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1. Heimatkunde des Regierungsbezirks Osnabrück - S. 26

1901 - Osnabrück : Pillmeyer
— 26 — Stadt vorbei. Seit längerer Zeit aber hat sie sich weiter westlich ein neues Bette gesucht. Von Norden, Süden und Osten kommen hier Straßen zusammen, die dann nach Westen als eine einzige Straße weiter nach Holland gehen. Nur hier konnte diese Straße gebanr werden, weil weiter im Norden die Moore überall hinderteu. Früher war Lütgen Festung. Sein Gymnasium war vor 81 Jahren uoch eine Universität. Tie Stadt hat 3 Kirchen, darunter eine katholische. Nördlich von Lingen ist die Gegend wenig bevölkert. Weite Heidestrecken, zum Teil mit jungen Tannenwäldern, bedecken rings- um das Land. M eppeu, an Ems, Hase, Kanal und 2 Bahnen gelegen, ist um ein Kirchlein und Kloster entstanden, die schon vor 1100 Jahren existierten. Der Ort war immer wichtig, weil die Leute, welche südwärts oder nordwärts wollten, hier am be- qnemsten über die Hase kommen konnten. Als die Ems noch nicht so versandet war, kamen sogar Seeschiffe nach Meppen, und es gab dort viele reiche Kaufleute. Tie Stadt gehörte auch zum Hansabunde. Ties war (13.—16. Jahrh.) ein Verein von Städten, welche ihren Handel sichern wollten dadurch, daß sie sich gegenseitig beistanden, wenn sie von Feinden angegriffen wurden, oder wenn die vielen Straßenräuber ihre Frachtwagen auf den Landstraßen überfielen. Meppen hat 3 Kirchen, darunter eine evangelische, ein Gymnasium und eine Ackerbauschule. Tas Rathaus ist schon 500 Jahre alt. Ihm gegenüber steht das Windhorstdenkmal. Am be- kanntesten ist aber die Stadt jetzt durch den nahen Schießplatz. Riesengeschlitz auf dem Schießplätze. In Westfalen, bei der Stadt Essen, giebt es eine Fabrik, so groß wie eine Stadt. Auch Eisen- und Kohlenbergwerke gehören dazu. 25 000 Arbeiter werden darin beschäftigt. Ter Herr dieser Fabrik heißt Krupp. Hier werden alle Kanonen für unser Heer und unsere Kriegsflotte gemacht. Darunter befiudeu sich Riesen- geschütze, deren Geschosse so groß sind wie ein Schulknabe. Die

2. Heimatkunde des Regierungsbezirks Osnabrück - S. 11

1901 - Osnabrück : Pillmeyer
sich auch geschlossene Dörfer, besonders im Hümmling und im Gebiete der Ems und Vechte. Im Gebirgskunde sind die Dörfer oft rundlich gebaut, manchmal mit krummen Straßen. Anch^stehen hier die Häuser zuweilen nahe bei einander wie in der ^-tadt; meistens aber sind sie durch große Hofräume, Gärten n. f. w. von- einander getrennt. In den Niederungen ziehen sich die Häuser wohl zu beiden Seiten der Chaussee hin und bilden also nur eine lange Straße. Die Moorkolouieen liegen fast immer an den Kanälen und können Stunden lang sein. Hinter jedem Hanse liegen dann die Äcker, welche dazu gehören. 5. Tns westfälische Bauernhaus. Westfälisches Bauernhaus. Gern baut der Bauer sein Haus allein inmitten seiner Äcker und Wälder. Ein großer Kamp oder Hof nmgiebt es, der mit einer Mauer umzogen ist. Auf diesem Hofe stehen fchat- tige Buchen oder Eichen, die oft schon ein hohes Alter haben und der Stolz des Bauern sind. An dem Hause selbst ist zweierlei besonders auffallend: 1. Menschen und Tiere leben unter einem Dache; 2. das Haus hat fast nie ein Stockwerk. Auf den niedrigen Seitenmauern des Hauses ruht ein hohes Dach, mit Stroh oder Ziegeln gedeckt. Der Giebel trägt als Schmuck geru zwei Pferdeköpfe oder auch eine Säule. Auf der Giebelseite befindet sich das große Einfahrtsthor. Wenn wir durch dieses eintreten, stehen wir auf der Tenne oder Diele, deren Fuß- bodeu aus festgestampftem Lehm besteht. Zu beiden Seiten schaut aus den Viehställen neugierig das Vieh auf uns oder frißt aus deu Krippen, welche von der Diele aus gefüllt werden können. Gerade vor uns sehen wir den Herd, und dahinter liegen die Wohnräume. - Auf dem Herde brennt ein offenes Feuer, und in dem großen schwar- Zen Ranchfang darüber hängen die Schinken, Speckseiten und Würste zum Räuchern. Vom Herde aus geht links und rechts wieder eine 2*

3. Heimatkunde des Regierungsbezirks Osnabrück - S. 12

1901 - Osnabrück : Pillmeyer
— 12 — Thür aus den Hos. Nahe bei der einen Thür steht der Tisch, an welchem die Mahlzeiten eingenommen werden. Auf der andern Seite siud Pumpe, Spülstein und Küchenschrank untergebracht. Der schönste Platz ist am Herde. Von hier überschaut die Hausfrau alle drei Thüreu, sieht^ das Vieh und überwacht die Arbeiten der Knechte und Mägde. Sie kann also aufpassen und ihre Befehle er- teilen, ohne selbst von der Arbeit aufstehen zu müssen. Über den Ställen auf den sogenannten Hielen wird das Viehfutter, auf dem Boden über der Wohnstube oder Döuse das Korn aufbewahrt. Der oberste Raum unter dem Dache heißt der Balken; hier liegen die Vorräte an Heu und Stroh. Auf dem Hofe stehen uoch mehrere Nebengebäude, wie Backhaus, Scheune, Wagenschnppeu. Ähnlich wohnten unsere Vorfahren schon vor 200(3 Jahren. 6. Hiinenstcine. In uralter Zeit reichte das Eis und die Kälte des nörd- lichen Eismeeres bis tief in Deutschland hinein. Große Gletscher bedeckten unser Laud, welche von den Bergen Skandinaviens große und kleine Steine, Kies und Lehmmassen mitschleppten und an ihrem unteren Ende ablagerten. Später wurde es wärmer bei uns, die Gletscher schmolzen ab, wurden immer türzer und verschwanden zu- letzt, Die zurückgelassenen Steine und Erdmassen bedecken noch jetzt große Strecken Norddeutschlands. Auch die ungeheuren Felsblöcke, welche im Moor und auf der Heide so viel gefunden werden, stammeu daher. Die Ureinwohner unserer Heimat haben die Blöcke später zu den großen Denkmälern gebraucht, welche wir Hüuen- gräber oder Hünensteine nennen. In unserer Gegend sind sie meistens so gebaut, daß halbgroße Steine als Träger oder Füße dienen. Die größten Blöcke sind dann wie Tischplatten darauf gelegt. Solcher Decksteine hat jedes Denkmal mehrere. Zwischen Lorup und Werlte giebt es ein Hünengrab, welches 13 Decksteiue hat. Sehr oft ist um das Ganze noch ein Krauz von kleineren Steinen aufgestellt. Unter diesen Denkmälern hat man Urnen, d. h. Tongefäße mit menschlichen Gebeinen, Schmuckgegenstände, Waffen u. s. w. gefunden. Daran erkennen wir, daß es wirkliche Gräber sind. Einige waren aber auch Opferaltäre unserer heidnischen Vor- fahren. In uuferm Regierungsbezirke giebt es überall solche Hünengräber; die meisten aber finden sich im Osnabrücker Lande. Am berühmtesten sind neben den Karls st einen die 8 großen Denkmäler auf dem Giersfelde bei Ankum und Alfhausen. Leider sind hier wie überall die meisten zerstört. Da man sonst keine Steine hatte, auch keine Ziegel brennen konnte, sprengte man die Blöcke und benutzte die Brocken für den Bau der Kirchen, Häuser, Mauern und Chausseen. Jetzt hat die Regierung befohlen, alle Hünengräber, Opfersteine u. s. w. zu schonen. 7. Bohlwege. Tief im Moore finden wir an manchen Stellen alte Holzwege. Diese sind aus Balken gemacht, die man wie die Schwellen der Eisen-

4. Heimatkunde des Regierungsbezirks Osnabrück - S. 17

1901 - Osnabrück : Pillmeyer
— 17 — hier allüberall prächtige Wälder und bebaute Äcker, viele Einzel- Höfe und größere Ortschaften. Am Südabhange liegt östlich nahe an unserer Grenze Dissen. Es ist ein freundlicher, gewerbthätiger Ort, der fast ebenso alt ist wie Osnabrück. Von hier kann man in 1 Stunde den Knüllberg besteigen, den höchsten unserer Berge, von dessen Spitze man einen weiten und schönen Blick in die Ebene hat. Westwärts gelangen wir in V2 Stunde nach dem Solbade Rothenfelde. Es liegt am östlichen Rande des Laerberges, welcher weit in die Ebene vorspringt. Das Bad wird besonders für kranke und schwache Kinder gebraucht. Berühmt sind seine Kinderheilanstalt und sein Elisabethhospital. Bahnstationen für Rothenfelde find vor allem Dissen, dann aber auch Hilter. Dieses liegt vor der Schlucht, aus der die Bahn von Osnabrück in die Ebene tritt. Sehr bekannt ist der letzte Ort am Südabhang der Berge: Iburg, welchen man von Osna- brück ans in drei Stunden erreichen kann. Der Flecken liegt wnn- verschön in der Nähe der waldreichen Berge. Von ihm aus schaut man grade auf den gewaltigen Südabhang des Dörenberges, auf deffeu Gipfel ein Aussichtsturm erbaut worden ist, von dem man die schönste und weiteste Aussicht ringsum über das ganze Land hat. Schloß und Flecken Iburg selbst ist sehr alt. Der Sage nach soll schon Wittekind dort eine Burg gehabt haben. Das Klostsr ist von Bischof Benno von Osnabrück im Jahre 1073 erbaut worden. Jahrhundertelang, bis 1667, wohnten die Osnabrücker Bischöfe zur Sommerzeit auf dem Jburger Schloß. Dieses liegt hübsch auf der Spitze eines kleinen, alleinstehenden, bewaldeten Hügels. Jetzt werden die Räume des Schlosses für das Landratsamt und Amtsgericht gebraucht. Mau zeigt im Schloß noch alte, finstere Gefängnisse, sowie den Rittersaal. In diesem hängen an den Wänden die Bildnisse der Osnabrücker Bischöfe. Auch die Bilder Karls des Großen und feiner Gemahlin, sowie Wittekinds fehlen nicht.

5. Heimatkunde für die Schulen Osnabrücks - S. 2

1915 - Osnabrück : Pillmeyer
— 2 — 3. Zeichne eine Längswand und vergleiche die Länge der Zeichnung mit derjenigen der Wand! (Maßstab.) 4. Erzähle a) von der Heizung, b) von anderen Räumen, die wir benutzen! Ii. Das Schulgrundstück. 1. Nenne andere Räume in unserem Schul- hause und beschreibe sie! 2. Was der Schulroärter zu tun hat. 3. Was wir auf dem Schulhofe sehen. 4. Miß Länge und Breite des Schulhofes (Schritte und Meter)? Zeichne den Plan des Schulhofes und gib an, wie lang die Linie deiner Zeich- nung ist, die auf dem Hofe 10 m bedeutet! (Maßstab.) Iii. Vom Schulbesuch. Wer ein tüchtiger Kaufmann, Handwerker oder Arbeiter werden will, muß in der Schule etwas gelernt haben. Vom sechsten Jahre an müssen alle Kinder die Schule acht Jahre lang be- suchen. (Versäumnisse.) Manchmal werden Prüfungen abgehalten, um zu sehen, ob die Kinder fleißig gelernt haben. Alle halbe Jahr gibt es auch Zeugnisse. In den Ferien ist kein Unterricht, da verreisen viele Kinder. Ostern werden die Schüler in eine andere Klasse versetzt. Die meisten Kinder gehen in die Volksschule, andere in die Bürgerschule, die Gymnasien und andere Schulen. Die Lehrlinge besuchen die Fortbil- dungsschule, andere junge Leute die Handelsschule. Aufgabe: Nenne Schulen in Osnabrück und gib an, wo sie liegen! Von der Zeit. Aufgaben: 1. Nenne a) die Tageszeiten, b) die Wochentage, c) die Jahres- zeiten ! 2. Beobachte, wo morgens, mittags und abends die Sonne steht! Zeder Mensch muß auf die Zeit achten. Der Beamte muß pünktlich zum Dienst, der Arbeiter rechtzeitig in die Fabrik und der Schüler früh genug zur Schule kommen. Alle müssen pünktlich sein (Post, Eisenbahn). Morgens früh läutet uns der Wecker aus dem Schlafe. In der Küche tickt die Wanduhr und zeigt uns, wann wir zur Schule müssen. Manchmal steht sie; dann sieht der Vater nach der Taschenuhr, die geht genau. Auf dem Schulwege sehen wir nach der Turmuhr, ob wir uns beeilen müssen, dann geht es oft im Trab! Denn die Schuluhr mit den elektrischen Klingeln läutet pünktlich. Es gibt auch Uhren ohne Räder. Die Mutter gebraucht die Sanduhr beim Eierkochen. Man kann sich auch eine Sonnenuhr machen, die zeigt die Zeit nur bei Sonnenschein. Ausgaben: 1. Beschreibe die verschiedenen Uhren und ihre Teile! 2. Zeichne a) das Zifferblatt, b) das Pendel, c) die römischen Ziffern! 3. Schreibe

6. Heimatkunde für die Schulen Osnabrücks - S. 15

1915 - Osnabrück : Pillmeyer
— 15 — Als Osnabrück eine Festung war. Während heutzutage Streitigkeiten durch das Gericht entschieden weiden, kämpften in alten Zeiten die Ritter, Fürsten und Städte vielfach mit den Waffen für ihr Recht. Da gab es viel Kampf und Streit im lieben Vater- lande. Die Ritter schützten sich durch feste Burgen, und die Städte umgaben sich mit Mauer und Graben. Osnabrück war zuerst recht klein und hatte kaum ein paar Tausend Ein- wohner. Häuser standen nur um den Dom und den Markt herum bis an die Hase; diese schützte von der einen Seite, während von Süden her der Wüstengraben die Stadt umgab. Er floß durch die heutige Hakenstraße und teilte sich dann in zwei Arme. Der eine führte über die Krahn- und Herrnteichsstraße, der andere durch die Lohstraße in die Hase. Diese älteste mit einer Mauer umgebene Stadt nannte man wohl die „Burg". Als aber draußen in der Gegend der Lohstraße und der Gildewart neue Häuser ent- standen, baute man eine weitere Mauer, die auch diesen neuen Stadtteil („Butenbnrg") mit einschloß. So entstanden Hasemauer, Bocksmauer und Rolandsmauer. Auch ein neuer Graben wurde angelegt (Straße Neuergraben). In späteren Zeiten kam noch die Neustadt hinzu. Man legte nun aber einen breiten und hohen Wall mit tiefem Graben um die Stadt und erbaute feste Türme und starke Tore. Da der Feind gern die draußen liegenden Äcker verwüstete und das Vieh raubte, legte man in weitem Bogen um die Stadt die Landwehr an, von deren Wachttürmen (Wulfter Turm) der „Törner" nach dem Feinde ausschaute. Die Landwehr bestand aus einem mit dichtem Gebüsch bewachsenen Walle mit Graben; Reste davon sind noch in der Eartlage und am Gertrudenberge er- kennbar. Wenn der „Törner" durch einen Hornstoß den Feind ankündigte, trieben die Hirten das Vieh ein, und die Bürger eilten vom Felde nach Hause. In der Stadt läutete man Sturm, und die Zugbrücken wurden hochgezogen. Der Bürger legte Brustharnisch und Schuppenkragen an, stülpte den Eisen- Hut auf den Kopf, nahm Hellebarde oder Armbrust und eilte auf die Wälle. Der Feind aber hatte das Nachsehen und zog meistens ab. Manch- mal wurde aber die Stadt lange Zeit belagert; dann brachen oft Hungers- not, Krankheiten oder Feuer aus. Wenn der Feind in die Stadt ein- dringen konnte, mußten die Bürger schwere Bußen bezahlen und harte Strafen erleiden. Aufgaben: 1. Forme im Sandkasten Wall und Graben! 2. Fertige eine Zugbrücke an! 3. Beschreibe die Waffen der Bürger in jener Zeit! (Museum.)

7. Heimatkunde für die Schulen Osnabrücks - S. 68

1915 - Osnabrück : Pillmeyer
— 68 — spiel steht das Schlößchen inmitten seiner Nebengebäude. Es gehört jetzt dem Herzog von Arenberg-Meppen, der dort auch für seine Familie eine Begräbnisstätte, ein Mausoleum, erbaut hat. Was ein Findling erzählt. Vor Jahrtausenden lag ich als fester Fels in einem Berge weit, weit von hier im Norden. Zu der Zeit war es viel kälter als jetzt. Weder Mensch noch Tier bewohnte die Erde; kein Baum wuchs, kein Grashalm grünte. Alles war mit Eis bedeckt. Das Eis schmolz nicht, sondern wurde dicker und dicker, wohl 1000 m dick. Diese Zeit nennen gelehrte Leute die Eiszeit. Von dem harten, starken Eise wurde ich mit vielen Kameraden, unter denen wohl stubengroße Blöcke waren, von meinem Berge losge- sprengt. Langsam kroch die Eisschlange, der Gletscher, weiter vor nach Süden bis mitten in Deutschland hinein und trug uns mit. Wir wurden geschoben, gestoßen, gerieben und gerollt, so daß wir hübsch rundlich wurden wie ein Kiesel im Bache. Endlich schien die Sonne wieder wärmer. Der Gletscher begann zu schmelzen und verschwand zuletzt ganz, uns hier auf fremder Erde zurücklassend. Viele meiner Weggenossen haben die Menschen zerschlagen und ihre Straßen aus den Trümmern gebaut. Andere ganz große Steine richteten sie auf als. Opferaltar oder begruben ihre toten Helden darunter. Solche „Hünengräber" kannst du jetzt noch häufig auf dem Hümmling finden. Zu den höchsten Ehren ist wohl ein Findling bei Börger ausersehen, denn: ,,Hier liggt begraven König Surwold Mit sienen gollnen Husehold." Der Dortmund—ems-Kanal. Für größere Schiffe ist die Ems nur bis Papenburg fahrbar. Kleinere Fahrzeuge können noch weiter hinaufgelangen bis Meppen; von dort an ist die Ems nicht mehr schiffbar. Um nun die zahlreichen Fabriken und Kohlenbergwerke Westfalens mit der Nordsee zu verbinden, ist in den Iahren 1892—1899 der Dortmund—ems-Kanal erbaut worden; er kostete 80 Millionen Mark. Der Kanal beginnt bei Dortmund und reicht mit einer Gesamtlänge von 270 km bis Emden. Er ist 30 m breit und 2xk m tief. Bei Dort- mund liegt sein Wasserspiegel 70 m hoch über der Nordsee. Damit er überall genügend Wasser hält, ist er durch 19 Schleusen in Teilstrecken (Hal- tungen) zerlegt. Die Dortmunder Kanalhaltung endigt bei Henrichen- bürg. Dort werden die Schiffe durch ein mächtiges Schiffshebewerk 14 m

8. Heimatkunde für die Schulen Osnabrücks - S. 30

1915 - Osnabrück : Pillmeyer
— 30 — umgekippt hätte. Das muß ein gewaltiger Baumeister gewesen sein; von ihm hören wir ein anderes Mal mehr. Ausgaben: 1. Erzähle vom Steinbruch! 2. Zeichne die Schichten im Steinbruch! Der Ackerboden. Im Steinbruch sehen wir, daß die Gesteinsschichten nach oben immer lockerer und bröckeliger werden. Die Steine liegen einzeln, ohne scharfe Tanten im Steingrus, bis ganz oben der Grus fast keine Steine mehr hat und fein und dunkel wird. Wie kommt das? Am Bocksturm sind manche Steine stark abgerundet, andere blättern ab und zerfallen fast. Wirft man heiße Steine ins Wasser, so zerspringen sie. Im Frühjahr ist oer im Herbst umgepflügte Boden mürbe und locker; Feldsteine zeigen oft Risse oder Spalten und fallen beim Klopfen manchmal auseinander. Diese Zerstörung der Gesteine durch Frost, Hitze und Regen nennt man Verwitterung. Sie ist an der Oberfläche des Bodens am stärksten. Kalkstein verwittert schnell, Kiesel langsam. Auf diese Weise ist auch der Ackerboden entstanden. Er ist sehr oer- schieden, je nach dem Gestein, aus dem er wurde. So spricht man von Kalk-, Sand-, Lehm- und Moorboden. Durch Dünger wird er dunkler und fruchtbarer (Humusboden). Kleine umzäunte Äcker, die meistens Gemüse tragen, heißen Gärten, die großen freien Flächen mit Korn und Kartoffeln nennt man Felder. Mitten in den großen Feldern des Wester- berges liegt die Musenburg, die Milch in die Stadt liefert. Aufgaben: Beschreibe, wie das Feld a) im Frühling, b) im Sommer, c) im Herbst aussieht! Kellern. Von der Martinistraße gelangt man über die Lengericher Straße oder über Bellevue nach Hellern. Dort sind große Tongruben. Der Ton wird durch kleine Feldbahnen zu den Ziegeleien gefahren, wo er in einer Art Mühle gemahlen und zerquetscht wird. Dann formt man daraus weiche vierkantige Steine, die unter riesigen Schuppen vom Winde getrocknet wer- den. Im Ringofen werden die Steine dann durch ein mächtiges Feuer zu roten Ziegelsteinen gebrannt und können nun vermauert werden. Aus besonders feinem Ton verfertigt der Töpfer Vasen, Blumen- töpfe und andere Gefäße. Er formt mit der Hand und tritt mit den Füßen die Drehssteibe, auf welcher der Ton liegt. So werden die Töpfe schön rund. Darauf werden Henkel und Verzierungen angebracht. Um die Glasur hervorzubringen, erhalten die Gefäße noch einen Anstrich und werden dann im Ofen gebrannt.

9. Heimatkunde für die Schulen Osnabrücks - S. 35

1915 - Osnabrück : Pillmeyer
— 35 — Eisenrost, andere blaugrau. Auch Ocker, den der Maler gebraucht, kommt am Hüggel vor. Da die Hüggelerze aber längst nicht ausreichen, holt die verlängerte Küttenbahn aus den Zechen Perm und Hektor bei Ibbenbüren weitere Erze. Aber auch von der Porta, ja sogar aus Spanien, Schweden und Ruß- land kommen Erze nach der Georgsmarienhütte. Sie müssen eine weite Reise über das Meer machen, werden dann auf Kähnen den Dortmund—ems- Kanal bis Saerbeck her aufgebracht, von wo die Eisenbahn sie über Lengerich und Hasbergen zur Hütte bringt. Kohlen und Koks kommen aus Werne. Georgsmarienhütte. Der Eeorgs-Marien-Bergwerks- und Hütten-Verein, dem auch das Stahlwerk und die Steinbrüche am Piesberge gehören, ist das größte in du- strielle Unternehmen unserer Heimat. Die Werke beschäftigen etwa 9000 Arbeiter und zahlen jährlich etwa 10 Millionen Mark Löhne und 150000 Mark Steuern. Die in einem Jahre verfertigten Waren haben einen Wert von rund 30 Millionen Mark. Die westlichen Ausläufer des Teutoburger Waldes. 1. Dörenther Klippen. Fahren wir mit der Bahn über Has- bergen nach Natruphagen, so führt ein schöner Weg über Leeden und die Margarethenegge bald nach Tecklenburg. Man kann auch von Hasbergen durch den Habichtswald marschieren, wo sich Reste einer Wallanlage be- 3'

10. Heimatkunde für die Schulen Osnabrücks - S. 45

1915 - Osnabrück : Pillmeyer
— 45 — lässiger Boden. Acker-, Wiesen- und Waldboden ist durchlässig, denn Regenroasser dringt schnell ein; Wir brauchen nur ein tiefes Loch im Garten auszuwerfen, so sammelt sich in ihm durchgesickertes Wasser. Man nennt es Grundwasser. Auch auf den Bergen dringt das Wasser in den Boden ein und kommt dann durch Spalten und durchlässiges Gestein, z. B. Kalkstein, immer tiefer; es sammelt sich schließlich auf einer undurch- lässigen Schicht und fließt nach der abschüssigen Seite weiter. Wo diese Gesteinsschicht zutage tritt, sprudelt das Wasser als Quelle hervor. Das ist meistens an den Bergen der Fall. Die meisten Quellen liegen daher am Fuße der Berge. Das Elsetal. Flußgabelung. Wenn der Regen auf das Dach eines Hauses fällt, so wird er gezwungen, nach zwei Seiten abzufließen. Die Dachfirst scheidet die Wassertropfen voneinander. So trennen auch Bergzüge, wie der Teutoburger Wald> die Gewässer, sie bilden eine Wasserscheide. Manch- mal fehlt eine solche trennende Höhe. Die Gegend ist so eben, daß das Wasser fast fließen kann, wohin es gerade will. Eine solche Ebene erreicht die Hase in der Nähe des alten Dorfes Gesmold. In raschem Laufe ist sie von der 160 m hoch gelegenen Quelle nach 10 Km auf 80 m herabgestiegen und hat etwa 2—3 m Breite erreicht. Da werden ihre Gewässer uneins. Ein Drittel wendet sich nach Osten, nimmt den Uhlenbach auf und heißt Else, während der Rest als Hase nach Norden weiterfließt. Eine solche Flußteilung nennt man Flußgabelung (Bifurkation). Sie kömmt selten aus der Erde vor. Neben dem am Fuße des Beutling (220 m) gelegenen Welling- holzhausen ist Gesmold ein häufig besuchter Ort. Das nahe gelegene uralte Gut gehört den Herren von Hammerstein, mit denen unsere Stadt in alten Zeiten manchen Streit ausgefochten hat. Melle und seine Berge. Eine dreiviertelstündige Fahrt auf der Bahn Osnabrück—löhne bringt uns nach der Stadt Melle. Am Bahnhofe liegt eine Fabrik neben der anderen. Da werden Maschinen, Möbel, Fleischwaren, Wichse, Kunst- dünger und andere Dinge hergestellt. Meller Streichhölzer sind uns allen wohlbekannt. Auch das Solbad muß genannt werden. Melle hat etwa 4000 Einwohner. Das Wappen der Stadt ist ein Rad mit vier Speichen O. Die hügelige Umgebung hat fruchtbaren Boden, sie ist daher dicht be- wohnt. Stolze, saubere Bauernhäuser und freundliche Dörfer (Neuen- kirchen, Riemsloh) zeigen, daß Armut hier nicht zuhause ist. Auch die
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