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1. Donaugebiet und Rheinpfalz - S. 133

1898 - Schwabach : Schreyer
Fugger. Vor ungefähr 500 Jahren war ein armer Weber, Namens Hans Fugger, nach Augsburg gezogen. Durch Fleiß, Geschicklichkeit und Sparsamkeit erwarb er sich Ansehen und Vermögen. Unter seinen Nach- kommen vermehrte sich der Reichtum des Fugger'scheu Geschlechts in ungeheurem Maße. Sie ließen ihre Waren auf allen Handelsstraßen in die Welt gehen; sie sandten sogar eigene Schiffe übers Meer. Ihre palastähnlichen Häuser waren außen mit Bildern bemalt, im Innern strotzten sie vou Gold. Der Kaiser machte die Fugger zu Grafen; gar manchmal Ueheu sie ihm oder andern Fürsten große Summen Geldes. Einst besuchte Kaiser Karl V. deu Grasen Anton Fugger. Das prachtvolle Zimmer, in dem der Kaiser bei dem Grasen saß, war dem hohen Gast zu Ehren mit Zimmtholz geheizt. Der reiche Fugger hatte dem Kaiser 800 000 Gulden geliehen und soll nun die Schuldverschreibung des Kaisers ins Feuer geworfen haben. „Dieses Feyerlein dünkte dem Kaiser gar lustig." Zusammenfassung. Augsburg als alte Handelsstadt; die Fugger. 6. Wenn wir heute durch Augsburgs Straßen gehen, so halten wir bewundernd an manchem Bauwerk still, das in jener Zeit entstan- den ist, da Augsburg eine der reichsten Handelsstädte war. Da sehen wir einen altehrwürdigen Dom; schon vor 900 Jahren (995) wurde mit seinem Bau begonnen. Das Innere enthält manche Kunstwerke. Was wohl? Altäre, Bilder, Glasgemälde. — Das Rathaus ist eines der schönsten in Deutschland. Es ent- hält einen großen, prachtvollen Prunksaal, 32 m lang, 17 m breit, 14 m hoch. (Vergleichen mit den Maßen des Schulzimmers oder eiues bekannten Saales!) Er heißt der „goldene Saal"; seine Wände und namentlich die Decke, die nicht durch Säulen gestützt ist, sondern frei hängt, sind mit Bildern und Goldverziernngen reich geschmückt. Welchen Zweck hat wohl der Saal? Feste bei Anwesenheit von Fürsten n. s. w. Jeder, der nach Augsburg kommt, schaut sich auch die Fuggerei an. Das ist eine kleine Stadt für sich mit 4 Thoren, 0 Straßen, 1 Kirche und 53 Häuslein mit je 2 Wohnungen. Darin können arme Familien sehr billig wohnen. Sie zahlen jährlich bloß 3,43 Mk. Haus- zins. Die Fuggerei ist also eine Stiftung für arme Leute. (Erinnerung an die Stiftungen des Heimatortes, aus denen die Armen Kleider, Kar- tvffeln, Kohlen n. dgl. bekommen!) Die Anstalt heißt Fuggerei nach ihrem Stifter Jakob Fugger. Auch viele andre Fugger verwendeten einen Teil ihres Reichtums dazu, durch wohlthätige Stiftungen die Not der Armen zu lindern. Zusammenfassung: Dom, Rathaus, Fuggerei. e. Heute ist Augsburg mit feinen 75 000 Einwohnern die dritt- größte Stadt unseres Vaterlandes. (Die zwei größten?) Es ist auch

2. Donaugebiet und Rheinpfalz - S. 166

1898 - Schwabach : Schreyer
— 166 — 2. Zweibrück en. Viele Westricher suchen auch Arbeit und Verdienst in der Sadt Zweibrücken. Zeigen! — Bestimme die Lage! — Zweibrücken be- sitzt viele Fabriken; in denselben werden insbesondere Maschinen, Werk- zeuge und Papier hergestellt. — Von den umliegenden Höhen aus erscheint Zweibrücken samt drei mit der Stadt durch Gärten und Häuser verbundenen Dörfern von ansehnlicher Größe. Ehemals war Zweibrücken die Residenz von Herzogen, deren Schloß heute als Justizpalast (Gerichtsgebäude) dient. In dem stolzen Ban der Alexander- kirche ruhen viel Zweibrückener Herzoge aus dem Hause Mit- telsbach. Zusammenfassung: Zweibrücken war ehemals eine Herzogsstadt, heute ist es eine Fabrikstadt. An die Zeit der Zweibrückener Herzoge erinnert auch folgende liebliche Pfälzer Sage: ' Emma, die fromme Gemahlin des Grafen Ruprecht in Zweibrücken, kannte kein größeres Vergnügen, als den Armen zu helfen. „In eigener Person besuchte sie die Hütteu der Armut, um Hungrige zu speisen und Kranke zu laben. Aber ihr Gemahl, Gras Ruprecht, war ein rauher und hartherziger Herr". Er sagte, es sei für eine vornehme Frau unpassend, die Winkel der Armut und des Elends auszusuchen, und ver- bot es ihr mit harten Worten. Doch die gute Gräfin konnte der hilss- bedürftigen Armen und Kranken nicht vergessen; deshalb suchte sie die- selben verstohlens, ohne Erlaubnis ihres Mannes auf und erfreute sie durch ihre milden Gaben. An einem kalten Wintertage wollte sie nun wieder einen armen, kranken Mann besuchen. Eiu Körbchen, gefüllt mit Wein und gnten Speisen, hing ihr am Arm. Da begegnete ihr auf der Schloßtreppe der Graf. »Zornig fuhr er die fanfte Frau an: „Was trägst du da?" Die Frau erschrak, und in ihrem Schrecken sagte sie: „Rosen". Und es war doch mitten im Winter. „Was? Jetzt Rosen?" rief der Gras. „Die möcht ich auch sehen!" Rasch riß er ihr den Korb vom Arm und hob den Deckel auf. Aber, o Wunder! Das Körbchen war gefüllt mit frischen, duftenden Rosen. Der Graf erstaunte und sah bald seine Ge- mahlin, bald die Rosen an. Endlich saßte er sich und sprach: „Jetzt erkenne ich, welch edle Frau ich besitze. Du bist eiu Engel. Verzeihe mir! Du wirst mich in Zukunft anders finden!" — So war es auch. Graf Ruprecht wurde so wohlthätig wie feine gute Gemahlin Emma. Von der Schloßtreppe, auf der diese wunderbare Begebenheit ftattgefun- den hat, ist keine Spur mehr da. Aber das Pfälzer Volk nennt noch heute die Stelle, wo sie gestanden, die Rosentreppe. — Zusammenfassung: Di e Sage von der Rosentreppe. —

3. Donaugebiet und Rheinpfalz - S. 63

1898 - Schwabach : Schreyer
— 63 — 3. Bei Augsburg auf dem Lechseld geschah die große Schlacht; da hat der Kaiser Otto den Hunnen warm gemacht. 4. Da war auch unser Schuster von Lauingen dabei; der schlug gar manchen Schädel aus einen Hieb entzwei. 5. Eiu Goliath der andre im Hunnenheer sich fand; wohl mancher deutsche Degen erlag von seiner Hand. 6. Da kam der wackre Schuster von Lauingen daher: „Ei, lasset mich zusammen mit diesem alten Bär!" 7. Nun ging ein scharfes Klingen der blanken Schwerter los; es dröhnten Schild und Panzer von manchem harten Stoß. 8. Ein Hieb durchbrach den Schädel; er stürzt: Viktoria! da lag der große Esel in seinem Blute da. 9. Und lauter Jubel schallte durchs ganze deutsche Heer! der Kaiser selber eilet auf seinem Roß daher. 10. Und eine goldne Kette, ein Mohrenkops daran, die hängt der deutsche Kaiser dem braven Schuster au. 11. Darnach beschloß zu Lauingen ein Hochwohlweiser Rat Zu Ehren eines Lauinger Schuhmachers Heldeuthat: 12. „Es soll derselbe Mohrenkops Hinsort im Wappen stehn." Und also ist zur selben Stund' in Lauingen geschehn. (Alexander Schöppuer.) c. Bei der Stadt Donauwörth erreicht das Donauried sein Ende. Bon dieser Stadt hat uus die Geschichte folgende Schreckenstat*) aufbewahrt: \@§ war im Winter 1255 auf 56, als Herzog Ludwig von Bayern wegen dringender Geschäfte aus längere Zeit verreisen mußte. Seine junge Gemahlin Maria von Brabant ließ er aus der Burg in Schwäbisch- Wörth zurück. Aus ihrer Einsamkeit schickte die Herzogin einen Boten mit zwei Briefen ab. Von diesen war der eine an ihren Gemahl, der andere an einen befreundeten Grasen gerichtet. Der Bote tras den Herog in Heidelberg an, verwechselte jedoch aus Unachtsamkeit die Briese. Ludwig, schon durch den Anblick des Schreibens erregt, hielt einige Aus- drücke darin sür verdächtig. In rasender Wut eilt er spornstreichs nach Wörth und läßt, den 18. Jänner, seine treue Gemahlin, ohne deren Beteuerungen zu beachten, durchs Schwert euthaupteu. Noch in selbiger grauser Nacht wurde der Leichnam der unglücklichen Herzogin ins Kloster gebracht und der Abt aufgefordert, ihu zur Ruhe zu bestatten. Dem- gemäß sand Maria von Brabant ihre Grabstätte in der Frauenkapelle des Klosters. Bald erkannte der gestrenge Herr die Unschuld seiner *) Aus: Weiß und Blau.

4. Donaugebiet und Rheinpfalz - S. 17

1898 - Schwabach : Schreyer
— 17 — 5. Aufsätze: a. Die Kinderzeche. b. So G'sell, so! In Nördlingen ruft nachts jede halbe Stunde der Nachtwächter zum Turmwächter hinauf: „So Gesell, so!" Der Turmwächter läßt dieselben Worte hören. Das kommt von folgender Geschichte. Einst hatten die mächtigen Grafen von Ottingen mit der freien Reichsstadt Nördlingen im Ries eine Fehde. Aber sie konnten die Stadt nicht erobern. Da versprachen sie dem Thorwächter viel Geld, wenn er das Thor offen ließe. Der Thorwächter sperrte nicht zu, sondern lehnte das Thor nur au. Mit klopfendem Herzen ging er in sein Tnrmstübleiu hinaus. — Zum Glück entlief einer armen Frau ein Schwein. Es rannte grunzend an das Thor. Dieses gab sogleich nach. Die Frau erschrak ordentlich, wie sie sah, daß zur Kriegszeit nachts das Thor offen war. Zornig rief sie zum Thorwächter hinauf: „So G'sell, so!" Dann lief sie zum Bürgermeister und erzählte ihm alles. Sosort wurde das Thor zugesperrt. Als die Feinde an das Thor kamen, war es versperrt, und sie mußten mit leeren Händen umkehren. Der Verräter aber erhielt seinen verdienten Lohn. (Nach einem Schüleraussatz.) c. Vom Riessee. Das Ries war in alter Zeit ein See. Juraberge bildeten sein Gestade. Endlich durchbrach der See bei Harburg den Jura. Darüber erzählt eine Sage das Folgende: Als Jesus in Jerusalem ans Kreuz geschlagen wurde, besand sich dort ein Öttinger Graf. Derselbe teilte dieses traurige Ereignis seinem Bruder daheim mit. Dieser ließ ihm als Neuigkeit melden, daß der Riessee nach Süden abgelaufen sei. Der fruchtbare Riesboden und viele Versteinerungen geben heute uoch Kunde von dem Riessee. Geographie von Bayern.

5. Donaugebiet und Rheinpfalz - S. 132

1898 - Schwabach : Schreyer
a. Nach welcher Richtung führt uns die Bahn? Nach Osten. - In welches Flußthal kommen wir? Jllerthal. — An der Jller liegt hier eine größere Stadt. Lies ihren Namen! Kempten. — Kempten ist die wichtigste Stadt im Algän. Die meisten Erzeugnisse desselben (Sennbutter, Käse, Bretter u. s. w.) werden in diese Stadt gebracht. Kempten verkaust die Waren weiter; es treibt damit Handel. Kempten hat große Fabriken, z. V. Webereien und Spinnereien; auch Papier und Zündhölzer werden dort gemacht. Zusammenfassung: Kempten, die wichtigste Stadt im Algäu. d. In welches Flußthal führt uns die Bahn weiter? Wertachthal. - Zeige den Fluß von der Quelle bis zur Mündung! In welchen Fluß mündet die Wertach? Lech. — Zeige diesen Fluß! — Im Mündungs- dreieck des Lech und der Wertach liegt die Stadt, der unser Besuch gilt. Lies ihren Namen ans der Karte! Augsburg. — Auf unserer Fahrt haben wir links und rechts keine Berge gesehen. Durch was für eine Gegend sind wir also gefahren? Ebene. Die Stadt Augsburg hieß ursprünglich Angnstusburg und zwar zu Ehren des römischen Kaisers Angnstns. Ein Sohn dieses Kaisers gründete nämlich einige Jahre vor Christi Geburt diesen Ort. Das alte Augsburg war eine prächtige römische Stadt, geschmückt mit Denkmälern, Altären und Tempeln. Da es für die Römer eine wichtige Festung war, verbanden sie es durch Straßen mit andern Teilen ihres Reiches. (Eine Straße führte z. B. zur Teufelsmaner.) Man findet heute uoch in Augsburg beim Graben von Kellern und dgl. Gegen- stände aus der Römerzeit, z. B. Gefäße, Münzen, Schmuckfachen n. a.; sie werden in einem Museum aufbewahrt. An den Ursprung der Stadt erinnert auch einer von den schönen Kunstbrunnen, welche die Straßen und Plätze des heutigen Augsburgs zieren. Er trägt aus einer Marmorsäule das Standbild des Kaisers Angustus und heißt Angnstus- b r u n u e u. Zus a mm eus assu u g: Augsburg als Römerstadt. c. Als in späteren Jahrhunderten das römische Reich zu Grunde ging, verfiel auch das römische Augsburg. An seiner Stelle entstand eine neue Stadt. Auch dieses Augsburg erlaugte bald eine große Bedeutung und wurde später eine mächtige freie Reichsstadt. Vor einigen Jahr- Hunderten war Augsburg neben Nürnberg der bedeutendste Handels- platz Deutschlands; denn wichtige Handelsstraßen berührten die Stadt. Aus dem Süden brachten die Frachtwägen der Kanslente Südfrüchte, fremde Gewürze, kostbare Stoffe u. f. w., die von Augsburg aus weiter nach Norden geschafft wurden. Anch mit Angsbnrger Waren, besonders mit Tuch, wurde Handel getrieben. Unermeßlicher Reichtum häufte sich in der Handelsstadt an. Zu den reichsten Handelsherren gehörten die

6. Donaugebiet und Rheinpfalz - S. 152

1898 - Schwabach : Schreyer
es nicht. Die Könige von Bayern boten alles aus, um den halb- zerstörten Dom wieder in seiner alten Pracht herzustellen. Insbesondere war es der kunstsinnige König Ludwig I. von Bayern, der als Retter des Kaiserdomes gilt. Zusammenfassung: Aus der Vergangenheit Speyers. Speyer und sein Kaiserdom sind sehr alt. Speyer war schon vor den Römern ein bedeutsamer, fester Ort. Der Dom wurde vor 1000 Jahren von deutschen Kaisern erbaut. Vor 200 Jahren wurde die Stadt von den Franzosen in einen Trümmerhausen ver- wandelt. Der Dom ward eine Ruine. Später erstanden der Dom und die Stadt aufs neue. König Ludwig I. von Bayern war der Retter des halbzerstörten Domes, und ihm verdankt er seine unbeschreibliche Pracht. c. Durch die Gunst und Fürsorge unserer Könige ist die alt- ehrwürdige Kaiserstadt Speyer wieder zu einer ansehnlichen Stadt empor- gewachsen, die von 20 000 Menschen bewohnt wird. Da in derselben die Regierung der Pfalz ihren Sitz hat, ist sie die Kreishauptstadt der Rheinpfalz. Zudem ist Speyer die Bischofsstadt des Kreises. - Seit neuerer Zeit ragen auch rauchende Fabrikfchlöte über die Häuser der Stadt empor. Unter den Fabriken Speyers sind die Tabak- sabriken die bedeutendsten: gegen 2 000 Arbeiter sind damit beschäftigt, Zigarren, Zigaretten und Rauchtabak herzustellen. Eisenbahnen verbinden die Kreishauptstadt mit Germersheim und Ludwigshasen. Uber deu Rhein sührt eine merkwürdige Brücke; sie schwimmt. Diese schwimmende Brücke besteht aus vielen kleinen Schissen, welche miteinander verbunden und am User befestigt sind. Darüber sind Bretter und Balken gelegt, die den festen Boden bilden, aus dem man über den Strom gehen kann. Eine solche Brücke nennt man eine Schiffbrücke. In welches Land kommt man, wenn man aus der Speyerer Schiffbrücke den Rhein überschreitet? Baden. — Auch eine Eisenbahn sührt aus der breiten Schiffbrücke über den Rhein ins badische Gebiet. — Im Hafen zu Speyer laufen jährlich viele Schiffe ein und aus. Sie bringen Waren aus anderen Städten und Ländern und nehmen die Erzengnisse der Pfalz mit fort. Doch ist der Handel der alten Kaiferstadt bei weitem nicht so bedeutend wie der ihrer nördlichen Nachbarstadt am Rheine. Wie heißt dieselbe? Ludwigshasen. — Diese Stadt ist unser nächstes Reiseziel. Zusammenfassung: Bedeutung Speyers. Speyer ist die Kreishauptstadt der Rheinpsalz und die Bischofs- stadt dieses Kreises. Unter den Fabriken Speyers sind am be- denkendsten die Tabakfabriken. Über den Rhein führt eine große, breite Schiffbrücke, auf der auch die Eisenbahn den Strom über- schreitet. Im Hasen von Speyer laufen viele Schiffe ein und aus. Die Stadt Speyer treibt auch Handel.

7. Donaugebiet und Rheinpfalz - S. 197

1898 - Schwabach : Schreyer
— 197 — c. Woher kommt das Geld, welches man braucht, um Straßen zu pflastern, Schulhäuser zu bauen, Arme zu unterstützen? 1. Von den Besitzungen, welche die Stadt hat: Bürgermeister- holz, Felder, Park, Gasfabrik n. s. w. (Pachtgeld u. dgl.) 2. Die Stadt erhebt Zölle (Abgaben) an den vier Zollhäuschen; wofür? 3. Die Bewohner Schwabachs zahlen für die Stadt eine Steuer, Stadtsteuer — Gem ein deumlage. Ii. Ähnlich wie unsere Vaterstadt vom Bürgermeister verwaltet wird, so wird unser Vaterland vom König (z. Z. Prinz- rezenten Luitpold) regiert. a. Was unser König zu thuu hat. 1. Er schützt Eigentnnt und Leben der Bewohner des Landes: Richter — Gendarmen — Gefängnisse — Zuchthäuser. 2. Er sorgt für deu Verkehr in unserem Lande und fördert da- durch den Handel: Große Straßen, Eisenbahnen, Kanal, Rheinhasen, Post, Brücken u. s. f. Welche große Straßen führen durch Schwabach; woher — wohin? Welche Eisenbahn? — Aufsuchen der bedeutendsten Eisenbahnlinien und Knotenpunkte! — Schwabacher Post-Neubau u. f. f. 3. Er bekümmert sich um die Kirchen und Schulen. — Auf- bau und Verschönerung der Kirchen (Ludwig I.) — Geistliche, Lehrer — Prüfungen. — Welche Arten von Schulen kennt Ihr? u. s. s. — In der religiösen Verwaltung wird der König unterstützt: a) von 2 Erzbischösen und 6 Bischöfen für die Katho- liken. Bischofssitze: München u. s. w. b) von 1 Oberkonsistorium (München) und 3 Konsisto- rien (Bayreuth, Ansbach, Speyer) für die Pro - testanten. c) von den Rabbinaten sür die Israeliten. 4. Er fördert Kunst und Wissenschaft. Erinnerung an die Banwerke König Ludwig I. — Universitäten u. s. w. 5. Sorge für Arme, Kranke und Verunglückte (konkrete Fälle). — Armen- und Krankenhäuser — Geschenke — Anstalten für Blinde, Taube, Blöde. 6. Er sorgt sür die Sicherheit unseres Landes: Militär — Kasernen — Kriegsübungen (letztes Manöver) — Festungen — Lech- seld u. dgl. 7. Er setzt Beamte ein, sorgt, daß sie ihre Pflicht erfüllen u.f. f. Zusammenfassung und Einprägung. Georn " ' urt-'nstitut für inte z onale Seh u ! bu ■': ■ o rschung Drr.i,- - rg Schulbuchbibiiothek

8. Donaugebiet und Rheinpfalz - S. 198

1898 - Schwabach : Schreyer
— 198 — b. Wer unterstützt den König bei seiner Negierung? 1. Alle 2 Jahre versammeln sich in der Hauptstadt München viele Männer aus dem ganzen Lande; mit diesen pflegt er Beratung, wie alles am besten eingerichtet werden kann: Landtag — Landtags- abgeordnete. — Diese Abgeordnete werden gewählt wie die Ge- meindevertreter. Wie heißt der Abgeordnete sür unsere Gegend? — Gesetze — Gesetzbuch.*) 2. Der König hat sechs vornehme Beamte — Minister, die in der Hauptstadt wohnen. Aufgabe eines jeden! Berichterstattung — Schriftstücke — Unterschrist des Königs u. f. w.: Lau des- oder Staatsregieruug. 3. Da aber uuser Laud sehr groß ist, wird es zur leichteren Re- gierung in acht Kreise oder Regierungsbezirke eingeteilt. Aus- zählen und zeigen! — In der Hauptstadt des Kreises ist die Kreis- re gierung. Die Kreise sind wieder in Bezirksämter eingeteilt, z. B. Schwabach. Dem Bezirksamte sind alle kleinen Städte, Dörfer und Orte unterstellt, z. B. Roth a. S., Katzwang. — Größere Städte, wie Schwabach, Fürth, Nürnberg sind der Kreisregierung untergeordnet (Un- mittelbare Städte). — Klare Darstellung auf der Wandtafel. Zusammenfassung: Wer unterstützt unseren König bei der Regierung unseres Laudes? 1. Der Landtag (Gesetzgebung); 2. die sechs Minister (Staatsregieruugj; 3. die Kreisregierungen (Präsident); 4. die Bezirksamtmänner n. Bürgermeister. c. Woher das viele Geld kommt, das man braucht, um Soldaten zu halten, Beamte zu bezahleu, Eisenbahnen zu bauen n. s. w. 1. Eisenbahnen, Post, Kanal, viele große Wälder, Bergwerke, Steinbrüche, viele Heilquellen gehören nicht ein- zelnen Personen, sonderndem ganzen Volke, dem Staate; sie sind Staatseigentum. Was die Besitzungen des Staates ein- bringen (Eisenbahnsahrkarte, Vostmarken, Porto, Holz, Salz n. s. f.), fließt in die Staatskäffe. 2. Für die Waren, welche aus unseren südlichen und östlichen Grenzländern und aus anderen fremden Ländern nach Bayern gebracht werden, müssen besondere Steuern oder Zölle gezahlt werden. Dieses Geld kommt auch iu die Staatskasse. (Zollhäuser, Grenzwache.) *) Wir halten es für gut, von der Kaminer der Reichsräte auf dieser Stufe noch nicht zu sprechen, um die Schüler nicht zu verwirren.

9. Das Maingebiet - S. 75

1908 - Schwabach : Schreyer
— 75 — Straßenbahnen, ja ganze eiserne Brücken baut man in den Fabriken Nürnbergs. Zusammenfassung: Was in Nürnbergs Werkstätten und Fabriken hervorgebracht wird, c) Nürnberg als Handelsstadt. In den Fabriken Nürnbergs werden die Waren hundert-, tausend-, ja millionenfach erzeugt. Eine Nürnberger Fabrik fabriziert wöchentlich 85 000 Gros Bleistiite; eine andre Fabrik stellt jährlich an die 3 Milliarden Schuhnägel und Drahtstifte her. Das sind riesige Massen von Waren; dieselben können doch nicht alle die Nürnberger selber brauchen? Sie werden verkauft und in alle Welt verschickt. — Wie ehedem kommen Kaufleute aus aller Herren Länder und kaufen um große Summen Geldes Nürnberger Erzeugnisse. Lange Eisenbahnzüge trageu „den heimischen Fleiß in der Fremdlinge Land". Auch von den Schiffen des Ludwigska^a.ls werden Nürnberger Waren fortgeschafft. Am Kanath äsen kann man dem Aus- und Eiuladeu der Schiffe zusehen. Nürnberg treibt mit Er- zengnisfen seiner Fabriken einen großen Handel; Nürnberg ist eine bedeutende <^andjjjjjtadt. Aber die Nürnberger treiben nicht bloß mit den eigenen Waren Handel, sondern auch mit deu Waren, die aus benachbarten Städten und Dörfern kommen. Riesig ist der Hovfenkandel zu Nürnberg. Wie das kommt? Hopfenbau in der Nähe. — Aber nicht bloß der Hopfen, der in der Nähe gebaut wurde, wird auf dem Nürnberger Hopfenmarkt verkauft; auf diefeu Markt kommt der Hopfen ans allen Gegenden Deutschlands. Nürnberg ist der bedeutendste Hopfenmarft der Welt. Zusammenfassung: Nürnbergs Handel. Hanptzusammeu fassuug: Nürnberg heute. 1. Seine Lage und Größe; 2. Fabrikstadt; 3. Handelsstadt. Lob von N ürüberg. Wie vor 400 Jahren, gehört auch heute uoch Nürnberg zu Deutschlands schönsten und bedeutendsten Städten und es ist jetzt uoch des hohen Lobes wert, das ihm einst ein Dichter gespendet hat: „Wenn einer Deutschland kennen Und Deutschland lieben soll, Wird mau ihm Nürnberg nennen, Der edlen Künste voll. Dich, nimmer noch veraltet, Du treue, fleiß'ge Stadt, Wo Dürers Kraft^ gewaltet Und Sachs gesungen hat." Max v. Schenkendorf.

10. Das Maingebiet - S. 11

1908 - Schwabach : Schreyer
— 11 — Als wir den Heidenberg besuchten, sahen wir schon bei Kammer- stein das neu hergerichtete Schloß von Abenberg. Vorzeiten war es im Besitz zweier Brüder. Oft stritten diese an der Seite des Kaisers. Einer der Abenberger Grafen wurde im Kampfe durch einen Pfeil- schuß au der Ferse verwundet, so daß er heimreiten mußte iu sein Schloß. Lange schon war er im Sattel gesessen. Der Fuß schmerzte. Endlich gelangte der Ritter in ein herrliches Miesental. An einem silberhellen Brünnlein rastete der Müde. Hohe Bäume, aus dereu Wipfeln Vogelgesang erscholl, beschatteten die munter sprudelnde Qnelle. In dem frischen Wasser wnfch der Ritter die brennende Wunde. Dann tauchte er den Strumpf ein und ritt frohen Miltes weiter nach Abenberg. Als er zu Hause aus dem Bügel stieg, war der Fuß gesund. Weil es der Graf als eine Fügung Gottes betrachtete, daß er deu „Heilbronn" gefunden, gelobte er, an jener Stelle ein Kloster zu banen. Sofort wurde m't der Arbeit begonnen. Bald erhob sich die Kirche, das Wohnhaus für die Mönche, der Kreuzgang nud was foust zu einem Kloster gehorte*). Nach und nach beulten dort auch andere Leute Häuser und so entstand allmählich der Marktslecken „Kloster-Heilsbronn". 3. Zur Schwabachmündung. Ziel: Wir wollen mit der Schwabach bis zu ihrem Ende wandern **)! a) Überschauen wir zuerst nochmals den Weg des Schwabach- flnsses von seiner Quelle bis zu unsrer Stadt. Zusammenfassung: Die Schwabach eutfpriugt iu Klosterheils- bronn. Sie fließt uach Osten durch den Schwabachgrund. Sie berührt die Orte Rohr, Kottensdorf, Gustenfelden. Bei Unter- reichenbach nimmt sie rechts die Volkach auf und gibt links den Nadlersbach ab. Bei der neuen Brücke tritt sie in die Stadt ein. Bei der Spitalkirche nimmt sie den Nadlersbach wieder auf. b) Begleiten wir die Schwabach von der Spitalkirche weiter! Welches Aussehen hat ihr Wasser? Trüb, schmutzig. — Woher kommt dies? Beim Schlachthaus fließt Blut der Schlachttiere in die Schwabach. Von den Häusern an ihren Ufern geht ihr in zahlreichen Rinnen und Röhren unreines Abwasser zu. — Indem sie diese Un- reinigkeiten mit fortträgt, erweist sie der Stadt große Dienste. — *) Für den Geschichtsunterricht: „Im Klosterhof"; Adolf Lehmanns kulturhistorische Bilder (Leipziger Schulbilder-Verlag von F. G. Wachsmuth. Leipzig Preis des einzelnen Bildes roh 2,60 Mk., mit Leinwandrand und Ösen 2.80 Mk.) **) Wir setzen hier nnsre geographische Lehrwandrnng fort.
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