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gefährlich, das seit dem Untergange der Hohenstaufen aus einer Anzahl selbständiger Staaten mit republikanischen oder monarchischen Verfassungen bestand.
1. Mailand. Die lombardische Republik hatte ihr Ende gefunden, als der Kaiser Wenzel an das hier mächtige ghibellinische Haus Visconti den Herzogtitel verkaufte 1395, wodurch Mailand vom deutschen Kaiser völlig unabhängig wurde. Nachdem der Manns-stamm der Viscouti erloschen war 1450, riß das Haus Sforza die Herrschaft au sich. Unaufhörliche Parteifehden zerrütteten den Staat und lockten die Franzosen zu seiner Eroberung herbei. Als diese kamen, hatte der herrschsttchtige Ludovico Moro in Mailand die Gewalt in Händen.
2. Venedig, dessen Gründung in die Zeit Attilas fällt, war durch den Verkehr mit der Levante eine blühende Handelsrepublik geworden, in der aber der wachsende Reichthum bald eine ungleiche Vertheilnng der Güter und ein hartes Adelsregiment schuf. An der Spitze des Staates standen der Doge und der große Rath, wo seit 1297 nur Mitglieder einer bestimmten Anzahl vornehmer Familien saßen. Der Versuch des Dogen Marino Faliero, die Oligarchie zu stürzen, schlug fehl 1355. Die Betheiligung Venedigs am vierten Kreuzzug verschaffte diesem ersten Handelsstaate Besitzungen an der kleinasiatischen Küste und die meisten Inseln im Archipelagus. Dazu kameu bis zum Ende des 15. Jahrhunderts viele Städte der Lombardei, Istrien, Dalmatien, Griechenland und Cypern, so daß Venedig im Ausgange des Mittelalters sein volles Ansehen behauptete. Es sank mit der Ausdehnung des osmanischen Reiches im Osten und mit der Entdeckung des Seeweges nach Ostindien durch die Portugiesen.
3. Geuua, die zweite italienische Handelsrepublik, war nach der Unterdrückung Pisas in den Besitz von Eorsica und Sardinien gelangt. Aus seinen langwierigen Kriegen mit Venedig um den Besitz des morgenländischen Handels ging es siegreich hervor, doch schwächten den Staat wilde Parteikämpfe, die auch durch die Wahl eines lebenslänglichen Dogen 1339 nicht beendet wurden. Zuletzt stand Genua bald unter mailändischer bald unter französischer Herrschaft.
4. Florenz war lange Zeit der Schauplatz harter Verfassungskämpfe, denn auch hier erhoben sich die Zünfte gegen das Patricier-regiment. Als dieses im 12. Jahrhundert gestürzt worden war, trat
TM Hauptwörter (50): [T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte], T6: [Insel Stadt Meer Hafen Handel Hauptstadt Land Küste Einw. Halbinsel], T42: [Papst Kaiser König Rom Heinrich Italien Karl Kirche Bischof Jahr]]
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Regionen (OPAC): Schaumburg-Lippe
Inhalt Raum/Thema: Heimatkunde
Geschlecht (WdK): koedukativ
— 329 —
2. Die Schaumburger Riesen.
In uralter Zeit lebten in unserer Heimat gewaltige Riesen
oder Hünen, von denen viele wunderliche Dinge erzählt werden.
So holten sie vom Meere her in großen Karren Steine und Sand
und bauten daraus unsere Berge auf. Dabei war einmal einem
der Riesen Sand in den Schuh gekommen. Als nun der Sand
seinen Fuß belästigte, blieb er stehen und schüttete den Schuh aus.
Die Stelle bezeichnen heute die Rehburger Berge. Mit dem anderen
Fuße war dieser Riese so tief eingesunken, daß er ihn nur mit Mühe
wieder herausziehen konnte. In der Fußspur sammelte sich schnell
viel Wasser an, das heute das Steiuhuder Meer genannt wird.
Die Hünen legten aus den Höhen der Berge feste Burgen an
und lebten miteinander in guter Freundschaft. Sie hatten alle
Werkzeuge gemeinsam und warfen sich dieselben bei Bedarf zu. So
gehörte ihnen auch ein riesiger Backtrog, der bei dem Beckedorfer
Hünen stand. Wenn dieser den Backtrog auskratzte, so hörten es
seine Freunde und kamen herbei, um beim Ansäuern und Backen
zu helfen. Zum Zeitvertreib spielten sie oft Ball mit großen Fels-
blöcken. Der vom Rehburger Berge warf den Spielball dem
Beckedorfer Kameraden zu. Selbst der Hüne auf der Burg bei
Hohenrode konnte am Spiel teilnehmen. So flogen denn die
Steinbälle hin und her. Mitunter gingen auch einige Würfe fehl.
Dann blieben die Steine in den Tälern liegen, wo wir sie heute
noch oft finden. — Eines Tages aber war es mit der Herrlichkeit
unserer Hünen gänzlich vorbei. Und das kam so. Der Beckedorfer
hatte sich im Walde fchlafeu gelegt. Nach einer Weile kratzte er
sich hinter dem Ohr, weil sich dort ein Bienenschwarm niedergesetzt
hatte. Die andern Riesen meinten, er habe den Backtrog ansge-
kratzt. Sie kamen deshalb schnell herbei. Als sie nun erfuhren,
daß nicht gebacken werden sollte, wurden sie ärgerlich. Bald kam
es zu einem heftigen Streite. Der Beckedorfer aber war stärker als
seine Nachbarn. Er tötete sie und zerstörte ihre Burgen. Dann
zertrümmerte er auch seiue eigene Burg, weil er hier nun nicht
länger wohnen mochte, und zog in ein anderes Land.
TM Hauptwörter (50): [T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T16: [Auge Kopf Körper Hand Haar Fuß Gesicht Blut Haut Brust]]
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Regionen (OPAC): Schaumburg-Lippe
Inhalt Raum/Thema: Heimatkunde
Geschlecht (WdK): koedukativ
— 37 —
Bad Rehburg seine heilkräftigen Wasser verdankt. Das Tal
zwischen Bergkirchen und Schmalenbruch wird von Mergeln des
oberen Jura ausgefüllt.
Kobbensen + 90 m Berqkirchen +100 m
Wiedenbrügge +(f7m
Lindhorst + 60m Sachs en h aq en.+'jso'm~_
1. Diluvium. 2. Hilstou. 3. Oberer Schieferton. 4. Sandstein. 5. Unterer Schieferton. 6. Mergel.
Querschnitt äurch die Rebburger Berge.
Uame, Kage und Gestalt. Die Rehburger Berge werden
nach dem gleichnamigen Badeorte benannt und liegen im N unseres
Landes zwischen den kleinen Städten Rehburg und Sachsenhagen.
Sie bilden die äußersten Erhebungen des mitteldeutschen Berglandes
nach der norddeutschen Tiesebene zu. Ihr schmaler, etwa 10 Km
langer Höhenrücken dehnt sich von Düdinghausen nach
Loccum in nw Richtung aus. Der w Teil wird Loccumer B.
(118 m), der ö Düdinghänser B. (121 m) genannt. Letzterer
bildet mit dem an der Landesgrenze bei Düdinghausen sich erhebenden
Atgeberge (101 m) einen nach Nw offenen Bogen, in welchem
die kleine Ortschaft Windhorn liegt. Als Fortsetzung des Atge-
berges ist der unbewaldete Wiedenbrügge B. anzusehen, der in
geringer Erhebung (70 m) mit der Hauptkette parallel läuft. Der
gesamte Höhenzug zeigt wenige Senkungen oder Einschnitte, hat
daher geringe Gliederung. Unmittelbar nw von Bad Rehburg
erreicht der Kamm im Brunnenberge seinen höchsten Punkt, indem
er sich hier bis zu 161 m über den Meeresspiegel erhebt (absolute
Höhe, S. 13). Von der Nordseite her gewährt die Bergkette einen
stattlichen Anblick, denn sie überragt die am Steinhnder Meer be-
ginnende Niederung um mehr als 100 m (relative Höhe). Der
Abhang ist nach dieser Seite hin recht steil.
Kewalduug und Bewässerung. Gipsel und obere Ge-
hänge tragen dichte Laub- und Nadelholzwaldungen. Nenne Laub-
und Nadelhölzer! Am höchsten im Wert steht die Eiche; dann
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
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Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Regionen (OPAC): Schaumburg-Lippe
Inhalt Raum/Thema: Heimatkunde
Geschlecht (WdK): koedukativ
— 41 —
In dem muldenförmigen, etwa 2 km breiten Talkessel zwischen
den Rehbnrger Bergen und den: Wiedenbrügger Berge liegen die
Dörfer Wiedenbrügge und Schmalenbruch und weiter ö das
schon erwähnte Windhorn. — Der Niederung des Steiuhuder
Meeres gehört das hannoversche Dorf Winzlar an. Auf hessischem
Gebiete treffen wir am östlichsten Punkte der Rehburger Bergkette
das Dorf Düdinghausen und am Fuße des Höhenzuges in der
Aueniederung das Dorf Auhagen und das Städtchen Sachsen-
Hägen. Aus dem w an unser Land stoßenden hannoverschen Ge-
bietsteile sind noch Bad Reh bürg und Kloster Loccum bemer-
kenswert.
Winzlar war früher eine selbständige Kirchengemeinde. Es hatte noch im
14. Jahrhundert eine eigene Kirche und Pfarre, trotzdem das unmittelbar daran
gelegene, jetzt wüste Monekehusen ebenfalls Kirche und Pfarre hatte. Von diesen:
eingegangenen Orte, welcher auf dein nahen Haarberge lag, nennt sich das weit-
verzweigte Geschlecht der Herren von Münchhausen. Nach einem zweiten ebenso
benannten wüsten Orte im Wnldeckischen nennt sich eine zweite Linie. (Der Name
stammt von einem urgermanischen Eigennamen Moniko aus Maniko, Koseform
für Mani, Mane — Führer, Leiter eines Trupps.) — Düdinghausen und
Auhagen wurden unter dem jüngsten Bruder Napoleons, Jürüme (Hieronymus),
der im Jahre 1806 dem neu errichteten Königreiche Westfalen auch das Kur-
sürstentnm Hessen einverleibt hatte, im Jahre 1811 nach Sachsenhagen ein-
gepsarrt. Beide Dörfer kamen aber auf ihren Wuusch und auf Betreiben des
damaligen Pastors Wollbrecht zu Bergk. i. I. 1815 wieder zu ihrer alten
Kirchengemeinde, an der sie bis heute treu festhalten. In früheren Zeiten ge-
hörte auch das nahe Städtchen Sachsen Hägen nach Bergkirchen. Nach anderen
Nachrichten gehörte S. zu Lindhorst. Beides wird richtig sein, denn das be-
festigte Schloß Sachs. s der Aue lag im Bukkigau (also zu Lindhorst), die spätere
Stadt S. dagegen im Marsteingan (daher zu Bergkirchen). Auch Rähden, ein
älterer Dorfteil von Auhagen, lag im Bukkigau und gehörte deshalb einst zu
Lindhorst. — Zwischen Spießingshol und Münchehagen vermutet man den ein-
gegangenen Ort Huxholl (Hukeshol).
S a ch s e n h a g e n, die kleinste und nördlichste Stadt im Kreise Grafschaft Schanm-
bürg liegt auf einer Insel der Aue, in die hier der Ziegenbach mündet. Zwischen
beiden Bächen liegen die Ruinen eines Schlosses und eine frühere Domäne.
Seit 1839 ist das nördlich angrenzende Dorf Kuhlen mit der Stadt vereinigt.
Die Bewohner finden ihre Hauptbeschäftigung in der Ackerwirtschaft, Weberei,
Lohgerberei und einer Dampfziegelei. Früher war S. eine Besitzung der Her-
zöge von Sachsen (daher der Name), die es an die Grafen von Schaumburg
abtraten. Das schon 1253 erwähnte Schloß (nach Dassel 1248 erbaut), von dem
jetzt nur ein verfallener Turm vorhanden ist, wurde vom Grafen Ernst neu her-
gestellt und bis 1601 von ihm bewohnt. Der in der Mitte des 18. Jahr-
Hunderts um das Schloß entstandene Flecken wurde 1650 von der Landgräfin
Amalie Elisabeth von Hessen zur Stadt erhoben. Eine Kirche hat der im 30jähr.
Kriege hart mitgenommene Ort erst seit 1656. Im Jahre 1902 ist vom Düding-
Häuser Berge her eine Wasserleitung angelegt. Die Stadt zählt heute rund
900 Einwohner.
Bad Rehburg wird auf drei Seiten durch den Bergrücken und außerdem
durch dichte Laub- und Nadelwaldungen vor den rauhen N- und O-Winden ge-
schützt (mildes Klima). Dieser vorteilhaften Lage und der feuchten, warmen Luft,
welche die Ausdünstung der nahen Meeresfläche erzeugt, verdankt der Badeort
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Extrahierte Personennamen: Moniko Mane_— Napoleons Hieronymus Schloß_Sachs Ernst Amalie_Elisabeth
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Regionen (OPAC): Schaumburg-Lippe
Inhalt Raum/Thema: Heimatkunde
Geschlecht (WdK): koedukativ
Wesergebirge, das eine schmale, gleichmäßig geformte Kette bildet,
schon äußerlich durch bedeutendere Breite und vielseitigere Gestaltung.
Als Scheidelinie beider Bergzüge kann man wohl den 250 m hohen
Sattel zwischen Rannenberg und Rohden ansehen, den die Straße
von Rehren nach Hessisch-Oldendors benutzt.
Seine größte Höhe (43? m) erreicht der Süntel in der Nähe
des Süntelturmes und übertrifft damit alle anderen auf unserer
Heimatkarte dargestellten Gebirge. Er zeigt nach der Weserseite hin
viele Schluchten und steile Felswände. Worauf ist diese Erscheinung
wohl zurückzuführen? (Eiszeit, lockerer Kalkstein, Sonnenseite.)
Die Kämme und oberen Gehänge sind mit üppigen Waldungen
bedeckt. Ein großer Teil Waldfläche ist seit der Ablösung eingegangen.
Die ausgedehnten Süntelforsten stehen unter Staatsaufsicht, ebenso
die den anliegenden Ortschaften des Kreises Grafschaft Schaumburg
gehörigen Flächen. In den Tälern und auf deu flachwelligen Ab-
hängen, oft bis hoch ins Gebirge hinein, breiten sich viele Ortschaften
aus. Am höchsten liegen Langenfeld (300 m), Raden (270 m)
und Hattendorf (220 m). Solche hochgelegenen Wohustütteu
nennen wir Gebirgsorte. Die wichtigsten Orte in der Umgebung
des Süutels fiud die Städte He ff.-Oldendorf, Hameln, Mün-
der und der Flecken Lauenau. Bequeme Straßen folgen den Ein-
senkuugeu und Flußtäleru; keine überschreitet den eigentlichen Kamm.
Warum nicht? Die Bewohner treiben vorwiegend Ackerbau, Vieh-
zucht und Waldwirtschaft oder finden in Steinbrüchen, Kalk- und
Mergelgrnben usw. Beschäftigung.
Von den einzelnen Bergen ist der Hohenstein (340 m) be-
merkenswert. Dieser durch tiefe, feukrechte Klüfte vielfach zerrissene
Berg fällt in steilen Felswänden zu seinen Vorhöhen ab und wird
wegen seiner Wildheit viel besucht. Er bietet eiueu sreieu Blick
weithin ius Wesertal und nach Lippe hinein. Seine Gesteine ent-
halten eine reiche Anzahl versteinerter Seetiere, die unter dem Namen
Ammonshörner und Donnerkeile bekannt sind. (S. 20). Auch finden
sich hier wildwachsende Eiben und viele seltene Pflanzen. Manche
Arten von Knabenkraut, die in weißen, roten, grünen und brauueu
Farbeu wechseln, Nelken, die man nur wieder am Harz findet,
Wucheruder Lauch, der im Nachsommer die Luft mit feiuem Gerüche
anfüllt, gehören zu deu besonderen Arten dieser Pflanzenreichen Stätte.
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Regionen (OPAC): Schaumburg-Lippe
Inhalt Raum/Thema: Heimatkunde
Geschlecht (WdK): koedukativ
— 146 —
3. Das Lippische Weserbergland.
Die vielen einzelnen Rücken und Kuppen des an die Weser
stoßenden n Teiles von Lippe-Detmold sind meist ans festen
Kenperschichten, Sandsteinen und Mergeln, aufgebaut. Juselartig
daraus hervorragend tritt au einzelnen Stellen Muschelkalk au
die Oberfläche, z. B. ain Rafelder Berge. Bei der Verwitterung
liefern die mergeligen und tonigen Keupergesteine einen meist
zähen, schweren und wenig durchlässigen, die sandigen dagegen
leichten und fruchtbaren Boden. Durch reichliche Mergeldüngung
verbessert man diesen Acker. In verschiedenen Steinbrüchen werden
die im Keuper vorkommenden Sandsteine als Baumaterial und
zur Beschotterung der Wege gewonnen.
Ganz int S von unserer Heimat breitet sich am linken Weser-
ufer, etwa zwischen den Weserstädten Hameln und Vlotho, ein weites
Bergland aus. Es gehört größtenteils zum Fürstentum Lippe-Det-
mold, das hier mit seiner n Spitze auf eine Strecke von ungefähr
10 km an die Weser stößt. Infolge der vielen einzelnen Rücken
und Kuppeu ohne schroffe Anordnung und mit tiefen Taleinschnitten
zeigt diese Landschaft eine sehr unruhige, fast hügelig zu bezeichnende
Bodengestalt. Wir nennen diefes Gebiet das Lippifche Weser-
bergland. Es wird durch einige Bäche in vier Bodenschwellen
geteilt. Die Hümme bei Hameln und die Exter bei Rinteln begrenzen
die Goldbecker Bodenschwelle, zwischen Exter und Kalle erhebt sich
die Lasbrucher, zwischen Ost- und Westkalle die Rafelder und
zwischen Westkalle und Vlothoer Bach die Winterfelder Bodenschwelle.
Die höchste Erhebung (378 m) ist der Goldbecker Berg im Kreise
Grafschaft Schaumburg, dem n unweit der Weser der Rumbecker
Berg (340 m) vorgelagert ist.
Die Höhen sind mit Wald bedeckt, die Taleinschnitte tragen
Wiesen, die Abhänge und ebenen Flächen Felder. Da die Ver-
Witterungsschichten bei dem Steilhange der einzelnen Kuppen sehr
der Abschwemmung ausgesetzt siud, so hat der Boden nur eine
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser]]
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Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Regionen (OPAC): Schaumburg-Lippe
Inhalt Raum/Thema: Heimatkunde
Geschlecht (WdK): koedukativ
— 150 —
sowie die Steinbrüche und Kalksteinbrennereien der begleitenden
Berge, euch mancherlei Fabriken, z. B. die Zuckerfabriken in Hess.-
Oldendorf und Vlotho, bieten neben anderen größeren Betrieben
lohnende Beschäftigung. In Hess.-Oldendorf blüht die Leder- und
Schuhfabrikation. Sehr verbreitet ist iu der Umgegend von Rinteln
und Vlotho die Zigarrenindustrie (meist Hausbetrieb). In den
Weserdörfern Engern, Hohenrode, Großenwieden, Exten n. a. trifft
man viele Korbmacher. Sie arbeiten teils im Hause, teils auf deu
Glasfabriken Schaueusteiu, Neuhütte und Porta. Die nötigen
Weiden kaufen sie zentnerweise für 1,30 bis 1,50 Ji. Im Hause
fertigen sie namentlich Ballonkörbe an, die in ganzen Bahnladungen
nach auswärtigen Glashütten und chemischen Fabriken versandt
werden. Ihr täglicher Verdienst beträgt 2 bis 2,40 Ji, doch währt
dabei die Arbeit vom frühen Morgen bis zum späten Abend. Die
Umgegend von Minden liefert Sand für unsere Glashütten und
Torf zum Brennen.
Soweit unsere Heimatkarte in Frage kommt, führen nur bei
Hamelu (Rattenfängersage), Hess.-Oldendorf (Denkmal der Schlacht
am 28. Juni 1633), Rinteln, Vlotho (— flach; Flutstau), Rehme,
Porta, Minden und Stolzenau Brücken über den Strom. Bei den
übrigen Weserorten wird der Verkehr von einem zum audereu Ufer
durch Fähren vermittelt. Außer jenen Orten sind noch erwähnens-
wert Fifchbeck (Stift), Möllenbeck (mit fchöner Kirche, Domäne und
alten Klostergebäuden), Petershagen (Seminar und Taubstummen-
Anstalt) und Schlüsselburg (Fettweiden).
Von geschichtlicher Bedeutung ist das Wesergebiet zwischen
Eisbergen und Hausberge. Hier vermutet man in neuerer Zeit,
nachdem dort Reste alter Befestigungen aufgefunden sind, das
Schlachtfeld Jdistavisus. Im Kirchdorfe Holtrup am Buhn
findet sich nämlich eine eigentümliche Befestigung, die fogen. Insel,
ein von einem Graben umgebenes Erdwerk. In der Nähe des
Dorfes wird eine andere befestigte Stelle gezeigt, der Ringwall
auf dem Schlußbrink. In der Feldmark Uffeln find ein großer
Kunsthügel und zahlreiche Hügelgräber aufgefunden worden.
Mitten in Lohfeld liegt dicht neben der von Hausberge uach
Eisbergen führenden Straße ein Hügel, von den Anwohnern
Papenbrink genannt. Hier fanden in alten Zeiten Volksver-
sammlnngen statt, und auch heute uoch wird dort alljährlich am
Himmelfahrtstage das Maifest gefeiert. Der Name des Hügels
Bockshorn läßt vermuten, daß hier einst eine Stätte für Oster-
fener und altgermanische Kultur war.
TM Hauptwörter (50): [T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser], T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe]]
TM Hauptwörter (100): [T57: [Weser Stadt Hannover Harz Osnabrück Leine Kreis Aller Land Elbe], T40: [Fabrik Maschine Industrie Arbeiter Stadt Weberei Arbeit Herstellung Handel Art], T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf]]
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Uebergewicht. Im Kriege gegen asiatische Eroberer hielten bte Phönicier lange stand. So behauptete sich Tyrus unter dem Kömg Hiram 1000 v. Chr. mit dem von Sidon gegründeten Neutyrus (auf einer Insel der Altstadt gegenüber) siegreich gegen den Assyrier Salmanassar (§ 5, 3), Neutyrus auch später gegen den Babylonier Nebukadnezar (§ 5, 4). 540 unterwarfen sich die Phönicier freiwillig den Persern (§ 7,4). Die Seeherrschaft im größten Teile des Mittelmeeres ging nun auf die Griechen über, während die vornehmen phönicifchen Handelsherren größtenteils nach Karthago übersiedelten. Eine mißlungene Empörung gegen die persische Herrschaft führte dahin, daß Sidon 350 in Flammen aufging (§ 22,1). Tyrus ward von dem macedonifchen König Alexander erobert und teilweise zerstört (§ 22, 2).
§ 4. Das Volk Israel.
1. Palästina wurde ursprünglich nur der Küstenstrich zwischen Phönicier: und Aegypten genannt, den die Philister bewohnten. Später übertrug sich der Name auf das innere Land Kanaan (Niederland) und schließlich auf das Gebiet östlich des Jordan. Dieser Fluß entspringt am Hermon, einem Gipfel des Antilibanon, fließt durch ein tiefes Längenthal nach Süden und ergießt sich, nachdem er den See Genezareth gebildet, in das tote Meer. In dem Berglande zwischen dem Jordan und dem Mittelmeer erhebt sich im W. des Genezareth-Seees der Berg Tabor, unmittelbar am Meere steigt der Karmel auf. — Das Land westlich vom Jordan umfaßt: a) die Hügellandschaft Galiläa mit Nazareth; b) südlich davon Samaria mit Sichern am Fuß des Garizim und c) Judäa, wo die Hauptstadt Jerusalem liegt, mit dem Oelberg im Osten.
2. Das hebräische Volk, „Verehrer des alleinigen Gottes Himmels und der Erde", hat als Stammvater den Abram (Abraham), der mit seinen Herden aus Mesopotamien über den Euphrat nach Kanaan gezogen war. Auch sein Sohn Isaak und sein Enkel Jakob, nach dessen Beinamen Israel die Hebräer (die Fremden von jenseits) Israeliten genannt wurden, führten als Hirtenfürsten ein patriarchalisches Leben. Etwa um 1500 v. Chr. zog Jakob auf Veranlassung seines Sohnes Joseph, der beim Pharao eine hohe Stellung bekleidete, mit den Seinen nach Aegypten. Diese setzten im Weidelande Gosen, wo sie bald zu einem Volke anwnchsen, ihr Hirten-
TM Hauptwörter (50): [T11: [Reich König Land Stadt Jerusalem Jahr Syrien Sohn Aegypten Zeit]]
TM Hauptwörter (100): [T89: [Stadt Spanien Insel Land Jerusalem Reich Afrika Jahr Araber Herrschaft], T26: [Gott Christus Christ Volk Herr Jahr Kirche Land Zeit Jude], T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer], T47: [Wüste Meer Land Nil Hochland Fluß Gebirge Euphrat Tigris See]]
TM Hauptwörter (200): [T189: [König Reich Land Volk Israel Zeit Jahr Stadt Babylon Sohn], T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See], T186: [Stadt Insel Hauptstadt Tunis Handel Afrika Land Hafen Küste Algier]]
Extrahierte Personennamen: Sidon Salmanassar Nebukadnezar Alexander Alexander Palästina Jordan Abraham Isaak Isaak Jakob Jakob Joseph
Extrahierte Ortsnamen: Tyrus Karthago Israel Kanaan Niederland Jordan Jordan Berg_Tabor Nazareth Samaria Garizim Judäa Jerusalem Oelberg Mesopotamien Kanaan Israel Weidelande_Gosen
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Regionen (OPAC): Braunschweig
Inhalt Raum/Thema: Heimatkunde, Braunschweig
Inhalt: Zeit: Alle Zeiten
Geschlecht (WdK): koedukativ
Konfession (WdK): offen für alle
4
des nahen Klosters liefs Hier der Quelle ein Steinhaus aufführen,
an dem auch das Bild des Schäfers zu sehen ist.
Kuhn u. Schwartz, Norddeutsche Sagen.
5. Riesen am Elm.
Bei Evessen am Elm liegt ein Berg, auf dem steht oben
eine dicke Linde, bei der in alter Zeit die Gerichte unter
freiem Himmel gehalten wurden. Der Berg selbst aber stammt
von einem Hünen her; der war bei Regenwetter eine lange
Strecke in dem schweren Erdreich am Eime gegangen, und da
konnte er zuletzt kaum von der Stelle. Darum strich er den
Lehm von der Sohle ab, und das ist der Berg bei Evessen.
Ein andrer Riese ging einmal am Elm spazieren und hatte
Steinchen in seiner Tasche gesammelt. Als er aber in die
Gegend von Helmstedt kam, auf den Berg, welcher jetzt der
St. Annenberg heilst, bekam die Tasche ein Loch, und die
Steine fielen alle heraus, und da liegen sie heute noch.
Kuhn u. Schwartz, Norddeutsche Sagen.
6. Wie Till Culerrspiegel in die Fremde zieht.
Nicht weit von Schöppenstedt liegt nahe am Elmwalde das Dörf-
lein Kneitlingen. Dort stößt an die Kirche ein Hof, auf dein Till
Eulenspiegel geboren ist. Schon von Kindesbeinen an war er ein
Thunichtgut und Schalk. Da nun sein Vater frühzeitig verstarb, war
seine Mutter mit ihm übel beraten; denn täglich richtete er aus Vor-
witz und Müßiggang allerlei Unheil an. Also setzte sie ihm bald mit
guten, bald mit harten Worten zu, er sollte ein Handwerk lernen, da-
mit er sich ehrlich ernähren möchte und ihr nicht länger zur Last fiele.
Nun geschah es, daß andere Burschen aus dem Dorfe auf die Wander-
schaft gingen, weil ihre Lehrzeit ans war. Da ermahnte ihn seine
Mutter immer aufs neue, daß er auch in die Fremde ginge, damit er
in der Welt sich umsehe und etwas Nützliches lerne. Eulenspiegel war
dazu bereit, schnürte rasch sein Bündel und trat mit einem guten
Mundvorrat in der Tasche seine Reise an. Als dieser aber verzehrt
TM Hauptwörter (50): [T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]
TM Hauptwörter (100): [T94: [Herr Tag Haus Kind Brot Geld Leute Mensch Hund Mann], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume], T57: [Weser Stadt Hannover Harz Osnabrück Leine Kreis Aller Land Elbe], T54: [Haus Feld Bauer Dorf Pferd Stadt Vieh Land Wald Mensch]]
TM Hauptwörter (200): [T50: [Haus Pferd Bauer Herr Wagen Mann Tag Kind Weg Leute], T125: [Haus Stein Fenster Dach Holz Stroh Winter Erde Wand Wohnung], T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See], T130: [Elbe Stadt Sachsen Provinz Saale Kreis Schlesien Elster Neiße Magdeburg], T29: [Geschichte Geographie Nr. Erdkunde Lesebuch Bild Iii allgemein Lehrbuch deutsch]]
Extrahierte Personennamen: Kuhn Schwartz Kuhn Schwartz Till_Culerrspiegel Till
Eulenspiegel Eulenspiegel
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Regionen (OPAC): Braunschweig
Inhalt Raum/Thema: Heimatkunde, Braunschweig
Inhalt: Zeit: Alle Zeiten
Geschlecht (WdK): koedukativ
Konfession (WdK): offen für alle
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zur Hülfe herbei. So kamen einst Zwerge zu einer Kranken-
wärterin in Stadtoldendorf und forderten sie auf, mit ihnen
zu gehen und einer kranken Frau Beistand zu leisten. Als
die Wärterin sich dazu bereit erklärt hatte, verbanden ihr die
Zwerge die Augen und führten sie in den Berg. Hier half
sie nach Kräften und wollte dann wieder gehen. Doch das
litten die Zwerge nicht, und so blieb sie volle acht Tage im
Berge und hatte es recht gut. Beim Abschiede fragten die
Zwerge, wie viel sie verdient hätte. Die Frau erwiderte aber,
sie wäre mit allem zufrieden, was sie ihr gäben. Da reichten
ihr nun die Zwerge eine Diefse Flachs und sagten dabei, da-
von möge sie alle Tage spinnen; der Flachs werde niemals
alle werden, wenn sie nur das letzte von dem Rocken nicht
abspinne. Dann verbanden ihr die Zwerge abermals die Augen
und führten sie aus dem Berge wieder heraus. Die Frau that,
wie ihr die Zwerge geboten hatten. Den Tag über spann sie
fleifsig; war sie aber zu dem letzten Lopp gekommen, so hörte
sie auf, und am andern Morgen fand sie die Diefse jedesmal
wieder voll Flachs. So spann die Frau lange Zeit und wurde
zuletzt recht wohlhabend. Endlich aber dachte sie, da sie nun
schon so viel zusammengesponnen habe, so könne sie es wohl
einmal wagen, auch den letzten Lopp abzuspinnen. Sie that dies,
und da war am andern Morgen auch die Diefse weg und blieb weg.
Es ist auch im Keilberge ein tiefes Loch, aus welchem
sonst die Zwerge immer Umschau hielten. Einst spielten an
dieser Stelle fünf Jungen aus einem benachbarten Dorfe und
belustigten sich damit, über das Loch hinüber und herüber
zu springen. Da sprang aber einmal einer von ihnen fehl und
fiel so in den Berg hinein. Unten war es gar schön, wie in
einer Stube. Der Junge hatte keinen Schaden genommen und
suchte nun wieder aus dem Berge herauszukommen. Dies ge-
lang ihm auch, indem er dem Laufe des Baches folgte, welcher
aus dem Berge hervorfliefst. Es war dies derselbe Weg, auf
welchem die Zwerge ein- und ausgingen. Für diese war er
hoch genug und ganz bequem, weil sie so klein waren. Der
Junge aber mufste sich ganz krumm machen, kam jedoch
glücklich wieder aus dem Berge heraus ins Freie.
TM Hauptwörter (50): [T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]
TM Hauptwörter (100): [T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume], T87: [Tag Tisch Haus Frau König Mann Gast Herr Hand Abend], T94: [Herr Tag Haus Kind Brot Geld Leute Mensch Hund Mann], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer]]
TM Hauptwörter (200): [T43: [Haus Frau Kind Mann Arbeit Wohnung Familie Zeit Zimmer Kleidung], T41: [König Siegfried Held Hagen Mann Günther Frau Gudrun Kriemhild Tod], T51: [Kind Himmel Nacht Sonne Tag Gott Wald Baum Blume Feld], T125: [Haus Stein Fenster Dach Holz Stroh Winter Erde Wand Wohnung], T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See]]