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1. Donaugebiet und Rheinpfalz - S. 26

1898 - Schwabach : Schreyer
— 26 — Ein Arbeiter zeichnet aus Platten mittels Lineal und Kohle Vierecke und hämmert mit einem kleinen Hämmerchen so lange aus den Strichen hin und her, bis die Steine die gewünschte Form haben. Aus diese Weise sind die Pflasterplättchen unserer Haustennen bearbeitet worden. Der dünnste Schiefer wird zu Dachplatten verwendet. Dabei sind fort- während Leute beschäftigt, die Abfälle an die Schuttwälle am Rand des Berges zu schaffen. Von den Steinbrüchen aus treten nun die Soln- hofer Steine ihre Reise zu Wasser und zu Land durch die ganze Welt an; denn überall begehrt man diese feinen, fchönen Steine, die man in der Güte fönst nirgends mehr findet. Soln Hofen ist durch feine Kalkplatten weltberühmt geworden. Zusammenfassung: Was die Soluhofer Steinbrüche liefern. In den Solnhofer Steinbrüchen bricht man den Kalk- schiefer. Dieser findet als Lithographieschiefer, zum Pflastern und Dachdecken Verwendung. Die Solnhofer Steine find weltberühmt. 6. Wie wohl diese einzelnen Schichten des Kalkschiefers entstanden sein mögen? Wie es wohl kommt, daß der Schiefer bald dünn, bald stärker ist und in ganz ebenen Flächen unter der Erde liegt? — Seht, ich bringe in dieses Glas Wasser gelben Sand, schüttle tüchtig und lasse das Wasser eine Zeit lang ruhen*). Was bemerkt ihr? Der Sand setzt sich zu Boden und bildet eine Schicht. — Nun pulverisiere ich etwas Kreide, nicht so viel, wie ich vorhin Sand genommen habe, werfe diese in das Wasser und stelle es wieder ruhig hiu. Was seht Ihr? Auch die Kreide setzt sich zu Boden und bildet eine Schicht. — Vergleicht diese Schicht in bezug aus ihre Dicke mit der vorigen! Etwas dünner. — Warum? Weil es weniger Kreide war als Sand. — Jetzt werfe ich nun dieses kleine Schneckenhans ins Wasser! Es sinkt unter. — Nun schütte ich noch blauen Sand ins Wasser! Auch er setzt sich zu Boden und bildet eine Schicht. — Und unser Schneckenhaus? Dieses befindet sich zwischen der weißen und blauen Schicht eingeschlossen. Wie viele Schichten seht Ihr jetzt im Glas? Drei. — Wie sind diese entstanden? Aus dem Wasser abgesetzt. — Wie werden die Schichten, wenn wir das Wasser abgießen und das Glas im Zimmer stehen lassen? Fest, hart. Der Solnhofer Kalkschiefer bildet nuu auch solche Schichten. Wie werden wohl diese entstanden sein? Auch sie haben sich aus dem Wasser abgesetzt. — Ja, dort, wo jetzt der Jura ist, war vor vieleu, vielen Jahren ein großes, großes Meer. Dieses Meer war sehr reich an Muscheln, Schnecken, Seesternen, Seeigeln, Fischen und sehr großen Ei- dechsen. Die Kalkschalen und Knochen der Millionen Tiere, die im Laufe der Jahrhunderte starben, sanken mit dem Kalkschlamm auf *) Dieses Experiment machen wir am besten einige Tage vvr dieser Lektion, vielleicht am Schluß des Unterrichts.

2. Donaugebiet und Rheinpfalz - S. 44

1898 - Schwabach : Schreyer
— 44 — dem reichgeschmückten Reichssaale. Hier wurden Jahrhunderte lang Reichs- tage abgehalten. In den Gewölben befinde: sich die mit schrecklichen Folterwerkzeugen ausgerüstete Folterkammer. Dem Rathause gegenüber steht das Dollingerhaus mit dem Dollingersaal. In letzterem erblickt man an einer Wand die Abbildung eines schweren Kampfes zwischen zwei Rittern. Die (Sage*) weiß uns darüber folgendes zu erzählen: Einst durchzog Deutschland ein riesenhafter Heide aus Uugaru, Namens Krako. Er war 10 Schuh groß. Sein Helm wog 20 Pfund, sein breites Schwert maß 3 Ellen, seine Lanze war dick und lang wie ein Baum. Seine Brust schützte ein Gewand aus der dickeu Haut eines Elesanten. Der Riese forderte jeden Ritter zum Zweikampf heraus und blieb immer Sieger; denn er stand im Bunde mit dem Teufel. Schrecken verbreitete sein Name. — So kam er auch gelegentlich der Hochzeit des Herzogs uctch Regeusburg, eben als Kaiser Heinrich der Vogelsteller dort seinen Reichstag hielt. Höhnisch sorderte er die den Kaiser umgebenden Ritter zum Kampf heraus. Keiner wollte es wagen. Das that dem Kaiser über die Maßen leid. — Ein Regensburger Bürger, Hans Dol- linger, der eben im Gefängnis faß, erfuhr dies. Er ließ den Kaiser bitten, ihm den Kampf mit dem prahlerischen Ungarn zu erlauben. Eiligst schickte ihm der Kaiser einen ehernen Schild, ein scharfes Schwert und ein schnelles Roß. Der Kampf begann.**) Zweimal wurde der brave Dollinger in den Sand gestreckt. Da bat er den Kaiser um ein Kruzifix, um dem Höllenfürsten die Macht zu nehmen. Beim dritten Anrennen flog Krako weithin in den Sand, sein Lästermund verstummte für immer. Der Kaiser machte Dollinger zum Ritter. Zusammenfassung: Dom, Rathaus, Dollingerhaus. Regensburg besitzt einen herrlichen Dom, welchen König Ludwig I. vollendete. Im alten Rathaus befinden sich der prächtige Reichs- saal und die schauerliche Folterkammer. Das Dollingerhaus er- innert an den tapfern Dollinger. 6. Zur Walhalla. Lehrmittel: Eine Abbildung von der Walhalla. Wir besuchen heute von Regensburg aus eiu berühm- tes Bauwerk Ludwigs I. Welche Bauwerke Ludwig I. sind uns schon bekannt? Regensburger Dom (Vollendung), Besreiuugshalle, Ludwigskanal, Pompejannm. — Ihr seht, Ludwig I. hat geru fchöne Bauwerke aufgeführt. Eiu solches er- reichen wir auch heute von Regensburg aus. *) Nach: Weiß und Blau. **) Kulturhistorisches Bild von Lehmann: Das Turnier.

3. Donaugebiet und Rheinpfalz - S. 52

1898 - Schwabach : Schreyer
bis zur Donau streicht. Der Böhmerwald verdient den Namen „Wald"; denn in seiner ganzen Ausdehnung trägt er herrliche Buchen-, besonders aber dunkle, düstere Fichtenbestände. Ja, „an manchen Stellen ist der Wald noch so, wie er bei der Schöpfung gewesen war. Noch kein Mensch hat darin gearbeitet. Es bricht keiner der uralten Bäume um, als wenn er vom Blitze getroffen ist oder vom Winde umgestürzt wird. Daun bleibt er liegen, und aus seinem Leibe wachsen neue Bäume und Kräuter empor. Die Stämme stehen in die Höhe, und zwischen ihnen sind die unangesehenen und unangetasteten Blumen und Gräser und Kräuter." (Albert Stifter.) Wir dürften uns uicht ohne Führer durch diesen Urwald wagen; denn wir würden in schwarzem Sumpf, in den vermodernden Stämmen versinken, Ungeziefer würde emporschwirren und uns den Atem und das Sehen behindern. — Nur die höchsten Gipfel des Gebirges find, wie auch unser Waldkönig, kahl. Im Südosten des Arbers erblicken wir zunächst den Rachel, dann den Lüsen. Der Gipfel dieses Berges wird durch einen Hansen von Granitblöcken gebildet. Davon erzählt die Sage, der Teufel habe im Lüsen seine Schätze ver- borgen und die Steine darüber geworfen, um sie vor den Menschen zu schützen. Als südöstlichste Erhebung erblicken wir den Dreisesselberg. Ein sonderbarer Name! Der Sage nach haben einst die Herrscher von Böhmen, Bayern und Osterreich auf dem Gipfel dieses Berges in mäch- tigen Granitsesseln Beratung gehalten, und jeder saß in seinem eigenen Lande. Zusammenfassung: Reich des Waldkönigs. Der Arber liegt etwa in der Mitte des Böhmerwaldes. Dieser erstreckt sich in südöstlicher Richtung vom Fichtelgebirg bis zur Donau. Er ist mit Buchen- und Fichtenwäldern bedeckt. An manchen Stellen gibt es sogar noch Urwälder. Nur die höchsten Gipsel sind kahl. Als solche merken wir den Arber, den Rachel, den Lüsen und den Dreisesselberg. 4. Die Maldl'er. a. Ob in diesem Waldgebiet auch Menschen wohnen? — Sucht einmal auf unserer Karte Wohnorte aus! Am Regen liegen: Zwiesel, Regen, Biechtach, Kötzting. — Das sind die größten Orte, kleine Städte. Außer diesen treffen wir im Böhmerwald, wie auch im baye- rischen Wald, ganz kleine Örtchen, tief versteckt im Walde. Diese wollen wir einmal besuchen. Wenige Häuser stehen beisammen. Der Wald liefert dem Waldler das Baumaterial: Die Wohnhäuser sind aus starken Fichtenstämmen errichtet. Die weit vorspringenden Dächer sind mit Schindeln gedeckt. Auch das Innere des Hauses zeigt die größte Ein- fachheit, daneben aber auch peinlichste Ordnung und Reinlichkeit. Wir treffen im Hanfe überaus freundliche Leute, die immer froh sind, wenn

4. Donaugebiet und Rheinpfalz - S. 53

1898 - Schwabach : Schreyer
— 53 — sie wieder einen Fremden zu sehen bekommen, und können sie nun in ihrem Äußern betrachten. Wir sehen, daß der Wald dem Waldler nicht nur sein Haus bauen Hilst, sondern ihm noch mehr gewährt. Mann, Frau und Kinder tragen Schuhe, die der Vater aus einem Scheit Holz gearbeitet hat. Der Vater und die Knaben bedecken den Kopf mit einer runden, braunen Mühe: sie ist aus Buchenschwamm hergestellt. Wenn die Knaben zur Schule gehen, haben sie aus dem Rücken große Schultornister aus Holz. Die Kleider der ganzen Familie sind aus grober, blauer Leinwand gemacht, zu welcher der Waldler den Flachs dem dürstigen Boden abgerungen hat. Reiche Leute sind das nicht, das sehen wir schon an ihrem Haus und an ihrer Kleidung. Noch besser lernen wir die Armut der Waldbewohner kenneu, wenn wir ihre Mahl- zeiten während eines Tages ansehen. „Da gibt es als Frühstück saure Milch mit Kartoffeln oder Schwarzbrot. Die Mittagsmahlzeit besteht in Kraut und Kartoffeln, auch in groben Mehlspeisen oder harten Klößen. Abends gibt es saure Milch oder Kraut mit Kartoffeln. Fleisch kommt nur an den höchsten Festtagen auf den Tisch." Wir sehen, daß wir wieder bei armen Leuten sind, wie? Aus der Rhön. Zusammenfassung: Die Waldler sind arme Leute.*) b. Woher wohl diese Armut kommt? — Warum sind die Leute im Schweinsurter Gau so reich? Bodeu sruchtbar. — Also? Hier im Wald ist der Boden wenig sruchtbar. — Wie kommt das wohl? Denkt an die Rhön! Der Boden verwittert schwer, das Klima ist rauh und kalt. — Wenn unsere Gegend schon im Blütenschmucke Prangt, tragen die Berge des Böhmerwaldes und bayerischen Waldes noch das weiße, kalte Schneegewand. Der Winter begräbt ost ganze Dörfer im Schnee, so daß man von den Häusern oft kaum mehr als deu Schlot sieht. — Welche Pflanzen gedeihen noch aus den Feldern des Rhöngebirges? Wenig Getreide, Flachs und Kartoffeln. — Dieselben baut auch der Waldler, namentlich Kartoffeln in großen Mengen, da sie, wie wir an den Mahlzeiten sahen, die Hauptnahrung der Be- völkeruug bilden. Der Flachsbau schafft dem Waldler noch weiteren Verdienst. Ist die Feldarbeit zu Ende und haben Stürme und Schnee- gestöber die Familie in das Haus gedrängt, so sehen wir Mann und Frau, Töchter, Söhue und Dienstboten mit Flachsspinnen beschäftigt. Alle sitzen mit schnurrenden Rädchen um das Licht. Bei dem rauhen Klima trägt der Ackerbau wenig ein und kann nicht alle Waldler ernähren. — Wie nützt der Rhöner seine Bergwiefen aus? Rhönhämmel. — Ähnlich macht^s der Waldler. Auch er treibt Viehzucht. Die Kühe und Kälber werden an den unteren Hängen des Gebirges geweidet. Die Stiere kommen um die Mitte des Monats Juni in Herden bis zu einigen Hunderten auf die Bergweiden, wo sie *) Siehe Schüleraufsatz: C.

5. Donaugebiet und Rheinpfalz - S. 57

1898 - Schwabach : Schreyer
— 57 — Holz macht er Jaloufiebrettchen, Siebränder, Dachschindeln, Parkettboden- brettchen, Zündhölzer und dergleichen. Im Boden des Waldgebirges findet man Granit, Quarz, Graphit, Porzellanerde, Torf. Aus dem Granit verfertigt der Waldler Pflaster- steine, welche er fortschickt in die Städte. Aus dem Quarz wird Glas bereitet. Der Graphit wird zu den feuerfesten Passauer Schmelztiegeln verwendet. Aus der Porzellanerde werden verschiedene Gegenstände ge- macht. Den Torf benutzt der Waldler zum Heizen seiner Stube. Die Waldler siud zwar arme Leute, aber sehr sromm. Alle Sonn- tage gehen sie in die Kirche. Sie sind noch im hohen Alter rüstig. Ein Dichter sagte: „Der Waldler ist so rauh wie sein Klima und so hart wie der Granit." (Schüleraufsatz aus der 4. Klasse.)

6. Donaugebiet und Rheinpfalz - S. 133

1898 - Schwabach : Schreyer
Fugger. Vor ungefähr 500 Jahren war ein armer Weber, Namens Hans Fugger, nach Augsburg gezogen. Durch Fleiß, Geschicklichkeit und Sparsamkeit erwarb er sich Ansehen und Vermögen. Unter seinen Nach- kommen vermehrte sich der Reichtum des Fugger'scheu Geschlechts in ungeheurem Maße. Sie ließen ihre Waren auf allen Handelsstraßen in die Welt gehen; sie sandten sogar eigene Schiffe übers Meer. Ihre palastähnlichen Häuser waren außen mit Bildern bemalt, im Innern strotzten sie vou Gold. Der Kaiser machte die Fugger zu Grafen; gar manchmal Ueheu sie ihm oder andern Fürsten große Summen Geldes. Einst besuchte Kaiser Karl V. deu Grasen Anton Fugger. Das prachtvolle Zimmer, in dem der Kaiser bei dem Grasen saß, war dem hohen Gast zu Ehren mit Zimmtholz geheizt. Der reiche Fugger hatte dem Kaiser 800 000 Gulden geliehen und soll nun die Schuldverschreibung des Kaisers ins Feuer geworfen haben. „Dieses Feyerlein dünkte dem Kaiser gar lustig." Zusammenfassung. Augsburg als alte Handelsstadt; die Fugger. 6. Wenn wir heute durch Augsburgs Straßen gehen, so halten wir bewundernd an manchem Bauwerk still, das in jener Zeit entstan- den ist, da Augsburg eine der reichsten Handelsstädte war. Da sehen wir einen altehrwürdigen Dom; schon vor 900 Jahren (995) wurde mit seinem Bau begonnen. Das Innere enthält manche Kunstwerke. Was wohl? Altäre, Bilder, Glasgemälde. — Das Rathaus ist eines der schönsten in Deutschland. Es ent- hält einen großen, prachtvollen Prunksaal, 32 m lang, 17 m breit, 14 m hoch. (Vergleichen mit den Maßen des Schulzimmers oder eiues bekannten Saales!) Er heißt der „goldene Saal"; seine Wände und namentlich die Decke, die nicht durch Säulen gestützt ist, sondern frei hängt, sind mit Bildern und Goldverziernngen reich geschmückt. Welchen Zweck hat wohl der Saal? Feste bei Anwesenheit von Fürsten n. s. w. Jeder, der nach Augsburg kommt, schaut sich auch die Fuggerei an. Das ist eine kleine Stadt für sich mit 4 Thoren, 0 Straßen, 1 Kirche und 53 Häuslein mit je 2 Wohnungen. Darin können arme Familien sehr billig wohnen. Sie zahlen jährlich bloß 3,43 Mk. Haus- zins. Die Fuggerei ist also eine Stiftung für arme Leute. (Erinnerung an die Stiftungen des Heimatortes, aus denen die Armen Kleider, Kar- tvffeln, Kohlen n. dgl. bekommen!) Die Anstalt heißt Fuggerei nach ihrem Stifter Jakob Fugger. Auch viele andre Fugger verwendeten einen Teil ihres Reichtums dazu, durch wohlthätige Stiftungen die Not der Armen zu lindern. Zusammenfassung: Dom, Rathaus, Fuggerei. e. Heute ist Augsburg mit feinen 75 000 Einwohnern die dritt- größte Stadt unseres Vaterlandes. (Die zwei größten?) Es ist auch

7. Donaugebiet und Rheinpfalz - S. 88

1898 - Schwabach : Schreyer
— 88 — herrscht auf den Straßen, die zur Festwiese führen. Als solche dient der große freie Platz vor der Bavaria. Das Gedränge dahin ist so arg, daß für Wagen besondere Straßen vorgeschrieben sind. — Reich beflaggt ist der riesige Festplatz, ohrenzerreißend der Lärm. Dort auf der langgestreckten Anhöhe, wo die Ruhmeshalle thront, fammelt sich die Menge. Noch immer kommen Schaulustige an, obwohl deren Zahl be- reits viele Tausende beträgt. — Da sehen wir aus einmal herrliche Wagen, von feurigen Pferden gezogen, anfahren. Sie bringen die beiden Bürgermeister und die anderen Vertreter der Stadt. Die Aus- sahrt hat ihren Ansang genommen. Es folgen die Kutschen der Hos- und Staatsbeamten, dann die der Prinzen und Prinzessinnen unseres Königshauses. Nun ertönt Kanonendonner. Mit gewaltiger Stimme verkündigt er die ersehnte Ankunft unseres Priuzre- gen ten. Eine schmucke Reiterschar begleitet deu prächtigen vierspännigen K ö n i g s w a g e n. Da bricht der Jubel der Menge brausend los. Nimmer enden wollen die Begrüßungen des Volkes. Der Landesvater begibt sich mit seinem vornehmen Gefolge in das Königszelt. Nun werden die hübsch geschmückten Preistiere vorgeführt. Der leutselige Regent verteilt die Preis e selbst. Mehr noch als der erhaltene Preis erfreut den glück- lichen Besitzer eines preisgekrönten Tieres der Händedruck und das freund- liche Wort des Fürsten. — An die Preisverteilung schließt sich ein großes Pferderennen an. Mit größter Spannung verfolgt die Zu- fchauermeuge die flinken Bewegungen der edlen Tiere. — Auch ein Preiss chießen findet statt. — Wenn die hohen Festgäste in die Re- sidenz zurückgekehrt sind, süllen sich bald die zahlreichen Schaubuden und Bierhallen. Bis abends 10 Uhr dauert das rege Leben aus der Festwiese. Zusammenfassung: Wie es am Haupttag des Festes zu- geht. Reges Leben herrscht aus der Festwiese. Die Zuschauer- meuge ist sehr groß. Alles erwartet deu Prinzregenten. Er nimmt die Preisverteilung selbst vor. Ein Pferderennen und ein Preis- schießen findet statt. Alles sreut sich. (Nach der „Allg. Zeitz/' bearbeitet ) tt. Iur Sommerzeit am Starnbergersee. Lehrmittel: Engleders Bild „Starnbergersee". Wollen wir von München aus den sreuu dlichsteu und bekanntesten See unseres Vaterlandes aufsuchen. a. Zeige München auf der Wandkarte! — Südlich von unserer Hauptstadt findest Du einen See. Wie ist er seiner Form nach? Lang und schmal. — Lies den eingeschriebenen Namen! Würmsee. — Auf- suchen aus der Handkarte! — Am Nord-Ende hat der See einen

8. Donaugebiet und Rheinpfalz - S. 140

1898 - Schwabach : Schreyer
C. Anwendung. 1. Darstellung im Sandkasten. 2. Übungssragen und Aufgaben. 3. Lesen: a. Der Bodensee. b. Der Reiter und der Bodensee. c. Die Familie Fugger. 4. Aussätze: a. Der Haseu von Lindau. b. Was die Leute am Bodensee treiben. Die User des Bodensees sind fruchtbar. Die Leute bauen Obst, Wein und Getreide. Auf den Wiesen wächst das Gras so gut, daß man es dreimal abmähen kann. Viele Leute sind Fischer; sie fangen im See allerlei wohlschmeckende Fische. Auch Handel wird getrieben. Mit dem Schiff und mit der Eisenbahn werden die Waren fortgeschafft. (Schüleraussatz.) c. Die Fugger. 6. Das Lechfeld. e. Die Stammbnrgen unseres Königshauses. f. Die Herzogs bürg Trausu itz. Herzog Otto I. und seine Nachfolger bauten sich an der Isar eine seste Burg. Sie hieß zuerst Landshut, später Transnitz. Diese Burg konnte der Feind nicht leicht erobern; denn sie hatte starke Thore und Türme und eine doppelte Mauer. Die Burg war die Residenz der Herzoge. Noch heute sind viele ihrer schönen Zimmer zu seheu. König Ludwig Ii. hat sich einige neu Herrichten lassen. Man kann von der Transnitz aus die Stadt Landshut und das Jsarthal überschauen. Man sieht auch Berge vom bayerischen Wald. 5. Zum Vorlesen: Gedicht vou Hyacinth Wäckerle (I. Fischer) in schwäbischer Mundart: Der Vogel. 1. Du Vogel aufm grüana Zweig, wia käst du's so verzwinga? Du bischt in deiner Kunst so fest, als wärest in der Singstund g'west, wiar haut dir learna singa?

9. Donaugebiet und Rheinpfalz - S. 153

1898 - Schwabach : Schreyer
— 153 — b. Kudwigshafen. Welche Stadt ist unser heutiges Reiseziel? Ludwigshasen. — Zeigen! — a. Was sagt unsere Karte über die Lage dieser Stadt? Ludwigshafen liegt nördlich von der alten Kaiser st adt Speyer am linken Rheinufer. Gegenüber von Ludwigshafen liegt die badische Stadt Mannheim. Bei Mannheim mündet der Neckar in den Rhein. In Ludwigshafen laufen drei Eisenbahnlinien Zusammen. Ludwigshasen! Was denkt Ihr über diesen merkwürdigen Namen? Aussprache der Schüler; anknüpfend hieran: Als man vor 5 0 Jahren in die Schule ging, fand man aus der Landkarte die Stadt Ludwigshafen noch nicht verzeichnet; denn damals bestand diese Stadt noch gar nicht. Was denkt Ihr über das Alter von Ludwigshasen? Junge Stadt. — Seine Entstehung verdankt Ludwigshasen dem „Retter des Doms zu Speyer", dem Erbauer der Wal- halla und des Ludwigskanals. Nach dem Plane König Lud- wigs I. wurde die Stadt vor 50 Jahren (1843) angelegt, wo- bei sie ihren jetzigen Namen erhielt. Aus einem unansehnlichen Orte mit etlichen hundert Einwohnern erwuchs in kurzer Zeit eine Stadt, die heute über fünfmal so groß ist wie unser Schwabach, also über 40000 Einwohner zählt. Sie ist jetzt die größte Stadt der Pfalz. Zusammenfassung: Lage und Entstehung vou Ludwigs- Hasen: Ludwigshasen liegt am linken Rheinnser gegenüber der badischen Stadt Mannheim und der Neckarmündung. In Ludwigshasen lausen drei Eisenbahnlinien zusammen. Ludwigshasen ist eine junge Stadt; denn sie besteht erst seit 50 Jahren. König Lud- wig I. von Bayern war ihr Gründer. Heute ist sie fünfmal fo groß als unsere Vaterstadt und zählt 40 000 Einwohner. b. Warum wohl Ludwigshasen in so kurzer Zeit so groß geworden ist? Aussprache der Schüler. — Was Ludwigshafeu fo rasch groß werden ließ, sagt uns das zweite Wort seines Namens; wie heißt es? Hasen. — Inwiefern? Die Schüler werden angeregt, die Antwort selbst zu finden. Als Ergebnis der gemeinsamen Arbeit von Lehrer und Schülern wird festgestellt: Ludwigshasen verdankt sein rasches Wachstum seiner Lage. Die Stadt liegt am Rhein und gegenüber der Neckarmündung. Aus dem Rhein und Neckar sahren viele Schisse, bringen Waren und nehmen andere wieder mit sort. Die Lage von Ludwigshafen ist für den Handel sehr günstig. Deswegen baute man in Lud- wigshaseu einen großen Rheinhasen, in welchem die Schisse an-

10. Donaugebiet und Rheinpfalz - S. 115

1898 - Schwabach : Schreyer
bauschule. Ein Drittel aller Einwohner sind Geigenmacher. Sie treiben diese Beschäftigung aber bloß im Winter; im Sommer besorgen sie ihren Feldbau. Sie fertigen gewöhnlich nicht ganze Geigen, sondern jeder bloß bestimmte Teile, der eine Hälse, der andre Böden n. s. s. Sie arbeiten für einige Fabrikanten, die die Teile zusammenfügen lassen und die ser- tigen Geigen verkaufen. In ihren Trockenhäusern liegen große Holzvorräte iost 50 900 Geigenböden), und in ihren Magazinen kann man die Vorräte fertiger Geigen bewundern, von 4,50 J(o bis 3000 Jfa das Stück. Jährlich werden wohl 20 000 Geigen im Wert von einer halben Million in alle Welt versendet. Außer Geigen werden auch Zithern, Guitarren, Bässe und andere Musikinstrumente gefertigt. Zusammenfassung: Herstellung der Geigen. Zur Herstellung guter Geigen muß man das beste Fichten- und Ahornholz verweudeu. Aus dem gut getrockneten Holz werden die einzelnen Teile der Geige geschnitzt und dann zusammengeleimt. Sonst zogen die Mitteuwalder mit ihren Geigen hausierend durchs Land. Jetzt arbeiten die Geigenmacher für einige Fabrikanten, die die fertigen Geigen verkaufen. An 20 000 Geigen wandern all- jährlich von Mittenwald aus in alle Welt. c. Dum Höerammergauer Kasstonsspiel. Wir besuchen das Gebirgsdors Oberammergau, das durch fein Passionsspiel weltbekannt ist. Wie heißt das Dorf? Oberammergau. — Wodurch ist's Welt- bekannt? Durch sein Pafsionsspiel. — Wir kennen Orte, die durch Festspiele bekannt sind? Bayreuth, Rotheuburg, Dinkelsbühl. — Was wissen wir vom Inhalt des Rothenburgs und Dinkelsbühler Festspiels? Geschichtliche Begebenheit: Meistertrunk, Kinderzeche. — Was für ein Spiel wird in Oberammergau aufgeführt? Pafsionsfpiel. — Ein Passionsspiel! Ihr habt vielleicht schon ein ähnliches Wort gehört? Passionszeit, Passionslied. — Passion heißt aus Deutsch das Leiden; man meint damit das Leiden und Sterben unsres Heilands. Was wird also wohl der Inhalt des Passionsspiels sein? Die Geschichte vom Leiden und Sterben des Heilands. — 1. Von Mittenwald nach Oberammergau. Sehen wir uns zunächst auf der Karte den Weg von Mittenwald nach Oberammergau an! An welchem Flnß liegt Mittenwald? Isar.- Zeigen! — Und wo liegt Oberammergau? Seht her! Hier liegt's. — An welchem Flnß also? Ammer. — Zeige diefen Fluß! — Was erzählt die Karte vou ihm? Die Ammer hat eine nordöstliche Richtnng. Sie fließt durch den Ammersee. Dann heißt sie Amper. Sie ist ein linker Nebenfluß der Isar. Wir gehen von Mittenwald aus nach Nordwesten. In welches Thal kommen wir da? Lvis ach. — Hier liegen 2 Orte, die von
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