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1. Donaugebiet und Rheinpfalz - S. 26

1898 - Schwabach : Schreyer
— 26 — Ein Arbeiter zeichnet aus Platten mittels Lineal und Kohle Vierecke und hämmert mit einem kleinen Hämmerchen so lange aus den Strichen hin und her, bis die Steine die gewünschte Form haben. Aus diese Weise sind die Pflasterplättchen unserer Haustennen bearbeitet worden. Der dünnste Schiefer wird zu Dachplatten verwendet. Dabei sind fort- während Leute beschäftigt, die Abfälle an die Schuttwälle am Rand des Berges zu schaffen. Von den Steinbrüchen aus treten nun die Soln- hofer Steine ihre Reise zu Wasser und zu Land durch die ganze Welt an; denn überall begehrt man diese feinen, fchönen Steine, die man in der Güte fönst nirgends mehr findet. Soln Hofen ist durch feine Kalkplatten weltberühmt geworden. Zusammenfassung: Was die Soluhofer Steinbrüche liefern. In den Solnhofer Steinbrüchen bricht man den Kalk- schiefer. Dieser findet als Lithographieschiefer, zum Pflastern und Dachdecken Verwendung. Die Solnhofer Steine find weltberühmt. 6. Wie wohl diese einzelnen Schichten des Kalkschiefers entstanden sein mögen? Wie es wohl kommt, daß der Schiefer bald dünn, bald stärker ist und in ganz ebenen Flächen unter der Erde liegt? — Seht, ich bringe in dieses Glas Wasser gelben Sand, schüttle tüchtig und lasse das Wasser eine Zeit lang ruhen*). Was bemerkt ihr? Der Sand setzt sich zu Boden und bildet eine Schicht. — Nun pulverisiere ich etwas Kreide, nicht so viel, wie ich vorhin Sand genommen habe, werfe diese in das Wasser und stelle es wieder ruhig hiu. Was seht Ihr? Auch die Kreide setzt sich zu Boden und bildet eine Schicht. — Vergleicht diese Schicht in bezug aus ihre Dicke mit der vorigen! Etwas dünner. — Warum? Weil es weniger Kreide war als Sand. — Jetzt werfe ich nun dieses kleine Schneckenhans ins Wasser! Es sinkt unter. — Nun schütte ich noch blauen Sand ins Wasser! Auch er setzt sich zu Boden und bildet eine Schicht. — Und unser Schneckenhaus? Dieses befindet sich zwischen der weißen und blauen Schicht eingeschlossen. Wie viele Schichten seht Ihr jetzt im Glas? Drei. — Wie sind diese entstanden? Aus dem Wasser abgesetzt. — Wie werden die Schichten, wenn wir das Wasser abgießen und das Glas im Zimmer stehen lassen? Fest, hart. Der Solnhofer Kalkschiefer bildet nuu auch solche Schichten. Wie werden wohl diese entstanden sein? Auch sie haben sich aus dem Wasser abgesetzt. — Ja, dort, wo jetzt der Jura ist, war vor vieleu, vielen Jahren ein großes, großes Meer. Dieses Meer war sehr reich an Muscheln, Schnecken, Seesternen, Seeigeln, Fischen und sehr großen Ei- dechsen. Die Kalkschalen und Knochen der Millionen Tiere, die im Laufe der Jahrhunderte starben, sanken mit dem Kalkschlamm auf *) Dieses Experiment machen wir am besten einige Tage vvr dieser Lektion, vielleicht am Schluß des Unterrichts.

2. Donaugebiet und Rheinpfalz - S. 44

1898 - Schwabach : Schreyer
— 44 — dem reichgeschmückten Reichssaale. Hier wurden Jahrhunderte lang Reichs- tage abgehalten. In den Gewölben befinde: sich die mit schrecklichen Folterwerkzeugen ausgerüstete Folterkammer. Dem Rathause gegenüber steht das Dollingerhaus mit dem Dollingersaal. In letzterem erblickt man an einer Wand die Abbildung eines schweren Kampfes zwischen zwei Rittern. Die (Sage*) weiß uns darüber folgendes zu erzählen: Einst durchzog Deutschland ein riesenhafter Heide aus Uugaru, Namens Krako. Er war 10 Schuh groß. Sein Helm wog 20 Pfund, sein breites Schwert maß 3 Ellen, seine Lanze war dick und lang wie ein Baum. Seine Brust schützte ein Gewand aus der dickeu Haut eines Elesanten. Der Riese forderte jeden Ritter zum Zweikampf heraus und blieb immer Sieger; denn er stand im Bunde mit dem Teufel. Schrecken verbreitete sein Name. — So kam er auch gelegentlich der Hochzeit des Herzogs uctch Regeusburg, eben als Kaiser Heinrich der Vogelsteller dort seinen Reichstag hielt. Höhnisch sorderte er die den Kaiser umgebenden Ritter zum Kampf heraus. Keiner wollte es wagen. Das that dem Kaiser über die Maßen leid. — Ein Regensburger Bürger, Hans Dol- linger, der eben im Gefängnis faß, erfuhr dies. Er ließ den Kaiser bitten, ihm den Kampf mit dem prahlerischen Ungarn zu erlauben. Eiligst schickte ihm der Kaiser einen ehernen Schild, ein scharfes Schwert und ein schnelles Roß. Der Kampf begann.**) Zweimal wurde der brave Dollinger in den Sand gestreckt. Da bat er den Kaiser um ein Kruzifix, um dem Höllenfürsten die Macht zu nehmen. Beim dritten Anrennen flog Krako weithin in den Sand, sein Lästermund verstummte für immer. Der Kaiser machte Dollinger zum Ritter. Zusammenfassung: Dom, Rathaus, Dollingerhaus. Regensburg besitzt einen herrlichen Dom, welchen König Ludwig I. vollendete. Im alten Rathaus befinden sich der prächtige Reichs- saal und die schauerliche Folterkammer. Das Dollingerhaus er- innert an den tapfern Dollinger. 6. Zur Walhalla. Lehrmittel: Eine Abbildung von der Walhalla. Wir besuchen heute von Regensburg aus eiu berühm- tes Bauwerk Ludwigs I. Welche Bauwerke Ludwig I. sind uns schon bekannt? Regensburger Dom (Vollendung), Besreiuugshalle, Ludwigskanal, Pompejannm. — Ihr seht, Ludwig I. hat geru fchöne Bauwerke aufgeführt. Eiu solches er- reichen wir auch heute von Regensburg aus. *) Nach: Weiß und Blau. **) Kulturhistorisches Bild von Lehmann: Das Turnier.

3. Donaugebiet und Rheinpfalz - S. 133

1898 - Schwabach : Schreyer
Fugger. Vor ungefähr 500 Jahren war ein armer Weber, Namens Hans Fugger, nach Augsburg gezogen. Durch Fleiß, Geschicklichkeit und Sparsamkeit erwarb er sich Ansehen und Vermögen. Unter seinen Nach- kommen vermehrte sich der Reichtum des Fugger'scheu Geschlechts in ungeheurem Maße. Sie ließen ihre Waren auf allen Handelsstraßen in die Welt gehen; sie sandten sogar eigene Schiffe übers Meer. Ihre palastähnlichen Häuser waren außen mit Bildern bemalt, im Innern strotzten sie vou Gold. Der Kaiser machte die Fugger zu Grafen; gar manchmal Ueheu sie ihm oder andern Fürsten große Summen Geldes. Einst besuchte Kaiser Karl V. deu Grasen Anton Fugger. Das prachtvolle Zimmer, in dem der Kaiser bei dem Grasen saß, war dem hohen Gast zu Ehren mit Zimmtholz geheizt. Der reiche Fugger hatte dem Kaiser 800 000 Gulden geliehen und soll nun die Schuldverschreibung des Kaisers ins Feuer geworfen haben. „Dieses Feyerlein dünkte dem Kaiser gar lustig." Zusammenfassung. Augsburg als alte Handelsstadt; die Fugger. 6. Wenn wir heute durch Augsburgs Straßen gehen, so halten wir bewundernd an manchem Bauwerk still, das in jener Zeit entstan- den ist, da Augsburg eine der reichsten Handelsstädte war. Da sehen wir einen altehrwürdigen Dom; schon vor 900 Jahren (995) wurde mit seinem Bau begonnen. Das Innere enthält manche Kunstwerke. Was wohl? Altäre, Bilder, Glasgemälde. — Das Rathaus ist eines der schönsten in Deutschland. Es ent- hält einen großen, prachtvollen Prunksaal, 32 m lang, 17 m breit, 14 m hoch. (Vergleichen mit den Maßen des Schulzimmers oder eiues bekannten Saales!) Er heißt der „goldene Saal"; seine Wände und namentlich die Decke, die nicht durch Säulen gestützt ist, sondern frei hängt, sind mit Bildern und Goldverziernngen reich geschmückt. Welchen Zweck hat wohl der Saal? Feste bei Anwesenheit von Fürsten n. s. w. Jeder, der nach Augsburg kommt, schaut sich auch die Fuggerei an. Das ist eine kleine Stadt für sich mit 4 Thoren, 0 Straßen, 1 Kirche und 53 Häuslein mit je 2 Wohnungen. Darin können arme Familien sehr billig wohnen. Sie zahlen jährlich bloß 3,43 Mk. Haus- zins. Die Fuggerei ist also eine Stiftung für arme Leute. (Erinnerung an die Stiftungen des Heimatortes, aus denen die Armen Kleider, Kar- tvffeln, Kohlen n. dgl. bekommen!) Die Anstalt heißt Fuggerei nach ihrem Stifter Jakob Fugger. Auch viele andre Fugger verwendeten einen Teil ihres Reichtums dazu, durch wohlthätige Stiftungen die Not der Armen zu lindern. Zusammenfassung: Dom, Rathaus, Fuggerei. e. Heute ist Augsburg mit feinen 75 000 Einwohnern die dritt- größte Stadt unseres Vaterlandes. (Die zwei größten?) Es ist auch

4. Donaugebiet und Rheinpfalz - S. 153

1898 - Schwabach : Schreyer
— 153 — b. Kudwigshafen. Welche Stadt ist unser heutiges Reiseziel? Ludwigshasen. — Zeigen! — a. Was sagt unsere Karte über die Lage dieser Stadt? Ludwigshafen liegt nördlich von der alten Kaiser st adt Speyer am linken Rheinufer. Gegenüber von Ludwigshafen liegt die badische Stadt Mannheim. Bei Mannheim mündet der Neckar in den Rhein. In Ludwigshafen laufen drei Eisenbahnlinien Zusammen. Ludwigshasen! Was denkt Ihr über diesen merkwürdigen Namen? Aussprache der Schüler; anknüpfend hieran: Als man vor 5 0 Jahren in die Schule ging, fand man aus der Landkarte die Stadt Ludwigshafen noch nicht verzeichnet; denn damals bestand diese Stadt noch gar nicht. Was denkt Ihr über das Alter von Ludwigshasen? Junge Stadt. — Seine Entstehung verdankt Ludwigshasen dem „Retter des Doms zu Speyer", dem Erbauer der Wal- halla und des Ludwigskanals. Nach dem Plane König Lud- wigs I. wurde die Stadt vor 50 Jahren (1843) angelegt, wo- bei sie ihren jetzigen Namen erhielt. Aus einem unansehnlichen Orte mit etlichen hundert Einwohnern erwuchs in kurzer Zeit eine Stadt, die heute über fünfmal so groß ist wie unser Schwabach, also über 40000 Einwohner zählt. Sie ist jetzt die größte Stadt der Pfalz. Zusammenfassung: Lage und Entstehung vou Ludwigs- Hasen: Ludwigshasen liegt am linken Rheinnser gegenüber der badischen Stadt Mannheim und der Neckarmündung. In Ludwigshasen lausen drei Eisenbahnlinien zusammen. Ludwigshasen ist eine junge Stadt; denn sie besteht erst seit 50 Jahren. König Lud- wig I. von Bayern war ihr Gründer. Heute ist sie fünfmal fo groß als unsere Vaterstadt und zählt 40 000 Einwohner. b. Warum wohl Ludwigshasen in so kurzer Zeit so groß geworden ist? Aussprache der Schüler. — Was Ludwigshafeu fo rasch groß werden ließ, sagt uns das zweite Wort seines Namens; wie heißt es? Hasen. — Inwiefern? Die Schüler werden angeregt, die Antwort selbst zu finden. Als Ergebnis der gemeinsamen Arbeit von Lehrer und Schülern wird festgestellt: Ludwigshasen verdankt sein rasches Wachstum seiner Lage. Die Stadt liegt am Rhein und gegenüber der Neckarmündung. Aus dem Rhein und Neckar sahren viele Schisse, bringen Waren und nehmen andere wieder mit sort. Die Lage von Ludwigshafen ist für den Handel sehr günstig. Deswegen baute man in Lud- wigshaseu einen großen Rheinhasen, in welchem die Schisse an-

5. Donaugebiet und Rheinpfalz - S. 166

1898 - Schwabach : Schreyer
— 166 — 2. Zweibrück en. Viele Westricher suchen auch Arbeit und Verdienst in der Sadt Zweibrücken. Zeigen! — Bestimme die Lage! — Zweibrücken be- sitzt viele Fabriken; in denselben werden insbesondere Maschinen, Werk- zeuge und Papier hergestellt. — Von den umliegenden Höhen aus erscheint Zweibrücken samt drei mit der Stadt durch Gärten und Häuser verbundenen Dörfern von ansehnlicher Größe. Ehemals war Zweibrücken die Residenz von Herzogen, deren Schloß heute als Justizpalast (Gerichtsgebäude) dient. In dem stolzen Ban der Alexander- kirche ruhen viel Zweibrückener Herzoge aus dem Hause Mit- telsbach. Zusammenfassung: Zweibrücken war ehemals eine Herzogsstadt, heute ist es eine Fabrikstadt. An die Zeit der Zweibrückener Herzoge erinnert auch folgende liebliche Pfälzer Sage: ' Emma, die fromme Gemahlin des Grafen Ruprecht in Zweibrücken, kannte kein größeres Vergnügen, als den Armen zu helfen. „In eigener Person besuchte sie die Hütteu der Armut, um Hungrige zu speisen und Kranke zu laben. Aber ihr Gemahl, Gras Ruprecht, war ein rauher und hartherziger Herr". Er sagte, es sei für eine vornehme Frau unpassend, die Winkel der Armut und des Elends auszusuchen, und ver- bot es ihr mit harten Worten. Doch die gute Gräfin konnte der hilss- bedürftigen Armen und Kranken nicht vergessen; deshalb suchte sie die- selben verstohlens, ohne Erlaubnis ihres Mannes auf und erfreute sie durch ihre milden Gaben. An einem kalten Wintertage wollte sie nun wieder einen armen, kranken Mann besuchen. Eiu Körbchen, gefüllt mit Wein und gnten Speisen, hing ihr am Arm. Da begegnete ihr auf der Schloßtreppe der Graf. »Zornig fuhr er die fanfte Frau an: „Was trägst du da?" Die Frau erschrak, und in ihrem Schrecken sagte sie: „Rosen". Und es war doch mitten im Winter. „Was? Jetzt Rosen?" rief der Gras. „Die möcht ich auch sehen!" Rasch riß er ihr den Korb vom Arm und hob den Deckel auf. Aber, o Wunder! Das Körbchen war gefüllt mit frischen, duftenden Rosen. Der Graf erstaunte und sah bald seine Ge- mahlin, bald die Rosen an. Endlich saßte er sich und sprach: „Jetzt erkenne ich, welch edle Frau ich besitze. Du bist eiu Engel. Verzeihe mir! Du wirst mich in Zukunft anders finden!" — So war es auch. Graf Ruprecht wurde so wohlthätig wie feine gute Gemahlin Emma. Von der Schloßtreppe, auf der diese wunderbare Begebenheit ftattgefun- den hat, ist keine Spur mehr da. Aber das Pfälzer Volk nennt noch heute die Stelle, wo sie gestanden, die Rosentreppe. — Zusammenfassung: Di e Sage von der Rosentreppe. —

6. Donaugebiet und Rheinpfalz - S. 25

1898 - Schwabach : Schreyer
den Bewohnern des Altmühlthales das Christentum. Das Siegel des Klosters ist noch unversehrt vorhanden und gibt uns ein Rätsel ans: Es zeigt einen Esel und eiueu vou ihm geschlagenen und zu Tode gebisseneu Wolf. — Seht, einmal soll dem Sola, als er auf einem Esel ritt, ein erschrecklicher Wols begegnet sein. Der Esel war darüber, wie man sich denken kann, sehr erschrocken, und wollte nicht mehr von der Stelle. Da befahl ihm Sola, den Wols anzugreifen. Mutig ging nun der Esel vor, schlug den Wolf mit den Füßen und erwürgte ihn. Zusammenfassung: Der hl. Sola in Soluhofeu. An der Altmühl liegt Solnhofen. Dieser Ort wurde vou dem Glaubens- boten Sola gegründet. Sola war eiu Schüler des heiligeu Bouisazius. c. Soluhosen ist die Heimat der weißen Dachplatten, die wir aus unserer Fahrt gesehen, der viereckigen Steine, womit der Boden unserer Kirche und unsere Hausflur belegt ist, der feinen Platten, die man in der hiesigen lithographischen Anstalt zum Steindrucken nötig hat. Um Zu den Brüchen zu gelangen, aus denen diese Steine genommen werden, müssen wir eiueu ziemlich steileu Berg erklimmen. Doch in ganz kurzer Zeit ist die Höhe genommen. Oben angelangt, glauben wir, plötzlich in eine unübersehbare Winterlandschaft gekommen zu sein, so blendend weiß sind die Steine. Dieselben lagern teils in mächtigen Vertiefungen, teils erheben sie sich in ansehnlichen Hausen. Ein kleines Dorf von niederen, aber freundlichen Hütten dehnt sich an einer breiten Gasse aus. Und da obeu wimmelt und schafft es, wie in einem Ameisen- oder Bienenstaat, und siuubetäubendes Klirren, Klopfen und Klappern fchlägt an unser Ohr. Zusammensassuug: Was sieht der Wanderer zuerst in den Steinbrüchen von Solnhosen? In der Nähe von Solnhosen liegen auf der Höhe des Jura die Solnhofer Stein- brüche. Diese sehen ganz weiß ans. Dort arbeiten viele Menschen. Treten wir näher hinzu, um die Arbeiten genauer zu beobachten. An verschiedenen Stellen sind Männer mit Pickel und Schaufel damit beschäftigt, Rafeu, Erde und Schutt abzuheben und in bereitstehenden Karren wegzuschaffen. Lange Schuttwülle, die sich am Raud des Berges hinziehen, find Zeugen dieser Thätigkeit. Dazwischen stehen Arbeiter in tiefen Gruben, deren Wände aus mehreren verschieden starken Schichten von Kalkschiefer aufgebaut sind. (Zeichnung!) Mit dem starken Hebel- eisen uehmen sie Schicht um Schicht ab und schaffen sie in Schieb- karren zu den Hütten, wo sie weiter verarbeitet werden sollen. Dort wählt ein Arbeiter die stärksten und schönsten Steine aus und schleift sie mit seinem Sand und Wasser glatt. (Experiment!) Das gibt Steine für den Steindrucker. Was nicht Lithographiestein ist, wird zu Tischplatten, Fenstersimsen, Ofen ste inen, Grabsteinen, Briefbeschwerern und manchen andern Gegenständen zurecht gemacht.

7. Donaugebiet und Rheinpfalz - S. 27

1898 - Schwabach : Schreyer
— 27 — den Meeresboden. Denkt an unser Glas! Was ist nun mit diesem Kalkschlamm geschehen? Er hat eine Schicht gebildet. — Wann gab es eine dicke Schicht? Wenn viel Schlamm vorhanden war. — Wann eine dünne? — Denkt an unser Schneckenhaus! Was geschah mit den Tieren, die zu Bodeu sanken? Sie wurden von einer späteren Schicht zugedeckt. Sie wurden von zwei Schichten eingeschlossen. — Sie müssen also doch wohl noch darinnen sein. Seht, wenn die Ar- beiter in den Solnhoser Steinbrüchen eine Platte von der andern wegnehmen, so finden sie häufig versteinerte Tiere: Wasserjnng- fern mit ausgespannten, nnverkrüppelten Netzflügeln, Fische mit glän- zenden Schuppen und Flossen, Krebse mancherlei Art, riesige Schnecken, Seesterne, fliegende Eidechsen, Tiere, halb Fisch, halb Vogel n. a. (Vor- zeigen von Versteinerungen!) Wann müssen diese Tiere gelebt haben? Vor vielen tausend Jahren. — In welchen Teilen des Jura haben wir auch Versteinerungen gesunden? Staffelberg, Hesselberg. — Man findet solche im ganzen Jura. — Wie ist also der Jura entstanden? Abgesetzt aus dem Wasser. — Wo ist aber das Jurameer hiugekommeu? Es hat sich verlaufen. — Und der Kalkschlamm? Er ist zu Kalkstein geworden. Zusammenfassung: Entstehung des Jura. Früher breitete sich an Stelle des Jura eiu großes Meer .aus. Dasselbe war reich an Tieren. Die Kalkschalen und Knochen derselben sanken in den Kalkschlamm. Aus diesem sind die Kalksteine entstanden. In denselben findet man versteinerte Tiere. 6. Lange Zeit war nun der schöne Kalkschieser bei Solnhosen unter der Erde verborgen. Wer die schönen Steine zum erstenmal gesunden, wer sie entdeckt hat, davon wollen wir in der nächsten Lesestunde lesen: Siehe deutsches Lesebuch: „Der Solnhoser Knabe" von Stöber. Zusammeusassung: Kurze Wiedergabe des Stückes, etwa in folgender Weise: Eine arme Witwe zu Soluhofen hatte einen Sohn. Dieser mußte auf den umliegenden Bergen die Ziegen des Dorfes hüten. Der kleine Hirtenknabe spielte dabei öfters mit herumliegenden Schiefersteinen. Er rieb sie aneinander und saud, daß man sie sehr glatt machen könne. Der Bube war ein denkender Kops. Darum nahm er Sand, damit das Reiben und Glätten noch besser ging. Die Steine wurdeu blank und fein. Daun gab er ihnen mit einem kleinen Hämmerchen eine viereckige Form. Mit solchen sauberen Platten wollte er den Boden seines kleinen Wohnstübchens belegeu. Zur selben Zeit war in dem benachbarten Eichstätt die Domkirche erbaut worden. Lange beriet man, mit welchen Steinen man den Fußboden der Kirche belegen wolle. Davon hörte der Hirtenknabe. Mit einigen seiner Platten wanderte er nach Eichstätt und zeigte sie dem Bischof. Diefem gefielen die Steine, und die Kirche wurde damit ge- pflastert. Seit dieser Zeit waren die Solnhoser Steine bekannt.

8. Donaugebiet und Rheinpfalz - S. 47

1898 - Schwabach : Schreyer
— 47 — B. Begleichung. 1. Oberpfälzifche Hochebene und Heimat. 2. Reg nitz- und Raab gebiet: Quellflüsse, Richtuug (Ab- dachung), Mündung, Gebirge, Bodenerzeugnisse und -schätze, Wohnorte. 3. Jura. Ausdehnung: Franken- und Schwabenjura (Wörnitzdurchbruch). Frankenjura: Teile, Berge, Flüsse, Bodenschätze, Entstehung (Versteinerungen). 4. Jura und Rhön: Jurameer — feuerspeiende Berge; Entstehung. C* Anwendung (und zur Konzentration). 1. Darstellung des Raab gebiet es im Sandkasten. 2. Übuugsfragen und Aufgaben. 3. Naturkunde: Der Karpfen. Das Eisen. Die Porzellanerde. 4. Lesen: Deutsche Treue. Kaiser Ludwig und der fromme Schweppermann. Seyfried Schweppermann. 5. Au ff atz: a. Das Naab gebiet. b. Deutsche Treue. c. Der tapfere Dollinger. 6. Die Walhalla. s. Vom Brücken Männchen. Die beiden Städte Regensburg und Stadtamhof find durch eine lange steinerne Brücke miteinander verbunden. Diese wurde vor mehr als siebenhundert Jahren von dem Herzog Heinrich dem Stolzen erbaut. In der Mitte des Geländers der Brücke steht das Brückenmännchen, wel- ches die Hand zum Schutz gegen die heißen Sonnenstrahlen über seine Augen hält und zum Dom schaut. In der andern Hand trägt es einen Zettel mit der Inschrift: „Schuck, wie heiß!" Die Sage erzählt von demselben folgendes: Der Baumeister der Brücke und der Dombaumeister legten zu gleicher Zeit den Grund der Bauwerke. Als sie einige Wochen gearbeitet

9. Donaugebiet und Rheinpfalz - S. 7

1898 - Schwabach : Schreyer
— 7 — eine Stunde lang dahinzieht. Wir verlassen das freundliche Wörnitzthal und steigen aus blumigen Rainen zwischen wohlbestellten Feldern am Fuß des Berges auswärts. Fetter, glänzender Ackerboden lohnt die fleißige Arbeit des Hesselbergbauern mit reichlichem Ertrag; goldener Weizen füllt seine Scheunen. — Allmählich verschwindet ein Fruchtseld nach dem andern. Wir schreiten jetzt einen steilen, kahlen Hang empor. Wilde Wasserbäche, die bei Regengüssen den Berg herabrauschen, haben tiefe Risse und Rinnen in den Abhang gerissen. Deutlich sehen wir an diesen Wasserrinnen, wie über allerlei rostgelbem Gestein eine hohe, schwere Lehmschicht lagert; kurzes halb verdorrtes Gras überzieht den schweren L e 11 e n b o d e n. Einst suchte man aus Hesselberggestein Eisen zu gewinnen, und wenn wir einer uralten Sage Glauben schenken woll- ten, so sänden wir im Hesselberg reiche Schätze von glänzendem Silber. — Je höher wir steigen, desto steiler und kahler wird der Berg. Halb vergilbte Grasspitzen gucken schüchtern zwischen weißschimmernden Steinplatten hervor. Dieselben liegen teils zerstreut umher, teils sind sie zu hohen Haufen aufgetürmt; ein flüchtiger Berghase, der über solche Steinhaufen setzt, bringt die glatten Steine schon ins Rutschen. Betrachtet man diese Steine genauer, so entdeckt man in denselben eine Unmenge von versteinerten Tierchen, wie Schnecken, Fische u. dgl. Wo haben wir solche Versteinerungen schon gesehen? Staffelberg, Banz*). — Was uns wohl diese Versteinerungen alles erzählen könnten! — End- lich erreichen wir des Berges Rücken. Wir sind eine gute Stunde gestiegen; der Hesselberg ist 700 in hoch. Z u s a m m e u s a s s u n g: Zur Höhe des Hesselberges. Ju seinem untersten Teil ist der Hesselberg sehr srnchtbar. An den steilen Hängen dagegen wächst wenig. Im Berg sollen Silberschätze ver- borgen sein. Aus dem Hesselberg gibt es viele Versteinerungen. c. Aus der Höhe des Berges umweht uns frische, fast kalte Lust. Der Rücken ist fast ganz kahl. Deutlich sehen wir jetzt, daß der Hesselberg aus zwei Teilen besteht, die durch eine tiefe Einfenknng (Sattel) von einander getrennt sind. Ohne diese Einsenknng wäre der Berg- rücken eine hochgelegene Ebene. — Die Aussicht von der Höhe unseres Berges ist großartig. Nach allen Himmelsrichtungen können wir unsere Blicke schweifen lassen; denn der Hesselberg hängt mit keinem Ge- birge, keinem Berg zusammen. Ganz srei, allein erhebt er sich über ein welliges Land. Gegen Nordwesten begrenzen die Berge der Frankenhöhe unseren Blick. Das Altmühlthal entlang gleiten unsere Augen herab an Wäldern, Mühlen, Dörfern und Städten bis gen Günzenhausen, wo es zwischen den Jurabergen verschwindet. Droben im Nordosten bemerken wir die Kaiferburg zu Nürnberg und die Nürnberger Schweiz. Weit im Westen winken gewaltige Berg- *) I. Teil, S. 79.

10. Donaugebiet und Rheinpfalz - S. 13

1898 - Schwabach : Schreyer
\ — 13 — vor jedem Angriff. Da wollte sie ein Öttinger Gras mit List in seine Gewalt bringen. Er versprach einem Thorwächter 100 schwere Gulden, wenn er in einer bestimmten Nacht das Thor offen lasse, damit er in die Stadt eindringen und die schlafende Bürgerschaft überrumpeln könne. Geldgier machte den Thorwächter wirklich zum Verräter. An dem be- stimmten Tage, es war im kalteu Januar, stieg er spät abends herab vom hohen Turm, lehnte das schwere Thor zu, steckte den eisernen Schlüssel ins Schlüsselloch, sperrte aber nicht ab. Klopsenden Herzens stieg der Verräter die vielen Stuseu hinauf zu seinem einsamen Turmstüblein. Je- den Augenblick konnte der Öttinger Gras mit seinen Scharen in die friedliche Stadt einbrechen, — und die 100 Gulden waren sein. Zum guten Glück aber kam einer Frau ihr settes Schwein aus. Schnurstracks rannte es gegen das Thor — und hinter ihm voll Angst die Frau. Da — plötzlich war der Flüchtling verschwunden. Er war durch das offene Thor entkommen. Entsetzt hielt die überraschte Frau inne: das Thor offen! zur Nachtzeit? Verrat? — Da öffnete sich hoch oben am Turm ein Fenster und der Thorwächter guckte herab. Zoruig schrie da unsere Frau hinaus: „So G'sell, so!" Daun lief sie, was sie laufen konnte, zum Bürgermeister und erzählte alles. Rasch ward das Thor geschloffen. Umsonst kamen die Öttinger angeritten; mit langer Nase mußten sie wieder abziehen. Der Verräter aber erhielt seinen verdienten Lohn. — Seit jener Zeit ruft in Nördlingen nachts jede halbe Stunde der Wächter hinaus zum Turmhüter: „So G'sell, so!" und von droben schallt als Antwort nieder: „So G'sell, so!" — Zusammenfassung: So G'sell, so! e. Das Ries, ein alter Seeboden. Warum die Riesebene so große Fruchtbarkeit besitzt? Guter Boden, mäßig warmes Klima, Wasser. 1. Wie der Bamberger Kessel, zeigt das Ries einen setten, sast schwarzen Ackerboden, oft mehrere Meter tief. Am besten sieht man das, wenn die Rieser einen Bruuuen graben. Unter der schwarzen Ackererde stößt man auf gelbbraunen Letten (Lehm); in demselben findet man ein Lieblingsspielzeug der Rieser Mädchen: zahlreiche Kiesel- steine, die vom Waffer abgeruudet sind. Unter dem Letten liegt eine starke Schicht blau schwarzen Thons. An manchen Orten steigt aus dieser Thonschicht schweselhaltiges Wasser empor, das nach sanlen Eiern riecht. Trotzdem suchen bei Wemding und Nördlingen kranke Leute durch Bäder in diesem schwefelhaltigen Wasser Heiluug. — Gräbt man noch tiefer unter den Lehm hinab, so entdeckt man große Flöze (Erklären!) von Braunkohlen. (Vorzeigen!). „Am Rande der Riesebene tritt der Fels- und Steinboden deutlich zu Tage. Hier erkennt man au zahlreichen Steinbrüchen, daß die umliegenden Höhen vorzugsweise aus Kalkstein bestehen. Der-
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