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11. Heimatkunde des Stadt- und Landkreises Erfurt - S. 141

1916 - Erfurt : Keyser
— 141 — Rhät genannt, zeigt Muschelversteinerungen. Daraus erkennen wir, daß er sich im Wasser abgelagert hat. — Im Tale der Gera und ihrer Neben- flüsse finden sich große Kieslager. Sie sind durch die Flüsse angeschwemmt worden und werden von Gesteinen gebildet, die unterwegs losgerissen wurden. Es sind zumeist Gesteine des Thüringer Waldes, besonders Porphyr. Die großen Kiesgruben bei Erfurt (Gera) und Wandersleben (Apfelstädt) beweisen uns, daß in früheren Zeiten die Abtragungen und späteren Ab- lagerungen sehr bedeutend waren. — Das Tal der Gera flußabwärts vom Roten Berge führt den Namen „Großes Rieth". Er verrät, daß die Gegend früher ein großes Sumpf- und Moorgebiet war. Hier wechselte die Gera oft ihren Lauf Dabei schwemmte sie die Schotter weit über die flachen Ufer und setzte dort zugleich den mitgeführten Schlamm ab. Aber auch heute noch sind die früher angelegten Wasser-Abzugsgräbeu tätig, obgleich seit 1780 die Gera eingedeicht und ihr Lauf geregelt wurde. Das beweist, daß nicht nur die Überschwemmungen den Sumpf- boden des „Riethes" schnfen, sondern daß auch das Grundwasser daran teil hat. Bodenarten. Der Boden des Landkreises ist fast überall für den Ackerbau gut geeignet. Daher auch seine frühe Besiedlung in vorgeschicht- licher Zeit. Die ersten Ansiedler wurden angelockt vom Wasserreichtum der Gegend und von dem fruchtbaren Löß- und Lehmboden. Löß und Lehm sind meist Gebilde der Eiszeit, des Diluviums. Damals wurden aber auch große Strecken des Erfurter Kreises mit Geraschotter und Gerasand bedeckt, wodurch sie weniger fruchtbar wurden. Der unverwitterte oder verwitterte Löß (Lößmergel und Lößlehm) ist der beste Ackerboden. Er ist von großer Fruchtbarkeit, läßt sich leicht bearbeiten und trocknet wegen seines Tongehaltes nur langsam aus. (Versuch: Reibe Lehm zwischen den Fingern! Er besteht aus klebrigem Ton und feinem Sand.) Ihm gleich steht der Ackerboden, der von angeschwemmtem Lehm der Gera, von sog. Auelehm gebildet wird. Die Lößgebiete ziehen sich vom Brühler und Andreasfeld nach Marbach und Gispersleben und über Bindersleben und Schmira hinaus zur Hochfläche. Im Osten liegt der Lößmantel vom Schmidtstedter Felde nach Urbich und Büßleben zu ausgebreitet. Aue- lehm findet sich im heutigen Tale der Gera und im Gebiet ihrer alten Fluß- läufe. Er ist dort innig mit Schotter und Sand gemischt. Oft liegen beide frei an der Oberfläche, oft sind sie aber von mächtigen Lehmschichten bedeckt, wie z. B. in der fruchtbaren Sülze. Ist der Schotterboden nur von einer flachen Erdschicht bedeckt, so ist er wenig ertragreich, zumal dann, wenn das Jahr trocken ist. (Untersuche die Wasserdurchlässigkeit der verschiedenen Bodenarten!) Der Nutzungswert des Triasbodens (Buntsandstein, Muschelkalk und Keuper) ist ungleich. Im Erfurter Kreis sind nur Muschelkalk und Kenper bodenbildend. Im Keuperbodeu sind Kalk, Sand, Ton und Gips verwittert und gemischt. Er bildet meist einen fruchtbaren Ackerboden. Ist sehr viel Ton darin enthalten, dann ist er feucht und kalt und schwer zu bearbeiten; enthält er aber viel Sand, dann ist er locker und

12. Heimatkunde des Stadt- und Landkreises Erfurt - S. 168

1916 - Erfurt : Keyser
— 168 — esel, das Ziesel usw. In der Waldzeit waren der Altelefant, die Wild- katze. der Luchs, der braune Bär u. a. weit verbreitet. Die den Eiszeiten folgende Nacheiszeit, die den Übergang zur Jetztzeit bildete, sah an Sänge- tieren den Höhlenbären, den Höhlenlöwen, die Höhlenhyäne, das Mammut, den Riesenhirsch n. a. Es waren kälteliebende Tiere. Sie lebten aber nicht etwa ausschließlich in Höhlen, sondern man hat nur Mengen ihrer Knochen dort gefunden. Viele der zur Eiszeit und in den Zwischeneis- zeiten lebenden Tiere sind ausgestordeu, andere aber sind nach Norden gewandert, z. B. das Renntier, der Schneehase und der Lemming, andere wieder haben sich in die Steppen des Ostens zurückgezogen, z. B. das Wildpferd und der Wildesel, noch andere haben sich den Alpen angepaßt, z. B. der Steinbock und das Murmeltier. — Ein Zenge des ganzen Zeit- abschnittes war der Urmensch. Er allein war unabhängig von den Ver- ändernngen in der ihn umgebenden Natur. Er lebte am Rande der Gletscher, fristete seiu Lebeu in der Steppe und bewohnte damt den Wald, um ihn wieder mit der Steppe und der Eiswüste zu vertauschen. Immer aber war er ein eifriger Jäger, der mit Geschick alle Tiere erlegte. An den Wohnstätten der Eiszeitmenschen finden wir die Knochen fast aller Eiszeit- tiere. Wir sind so glücklich, ganz in der Nähe eine solche Wohnstätte zu besitzen, es sind die Steinbrüche von Tanbach bei Weimar. Hier hat man die Herdstellen des Urmenschen von Thüringen gefunden. Die auf- gefundenen Reste bestanden ans Holzkohle, Asche, zerschlagenen und angebraunten Tierknochen und in kleinen Werkzeugen aus Feuerstein. Selbst Schädelstücke eines Urmenschen hat man gefunden und so sicher und gewiß sein Dasein für Thüringen bewiesen. Von Ackerbau und Vieh- zncht wußte der Altthüringer nichts. Er jagte an den Ufern der Ilm nach dem riesigen Altelefanten, dem Höhlenbären, dem starken Wisent und dem Auerochsen. Die Jagd war sicher sehr schwierig. Sie gelang ihm nur dadurch, daß er die Tiere in Fallgruben fing, oder daß er sie steilen Abhängen zutrieb, von denen sie in die Tiefe stürzten. Die Herstellung von Geschirr aus Ton war ihm noch unbekannt. Man nimmt an, daß die Funde aus der Zwischeneiszeit stammen, die der letzten Eiszeit voranging. Die Erdkundigen sagen nun, daß die letzte Eiszeit wohl 24000 Jahre vor der Jetztzeit lag und daß die Zwischeneiszeit 76000 Jahre gedauert habe. Demnach lebten die Ur- thüringer iu einer Zeit, die fast 100000 Jahre zurückliegt. Nach „Der diluviale Mensch und seine Zeitgenossen usw." von Dr. K. H. Jacob. Voigtländer's Quellenbücher, Band 28 und einem Vortragsbericht von A. Reichardt im Allgemeinen Anzeiger Nr. 82 vom 23. März 1909 über „Die Kultur des Diluvialmenschen usw." von Dr. Götze, Berlin.

13. Unser Land - S. 32

1891 - Wolfenbüttel : Zwißler
— 32 — wohlbestellten Feldern bis zu der bewaldeten Hochebene empor, nur an einigen Stellen fällt er steil ab. Einige Thäler, die vom schönsten Buchenwalde eingefaßt werden, sind oft ganz enge, bisweilen taffen sie auch Raum zu langgestreckten Dörfern. Die Bevölkerung dieses Waldgebirges ist nicht sehr zahlreich. Die Männer verdienen ihr Brot durch angestrengte Arbeit im Walde. Das gefällte Holz wird teils zu Bauzwecken die Weser hinabgeflößt, teils dient es als Brennmaterial für die Glashütten. Frauen und Kinder ziehen zur Sommerzeit mit Körben hinaus, um Heidel- und Himbeeren zu pflücken. Viele Männer arbeiten auch in den Brüchen, wo der rote Sandstein gebrochen wird. Die stärkeren Blöcke desselben sind ein geschätztes Baumaterial, die düuueru dagegen werden unter dem Namen „Sollmger Platten" zum Bodenbelag und zum Bedecken der Häuser bmutzt. Jenseits der Weser steigen die Berge wieder steil an und bilden eine Hochfläche, die sich weit nach Westfalen hinzieht. In unserm Lande liegt die Ottensteiner Hochebene. Daß nördliche tzngcl- und Flachland. Der nördliche Hanptteil liegt in dem Hügellande, das sich von den Höhen des Harzes gegen Norden hin erstreckt und hier allmählich in die Tiefebene übergeht. Zwischen den Städten Königslutter, Schöppenstedt und Schöningen erhebt sich, überall sanft entsteigend, der Elm. Er bildet oben eine wenig bewohnte Hochfläche, welche mit prachtvollen Buchenwäldern bedeckt ist. An seinem Südostfuße liegt bei Schöningen eine Salzquelle, die schon in uralter Zeit bekannt war. In den Steinbrüchen wird ein guter Kalkstein gebrochen. Ein reicher Schatz für diese Gegeud finb die Braunkohlen, die sich in den Mulden abgelagert haben. Ferner finden sich hier Ziegeleien, die den Braunkohlenthon verarbeiten. Als Waldarbeiter finden besonders die Bewohner des Dörfchens Langeleben ihren Unterhalt. Oben auf der Höhe an der Landstraße, die von Königslutter nach Schöppenstedt führt, steht der Tetzelstem und daneben ein großes Denkmal. Hier hat, wie die Sage erzählt, der Ritter von Hagen dem Ablaßkrämer Tetzel seinen Geldkasten abgenommen. Ein kleiner Höhenzug ist die Asse, die gleichfalls mit schönem Laubholz bestanden ist. Auf dem Burgberge finden sich noch die Trümmer der festen Burg, welche Guuzeliu vou Wolfenbüttel um das Jahr 1218 erbaut hat.

14. Unser Land - S. 39

1891 - Wolfenbüttel : Zwißler
Haa — 39 — 7. Erzeugnisse des Mineralreiches. Der Bergbau des Harzes hat mit der Entdeckung der reichen Erzlager des Rammelsberges bei Goslar begonnen. Das Pferd eines kaiserlichen Jägers, Namens Ramm, scharrte, wie die Sage erzählt, ein Stück Silbererz aus dem Erdreich hervor. Kaiser Otto I. belohnte beu Finder reichlich und ließ Bergleute aus Franken kommen, welche sich auf dem Fraukeuberge ansiebelteu. Der Ertrag des Goslarschen Bergbaues wirb jetzt unter Preußen und Braunschweig geteilt. Die in dem Rammels-berger Bergwerke gewonnenen Erze werben in den Hütten zu Oker wie auch in der Julius- und Sophienhütte bei Langelsheim verhüttet. Hier wirb (Mb, Silber, Knpfer, Blei, Schwefel nttb Vitriol erzeugt. Bei Gittelde werden Kupfer- und Bleierze gefördert. Eisenstein findet man in bett Gruben bei Hüttenrode und Zorge, Braunkohlen int Elze und am Elme. Auch Salz ist an mehreren Orten vorhanben, wird jedoch jetzt nur noch in der Saline zu Schöningeu gewonnen. Bei Thiebe ist ein Kalibergwerk. Reich ist das Land an nutzbaren Steinen. Der Harz liefert Gabbro, Granit und Grünstem. Sanbsteitte kommen vom Solling und aus den Brüchen bei Velpke unweit Vorsselbe. 8. Eisenbahnen und Staatsstraßen. Die Schiffahrt ist nur von geringer Bebentnng für unser Laub. Das wichtigste Verkehrsmittel stttb die Eisenbahnen. Der braunschweigische Staat war der erste in Deutschland welcher eine Bahn auf Staatskosten ausführte. Am 1. Dezember 1838 konnte die Teilstrecke Braunschweig-Wolsenbüttel dem Verkehr übergeben werden. Sie wurde dann bald bis Harzburg weitergeführt. Es folgten darauf die Strecken Bmuttschweig-Oschersleben und Braunschweig-Hannover. Von Börßnm wurde eine Bahn über Kreiensen nach Holzminden gebaut. Über Königslutter führt eine andere Bahn nach Helmstedt und vott ba weiter nach Magbebttrg und Berlin. In letzter Zeit ist noch die Bahn von Braunschweig nach Hilbesheim gebaut worben. Alle diese Bahnen stttb jetzt in den Besitz Preußens übergegangen. Außerdem bestehen in unserm Laude noch zwei Eisenbahngesellschaften. Die eine hat ihren Sitz in Blankenburg. Sie baute die Strecke von Halberstadt nach Blankenburg und von da über Rübeland nach Tanne. Hier im Gebirge werben die Züge teils ans gewöhnliche Weise fortgeführt, teilweise ist aber eine nette
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