Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Donaugebiet und Rheinpfalz - S. 132

1898 - Schwabach : Schreyer
a. Nach welcher Richtung führt uns die Bahn? Nach Osten. - In welches Flußthal kommen wir? Jllerthal. — An der Jller liegt hier eine größere Stadt. Lies ihren Namen! Kempten. — Kempten ist die wichtigste Stadt im Algän. Die meisten Erzeugnisse desselben (Sennbutter, Käse, Bretter u. s. w.) werden in diese Stadt gebracht. Kempten verkaust die Waren weiter; es treibt damit Handel. Kempten hat große Fabriken, z. V. Webereien und Spinnereien; auch Papier und Zündhölzer werden dort gemacht. Zusammenfassung: Kempten, die wichtigste Stadt im Algäu. d. In welches Flußthal führt uns die Bahn weiter? Wertachthal. - Zeige den Fluß von der Quelle bis zur Mündung! In welchen Fluß mündet die Wertach? Lech. — Zeige diesen Fluß! — Im Mündungs- dreieck des Lech und der Wertach liegt die Stadt, der unser Besuch gilt. Lies ihren Namen ans der Karte! Augsburg. — Auf unserer Fahrt haben wir links und rechts keine Berge gesehen. Durch was für eine Gegend sind wir also gefahren? Ebene. Die Stadt Augsburg hieß ursprünglich Angnstusburg und zwar zu Ehren des römischen Kaisers Angnstns. Ein Sohn dieses Kaisers gründete nämlich einige Jahre vor Christi Geburt diesen Ort. Das alte Augsburg war eine prächtige römische Stadt, geschmückt mit Denkmälern, Altären und Tempeln. Da es für die Römer eine wichtige Festung war, verbanden sie es durch Straßen mit andern Teilen ihres Reiches. (Eine Straße führte z. B. zur Teufelsmaner.) Man findet heute uoch in Augsburg beim Graben von Kellern und dgl. Gegen- stände aus der Römerzeit, z. B. Gefäße, Münzen, Schmuckfachen n. a.; sie werden in einem Museum aufbewahrt. An den Ursprung der Stadt erinnert auch einer von den schönen Kunstbrunnen, welche die Straßen und Plätze des heutigen Augsburgs zieren. Er trägt aus einer Marmorsäule das Standbild des Kaisers Angustus und heißt Angnstus- b r u n u e u. Zus a mm eus assu u g: Augsburg als Römerstadt. c. Als in späteren Jahrhunderten das römische Reich zu Grunde ging, verfiel auch das römische Augsburg. An seiner Stelle entstand eine neue Stadt. Auch dieses Augsburg erlaugte bald eine große Bedeutung und wurde später eine mächtige freie Reichsstadt. Vor einigen Jahr- Hunderten war Augsburg neben Nürnberg der bedeutendste Handels- platz Deutschlands; denn wichtige Handelsstraßen berührten die Stadt. Aus dem Süden brachten die Frachtwägen der Kanslente Südfrüchte, fremde Gewürze, kostbare Stoffe u. f. w., die von Augsburg aus weiter nach Norden geschafft wurden. Anch mit Angsbnrger Waren, besonders mit Tuch, wurde Handel getrieben. Unermeßlicher Reichtum häufte sich in der Handelsstadt an. Zu den reichsten Handelsherren gehörten die

2. Donaugebiet und Rheinpfalz - S. 154

1898 - Schwabach : Schreyer
— 154 halten, Waren ein- und ausladen können. Ludwigshasen wurde eine Hafenstadt, eine Handelsstadt am Rhein. Noch bedeutender wurde der Handel der jungen Stadt am Rhein, seitdem Eisenbahnen von allen Richtungen in die Stadt führen und eine Fabrik uach der andern entstand. Heute künden die vielen, vielen rauchenden Fabrikschlöte dem Reisenden an, daß Lud- wigshafeu auch eine bedeutende Fabrik st adt geworden ist. Unter den Fabriken in Ludwigshasen verdient besonders eine genannt zu wer- den, die badische Anilin- und Sodasabrik (kurze Erklärungen), in der gegen 5 000 Arbeiter beschäftigt sind. Sie dehnt sich im Norden von Ludwigshafen den Rhein entlang ans und bildet mit den vielen netten Arbeiterwohnungen eine Stadt für sich, wie die Fnggerei in Augsburg. Diese Färb- und Sodasabrik ist die größte ihrer Art aus unserem Erdteil. Die Erzeugnisse dieser Riesenfabrik, sowie die vielerlei Waren, die in den andern Fabriken hervorgebracht werden, auch die Bodeufrüchte des Pfälzer Landes werden durch hunderte von Schiffen und Eisenbahnzügen in die weite Welt geführt. — Zu den Sehenswürdigkeiten Ludwigshafens gehört die große eiserne Brücke, welche das bayerische Ludwigshafen mit feiner badischen Nach- barstadt Mannheim verbindet. Diese Brücke, ein Riesenbau, ruht bloß aus einem Pfeiler, den man kunstvoll mitten in das Bett des rauschen- den Rheines baute. Diese Rh ein brücke ist so breit, daß über die- selbe zwei Eisenbahnzüge nebeneinander fahren können sdoppelgeleife); außerdem kann man mit der elektrischen (Pferde-) Bahn über die Brücke gelangen oder zu Fuß hiuüberspazieren. Wer diese Brücke überschreiten will, muß in Ludwigshafen etliche Pfennig Brückenzoll entrichten. Warum wohl? — Zusammensassung: Bedeutung von Lndwigshafen. Ludwigshasen verdankt fein rafches Wachstum seiner Lage. Die- felbe ist sehr günstig für den Handel. Im großen Rheinhasen der Stadt halten jährlich viele hundert Handelsschiffe. Ludwigs- Hafen ist eine große Handelsstadt. Dieselbe hat auch viele große Fabriken. Ludwigshafen ist eine bedeutende Fabrikstadt. Von allen Seiten laufen Eisenbahnen in Lndwigshafen zusammen. Mit seiner Nachbarstadt Mannheim ist Lndwigshafen durch eine riesige eiserne Brücke verbunden. c, Gcrmersheim. Welche pfälzische Rheinstadt haben wir nun noch zu besuchen? Ger Mersheim. — Zeigen! — Wie kommen wir von Ludwigshafen nach Germersheim? Schiff — Eifenbahn. — Was sagt uns die Karte von Germers heim? Germersheim ist eine Festung. - Gewaltige Erdwälle und dicke Mauern, die die Stadt umgürten, seste Thore, Kauoueu, Kasernen und Soldaten aller Art er-

3. Das Maingebiet - S. 51

1908 - Schwabach : Schreyer
— 5t — Zusammenfassung: Nürnberger Erfindungen. Nürnberger Meister machten viele Erfindungen: Die Taschen- nhr — den Draht — die Brille n. s. w. Nürnberg war die Stadt des Witzes im Erfinden. Gerne wurden die Nürnberger Waren und Neuheiten gekauft. Weither, von fernen Städten und fremden Ländern, kamen Kaufleute uach Nürnberg gezogen. Tausenderlei Gegenstände und Waren, alles Nürnberger Arbeit, kauften sie hier ein. Große Fuhren, ja gauze Wagenzüge verließen die Tore Nürnbergs. Bewaffnete Männer gaben ihnen das Geleite. Warum das? Räuber — großer Wert der Warenzüge. — Nürnberger Kaufleute selbst packten viele Wagen voll Waren Und führten sie fort nach allen Himmelsrichtungen, in fremde Länder, verkauften sie und brachten sremde Erzeugnisse und viel Geld mit heim. Ja selbst übers weite Meer wanderten Nürnberger Waren. „Nürnberger Tand ging durch alles Land." Nach Nürnberg zogen indes auch viele fremde Kaufleute um hier ihre Waren (Früchte, Bodenschätze und Arbeiten aus seruen Städten und Ländern) zu ver- kaufen oder gegen Nürnberger Waren umzutauschen. Große Märkte hielt man zu Nürnberg ab. Und wo in irgend einer Stadt Markttag war, da waren auch die Nürnberger Kaufleute anwesend, verkauften, kauften selbst ein,, vertauschten ihre Waren, kurz sie trieben Handel.*) Was für eine Stadt war Nürnberg? Handelsstadt, — Ihr Handel wurde bald so groß, daß Nürnberg lange Zeit hindurch die erste Handelsstadt in deutscheu Landen war. Viel Geld brachte der Handel den Nürnbergern ein. Sehr begehrt und gut bezahlt wurden besonders die vielen nützlichen Dinge, welche der Nürnberger Gewerbefleiß und Witz hervorbrachten. Unermeßlicher Neichtnm sammelte sich innerhalb Nürnbergs Mauern au. Alt-Nürnberg war reich wie eine Fürstin. Zusammenfassung: Alt-Nürnbergs Handel. Die Nürnberger Waren wurden gerne gekauft. Ganze Fuhren *) Der Nürnberger Kaufmann war auch ein Liebling der Kinder. Was er ihnen zum Kaufe anpries, schildert Goethe unübertrefflich im Jahr- m a r k t s f e st e zu Plundersweilen, wo er den ^Nürnberger" auf dem Jahr- incirkte also sprechen läßt: Kauft ein! tier ein Hündlein, ier ein Schwein; Trummel und Schlägel, Ein Reitpferd, ein Wägel, Kugel und Kegel, Kistchen und Pfeifer, ' J Kutschen und Läufer, Husar und Schweizer- ■ Nur ein paar Kreuzer, Ist alles dein! Kindlein, kauft ein!" 4*

4. Das Maingebiet - S. 75

1908 - Schwabach : Schreyer
— 75 — Straßenbahnen, ja ganze eiserne Brücken baut man in den Fabriken Nürnbergs. Zusammenfassung: Was in Nürnbergs Werkstätten und Fabriken hervorgebracht wird, c) Nürnberg als Handelsstadt. In den Fabriken Nürnbergs werden die Waren hundert-, tausend-, ja millionenfach erzeugt. Eine Nürnberger Fabrik fabriziert wöchentlich 85 000 Gros Bleistiite; eine andre Fabrik stellt jährlich an die 3 Milliarden Schuhnägel und Drahtstifte her. Das sind riesige Massen von Waren; dieselben können doch nicht alle die Nürnberger selber brauchen? Sie werden verkauft und in alle Welt verschickt. — Wie ehedem kommen Kaufleute aus aller Herren Länder und kaufen um große Summen Geldes Nürnberger Erzeugnisse. Lange Eisenbahnzüge trageu „den heimischen Fleiß in der Fremdlinge Land". Auch von den Schiffen des Ludwigska^a.ls werden Nürnberger Waren fortgeschafft. Am Kanath äsen kann man dem Aus- und Eiuladeu der Schiffe zusehen. Nürnberg treibt mit Er- zengnisfen seiner Fabriken einen großen Handel; Nürnberg ist eine bedeutende <^andjjjjjtadt. Aber die Nürnberger treiben nicht bloß mit den eigenen Waren Handel, sondern auch mit deu Waren, die aus benachbarten Städten und Dörfern kommen. Riesig ist der Hovfenkandel zu Nürnberg. Wie das kommt? Hopfenbau in der Nähe. — Aber nicht bloß der Hopfen, der in der Nähe gebaut wurde, wird auf dem Nürnberger Hopfenmarkt verkauft; auf diefeu Markt kommt der Hopfen ans allen Gegenden Deutschlands. Nürnberg ist der bedeutendste Hopfenmarft der Welt. Zusammenfassung: Nürnbergs Handel. Hanptzusammeu fassuug: Nürnberg heute. 1. Seine Lage und Größe; 2. Fabrikstadt; 3. Handelsstadt. Lob von N ürüberg. Wie vor 400 Jahren, gehört auch heute uoch Nürnberg zu Deutschlands schönsten und bedeutendsten Städten und es ist jetzt uoch des hohen Lobes wert, das ihm einst ein Dichter gespendet hat: „Wenn einer Deutschland kennen Und Deutschland lieben soll, Wird mau ihm Nürnberg nennen, Der edlen Künste voll. Dich, nimmer noch veraltet, Du treue, fleiß'ge Stadt, Wo Dürers Kraft^ gewaltet Und Sachs gesungen hat." Max v. Schenkendorf.

5. Das Maingebiet - S. 162

1908 - Schwabach : Schreyer
— 162 - stahl- bis schwarzgraues Mineral, das fast reiner Kohlenstoff ist, leicht abfärbt und einen fettigen Glanz besitzt. Die ersten Graphitstifte wurden in England gefertigt, nachdem man dort (1664) ein Graphitlager von vorzüglicher Güte entdeckt hatte „In dem Dorfe Stein bei Nürnberg gab es bereits 1726 Bleistift- macher und dort legte Kaspar Faber im Jahre 1751 den Grund zu der berühmtesten Bleistiftfabrik der Welt. Der Absatz aber war anfangs gering und Faber selbst fuhr seine Erzeugnisse auf einem Schubkarren zu den Kanflenten nach Nürnberg und Fürth." Doch vermochten weder er, uoch Sohu und Enkel das Geschäft in Aufschwung zu bringen. Dies gelang erst seinem Urenkel Lothar Faber, der 1839 die Leitung der Fabrik übernahm, nachdem er sich zu Nürnberg, dann in Paris und London eine tüchtige kaufmännische Bildung er- warben hatte. Lothar Faber machte sich bald vou den Nürnberger Kanflenten unabhängig, unternahm selbst weite Geschäftsreisen und errichtete iu Amerika, England, Italien, Nußlaud und Frankreich Zweiggeschäfte. Bald waren die Faber'schen Stifte auf alleu Märkten der Erde käuflich. Als nun 1847 in Sibirien ein großes Lager von bestem Graphit entdeckt wurde, erwarb sich Faber das Recht alleu Graphit, der dort mit unsäglicher Mühe zu Tage gefördert wird, zu seiner Bleistiftfabrikation verwenden zu dürfen. Mit sibirischem Graphit stellte jetzt Faber Stifte vou solcher Güte her, daß sie deu Weltmarkt eroberten und die englischen Bleistifte in den Hintergrund drängten. Lothar Faber wurde vou König Ludwig Ii. von Bayern zum Freiherrn ernannt und die Stadt Nürnberg ließ sein Bildnis im Rathanse ausstellen; er starb 1896; iu Steiu wurde ihm vor der Kirche ein schlichtes, schönes Denkmal errichtet. Große Bleistiflfabriken sind außer iu Stein noch in Nürnberg und in Negensbnrg. In denselben verfertigen zirka 5500 Arbeiter jährlich an die 250 Millionen Bleistifte im Werte von 8*/» Millionen Mark. Die Herstellung des Bleistiftes im modernen Großbetriebe voll- zieht sich iu viel umständlicherer Weise, als man bei der Betrachtung dieses eiufachen Gegenstandes erwarten dürfte. Die Rohmaterialien sind Graphit, der in pulverähnlichem Zustande von den Bergwerken geliefert wird und Tonerde, die beide erst gründlich gereinigt werden müssen. Dies geschieht dnrch das sog. Schlämmen. Das rohe Material kommt zunächst in Fässer und wird mit vielem Wasser unter fortwährendem Umrühren so weit als möglich aufgelöst. Beim Schlämmen schwimmt naturgemäß das feinere und leichtere Pulver oben, dagegen hält sich das mittelfeine in den mittleren und das gröbere in den unteren Wasserschichten; auf dem Boden sammeln sich die verunreinigenden und fremden Bestandteile.

6. Das Maingebiet - S. 38

1908 - Schwabach : Schreyer
Illa. Nürnbergs (Ausführliche Behandlung.) A. Darbietung. 1. Won Mrtk nach Nürnberg. Wir eilen heute mit deu Fürthern nach Nürnberg. a) Wie gelangen wir Schwabach er nach Nürnberg? . . . . Auf der Straße zu Fuß in 3 Stunden; mit der Eisenbahn in einer halben Stunde. — Was tun die Schwabacher in Nürnberg? Einkauf und Verkauf — Theater u. f. w. — Und die Fürth er? Liefern Spiegel, Brillen, Leuchter, Metallwaren n. s. w. Von der Stadt Fürth führt gegeu Ofteu eine breite Laud- ftraße schnurgerade nach Nürnberg, das man in einer guten Stnnde zu Fuß erreichen kann. (Nachbarstadt.) Die fleißigen Fürther haben es indes gar eilig und suchen möglichst, bald ihre Nachbarstadt zu erreichen. Wer briugt deuu uus Schwabacher rasch nach Nürn- berg? Die Eisenbahn. — Den Bewohnern Fürths stehen gleich drei Bahnen zur Verfügung: die Staats eisen bahn, welche, vom Reguitztal herkommend, durch Fürth eilt, dann die Ludwigs- eiseubahn und die elektrische Straßenbahn. Lndwigsbahu und Straßenbahn verkehren bloß zwischen Fürth und Nürnberg und legen deu Weg in einer Viertelstunde zurück. Die Staatsbahn aber fährt von Ort zu Ort, durchs ganze Laud, durch uuseru Staat. Was für eine Bahu fährt au unsrer Vaterstadt vorüber? Staats- bahn. — Warum darf man sie so nennen? Z n s a m m e n s a s s n n g; W i e die F ü r t h e r nach Nürnberg gelaugeu k ö ititen. Die Fürther können auf der Landstraße, mit der Staatsbahn, mit der elektrischen Straßenbahn und mit der Ludwigsbahn nach Nürnberg kommen. Nürnberg liegt eine Stnnde östlich von Fürth. b) Wir fahren mit der Ludwigsbahn. Die Ludwigsbahn war die erste Eisenbahn tu nnserm Vaterland. Sie wnrde *) Siehe Vorwvrt Seite Vii lind Vlii! **) Zuvor wurde eine heimatkundliche Wandrung durch die Prüust auf die Baimbacher Höhe unternommen. Dort sahen die Schüler Nürnberg—fürth, den Reichswald und einen Teil der Nürnberger Schweiz vor ihren Augen liegen.

7. Das Maingebiet - S. 62

1908 - Schwabach : Schreyer
— 62 — in das alte Nürnberg fremde Kaufleute gezogen, kauften ein und führten den „Nüruberger Tand" in großen Wagenzügen fort, so daß „Im schlichten Reime prahlen könnt' der Bürger brav und klug, Daß durch alles Laud die stolze Reichsstadt ihren Handel trug." *) Auch heute kommen fremde Kaufleute aus aller Herren Länder nach Nürnberg, mehr noch wie ehedem und kaufen um große Summen Geldes Nürnberger Erzeugnisse. Lange Eisenbahnzüge tragen „den heimischen Fleiß iu der Fremdlinge Land". Von sieben verschiedenen Selten kommen Eisenbahnzüge nach Nürnberg, treffen sich im Nürn- berger Hauptbahnhof und fahren nach längerem Aufenthalt wieder fort. (Siehe Anhang b, 2. Eisenbahnkarte.) Nicht bloß durch die vielen Eisenbahnen, sondern auch durch die Schiffe des Ludwigskanals werden Nürnberger Waren fort- geschafft. — Den Teil des Kanals, an dem die Schiffe halten, an dein Waren ein- und ausgeladen werden, heißt man Kanalhasen. Nürnberg treibt aber nicht bloß mit seinen eigenen Waren einen schwunghaften Handel, es verkauft auch die Waren, die in den Nachbarorten hergestellt werden. Welche Waren? Fürther, Schwabacher, Weißenbnrger und Rother Waren.— Riesig ist der Hopfenhandel §u Nürnberg. Wie kommt das? In der Nähe viel Hopfen gebaut: Spalter Land, Nezat- und Schwarzachtal. — Aber nicht bloß der Hopfen, den man in Nürnbergs Nähe baut, wird auf den Nürnberger Hopfenmarkt gebracht; auf diesem Markt kommt der Hopfen aus alleu Gegenden Deutschlands zum Verkauf. Wer kauft den Hopfen? Die Nürnberger Bierbrauer. — Viel Hopfen brauchen die Nürnberger Bierbrauer, denn zu N ü r u b e r g wird sehr viel Bier gebraut. Aber es wird viel, viel mehr Hopfen auf den Markt gebracht, als die Nürnberger Brauer nötig haben. Der meiste Hopfen wird von fremden Bierbrauern und Hopfenhändlern eingekauft und in alle Länder der Welt versandt. Im Herbst werden manchmal 4—6000 Ballen Hopfen an einem einzigen Tage verkauft. Nürnberg ist der b e - d> n t e n d st e H o p s e n m a r k t der ganzen Welt. Was für eine Stadt ist Nürnberg, weil es so viele eigene und andre Waren in großen Massen verkauft und in alle Welt schickt? Große Handelsstadt. Zusammenfassung: Nü r n b e r g, eine H a n d e l s st a d t. Ha up t z u s a m m e u fa f f n n g: Nürnberg heute. 1. Seine Größe, 2. fein Gewerbefleiß, 3. die Nürnberger Fabriken und ihre Erzeugnisse (Fabrikstadt), 4. Nürnbergs Handel (Handelsstadt). *) Longfellow. ___

8. Das Maingebiet - S. 64

1908 - Schwabach : Schreyer
— 64 — Heidekraut, Preise!- und Schwarzbeeren." Deshalb wimmelte es hier auch nur so von Bienen. Nicht mit Unrecht nannte man den Reich 3- w ald „d e s Deutschen Reiches Bienen garten". Denn mit des Kaisers Erlaubnis trieben hier eine Menge Leute die Bienen- zucht. Zeidler nannte man die Bienenzüchter; denn „zeideln" heißt Honigscheiben aus dem Bienenstocke schneiden. Die Zeidler waren ein besonderer Stand, hatten ein eigenes Gericht, mußten als Armbrust- schützen in den Krieg ziehen und dem Kaiser viele Abgaben entrichten. Zu Nürnberg verfertigte man damals schon aus dem Honig Lebzelten und Honigkuchen und trieb Handel damit. Auch die Speisen und Getränke versüßte man durch Honig; den weißen Zucker kannte man zu selbiger Zeit noch nicht. Zusammenfassung: Vom Reichswald. Die Nürnberger gehen zur Erholung gerne in den Reichswald, Einst war der Kaiser Herr dieses großen Waldes. In dem- selben wurde bedeutende Bienenzucht getrieben. Die Bienen- züchter oder Zeidler gewannen aus den Bienenstöcken viel Honig. Ans demselben bereitete man zu Nürnberg Lebzelten und Honig- fliehen. Honig war auch das einzige Mittel Speisen und Ge- tränke zu versüßen; Zucker gab es damals noch nicht. — Den Reichswald nannte man den Bienengarten Deutschlands. Merksätze: 1. Von Nürnberg nach Fürth gelangt man auf der Landstraße, mit der Staats bahn, der Ludwigsbahn, der Straßenbahn und dem Kanal. 2. Nürnberg ist eine große Stadt. 3. Nürnberg ist eine altertümliche Sladt. 4. Nürnberg besitzt stolze Bauwerke und herrliche K u n st s ch ä tz e. 5. Alt-Nürnberg war eine reiche Handelsstadt. 6. Alt-Nürnberg war eine freie Reichsstadt. 7. Das heutige Nürnberg ist eine große Fabrik- und Handelsstadt. . 8. Von Nürnberg gehen die Eisenbahnen nach allenseiten. 9. Die Nürnberger suchen Erholung draußen im Walde. B. Vergleichung. 1. Nürnberg und Weißenburg: Reichsstädte. 2. Unsre kleine Vaterstadt — das große Nurnberg: Klein- und Großstadt. 3. Nürnberg-Fürthfabrikstädte 4. In Nürnberg und Fürth werdeu mehr Wareu erzeugt als verbraucht.' Handel — Handelsstädte,

9. Das Maingebiet - S. 168

1908 - Schwabach : Schreyer
— 168 — Fasein, der eigentliche Flachs, von den kurzen, dein Werg, geschieden. Den gehechelten Flachs wickelt man ans den Spinnrocken. Flinke Hände ziehen die Fasern geschickt herunter und verwandeln sie mittels des Spinnrades in feines Garn- so wird der Flachs gesponnen. Wo man sehr große Mengen von Flachs z» verarbeiten hat, beiücht man statt des Spinnrades Spinnmaschinen. Vom Spinnrade bringt man das Garn ans die Haspel und schürzt hier die Fäden zu Gebinden, die Gebiude zu Strähnen. Nun kommt das Garn auf den Webstuhl, wo es vom Leineweber in brauchbare Leinwand verwandelt, also ge- webt wird. Die so erhaltenen Gewebe aber haben noch ein silber- granes Aussehen, sie müssen daher vor ihrer Verwendung auf der Wiese au der Sonne gebleicht werden. Nun ist die Leinwand fertig, von der gröbsten Sorte bis zum feinsten Battist. Die Anwendung des Linnens ist sehr mannigfach. Es ist im Hanshalte unentbehrlich. Hemden, Tisch- und Bettücher, Taschentücher und Verbandzeug werden aus ihm verfertigt. Auch das alte, gebrauchte Leinen findet noch Verwendung bei der Herstellung des Papiers. 10. Die Tafelmacher im Frankeuwald. Gar viele Dinge nimmt der Mensch täglich in die Haud und weiß oft uicht, woher sie kommen und wie sie gemacht werden. Euch geht es mit der Schiefertafel wohl auch so. Ihr werdet keine Ahnung haben, durch wieviele Häude dies unscheinbare Ding gehen muß, ehe mau es Euch zum Gebrauch in die Hand geben kann. Damm wollen wir einmal den Tafelmachern bei ihrer Arbeit etwas zuschauen. Da müsseu wir iu deu Fraukenwald gehen; denn dort ist, wie Ihr wißt, die Heimat der Schiefertafel. Im Frankenwald gibt es turmhohe Berge, die aus lauter Schiefer bestehen. Dieser findet sich gewöhnlich in Platteu, die wie die Blätter iu einem Buch beisammen liegen. Aus dein Schieferbruch brecken Steinbauer Blöcke kraus, spalten sie in dünne Platten., haueu diese roh zu und legen sie in Stößen aufeinander. Dann kommen Arbeiter mit Schubkarren und fahren die Schieferstücke in den nahen Ort. Hier werden sie zuerst mit einem Schabeisen auf beiden Seiten glatt ae schabt. Der dabei entstehende Staub ist natürlich für die Ämge höchst schädlich; darum wird diese Arbeit soweit als möglich im Freien erledigt. Die so her- gerichteten Platten wandern nun in ein anderes Haus; hier werden sie mit einer Maschine, die einer Futterschueidmaschiue ähnlich ist, in viereckige Stücke geschnitten. Hierauf gehts in einem andern Hans aus Liniere n. .Der Schiefer wird mit Leim überstrichen und wieder getrocknet; dann ritzt man die nötigen Liiuen_^n. Das ist wieder eine staubige Arbeit. Ist das geschehen, so werden die Tafeln mit roter Farbe flngestricken und znm Trocknen an die Lnft gebracht. Schließlich legt man die Tafeln ins Wasser, wobei sich der Leimübeizug auslöst und die rote Farbe mit wegnimmt. Nur da, wo der eiserne

10. Unser Land - S. 19

1891 - Wolfenbüttel : Zwißler
— 19 — statt, und seitdem lebte das junge Paar auf dem Schlosse zu Hessen in stiller Zurückgezogenheit. Erst die Geburt eines Enkels, der den Namen des Großvaters und den des Vaters zugleich erhielt, vermochte den Groll des alten Herrn zu versöhnen. Heinrich kam nach Hessen, nahm den Nen-gebornen aus der Wiege, herzte und küßte ihn und sagte: „Du saßt uu myn leewe Soen sien." Und als ihm das Knäblein später einmal mit seinen Händen in den Bart fuhr, rief er: „Ziehe immerhin, mein Söhnlein; aber bei dem Leiden Gottes, es sollte mir kaiserliche Majestät wohl daraus bleiben!" Als dann der alte Herzog gestorben war, trat Julius die Regierung an, und das erste Werk, was er in Angriff nahm, war die Einführung der Reformation in seinem Lande. Die zahlreichen Klöster des Landes wurden nicht aufgehoben; sie wurden aber verpflichtet, Klosterschulen zu gründen oder die schon vorhandenen zu verbessern. In Gandersheim errichtete Julius ein Pädagogium, das bald nach Helmstedt verlegt und zu einer Universität erweitert wurde. Die feierliche Einweihung derselben erfolgte im Jahre 1576. Sehr thätig war Julius in der Verwaltung des Landes. Er sorgte für alles. Die geworbenen Söldnerscharen ersetzte er durch eine Land-uud Volkswehr. Schützeuseste wurden angeordnet, um die Bürger im Gebrauch der Waffen zu üben. Selbst die Bauern mußten am Sonntage zu kriegerischen Übungen zusammentreten. Auf den Amtshäusern und Domänen ward eine verständige, sparsame Wirtschaft eingeführt. Regen Eifer entwickelte Julius auch iubezug auf das Berg- und Hüttenwesen: hier erscheint er als Bergherr, Fabrikbesitzer und Kaufmann. Infolge feiner Bemühungen entwickelte sich der Bergbau zu sehr hoher Blüte. Reue Stollen wurden getrieben und alte Schachte wieder hergestellt. Richt nur edle Metalle, auch Eisen und Kupfer ließ er fordern. Hiermit ging der Aufschwung des Hüttenwesens Hand in Hand. Aus Messing und Blei wurden die «erschiedensteu Geräte verfertigt. Aus Eisen ließ er Büchsen und Geschütze schmieden. Julius faßte auch den Plan, die Oker bis zum Gebirge hin schiffbar zu machen und sie durch den Bruchgraben mit der Elbe zu verbinden. Wolfenbüttel sollte vergrößert werden; das Gotteslager, durch fremde Auswanderer bevölkert, sollte eine großartige Handelsstadt werden. Wenn ihm dieses letztere nun auch nicht gelang, so hat doch die ganze Thätigkeit des Herzogs dem Lande goldene Früchte getragen. Rasch erholte es sich von den Kriegsstürmen und bot in Deutschland ein einzig dastehendes 2*
   bis 10 von 11 weiter»  »»
11 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 11 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 2
1 0
2 0
3 10
4 0
5 26
6 0
7 16
8 15
9 2
10 1
11 1
12 0
13 3
14 0
15 0
16 4
17 0
18 13
19 15
20 0
21 0
22 0
23 1
24 2
25 0
26 4
27 0
28 0
29 11
30 1
31 0
32 0
33 6
34 1
35 0
36 8
37 16
38 11
39 6
40 0
41 0
42 0
43 3
44 0
45 5
46 7
47 2
48 0
49 0

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 0
1 1
2 0
3 0
4 8
5 0
6 3
7 0
8 0
9 0
10 0
11 0
12 0
13 0
14 0
15 0
16 2
17 1
18 0
19 0
20 0
21 0
22 0
23 0
24 0
25 0
26 0
27 0
28 1
29 0
30 0
31 0
32 0
33 0
34 0
35 0
36 3
37 0
38 0
39 2
40 7
41 0
42 0
43 0
44 0
45 2
46 0
47 0
48 0
49 0
50 0
51 0
52 0
53 0
54 0
55 0
56 0
57 1
58 0
59 1
60 0
61 0
62 0
63 0
64 0
65 1
66 0
67 0
68 0
69 0
70 0
71 0
72 0
73 5
74 0
75 2
76 4
77 1
78 0
79 1
80 1
81 1
82 0
83 1
84 0
85 0
86 0
87 0
88 0
89 0
90 0
91 0
92 1
93 0
94 3
95 0
96 0
97 0
98 0
99 0

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 3
1 17
2 0
3 0
4 0
5 0
6 1
7 0
8 0
9 0
10 0
11 3
12 6
13 0
14 1
15 0
16 0
17 0
18 0
19 1
20 0
21 0
22 0
23 0
24 0
25 3
26 0
27 0
28 0
29 0
30 0
31 0
32 0
33 0
34 0
35 0
36 0
37 0
38 0
39 1
40 0
41 0
42 0
43 1
44 0
45 0
46 0
47 3
48 0
49 0
50 1
51 0
52 2
53 0
54 0
55 0
56 0
57 0
58 0
59 1
60 0
61 0
62 0
63 0
64 1
65 0
66 0
67 0
68 0
69 0
70 11
71 0
72 1
73 0
74 0
75 1
76 0
77 0
78 0
79 0
80 0
81 3
82 1
83 0
84 0
85 0
86 0
87 0
88 0
89 2
90 2
91 0
92 0
93 0
94 4
95 1
96 6
97 0
98 0
99 0
100 3
101 0
102 0
103 0
104 0
105 1
106 0
107 4
108 0
109 0
110 0
111 0
112 0
113 0
114 1
115 0
116 1
117 0
118 1
119 2
120 0
121 0
122 8
123 1
124 1
125 0
126 0
127 0
128 0
129 0
130 2
131 0
132 0
133 4
134 0
135 0
136 0
137 1
138 0
139 1
140 0
141 0
142 4
143 0
144 0
145 0
146 0
147 1
148 0
149 0
150 0
151 0
152 0
153 0
154 7
155 0
156 0
157 0
158 0
159 0
160 0
161 0
162 0
163 0
164 0
165 1
166 0
167 0
168 5
169 0
170 1
171 0
172 0
173 0
174 0
175 4
176 0
177 0
178 0
179 0
180 0
181 0
182 0
183 6
184 0
185 0
186 0
187 0
188 8
189 0
190 0
191 0
192 0
193 1
194 0
195 0
196 1
197 0
198 0
199 2