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1. Griechische Geschichte - S. IX

1882 - Nördlingen : Beck
Verzeichnis der Illustrationen. Tktradrachme von Athen. Rückseite des Vortitels. Eltie vom Parthenon in Farben rekonstruiert von Friedrich Thier sch, Professor an der technischen Hochschule in München. Titelbild. Vgl. dazn Seite 170 und 370 ff. Pallas Ginliiiiiani, auch „Minerva medica" benannt. Tie Schutzgöttin von Athen mit dem Pantherfell anf dem Haupte, dem Schuppenpanzer und dem Gorgonenhaupt. Eines der schönsten Bilder der Athene, ausgezeichnet durch die ruhige Entschlossenheit in den jungfräulichen Zügen. Das Original dürfte auf Phidias zurückzuführen sein Nach einer antiken Marmorbüste im Braceio Nuovo des Vatikan zu Nom gezeichnet von Paul Beckert. Titelblatt. Karte von Griechenland und seinen Kolonien. Seite 16/17. Harmodius und Aristogiton; antike Nachbildungen in Marmor der ant Aufgang der Akropolis zu Athen dereinst befindlichen Erzstandbilder, zu Ehren der beiden Tyrannenmörder 510 v. Chr. von Antenor ausgeführt und nach der Plünderung Athens durch Terxes 476 v. Chr. neu hergestellt (durch Kritius und Nesiotes). Alexander d. Gr. soll die durch Xerxes entführten Standbilder in Persepolis aufgefunden und nach Athen zurückgesandt haben. Man hat sich, wie die Nachbildung auf einer durch Baron Stackel-berg aufgefundenen Münze ergibt, die beiden Helden nebeneinander vorstürzend zu denken: Harmodius mit dem linken Arm, über dem die Chlamys hängt, den jüngeren Freund, der iu der erhobenen Rechten das Schwert zum entscheidenden Schlage schwingt, wie mit einem Schilde schützend. In den Körpern, sowie im Kopfe Aristogitons zeigt sich noch die Härte und Steifheit des älteren vorperikleischeu Kunststils; der Kopf des Harmodius ist antik, jedoch später ausgesetzt. Die Zeichnung ist nach den im Museum zu Neapel befindlichen Marmorstatnen gemacht von P. Becker t. Seite 48. Das Schlachtfeld von Marathon nach Rottmann und der Isthmns von Korinth mit Salamis, Cap Suuium und Ägina im Hintergrund gesehen vom Berg Cyllene bei Sicyon, nach Baron Stackelberg. Seite 98. Aschylns nach einer gntbeglanbigten Marmorbüste im Braccio Nuovo des Vatikan gezeichnet von P. Beckert. Seite 140. Der Hafen Piriieus mit Fernsicht auf die laugen Mauern und die Akropolis von Athen. Von den Hafendämmen und Leuchttürmen waren noch um das Jahr 1830 Überreste vorhanden (vgl. den Plan von Ad. Sommer). Tie von Pcm-sanias I, 1 n. a. a. O. genannten Grabmäler, Tempel, Hallen und Schiffswerften sind nach ihrer wahrscheinlichen Lage dargestellt. Vor dem Hafeneingang find größere Kriegsschiffe (Triereu mit Verdecken und drei Ruderreihen übereinander an jeder Seite), sowie kleinere Handelsschiffe sichtbar. Tie langen Mauern, welche die Hafen-

2. Griechische Geschichte - S. XII

1882 - Nördlingen : Beck
Xii Verzeichnis der Illustrationen. griechischen Schwerbewaffneten (Hopliten): den ehernen Chiton, ein Unterkleid aus Linnen oder Leder, znm Schuh der Schulter», der Brust und des Unterleibs mit Erzplatten belegt, dazn Beinschienen; der Helm ist ihm abgefallen. Vom Rücken wallt ihm der auf der rechten Schulter durch eine Spange zusammen- gehaltene Mantel (die Chlamys). Mit der macedonischen „Sarissa", einer Stoßlanze von 16, nach andern sogar 21 Fuß Länge, durchbohrt er den persischen Feldherrn. — Von der macedonischen Bewaffnung unterscheidet sich die des Perserheeres. — Ganz im Vordergrund sehen wir noch den zerbrochenen Schaft des s. g. Riemen-speeres, der die vorzüglichste Waffe der griechischen Peltasteu oder Leichtbewaffneten bildete, eines Wurfspeeres, um dessen Schwerpunkt ein Lederriemen gewickelt war, dessen Schlinge im Augenblick des Wurfes mit dem Zeigefinger angezogen wurde, worauf er sich abrollte und dadurch dem Geschoß eine rotierende Bewegung gab. Ter Vorteil dieses Riemenspeeres vor dem gewöhnlichen Wurfspeere war ein ähnlicher, wie heutigen Tages der des gezogenen Geschützes oder Gewehres vor dem glatten. — Tas Mosaik befindet sich jetzt im Museum zu Neapel, und wird von uns soweit nötig re- stauriert wiedergegeben nach einer Originalzeichnung von P. Veckert. Seite 426/7. Karte van Porderaslen zu Alexanders Feldzügen. Seite 488. Pruckschlcr. Seite 48 lies: Hipparch statt: Hhpparch. 52 „ Erechtheis, Ägeis statt: Erechtheus. Ägeus. 309 „ S. 370 statt: S. S67. £05 „ Amorgos statt: Amargos. 868 „ Biographie statt: Biographee. 449 „ Pcrscpolis statt: „Pasargadä".

3. Griechische Geschichte - S. 83

1882 - Nördlingen : Beck
König Darms von Persien (521—485 v. Chr.). 83 Silbers noch neben ihren Lieferungen an Erzeugnissen des Landes als Steuer abgeben sollten. An Naturerzeugnissen mußte jedes Land dasjenige liefern, was in seinem Umkreise am besten gedieh: das eine Pferde, das andere Getreide, das dritte Sklaven und so jedes nach seiner Art. Die Bewohner des Stammlandes Persis waren frei von Abgaben und brachten auch diesem, wie den folgenden Königen nur freiwillige Geschenke. Da es aber auch in den^andern asiatischen Ländern, die jetzt unter persischer Botmäßigkeit standen, nicht anders Sitte gewesen war, als daß man dem Regenten des Landes freiwillige Geschenke brachte, und deswegen die Einführung regelmäßiger und gezwungener Steuern den Unterthanen schwer fiel, so schalten diese auf den König, welcher die lästige Neuerung gemacht hatte, und sagten, sie hätten zuerst einen Vater zum Herrn gehabt, den Eyrus, dann einen Gebieter, den Kambyses, und jetzt sei es gar ein Krämer, der auf dem Throne sitze. Diese Neigung zum Geldbesitze veranlaßte für ihn eine beschämende Täuschung, als er das schon von Cyrns eroberte, seither aber wieder abgefallene Babylon nach lange vergeblicher Belagerung — wie es heißt, durch die List seines Dieners Zopyrus — eingenommen hatte. Er fand über einem der Stadtthore, unter dem eine der belebtester: Straßen durchführte, eine Inschrift des Inhalts: Wer unter meinen Nachfolgern auf dem Throne von Babylon einmal in Geldverlegenheit ist, der öffne dieses mein Grab und nehme so viel Geld, als er will. Nur daß er es nicht öffne, wenn er nicht in Verlegenheit ist: sonst wird es ihm nicht frommen. Eine alte Königin von Babylon nämlich hatte über diesem Thore sich ihr Grab bauen und die Inschrift setzen lassen; und das Grab war bisher unangetastet geblieben. Darius mm meinte nach dem Aberglauben seines Volkes, man könne das Thor nicht zum Durchgang gebrauchen, so lange der Tote in diesem Grabe über dem Kopfe derer sei, die unten durchgingen oder durchritten; und ebenso meinte ei-, es wäre verkehrt das Geld ungebraucht liegen zu lassen, während diese Aufforderung ans der Inschrift stehe. Deshalb ließ er die Totenkammer öffnen, in der man auch die Reste des Leichnams, aber kein Geld, sondern folgende Zeilen fand: Wärst du nicht ein geldsüchtiger, nach schmutzigem Gewinne gieriger Mensch, so würdest du die Kammern der Toten nicht öffnen. Als er wieder in Susa, der Hauptstadt Persiens, war, geschah es, daß er ans der Jagd bei einem Sprung vom Pferde sich den Fuß verrenkte. Sogleich wurden die ägyptischen Ärzte, die er an seinem Hofe hatte und die man damals für die geschicktesten in der Welt hielt, be- 6*

4. Griechische Geschichte - S. 92

1882 - Nördlingen : Beck
02 Unterwerfung von Samos durch die Perser (516 b Chr.). hatte. Hub Darms versprach ihm in bankbarer Erinnerung an die ba= malige Gabe Golb und Silber ohne Maß. Syloson aber bat, ihn nach Lamos, in seine Heimat, zurückzuführen und znm Herrn der Insel zu machen, ohne daß einer der Bewohner das Leben ober die Freiheit ba-buich verliere. Ohne Verzug erhielt einer der vornehmsten Perser, Otanes, den Auftrag an der Spitze eines Heeres abzugehen, um Sylosons Wunsch zu erfüllen, und lanbete ans der Insel ohne Wiberstanb. Mäanbrins erbot sich, mit den Sarniern, welche mit ihm gemeinschaftliche Sache gemacht hatten, abzuziehen; und es würde auch bies angenommen und ihm frieb-licher Abzug erlaubt. Doch sein thörichter Bruder Charilans wußte ihm die Erlaubnis zu entlocken, mit der in der Festung befinblichen Mann-schast einen plötzlichen Überfall auf die nichts ahnenden und arglosen Perser zu machen, woburch viele angesehene Männer unter denselben umkamen: barauf wies Otanes ohne Rücksicht auf die Befehle seines Herrn, daß kein eantier getötet ober zum Sklaven gemacht werben solle, seine colbaten an, Männer und Knaben ohne Unterschieb nieberzumachen. Währenb Mäanbrins durch einen unterirbischen Gang, der von der Festung unmittelbar ans Meer führte, entfloh, würde von den Persern in der ctabt ein großes Blutbab angerichtet und beut Syloson seine Vaterstabt ohne Männer und männlichen Nachwuchs übergeben (516). Mäanbrins nahm mit den ©einigen seine Zuflucht nach Sparta. Dort führte er den König Kleomenes, bei beut er Hilfe suchte, wie zufällig in das Haus, das er als Gast bewohnte, und veranstaltete es so, daß die schönen gol-beneit und silbernen Trinkgeschirre, die er mitgebracht hatte, gerabe zu derselben Zeit von seinen Dienern gereinigt würden. Der Spartaner-föuig äußerte auch, wie der Samier gewollt hatte, große Vertvunberung über die prachtvollen und kostbaren Gefäße: worauf jener ihm zuredete, baoort zu nehmen, was und wie viel er wolle. Kleomenes aber widerstand nicht nur getreu den Gesetzen der Versuchung, sonbern veranlaßte auch, daß die Gefahr der Verführung für ihn und für anbere durch unverroeilte Ausweisung des Samiers beseitigt würde. $kmkoi ^Mbfpfityksfluiafn-yc |Wv>>1 tlmt-W /w.

5. Griechische Geschichte - S. 94

1882 - Nördlingen : Beck
94 Sitten der Scythen. mehr abgeschnittene Köpfe er aus der Schlacht zum Könige zurückbrachte, desto mehr war er geehrt. Aus deu Schädeln ihrer Feinde machten sie Trinkgefäße, aus den Häuten derselben aber allerlei anderes, Köcher für ihre Pfeiler, öfters ganze Mäntel. Dem Kriegsgott, welchen sie ganz besonders und zwar unter dem Bilde eines alten eisernen Schwertes verehrten, opferten sie neben Pferden und anderen Tieren auch je den hundertsten Mann ihrer Kriegsgefangenen. Gegen fremde Sitten waren sie so sehr eingenommen, daß sie zwei ihrer Landslente, Anacharsis, den Zeitgenossen und Freund Solons, und Scyles, einen ihrer eigenen Könige, ums Leben brachten, weil beide an griechischen Gebräuchen Wohlgefallen gefunden und dieselben im Scythenlande nachgeahmt hatten. An diesem Volke wollte der Perferkönig jetzt Rache dafür nehmen, daß ein großes Heer desselben etwa hundert Jahre früher einen Raubzug durch einen Teil von Asien gemacht hatte; zugleich wollte auch er sich den kriegerischen Ruhm erwerben, den seine beiden Vorgänger durch Unterjochung fremder Völkerschaften gewonnen hatten. Sein Bruder Artaba uns warnte ihn vergebens durch die Vorstellung, daß bei einem so armen Volke wie den Scythen nichts zu holen sei. In der Gegend, wo jetzt die Hauptstadt des türkischen Reiches ist, hatte er durch einen samischen Baumeister Mandrokles eine Brücke über die Meerenge schlagen lassen, die Asien und Europa trennt. Über diese zog er mit seinen: zahllosen Heere nach Europa herüber und an der Westseite des schwarzen Meeres auswärts gegen die Donau. Sechshundert Schiffe, die von den feinem Scepter unterworfenen Küstenvölkern, insbesondere den in Kleinasien wohnenden griechischen Ioniern, hatten gestellt und bemannt werden müssen, erhielten Befehl, das schwarze Meer hinauf an die Mündungen der Donau und in dieselbe zwei Tagereisen hineinzufahren und dort eine Brücke über den Strom für das Landheer zu schlagen. Eben dorthin ging auch des Königs Zug zu Lande durch Thracien. An die Donau gelangt fand er daselbst feine Seemacht und die Brücke schon geschlagen. Auf den Rath des Führers der von der Insel Lesbos zu diesem Zuge gestellten Schiffe ließ er die ganze Flotte dort zurück, damit für den Fall eines unglücklichen Rückzugs aus dem Scythenlande ihm und dem Heere der Weg offen stände. Er berief die griechischen Anführer und gab ihnen einen Riemen, an dem er sechzig Knoten gemacht hatte; sie sollten alle Tage einen der Knoten aufmachen, sagte er, und, wenn alle sechzig aufgelöst feien, ohne daß er mit dem Heere aus dem Lande der Scythen zurückgekehrt fei, möchten sie in ihre Heimat zurückfahren;

6. Griechische Geschichte - S. 62

1882 - Nördlingen : Beck
62 Rettung des byrus. König im Spiel. beit Tiere seien; der Befehl komme von Astyages; und ich würde ein schreckliches Schicksal haben, wenn ich ihn nicht so vollziehe. Da nahm ich das Kind und beichte, es werbe wohl von einem der Diener sein. Doch als ich heraus vor die Stadt kam, erfuhr ich's; der Diener, der das Kind bis vor die Stadt trug, sagte mir, daß es das Kind von Manbane und Kambyses sei und daß Astyages basselbe umzubringen befehle. Da sieh es selbst an! Mit diesen Worten enthüllte der Rinberhirte das Knäblein. Als nun sein Weib sah, wie das Kind so groß und schön gebitbet war, brach sie in Thränen ans und beschwor ihren Mann, dasselbe ja nicht auszusetzen. Und wenn burchaus ein ausgesetztes Kind getroffen werben muß, sagte sie, so folge meinem Rate! Auch ich habe indessen geboren, aber ein totes Kind. Nimm bieses und trage es ins Gebirge ; und lasse mir der Manbane Kind, daß wir es als das ltnsrige aufziehen. So wird dich nicht als Übertreter des erhaltenen Befehls ein Übel treffen können; unser totes Kind wirb als ein Königssohn bestattet werden und bieses hier wirb am Leben erhalten. Mitmbates folgte dem Rate: er befleibete sein totes Kind mit beit Kleinobien und Gewändern des fürstlichen Knäbleins, trug es in eine Einöde des Gebirges, ging brei Tage später nach Ekbatana zu Harpagus und berichtete ihm, er sei bereit beit Leichnam des Kinbes vorzuweisen: darauf schickte dieser Vertraute hin, in seinem Namen Augenschein zu nehmen, und ließ das Hirtenkind begraben. Manbaueus Sohn aber wuchs heran unter der Pflege Spakos. Als der Knabe zehn Jahre alt war, spielte er einmal in beut Dorfe, welches die Rinderhirten bewohnten, mit anderen Kiitbern, unter beneu /j iauch der Sohn des Artembares, eines angesehenen Mannes, sich befand. Bei diesem Spiele wählten alle ihn, welcher als der Sohn des Rinder- hirten galt, zu ihrem Könige, lind er gab alsbald seine königlichen Befehle. Jedem Knaben wies er sein Amt an und alle gehorchten willig, nur des Artembares Sohn ausgenommen, der sich nitbotmäßig bettahm und die erhaltenen Befehle nicht vollzog. Der König befahl sofort seinen Dienern ihn zu greifen und peitschte ihn sehr hart. Dieser, empört darüber, daß solches ihm als dem Sohne eines Vornehmen von einem Knaben niederen Standes widerfahren war, lief in die Stadt und beklagte sich bei seinem Vater. Der Vater im höchsten, Zorne eilte mit seinem Knaben zum König Astyages, zeigte diesem die Striemen auf den Schultern seines Sohnes und verlangte Genugthuung. Astyages ließ den Rinderhirten mit seinem Sohne vor sich kommen. Du, sagte er zu dem Knaben, eines niedrigen Sklaven Sohn, hast dich erkühnt dem Sohne dieses Herrn, few t) djpiujjfiü ni^tu bum ßtjol4 Wbip, Sfa'm W ’ lw (neu Mw - tuhk Vwrfti /Wtlw t

7. Griechische Geschichte - S. 119

1882 - Nördlingen : Beck
Ende des Miltiades. Aristides der Gerechte. 119 unverrichteter Dinge zurück, die andern brachten als Zeichen der Unterwerfung Erde und 2ßctffer von mehreren theffci lisch ert Völkerschaften, auch von Theben und anderen böotischen Städten, überhaupt meiit von solchen, die am Wege nach Athen lagen und so ihr Schicksal §u erleichtern hofften. In Athen war unterdessen Miltiades vom Schauplatze abgetreten. Er war in dem Aahre nach der Schlacht bei Marathon mit Zustimmung des Volkes mit einer Flotte ausgelaufen — wie es nach seinen geheimnisvollen Andeutungen schien, um die Perser in den Gewässern des ägäischen Meeres anzugreifen; in der Wirklichkeit aber hatte er es daraus abgesehen, von der reichen Insel Paros angeblich zur Strafe für die Unterstützung, welche sie dem Feinde geleistet habe, eine große Summe Geldes zu erpressen. Als er aber nach sechsnndzwanzigtägiger Belagerung der stirbt Paros unverrichteter Dinge nach Athen zurückgekehrt war, erhoben seine Gegner, insbesondere Tanthippus, der Vater des uachmals so berühmt gewordenen Perikles, gegen ihn Klage, daß er das Volk getäuscht und die Ehre Athens geschädigt habe. Miltiades, der ctm Schenkel verwundet zurückgekommen war, ließ sich auf einem Tragbette vor deu Gerichtshof bringen; aber weder der Aublick des hochverdienten Mannes noch die Verteidigung seiner Freunde vermochte ihn vor der Verurteilung zu schützen. Es wurde ihm als Ersatz der Kriegskosten eine Buße von 50 Talenten (über 200000 Mark) auferlegt; allein ehe er noch von seinem großen Besitze diese Summe flüssig gemacht hatte, starb er an den Folgen jener Wuude, zu der eine heftige Entzündung getreten war. Sein Sohn Cimon zahlte die Strafe und bestattete den Vater mit allen Ehren. Nach seinem Tode waren in Athen die hervorragendsten Männer Aristides und Themistokles. Der erstere war schon unter den zehn Feldherrn bei der Schlacht von Marathon gewesen und hatte wesentlich dazn beigetragen, daß Miltiades durch freiwillige Unterordnung der' andern Befehlshaber die Heeresleitung allein in seiner Hand hatte; dann aber hatte er in der Schlacht mannhaft gekämpft und nach derselben, während die übrigen Truppen eilends heimzogen, um die Stadt zu decken, mit seiner Mannschaft die unermeßliche Bente an Gold und Silber, kostbaren Gewändern und anderen Sachen von Wert, dazu auch die Gefangenen treulich bemacht. Er zeichnete sich vor allen durch strenge Rechtlichkeit sowohl in der Staatsverwaltung als in persönlichen Verhältnissen aus und die Stimme des Volks hatte ihm darum den Beinamen „der Gerechte" beigelegt. Er ging den geraden Weg, wollte nichts mit List oder Uxxsi -

8. Griechische Geschichte - S. 130

1882 - Nördlingen : Beck
130 Erstürmung der Burg. weise auch auf die nahen Inseln Ägina und Salamis. Die Einwohner von Trözen bewiesen gastfrenndliche Trene an den Familien der Athener, indem sie dieselben auf Kosten ihrer Stndtgemeinde erhielten; ja auch für den Unterricht der Kinder sorgten sie durch den Beschluß, die Lehrer derselben §u bezahlen, und in den Baumgärten sollten die Kinder überall Obst essen dürfen. Die wehrfähigen Männer bekamen aus städtischen Mitteln jeder ein Geldgeschenk im Werte von etwa 5 Mark, wenn sie sich zum Dienste auf den Kriegsschiffen hergaben: und dies bewog viele zu diesem Entschluß, welche außerdem ihr Heil anderswo gesucht haben würden. Es war aber ein Tag des Weinens und Wehklagens, als die Gatten, die Väter, die Mütter, die Brüder sich trennen mußten, ungewiß, ob sie einander und die Vaterstadt je wieder sehen würden. Als die Kriegsleute vom Lande stießen, sprang der Hund des Tanthippus, den dieser nicht mitnehmen wollte, ins Wasser und schwamm neben dem Schiffe, das seinen Herrn trng, bis zur Insel Salamis, wo er ans Land sprang und vor Erschöpfung sogleich tot niederstürzte. Mau begrub ihn an derselben Stelle und errichtete ihm zum Gedächtnis seiner treuen Anhänglichkeit einen Grabhügel, den man das „Mal des Hundes" nannte. . Xerres zog mit seinem Landheere durch Böotien gegen Athen her. Die Städte, welche sich früher schou unterworfen hatten, wurden verschont, dagegen Thespiä und Platää verbrannt; ebenso wurde auf dem Wege nach Athen alles verwüstet. Die Stadt selbst fand Xerxes menschenleer: nur auf der Burg waren etliche Männer zurückgeblieben, teils wegen ihrer Armut, da sie nichts mitzunehmen hatten, um auf Salamis ihr Leben zu fristen, teils aus allzufestem Vertrauen auf den buchstäblichen Sinn des delphischen Orakelspruchs, daß die hölzerne Mauer uneinnehmbar sein werde. Sie hatten die Zugänge zu der auf einem Felsen gelegenen Burg mit Brettern und Balken gesperrt. Auch wußten die Perser nicht sofort, wie sie die Festung einnehmen sollte», sondern lagerten sich auf der nächsten Anhöhe, dem Hügel des Ares (Areopagns), und schoßen von da mit brennendem Werg umwundene Pfeile gegen das Pfahlwerk, das die Burg umgab. Dadurch wurde der Zugang da und dort geöffnet und die Feinde drangen aufwärts, wurden aber durch große herabgewälzte Steine abgetrieben. Als man die Verteidiger der Burg durch Unterhandlungen vermögen wollte, den Platz zu übergeben und friedlich abzuziehen, wiesen sie auch dies zurück, obgleich sie in größter Not waren. Endlich aber wurde die Burg von den Barbaren an einer Seite erstiegen, welche man für so steil ansah, daß man es für überflüssig erachtet hatte sie zu

9. Griechische Geschichte - S. 185

1882 - Nördlingen : Beck
Die Machtverhältnisse der beiden Parteien. 185 Geschäften zurückkehrten. Die wohlhabenderen Bürger und die in Athen ansässigen Fremden zogen als Hoplüen ins Feld. Ihre Schntzwaffen waren Helm, Panzer, Schild und Beinschienen, ihre Trutzwaffen Lanze und Schwert. Als Reiter dienten mir die Bürger der beiden ersten Klassen. Athen hatte deren im Anfange dieses Krieges zwölfhundert. Geringe Bürger und Insassen dienten als Leichtbewaffnete, mit Bogen, Wurfspießen, Schleudern oder auch bloß mit Knütteln bewaffnet. Die Stärke eines jeden Heeres lag in den Schwerbewaffneten. In dieser Beziehung stand also Athen seinen Feinden bei weitem nach, da es nur von zwei Städten seiner Bundesgenossenschuft, von Platää und Naupaktus, und auch von diesen nur wenige Mannschaft dieser Art an sich ziehen konnte. Dagegen hatten die Athener eine Seemacht von dreihundert eigenen Kriegsschiffen; daneben konnten die Bundesgenossen auf den Inseln Chios, Lesbos, Za-kynthos und Korctjm, sowie die Verbündeten in Akarnanien ihnen zweihundert Kriegsschiffe stellen; dazn kamen ihre Unterthanen auf den Inseln des Archipelagus, an den Küsten Kleinasiens, Macedoniens und des Hellesponts, welche jährliche Steuern zahlen mußten. Die Peloponnesier konnten sich mit der Seemacht der Athener bei weitem nicht messen, wie diese wieder bezüglich der Landmacht sehr zurückstanden. Jene hatten auch keine gemeinschaftliche Kriegskasse und überhaupt geringere Geldmittel ; Athen dagegen hatte bei Beginn des Kriegs sechstausend Talente, bei 25 Millionen Mark, in seiner Schatzkammer, hatte den zehnten Teil dieser Summe als jährliche Steuer seiner Unterthanen zu beziehen und außerdem noch andere Hilfsquellen. Perikles stand mit dem spartanischen Könige Archidamns, welcher an der Spitze der Peloponnesier in Attika einfallen sollte, in gastsrennd-schaftlichem Verhältnisse. Daher hielt er es für möglich, daß derselbe bei der Verheerung des attischen Gebietes aus Rücksicht auf dieses Verhältnis oder auch vielleicht nach einer von Hause mitgebrachten Anweisung seine Besitzungen verschonen möchte, um ihn so bei seinen Mitbürgern zu verdächtigen, als ob er mit den Feinden in geheimem Einverständnisse sich befände. Darum erklärte er in der Volksversammlung, Archidamns sei sein Gastfreund. Wenn aber derselbe die Pflanzungen und Gebäude der andern Athener verheere und die seinigen schone, so sollten sie hinfort nicht mehr sein Eigentum, sondern das des Staates sein. Er verband damit die wiederholte Ermahnung, das bewegliche Eigentum vom Lande iu die Stadt zu bringen, aber sich in keine Feldschlacht einzulassen, zu Lande sich auf die Verteidigung der Stadt und der Häfen, sowie der

10. Griechische Geschichte - S. 144

1882 - Nördlingen : Beck
144 Verhandlungen des Mardonius mit Athen. Fremde, sparsamen Spartaner ihm bei einem Besuche, den er bald darauf in Sparta machte, laute Lobsprüche erteilten, daß sie ihn neben ihrem Heerführer Eurybiades, dem sie den Preis der Tapferkeit, einen Kranz von Ölzweigen, zuerkannten, durch das gleiche Geschenk ehrten und ihm bei der Abreise nicht nur den schönsten Wagen, der in der Stadt zu haben war, zum Geschenke machten, sondern mich ein Geleite von dreihundert Kriegern bis zur Gränze von Arkadien mitgaben. Und als er nachher zu den olympischen Spielen, dem alle vier Jahre gefeierten großen hellenischen Nationalfeste kam, bei welchen sich die Zuschauer an der Kunst der Wagenlenker, der Kraft und Gewandtheit der Ringer und Faustkämpfer zu ergötzen pflegten, richtete alles Volk seine Augen weg vom Schauplatz allein auf ihn; den ganzen Tag zeigte man nur ihn den Fremden; für ihn äußerte sich laute Bewunderung und ihm klatschte man zu: so daß er seinen Freunden bekannte, jetzt sei er für alle Anstrengung belohnt, die er um des gemeinschaftlichen Vaterlands willen sich auferlegt habe. Von dort ging er nach Athen zurück, wohin seine Mitbürger mit ihren Familien und ihrer Habe von Salamis zurückgekehrt waren und sich wieder anzubauen begannen. Zwischen den Athenern und den anderen griechischen Völkerschaften, insbesondere den Lacedänroniern war eine gewisse Entfremdung dadurch eingetreten, daß man die Anstrengungen iinb Opfer der Stadt Athen bei dem gemeinschaftlichen Kampfe nicht genug anerkannt hatte. Und da die Lacedämonier aus Furcht, sich den listigen und thatkräftigen Themi-stokles durch dieses Verhalten zum Feinde gemacht zu haben, diesen mit Ehren und Geschenken überhäuften, gefiel auch das seinen Mitbürgern so wenig, daß sie bei der neuen Wahl den Oberbefehl über ihre Seemacht nicht mehr ihm, sondern dem Xanthippus übergaben. Jene Entfremdung aber ließ den persischen Feldherrn hoffen, an den Athenern die beiten Bundesgenossen in dem Kriege zu finden und so das ganze Land für seinen Herrn zu erobern. Daher bot er durch eilte Gesandtschaft ihnen im Namen seines Königs an, daß ihre Wohnungen wieder aufgebaut werden und sie Gewalt über ganz Griechenland erhalten, auch reiche Geldspenden empfangen sollten, wenn sie darauf verzichteten, am Kriege Anteil zu nehmen. Diesen lockenden Anerbietungen suchten die Spartaner ebenfalls durch eine Gesandtschaft an die Athener zu begegnen, die in ihrem Namen gastliche Beherbergung der Frauen und Kinder von Athen und die Verabreichung von Lebensrnitteln für die Alteu versprach, damit die große Not, in welcher die Stadt damals war, nicht auf den
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