 10
107 28
108 16
109 6
110 3
111 5
112 4
113 4
114 8
115 10
116 4
117 13
118 8
119 107
120 5
121 21
122 37
123 5
124 21
125 20
126 11
127 46
128 5
129 23
130 83
131 22
132 3
133 59
134 7
135 50
136 31
137 10
138 7
139 108
140 19
141 7
142 154
143 10
144 7
145 18
146 20
147 1
148 16
149 4
150 10
151 16
152 6
153 1
154 11
155 8
156 5
157 12
158 8
159 8
160 5
161 10
162 27
163 21
164 3
165 21
166 23
167 5
168 13
169 3
170 15
171 36
172 9
173 11
174 33
175 12
176 14
177 9
178 0
179 5
180 18
181 11
182 9
183 66
184 2
185 10
186 4
187 3
188 42
189 18
190 3
191 8
192 12
193 24
194 8
195 5
196 24
197 11
198 5
199 50